Lichtheizsystem sinnvoll?

  • Liebe Foris,
    ich beschäftige mich gerade damit, wie man am Besten im 5. Stock eines Mehrfamilienhauses ohne Strom heizt.


    Nach Auskunft der hiesigen Feuerwehr darf man 15 kg Gas und 2 l brennbare Flüssigkeiten im Keller lagern (unserer ist überirdisch). 15 kg Gas sind für eine Heizung sehr wenig, auch wenn die Wohnung hervorragend isoliert ist. Von den 2 l brennbaren Flüssigkeiten wollen wir mal gar nicht reden. :crying_face: Die hebe ich mir fürs Kochen auf. Das Einzige, wofür es wohl keine Beschränkungen gibt, sind Kerzen.


    Was haltet ihr von diesen Lichtheizsystemen?


    http://www.chief-holzofen.com/licht-heiz-systeme.htm


    Es gibt sie auch mit angeschlossenem Radiator:
    http://www.katastrophenschutzg…edienungsbeschreibung.pdf


    Danke für Eure Rückmeldungen,
    Chris

  • Zitat von ChrisHamburg;112833

    Was haltet ihr von diesen Lichtheizsystemen?


    Nichts. Viel Geld für ein Stück Blech.


    Wenn Du mit Teelichtern heizen willst, tut es auch ein Teller oder eine andere nicht brennbare Unterlage.


    Da die Abgase erst einmal im Raum bleiben, ist es auch vollkommen egal, ob da noch ein komischer Radiator dran ist oder nicht.
    Und viele Kerzen Kerzen erzeugen auch viel Co2 und Wasserdampf, die müssen auch wieder weggelüftet werden.


    In einer Wohnung ist es erst einmal trocken und windgeschützt, man hat jede Menge Kleidung, Decken usw., da muß man nicht heizen um zu überleben.

  • Hm, na ich weiß nicht so recht. Teelichter auf 'nem Teller... Da muss man doch schon drauf achten, dass man selbst oder gar die lieben Kleinen nicht aus Versehen alles umreissen und 'nen Wohnungsbrand verursachen.


    Dieses Licht-Heiz-System an die Wand gedübelt hat da in Sachen Sicherheit schon so seine Pluspunkte. Abgesehen davon ist es ja nun nicht gerade hässlich. Das wäre also mal eine Preppermaßnahme, die im skeptischen Freundeskreis nicht gleich auffällt.


    Vielleicht findet sich ja hier im Forum ein Fachmann, der mal was dazu sagen könnte, ob sich die Metallschiene über den Teelichtern wirklich heizungstechnisch bemerkbar macht. Ich denke da mal spontan an einen Hobo-Ofen gegenüber 'nem kleinen, offenen Feuer.
    Dieses System dürfte mMn schon effizienter sein, als die gleiche Ladung Teelichter "oben ohne".


    Ich stelle mir grad vor, dass mitten im Winter der Strom/die Heizung ausfällt. Die Wohnung ist in der letzten Nacht gut ausgekühlt, ich stehe morgens auf und lüfte erstmal kräftig durch, um die verbrauchte Luft auszutauschen. Mir ist ar...g kalt und ich habe ein reichliches Tagwerk vor mir. Also erstmal mit dem Campingkocher einen Tee zum Frühstücksbrot gemacht und ab dafür.


    Doch HALT!!!!!!!


    Vorher noch schnell alle Teelichter im LHS angezündet. Die (teuren) Spezialteile brennen ja 6-8 Stunden. Nach getaner Arbeit komme ich heim. Die Wohnung ist kuschelig warm. Nur die Luft ist stickig, feucht und verbraucht. Also einmal kurz durchlüften, Fenster wieder schließen und Möbel, Wände und Decken mit der gespeicherten Wärme die kalte, frische Luft erwärmen lassen. Zur Not kann ich ja nochmal 2-3 Teelichter anzünden, um den Vorgang zu beschleunigen. Ich kann mich in der ausreichend warmen Wohnung von des Tages Müh' erholen.
    Vor dem Schlafengehen nochmal ganz kurz das Fenster auf, wegen dem Sauerstoff. Ins Bett mummeln und schlafen.


    Für den nächsten Tag notiere ich im Geiste die Anschaffung/Aufstellung eines Raumentfeuchters, um Schimmelbildung vorzubeugen. Aber im großen und ganzen bin ich mit meinem Lichtheizsystem zufrieden.



    Naja, in der Theorie finde ich das Teil schon sehr interessant. Ist halt die Frage, ob die vom Hersteller angegebene Heizleistung stimmt. Ich kann's mir nicht so recht vorstellen. Wenn aber doch, würde/werde ich mir sowas zulegen. Der weibliche Anteil meines Freundeskreises meint sowieso, dass ich zuwenig Dekoartikel in meiner Wohnung habe.:face_with_rolling_eyes:


    Meine Meinung, jetztmal auf deutsch gesagt.


    lg



    Upps, war ich wohl zu langsam beim schreiben. Ich schaue mal in den anderen Thread.


    So, habe dort mal nachgelesen. So ein richtiges Für und Wider kam da ja nicht wirklich zustande. Eigentlich eher Unwissen, Vorurteile und Vermutungen. Scheint aber noch niemand hier selbst ausprobiert zu haben, das Teil.

  • Heizen mit Teelichtern? Eine Bekannte lebt in einer Altbauwohnung, sehr hohe Decken und heizen kost ja Geld.
    Da hat sie mal pflugs 10 Minuten vor unserem Besuch ein paar Kerzen angezündet und meinte, nun wäre es warm.


    Ein Inuit hätte dem vielleicht zugestimmt, ich nehme zur Heizungssaison Abstand von Besuchen bei dieser Dame.

  • Teelichtöfen kenne ich bisher nur in Bezug auf Jagdausrüstung,
    einfach mal nach "Kanzelheizung" gurgeln. Nur sind die Teile auch
    nicht für Wohnungen gedacht.


    Die Sparversion so einer Kanzelheizung ist ein umgedrehter Blumentopf aus Ton mit
    feuerfester Unterlage, Teelichter drunter - fertig.


    Gruß Andreas

    Rechne mit dem Schlimmsten aber hoffe das Beste. -Arthur Schopenhauer-

  • Zitat von Ares666;112849

    Teelichtöfen kenne ich bisher nur in Bezug auf Jagdausrüstung,
    einfach mal nach "Kanzelheizung" gurgeln. Nur sind die Teile auch
    nicht für Wohnungen gedacht.


    Die Sparversion so einer Kanzelheizung ist ein umgedrehter Blumentopf aus Ton mit
    feuerfester Unterlage, Teelichter drunter - fertig.


    Gruß Andreas


    Der Tipp mit der Kanzelheizung ist klasse. Da haben sich ja schon eine Menge Leute probiert in der Jagdszene. Auf jeden Fall werde ich mir auch einen CO/O2 Warngerät kaufen, damit nichts schief geht.

  • Zitat von ChrisHamburg;112899

    ...Da haben sich ja schon eine Menge Leute probiert in der Jagdszene....


    Hallo Chris,


    um dem Einfrieren der Extremitäten in einer frostigen Ansitznacht entgegenzuwirken
    muß man sich zwangsläufig was einfallen lassen:face_with_rolling_eyes:


    Gruß
    Andreas

    Rechne mit dem Schlimmsten aber hoffe das Beste. -Arthur Schopenhauer-

  • Was auch hilft ist eine Futtertruhe vom Heimatschutz mit heissem Wasser und dann draufsitzen mit viel Wolldecken.
    Trotzdem ist man nach 2h froh, wenn man wieder ins Loch rein dar (Hier bitte jetzt keine komischen Kommentare...)

  • Zitat von ChrisHamburg;112833

    ...ich beschäftige mich gerade damit, wie man am Besten im 5. Stock eines Mehrfamilienhauses ohne Strom heizt.


    Nach Auskunft der hiesigen Feuerwehr darf man 15 kg Gas und 2 l brennbare Flüssigkeiten im Keller lagern (unserer ist überirdisch). 15 kg Gas sind für eine Heizung sehr wenig, auch wenn die Wohnung hervorragend isoliert ist. Von den 2 l brennbaren Flüssigkeiten wollen wir mal gar nicht reden. :crying_face: Die hebe ich mir fürs Kochen auf. Das Einzige, wofür es wohl keine Beschränkungen gibt, sind Kerzen.


    Zur Optimierung der Isolierung siehe den Thread Thermische Abdichtung von Fenster und Türen, du gehst in deiner Berechnung wahrscheinlich von Standard baulichen Maßnahmen aus, da ist sicher noch einiges an Potential nachträglich zu machen.


    Mein Rat wäre also (a) bei fehlendem Heizmaterial nur sehr räumlich begrenzt zu heizen - z.B. Zelt aufbauen in der Wohnung, darin schlafen, allein dieses heizen - und (b) ein Lager ausserhalb von Haus und Keller einzurichten mit Zugriff auf Gasflaschen. Tritt ein Stromausfall ein kannst du dann diese Gasflaschen in die Wohnung holen. Es gäbe also je nach Heizvorrat eine Spannweite, wieviel Komfort es sein soll. Ohne Gewißheit über die nächsten Tage wäre Sparen angesagt und die minimalistische Komfortstufe.


    Das Risiko im Feuerfall ist dann keineswegs verlustig gegangen, im Gegenteil, andere Mietparteien dürften kreativ-chaotisch auf dümmere Ideen kommen, wie und was sie zum Heizen nehmen. :peinlich: Stimmt man sich untereinander ab, könnte man durchaus einen beheizten Raum für Kinder und Kranke einrichten, der "bezahlt" wird in Form anderer Gegenleistungen. Lässt man andere/fremde Menschen in einer Krise in die eigenen Wohnung erfordert das (leider) Vorbereitungsmaßnahmen, ist aber ein anderes Thema, siehe Diskussionen darüber an anderer Stelle.


    Was die Fragestellung zum Kerzen-Heizen angeht, ich würde keine Option ausschließen, solange sie effektiv ist (Effizienz müsste gar nicht sein im Krisenfall), Hauptsache es bringt etwas, ist bezahlbar und möglich als Vorbereitungshandlung. Lagerfähig sind Kerzen schon mal ganz gut.


    Wir setzen ganz entschieden nicht auf Kerzen als Heizquelle, sondern einzig als alternative Lichtqelle und psychologischen Faktor. Im Zelt kann ein Kerzensystem hingegen sehr effektiv und sogar effizient sein. Dann aber unbedingt auf Betriebssicherheit achten, kaufen kann man aufhängbare Kerzenhalter mit Flammenschutz bequem im Outdoor-Handel bzw. selber machen. Eine Alternative ist das Verbrennen von Alkohol/Spiritus (z.B. Kocher), das Problem mit der Sauerstoff-Versorgung bleibt gleich, wie beim Gas ja auch, je stärker die Heizwirkung beim Verbrennen umso kritischer die Luftzufuhr. Schon von daher kann es sinnvoll sein, nur begrenzt Räume zu beheizen und die kalten Räume als "Sauerstoffquelle" und Belüftung zu verwenden.

  • Zitat von Anubisfwk;112987

    Kurze Frage, lässt man offenes Feuer unbeaufsichtigt stehen wenn man das Haus/den Ort verlässt?


    Hallo Anubisfwk


    Kommt immer auf die Betriebssicherheit an ..........., aber grundlegend NEIN.


    Als ein wenig erfahrener in Sachen offenes Licht rate davon ab eine Lampe oder Eigenbauten unbeaufsichtig in Räumen brennen / leuchten zu lassen.


    Die Erfahrung von mir und vielen aus der Lampenszene bestätigen diese Regel.


    Und das mit den Teelichtern ........, schon mal gar nicht. Denn die können sich auch mal schlagartig entzünden sobald die Hitze gross genug ist.
    In Innenräumen bei der Anordnung nicht auszuschliessen.


    Sogar Wikipedia weiss das!


    Dumm nur wenn Du dann im Bett mit was wichtigem beschäftigt bist.


    Oder gar nicht zu Hause ...........


    Viele Grüsse, Ernst

  • Wachs ist einer der Brennstoffe, die man quasi beliebig lange und in unbegrenzter Menge lagern darf. Das ist ein großer Vorteil. Außerdem liefert es einen recht hohen Heizwert pro Volumen (z.B. im Vergleich zu gestapelten Holzscheiten) und mit einer Kerze können schon kleine Kinder umgehen.
    Das alles sind z.B. in Mietwohnungen berechtigte Vorteile.


    Ein Teelicht in der Wohnung ist kein offenes System, wenn der Wasserdampf, der bei der Verbrennung entsteht, innerhalb der Wohnung kondensiert bleibt der komplette Brennwert von Wachs (Paraffin) in der Wohnung. Es ändert sich nix, wenn man da Bleche dahinter, davor oder darüber klemmt. Mehr Wärme wirds nun mal nicht.


    Ich selber nehme Flüssiggas in kleinen Kartuschen zum Kochen, weil ich nun mal viel Zeug einlagere, was nur gekocht sinnvoll zu essen ist (Reis, Nudeln, getrocknete Hülsenfrüchte, etc...), auch Warmwasserbereitung sinnvoll sein. Viele Hinweise deuten darauf hin, dass man hier besser bei 14kg seine Grenze setzt, wenn man das Zeug daheim lagern möchte und im Falle das Falles nicht mit gesetzlichen Regelungen oder Versicherungen Probleme bekommen möchte.


    Gas hat auch den Vorteil, zumindest bei kleinen Mengen problemlos in Innneräumen verbrannt werden zu können, Gasherde sind nichts außergewöhnliches. Es gibt auch kaum Aufmerksamkeit und Geruchsbelästigung.


    Zum Schlafen muss ich meine Wohnung nicht beheizen. Leute schlafen bei -40°C in Schlafsäcken, da komme ich durch unsere Winter völlig problemlos mit ner dicken Daunendecke und einer typischen dicken Matratze, ggf. muss man noch ne Mütze aufsetzen. Wer krank ist macht 1l Wasser heiß und sich damit 'ne Wärmflasche. Ein Zelt in der Wohnung beheizen brauche -ich- nicht.


    Tagsüber müsste man sich halt warm anziehen oder im Bett bleiben. Hauptproblem wären platzende Wasserleitungen, wenn es sehr lange sehr kalt ist. Wasser kann man ablassen und in der Mietwohnung nutzt es eh wenig, wenn ich oben heize und die anderen nicht. Darüber hinaus kann es mir dann auch relativ egal sein.


    Wer aber will kann sich ruhig 10kg oder auc 100kg Wachs in Form von Kerzen einlagern.


    Paraffin hat einen Brennwert von 13,6kWh/kg.


    Wer sich darunter nichts vorstellen kann stellt mal an einem richtig kalten tag in der ganzen Wohnung die Heizung aus und in einem Zimmer dann 10 brennende Kerzen auf und schaut was passiert.
    Oder aber man lässt den 1000W Heizlüfter (notfalls Fön, aber Vorsicht!) mal 13 1/2 Stunden durchlaufen.


    Wunder darf man sich keine erwarten und die Abgase muss man weglüften, aber besser als nichts ist es.


    Billig ist heizen mit Wachs nicht. Heizöl kostet ganz grob 10ct/kWh, Erdgas ist derzeit etwas billiger, Elektrizität liegt in D so bei rund 20-25ct/kWh.


    Den Preis für 1kg Paraffin Kerzen kann ich nur raten, nehmen wir mal 5 Euro an. Das wären dann 5 Euro / 13,6kWh = ca. 37ct/kWh.


    Angeschweißte Bleche ändern daran nix :)


    Also wirklich nur was für den Notfall.


    mfg


    Ich bin dabei, meinen Vorrat an Gaskartuschen auf unter 14kg zu reduzieren (das zieht sich, die Dinger halten ewig, wenn man nicht viel kocht...) und ein paar größere Kerzen habe ich natürlich auch. Ansonsten sitze ich eben in der kalten Bude.
    Ich hab zwar auch noch einen kleinen Gasheizer, der mit Kartuschen funktioniert (bin damit aber nicht zufrieden) und einen kleinen Holzhoboofen zum Kochen auf dem Balkon, aber das fällt dann eher alles unter kreative Nutzung.
    Wenn es mal wirklich soweit kommen sollte ist erfrieren meine kleinste Sorge, weitaus wahrscheinlicher ist, dass irgendwer mit seinen Heizversuchen meine Wohnung oder gleich die ganze Stadt abfackelt...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;113088

    Ich bin dabei, meinen Vorrat an Gaskartuschen auf unter 14kg zu reduzieren (das zieht sich, die Dinger halten ewig, wenn man nicht viel kocht...)


    Wie wär´s mit einer Gas-Lampe ? Je nach Leistungsfähigkeit putzen die eine Kartusche an 1-2 Abenden weg. Und geben bei diesem Durchsatz noch spürbar Wärme ab.

  • Zitat von Crusoe;113113

    Wie wär´s mit einer Gas-Lampe ? Je nach Leistungsfähigkeit putzen die eine Kartusche an 1-2 Abenden weg. Und geben bei diesem Durchsatz noch spürbar Wärme ab.


    Ich wills schon sinnvoll nutzen und damit kochen kostet in etwa soviel wie mit dem Elektroherd kochen. Wenn es ums schnelle Loswerden ginge könnte ich die Dinger einfach verschenken.


    Dazu kompatible Gaslaternen kenne ich nicht. (bei mir geht's im Wesentlichen um diese Kartuschen: http://www.amazon.de/28-GASKAR…HER/?tag=httpswwwaustr-21 )


    Ich hatte damals beim Kauf diese 14kg (manche sagen 15kg) Regel schlichtweg nicht gekannt und hab jetzt eben ein paar kg zuviel davon...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.