Petromax, Dochtlampen, Tipps und Tricks

  • Moin Soldat,


    na, dann brauch´ ich Dir ja wirklich nichts zu erzählen ... Dein Bestand ist "geringfügig" größer als meiner!
    Bei den Petromaxen darf der Deutsche noch Heimatgefühle haben: Das Land der Dichter und Denker eben ... :devil:


    Leider musste ich diesen Sommer eine schöne reinrassige Petromaxkiste ziehen lassen, weil die Portokasse klamm war. Tat echt weh, die war komplett mit Faltlaterne und allem Zipp und Zapp... und der Preis war auch - na ja marktüblich tolerabel! :crying_face:


    That´s life!


    Und was sich die Inst bei der BW zum Teil geleistet hat, ist genauso toll wie ein original 250er Steigrohr in eine 821 zu basteln. Das hat Stil!!!


    survival:
    Deine Frage kann man mit einem klaren Jein! beantworten. Zum Teil sind Schirme rein optional - z.B. bei der Petromax und ihren Abkömmlingen. Bei den Aladdin kann ein Schirmhalter auch genauso nachträglich auf eine "nackte" Lampe draufgesetzt werden.
    Bei Kosmos- Brandscheiben- und anderen Dochtlampen sieht das schon anders aus, da sind zumeist die Stützen und der Schirmreif samt seiner Träger fest an der Galerie angelötet...


    Gerade bei den Aladdin gab es Typen die zumeist mit Schirm daherkamen, insbesondere die Hängevarianten mit dem Lyrabügel, aber auch viele Tischlampen. Aber das lag eher daran, was der Markt aufnahm...


    Wir reden hier halt über Produkte die so rund 100 Jahre als Massenprodukt in ganz Europa zu Hause waren. Und da schlagen dann natürlich auch gewisse Moden durch. So findet mensch in Petromaxkatalogen aus den 1950er (?) Jahren auch Tischlampen mit Fuß und einem "Faltenrock" als Schirm. Hätte ich zugegebener Maßen auch gerne mal im Original gesehen, bzw. meiner bescheidenen Sammlung einverleibt...


    In diesem Sinne ...


    Ach so, survival: Dein Postfach ist voll!


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • survival, beim Zelten haben wir eine UCO Kerzenlaterne mit, oder die Coleman 226 Benzinlaterne, die meinem Sohn gehört. Für die gezielte Beleuchtung ist eine Stirnlampe praktischer, und du riskierst nicht, dein Zelt/Tarp abzufackeln. Ich hab eine Petzl NAO Stirnlampe, die ich über USB an meinem Solar-Panel laden kann. Wir sind im Allgemeinen mit Füßen/Rad/Kajak oder so unterwegs, Gewicht und Stauraum sind daher wichtige Faktoren.


    Natürlich würde eine Petromax auch gehen, wenn du mit dem Auto unterwegs bist, ein großes Zelt beleuchten willst, die entstehenden hohen Temperaturen bei der Petromax weder die anwesenden Leute noch das Zelt (Baumwolle, Tipi?) stören und du einen Reserveglühstrumpf mithast (der Glühstrumpf mag keine Erschütterungen). Du kannst auch einen Kochaufsatz auf die Petromax setzen, dann reichts auch für heißes Wasser. Das eigentliche Kochen wird dadurch erschwert, dass es keine Regelung gibt, die über AN/AUS hinausgeht. Aber Sachen, die einfach nur schnell heiß werden sollen unter Feldbedingungen (z.B. Glühwein), gehen gut damit.

  • In Schweizer Petromaxkisten habe ich schon drei verschiedenartige Lampenschirme gesehen, gemarkte, wie auch ungemarkte schwerere Version, auch gemarkte schwerere Version mit weiss emaliertem Innenrand.
    Bei den Geniolkisten hat es leichtere Lampenschirme die weniger gewölbt sind, haben aber vier "Löcher" die kann man über die Haube ziehen.
    Je nach Situation nehme ich einen Lampenschirm, zumeist bleiben die aber in der Kiste.
    Mit Glühstrümpfen habe ich mit AIDA Einlochstrümpfen die besten Erfolge erzielt, halten lange und überleben auch in gebrauchtem Zustand eine längere holprige Autofahrt.

