Was macht ihr mit euren Eltern?

  • Hallo Itchy,


    auch von meiner Seite herzliches Beileid.


    Zitat von Itchy;102501

    dieses Thema hat sich für mich erledigt...


    Ich denke nicht. Du bist Mutter und damit selbst "Elter". Das Thema wechselt nur die Perspektive.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo Itchy,


    Das ist sehr traurig und tut mir sehr leid, ich wünsche dir ganz viel stärke für die nächste Zeit, Gruß Mallibast

  • Ich danke Euch für Eure Zeilen.


    Tom - Du hast recht, mein Sohn ist mit seinen 18 Jahren aber ( noch ) der Meinung ich würde mit meiner Prepperei spinnen und alles viel zu düster sehen, vielleicht und hoffentlich hat er recht.
    So ist der Kreis, für den ich meine Vorbereitungen treffe, halt ein wenig kleiner geworden.


    Itchy

  • Zitat von Kanada;105193

    Ich will es bis Herbst 2012 auf mindestens 100kg aufstocken.



    Wie lange hält denn son Brot? :staunen:

  • Itchy, auch ich möchte dir mein Beleid aussprechen, halte dich bitte senkrecht.



    Moin im Thema,


    viele eurer Zeilen habe ich voller Interesse und sehr bewegt gelesen, ein schweres, aber doch wichtiges Thema wurde hier eröffnet, meinen Dank dafür.:gratuliere:


    Die Pflege von kranken oder auch alten Angehörigen kenne ich aus eigener Erfahrung, ich habe meine geliebte Oma jahrelang zu Hause versorgt und gepflegt, bis es nicht mehr ging, und die alte Dame in ein hiesiges Seniorenheim überwechseln mußte.


    Ich habe die Oma gerne versorgt, aber diese Jahre haben mich an meine pers. Grenzen geführt, es war manchmal sehr schwer, und ich war oft total überfordert. Eine Unterstützung durch die Familie gab es niemals, ich wurde mit dieser Situation völlig alleinegelassen.


    Schon in einer normalen Lebenssituation war die Pflege der alten Dame für mich nur schwer zu leisten, was das in einer evtl. Krisensutuation bedeutet hätte, das mag ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen.


    Als Oma in das Seniorenheim umzog, hat die alte Dame nur noch geweint, und sich letztendlich aufgegeben, es war sehr traurig, und ich fühle mich noch heute nicht sehr gut dabei. Aber es muss weiter gehen!


    Aber ich selbst konnte nicht mehr, die Pflege wurde mir zuviel, wuchs mir wirklich über den Kopf, und mein eigenes Leben ging währenddessen immer mehr den Bach runter.


    Es gefällt mir sehr gut, wie einige von euch sich Gedanken machen über die nächsten Angehörigen, und wie einige von euch Vorsorge treffen, davor ziehe ich gerne meinen Hut! :Gut:


    Haltet euch bitte senkrecht!


    Gruß Michel

  • Zitat von Maggi56;105214


    ....
    Die Pflege von kranken oder auch alten Angehörigen kenne ich aus eigener Erfahrung, ich habe meine geliebte Oma jahrelang zu Hause versorgt und gepflegt, bis es nicht mehr ging, und die alte Dame in ein hiesiges Seniorenheim überwechseln mußte.


    Ich habe die Oma gerne versorgt, aber diese Jahre haben mich an meine pers. Grenzen geführt,....


    Schon in einer normalen Lebenssituation war die Pflege der alten Dame für mich nur schwer zu leisten, was das in einer evtl. Krisensutuation bedeutet hätte, das mag ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen.


    Hallo Michel,


    ein wichtiges Thema. Jeder von uns sollte sich vor allem einmal überlegen, was es für ihn selbst bedeutet. Ich verliere durch Alter oder Krankheit meine persönliche Autonomie. Wie soll es weitergehen? Was sind meine Wünsche in so einem Fall für mein persönliches Leben oder vielleicht auch Sterben. Wie treffe ich Vorsorge, dass meine Wünsche auch umgesetzt werden?
    Was können meine Angehörigen - insbesondere in einem Krisenfall - realistisch leisten.



    Wenn ich jetzt mal hier im Forum eine Umfrage starten würde, wer eine Patientenverfügung aufgesetzt hat, dann werde ich vermutlich absolut wenige Meldungen sehen. Und ja, es kann auch den Zwanzigjährigen treffen. Er hat einen Autounfall, ist vom Hals ab gelähmt. Will er unter diesen Umständen noch leben? Falls ja, wie? Falls nicht, welche Vorbereitungen hat er getroffen?


    Auch solche Überlegungen sind Preparedness



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Die Patientenverfügung ist die eine Sache, die andere ist, wie man sich selbst angesichts des absehbaren Verlustes der Autonomie bei abnehmenden Kräften seinem Leben ein Ende setzen kann, und welche Vorbereitungen in "guten Zeiten" dafür schon getroffen werden können.


    wolpi

  • Zitat von wolpi;105276

    Die Patientenverfügung ist die eine Sache, die andere ist, wie man sich selbst angesichts des absehbaren Verlustes der Autonomie bei abnehmenden Kräften seinem Leben ein Ende setzen kann, und welche Vorbereitungen in "guten Zeiten" dafür schon getroffen werden können.


    wolpi


    Hallo Wolpi,


    auch dies nenne ich Preparedness.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Auch von mir mein Mitgefühl Itchy,


    Mein Schwiegervater hat es seit knapp 2 Monaten hinter sich und Schwiegermutter haben wir derzeit bei uns aufgenommen. Sie hielt es in der alten Wohnung alleine nicht mehr aus und ins Heim oder sonstwohin abschieben kommt für uns nicht in Frage.


    Meine Eltern sind noch recht fit, waren früher "Prepper" (klassische Vorratshaltung und viel Einmachen. Heute wird gerade noch Marmelade selbst gemacht) ohne es zu wissen und sind mittlerweile verwöhnt und tun nichts mehr dafür. Auch wenn es frustrierend ist, dass meine gelegentlichen Warnungen fruchtlos verhallen (der Prophet gilt im eigenen Land nichts) denke ich für sie mit.


    Aber für meinen Bruder mit seinen Kindern werde ich das nicht schaffen. Und offen gestanden ist es so abgehoben, seine Familie tut mir fast leid, falls es wirklich mal hart kommt. Zu dumm einen Nagel in die Wand zu schlagen und systemgläubig (und davon abhängig) bis zum abwinken. Aber helfen würde ich so möglich auch dort immer. Blut ist dicker als Wasser.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Also ich habe meine Mutter inzwischen auch für das Thema soweit sensibilisiert, dass sie immer genug Reserven zu Hause hat um 2 Tage überleben zu können. Man muss dazu sagen dass meine Mum Frührentnerin ist wegen Rücken und Herzleiden. Sie kann selber keine schweren Dinge einkaufen gehen oder ähnliches.


    Aber für 2 Tage - 7 Tage kann se mit der Reserve die ich Ihr in den Keller gelegt hab; gut getarnt damit sie und vor allem die Nachbarn nix sehen. Ist keine so schöne Gegend da bei meiner Mum aber was besseres kann man sich in Köln als Rentnerin nich leisten


    Danach gehen die Absprachen dahin das entweder ich sie abhole oder se sich mit allem an Bargeld und sonstigen Reserven die se tragen kann auf den Weg zu mir macht. Kommunikation ist das größte Problem. Wir wohnen ca. 150 KM auseinander und meine Mum hat kein Auto oder so. Absprache is daher wenn ich se in nem absoluten Krisenfall nach 48h nich abgeholt oder kontaktiert hab, versucht se zu mir durchzukommen.


    Wer noch bessere Ideen in der Situation hat, immer raus damit :winking_face:

  • Moin "Waldschrat" Matthias,


    es war mir pers. sehr wichtig, meiner Oma etwas "zurückzugeben", ein bisserl von all dem, was Sie mir als einem kleinen Knirps, und auch als einem jungen Mann über Jahrzehnte hinweg zukommen liess...


    Ich habe einmal den Begriff "Generationenvertrag" gelesen, aber das ist mir zu "beamtendeutsch" behaftet, und gar nicht mein Fall.


    Der Oma habe ich unendlich viel zu verdanken, die Dame war, solange Sie selbst dazu in der Lage war, immer für mich da, und das werde ich niemals vergessen.


    In dem Seniorenheim war die Oma sehr viel besser aufgehoben, wurde ebenfalls liebevoll versorgt, ich habe das damals tagtäglich miterlebt, das war ganz sicher kein "Abschieben".


    Ich hätte das Zuhause nicht mehr leisten können, da ich selbst auch keine ausgebildete Pflegekraft war.


    Weiter auszuholen ist unnötig, nur soviel, man gibt, wozu man selbst in der Lage ist. Und wenn die eigenen Kräfte nicht mehr reichen, ist das Annehmen von Hilfe keine Schande.


    Herzlichen Gruß Michel

  • Moin im Thema,


    ich erlebe es gerade leider wieder, meine Mutter ist in eine kleine Wohnung in einem Nachbardorf eingezogen, und die alte Dame kommt dort mehr schlecht als recht über die Tage.


    Bedingt durch meine eigene Erkrankung kann ich der Mutter nicht jeden Tag helfen, wie auch immer, Einkaufen, Putzen, ich schaffe das nicht einmal für meinen eigenen Haushalt.


    Zudem ist die alte Mutter sehr ungerecht, extrem negativ eingestellt, und ebenso von einer beginnenden Demenz betroffen, was sich in vielen unserer Dialogen bemerkbar macht.


    Natürlich versorge ich die Mutter mit Lebensmitteln, aber so kann es nicht mehr weiter gehen, die ganze Situation ist ein einziger Albtraum, ich schleppe all das klein/klein mit einem Rucksack in die Wohnung meiner Mutter...


    Ich kann nicht mehr, auch ich habe nur dieses eine Leben. Und ich habe viele Jahre meiner Oma geopfert, und nun soll ich den Rest meines Lebens der alten und kranken Mutter opfern, wo ist da noch "mein" Leben?


    Ein totaler Zwiespalt zwischen Liebe und Egoismus, schwer...


    Gruß


    Michel

  • Zitat von Maggi56;105451

    ...... man gibt, wozu man selbst in der Lage ist. Und wenn die eigenen Kräfte nicht mehr reichen, ist das Annehmen von Hilfe keine Schande.


    Zitat von Maggi56;111453

    Ich kann nicht mehr, auch ich habe nur dieses eine Leben. Und ich habe viele Jahre meiner Oma geopfert, und nun soll ich den Rest meines Lebens der alten und kranken Mutter opfern, wo ist da noch "mein" Leben? Ein totaler Zwiespalt zwischen Liebe und Egoismus, schwer...



    Hallo Michel,
    du gibst doch in deiner eigenen Antwort (52), die Antwort die die einzige Lösung für dich ist.
    Wenn du dich bei deiner Oma nicht egoistisch gefühlt hast, und du dich wohl mit der Heimunterbringung gefühlt hast, obwohl es dir da noch nicht so schlecht ging, warum erlaubst du es dir bei deiner Mutter nicht auch?


    Eine Heimunterbringung ist nichts negatives. Negativ fängt es erst an, wenn die Unterbringung eine Abschiebung, also ein aus den Augen aus dem Sinn ist. Wenn es dir gut geht, und du deine Mutter im Heim oft und gerne besuchst dann fühlt sich deine Mutter auch besser. Und wenn deine Mutter durch ihre Alterserkrankung nur an meckern oder nörgeln ist, dann sieh darüber hinweg, es ist eine Begleiterscheinung der Krankheit. Keine Böswilligkeit im Charakter.


    Viel Glück, Kopf hoch und Brust raus,


    nashua

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Zitat

    es ist eine Begleiterscheinung der Krankheit. Keine Böswilligkeit im Charakter.


    Moin Nashua,


    danke für deine nette Antwort, über die ich mich sehr gefreut habe. :gratuliere:


    Meine Mutter merkt natürlich, daß sie selbst doch sehr nachlässt, körperlich, und ebenfalls geistig. Und das ist ganz sicher eine große Belastung für die alte Dame, die früher topfit war, Sporttaucherin auf den Seychellen, die bis auf über 50 Meter Tiefe regelmäßig getaucht ist, Unterwasserfotografie war eines ihrer Hobbies.


    Sie sieht sich nicht in einem Seniorenheim, und verweigert dieses Thema total. "Kommt Zeit, kommt Rat...". Dieser Spruch ist gut, denn es ist wirklich genau so.


    In diesem Sinne dir einen freundlichen Gruß von


    Michel

  • Hallo,


    und was tut man wenn, man zwar Familie hat, aber ein sagen wir mal, eher "distanziertes" Verhältnis zueinander hat?
    So wie in meinen Fall. Wenn in der Vergangenheit viele "Kränkungen" entstanden sind.
    Würde es mir schlecht gehen, ich hätte Hemmungen zu meiner Familie zu gehen und umgekehrt bin ich mir nicht sicher, ob ich sie aufnehmen wollte.
    Versteht mich nicht Falsch, es herrscht keine totale Funkstille und manchmal helfe ich auch etwas aus, aber zwischen uns ist einfach eine Art gläserne Wand.


    Grüße


  • Hallo Metaller,


    auch wenn es jetzt sehr brutal klingen mag:


    Menschen > 18 sind für sich und die Folgen ihres Handels selbst verantwortlich, soweit sie nicht durch Behinderung oder Krankheit an der Vorsorge für sich selbst gehindert wurden.


    Eine Familie ist im Idealfall ein Team. Jeder trägt im Rahmen seiner Möglichkeiten - die durchaus unterschiedlich sein können - zur Vorsorge bei und profitiert "WTSHTF" von der gemeinsamen Vorsorge, durchaus auch über das Mass seines individuellen Beitrags hinaus.


    Wer in guten Zeiten nicht beitragen mag, auch das ist absolut akzeptabel, der möge bitte nicht in schlechten Zeiten an die Tür klopfen.


    Ich kann nur sagen, ich habe in meiner Verwandtschaft Leute die mitziehen und solche die es nicht tun. Ich unterscheide sehr wohl zwischen beiden; und da sind mir die entfernteren Verwandten oft näher als die nächsten.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Waldschrat: Und ich bin mir sicher das Du mit "mitziehen" nicht nur meinst, das jemand 100 Konservendosen im Keller stehen hat...


    Ich sehe das genau so. Jeder wahre Freund ist mir IMMER willkommen, jedes Familienmitglied das sich wie ein solches verhält auch - egal ob zu einer Feier, einem Umtrunk oder wenn es draußen stürmt oder die Erde bebt.
    Aber warum sollte ich bzw. wir "hier" Leute unterstützen von denen dann im Zweifelsfall nichts zurück kommt oder die uns gar schon hängen lassen haben?


    Wer handelt muss die Konsequenzen tragen können.

  • Zitat von Mark Wilkins;111678

    Waldschrat: Und ich bin mir sicher das Du mit "mitziehen" nicht nur meinst, das jemand 100 Konservendosen im Keller stehen hat...


    Hallo Mark,


    das siehst Du richtig. Mit "mitziehen" meine ich eine Geisteshaltung, die man auch als Teamfähigkeit beschreiben könnte, nicht eine Anzahl von Konserven.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Eine Familie ist im Idealfall ein Team. Jeder trägt im Rahmen seiner Möglichkeiten - die durchaus unterschiedlich sein können - zur Vorsorge bei und profitiert "WTSHTF" von der gemeinsamen Vorsorge, durchaus auch über das Mass seines individuellen Beitrags hinaus.


    Das gefällt mir, so habe ich es auch in der Schule gelernt: Jeder gibt nach seinen Möglichkeiten und erhält nach seinen Bedürfnissen... Da gab es doch sogar einen Fachbegriff für diese Einstellung?:peinlich:


    Aber Erwachsen sein heisst, für die Folgen seines Handelns verantwortlich zu sein. Letzendlich auch bis zur bittersten Konsequenz... Sich allerdings selber aus der Verantwortung für Familienmitglieder heraus zu nehmen - auch wenn man eigentlich gar nicht für sie verantwortlich ist - kann einen durchaus in einen schweren seelischen Zwiespalt stürzen. Sich dagegen abblocken zu können ist notwendig - aber zumindest für mich nicht zu schaffen...

  • Zitat von Papa Bär;111713

    Sich allerdings selber aus der Verantwortung für Familienmitglieder heraus zu nehmen - auch wenn man eigentlich gar nicht für sie verantwortlich ist - kann einen durchaus in einen schweren seelischen Zwiespalt stürzen. Sich dagegen abblocken zu können ist notwendig - aber zumindest für mich nicht zu schaffen...


    Vielen Dank für den Satz. Damit nimmst du uns das Gefühl mit unserem Zwiespalt alleine zu sein und als einzige keinen für uns annehmbaren Ausweg zu finden.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -