Einwegkleidung zum Selbstschutz bei Flucht aus kontaminierter Umgebung

  • Mit etwas Pech kann man unvorbereitet in die Nähe eines kontaminierten Bereichs kommen, z.B. wenn ein Lastwagen mit Asbestladung oder ein Güterzug mit Chemikalien verunfallt, wenn eine chemische Fabrik brennt oder wenn radioaktives Material in die Umgebungsluft gerät. (Ich wohne in einer Gegend, wo sehr viel auf den Straßen unterwegs ist und es regelmäßig kracht - zum Glück bislang ohne Kontamination.) Gewiss ist es am besten, wenn man potenziell gefährliche Gegenden meidet bzw. wenn doch was passisert und man ist in einem halbwegs sicheren Gebäude, dann bleibt man sich bis zur Rettung dort. Aber es kann ja auch mal schlechter laufen. Ich mache mir Gedanken über einen preiswerten, kompakten, leichten Notschutz, mit dem man sich aus der Gefahrenzone retten kann. Hauptsächlich denke ich daran, Atemwege und Haut vor direktem Kontakt mit gefährlichem Staub, Aerosol, Niederschlag usw. zu schützen. Vielleicht macht es Sinn, einen Einweg-Overall oder Einweg-Regenponcho und eine P2-Maske (aus dem Werkzeugladen) oder eine Hygieneschutzmaske (aus der Apotheke) dabei zu haben. Das würde in jeden kleinen Rucksack passen und wiegt kaum was. Ich weiß, dass sowas nicht gegen giftige Gase hilft, aber speziell bei gefährlichem Staub könnte es doch helfen. Hat jemand Erfahrungen, was am ehesten nützt? Viele Grüße.

  • Nun, ja...die Antwort ist relativ einfach.
    :face_with_rolling_eyes:


    Ich habe zb. eine herkömmliche Schutzmaske von Dräger und ein Overgarment.
    Dazu natürlich einen Kombinationsfilter.
    Im Auto nimmt das kaum Platz weg.


    Von so Einwegdingern halte ich die Hände fern, sind einfach zu dünn.
    Und `ne P2-Maske bietet genau keinen Schutz.


    Edit: ordentliches Tape (Klebeband) ist ebenso kein Fehler um die Übergänge
    vom Anzug zu Handschuhen und Stiefeln zu sichern.
    Kostenpunkt...ich sehe das als Anschaffung für einen Zeitraum von knapp 10 Jahren.
    Somit auf 10 Jahre gesehen minimal. Austausch vor Ablauf der Filter, sowie bevor
    Overgarment und Maske porös werden. (Auch klar. Nichts ist sinnloser
    als nur mutmaßlich Schutz zu haben.)


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Guter Hinweis, vielen Dank! Ich mache mich auf die Suche.

  • Viele Sachen kann man schon mit FFP3 Filtern abhalten (auch sinnvoll bei infektiösen "Bedrohungen).
    Ansonsten stellt sich immer die Frage wie viel Geld man hat/bereit ist auszugeben. Neue/geprüfte Vollmasken und Filter innerhalb der Gewährleistungsfrist sind verdammt teuer. Natürlich bekommt man auch Produkte z.B. aus NVA-Altbeständen. Nur wer kann dann garantieren, dass die Filter auch tatsächlich noch filtern und die Masken dicht sind (und es auch bleiben)? Muss man also abwägen.
    Was die Schutzkleidung angeht ist alles besser als nichts. Um so mehr Haut bedeckt ist und um so "partikelabweisender" diese Hautbedeckung ist um so besser. Auf der Grundlage kann man dann aufbauen. Einmaloveralls (Maleranzüge) aus dem Baumarkt sind schon mal nicht schlecht, haben aber eine relativ große Porengröße, sind an den Nähten schlampig verarbeitet und eher weniger chemikalienbeständig. Hier sind echte 1x-Schutzanzüge (die man bei der Feuerwehr, bzw im Rettungsdienst schon mal sieht) deutlich besser (und auch nicht soo viel teurer). Besser, aber natürlich nicht unbedintgt notwendig und leider nicht atmungsaktiv sind die 0815-"Plastik"-Overgarments aus Militärbeständen. Die bieten dann auch etwas längerfristig und zumindest zeitweise auch gegen Kampfstoffe Schutz. Noch besser wären dann die modernen atumgsaktiven Overgarments (besonders die strapazierfähigen von Feuerwehr/Sonderkräften/Militär) auf Aktivkohlebasis. Sind aber (wenn überhaupt zu bekommen - ich kenne für Zivilpersonen bisher keine Quelle) unvorstellbar teuer und bieten gegen Säuren und Laugen keinen (bzw nur seeehr kurz) Schutz und werden dann (auch für andere Stoffe) durchlässig.
    Was man natürlich nicht vergessen darf, Handschuhe und Überschuhe/Stiefel die auch den enstprechenden Schutzanforderungen entsprechen.
    Und am allerwichtigsten: Sich vorher (!) Gedanken machen wie man sich später dekontaminieren (lassen) kann und aus der Schutzkleidung kommt ohne dann doch alles an sich kleben zu haben...


    Meine persönliche Schutzausrüstung:


    • Gasmaske Dräger Panorama Nova PE (2x)
    • Atemschutzfilter Dräger Typ F 620 (4x)
    • Diverse FFP 3 Masken
    • Safeskin Purple Nitril-XTRA Einmalhandschuhe (sind auch für aggressive Chemikalien/Chemotherapeutika zugelassen)
    • Füßlinge (die aus dem Krankenhaus)
    • 1xOveralls (müsste ich nachgucken welche das genau sind)


    Geplant ist noch ein Standart-Overgarment aus Militärbeständen zum drüberziehen und die entsprechenden Stiefel dazu. Bei Ebay und Co zum Glück recht günstig zu bekommen. Meine Vollschutzmasken habe ich über meinen Arbeitgeber günstiger bekommen (und sie waren imme rnoch teuer). Die Filter laufen 2014 ab. Mal sehen ob ich mir dann schon neue hole und wenn ja welche. Weiß da jemand wie lange die wirklich funktionieren?

    Take care!

  • Hallo J.C.,


    danke für den Link. Jetzt habe ich noch eine Frage, gerade bei den Masken steht dabei, nach Klasse 2, nach Klasse 3... wo finde ich eine Übersicht über die Schutzklassen und wo gegen die einzelne Maske ausgelegt ist.


    Danke
    Someone

  • Hi!


    Ich persönlich halte nichts von den Gefahrgutausrüstungen für die LKWs.
    Sind in der Regel von minderer Qualität und wirklich nur für die rasche(ste) Flucht vorgesehen,
    was in der Realität mit derlei Ausrüstung eine Augenauswischerei rein für den Gesetzgeber ist.


    Bitte selbst dementsprechend vorsorgen und nicht einem Gesetz genügen.


    Mit dem selben finanziellen Aufwand kann für bessere Ausrüstung gesorgt werden.


    Wegen Filtertypen lies mal hier nach: Atemschutzfilter


    Edit: zum günstigen Kauf: mal bei Feuerwehren nachfragen, die auf Überdruck umstellen, oder umgestellt haben.
    Gibts auch im Internet immer wieder, desinfiziert und überprüft um wenig Geld.
    Filter kaufe am besten neu. Der Filter ist das wesentlichste am ganzen Atemschutz.
    Manche spielen halt gerne das Spiel "geht er noch, oder nicht, der ist eh 30 Jahre haltbar."
    Dem schließe ich mich nicht an. Auch neu sind Filter, wenn man ein bißchen sucht,
    recht günstig zu bekommen. Schon zwischen 18 Euro und 35 Euro.
    Als empfehlenswerte Marke im Billigsektor darf ich "Ekastu" nennen.
    Overgarments gibts zb. in D vom THW günstig.
    Stiefel und Handschuhe gibts beim Baumarkt um die Ecke.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Zitat von Hunted;92368