  • Heute von einem guten Freund bekommen.
    Hat er auf dem Trödel für 20€ geschossen.
    [ATTACH=CONFIG]34289[/ATTACH]


    Bisschen das Leder liebkost, neue Düse, neue Nadel, neuen Satz Dichtungen ( alles noch in der Petromax Sammelsoriumkiste gehabt. )


    Nen neuen Verschluss auf den Rapid und Tada....


    Typenschild ist keins mehr dran gewesen und der Tank hat auch keinerlei Prägung. Allerdings war der Prallteller von PX. Das Handrad am Ventil ist schwarz. Nachbau ??


    Egal, macht sich gut [ATTACH=CONFIG]34290[/ATTACH]

  • Schöne Lampen! Gut möglich, dass diese Lampe von Heinze gebaut worden ist. Soweit vom Bild zu erkennen. Die hatten schwarze Handräder ohne Prägung, dazu keine Prägung auf der Kappe und am Tank. Macht aber nix, die Qualität war gar nicht schlecht. Hab auch so eine. Macht sich gut. :)

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ah Dichtung 90 beim Vergaserunterteil? Normalerweise sind 7 volle Umdrehung möglich bei einer Petromax möglich. Mache ich so und bisher kam das super hin. Bei der Heinze Lampe verwende ich die Viton Dichtungen, die sind etwas breiter und ziehe dann ordentlich an. Meist 7 Umdrehungen. Leider kann ich dir keine Pauschalempfehlung für die Umdrehungen geben, es kann etwas variieren. Bei den Heinze-Tanks sind es aber mindestens 7 volle Umdrehungen. Bei einer kam ich auf 8 Umdrehungen mit einer Bleidichtung. Wenn du mit Blei an der Stelle Dichtigkeitsprobleme hast, versuche eine Viton-Dichtung. Die Vorwärmschale gibts für wenig Geld, ich benutze sie sehr gerne statt des Rapids. Hanf und Fermit mag gehen, aber optimal ist es nicht. Aber dicht scheint du es so bekommen zu haben. :)


    Viele Grüße

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ich schraube den Vergaser zuerst immer ohne Dichtung rein und zähle dann die Umdrehungen, danach Bleidichtung rein und andrehen bis auf die sozusagen letzte Umdrehung. Bei den Geniol Tanks ist das so ne Sache, dort ist die äusserliche Aussparung enger als bei den Petromax Tanks, das heisst gegen ende geht das sehr Hart. Bis jetzt habe ich aber noch ein einen Vergasergewinde gekillt. Meist drehe ich den Vergaser bei den Geniol Tanks bei der letzten Umdrehung mit dem Gabelschlüssel nur noch cm weise und gebe dann eine halbe Minute gar nichts das die Bleidichtung sich "verflüchtigen" kann. Meist sieht die Dichtung dann so aus wenn es fertig ist. (unten am Vergaser die 6 mm Silbrige Bleimasse oberhalb der Sechskantaussparung)


    [ATTACH=CONFIG]34312[/ATTACH]



    Ich habe gerade heute wieder mal zwei Lampen nach einer Komplettrevision getestet, die Kiste stammt aus Armee XXI Beständen, trotz neuartiger Strichcodes auf der Kiste sind die "Bedienmanschaften" nicht mehr fähig die Lampen anständig zu bedienen, die Lampen waren komplett verrust und komplett unbrauchbar, ich werde mich hüten nochmals solch eine Kiste aus den heutigen Beständen zu kaufen. Aber man kriegt aus den letzten Lampen auch wieder was hin wenn es sein muss, die beiden haben mal aufs erste mal funktioniert.


