Absprachen und Notfallpläne mit Angehörigen

  • Hallo Leute!


    Welche Absprachen, Notfall- und Krisenpläne habt ihr mit euren Angehörigen getroffen?


    Habt ihr Absprachen getroffen, wo ihr euch im Krisenfall trefft? Was habt ihr mit euren Angehörigen besprochen, was diese tun sollen für den Fall das ihr nicht da seid?
    Was habt ihr für Pläne geschmiedet, für den Fall das ihr nicht mit euren Angehörigen kommunizieren könnt? Welche Vereinbarungen und Notfallpläne habt ihr im Bezug auf mögliche Szenarien noch ausgearbeitet?

  • Ich beschäftige mich zwar schon eine weile mit dem Thema "Previval" aber ich habe mit meinen Verwandten darüber noch nicht geredet.
    Mal schauen vielleicht nächste Familienfete dem ein oder anderen auf den Zahn fühlen was das angeht. Die meisten haben sehr gute Vorrausetzungen dafür. Abgeschiedene Lage, Eigentum und sowas wie ein Lagerkeller besitzen die meisten. Vielleicht preppen sie ja schon alle nur reden ebenfalls nicht drüber und ich stoße offene Türen auf :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Die einzigste Absprache die ich in dieser Richtung habe ist mit meinem besten Kumpel das falls die Lage bei mir zu arg wird(Ballungszentrum) das ich ein Plätzchen bei ihm habe. Dorf, eigenes Haus usw. Muss ich nur halt hinkommen.

  • Leider gar keine. Dieses Thema wird in meinem Umfeld eher belächelt.
    Wenn ich unterwegs bin (Wandern, Berge, Klettern...) hinterlasse ich meine Route ausgedruckt und wann ich etwa wo bin.


    Im Katastrophenfall werd ich vermutlich alleine unterwegs sein - aber mal schauen wie ich das zu Hause noch vernünftig anbringen kann :)

  • Ich habe inzwischen das "gesamte Internet" durchforstet und finde absolut keine Anregungen zu diesem Thema. Zwar habe ich mir bereits Gedanken gemacht und auch grobe Ideen skizziert, wäre aber dennoch auf andere Vorschläge gespannt.


    - Was tut der Partner, wenn ihr im Krisenfall auf Dienstreise seid? Bleibt er zu Hause und wartet auf euch? Oder sollte er sich in ggfs. sichere Gebiete durchschlagen? Vor allem für eine Frau können da ziemlich unangenehme Situationen raus resultieren, wenn man in gewissen Szenarien auf sich alleine gestellt ist.


    - Wo trefft ihr euch, wenn der Zugang zum Haus / zur Wohnung aus irgendwelchen Gründen versperrt ist? Wie hinterlässt euch derjenige, der zu erst da war und somit zu erst losgegangen ist, eine Nachricht, damit ihr wisst, wo ihr euch findet?


    - Wie lange wartet ihr im Worst Case Szenario auf den Partner oder er auf euch?


    Usw. Usw.


    Ich habe das Gefühl, diese Sachen sind die Knackpunkte aller Preparedness-Bemühungen.

  • Meist halten Verwandte und Familienmitglieder nichts von unserem "Hobby".
    Vielleicht sollte man daher ohne Hinweis darauf einen Kommunikations- und damit Wiederauffindungspunkt bekanntgeben, für den Fall daß z.B. mal die Telefone ausfallen oder man nicht zu finden ist.
    Auch wenn sie es heute nicht ernst nehmen, haben sie es wenigstens gehört und im Anlaßfall können sie sich daran erinnern.
    Somit hat man den seinen wenigstens die Chance gegeben, später doch noch dazulernen zu können.

  • Zitat von Mark Wilkins;97652

    Ich habe das Gefühl, diese Sachen sind die Knackpunkte aller Preparedness-Bemühungen.


    Wenn bei einer Katastrophe die Kommunikation zusammenbricht, was rasch passieren kann, wenn sich die Leute nicht daran halten, nicht in die Katastrophengebiete zu telefonieren, um den Betroffenen die noch intakten Leitungen für Notfallmeldungen freizuhalten, dann ist man resp. der Partner oder die Partnerin "alleine" (zusammen mit den anderen Betroffenen) und muss ohne gegenseitige Absprache Entscheide fällen.


    Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Es kann tausend Gründe geben, dass Ausrüstungsteile abhanden kommen oder nicht eingesetzt werden können. Tausend Gründe, warum Treffpunkte nicht erreicht werden können oder die Einhaltung der Abmachungen nicht sinnvoll ist. Ich vertraue meiner Frau, ansonsten habe ich keine Abmachungen.


    Die Suche nach überlebenden Familienangehörigen gehört wahrscheinlich zu jeder Katastrophe. Darum gehört es auch zu den wichtigen Aufgaben des Zivilschutzes, möglichst akribisch Buch darüber zu führen, wer aufgenommen wurde und wer danach wohin weiterging (an diejenigen mit Verfolgungswahn: Im Zivilschutz gibt es keine Zwangslager...).


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Da ich in unserer Sippschaft derjenige bin, der abgelegen und vorbereitet wohnt.
    Ich würde bei Ausbruch einer grösseren Katastrophe, vorausgesetzt die Autos funktionieren noch, eine Runde zu meinen Eltern und meinem Geschwister machen, und versuchen sie zu mir zu bringen.
    Sie wohnen eine halbe Autostunde von mir entfernt, und wenn man das schnell durchführt, dürfte es hoffentlich keine Probleme geben.

    Sollten die Autos nicht mehr funktionieren und ich irgendwo anders feststecke, (bin gerade an einem Autorucksack zusammenbasteln) würde ich probieren von jemandem ein Velo zu kaufen oder auszuleihen, und würde nach Hause radeln.

    Es ist ja nicht so, dass bei einer Krise sofort alle aufeinander losgehen, das gibt einem gewisse Zeitvorsprung. Vorausgesetzt natürlich dass man selber realisiert wie die Dinge laufen und stehen.

    Ansonsten gibt es keine konkreten Familienpläne, wäre sicher etwas was man noch vorsichtig ansprechen sollte


    Grüsse

  • Absprachen und Notfallpläne mit Angehörigen setzen voraus, daß man mit den ehrenwerten Angehörigen oder Freunden über diese Problematik sinnvoll diskutieren kann , bzw diskutiert hat.
    Es muß ein Verständnis für die denkbaren Szenarien geben . Wenn ich von nem Gau in einem AKW in meiner Gegend ausgehe , muß man sich über den Fluchtpunkt im klaren sein. Wenn der bei einem AngehörigenFreund liegt, ist es allerdings zwingend notwendig , dies mit ihm bei Zeiten abgesprochen zu haben . Bei der ersten Nachricht über AKW Probleme , Vorratstonnen , Rucksack und Fahrrad ins Auto und ab.


    Sollte sich ein Szenario mit Stromausfall, Zusammenbruch der Lebensmittel- und Wasserversorgung abzeichnen , müssen die Beteiligten schauen, wie sie sich zu mir durchschlagen können, sofern eine Kommunikation nicht mehr notwendig.


    Wenn Türk oder Serbe am Inn steht, oder der Araber vor Kufstein , werde ich mich auch dorthin begeben. Für Metoriteneinschlag und Monstererdbeben gibts keinen Plan , und bei ner Pandemie bin ich "nicht zuhause".


    Ich leg für mich keinen großen Wert auf das Betreiben von Agitation. Wer selber zu bequem ist und sich selber keine Gedanken macht, ist letzlich selber schuld.


    Ne andere Seite wäre die regionale Vernetzung mit Gleichgesinnnten.



    wolpi

  • Hallo zusammen,


    auch wenn das Thema schon ein wenig älter ist, ich halte es für wichtig.


    Ich habe, sollte ich bei eintreten eines größeren Notfalls nicht zu Hause sein, bzw. in kurzer Zeit nach Hause kommen, einen (verschlossenen) Brief für meine Frau hinterlegt, davon weiß Sie auch.
    In diesem gebe ich ihr nach ein paar aufmunternden Worten Hinweise auf die m.E nächsten sinnvollen Schritte, sowie was sich wo an (möglicherweise) nützlicher Ausrüstung befindet. Unsere Lebensmittelvorräte kennt Sie, und auch teilweise die weitere Ausrüstung, aber eben (noch) nicht alles.
    Außerdem der Hinweis, dass sie, sollte Sie die Wohnung verlassen müssen, mir eine Nachricht hinterlässt wo und auf welchem Weg sie mit den Kindern hin ist, und falls sie nicht alle Vorräte mitnehmen kann diese zu verstecken und mir einen verschlüsselten Hinweis darauf zu geben.


    Mit der weiteren Familie (Eltern, Geschwister) gibt es bisher keine Absprachen, hier bin ich auch noch in der "Sensibilisierungsphase".


    Gruß
    Paddy

  • Zitat von Paddy;106298

    einen (verschlossenen) Brief für meine Frau hinterlegt, davon weiß Sie auch.


    Wieso verschlossen?


    Wäre es nicht besser sie hätte vor Eintreten eines solchen Ereignisses sich schon mal gedanklich mit den nötigen Schritten befasst und nicht erst wenn der Hut brennt?


    LG. Nudnik

  • Hallo,


    wir wohnen alle in einer halben Stunde (Fußmarsch) Umkreis. Meine Eltern sind Preppen gegenüber aufgeschlossen (Erfahrungen WKII), meine Geschwister habe ich noch nicht gefragt, meine Liebste zieht voll mit.


    Wir würden zunächst immer versuchen in den Häusern zu bleiben. Für die "raus-aus-dem-Gebiet"-Szenarien muss ich mir noch Gedanken machen.


    Grüße
    Tom

  • Stay and play ist auch unser Ansatz, jetzt, da wir das passende Objekt haben.


    Familie ist unterrichtet und weiß vollumfänglich Bescheid.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hallo Nudnik,


    prinzipiell hast Du natürlich recht, und einige Sachen sind durchaus mit Ihr besprochen, so hängt bei uns in der Küche z.B. auch eine Liste mit Sofortmaßnahmen bei Stromausfall, oder die Inventurliste der Lebensmittelvorräte.
    Aber gerade die "aufmunternden Worte" (diese sind im Gegensatz zu den Hinweisen auch handschriftlich geschrieben) sollen dann ja "neu" sein, ebenso hat sie die Hinweise dann schriftlich, an manche Dinge über die man irgendwann mal gesprochen hat kann man sich vielleicht auch nicht mehr so genau erinnern...und sie ist was Vorbereitung angeht auch noch etwas "zaghafter" als ich.


    Gruß
    Paddy

  • Hallo Paddy, hallo Nudnik, hallo Forum.
    Mir geht es ähnlich durch den Kopf. Meine Frau weiß das ich mich "etwas" für das Preppen interessiere und auch das ich darauf bedacht bin das die normale Speisekammer gut gefüllt ist. Von meinen weiteren Vorbereitungen weiß sie nichts. Habe das Theme Vorbereitung unlängst einmal angesprochen und bin gleich abgeblitzt. Wenn ich ihr sage das ich mal ebend für 2 Monate Lebensmittel gebunkert habe, + + + + + für eine mögliche Kriese reist sie mir erst den Kopf ab und lätßt mich dann einweisen oder umgekehrt!:devil:
    Es ist halt immer das Thema " Was ich nicht weiß, ....."
    Da find ich die Variante mit dem verschlossenen Brief richtig gut.
    Einzelgänger

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Ok, der verschlossene Brief ist also die Antwort auf die mangelnde Akzeptanz eurer Partner? Sie erfährt sozusagen erst das wahre Ausmaß eures 'Katastrophenwahns' wenn sie dazu bereit ist und erkennt dass es doch nicht so verrückt war. Triffts das in etwa?


    LG. Nudnik

  • Zitat von Nudnik;106314

    Ok, der verschlossene Brief ist also die Antwort auf die mangelnde Akzeptanz eurer Partner? ...


    Na ja, so in etwa,


    meine Frau beteiligt sich schon zunehmend an der Vorratshaltung etc., aber insgesamt gehe ich da doch behutsam vor was weitere Vorbereitungen betrifft.
    Ich hoffe irgendwann den Brief dahingehend überarbeiten zu können, dass neben der moralischen Unterstützung nur noch eine Art Chekliste vorhanden ist, damit man die (bis dahin alle) besprochenen Vorgehensweisen nichts vergisst.


    Gruß
    Paddy

  • Hallo,


    bei uns gibt es einen Ort, an den wir uns zurückziehen können, wo wir alles Gesammelte haben. Dabei sind bei uns nur die, die auch jetzt mit im "Prepper"Boot sitzen. Natürlich schauen wir das alle
    " Mitruderer " auch dort ankommen!


    Für den Fall das wir dort nicht mehr sicher wären, haben wir einen Plan B ausgearbeitet:
    Sicherer Ort
    Route abseits von Straßen
    Fluchtgepäck
    Notfalltonnen auf der Route



    Wobei ich hoffe, dass Plan B nie benutzt werden muß.




    Gruß
    Wildkraut

  • Hallo,


    das ist eine gute Frage, wir haben uns schon Gedanken darüber gemacht. Wir haben eine bestimmte Route die wir gehen wenn wir außer Haus sind und an bestimmten Orten die häufiger aufgesucht werden. Wir haben feste Punkte ausgemacht wo wir uns 1.2. oder 3 treffen falls einer der Orte nicht in Frage kommt. Jeder hat eine bestimmte Farbe an Klebebändern bekommen, die werden an unauffälligen Stellen (Laternen Mast an Ortseingängen ganz unten Stückchen Weise angeklebt. Dann weiß jeder wer schon durch ist und wer noch fehlt. Die verschiedenen Routen sind wir abgegangen, (immer mal Sonntags ein Picknick Korb gepackt und Etappenweise abgeklapptert) Es gibt auch bestimmte Orte/Stellen wo etwas versteckt ist..falls man sich aus den Augen verliert. Es wurden auch Verstecke gesucht wo man sich Tagsüber verkrümeln kann (grad wir Frauen). Wir haben auch die Routen und Treffpunkte aufgeschrieben und einlaminiert und an verschiedenen Stellen versteckt. Wenn also ein Ort nicht aufgesucht werden kann, gibt es noch andere Routen, jeder weiß wie und wo er entlang gehen kann.
    Viele Grüße Mallibast