Verhalten bei grossflächigem Stromausfall

  • Hallo,


    die Fragen von TimiXP2 im Thread "Aktuelles zum Thema Stromausfall" [bezieht sich auf Stromausfälle in CH Anfang Februar 2012] möchte ich als Anlass nehmen, das Thema hier in der Rubrik "Vorbereitung / Haus, Garten & Selbstversorgung" aufzugreifen.


    Zitat

    Was sollte man den tun bei so einem großen Stromausfall????


    Gefahren bzw. Schäden vermeiden. Deshalb sollte man sich um alle Dinge kümmern, die vom Strom abhängig sind und bei Stromausfall kaputt gehen bzw. Folgeschäden entstehen können.
    Im Sommer verderben gekühlte Lebensmittel sehr schnell. Also entweder grosse Grillparty oder alles einkochen/einwecken oder (schlechtester Fall) wegwerfen. Im Winter drohen Frostschäden, wenn Heizanlagen ohne Strom nicht arbeiten. Abgesehen davon, dass auch eine gut isolierte Wohnung bei -20° Aussentemperatur und Wind nach wenigen Tagen komplett ausgekühlt ist, wenn sie nciht beheizt wird. Generell hat man heute mehr strombetriebene Technik in Haus und Wohnung, als man glaubt. Häuser in Hochwassergebieten haben oft automatische Pumpen in Drainageschächten, die aufsteigendes Grundwasser wegpumpen. Untergeschosswohnungen haben Hebeanlagen für Abwasserentsorgung - ohne Strom wird man sein Abwasser nicht mehr los. Moderne Energiesparhäuser haben aktive Lüftungsanlagen, d.h. elektrisch betriebene Ventilatoren/Wärmetauscher. Übliche Solarkollektoren zur Warmwassererzeugung wälzen die "Solarflüssigkeit" mit einer elektrischen Pumpe um, ohne Strom steht die Brühe im Kollektor und fängt >125° zu kochen, der Druck steigt, ein Sicherheitsventil öffnet sich und die Anlage wird automatisch notentleert.

    Zitat

    Wie kann man sich vorbereiten???



    Rechnet man mit grösseren und langanhaltenden Stromausfällen (mehrere Tage im Winter bei -20° kann schon "zu lang" sein), sollte man sich entsprechend darauf einstellen.


    Angesichts der aktuellen Temperaturen würde ich eine stromlose Heizmöglichkeit, die einen beim Betrieb innerhalb der Wohnung nicht umbringt, an vorderste Stelle setzen. Ein fertig angeschlossener Beistellherd in der Küche und/oder ein Kaminofen im Wohnbereich ist ideal. Mobile Heizgeräte, z.B. gasbetriebene Katalytöfen sollten auf alle Fälle über eine Sauerstoffmangelsicherung verfügen und nur unter Aufsicht, niemals über Nacht oder bei Abwesenheit betrieben werden.


    Der nächste Punkt ist Licht. LED-Campinglaternen, Taschenlampen, Stirnlampen, Kerzen. Batteriebetriebene Lampen gibt es genügend und man sollte jeweil eine pro Person im Haushalt da haben. Genügend und regelmässig erneuerte Ersatzbatterien natürlich auch. Kurbellampen halte ich für weniger geeignet, da man im Notfall das Licht ja nicht nur als Selbstzweck braucht, sondern viellicht gerade mit einem frostbedingten Rohrbruch im Keller kämpft und da wenig Zeit hat, alle Minute an der Lampe zu kurbeln. Will sagen, Kurbellampen sind mir zu "personalintensiv". Die eingebauten Akkus bzw. Powercaps taugen meist schon nach kurzer Zeit nach dem Kauf nicht mehr viel und man ist fast ständig am Kurbeln, wenn man helles Licht braucht.


    Dann kommt der Punkt "Essen". Ohne Strom bleibt die Küche kalt. Ein Campingkocher mit ein paar Gaskartuschen halte ich für die sauberste Lösung, der Betrieb von Benzin- oder Dieselkochern hat in einer Wohnung nichts verloren, meine ich. Einerseits die Brandgefahr, dann die Abgase und der teilweise komplizierte Startvorgang (vorheizen mit Spiritus etc.).


    Schliesslich das Thema "Information&Kommunikation". Ohne Strom aus der Steckdose kein TV, kein DSL, kein ISDN und relativ schnell auch kein Handynetz mehr. Das gute alte "Kofferradio" mit Batteriebetrieb sollte also im Haushalt vorhanden und funktionsfähig (Ersatzbatterien) sein. Dann bekommt man wenigstens Informationen in die Wohnung geliefert. Zur Kommunikation muss man sich was einfallen lassen. Dauert so ein Stromausfall länger, werden vermutlich "Wandzeitungen" wieder in Mode kommen, an zentralen/öffentlichen Plätzen. Dort werden dann Informationen, amtliche Mitteilungen usw. per Aushang bekannt gemacht. Ebenso kann man an schwarzen Brettern eigene Mitteilungen/Suchanfragen aushängen.


    Zitat

    was sollte man zur Hand haben???


    - eine Heizmöglichkeit, die ohne Strom funktioniert, am besten einen Holz-/Kohle-Ofen und genügend Brennmaterial
    - einen Gaskocher für Kartuschen und einige Kartuschen (ich rechne mit 2-3 250g-Kartuschen pro Woche für einen 2,5-Personenhaushalt)
    - Lampen, die mit Batteriebetrieb funktionieren und Kerzen
    - ein kleines Radio
    - genügend passende Batterien (wer vergesslich ist, sollte die etwas teureren Lithiumbatterien kaufen, die lassen sich 10-15 Jahre lagern, während Alkali-Batterien meist nur 5 Jahre haltbar sind)
    - Lebensmittelvorräte, passend zu den Kochmöglichkeiten ohne Strom (Backmischungen nützen nix, wenn man keinen "Not-Ofen" hat!)


    Grüsse


    Tom

  • zu toms sehr guter Liste unbedingt noch folgendes hinzufügen:


    Blickschutz mit dem ich meine Fenster -Lichtdicht- verhängen kann.


    Es gilt: Tarnen & Täuschen = Lichtdisziplin + Geruchsdisziplin (Lebensmittel)


    Wer nicht neugierigen Besuch von der Nachbarschaft haben will, sollte es vermeiden in den Abendstunden wie ein Leuchtreklame zu leuchten.




    Realistisch betrachtet, wird man das qualmende Ofenrohr aus dem Wohnzimmerfenster aber nicht verstecken können.


    Man muss sich also darauf einstellen, dass Nachbarn fragen, ob sie für eine Weile ins Warme kommen können.


    Vor allem bei Familien mit Kindern könnte ich hier nicht nein sagen. Deshalb die Vorräte in einem separaten Raum lagern, so dass auch Besucher diese nicht sehen.:psst:


    Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt und plant keinen seiner Mitbewohner im Haus in die warme Stube zu lassen, dem sei gesagt, dass die Leute aus Verzweiflung sehr schnell versuchen werden in der Wohnung Feuer zu machen und dabei das Risiko das auch meine Bude samt der Vorräte abfackelt gewaltig steigt.:fearful_face:


    Das soll nicht heisen, dass man alle Vorräte teilen soll. Sondern nur die warme Stube.


    Eine schnellere Möglichkeit die Nachbarn auf seine Seite zu ziehen und gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen gibt es nicht.


    Ist natürlich alles von den "Art" der Nachbarn abhängig.



    Bitte nicht vergessen: Bei Stromausfall ist früher oder später auch die Wasserversorgung hinüber. Deshalb an Trinkwasser denken.



    Im Endeffekt ist der lange und vor allem flächendeckende Stromausfall bei dem eben nicht Rotes Kreuz und THW schön Suppe verteilen genau das Szenario auf das sich jeder vorbereiten sollte. Es ist mit das Schlimmste was passieren kann (von ABC Waffen und 3.000 km Flucht mal abgesehen). wenn man darauf vorbereitet ist, ist man auf fast alles vorbereitet.


    Die Liste der Dinge die Du dann wirklich brauchst hat mit Sicherheit mehr als 200 Positionen. Von Toilettenpapier bis Kaninchenzucht ist alles dabei.



    Wenn ich die Beiträge hier im Forum so lesen, werden gerne zwei Themen vernachlässigt:


    1. Brandmelder/Brandbekämpfung
    2. Was tun wenn die Toilette nicht mehr funktioniert


    Beide sind sehr wichtig, da bei mehr offenem Feuer die Brandgefahr explodiert und bei mangelnder Hygiene schnell Krankheiten drohen.

  • Fûr mich als Segler bzw Trawlerfahrer gibt es beim Kochen oder heizen nur eine Antwort auf stromlose Tage -Wochen-Monate:
    Petroleum bzw Kerosin.
    Auf meinem Segler hatte ich einen zweiflammigen Kochherd plus Ofen ( Taylor 030) und der hat jahrelang mit wenig Treibstoffverbrauch beste Arbeit geleistet. Einen Ofen gibt es auch von diesen Kerosindingern.
    Das starten mit Spiritus ist eine Kleinigkeit und man braucht als Vorrat wirklich keine grossen Mengen. So fahren Weltumsegler jahreland um den Erdball und kochen und heizen mit Kerosin, wird also im Haushalt auch funktionieren.
    Klar reicht die heizung nur fûr ein kleines Zimmer aber man hat sie wenigstens.
    Fazit fûr mich:
    Kochen mit Kerosin,
    Heizen mit Kerosin,
    Kûhlschrank mit Gas .


    Beispiel:
    http://www.blakes-lavac-taylors.co.uk/taylors_030l.htm
    Grûsse - Norbert

  • Zitat von supertramp;92473


    Heizen mit Kerosin,


    Das hat den riesen Vorteil, dass man


    a) von außen nicht sieht das jemand heizt.


    b) man den Ofen mobil in der Wohnung aufstellen kann (im Gegensatz zum Holzofen)


    c) Bei einem Ofen mit ca. 2.500Watt kann man ein Zimmer mit 20qm 24Stunden lang mit ca. 2,2 Liter heizen.


    Stellt sich noch die Frage nach der Haltbarkeit des Petroleums


    und der Vergleich der laufenden Heizkosten Holz vs. Petroleum bzw. dem Platzbedarf bei der Lagerung (was fast noch wichtiger ist)

  • Zitat von omawa;92478


    Stellt sich noch die Frage nach der Haltbarkeit des Petroleums


    und der Vergleich der laufenden Heizkosten Holz vs. Petroleum


    Wie der Vergleich Holz-Petroleum ist kann ich leider nicht sagen.
    Aber in meinem kürzlich erworbenen Buch Outdoor-Praxis vom Know-How Verlag gibt es eine Übersichtstabelle mit Vergleich verschiedener Kochersyteme inkl. Heizwert und -kosten bzw. der Geschwindigkeit und der Kosten um eine bestimmte Menge Wasser zu erwärmen. Interessant ist auch die Gegenüberstellung der Verfügbarkeit des jeweiligen Brennstoffs in der Welt.


    Grüße
    Christian

  • AKWs brauchen Netzstrom!!


    High!


    Grossflächiger Stromausfall?!


    Alle AKWs werden in die Luft gehen (im wahrsten Sinne des Wortes), da sie ihren Strom für ihre Kühlpumpen aus dem Netz bekommen.


    Notkühlung mit Strom aus Dieselaggregaten ist nur wenige Tage (wenn überhaupt) möglich.


    Wer sich mit diesen gerne verdrängten Tatsachen auseinandersetzen möchte, dem/der empfehle ich die Zusammenstellungen im gelben forum von crisis maven.


    Hier gehts los:


    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=195030


    und hier der Gesamtüberblick (waren sie nicht fleissig?):


    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=210503


    LG


    Butzi

  • Wenn in kalten Tagen wie momentan die Stromversorgung ausfällt, wird es in wenigen Stunden eng. Einen Link habe ich hier im Forum gefunden: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/056/1705672.pdfEinen Raum beheizen und kochen zu können, hilft über die erste Zeit, aber die meisten Häuser haben eine Zentralheizung, und auch Bad/ Toilette haben Rohre, die schneller einfrieren, als man denkt. Wenn es dann taut, treten Lecks zutage. Man müsste also versuchen, alle Leitungen zu schützen. Ich halte Holz (Küchenhexe) für die beste Lösung, sollte der Stromausfall länger anhalten als nur ein paar Tage. Holz ist leichter beschafft als Petroleum/ Gas in solch einer Situation. Das Abwasserproblem kann man in modernen Häusern wahrscheinlich nur mit der Eimer- Methode lösen, Brauchwasser in großen Mengen lagern (wie das in einer Stadtwohnung gehen kann, ist mir völlig unklar).

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zitat von tomduly;92464


    Dann kommt der Punkt "Essen". Ohne Strom bleibt die Küche kalt. Ein Campingkocher mit ein paar Gaskartuschen halte ich für die sauberste Lösung, der Betrieb von Benzin- oder Dieselkochern hat in einer Wohnung nichts verloren, meine ich. Einerseits die Brandgefahr, dann die Abgase und der teilweise komplizierte Startvorgang (vorheizen mit Spiritus etc.).


    Ich verwende als Notkocher für daheim zwei dieser "asiatischen" Kocher, die es mit 8 Gaskartuschen schon für lächerliche 20 Euro gibt, denn da drauf kann man auch mal einen 10l Topf stellen, wenn man z.B. Wasser zum Waschen warm machen möchte. Die Kartuschen sind mit reinem n-Butan gefüllt, die sollten also also bei unter 5°C deutlich nach und unter 0°C geht dann garnichts mehr, aber hat mans in der Wohnung wirklich so kalt?



    Zitat


    Schliesslich das Thema "Informatione&Kommunikation". Ohne Strom aus der Steckdose kein TV, kein DSL, kein ISDN und relativ schnell auch kein Handynetz mehr. Das gute alte "Kofferradio" mit Batteriebetrieb sollte also im Haushalt vorhanden und funktionsfähig (Ersatzbatterien) sein. Dann bekommt man wenigstens Informationen in die Wohnung geliefert. Zur Kommunikation muss man sich was einfallen lassen. Dauert so ein Stromausfall länger, werden vermutlich "Wandzeitungen" wieder in Mode kommen, an zentralen/öffentlichen Plätzen. Dort werden dann Informationen, amtliche Mitteilungen usw. per Aushang bekannt gemacht. Ebenso kann man an schwarzen Brettern eigene Mitteilungen/Suchanfragen aushängen.


    Wer noch einen analogen Telefonanschluss hat kann sich ein altes Telefon mit Schnur aufheben. Telefonsysteme haben eine eigene Stromversorgung. Mobilfunksysteme haben Notstrom für einige Stunden, über UMTS kann man auch ins Internet.
    Schlussendlich bliebe noch das Satelittentelefon. Ich spiele immer mal wieder mit dem Gedanken, mir eins für den Notrucksack zu kaufen, aber bisher schrecken mich die Kosten und vor allem die jährlichen Kosten, um das Gerät aktiv zu halten, noch zu sehr ab.



    Mag lächerlich klingen, aber bei LED (dauer-)beleuchtung evtl. auf einen warmen Farbton achten. Zumindest ich friere bei bläulichem Licht deutlich schneller, warum auch immer. (die Erfahrung stammt vom zelten) Aus diesem Grund sind bei Stromausfall auch ein paar Kerzen nicht verkehrt, das wirkt einfach wärmer und wohnlicher und dann fühlen sich auch 10°C gleich nicht mehr so schlimm an, wenn man in eine Kerzenflamme schaut oder auch mal die Hände drüber wärmt. Kerzen kann man wohl (fast?) ewig lagern. Ein paar funktionierende Feuerzeuge sollte man auch parat haben.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Firehorse;92487

    Wenn in kalten Tagen wie momentan die Stromversorgung ausfällt, wird es in wenigen Stunden eng. Einen Link habe ich hier im Forum gefunden: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/056/1705672.pdfEinen Raum beheizen und kochen zu können, hilft über die erste Zeit, aber die meisten Häuser haben eine Zentralheizung, und auch Bad/ Toilette haben Rohre, die schneller einfrieren, als man denkt. Wenn es dann taut, treten Lecks zutage. Man müsste also versuchen, alle Leitungen zu schützen. Ich halte Holz (Küchenhexe) für die beste Lösung, sollte der Stromausfall länger anhalten als nur ein paar Tage. Holz ist leichter beschafft als Petroleum/ Gas in solch einer Situation. Das Abwasserproblem kann man in modernen Häusern wahrscheinlich nur mit der Eimer- Methode lösen, Brauchwasser in großen Mengen lagern (wie das in einer Stadtwohnung gehen kann, ist mir völlig unklar).


    Prinzipiell lässt sich das Einfrieren von Leitungen auch verhindern / verzögern, wenn man regelmäßig frisches Wasser (hat ja im Winter meist 8-10°C) durchlaufen lässt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Cephalotus : bei einem länger anhaltenden Stromausfall wird aber eben das Wasser nicht mehr hochgepumpt, d.h. Durchlaufen lassen geht nicht mehr. Habe gerade (ohne Stromausfall, was hier allerdings nichts machen würde, da mein Wasser per Gefälle von meinem "Wasserberg" kommt) ein Problem in meinem Halbkeller, dass das Wasser einfrieren möchte, und noch geht es- per Hand den Hahn abtauen und laufen lassen alle paar Stunden. Wäre es stromabhängig, hätte ich schon verloren.
    Zum Kochthema: je nach Außentemperatur wird es in einer ungeheizten Wohnung auch unter 0 Grad kalt, es sind in diesem Winter schon Menschen in ihrer Wohnung erfroren. Ich habe im Haus einige ungeheizte Räume, dort friert es...

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Nochmal zum Thema heizen:


    Mich bewegt gerade das Thema Petroleum vs. Holzofen.


    Unterm strich, wird man um einen Holzofen nicht drum herum kommen, da Holz der einzige Rohstoff ist, den man langfristig in vernünftigen Mengen zur Verfügung hat.


    Da ich außer meinem Keller keine Lagermöglichkeit für Brennstoff habe, kann ich nicht für mehrere Monate Holz vorrätig halten. Das führt zum Problem, dass man
    Holz sammeln muss und dieses (nach Murphys Gesetz) natürlich nass ist und eigentlich erst Monate lang trocknen müsste.


    Mein Fazit:


    Mit 50 Liter Petroleum kann man einen kleinen Raum ca. 1 Monat fast durchgängig heizen.
    Für die ersten 3 Monate den Petroleumofen nutzen. Danach den Holzofen.


    Wer nicht große mengen Holz Zuhause hat, braucht eigentlich beides.


    Stellt sich sich noch die Frage nach der Haltbarkeit von Petroleum.



    oder habe ich hier irgendwo einen Denkfehler drin ??? Würde es vielleicht Sinn machen Holzbriketts zu kaufen ??? Wieviel müsste man da einlagern um einen 20qm Raum über den Winter zu bringen ???


    (Ich habe gehört, hier im Forum ist jemand der sich mit PETROleum MAXimal auskennt. Dies könnte ein ERNSTes Thema sein) :grosses Lachen:


  • Wir hatten im Segler jahrelang Petroleumreserven und nie gab es Probleme mit der Nutzung des Treibstoffes.
    Pertroleum ist ja höchst interessant da es nicht explosiv ist, nicht leicht brennbar,verdunstet nicht, preisgünstig und mit dem effektivsten Brennwert.
    Ich in Europa würde mir zwei leere Ölfäesser ( gesamt 440 Liter ) im Keller mit Petroleum füllen und hätte damit einen Nottreibstoff für eine sehr lange Periode.
    Fassen wir noch mal zusammen:
    Heizen mit Petroleum,
    Kochen mit Petroleum,
    Licht mit Petroleum,
    Kühschrank mit Gas,
    So würde mein Energiekonzept in Europa für eine stromlose Phase ,die auch monatelang eintreten könnte , aussehen.
    Grüsse - Norbert

  • Hallo Norbert,


    wie ich gelesen habe, hängt die Haltbarkeit von Petroleum maßgeblich von der Qualität ab. Da ich meinen Petroleumvorrat nicht rotieren möchte (zumindest nicht alle 2-3 Jahre) würde es mich interessieren was man beim Kauf vom lang haltbaren Peroleum beachten muss bzw. was dieses kostet.


    Wie sind hier deine Erfahrungen ???

  • Zitat von omawa;92586

    oder habe ich hier irgendwo einen Denkfehler drin ??? Würde es vielleicht Sinn machen Holzbriketts zu kaufen ??? Wieviel müsste man da einlagern um einen 20qm Raum über den Winter zu bringen ???


    "Über den Winter bringen" heißt bei mir heizen auf 15°C. Da ich nicht weiß wie gut gedämmt dieses Zimmer ist kann man nur ins Blaue raten und z.B. mal 50kWh/m²*a annehmen, bei 20m² sind das 1.000kWh/a.


    1kg Holzbrikett hat einen Heizwert von ca. 5kWh, man braucht also 200kg pro Jahr davon.


    Wer ein "Sonnenhaus" hat mit großem WW-Speicher und das Süddach voll mit Solarthermie kann mit 200kg Holz ein ganzes Jahre auf +22°C heizen.


    http://www.das-energieautarke-haus.de/


    Ist halt ein ganz anderer technischer und finanzieller Aufwand als ein Holzofen :)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von omawa;92588

    Hallo Norbert,


    wie ich gelesen habe, hängt die Haltbarkeit von Petroleum maßgeblich von der Qualität ab. Da ich meinen Petroleumvorrat nicht rotieren möchte (zumindest nicht alle 2-3 Jahre) würde es mich interessieren was man beim Kauf vom lang haltbaren Peroleum beachten muss bzw. was dieses kostet.


    Wie sind hier deine Erfahrungen ???


    Hallo omawa wir hatten schon Petroleum verfeuert welches 6 Jahre alt war. Du hast Recht es gibt verschiedene Reinheitsgrade beim Petroleum das musst du im heimischen Markt prüfen.
    Grundsätzlich zu deinem vorigen Beitrag:
    Wenn in meinem Haus plötzlich der Strom ausfällt und keiner hat einen Schimmer wie lange die Problemphase dauert will ich sofort agieren können. Deshalb plädiere ich dafür das jeder mit SEINEM persönlichen Energiekonzept in regelmássigen Abstánden übt. Zum Beispiel alle zwei Monate einen kompletten Tag auf Notenergie umschalten. Man probt die Aggregate, man benutzt sie wieder, reinigt sie anschliessend und ist mit der sofortigen Bedienung vertraut. Kann doch auch mit Kindern ein abenteuerlicher Spasstag sein.
    Ich will damit sagen dass ich persönlich keine Lust hätte im Notfall meine verrostete Axt zu packen und mich in die Schlange der Leute einzureihen die den Wald niedermachen um anschliessend mit feuchtem Holz qualmendes Kaminfeuer zu entfachen.
    Ich wiederhole mich vielleicht aber in diesem Forum habe ich geniale , findige und interessante Einzellösungen gelesen aber mir liegt an einer rundum-Problemlösung einem GESAMTKONZEPT welches realistisch und ökonomisch ist.
    Grüsse - Norbert

  • Hab zwar jetzt keine Berechnungen angestellt, aber ich denke mir, daß man mit 2 kg Holzbriketts pro Tag wohl keine 15 Grad Raumtemperatur erzielen kann. 2 kg sind je nach Größe und Trockungsgrad 2-3 Stück . Das reicht gerade mal zum Kochen. Bei 2 Kg pro Tag entspricht das dann einem Zeitraum von100 Tagen.


    wolpi

  • Zitat von wolpi;92592

    Hab zwar jetzt keine Berechnungen angestellt, aber ich denke mir, daß man mit 2 kg Holzbriketts pro Tag wohl keine 15 Grad Raumtemperatur erzielen kann. 2 kg sind je nach Größe und Trockungsgrad 2-3 Stück . Das reicht gerade mal zum Kochen. Bei 2 Kg pro Tag entspricht das dann einem Zeitraum von100 Tagen.


    wolpi


    Hängt vom Dämmstandard ab. Ich habe auch mit +15°C gerechnet, nicht mit +22°C, das ist ein dramatischer(!) Unterschied. Bei +15°C heizt Du vermutlich keine 100 Tage im Jahr.


    Ich heize ja nicht sonderlich viel (typ. 16-18°C) und mein Jahresbedarf in der Mietwohnung mit mittelguter Dämmung liegt unter 50 kWh/m²*a. Da heizen natürlich die Nachbarn auch. Ist immer schwer zu vergleichen...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von wolpi;92592

    mit 2 kg Holzbriketts pro Tag wohl keine 15 Grad Raumtemperatur erzielen kann. .


    Also, ich brauche zum Aufheizen meines Trittofens ca. 5-6 kg Holz, zum Nachheizen schätzungsweise 3-4 kg. Wenn ich dann mein Wohnzimmer vom Rest abschotten würde, könnte es mit 10kg für etwa 15-16°C reichen (altes Holzhaus, neue Fenster).


    Aber wenn plötzlich alle mit Holz heizen wollen wird dieses sicher sehr schnell knapp! Kurz- und Langfristig!
    (Habe eben ein Buch über Waldnutzung früher gelesen, für die Armen gab es oft nur noch Tannzapfen! Und da waren noch weniger Leute. Dasselbe in den deutschen Städten nach dem WK2)


    Zitat von omawa;92478

    Das hat den riesen Vorteil, dass man


    a) von außen nicht sieht das jemand heizt.


    Es erstaunt mich das noch niemand Kohle erwähnt hat. Erzeugt fast keinen Rauch.


    Auch verliert überlagertes Holz seinen Heizwert.


    Bin zwar nicht sicher, denke aber (Stein-) Kohle, die ja schon einige Jahrtausende alt ist, wird sich auch im Keller noch einige Jahre halten.


    Grüsse, Gresli

  • Kohle ist unbegrenzt haltbar da hast du recht. Jedoch kann man sie nur schwer in einem einfachen Kamin verbrennen. Ein Kachelofen oder Allesbrenner bei dem man die Luftzufuhr regulieren kann wäre da schon besser. Kohle mag weniger quallen aber richen tust du es trotzdem und das teilweise deutlich intensiver als Holz.


    Das "überlagertes" Holz bei sachgerechter Lagerung seinen Heizwert verliert wage ich an dieser stelle mal stark zu bezweifeln!


    Ein deutlicher Vorteil von Steinohle ist die höhere Energiedichte und damit geringeren Platzbedarf bei gleichem Energiegehalt. Bei Braunkohlebriketts ist die Differen aber schon nicht mehr so deutlich.


    Gruß KUPFERSALZ


  • Klasse Beitrag Tom,


    eine Ergänzung von mir:


    Statt Kartuschen zwei Campinggasflaschen, nach Geschmack zwei kleine `a 5 kg oder auch zwei grosse `a 11 bzw. 13 kg.


    Damit läuft der Dreiflammenkocher, die Absorberkühlbox und bei Bedarf auch der Grill für eine hinreichend lange Zeit. Was bei Gas - egal ob Kartuschen oder Flaschen - niemand vergessen sollte, Butan taugt nicht für kaltes Wetter, ausser, man will die Flasche mit der Flamme erwärmen :ohhh:.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)