    [ATTACH=CONFIG]34313[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]34314[/ATTACH]

  • Hallo zusammen


    DAS ist eine Geniol ......., nix Nachbau weil das Handrad "schwarz".


    Die Qualität dieser 500er ist gut!


    Was die Dichtung 90 betrifft! Wollt Ihr meine Meinung hören?


    Ja ........ :grosses Lachen:


    Da eine Vitondichtung einzusetzen ist der absolute Blödsinnn! :verärgert:


    Blei ist die Dichtung der Wahl, ob die jetzt da wirklich rein passt? Egal das Blei verformt sich und gut ist.


    Dann ist aber dicht und fest, was bei der Vitondichtung an dieser Stelle nicht gewährleistet ist.


    Das einschrauben der Bleidichtung kann mit ein wenig Vaseline an beiden Seiten enorm vereinfacht werden.
    Die Reibungskräfte sind herabgesetzt, auf gut Deutsch "es ist geschmiert"!


    Viele Grüsse, Ernst

  • Moin,


    ich kann Ernst nur beipflichten, bei den Dichtungen ist Blei die erste Wahl! Wenn der olle Graetz anderer Meinung gewesen wäre, hätte er bistimmt auch etwas anderes verwendet.
    Genauso ist der oft beworbene VA-Brenner kontraproduktiv, er hat durch seine Beschaffenheit und Masse nur negative Auswirkungen auf Mischkammer und Mischrohr und irgendwann liegt er auf dem Zentrierboden...

    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein, Leo

  • Hi, :)


    Blei, Viton. Da ist man denke ich in zwei Lagern. Ich bin kein Freund von S/W. Die Sachen haben ihre Daseinsberechtigung. Klar, Blei ggf. erste Wahl und es funktioniert super, unbestritten. Diese Viton-Angelegenheit hatte mich vor längerem neugierig gemacht. Sobald der eine etwas verteufelt und der andere es in den Himmel lobt, beginne ich gerne damit meine rein persönlichen Erfahrungen mit dem Sachverhalt zu machen. Dann habe ich ein besseres Bild von der Sache.


    Daher sind einige meiner Lampen mit Viton Dichtungen versehen und einige mit klassischem Blei. Gerade bei Heinze Lampen hat es mit Viton sehr gut geklappt. Stabil und dicht. Anfangs war der Grund schlichtweg, dass ich keine Bleidichtungen mehr hatte und die Viton-Dichtungen zum testen noch da waren.


    Der gute Graetz hatte früher keine Alternative, es gab nur Blei. Viton als Kunststoff ist erst viel viel später erfunden worden. Daher gab es früher gar keine andere Wahl. Heute können wir wählen. Bei manchen Lampen hats bei mir mit Viton einfach besser funktioniert, als mit Blei.


    Das mit dem VA Brenner wird kontrovers diskutiert. Wie mit dem Stützbügel. Da gibt es auch vielleicht zwei Lager. Lobendes lesen ich, das verteufelnde auch. Führte auch dazu, dass ich mir gleich mal zwei bestellt hab, um zwei Lampen umzurüsten. Eine mit dem Stahlbrenner und zusätzlichen Stützbügel, eine nur mit dem VA Brenner. Zu testen war, ob es überhaupt mit dem Stahlbrenner funktioniert. Tuts und zwar recht gut. (Der VA Brenner hat nicht nur Vorteile.)


    Die Lampe zusätzlich mit dem Stützbügel: Wegen dem Transport der Lampe, ob der Strumpf ganz bleibt und aus Neugier. Dazu habe ich erstmal die Lampe 4 Stunden leuchten lassen. Funktionierte sehr gut. Es gab keine Probleme. Kein optisch zu sehendes Überhitzen. Aber: Die Lampe läuft mit dem VA Brenner etwas heißer, vielleicht deutlich heißer. Und ich vermute stark, dass die Mischkammer auch wegen der Wärmeübertragung durch den VA Brenner auch deutlich heißer wird. Wenn Lampen eh schon am oberen thermischen Limit laufen, dann mit dem VA Brenner umbedingt neu justieren. Sonst schmilzt wirklich noch was weg.


    Später hab ich die Stützbügellampe in die Kiste gepackt und bin 450km mit dem Auto, teils über ziemlich kaputte Strassen gefahren, Kiste auf, tada Strumpf noch ganz. Das freute mich. Heißt aber nicht das Stützbügel das nonplusultra sind. Alle Lampe, außer diese haben keinen und das bleibt auch so.


    Die andere Lampe läuft mit dem VA Brenner ebenso. Aber da steht ein Langzeittest noch aus, also mehr als 4 Stunden Dauerleuchten. Mal sehen. Was ich aber auch sagen kann, dass die Lampen grundsätzlich mit dem Tonbrenner exzellent laufen, also wieso extra einen VA Brenner kaufen? Meiner Meinung nach unnötig. Aber nett es mal probiert zu haben. Wegen dem VA-Brenner Gewicht, tja, keine Ahnung, ob es eine Auswirkung hat, bisher bleib alles da, wo es sein sollte. Auch durch den Transport hatte sich nichts verschoben. Das kann aber auch Zufall sein.


    Was bei den Dichtungen nichts verloren hat sind Teflonbänder, Hanf und was nicht alles. Ich hab da komische Sachen gesehen.
    Der Tipp mit der Vaseline ist gut, manchmal quält man sich ganz schön beim Einschrauben.


    Viele Grüße

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Hallo SBB


    Tja da macht jeder seine Erfahrungen!


    DAS mit dem Stützbügel ........., das habe ich schon mit Lampen gemacht die keinen solchen hatten!


    700 km über Autobahnen die das Prädikat "hallo wach" haben, eine Woche geleuchtet und dann die 700 "hallo wach" wieder zurück! :face_with_rolling_eyes:


    Strumpf noch heil!


    OHNE Stützbügel! Das ist kein wirkliches Merkmal! Kann helfen......., MUSS aber nicht.


    Ich denke da gibt es keine Lager wie Du es nennst, da sind meist Erfahrungen dahinter.


    Petromaxen sind seit 10 Jahren ein Teil meines Jobs (15 Jahre Sammeltätigkeit), ich denke meine Ansichten sind halt einfach ein wenig Erfahrung im Umgang mit der Materie.


    Klar gibt es Ersatzstoffe die dicht machen ......, dazu gehört Viton bei der Dichtung 90!


    Aber nur ein einfaches nachziehen der Düse ist bei einer 90er aus Viton ein Experiment.


    Was den Einsatz eines Edelstahlbrenners betrifft. :grosses Lachen:


    Wer nur schon die Grundsätze der Metallurgie kennt weiss, dass man das eigentlich nicht tun sollte.


    Ich stufe DAS Teil als gutes Verkaufsargument ein.


    Erstens ist er nicht gerade preiswert, und wenn ein Kunde den kauft so kauft er bald auch neue Mischkammern und Socken :grosses Lachen:


    Und dann wieder Tonbrenner ...., besser geht doch nicht!


    Der Traum eines Verkäufers.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von ID 2;274984

    Hallo SBB
    Tja da macht jeder seine Erfahrungen!


    Ja, ich denke manchmal ist es auch einfach Zufall, ob man erstmal positive macht oder negative. Ich denke ich werde einiges noch lernen die nächsten Jahre. So lange beschäftige ich mich da damit noch nicht.



    Zitat von ID 2;274984

    DAS mit dem Stützbügel ........., das habe ich schon mit Lampen gemacht die keinen solchen hatten!
    700 km über Autobahnen die das Prädikat "hallo wach" haben, eine Woche geleuchtet und dann die 700 "hallo wach" wieder zurück!
    Strumpf noch heil!
    OHNE Stützbügel! Das ist kein wirkliches Merkmal! Kann helfen......., MUSS aber nicht.


    Das glaube ich dir. Aber ständiges Strumpftauschen nach dem Transport ist eine ärgerliche Sache. Daher war ich recht froh, das es damit klappte. Wenn ich die gleiche Strecke nochmal fahre, nehme ich eine mal ohne Stützbügen mit. Schauen wir mal. :)



    Zitat von ID 2;274984

    Ich denke da gibt es keine Lager wie Du es nennst, da sind meist Erfahrungen dahinter.
    Petromaxen sind seit 10 Jahren ein Teil meines Jobs (15 Jahre Sammeltätigkeit), ich denke meine Ansichten sind halt einfach ein wenig Erfahrung im Umgang mit der Materie.


    Das mit den Lagern kommt mir so vor, weil es länger kontrovers diskutiert wurde und die Meinungen sehr stark auseinander gehen. Daher sage ich mal "Lager". Wenn etwas grundlegend schlecht ist, so zeigt sich das im Betrieb meist bei allen stark. Das du mit deinen vielen Jahren extrem mehr Erfahrungen hast, völlig klar. Da weiß man immer, wen man fragen kann, wenn man nicht weiter weiß. :)



    Zitat von ID 2;274984

    Klar gibt es Ersatzstoffe die dicht machen ......, dazu gehört Viton bei der Dichtung 90!
    Aber nur ein einfaches nachziehen der Düse ist bei einer 90er aus Viton ein Experiment.


    Erklär mal genauer, warum das so ist. Weil ich hab das mal mit der Konstellation gemacht. Ging gut. Zufall ggf. vielleicht. Dazu hab ich die Lampe ganz leicht gekippt, einmal gegriffen am Stück zwischen dem Wendel, dann oben Düse nachgezogen.



    Zitat von ID 2;274984


    Was den Einsatz eines Edelstahlbrenners betrifft.
    Wer nur schon die Grundsätze der Metallurgie kennt weiss, dass man das eigentlich nicht tun sollte.
    Ich stufe DAS Teil als gutes Verkaufsargument ein.
    Erstens ist er nicht gerade preiswert, und wenn ein Kunde den kauft so kauft er bald auch neue Mischkammern und Socken


    Ja, ich meine mich auch zu erinnern, dass man verschiedene Metalle nicht einfach so verschraubt. Ich weiß, dass in einem Gebäude, wo ich arbeite, Wasserrohre mit verschiedenen Metallen verbaut worden sind. Das reagiert alles mögliche chemisch drin, das Wasser ist teils tiefbraun. Wie VA Stahl und Messing sich vertagen, das frag ich mich auch. Ich stimme dir zu, der VA Brenner ist schon ne kleine Gelddruckmaschine. Würde ich auch so sehen, gerade weil der Tonbrenner so gut funktioniert und der ist ja meist in Ordnung. Bisher ist mir nur einer mal zerbröselt der 50 Jahre alt war.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Hallo SBB


    Bei Fragen immer her damit!


    Zu meiner Anspielung auf die Metallurgie ........., man darf keine edlen und unedlen Metalle verbinden.


    Egal wie ..., das gibt immer Probleme.


    Der Edelstahlbrenner (keine Ahnung was die in CN Edelstahl nennen) und die Messing-Mischkammer vertragen sich nicht.
    Sog. Kontaktkorrosion ......


    Zudem ist die Ausdehnung der beide Werkstoffe so unterschiedlich, dass der Brenner halt einfach mal raus fällt.


    Und sich nicht wieder montieren lässt.


    Das sind nicht nur meine Erfahrungen ......... LEO - bitte Kommentar aus der Szene mit einbringen! :face_with_rolling_eyes:


    Viele Grüsse, Ernst

  • Moin,
    wir (einige Lampensammler, auch einer aus der Schweiz) betreuen seit mittlerweile vielen Jahren regelmäßig den Alt Rixdorfer Weihnachtsmarkt in Berlin-Neukölln bei dem Betrieb von ca. 250-320 Petromax Lampen (ich habe den Überblick über die Menge verloren...). Dort wird der Weihnachtsmarkt nur durch nicht elektrische Beleuchtung erhellt. Der THW OV Berlin-Neukölln führt diese Veranstaltung federführend und stellt die benötigten Lampen für die Stände zur Verfügung.
    https://ov-neukoelln.thw.de/ak…ixdorfer-weihnachtsmarkt/


    Auf Grund der ber Menge der Lampen und der anfallenden Störungen, maße ich mir an zu behaupten,dass der VA-Brenner und die Verwendung von Viton Dichtungen nichts taugen. Ernst hat weiter oben ja schon die verschiedenen Gründe dafüraufgeführt.
    Zuhause habe ich bestimmt noch ein paar aussagekräftigere Bilder, die die Störungen bildlich darstellen können :winking_face:


    Natürlich kann, soll und darf jeder selbst seine Erfahrungen sammeln, aber wenn es unnötig Geld kostet, muss es ja nicht sein. Ich habe zwar bei meinen Lampen nie VA-Brenner verwendet, aber in meiner Anfangszeit als Sammler habe ich auch Teflon, Viton und was sonst noch so da war, zum abdichten verwendet. Ich hab es alles wiederrausgeworfen und verwende aus Überzeugung Blei und Tonbrenner (ich gebe zu, dass die aktuellen Tonbrenner nicht wirklich was taugen, aber es gibt hin und wieder Material aus Altbeständen).


    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein, Leo

  • Ich hab mir Gedanken dazu gemacht. Hochlegierter V2A Stahl hat einen Längenausdehnungskoeffizient von 16. Und Messing hat 18,4. Daraus schließe ich, dass sich das Messinggewinde der Mischkammer weiter ausdehnt, als das Gewinde des V2A Brenners. Damit sollte das Gewinde der Mischkammer nicht bersten aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnung. Die Werte liegen sogar soweit beieinander, dass gerade der V2A Brenner immer schön fest sitzen müsste und gerade nicht herausfallen sollte.


    Der Tonbrenner hat keine Wärmeausdehnung. Da sich die Mischkammer bezogen auf den Tonbrenner weiter ausdehnt, erklärt das, warum bei einigen Leuten der Tonbrenner öfters immer mal wieder locker sitzt. Daher sind einige auf die Idee gekommen den Tonbrenner in die Mischkammer einzukleben. Wenn nun gerade beim Tonbrenner die Mischkammer eine etwas günstige Messinglegierung hat, ist die Gefahr des herausfallens denke ich größer.


    Denkfehler? Ich bin kein Experte.


    Früher gabs allerdings die V2A Legierung nicht. Würde man den Brenner aus einfachen Stahl oder Eisen oder so bauen, dass würde aufgrund der hohen Temperatur durch das brennende Gas recht schnell verbruzzeln. Ton ist aufgrund der besonderen Hitzebeständigkeit da echt ein einfaches und gutes Mittel der Wahl.


    Jetzt habe ich weiter wegen der Kontaktkorrosion nachgedacht und mir überlegt, dass diese Probleme bestimmt irgendwo noch eine Rolle spielen. So bin ich fündig geworden bei der Firma Walter Kaiser GmbH. Die scheint sich mit Metallen und Oberflächenbehandlungen etc. zu befassen.


    Die schreibt zu diesem Thema unter anderem folgendes: "In der Literatur sind verwertbare Zahlenangaben zur Beurteilung einer Gefährdung bei Werkstoffkombinationen mit nicht rostenden Stählen hinsichtlich der Kontaktkorrosion nur in sehr begrenzter Menge verfügbar. Ergebnisse von Kontaktkorrisionsuntersuchungen nach bzw. in Anlehnung an DIN 50919 liegen für nicht rostende Stähle in Natriumchlorid-Lösung, Trinkwasser, Meerwasser - inklusive künstlichem Meerwasser und Brackwasser vor. Bei allen Kontaktkorrisionsuntersuchungen haben die austenitischen nicht rostenden Stähle in Werkstoffkombinationen mit ... Kupfer- und Kupferlegierungen ... Blei und Bleilegierungen...keine bzw. keine technisch relevanten Massenverluste durch Kontaktkorrosion erlitten. Ähnliches gilt für die ferritischen nicht rostenden Stähle (17%Cr) und die ferritisch austenitischen nichtrostenden Stähle."
    Quelle: http://www.beizgmbh.de/documen…stahlvertraeglichkeit.pdf
    Mhnm, also V2A Stahl hat laut dem keine Schwierigkeiten bezogen auf Kontaktkorrosion mit der Mischkammer.


    Das Gedankenspiel ist keine Kritik an dem Tonbrenner oder an irgendwas anderem!
    Ich hab grad Zeit und dachte mir, verflixt, dass ich es nun recht genau wissen will.


    Letztendlich bin ich aber weiter der Meinung, dass der Tonbrenner so gut ist, wie er ist. Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich die V2A Brenner in den zwei Lampen machen. In einem Jahr müßte man ja was sehen, ob was zerbröselt oder herunterfällt. Bin gespannt.


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Vielen Dank, Leo! Bei den vielen Lampen habt ihr definitiv eine schöne empirische Betrachtung, was taugt und was nicht. :) Von dem Markt habe ich schon gehört. Muss echt toll sein, war noch nicht da. Ein paar Bilder von Problemen und Störungen würde ich gerne mal sehen. Bei mir ist bisher noch nichts wirklich kaputtgegangen, dafür reicht die Betriebszeit noch nicht aus. Was sind schon 100 Stunden. Bilder können wir auch per Mail oder PN tauschen, wenn es hier das Maß sprengt.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Zitat von SBB+;275019

    ... Damit sollte das Gewinde der Mischkammer nicht bersten aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnung. Die Werte liegen sogar soweit beieinander, dass gerade der V2A Brenner immer schön fest sitzen müsste und gerade nicht herausfallen sollte.
    ...


    Moin SBB+, moin @ll,
    nun das einzige, was mir dazu einfällt ist ein Satz des ollen Dichterfürsten::


    "Grau teurer Freund ist alle Theorie und grün allein des Lebens güldener Baum." (Goethe, Faust 1)


    Will sagen ich habe das dringende Gefühl, dass keiner der VA-Brenner die Lehrbücher gelesen hat und sich deshalb ziemlich anders verhält, als es von Dir beschrieben zu lesen ist.


    Das einzige, was man von den VA-Brennern hört, ist dass sie die Mischkammern aufweiten (nicht bersten) und deshalb die Brenner früher oder später raus fallen und danach auch nicht mehr zu montieren sind. Gleichzeitig ist die Mischkammer dann auch so weit verformt, dass der alte Tonbrenner auch nicht mehr hält ...


    Da dies auch gerne mal ein schleichender Prozess ist, kann sich die Mischkammer auch im laufenden Betrieb spontan der Schwerkraft hingeben, was dazu führt, dass Du nicht nur weniger Licht hast, sondern auch gleichzeitig eine direkt auf den Tank gerichtete blaue Flamme betreibst. Sollte dies mal ohne Prallblech geschehen und von Dir nicht sofort bemerkt werden (sei es Du warst gerade am Kühlschrank um Dir ein neues Bier zu holen oder so), so können dabei auch die einen oder anderen weich gelöteten Bauteile des Tanks ausgelötet werden. Und was geschieht, wenn bei einem Brennstofftank, der mit einskommaetwas bar betrieben wird unter offener Flamme ein Bauteil ausgelötet wird, überlasse ich jetzt mal Deiner Phantasie...


    Es hat für mich schon eine gewisse Aussage, wenn auf keinem Lampentreffen - egal wie klein oder groß - keiner der Protagonisten seine PX mit einem der hier besprochenen VA-Brenner betreibt!
    Und wenn Leo aus einem Einsatzbestand von über den Daumen 140 solcher kleinen Gaswerke die Finger davon lässt, dann hat das für mich eine gewisse Gewichtung in der Aussage...


    Mal ganz davon abgesehen, dass auch berichtet wurde, dass das Abbrennen von Zunder am Brennersieb auch schon mal den einen oder anderen Leuchtesocken zerschossen hat


    Um es für mich auf den Punkt zu bringen:


    Die durchgehend negativen Erfahrungen der Sammlergemeinde haben dazu geführt, dass ich es erst gar nicht ausprobiert habe!


    Was das "Einkleben" von Tonbrennern angeht: Ja, Dein Einwand bezüglich des Loslösens diese Brenner zieht! Aber das geschieht nicht durch Aufweiten der Mischkammer, sondern durch die normalen thermischen Effekte und bleibt ohne Folgen für das Metreial. Es ist vergleichbar mit dem Lockern einer Schraube durch mechanische Vibartion, dem der Techniker mit unterschiedlichen Methoden wie Ferderring, Splint, Zahnscheibe, selbstsichernder Mutter oder "Schrauben Blau" entgegentritt. Und die Winzigkeit an Kesselkitt o.ä. die hier Aufgetragen wird hat auch keine andere Funktion - da wird nicht "eingeklebt" sondern lediglich das Entstehen eines mechanischen Spiels verhindert. Also wirklich nicht "Festgekelbt". Übrigens wird dieses Verfahren auch mit einem Strich Kernseife als erfolgreich beschrieben. Dieses kann ich mangels eigener Erfahrung noch nich bestätigen, werde ich allerdings noch ausprobieren, da es wohl maximal reversibel sein soll...


    Leuchtende Grüße


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hi Christian, danke für deine Antwort. Ich denke das Brenner-Thema ist nun mit all euren Antworten auch vollständig durchgesprochen. Es ist hoffe ich auch klar, dass ich hier nicht den V2A-Brenner in den Himmel loben will oder favorisieren will, sondern einfach nur sehr genau wissen will: wieso, weshalb, warum und so.


    Ich hatte ja schon erwähnt, dass wenn Leo mit so vielen Lampen und Laufstunden entsprechend empirische Erfahrungen gemacht hat - das genügt mir. Mindestens auch, wenn Ernst mit seiner Erfahrung seine Meinung dazu kund tut. Da will ich gar nicht widersprechen, aber genauer verstehen wollte ich es.


    Die Lampen haben ein gewisses Eigenleben, wenn der Stahlbrenner schlicht nicht das tut, was man erwartet, ich bin jetzt gewarnt. :) Wäre schade, wenn sich aus Licht ein Flammenwerfer entwickelt, besonders im Haus. Aber wie gesagt meine restlichen Lampis laufen mit dem Tonbrenner mindestens auch deswegen, weil sie da teils schon 50 Jahre drin sind. Für den ein oder anderen vielleicht verwunderlich - manchmal muss ich ein Thema komplett durchkauen.


    Jetzt bin ich noch neugierig auf Leos Foto von diversen Schäden, Verschleißerscheinungen und so.


    Viele Grüße

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Wir könnten ja zu diesem Thema einen kleinen Workshop an der Lütsche veranstalten. Allgemeines Lampenbasteln mit Beratung oder so. Genug Interessierte gibt es ja. Also wer mit viel Ahnung und verkäuflichen Ersatzteilen opfert sich dafür?


    Door Miesegrau


    Wäre echt super das...:)

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Moin,


    anbei noch ein paar Bilder, mehr hab ich leider nicht gefunden...






    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein, Leo