Fluchtszenario - nur leider ist ein Fluss im Weg

  • Ich mache mir schon seit längerem Gedanken über die Flucht zu einem "sicheren Ort", mit dem Auto unter normalen Verhältnissen in ein paar Stunden erreichbar. Es gibt auch wunderbare Wege abseits der Hauptrouten, die zwar die Wegstrecke auf 7-8 Stunden verlängern. Das liesse sich mit einer ordentlichen Tankfüllung noch bewältigen. Nur leider liegt dazwischen Fluss, und ein recht grosser europäischer Fluss. Wenn man nur schnell genug ist, ist das sicher kein Problem. Was passiert aber, wenn die Brücken überwacht und geschlossen werden?


    Hat jemand sich hier schon jemand Gedanken über ähnliche Fluchtszenarios? Und vielleicht Tipps?


    Gruss
    Vltava

  • nun ja,


    überlege mal den Verlauf des 2. WK:
    Alle zentralen Städte mit Brücken wurden aufs Stärkste angegriffen/verteidigt ("Der Soldat James Ryan" ,"Die Brücke von Arnheim" uvm). Selbst wenn es nur ein kleines Dorf ist, eine Brücke ist essentiell.


    Wenn du kein hoher General/Politiker bist, keine Elefanten oder einen Schwimm- oder Brückenlegepanzer hast, wirds in so einem Fall sehr schwer, über einen großen Fluss zu kommen.

  • Schwimmen und Fussmarsch wäre wohl eine Alternative - für mich alleine. Allerdings mit Familienanhang schwer machbar, weil die Kids noch zu klein sind für die doch nicht unerhebliche Schwimmstrecke bei einer recht hohen Fliessgeschwindigkeit. Da würde auch einem einfachen Brückenlegepanzer die Puste ausgehen. Sind immerhin 200m zu "überbrücken". Und schwimmen kann mein Auto leider (noch?) nicht. Hellseher sollte man sein, um den richtigen Zeitpunkt vorauszuahnen :winking_face: Aber das ist leider so schlecht planbar.


    Gruss
    Vltava

  • @Vltava


    Ein improvisiertes Floß aus einer Europalette (oder mehrere zusammengebunden) wäre vielleicht eine Methode um durch den Fluß zu kommen. Tiefschürfendere Gedanken zu einer Flussüberquerung habe ich mir noch nicht gemacht...ich lebe rechts des Rheins und glaube eher weniger im Krisenfall rüber zu müssen :grosses Lachen:


    Gruss, Fairlane

  • Eine Flußüberquerung mit dem Auto ohne schwere Hilfsmittel halte ich für ausgeschlossen. Selbst knietiefe Gewässer würden den Wagen evtl. wegspülen.
    Selbst wenn, der z.B. Golf ist nicht grade für seine Geländetauglichkeit und Wattiefe berühmt. Ein Flußbett ist nunmal keine Straße...

  • Hallo,


    eine ähnliche Diskussion hatten wir vor Monaten schon mal, find sie grad nur nicht (Familienvater mit 1 kl. Kind, Elbe bei Dresden als Hindernis).


    Wenn man die Überquerung des Flusses ernsthaft bei einer Flucht einplanen muss, dann bleibt neben der Suche nach einer offenen Brücke nur die schwimmende Variante. Ich würde da ein Schlauchboot (bzw. zwei) bevorzugen. Das Problem ist dann nur die Weiterreise auf der anderen Seite, wenn ein Fussmarsch nicht machbar ist. Die Fortsetzung der Flucht sollte man dann entsprechend vorbereitet haben (z.B. zwei Enduros, ein Zweit-Auto o.ä. auf der anderen Seite des Flusses deponiert). Beim Boot würde ich aber nichts aus dem Badespass-Bereich der Kaufhäuser nehmen, sondern was auf dem Profi-Bereich (z.B. sowas oder sowas). Und Schwimmwesten für alle!


    Wem das zu aufwendig scheint, aber im Fluchtfall sehr wahrscheinlich "rüber" muss, sollte sich ernsthaft überlegen, ob er nicht seinen Wohnsitz gleich auf die andere Seite verlegt.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo tomduly,

    Zitat

    Familienvater mit 1 kl. Kind, Elbe bei Dresden als Hindernis.


    war eine Mutter mit Tochter, Wohnung Hochhaus, Ziel Schrebergarten, 3 Seiten Texte.


    Quelle nicht gefunden.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Wenn man von 7 - 8 Std. Autofahrt bei normalen Bedingungen ausgeht, würde man im Krisenfall wohl eher von 2 - 3 Tagen ausgehen müssen. Da muss man aber "früh" losfahren sonst ist man im Megastau.