    Besser, aber natürlich nicht unbedintgt notwendig und leider nicht atmungsaktiv sind die 0815-"Plastik"-Overgarments aus Militärbeständen. Die bieten dann auch etwas längerfristig und zumindest zeitweise auch gegen Kampfstoffe Schutz. Noch besser wären dann die modernen atumgsaktiven Overgarments (besonders die strapazierfähigen von Feuerwehr/Sonderkräften/Militär) auf Aktivkohlebasis. Sind aber (wenn überhaupt zu bekommen - ich kenne für Zivilpersonen bisher keine Quelle) unvorstellbar teuer und bieten gegen Säuren und Laugen keinen (bzw nur seeehr kurz) Schutz und werden dann (auch für andere Stoffe) durchlässig.
    Was man natürlich nicht vergessen darf, Handschuhe und Überschuhe/Stiefel die auch den enstprechenden Schutzanforderungen entsprechen.
    Und am allerwichtigsten: Sich vorher (!) Gedanken machen wie man sich später dekontaminieren (lassen) kann und aus der Schutzkleidung kommt ohne dann doch alles an sich kleben zu haben...


    Ich muss Hunted ein klein wenig korrigieren in Bezug auf Overgarments. Ich gehe mal davon aus, dass du mit "Plastik-Overgarments" die Gummischutzanzüge der NVA, oder der Bundeswehr, wie beispielsweise den ZODIAK meinst. Diese Anzüge sind nicht dazu gedacht sie sich mal eben fix anzuziehen um einer Gefahr zu entkommen. Sie dienen ausschließlich der Dekontamination und schützen die Personen vor hohen Kampfstoffkonzentrationen in flüssiger Form.
    Durch die fehlende Atmungsaktivität sammelt sich in diesen Anzügen binnen kürzester Zeit Kondenswasser und Schweiß. Die Tragedauer ist beschränkt und beispielsweise bei der Bundeswehr bei leichter körperlicher Tätigkeit und 10 Grad Temperatur auf maximal 2 Stunden beschränkt. Außerdem ist es z.B. auch sehr schwer sich den ZODIAK selbst anzuziehen. Insofern würde ich von Gummianzügen abraten.


    Der herkömmliche Overgarment, den die Bundeswehr seit gut 25 Jahren in Masse nutzt ist ein Anzug, welcher aus aktivkohleimprägniertem Schaumstoff besteht und eine sehr starke Imprägnierung gegen Flüssigkeiten aufweist. Für diesen Anzug gibt es keine Tragebeschränkung. Problem hier, dass grundsätzlich die Overgarments der NATO eine Haltbarkeit von 25 Jahren aufweisen. Danach wird für die volle Schutzwirkung gegen sesshafte Kampfstoffe nicht mehr garantiert, da sich die Aktivkohle zersetzt (gilt übrigens auch für ABC-Schutzmaskenfilter). Diese Anzüge sind quasi "Einmalanzüge" und können nicht gewaschen werden.


    Die neue Generation der von der Bundeswehr genutzten Overgarments, welche wirklich atmungsaktiv sind und sich auch bei sehr heißer Witterung hervorragend tragen lassen sind wirklich sehr schwer zu bekommen und verdammt teuer. Eine öffentliche Quelle ist mir hierfür auch noch nicht bekannt. Aber selbst die Bundeswehr hat diese nur in ganz geringen Mengen im Einsatz. Der Rest ist in Depots eingelagert, weil einfach zu teuer.


    Wer sich für den "alten" Overgarment entscheiden sollte, der müsste nur herausfinden welches Herstellungsjahr der Overgarment aufweist um zu wissen, ob dieser noch zu gebrauchen ist. Gebrauchte Anzüge würde ich definitiv nicht empfehlen, da meist kaputt, dreckig, nicht mehr imprägniert, weil gewaschen, unvollständig oder abgetragen.
    Für neue Anzüge ist Ebay durchaus eine gute Quelle, die Preise als spottbillig anzusehen.


    Aus 15 Jahren Berufserfahrung mit der oben genannten Ausrüstung würde ich als dauerhaften, leichten und günstigen Schutz folgendes empfehlen:


    - ABC-Schutzmaske M2000 (mittlerweile bei Ebay erhältlich). Vorteil: äußerst angenehm zu tragende Maske mit sehr geringem Ein- und Ausatemwiderstand, Möglichkeit unter ABC-Schutz Flüssigkeit aufzunehmen und in der Regel nach 2007 hergestellt und dementsprechend noch nicht verbraucht.
    - Overgarment der Bw oder des THW, nicht älter als 25 Jahre
    - Gummistiefel, Stoffunterziehhandschuhe und Gummihandschuhe des ZODIAK. Die Stiefel sind ordentliche Gummistiefel, stabil und nicht so ein Überziehmist, wie beim Overgarment. Die Stoffunterziehhandschuhe und Gummihandschuhe des ZODIAK sind qualitativ hervorragend, sitzen perfekt, man hat Gefühl und kann damit noch arbeiten. Über die des Overgarment lasse ich mich jetzt besser nicht aus. Unbrauchbar...


    Wer jetzt noch wissen möchte welche Overgarmentgröße er benötigt:


    Größe 1: bis Körpergröße 166cm
    Größe 2: 167cm bis 176cm
    Größe 3: 177cm bis 186cm
    Größe 4: 186cm und größer (bzw. korpulenter :face_with_rolling_eyes:)


    Hoffe etwas geholfen zu haben.

  • Hallo zusammen.


    Ich habe da mal eine Frage, die aus dem Bereich "Flucht mittels BOB" herausgelöst ist: Welchen Vorteil bringt mir im Falle einer mehrtägigen Flucht zu Fuß und mit Rucksack (nach z.B. einem Reaktordurchgang, fiesem Chemieunfall, etc.), ein Set aus ABEK2-P3R-Filtermaske und Schutzanzug? Sicher wird kurzfristig eine Aufnahme von Schadstoffen verhindert, aber schon beim Abstreifen ohne weitergehende Dekontamination, dürfte der Effekt so ziemlich dahin sein. Lohnt angesichts dessen die Investition in hochwertiges Material? Immer in der Hoffnung, dass mich staatliche Stellen schon irgendwie und irgendwann zentral organisiert abwaschen werden?


    Außerdem wären vermutlich trotz Poncho sämtliche Ausrüstungsgegenstände im BOB bis zur Unnutzbarkeit belastet (z.B. Ersatzkleidung, Windschutz, Schlafsack, Wasserfilter, Kleinteile, Kopien wichtiger Dokumente). Ohne Ketzerei - wie realistisch sind die hier vorgeschlagenen Methoden wirklich?


    Gruß,


    WB

  • Zitat von occam;92577


    Dem schließe ich mich nicht an. Auch neu sind Filter, wenn man ein bißchen sucht,
    recht günstig zu bekommen. Schon zwischen 18 Euro und 35 Euro.


    Wenn man etwas Geduld hat und bei ebay und Co schaut gibt es manchmal ABEK2 P3 Filter von MSR/Auer oder Dräger originalverpackt mit Haltbarkeit bis 2018 für 6 - 8 EUR.


    Ich habe das zwar schon mal irgendwo gefragt, aber da mich das Thema immer noch beschäftigt muss ich nochmal nachhaken:
    Die Einwegoveralls z.b. http://www.berufsbekleidung-fr…inweganzug-comfortex.html reichen aus? Diese bieten denselben Schutz, sind eben nur nicht wieder dekontaminierbar?

  • Zitat von Legend;122901

    Ich habe das zwar schon mal irgendwo gefragt, aber da mich das Thema immer noch beschäftigt muss ich nochmal nachhaken:
    Die Einwegoveralls z.b. http://www.berufsbekleidung-fr…inweganzug-comfortex.html reichen aus? Diese bieten denselben Schutz, sind eben nur nicht wieder dekontaminierbar?


    Diese Anzüge bieten Schutz gegen Partikel und begrenzt gegen Sprühnebel.


    Um sicher zu sein, würde ich auf Einen Anzug Typ 3 (http://www.sapros.ch/de-Chemik…dung.htm?pn=83&cn=2593825) zurückgreifen.


    Grundsätzlich muss bei den Chemikalienschutzanzügen (CSA) aber beachtet werden, wie die Beständigkeit gegenüber den verschiedenen Chemikalien ist. Daher nicht jeder Anzug widersteht allen Chemikalien gleich lang. Du musst fast zwingend eine Auswahl treffen.


