Gold - der (vermeidlich) sichere Hafen?

  • Das ist kein Märchen.Während oder nach einer Krise sind die Werte von Edelmetall und Edelstein immer massiv in den Keller gegangen.Während des amerikanischen Bürgerkrieges - gegen Ende hin - sind in den Südstaaten Lebensmittel gegen Gold aufgewogen worden.Der freie Markt ist nun mal eine Art Auktion, und wenn Lebensmittel knapper werden als Zahlungsmittel, sinkt nun mal die Kaufkraft rapide ab. Anders ausgedrückt: Wenn nach einem totalen Zusammenbruch der Versorgung jemand mir Gold gegen einige meiner Konserven bietet, muss das Angebot schon verdammt attraktiv sein bevor ich mich darauf einlasse! Und das auch nur dann, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich erstens meine Nahrungsvorräte wieder auffüllen kann und zweitens einen weiteren Abnehmer für das Gold finde...

  • Moin,


    zu der Diskussion fällt mir eine Geschichte ein, die meiner Mutter in den schlechten Zeiten selbst erlebt hat:


    auch meine Ma hat regelmässig am Schwarzmarkt Dinge beschafft, um diese bei Landwirten gegen Lebensmittel zu tauschen.


    Ein mal hatte sie ein eigentlich wertvolles Schmuckstück und fragte den Bauern, was sie dafür bekommen könnte.
    Dieser sagte ihr, dass er mittlerweile diversen Schmuck, echte Teppiche und auch genügend Pelzmäntel für seine Frau habe...


    aber...


    seine Hose rutscht seit Tagen, und er bräuchte dringenst einen Knopf und Nadel und Faden um den auch zu befestigen.


    Meine Mutter hat dies besorgt und bekam dann Kartoffeln und Speck.


    Ich sehe Edelmetalle auch nur als Möglichkeit, Guthaben durch schwierige Zeiten zu bringen, so lange nichts zu essen da ist, sind andere Güter erstmal wertvoller.


    LG Itchy

  • Servus,


    ich kann da mangels Wissen, Erfahrung und bisherigem Desinteresse leider nichts praktikables Beisteuern...
    außer vielleicht ein paar naive Fragen, die mir den Einstieg etwas erleichtern und anderen vielleicht auch was bringt, wei weísß?!


    Also:
    Wo kann ich denn seltene praktische Metalle wie Platin usw einkaufen, gibts das auf ner Bank?
    Allgemein für Gold und Silber, kauft ihr das in ner Bank oder gibts da spezielle Shops?


    Ich hab aus Zufall gestern beim Onlinebanking gesehen, dass ich hier direkt Gold/Silber bestellen kann welches mir nach Huase geliefert wird.
    Gut is der Service, schlecht der VErsand von 9,50 € und der Nachweis.


    Würdet ihr eher Barren kaufen, auch diese 1 g teilbaren oder doch eher Münzen?


    Was ist denn aktuell günstig für eine Unze?


    Fragen über Fragen ich weiß, vor allem basics, aber ich bitte um Gnade sowie Nachsicht


    Gruß

  • Hallo,
    also ich kaufe Goldmünzen ( Krügerrand) und Silber ( American Eagle) bei einem Münzhändler meins Vertrauens.
    Völlig anonym und preislich fair, er orientiert sich per Internet an den tagesaktuellen Werten.
    Nachteil allerdings, das nicht immer soviel oder das da ist, was ich möchte.Daher gehe ich immer wieder mal hin und schaue was er da hat.
    Bei der Bank geht es ohne Namen nicht, habe ich schon eruiert.


    Selbst wenn man es in einem Shop bestellt,ist deine Bankverbindung und Adresse registriert.


    LG Bea

  • Hallo,


    ja das leuchtet ein, aber selbst wenn man registriert ist muss man doch einen Weiterverkauf nicht zwingend melden/gemeldet haben, oder?


    Ist es so, dass unterschiedliche Münzen unterschiedlich kosten, obwohl das Gewicht identisch ist?
    Hier ein Auszug meiner Bank:
    Geht los mit
    Maple Leaf (Kanada) / Krügerrand (Südafrika)
    31,1 g 1 Unze 1265 €
    über Philharmoniker (Österreich) 1272 €
    und Gold Eagle (USA) 1285 €
    bis zu Lunar II Serie: Jahr des Drachen 2012 (Australien) mit 1484 €
    Sind das dann schon Sammlerbedingte Preissteigerungen?


    Auch steht bsp. beim Krügerrand noch folgende Aufteilung:
    [TABLE="width: 180"]

    [tr]


    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]31,10g Gold[/TD]
    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]1 Unze[/TD]
    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]1265,00 €[/TD]

    [/tr]


    [tr]


    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]15,55g Gold[/TD]
    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]1/2 Unze[/TD]
    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]669,00 €[/TD]

    [/tr]


    [tr]


    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]7,78g Gold[/TD]
    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]1/4 Unze[/TD]
    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]342,80 €[/TD]

    [/tr]


    [tr]


    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]3,11g Gold[/TD]
    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]1/10 Unze[/TD]
    [TD="class: xl24, width: 80, bgcolor: white"]145,40 €[/TD]

    [/tr]


    [/TABLE]



    Sind das dann unterschiedlich große Münzen?
    Kauft ihr bzw Du Bea aktuell günstiger ein?


    gespannte Grüße

  • Zitat von Papa Bär;101553

    Das ist kein Märchen.Während oder nach einer Krise sind die Werte von Edelmetall und Edelstein immer massiv in den Keller gegangen.Während des amerikanischen Bürgerkrieges - gegen Ende hin - sind in den Südstaaten Lebensmittel gegen Gold aufgewogen worden.Der freie Markt ist nun mal eine Art Auktion, und wenn Lebensmittel knapper werden als Zahlungsmittel, sinkt nun mal die Kaufkraft rapide ab. Anders ausgedrückt: Wenn nach einem totalen Zusammenbruch der Versorgung jemand mir Gold gegen einige meiner Konserven bietet, muss das Angebot schon verdammt attraktiv sein bevor ich mich darauf einlasse! Und das auch nur dann, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich erstens meine Nahrungsvorräte wieder auffüllen kann und zweitens einen weiteren Abnehmer für das Gold finde...



    Wenn man in einer Krise überleben will braucht man einen Garten um selber etwas anzubauen, oder einen Job wo man wenigstens Kost und Logis bekommt usw...


    Niemand wird dadurch überleben dass er seinen Familienschatz verscherbelt um an deine letzten Konserven zu kommen... ---> in diesem Deal ist niemand der Gewinner.


    In so einem Szenario schiebt man seinen Untergang nur um einpaar Wochen hinaus.... und hat nochdazu das Grundfundament für die Zeit nach der Krise verschwendet...



    Früher vor 2-3 Generationen noch waren erheblich mehr Leute direkt in der landwirtschaft tätig, und jeder hatte eigentlich das basic knowhow um einen kleinen Garten aufzubauen, und zumindest teilweise Selbstversorger zu sein...


    Heute leben die meisten Menschen in einer Grosstadt und haben überhaupt keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft und zur Selbstversorgung.




    Das ist der einzige Weg wie man damals, heute und in der Zukunft eine Krise überleben kann, man muss selber noch etwas produzieren können.



    Dmitry Orlov beschreibt den Zerfall der Sowjetunion in seinem Buch "Reinventing Collapse".... damals hatte praktisch jeder Haushalt in der Sowjetunion noch einen kleinen Garten in der Küche, im Hof, usw..
    Die Leute konnten ausserdem einfach in ihren Wohnungen bleiben, verjagt wurde niemand, da Wohnungen sowieo nicht vermietet wurden, sondern vom Staat gebaut und zugewiesen worden waren...
    es ist nicht so wie bei uns wo die meisten Wohnungen und Häuser schlussendlich den Banken gehören.... (was ein Gesprächsthema für sich wäre)


    http://www.youtube.com/watch?v=zrz5ucQACo8


    In einer guten produktiven Community zu sein ist sicherlich der beste Weg um eine Krise zu meistern.

    Gold muss erstmal aussen vor bleiben, das hat eigentlich gar keine Bedeutung in so einem Szenario, deshalb halte ich es auch für dumm Gold in einer Krise zu verwenden, dafür ist es nicht gedacht.
    Deshalb interessiert mich auch nicht der Goldpreis wenn ich Gold kaufe..... weil mir geht es gar nicht darum einen Gewinn zu machen, oder eben einen drastischen Verlust wenn ich inmitten einer Krise verkaufe.

  • Hallo Sentencer,
    ich kaufe den Krügerrand zu ähnlichen Preisen, rein zur Geldanlage, nicht zum Sammeln.Der Preis ist immer etwas unterschiedlich, je nach Tageskurs.
    Die anderen Münzen, besonders die Lunar, da kommt meist noch ein Sammleraufpreis drauf, die sind wohl auch etwas aufwendiger in der Herstellung.


    Je kleiner die Stückelung, desto teurer im Vergleich zur 1 Unze Münze. Deshalb habe ich auch zugeschlagen, als mein Händler mal wieder 1 Unze Krügerrand da hatte. Im Moment werden wenige Goldmünzen verkauft, warum wohl :face_with_rolling_eyes:


    Für mich ist das auch keine Spekulationsware,was ich je nach Kurs kaufe oder verkaufe, sondern um mein Papiergeld in was reelles umzutauschen.Zusätzlich zu Vorräten und anderen wichtigen Dingen, die einem das Leben in der Krise hoffentlich erleichtern werden.


    LG Bea

  • Goldmünzen machen mehr Spaß beim in der Hand halten als sich die Zahl beim online banking anzuschauen. Auch ein dickes Bündel Banknoten fühlt sich gut an.


    Das ist wahrscheinlich der Hauptverwendungszweck von Goldmünzen: Sie anzuschauen.


    Gold als Zahlungsmittel ergibt dann Sinn, wenn es in anderen Bereichen der Welt eine entsprechende Kaufkraft hat und der Handel mit diesen Regionen möglich ist. Beispiel Simbabwe: 0,1g Gold = 1 großes Brot. In einem Szenario, wo solcher Handel nur über Mittelsmänner möglich ist sinkt der Wert des Goldes, wenn der Kollaps die ganze Welt erfasst oder kein Handel/Schwarzmarkt möglich ist, dann ist Gold auch nichts wert. Wäre z.B. interessant zu wissen, ob man in Nordkorea mit Gold zahlen kann (aber vermutlich schon). Auf den Osterinseln wäre der Wert vermutlich sehr gering gewesen.


    Die meisten Goldkäufer sind Spekulanten. Sie möchten heute die Unze für 1000 Euro kaufen und hoffen dann, in der Krise den Gegenwert von 10.000 Euro zu erhalten. Das glaube ich eher nicht. Ich würde nur das an EWuro in Gold tauischen, von dem ich auch tatsächlich(!) verschmerzen kann, dass der Wert sich u.U. auch auflöst. Genau wie mit Aktien auch.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Goldmünzen gehören bei mir zum Notvorrat:lachen:


    In einem Krisenfall würde ich meine Lebensmittel nur gegen Gold, Silber, Waffen, Munition oder Treibstoff eintauschen.


    Gruss Carlos

  • Zitat von Sentencer;101566


    Sind das dann unterschiedlich große Münzen?


    Die Münzen können unterschiedlichen Durchmesser und Dicke haben.
    Auch das Gewicht kann je nach Legierung unterscheidlich sein.
    Im Krögerand sind z.B. noch 8,34% Kupfer, um die Münze härter zu machen.
    Die Oz-Angabe bezieht sich aber immer auf den Goldanteil, die Münze selber ist etwas schwerer.


    Zu den Materialwert kommen noch die Prägekosten dazu. Verschiede Hersteller verlangen da
    unteschiedlich viel. Außerdem will jeder in der Kette vom Hersteller bis zu Dir am Verkauf verdienen.
    Deshalb ist Gold in kleinere Münzen teuer und es gibt es Preisunterschiede bei Münzen mit den gleichen
    Goldanteil.


    Achte darauf, das die Münzen nicht zu angegriffen sind (noch "Bankfähig" sind), sonst bekommst Du beim
    Verkauf nur den deutlich geringeren Schrottwert.


  • Hallo georgem,


    eigentlich wollte ich Deinen Beitrag melden, aber ich vermute mal, dass Du sehr jung bist und niemanden persönlich kennst, der den WK2 und die Jahre danach mitmachen musste, vor allem weil die Schweizer ja auch intelligent genug waren, sich aus dem Schlamassel rauszuhalten.


    Nur soviel: Gold oder Teppiche musst du nicht haben, essen musst Du. Nach einigen Hungertagen hast Du keine Kraft mehr, nach spätestens drei Wochen bist Du tot. Da wird jeder Besitz um jeden Preis zu Lebensmitteln gemacht.


    Meine Grosseltern (der Grossvater starb als Soldat) kamen aus einem ziemlich wohlhabenden Haushalt, der nur dummerweise in Schlesien lag. Meine Oma ist dann mit nichts als einem von Hand gezogenen Leiterwagen (!) zu Fuss vor der anrückenden Roten Armee geflohen und musste sich im Westen als Flüchtling durchschlagen. Ach ja, und sie hatte auf der Flucht noch ein kleines Mädel dabei, meine Mutter.


    Sie in die Nähe von Ganoven zu rücken, finde ich ziemlich perfide. Du solltest vor dem posten bitte etwas genauer nachdenken.


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Das von Waldschrat geschilderte beschreibt auch das "Problem" von Gold. Relativ hoher Wert bei kleinem Volumen und man kann es in der Not nicht essen. Wenn ich also für meinen Krügerrand nur einen Laib Brot bekommen, mag das hinterher als schlechtes Geschäft aussehen. Wenn dies aber mein Leben gerettet hat war es eine Superinvestition. Interessanterweise sinkt die Kriminalität bei einigen Krisen. Zwar blühen Schwarzmärkte (Kriminaltität gegen das System), normale Verbrecher müssen aber fürchten, das sie einfach verschwinden. Wer mein Schwein klauen will und damit das Überleben meiner Familie gefährdet, muss damit rechnen, dass er nach ca. 5 Std. den Verdauungstrakt dieses Allesfressers verläßt und keiner daran Anstoß nimmt. Polizisten und Nachbarn essen auch Schinken.

  • @ sentencer


    Eine gute, seriöse Adresse für Gold/Silber/Platin-Kauf ist


    http://www.proaurum.de


    Proaurum ist einer der größten Händler in D und ist z. B. auch der Lieferant der Volks- und Raiffeisenbanken.
    Proaurum unterhält div. Filialen in D (z.B. auch in München). Versand möglich, aber Achtung! Adresse wird natürlich notiert....
    Besser wäre, der völlig anonyme Barkauf in der Filiale.


    In A und CH gibt es sicherlich ähnlich große Firmen.


    Ein kleines Münzhandelsgeschäft, womöglich sogar ein Sammler-Laden wäre meiner Meinung nach sicherlich eine sehr teuere Adresse, und für den Kauf von Münzen zu Anlagezwecken eher nicht geeignet.


    Ein Kauf über ibäh hat den Nachteil der fehlenden Anonymität.
    Außerdem sollte man schon sehr genau nachsehen, wem man sein Vertrauen schenkt und sein Geld schickt.


    Aus einem früheren Beitrag von mir habe ich noch was herauskopiert. Da ging es hauptsächlich um Silber:


    bei kleinen Stückelungen/kleinen Gewichten kommen Barren wegen des zu hohen Gramm-Preises nicht in Frage. Erst ab so ungefähr 250 oder 500 Gramm Barren hast Du einen guten evtl. auch mal besseren Preis als z. B. bei der Philharmoniker-Münze. Die ist in der Regel aber die preiswerteste Form in der Silber zu kaufen ist. Die Prägestückzahlen dürften ein x-faches der Stückzahlen der kleinen Barren ausmachen. Die Münzen sind auch rel. gut als echt oder unecht zu erkennen. Außerdem auch noch schön anzuschauen.


    Und weil ich gerade dabei bin: Die Preise für die sog. Tafelbarren (die oftmals so sehr angepriesen werden..) sind schon bei Gold blanker Wahnsinn, bei Silber werden glatt Wucherpreise verlangt. Außerdem macht die evtl. "Zerbröselung" der Metall-Schokoladentafel wirklich keinen Sinn mehr, weil ein einzelner Teil nur noch einen minimalen Wert hat (zumindest heute). Macht euch mal den Spaß und rechnet den Gramm-Preis eines Philharmoniker und den eines 100g Tafelbarren aus - aber bitte nicht erschrecken!!!



    Arni
    McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Zitat von Papa Bär;101595

    ... ebay...


    Hier bitte die Beschreibungen dann aber sehr, sehr genau lesen. Leider gibt es da immer wieder mehr als nur zweifelhafte Angebote und etwas auskennen sollte man sich auch.
    So gibt es - nur als plakatives Beispiel - durchaus einen Unterschied zwischen "Deutsche Münze Silber" und "Coin Germansilver" (Neusilber).
    Es gibt auch tolle Hechte, die Goldmünzen "1 gr" anbieten (wobei gr für grain = ca. 1/16 Gramm steht).


    Dann lieber bei einem seriösen Händler, einer Bank oder bspw. Häusern wie ProAurum etc.
    Für die Zeit während der Krise, so denn man will: Kleine Stückelungen




    ---- und hier mal einige meiner schnell hingeworfenen Gedanken zum Thema Edelmetalle und Vorsorge ----


    Ich teile die Meinung der Bugs hier, dass Edelmetalle primär für die Zeit nach der Krise da sind, es also darum geht, Wert über eine Krise rüberzubringen. Klar kann das Zeugs an Wert verlieren - womit man es denn auch immer vergleiche. Es sind jedoch durchaus Szenarien denkbar, bei denen Geldscheine, noch zum Anfeuern oder zum ... abwischen taugen. Und diese Szenarien halte ich persönlich für wesentlich wahrscheinlicher, als sich "monatelang im Wald durchschlagen müssen".


    Klar kann man es nicht essen, genau so wenig wie das Super-Duper-Messer, mit dem sich wohl nur die wenigsten wirklich Nahrung beschaffen können.
    Besonders Gold hat eine "Wertdichte", die man auch sehr gut mitnehmen kann (vom Wert her mal grob 1 kg Gold = +/- 50 kg Silber).
    Wie immer: Nie nur auf eines setzen, aber EM als Teil der Vorsorge halte ich für durchaus sinnvoll.


    Das Thema Goldverbot halte ich persönlich für nicht sehr gefährlich. Man wird ja wohl kaum in einem ganzen Land die Sicherheitskräfte alle Häuser en Detail durchsuchen lassen.
    (Ja ich weiss, es gibt Methoden .....)



    Als kleines Beispiel aus der Schweiz:
    Meine Grossmutter nähte meinem Vater (Jahrgang 1905) als Kind jeweils ein "10er Goldvreneli" (10 CHF Goldmünze, damals ein normales Zahlungsmittel) in den Saum der Jacke, wenn er "in die Stadt" musste. Halt im wahrsten Sinne des Wortes ein Notgroschen.



    Beste Grüsse
    Bernie

  • Waldschrat:
    Das essentiellste technische Edelmetall ist meines Erachtens Silber.


    Praktischerweise auch monetäres Edelmetall.


    Daher empfiehlt es sich ja auch in beides zu investieren. Silber eignet sich dann auch ganz gut als Krisenwährung. Gold ist der Wertspeicher. Es sollte nur im grössten Notfall für Anschaffungen in einer Krise in Betracht gezogen werden, es sollte idealweise grössere Vermögen in ein neues Währungssystem übertragen.
    Eine Unze Silber würde ich recht schmerzlos gegen einen Sack Kartoffeln tauschen wollen, wenn ich sie heute gekauft habe. Dann passt das ganz gut vom Kaufkraftniveau.


    Aber ganz davon ab, es geht doch um die grundsätzliche Fähigkeit des Edelmetalls in der Notzeit von demjenigen der über begehrte Güter verfügt angenommen zu werden.
    Diese Fähigkeit wurde doch mit obigem Beispiel bestätigt und eben nicht widerlegt. Sie sind mit dem GOLD neben allen anderen auffindbaren Wertgegenständen zum Bauer hin, aber eben nicht mit der jeweils gültigen WÄHRUNG.
    Ob man das nach heutigem Ermessen als schmerzhaft teuer empfindet, eine Unze Gold gegen einen Sack Kartoffeln zu tauschen, spielt doch dabei keine Rolle! Wichtig ist, dass es tauschbar war! Und damit war man dann in der akuten Hungersnot noch immer besser dran als der Nachbar mit den Scheinen in der Hand.
    Vielleicht hatte der sogar sein halbes Leben in eine Lebensversicherung gespart und die war vielleicht nominal auf 100.000 angesetzt und bei Auszahlung konnte man sich damit grade mal ein Laib Brot kaufen.
    Auch diese Beispiele sind bekannt!
    Ist das weniger schmerzhaft als die Unze Gold für den Sack Kartoffeln?


    Ob jetzt Platinmetalle einen inhärenten Wert innehaben - darüber könnte man auch anfangen zu streiten. Nämlich bemisst sich dieser dann ja auch an der industriellen Nachfrage. Ist die Frage, ob wenn alles zusammenkracht, man ausgerechnet Platinmetalle braucht um z.b. Katalysatoren für Autos herzustellen, die niemand kaufen kann.
    Auch bemisst sich dann der heutige Wert und die heutigen Kurse an diesem industriellen Umfeld.
    Und wenn man argumentiert, dass der Glaube an Gold an einem bestimmten Umfeld hängt, was heute noch gegeben sein mag, aber für morgen angezweifelt wird, so hängt der von anderen Metallen ebenfalls an einem Umfeld, das sich genauso abrupt und substanziell ändern kann. Wenn zum Beispiel diese Güter, für die diese hochtechnologischen Metalle gebraucht werden in einem Wirtschaftskollaps keine Abnehmer haben.


    Die Platinmetalle mögen auch zu den Edelmetallen gehören, sie haben aber einen weit höheren Schmelzpunkt und sind so für den Normalsterblichen kaum einschmelzbar.
    Damit fällt für diese Metalle die Eigenschaft "beliebig teilbar, immer wieder neu formbar weg", warum Platinmetalle u. A. nicht als monetäre Edelmetalle angesehen werden.


    VG


    cass

  • Zitat von hamster;101593

    Wenn dies aber mein Leben gerettet hat war es eine Superinvestition.


    Genau das bezweifle ich eben. Dass du eine Krise überlebst wirst du niemals dem Gold verdanken, du wirst dir höchstens einpaar Tage damit erkaufen, und selbst das ist keine Garantie dass das überhaupt klappt.



    Ich wollte den Kontrapunkt reinbringen dass vieles Gold was damals die Hände gewechselt hat gestohlen war.
    Vermutlich wird in einem Weltkrieg mit millionen Toten das persönliche Eigentum von anderen Leuten nicht sehr hoch geschätzt, oder? /sark


    Ich bleibe bei meinem Punkt: Wer glaubt dass einem Gold während einer Krise hilft... der sollte nochmal die Natur einer Krise untersuchen.


    Gold ist dazu da um nach der Krise Verwendung zu finden.


    Ausserdem: Wer damals Gold besass hat alles dran gesetzt so früh wie möglich das Weite zu suchen,...



    Mathias soll sein Gemüt beruhigen und nicht gleich ausrasten nur weil ich andere Sichtweisen präsentiere.
    Ein Beleidigung seiner Grosseltern fand niemals statt, ausser in seinem Kopf.


  • Pro Aurum ist wirklich eine gute Adresse, das kann ich so unterschreiben.
    Was ich so aber nicht unterschreiben kann ist, dass man bei kleinen lokalen Händlern mehr für die Feinunze Gold bezahlt. Hier habe ich deutlich andere Erfahrungen gemacht. (Stichwort Western Union Filialen) was Anlagemünzen und Barren (AU) angeht.


    Weiterhin bekommst du numismatische Goldmünzen wenn du aufpasst bei kleinen Münzhändlern zum aktuellen Goldpreis. Bei Anlagemünzen und Barren kommt ja dazu noch ein Abschlag zur Produktion der Münzen, was diese doch um einige Euro teurer macht.


    Zu Ebay möchte ich noch sagen: Vor 2 Jahren habe ich auch noch zuweilen dort was eingekauft. Das kann ich nunmehr aber wirklich nur Menschen empfehlen die schon einige Erfahrungen auf dem Gebiet gesammelt haben, da hier zunehmend auch Rebliken von Goldmünzen angeboten werden. Da muss man schon einigermassen genau hinschauen. Ausserdem habe ich, was ebay angeht zunehmend Probleme damit wie die Sachen versichert sind. In den AGB der DPAG steht z. B. dass Edelmetalle explizit nicht versichert sind.


    Zu den Leuten die hier über das für und wider von Edelmetallen dikutieren möchte ich noch sagen: Mit der Thematik sollte man m. E. anfangen wenn man so weit wie möglich alle Bereiche abgesichert hat und dann immernoch Geld übrig hat, denn Geld derzeit leichtsinnig im grossen Maßstab rumliegen zu lassen hat für mich dann doch recht viel mit einer grossen Naivität zu tun.

  • Bei der Argumentation von georgem "das meiste Gold war gestohlen" passt die Kausalkette nicht. Wenn ich schon bereit bin für den Gegenwert eines Kartoffelsacks zu stehlen, kann ich den auch direkt klauen und muß nicht erst diese blöde kleine Münze in einem unbekannten Haushalt suchen.

  • Zitat von georgem;101619


    Ich wollte den Kontrapunkt reinbringen dass vieles Gold was damals die Hände gewechselt hat gestohlen war.
    Vermutlich wird in einem Weltkrieg mit millionen Toten das persönliche Eigentum von anderen Leuten nicht sehr hoch geschätzt, oder? /sark


    Nur ein Wort: Beweise?

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.