    Zum Vorschlag mit den Europaletten: Rechnet mal die Tragfähigkeit so eines Teils aus. Braucht ihr schon einen kl. Laster um da etwas zu befördern. Von der Lenkbarkeit mal ganz abgesehen.

  • Zitat von Fairlane;92288

    @Vltava


    Ein improvisiertes Floß aus einer Europalette (oder mehrere zusammengebunden) wäre vielleicht eine Methode um durch den Fluß zu kommen. :grosses Lachen:


    Gruss, Fairlane



    Na ja,


    aber unter die Europalette muss man in paar Kanister binden.


    So ein Teil wiegt 20 - 25 kg und ist nicht von selber schwimmfähig (Schon probiert auf einem Baggersee - als Badeinsel :lachen:).

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Ich habe ein Portaboot und ein Kanu hier.
    Die kleine Variante des Portabootes könnte für dich interessant sein.
    Lässt sich auf 2,50 mal 50 mal 10 cm zammenfalten und in 5 Minuten aufbauen.
    Schau mal bei ricardo und in der Bucht nach günstigen gebrauchten.
    Das Ding hält einiges aus und bietet einen enormen Raum zur Beförderung von Personen und Gütern.
    http://www.porta-boote.de/

  • Zitat von epwin;92342

    Na ja,


    aber unter die Europalette muss man in paar Kanister binden.


    So ein Teil wiegt 20 - 25 kg und ist nicht von selber schwimmfähig (Schon probiert auf einem Baggersee - als Badeinsel :lachen:).


    Statt Kanister empfehle ich Autoschläuche, besser noch die grossen Schläuche aus Traktor-Pneus. Da bekommt man viel Auftrieb für wenig Geld. Daraus hatte ich schon mal ein Floss mit 300kg Nutzlast gebaut. Aber ob ich mich auf eine derartige Konstuktion trauen würde ein Auto zu verladen, bezweifle ich. Nicht weil ich meinen handwerklichen Fähigkeiten nicht traue, sondern weil so ein Ding so gut wie nicht mehr manövrierbar ist. Man ist hoffnungslos der Flussströmung und der Windabdrift ausgesetzt. Und das Ziel sollte doch sein auf der anderen Flussseite sicher anzukommen, und dann auch noch das Auto runterzubekommen. Das ist das weitaus grösste Problem.


    lg
    Vltava

  • Das Problem ist weniger eine Plattform zu bauen die ein Kfz trägt, sondern das Ab- und Anlanden, Strömung und dass im Falle einer allgemeinen Brückensperrung die Flüße bestimmt auch beobachtet werden.
    Wie tief ist der Fluß und wie stark ist die Strömung? Vermute die Donau?

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]

  • Ohne genaue Angaben wird das Thema äußerst theoretisch bleiben.


    Wenn nicht klar ist, wie die Stelle aussieht, wo man übersetzt, dann kann man jede Menge Tipps geben,
    die schlichtweg nicht zielführend sind.
    Und nicht unwesentlich ist, was von der einen Seite auf die andere Seite soll.
    Wenn es nur eine Person ist mit einem Rucksack sieht es natürlich anders aus, als eine ganze Gruppe mit Fahrrädern oder Motorrädern
    oder gar Autos....


    Fluß? Breite? Wie hoch ist der Wasserspiegel, wie stark die Strömung, was für ein Untergrund...bei Nacht, bei Tag,
    im Sommer, im Winter....usw.


    Aus der Hüfte geschossen und aufgrund der wenigen Angaben sag ich schlicht wird es bei der Idee des Übersetzens bleiben.
    Eventuell nach Alternativen suchen.


    Es ist schon nicht gerade einfach einen schlichten Bach in Friedenszeiten und bei Sonnenschein zu überqueren...
    ...dann kannst Dir ja ausmalen wie es aussieht, wenn Zigtausend flüchten, es nebelig ist, Nacht und die Temperatur um den Gefrierpunkt
    und es eben kein Bach, sondern ein reißender Fluß oder Strom ist.
    Ohne entsprechendes Material und Vorbereitung und Übung und professioneller Hilfe...einfach Selbstmord.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • In der Tat geht es um die Donau, konkret zwischen Krems und Wien. Und die Überlegungen bleiben hoffentlich nur theoretischer Natur. Brücken gibt es genug, auch einige Kabelfähren. Aber die werden wohl in einer Krisensituation bestens bewacht sein und somit eine Überfahrt mit dem PKW nicht so einfach. Vielleicht findet sich ja irgendwo ein netter Wächter, der gegen eine gewisse Menge "Tauschgut" die Überfahrt gewährt... nur der Ausgang einer solchen Aktion ist schwer plan- und abschätzbar.


    tomduly
    Danke für den Hinweis mit dem Fluchtauto auf der anderen Seite. So weit sind meine Überlegungen noch nicht fortgeschritten. Ein Übersetzen der Gruppe in einem Faltboot sollte durchaus machbar sein. Vor allem im Wissen dass dort drüben das gut gewartete Fluchtauto bereit steht.


    Gruss
    Vltava

  • Das billigste und einfachste um einige Menschen und Material übers Wasser zu bringen ist meiner Meinung nach ein größerer Kunststofftank (ab 1 Kubikmeter aufwärts, auch aus einer der heutigen Kunststoffzisternen die normalerweise verbuddelt werden gut möglich) den man entweder halbiert (dann hat man gleich 2) oder nur oben aufschneidet, wenn man recht viel Material transportiert. Aufmerksam auf den Wertstoffhöfen oder Zeitungsanzeigen sein, dann bekommt man manches gebraucht, aber dafür noch sehr funktionabel, sogar fast geschenkt.


    So etwas z.B. ist sehr günstig überall zu bekommen: Wassertank.jpg


    Bis zur Krise als Regenwasserbehälter zu nutzen, leer aber sehr leicht und sogar auf einem normalen PKW Dach zu transportieren, wenn man entsprechend sichert.


    Zusätzlichen Auftrieb und Kippsicherung durch weitere Kunststoffbehälter oder Ausleger, die man außen anbringt. Mehrere solcher überdimensionalen Kanister kann man in Reihe schalten, durch Seile verbinden. In einem Tank könnten locker 2 Personen mit leichtem Gepäck übersetzen, ein/zwei Paddel genügen um einen Fluss sicher zu durchqueren, wenn man ein wenig Kajakerfahrung hat. Immer etwas zum Wasserschöpfen bereit halten, falls etwas überschwappt.


    Zum Anlanden würde ich mir aus einem Bootsshop einen Wurfanker besorgen. Die wiegen vielleicht 5-10 Kilo, sind ausklappbar und sehr robust, verhaken sich auch in Felsformationen oder an Land, 20 Meter robustes Hanfseil können genügen.


    Bei sehr starker Strömung jedoch muss man dann auch sehr schnell aussteigen, damit das Eigengewicht und die Strömung durch den Zug nicht dieses Gefährt schräg legt, Wasser eindringt und dann der Druck kaum noch zu halten ist. Daher auf jeden Fall immer mehr als eine Handbreit Luft zwischen oberem Rand und Wasserlinie, nicht überladen, lieber verzichten oder eben mehrere in Reihe schalten.


    So würde ich es wohl machen. Wenig Aufwand, wenig Kosten, sehr effektiv.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Hallo Vltava,


    bevor du jetzt ein Boot, ein Auto etc. kaufst empfiehlt es sich vielleicht noch mal in Ruhe über das Szenario nachzudenken.


    1. Möglichkeit: Die Brücken sind aufgrund eines Flüchtlingsstroms verstopft.



    Bei der großen Zahl an Brücken kann ich mir nicht vorstellen, dass man als Fußgänger nicht drüber kommen sollte.
    Das Auto müsste man zurücklassen. Das muss man beim Boot allerdings auch.



    2. Die Brücken sind gesperrt und werden bewacht.


    Wieso sollte jemand alle Donaubrücken sperren ? Wenn es dafür einen guten Grund gibt, so wird auch das Ufer überwacht werden. Also bei Nacht und Nebel mit kleinen Kindern in einem Faltboot mit Gepäck über die Donau ???? Oh Oh ob das gut geht ???
    Und das Ufer wird definitv bewacht werden. Auf der Donau (das muss ich dir nicht sagen) sind viele Sportboot, etc unterwegs. Wenn ich wirklich Flüchtlinge davon abhalten will den Fluß zu überqueren muss man das Ufer bewachen, was mit der heutigen Technik kein großes Problem mehr sein sollte.



    Wie gesagt, ich würde mir das Szenario nochmal durch den Kopf gehen lassen. Und bevor ich mir ein Auto auf das andere Ufer stelle, packe ich mir lieber ein paar Fahrräder auf das Fluchtauto.


    P.S. Sag Bescheid wenn du versuchst mit kleinen Kindern in Wassertanks über die Donau zu kommen. Dann informiere ich vorher schonmal die Rettungsdienste und die Bild-Zeitung.:help:

  • Zitat von omawa;92382

    Hallo Vltava,


    bevor du jetzt ein Boot, ein Auto etc. kaufst empfiehlt es sich vielleicht noch mal in Ruhe über das Szenario nachzudenken.


    Hallo omawa,


    ich flüchte ja noch nicht - und hoffentlich nie. Wenn es nach meinem Wunsch geht, bleibe ich am liebsten da wo ich bin. Aber ich denke es ist immer gut sich einen Plan B zu überlegen. Und dann rechtzeitig die diversen Hindernisse zu betrachten.



    Beide deiner Möglichkeiten könnten möglicherweise den gleichen Grund haben: um Flüchtlingsströme zu kanalisieren und zu dirigieren. Nur ist meine gedachte Fluchtrichtung vielleicht nicht unbedingt die, die eine Staatsmacht vorgeben will. Nachdem aber auch diese nur eine beschränkte Manpower zur Verfügung hat gehe ich nicht unbedingt davon aus, dass auch alle Ufer überwacht sind. Da wären doch sehr viele Flusskilometer zu überwachen.


    Zitat von omawa;92382


    P.S. Sag Bescheid wenn du versuchst mit kleinen Kindern in Wassertanks über die Donau zu kommen. Dann informiere ich vorher schonmal die Rettungsdienste und die Bild-Zeitung.:help:


    Wassertank ist mir zu wenig steuerbar. Aber im Kanu oder Faltboot die Donau zu überqueren ist selbst mit Kindern keine grosse Hexerei. Lästig dabei ist nur die nicht unerhebliche Strömung, die dich bei der Überquerung sicher einen guten Kilometer kostet, aber ob diese bescheidene Abdrift einen Artikel in der Bild-Zeitung wert wäre, mag ich höchst bezweifeln :face_with_rolling_eyes:


    Gruss
    Vltava

  • Ich würde mir mal die Sportboothäfen in der Nähe anschauen. Ob man da nicht was "organisieren" kann:devil::unschuldig:

  • Zitat von omawa;92400

    Ich würde mir mal die Sportboothäfen in der Nähe anschauen. Ob man da nicht was "organisieren" kann:devil::unschuldig:


    :nono: Na Hoppla- da kann man jetzt aber ne Menge reininterpretieren
    Bis du in der Marina bist bin ich schon auf der Insel :face_with_rolling_eyes:
    Grüsse - Norbert

  • Hallo zusammen,


    bei mir liegt eine ähnliche Situation vor. Ich lebe nördlich der Elbe, aber die meisten Anlaufstellen, die ich habe liegen südlich. Die Elbe ist in HH knapp einen Kilometer breit, hat Ebbe und Flut und schnell starken Eisgang, der das Befahren mit kleinen Booten und sogar großen Fähren unmöglich macht.


    Die Eblquerungen in HH müsen nicht einmal gesperrt werden, da bereits der normale Abendverkehr wie ein Sperrung wirkt. Wenn eine Evakuierung der Stadt notwendig ist werde ich mich nicht am Elbtunnel anstellen, da ich das für Verschwendung wertvoller Zeit halte. Die Elbbrücken haben die gleiche Situation hinsichtlich der Verkehrsdichte und der alte Elbtunnel hat keine nennenswerte Kapazität. Westlich von Hamburg gibt es noch ein PKW Fähre in Glückstadt und wer sich frühzeitig entscheided könnte hier Glück haben.


    Ansonsten sieht es Mau aus, mitsamt PKW über den Fluss zu kommen. Daher würde ich eine eilige Flucht gen Süden nicht mit dem Auto planen, sondern eher nach Norden Richtung Dänemark, oder Osten Richtung Berlin versuchen. Dazu muss ich aber einmal quer durch die Stadt. Das bedeutet aber auch, dass meine Hemmschwelle zur Flucht noch einmal deutlich höher ist und ich eher versuchen werde ein Problem hier auszusitzen. Per Fahrad über eine Fussgängerfähre, oderdurch die zur Zeit gesperrte vierte Elbröhre zu kommen könnte eine worstcase Option sein, wenn das Szenario dieses zuließe.


    Für mich ist das schlimmste Szenario, dass eines unserer malerischen AKW zu glühen anfängt. Diese liegen ca. 30km in Hauptwindrichtung von uns, wir wären also mitten drin statt nur dabei. In einem solchenFall würde ich vermutlich abwarten,bis das größte Chaos und der erste Fallout durch wäre und mich dann sobald die Straßen wieder leerer sind auf die Socken mache.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!