    Beachtet ausserdem bitte, dass CSA nicht für eine Flucht geeignet sind. Körperliche Anstrenung in so einem Anzug führt zu Dehydrierung und Anstieg der Körperkerntemperatur. (Man schwitzt extrem stark und kann keine Wärme abführen.)

  • Zitat von tut;122909

    Beachtet ausserdem bitte, dass CSA nicht für eine Flucht geeignet sind. Körperliche Anstrenung in so einem Anzug führt zu Dehydrierung und Anstieg der Körperkerntemperatur. (Man schwitzt extrem stark und kann keine Wärme abführen.)


    Interessant. Ist das bei Overgament Anzügen denn anders? Die sind doch auch "dicht", oder?


    Das mit der Kategorie hatte ich anders verstanden, dachte immer je höher desto besser .Werde m ich mal nach Kat 3 umsehen.

  • Zitat von Legend;122912

    Interessant. Ist das bei Overgament Anzügen denn anders? Die sind doch auch "dicht", oder?


    1. Meine Aussage bezieht sich auf Chemikalienschutzanzüge (CSA) und meine Erfahrungen/ Wissen aus dem Bereich Feuerwehr. Die CSA bestehen in der Regel aus Fluiddichten Kunststoffen. Daher kein Luft und Wärmeaustausch.


    2. Overgarments bestehen in der Regel nicht aus Luftdichtenstoffen (Sonst wäre ja die Aktivkohle für nichts gut.) Daher lassen sie wohl einen Luft und damit Wärmeaustausch zu. Das Problem ist hier etwas kleiner.
    AFAIK ist es aber in der schweizer Armee anscheinend Verboten im Overgarment und mit Maske Sport/Drill zu machen.
    (Ich weiss, dass das viele Uof/Of nicht daran hindert, solchen Sachen trotzdem zu befehlen.)


    Ergänzung:
    Die Typ 3 Schutzanzüge sind nicht mit einem Overgarment oder einem CSA der Feuerwehr zu vergleichen. Das Overgarment dürfte gegen Chemikalien in flüssiger Form nahezu nutzlos sein.
    Der Typ 3 Anzug ist nicht auf Gasdichtigkeit ausgelegt (keine Normanforderung). Wer das möchte, muss einen Anzug Typ 1a oder 1b beschaffen.
    Das dürfte aber wohl für alle User ausserhalb des Budgets liegen.
    Der Prospekt der Firma Microgard gibt einige Informationen dazu her: http://www.unico-haberkorn.ch/…ates/res/Microgard_de.pdf

  • Ich würde so auffällige Schutzanzüge nur solange tragen als echte Gefahr herrscht.
    Sobald man aus der Gefahrenzone raus ist, das Zeug ausziehen und wegschmeissen.
    Dann mit normaler Kleidung (möglichst gut zugeknöpft) weiter und mit unauffälligem Schal Luft filtern und Hals/Gesicht abdecken.
    Nach weiterer Entfernung von der verseuchten Zone, die Klamotten ausziehen und wegschmeissen um restliche Partikel loszuwerden. Im Idealfall Körperwäsche in Gewässer, das nicht aus der Verseuchungszone daherkommt.
    Deshalb sollte bei solcher Flucht Wechselkleidung dabei sein.


    Ich denke bei dieser Vorgehensweise dabei an den psychologischen Aspekt von Verseuchungs-Szenarien:
    Die Behörden werden schnell einen Schutzgürtel um die betroffene Zone ziehen und fliehende Verseuchte möglichst einfangen und in Quarantänelager stecken. Wer das nicht will, sollte nicht unnötig lange mit auffälligem Plastikanzug und Gummischnauze durch die Gegend rennen. Abgesehen von den Einfängern: würdet Ihr einen Typen mit Gasmaske und Plastikanzug, der an die Tür klopft gleich auf einen Tee in die gute Stube bitten? Ohne zu wissen, was für Zeugs der Mann einschleppt?!
    Der wüsste es vermutlich selber nicht genau. Ich würde so einen Ankömmling als Informanten befragen, ihm eine Wasserflasche + Essen im Abstand von 5m hinstellen und dann gute Weiterreise wünschen. Anschlilessend selber Information einholen und eigenes Verhalten überdenken und ausführen.

  • Guten Abend,
    ich habe grad nach der m 2000 geschaut, allerdings ist diese mit min. 100 € eigentlich zu teuer.


    Ich würde gern wieder eine m65z verwenden, da ich bei der BW den Umgang mit genau dieser Maske, stundenlang, bis zum umfallen geübt habe, und diese, wie man so schön sagt, einwandfrei im halbschlaf anlegen kann.


    Allerdings hat man uns nie die Bezeichnung des Filters gegeben, ich würde gern von euch wissen, welchen Filtertyp ich gegen A/B/C- Belastung mindestens benutzen muss, und welche Preise da im guten Mittel zu erwarten sind (Keine versiegelten Dekodinger, ganz normale Filter mit einigen Jahren haltbarkeit).


    Handelt es sich um den von Hunted erwähnten : Atemschutzfilter Dräger Typ F 620 ?


    Ich war mit der m65z immer zufrieden, und die Übungsräume habe ich immer ohne Probleme bearbeiten können.
    Zudem ist der Preis für eine Neuwertige ("Neue" gibt es leider nicht mehr, da nicht mehr hergestellt) mit 21,99 durchaus gut, lieber mehr Geld in (mehr) Filter stecken.


    LG hud

    „Ich weiß woher der Hase weht!“

  • Hi!


    Der Dräger F 620 ist absolut zu empfehlen. Damit deckst die die meisten Szenarien gut ab.
    Der bei der Bundeswehr verwendete FE 55 NM ist übrigens nur vergleichbar mit einem zivilen A2B2 P3-Filter.
    (Darüber hinaus nur (schon klar) als Fluchtfilter zu verwenden. Der FE ist halt nur grün und nicht magnetisierbar.)


    Zu Filtern haben wir aber im Forum hier auch schon einiges geschrieben...


    An einer M65 kann prinzipiell nichts falsch sein. Dichtungsprüfung wäre natürlich fein,
    vl. die Feuerwehr in Deiner Umgebung befragen. Dichtungen selbst zu wechseln ist auch kein Fehler.
    Ansonsten, wenn Du ja beim Militär Dienst versehen hast, wirst Du mit den grundlegenden Sachen ja eh hoffentlich vertraut sein.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Papa Bär : eine gebrauchte gibt es für 7, aber bei einer neuwertigen,gehe ich vom tadellosen Zustand der Ware aus.
    Das war doch ein kleiner Witz mit den 22€ für 2 stk oder?
    Natürlich sind die nicht das Neuste vom Neuen, aber besser als alles womit 99% der restlichen Bevölkerung starten werden.


    occam : Unser Ausbilder sagte mal das die Filter nach 20 Minuten gewechselt werden müssen, verhält sich das mit den F 620 auch so?
    LG hud

    „Ich weiß woher der Hase weht!“

  • Hi!


    Ich weiß ja nicht in welchen Zusammenhang das der Ausbilder gesagt hat...
    ...aber das generell zu sagen ist schlicht Dummfug.


    :face_with_rolling_eyes:


    Vor allem, weil das schlicht von Stoff zu Stoff verschieden ist...und von irrsinnig vielen Faktoren
    abhängt. Wenn ein Filter durchschlägt muß er gewechselt werden.
    Wenn man entweder mutmaßlich Stoffe aufnimmt und der Körper/Geist reagieren...oder wenn
    der Atemwiderstand zu hoch wird.
    Dann: Filter wechseln.
    Bei manchen Stoffen kann das schon unter miesen Bedingungen nach ein paar Minuten der Fall sein.
    (Fluchtfall: 15 Minuten)
    Bei manchen kannst stundenlang problemlos weiter Deine Tätigkeiten verrichten.


    Also: es gibt von Herstellern Werte wie lange unter welcher Belastung die Filter halten.
    Diese als Richtwerte zu sehen. Und im Bedarfsfall direkt erfragen.


    Zur M65...und Papa Bär...ich denke Du solltest ihm diesbezüglich einfach eine PM schreiben.
    :)
    Der Preis im regulären Handel für eine M65 in einem Zustand der sehr gut ist...liegt normal
    zwischen 15 und 30 Euro. (Ohne Filter.)
    Ich denke Papa Bär kann da was machen.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones