Crashtag - Unternehmen - Checklist für "Chefs" u.ä.





  • Einen interessanten Beitrag „Crashtag - Was mache ich als Arbeitgeber?“ hat Sampada da angefangen.

    Die Frage ist nun die, wie man das Thema weiterverfolgen soll damit gute Ergebnisse herauskommen.

    Der eine Lösungsansatz ist:
    Der Unternehmer plant.

    Der andere Lösungsansatz ist:
    Was wünschen sich die Mitarbeiter in einer solchen Situation von Ihrem Chef – nein, keine Gehaltserhöhung; bitte konstruktive Vorschläge.

    Ein weiterer Lösungsansatz ist:
    Beide obigen Lösungsansätze produktiv miteinander verbinden.
    (Wir habe hier sicherlich die entsprechenden Chefs und Mitarbeiter im Forum)

    Ich kann bei den IHK´s bzw. Handwerkskammern sowie bei unserem Branchenverband keine Infos zu diesem Thema finden.

    Grund:
    - Ich / wir sind paranoid.
    - Info´s nur in geschlossenen Benutzergruppen und ich habe keine Zugangsberechtigung.
    - Thema wird totgeschwiegen (nur keine Panik verbreiten).
    - Thema interessiert keinen (ausser ein Paar im Forum).
    Was gilt, kann jeder für sich selbst überlegen.

    Mit dem vereinigten Wissen aus verschiedenen Foren müsste man doch da was Produktives zustande bringen.

    Wer macht bei einem solchen Teamwork mit?


    Ich bin zwar (in Betrufsleben) kein „Chef“, sondern neudeutsch „Teamleader“.


    Als Chef, Geschäftsführer, Abteilungsleiter usw. könnte man seinen Mitarbeitern bzw. Kollegen eine Art „Last-Minute-Liste zur Hand geben.

    Eine Art „Last-Minute“-Liste gibt es bei uns im Unternehmen – für das Unternehmen – seit der Pandemie-Warnung (Dieser Pandemie-Plan wurde von uns verlangt von Firmen für die wir arbeiten).

    Einen Blackout-Szenario-Plan habe ich (für den Betrieb) erstellt nach dem Stromausfall in Zürich (Januar 2012?).
    Dort hatte ein Betrieb mit dem wir zusammenarbeiten so seine Probleme.
    Schranke und elektrische Türen gingen nicht mehr auf, der Aufzug blieb stecken, die Hallentore gingen nicht auf bzw. zu, Maschinen haben Schaden genommen nachdem der Strom wieder da war usw. .
    Sorry vorab, der Plan enthält betriebsinterne Infos, sozusagen „nfD“.
    Nur soviel: Bei einem Blackout haben z.B. unsere Service-Fahrzeuge eigenständig die „Zentrale“ anzusteuern wenn Sie keinen Kontakt mehr zu uns haben. Dabei haben Sie besonderes darauf zu achten in keinen Unfall zu geraten (Ausfall der Ampeln usw.).

    Möglicher Inhalt einer „Last-Minute-Liste“:
    - Was noch einkaufen (Lebensmittel, Treibstoff, Baumarkt)?
    - Infos zur Wasserbevorratung, -aufbereitung.
    - Sicherheitshinweise zu offenem Licht.
    - Wann / wie melden im Unternehmen.
    - „Toter Briefkasten“ bzw. Infotafel (nur für Insider – Sprache und Ort entsprechend wählen) vereinbaren zur Info von Unternehmer an die Mitarbeiter und umgekehrt (die in der Nähe wohnen).
    - Wichtige Kontaktadressen.
    - Liste: 100 Dinge die in einer Krise zuerst verschwinden (Sarajevo)
    - Eine Erste-Hilfe-Info habe ich vom Roten Kreuz für die Kollegen erhalten.
    - Als Info-Material habe ich beim „Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
    Katastrophenhilfe ()“ die Broschüre „Für den Notfall vorgesorgt" für unseren Betrieb bestellt. War kein Problem die Menge zu bekommen.
    Die Broschüre hat eben ein offizielles Aussehen.
    Kein Anspruch auf Vollständigkeit

    Ein mögliches „Last-Minute-Grundpaket“ könnte enthalten:
    [FONT=&amp]- [/FONT]Checklisten,
    [FONT=&amp]- [/FONT]Teelichter,
    [FONT=&amp]- [/FONT]Einwegfeuerzeuge,
    [FONT=&amp]- [/FONT]Taschenlampe (Kopfleuchte) incl. Reservebatterien,
    [FONT=&amp]- [/FONT]Notkocher (Einweg-Gelkocher),
    (Kein Anspruch auf Vollständigkeit).

    Könnte noch ergänzet werden durch:
    [FONT=&amp]- [/FONT]günstiges Batterieradio,
    [FONT=&amp]- [/FONT]Reservebatterien
    [FONT=&amp]- [/FONT]Gaskocher mit Kartusche,
    [FONT=&amp]- [/FONT]Reservekanister (leer),
    (Kein Anspruch auf Vollständigkeit).

    Ein solches Grund-Paket kostet 15 Euro (und mehr) je nach Qualität und Quantität der Ausstattung incl. Verpackung.

    Verpackung:
    [FONT=&amp]- [/FONT]Karton
    [FONT=&amp]- [/FONT]Tagesrucksack (da reicht einer für 5 bis 10 Euro schon weit)

    Grund des Inhalts:
    [FONT=&amp]- [/FONT]Nützlichkeit für die ersten Stunden
    [FONT=&amp]- [/FONT]Günstig in der Anschaffung
    [FONT=&amp]- [/FONT]Lange Lagerfähigkeit / Lagerfreundlich
    [FONT=&amp]- [/FONT]Kleines Volumen

    Den Empfang des Last-Minute-Paketes unter Umständen quittieren lassen.
    Das zeigt die Wichtigkeit bzw. Nützlichkeit des Inhalts.

    Wenn es so aussieht, dass es eine längere schwere Krise oder einen Crash gibt wird der Betrieb unter Umständen „Betriebsferien“ machen.
    Je nach Branche, Betriebsgrösse, Umfeld usw. .
    Teilweise können Betriebe und damit deren Mitarbeiter über eines der „Sicherstellungsgesetzte“ (D) sozusagen zur Arbeit verpflichtet werden.

    Es könnten den Mitarbeitern bzw. Kollegen Gegenstände mitgegeben werden.
    [FONT=&amp]- [/FONT]aus der Kantine / Kaffeebar (Lebensmittel, Getränke)
    [FONT=&amp]- [/FONT]Reinigungsmittel
    [FONT=&amp]- [/FONT]Hygienemittel (Toilettenpapier, Papierhandtücher, Seife usw.)
    [FONT=&amp]- [/FONT]Betriebmittel bei Betriebstankstelle (Benzin, Diesel – solange noch Strom da ist)
    [FONT=&amp]- [/FONT]Werkstatt (Atemschutzmasken, Einwegoveralls usw.)
    [FONT=&amp]- [/FONT]Lagerwaren je nach Branche
    [FONT=&amp]- [/FONT]Nützliche „Werbegeschenke“
    [FONT=&amp]- [/FONT]Bargeld aus der „Portokasse“

    Evtl. alles gegen Quittung, dann springt der Chef u.U. leichter über seinen Schatten und der Abteilungsleiter kann sich vor dem Chef rechtfertigen.


    Den Betrieb „sichern“ bzw. „absichern“:
    Wenn man den Betrieb sichern bzw. absichern muss ist es sinnvoll dass der eine oder andere Mitarbeiter da ist.
    Schutz der Menschen geht natürlich vor Schutz von Gütern.
    Also wenn Plünderungen im Gange sind oder Giftgas ausströmt ist es (i.d.R.) zu spät sichern bzw. absichern zu wollen.
    Die Massnahmen zur Sicherung bzw. Absicherung sind abhängig von der Betriebsgrösse, -struktur, Branche usw. .
    Sicherungsmassnahmen für den Betrieb (Intern):
    Unter "Sichern" verstehe ich:
    Kontrolliertes "Herunterfahren" von Maschinen die z.B. 24 Std. laufen.
    Wenn die Zeit reicht und je nach Witterung z.B. im Winter Wasser ablassen in Räumen und Maschinen wo Frostgefahr besteht – bei Blackout i.d.R. überall!).
    Einfach ausgedrückt: Den Maschinenpark sichern.
    Verwaltung:
    Datensicherung für wichtige Daten auf externe Medien.

    Absicherungsmassnahmen für den Betrieb (Extern):
    Unter "Absichern" verstehe ich:
    Verschliessen aller Türen und Tore (von Innen) und entsprechendes absichern von Fenstern und Oberlichtern.
    Ladengeschäft:
    Ausräumen von Schaufenstern.
    Verkaufsware die sichtbar im Laden steht ins Lager bringen.
    Dann ein Schild "Geschlossen wegen Geschäftsaufgabe" anbringen - Schützt u.U. etwas gegen Plünderungen.

    Obiges gilt natürlich entsprechend auch für Behörden (mit Einschränkungen bzw. anderen Schwerpunkten).
    Schutz (Absichern) vor „Wutbürgern“ bzw. Plünderern.

    Vielleicht bin ich auch zu „blauäugig“ bei dem Thema und es ist gar nicht so wichtig.
    Dann Sorry.
    Ansonsten bitte produktive Beiträge im Forum, PN oder per e-mail.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Hallo Epwin


    Gute und sehr konstruktive Vorschläge.


    Aber eines vermisse ich oder habe es in der Menge des Textes überlesen.


    Wie steht der Mitarbeiter (MA) zur Firma und zum Rest des Team's? Hat er sich für die Firma eingesetzt oder hängt er während der bezahlten Arbeit nur im Netz rum und tut so wie er arbeiten würde?
    Gibt sogar einen Fachausdruck dafür....., weiss ihn jetzt aber nicht und ist unwichtig.


    Ist er teamfähig und macht auch mal was, was nicht explizit im Arbeitsvertrag steht?


    Ich seht worauf ich hinaus möchte?


    Kezeriche Frage das ist mir bewusst, aber auch das gehört dazu wenn man sich über den Ernstfall und seine MA Gedanken macht.


    Die selben Gedanken sollte man sich machen wenn man eine Gruppe für "schwierige" Situationen gründet!


    WEN möchte ich überhaupt mit im Boot haben und wen dahin schicken wo der Pfeffer wächst?


    Viele Grüsse, Ernst

  • Ich denk, so eine Liste lässt sich nicht pauschal zusammenstellen, da es immer drauf ankommt welches Szenario zu erwarten ist.
    Bei einem 5 tägigen Streik der LKW Fahrer, geht der Kraftstoff aus...hier sollte eine kleine Handwerkerfirma etwas an Benzin/Diesel bevorratet haben, hingegen ein Großkonzern bei einem Streik im Güterverkehr eh nichts produzieren kann...weil immer mehr "just in time" gemacht wird und alles "out gesourcet " wird...also keine wirklichen Lager mehr vorhanden sind, die einen Lieferengpass überbrücken könnten und die zusammenhängenden Produktionsabschnitte kilometerweit von einander entfernt sind.


    Bei einer Richtigen Katastrophe sind die Mitarbeiter wohl eher damit beschäftigt Leib und Leben zu retten bzw. ihre Grundbdürfnisse zu decken, als in die Firma zu fahren um zu schauen ob da was geht.
    Denn wer den halben Tag ansteht um Brot und Wasser zu bekommen, wird sich kaum Gedanken drüber machen ob die neue S-Klasse am Band beim Daimler fertig wird oder nicht.


    Ich würde sagen es ist als Chef wichtig dafür zu sorgen, das für einen bestimmten Zeitraum Material und Energie zur Verfügung steht und das nicht alles so finanziert, das nach einer Woche Stillstand nicht schon alles der Bank gehört.


    Am Beispiel Daimler-Benz, könnt ich mir gut vorstellen das Notfallpläne existieren, wo man z.b. im Falle eines Krieges die Produktion von PKW auf z.b. Unimog umstellt.



    Gruß Klappspaten

  • Ich hab mir aus Arbeitnehmerperspektive gestern ähnliche Gedanken gemacht. Batterie im Transponder war leer, also musste ich mir einen vom Kollegen leihen, sonst wäre ich nicht mehr in die Umkleide/auf Toilette gekommen. Eigentlich sind fast alle Türen nur noch elektronisch gesichert und haben keine "echtes" Schloss mehr. Was passiert also wenn der Strom mal länger auffällt und die Battieren/Akkus nicht mehr nachzuladen sind?
    Da ich in einer Uniklinik arbeite in der von der Umkleide über das Arztzimmer, Lagerräume bis zum OP/der Intensivstation fast alle Türen nur noch elektronisch gesichert und ohne Transponder/Zahlencode nicht zu öffnen sind ein beklemmendes Szenario. Was passiert dan? Öffnet der technische Dienst jede Tür mit Gewalt? Wie ohne elektrische Werkzeuge? Gehen die Türen aufomatisch "auf", wenn kein Strom mehr da ist? (Die Erfahrung zeigt das Gegenteil.. wenn Transponder oder Tür kein Strom mehr hat geht nichts mehr). Gibt es dann nur noch geschlossene Türen oder nur noch offene Türen?
    Ich kann mir gut vorstellen, dass ein vermeindlich so kleiner Faktor über Tod und Leben eines Unternehmens entscheiden kann.
    Egal ob es sich um eine Klinik oder einen Autoteile-Zulieferer handelt....
    Auch an sowas sollte man also denken...

    Take care!

  • Ich habe mir, als zukünftiger Unternehmer (fam.Unternehmen) solche Szenarien auch schon überlegt.


    Jedoch denke ich das die meisten unserer Angestellten (~16Stk) sofort nach Hause fahren würden und sich kaum Gedanken um die Firma mächen.
    Ist natürlich Situationsabhängig....


    gruss

  • Zitat von Hunted;103640

    Ich hab mir aus Arbeitnehmerperspektive gestern ähnliche Gedanken gemacht. Batterie im Transponder war leer, also musste ich mir einen vom Kollegen leihen, sonst wäre ich nicht mehr in die Umkleide/auf Toilette gekommen. Eigentlich sind fast alle Türen nur noch elektronisch gesichert und haben keine "echtes" Schloss mehr. Was passiert also wenn der Strom mal länger auffällt und die Battieren/Akkus nicht mehr nachzuladen sind?
    Da ich in einer Uniklinik arbeite in der von der Umkleide über das Arztzimmer, Lagerräume bis zum OP/der Intensivstation fast alle Türen nur noch elektronisch gesichert und ohne Transponder/Zahlencode nicht zu öffnen sind ein beklemmendes Szenario. Was passiert dan? Öffnet der technische Dienst jede Tür mit Gewalt? Wie ohne elektrische Werkzeuge? Gehen die Türen aufomatisch "auf", wenn kein Strom mehr da ist? (Die Erfahrung zeigt das Gegenteil.. wenn Transponder oder Tür kein Strom mehr hat geht nichts mehr). Gibt es dann nur noch geschlossene Türen oder nur noch offene Türen?
    Ich kann mir gut vorstellen, dass ein vermeindlich so kleiner Faktor über Tod und Leben eines Unternehmens entscheiden kann.
    Egal ob es sich um eine Klinik oder einen Autoteile-Zulieferer handelt....
    Auch an sowas sollte man also denken...


    Hm da ich selber auf einer großen ITS arbeite muss ich mir jetzt auch so meine Gedanken machen. Da habe ich ehrlich gesagt nie drüber nachgedacht. Wobei ich mir weniger Gedanken mache wie ich in mein Arztzimmer komme sondern eher um die Akkuleistung von Monitoren, Respiratoren und Co... Selbst mit unserer Akku und Diesel Notstromversorgung kommen wir da mal keine 2 Tage weit mit!


  • Ich gehe mal von einem Kleinbetrieb, Team bzw. Abteilung (bis 10 Mitarbeiter) aus.
    Ein kleines Grund-Paket kann bzw. sollte dann jeder MA erhalten.
    Thema: Gleichbehandlungsgrundsatz.
    Über mehr „Zuwendungen“ kann man dann Aufgrund von „Leistungen“ entscheiden.
    Einen „faulen“ Apfel (MA) hat man mind. in jedem Team usw. (meine Erfahrung).
    Harter Schnitt – er bekommt nichts.
    „Weicher“ Schnitt – er bekommt nicht so viel.

    Das Grund-Paket kann ja auch nur übergeben werden wenn der MA im Betrieb ist.
    Also das „Problem“ während der Arbeitszeit bekannt wird bzw. entsteht.
    Dass ein MA während eines „Problems“ zur Arbeit kommt hängt vom MA und der Art/Schwere des Problems ab bzw. ob er sich durch die „Anwesenheit“ im Betrieb einen Vorteil erhoffen kann – dies könnten sein, Geld, Infos, Lebensmittel usw.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Zitat von Klappspaten;103635


    Ich denk, so eine Liste lässt sich nicht pauschal zusammenstellen, da es immer drauf ankommt welches Szenario zu erwarten ist.


    Sehr richtig:
    Aber irgendwo muss man anfangen. Manche „Szenarien“ haben ähnliche Grundprobleme; z.B. Lebensmittel, Wasser, Strom.


    Zitat von Klappspaten;103635


    Bei einer Richtigen Katastrophe sind die Mitarbeiter wohl eher damit beschäftigt Leib und Leben zu retten bzw. ihre Grundbdürfnisse zu decken, als in die Firma zu fahren um zu schauen ob da was geht.


    Wiederum richtig:
    Aber; mein Thema ist „Crashtag - Unternehmen - Checklist für "Chefs" u.ä.


    Mir geht es primär um einen Handlungsrahmen für den Tag des Crash für Unternehmer für ihre Mitarbeiter usw. .

    Was nach dem ersten Crashtag ist kann man später diskutieren im Forum (meiner Meinung nach).


    Wie „gesagt“ mit geht es um einen Handlungsrahmen für den ersten Crashtag wo die MA ja u.U. im Betrieb sind.

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  • Zitat von Hunted;103640


    Was passiert dan? Öffnet der technische Dienst jede Tür mit Gewalt? Wie ohne elektrische Werkzeuge? Gehen die Türen aufomatisch "auf", wenn kein Strom mehr da ist? (Die Erfahrung zeigt das Gegenteil.. wenn Transponder oder Tür kein Strom mehr hat geht nichts mehr). Gibt es dann nur noch geschlossene Türen oder nur noch offene Türen?


    Also in dem Betrieb wo ich arbeite war der Blackout von Zürich der „Schlüssel“ mal das eine oder andere durchzuspielen.


    Gut Aufzüge haben wir nicht, daher gibt es das Problem mit stecken gebliebenen Aufzügen nicht.
    Aber unsere Hallentore öffnen und schliessen i.d.R. nur mit Strom.
    Nachgefragt und nachgesehen beim Torhersteller. Ja es geht auch ohne Strom – nur mit Muskelkraft. Ein ca. 6 Meter breites und ca. 4,5 Meter hohes Rolltor hochzukurbeln bzw. mit dem Kettenzug zu bewegen kostet nicht nur Kraft sondern auch Zeit.
    Aber es geht, wenn man weiss wie.

    Schlüsseltresor geht i.d.R. nur mit Strom auf, aber es gibt einen manuellen „Notschlüssel“. Jetzt ist wieder bekannt wo sie dieser befindet.

    Betriebstankstelle beim Nachbarn: Blackout-Szenarie durchgespielt und einer 12 Volt-Dieselpumpe mit „Dieselfestem“ Schlauch auf Vorrat gelegt (eigenes Projekt „mobile Tankstelle“, nicht das vom Betrieb).

    Elektrische Türen kann man i.d.R. mit einem Brecheisen und Wagenheber bzw. einer Stangenwinde öffnen – i.d.R. gibt es oben einen Verschluss den man aushängen kann (Türhersteller oder Wartungspersonal fragen). Einen Balken unten mit jeweils zwei Metallstreifen (U-förmig) eingeklemmt und die Tür bleibt offen.

    Ansonsten kann man bei geöffneten Türen in die Aussparung im Türrahmen ein Stück Holz klemmen damit der Schliessmechanismus nicht mehr einrastet.
    Problem: dann ist die Tür aber immer offen bzw. unverschlossen bis man das Holz wieder entfernt.

    Also sollte die Zugangskontrolle von Aussen verbessert, eingeschränkt oder verhindert werden.

    Ach ja, ein Notstromaggregat hat der Betrieb nicht.

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  • Zitat von duli;103655

    Jedoch denke ich das die meisten unserer Angestellten (~16Stk) sofort nach Hause fahren würden und sich kaum Gedanken um die Firma mächen.


    OK, dann sollte / kann man das Ganze trennen in:
    Notfallplan des Unternehmens für das Unternehmen und
    Notfallplan des Unternehmens für seine Mitarbeiter.

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  • Zitat von TheHamster;103658

    Hm da ich selber auf einer großen ITS arbeite muss ich mir jetzt auch so meine Gedanken machen. Da habe ich ehrlich gesagt nie drüber nachgedacht. Wobei ich mir weniger Gedanken mache wie ich in mein Arztzimmer komme sondern eher um die Akkuleistung von Monitoren, Respiratoren und Co... Selbst mit unserer Akku und Diesel Notstromversorgung kommen wir da mal keine 2 Tage weit mit!


    Pauschales Urteil:
    Grosser Betrieb = grosses Problem.
    Kleiner Betriebe = kleineres Problem, nicht kleines Problem.


    Die Leistung bzw. Dauer der Notstromversorgung zu erhöhen ist keine leichte Aufgabe.
    Je nach Szenario fällt innerhalb von 48 Stunden (oder etwas später) die Notstromversorgung mangels Treibstoff aus.


    Da hilft nur Nachschub.
    Aber wie organisieren ohne Kommunikation?


    Tankstellen vor Ort mit dem entsprechenden Treibstoff?
    Tankstelle mit Notstromaggregat? Ich fürchte da müsste die Polizei 24 Std. vor Ort sein.


    Mobiles Notstromaggregat wäre u.U. eine Lösung. Die Grösse müsste nur für die Tankstellenpumpe reichen, ersatzweise eine mobile Pumpe mit entsprechenden Schläuchen. Das Befüllen des Betriebs-Lagertanks kann über das Schwerkraftprinzip erfolgen (Schlauchverbindung zwischen mobilen Tank und Lagertank, Deckel und dann Bodenventil des mobilen Tanks öffnen.
    Muss da eine mögliche die Elektrostatik beachtet werden??? Und reicht da eine normale Erdung???)


    Sorry, ist dies alles im Krankenhaus nicht möglich wird sich u.U. jemand früher oder später über eine „Triage“ Gedanken machen (müssen) sowohl in der Notaufnahme wie auch in der ITS um die Notstromlaufzeiten zu verlängern.
    Dieser Gedanke steht mir als Nicht-Mediziner natürlich nicht zu!


    Aber bei SHTF wird vieles möglich sein was man Heute für nicht möglich hält (leider im negativen Sinne).
    (Das Wort "möglich" wird hoffentlich nicht falsch verstanden)



    Aber ich komme weg von meinem ursprünglichen Thema :
    Crashtag - Unternehmen - Checklist für "Chefs" u.ä. (für den Betrieb und die Mitarbeiter)

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Zitat von epwin;103590



    Vielleicht bin ich auch zu „blauäugig“ bei dem Thema und es ist gar nicht so wichtig.
    Dann Sorry.
    Ansonsten bitte produktive Beiträge im Forum, PN oder per e-mail.



    Sorry,
    leider geht die Bearbeitungs-Funktion nicht für den ersten Beitrag.


    Ergänzung zum ersten Beitrag.


    Bei Interesse: Das Thema gerne an andere Foren (z.B. HSP) weitergeben.



    Mal sehen ob und was rauskommt.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Ich bin zwar kein Chef aber mache mir natürlich trotzdem so meine Gedanken. Ich beziehe mich im folgenden, soweit nicht anders angegeben, explizit auf kleinere Firmen und Betriebe(unter 100 Beschäftigte).


    Als Chef sollte man sich schon jetzt Gedanken machen, was man bei einem längeren Szenario für das eigene wirtschaftliche Überleben tun kann. D.h., kann man sich noch nützlich machen oder wird die angebotene Dienstleistung gar nicht mehr gebraucht?
    Im zweiten Fall braucht man eigentlich nur noch die Checkliste für die MA. Lohnt es sich, eine Art Notfallset als "Abschiedsgeschenk" zusammenzustellen? Wenn ja, was soll da rein? Klar kann man ein Suvivalset zusammen packen, mit Feuerstahl, Tampon, Schnur etc. nur nützt es auch was?
    Familienväter werden sicher vorrangig zusehen, dass es ihre Familie in der Mietwohnung weiterhin warm und trocken hat, dass genug zu essen im Haus ist. Dennoch werden sie kaum anfangen, im Wohnzimmer ein Lagerfeuer zu entzünden. Da wäre es vielleicht von Vorteil, Listen mit Anlaufstellen, Telefonnummern und dergleichen zu erstellen, damit die MA erstmal wissen, an wen sie sich wenden können, um überhaupt Information über die Art und Dauer der Störung zu bekommen. Auch die Adressen von Hofläden in der näheren und weiteren Umgebung wären sinnvoll, um an Lebensmittel zu gelangen. Oder karitative Einrichtungen vor Ort, die warmes Essen und Decken austeilen.


    Früher oder später werden alle unvorbereiteten diese Anlaufstellen entdecken. Hier kommt es also auf den Zeitvorteil an. Zudem können "meine" MA zielgerichteter und damit auch entspannter vorgehen, wenn ich sie mit den nötigen Informationen versorgt habe. Diese Hilfestellung wird im Unterbewusstsein gespeichert und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich eher dafür entscheiden, zur Firma zurückzukehren und beim Neuanfang zu helfen, wenn möglich.


    Kann ich mich mit meiner Firma weiterhin nützlich machen, muss ich mir schon vorher überlegen, womit und wie. Z.B. können Handwerksbetriebe,egal aus welcher Branche, klassische Reparaturarbeiten anbieten. Oder den Bau und Verkauf von innenraumtauglichen Kochstellen (so 'ne Art Indoor-Hobo). Oder mechanische Sicherungen für Türen und Fenster improvisieren.


    Gärtnereien stellen um auf Nutzpflanzen (lohnt sich nur bei längeren Szenarien) bzw. bieten kurzfristig Kurse zum Thema "Gärtnern auf Balkon und Terrasse" an, incl. Verkauf entsprechender Sämereien. Bei entsprechend vorhandener Fläche kann man auch Parzellen an interessierte Selbstversorger verpachten. Das reduziert dann den eigenen Aufwand beim Gemüseanbau. Man macht quasi seinen eigenen "Marktplatz" auf.


    Wer überwiegend Büroarbeitsplätze hat und eine zeitweilige Grundversorgung mit Strom sicherstellen kann, sagen wir mal für 2 Stunden am Tag, bietet einen Dokumentensicherungs- und -vervielfältigungsservice an. Ausweise, Versicherungspolicen und das ganze Gedöns einscannen und entweder in einem Onlinespeicher sichern, dem Kunden auf 'nen Stick kopieren oder in Zusammenarbeit mit einem Notar, beglaubigte Kopien erstellen.


    Bei all diesen Dingen muss ich mir als Chef schon vorher darüber klar werden, wie die Rohstoffversorgung sichergestellt wird, ob man sich die benötigten Materialien jetzt einlagert und wie sich das alles dann später finanziert. Also welche Preise man nimmt oder ob man auch alternative Zahlungsmittel akzeptiert. Die wichtigsten Dinge werden in einem Flyer zusammengefasst und am Crashtag zunächst in der näheren Umgebung verteilt. Natürlich stets unter der Prämisse, dass ein Weiterarbeiten unter den gegebenen Umständen überhaupt möglich und sinnvoll ist.


    Upps, hätte ich fast vergessen: Die Eigensicherung des Betriebes steht selbstverständlich an oberster Stelle! Aber dazu wurde ja schon einiges geschrieben.


    Das wären so meine ersten Gedanken zu diesem Thema.


    lg

  • Je nach Betriebsgröße und –art sowie der Mitarbeiteranzahl und Einstellung der Firmenleitung wird sich das sehr verschieden verhalten.
    Abgesehen von den technischen Maßnahmen und Vorkehrungen halte ich die soziale Komponente für die Wichtigste. Der alte Fritz aus Preussen hat mal gesagt: „Ich halte Menschen für den größten Reichtum.“
    Und genau da muss man ansetzen. Wenn die alten Systeme zusammenbrechen weil sie auf tönernen Füssen standen und nichts mehr im üblichen Sinne geht, dann bleiben immer noch die Menschen übrig mit ihren Fähigkeiten und Charaktereigenschaften.
    Mitarbeiter werden es verstehen, wenn ihr Betrieb kündigen muss oder Kurzarbeit gefahren wird.
    Ich könnte mir vorstellen, daß manche Unternehmer den Vorteil eines sozialen Netzwerkes erkennen werden, der darin besteht, Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter und sogar Kunden in ein neu zu organisierendes System einzubinden, von dem alle profitieren können.
    So wäre es denkbar im Betrieb eine exklusive Vermittlungsbörse für den oben angesprochenen Personenkreis einzurichten, sprich Ausleihe von Werkzeugen, Fahrzeugen, Material, Fachleuten im gegenseitigen Austausch oder in Bezahlung mit internen Gutscheinen.
    Bei Verkäufen von Ware, die noch ausreichend im Lager ist, würde ich vertrauenswürdigen Kunden auf Pump liefern, bis sie zahlen können. Dazu eine Vereinbarung ausfertigen, die den Verkaufswert des Gegenstandes am Tag der möglichen Bezahlung (oder Beginn einer Ratenzahlung) zum dann üblichen Preis + (z.B.) 20% Aufschlag festsetzt. Wer gleich mit Tauschware oder Edelmetall bezahlen kann erhält auch Ware, die im Ausgehen begriffen ist. Mitarbeiter würde ich als Subhändler bzw. Vertreter aktivieren, die damit selber Gewinne erwirtschaften können.
    Mitarbeiter, die auch einmal unbezahlte Arbeiten im Betrieb und fallweise Wachaufgaben übernehmen, haben nach der überstandenen Krise naturgemäß bessere Karten auf Neueinstellung als diejenigen, die sich nie mehr haben blicken lassen. Jeder Unternehmer mit Charakter wird Loyalität bestimmt honorieren, wenn er wieder aus der Krise raus ist. Und wenn er das nicht schafft, kann er immer noch ein Freund fürs Leben sein.
    Muss eben jeder selber abschätzen, wie sich die Sache bei ihm verhält.
    Genau wegen solchem sozialem Zusammenhalt haben es viele deutsche Betriebe nach dem totalen Zusammenbruch 1945 wieder geschafft nach oben zu kommen.

  • Hallo,


    das ist ein sehr interessantes Thema worüber ich mir auch schon Gedanken gemacht habe, das Problem ist auch, was für ein Betrieb ist es? Wir sind eine Handwerksfirma und toben bis zu 50 km in der Umgebung rum. Wie können wir Vorbereitungen treffen, Flyer ist eine gute Idee, so ein Notfall Pack auch, nur was kann man mehr tun und wie sind die Mitarbeiter eingestellt? Wenn ich hier so in meinem Familienkreis oder Bekanntenkreis das Thema S&P anspreche schütteln alle wegen Unverständnis den Kopf, wie ist es dann mit Angestellten, reagieren die nicht auch so?


    Aber dieser Beitrag regt zum Nachdenken an und es sind ein paar gute Vorschläge gemacht worden.
    Gruß Malibast