Regenwassernutzung Sammelthread - Regenwasser nutzen

  • Nabend!


    Ich habe evtl. vor in meinem Garten einen Flachtank zur Regenwassernutzung zu versenken.


    Sowas in dieser Art


    http://www.rewatec.de/index.php?cat=226


    Rewatec F-Line


    oder


    http://www.graf-online.de/dwnload.php?id=4358


    Graf Platin


    Für meine Dachgrösse und meine Personenzahl erachte ich 3000L als richtige Grösse.
    Damit möchte ich in erster Linie Waschmaschine und Toiletten betreiben.


    Hat jemand von euch eine solche, oder ähnliche Anlage in Benutzung?


    - Wie sind eure Erfahrungen?


    - welche anderen Systeme habt ihr um das Wasser aufzufangen und zu filtern?


    - Interessant sind natürlich auch einfachere Lösungen wie der einfache Qubitainer im Garten, oder das schnöde Wasserfass.


    Hier noch ein Link zu einem Ratgeber für Niedersachsen, der leider schon recht alt ist....


    http://www.rewa96.de/downloads…sachsen/niedersachsen.pdf



    Im übrigen gibt es wohl eine Novellierung der Abwasserkosten, genannt:
    gesplittete Abwassergebühr, die wohl zu Kostenveränderungen und Anreizen führen soll sein Grundstück zu entsiegeln....und Niederschlagswasser auf eigenem Grund zu verrieseln....


    http://de.wikipedia.org/wiki/Gesplittete_Abwassergeb%C3%BChr
    Viele Grüße


    Bastian

  • Hallo Bastian,
    Warte bis zu einer 20%Aktion oder dem Angebot und kaufe Dir bei Praktiker einen 4000Liter Tank für 699 statt 999Euro.
    Die Flachtanks sehen toll aus, sind befahrbar - frieren Dir aber im Winter ein. Ich habe so einen 4000Liter Tank für 699 gekauft. Wichtig: Achtedarauf, dass der Tank in einem Stück gefertigt wurde und nicht 2Halbschalen verschweisst wurden. Die Dicke der Wand darf ruhig 1cm betragen, der Kram darunter taugt nur für buddelsüchtige ...


    Höhe 2,50m plus Dom. So liegt der Wasserspiegel bei voller Füllung ca. 1m unter der Oberfläche des Geländes. Im Februar hatten wir eine knappe Woche -16Grad und das Wasser begann zu flocken, also kurz vor dem Bilden einer Eisschicht...


    Spare nicht am falschen Ende.
    Der Gartenbauer Deines Vertrauens buddelt Dir das Loch in einer halben Stunde und nimmt dafür 85Euro. Dafür lohnt es sich nicht einmal darüber nachzudenken, ob man selbst die 6m3 Erde rausschaufeln will. Außerdem zu bedenken, ein selbstgegrabenes Loch erfordert eine seitliche Schräge auf 30Grad, damit Du nicht verschüttest wirst und einen zweiten Mann (Du glaubst nicht wieviele Einzelkämpfer hierbei schon ihre letzte Ruhe gefunden haben!!!). So werden aus 6m3 ganz schnell 18m3...


    Ein mit dem Kleinbagger gebudeltes Loch muß bei Erreichen der Solltiefe gerade mal 10Minuten offen bleiben, dann ist der Tank drinn (da spart sich der fachkundige Baggerführer die Arbeit ein Riesenloch zumachen.
    Beim Einbringen des Tankes keine Spielchen: 10er Kanthölzer schräg ins Loch, Schwerlastgurte vorn und hinten um den Pott und den auf der Seite liegenden Pott langsam reinrutschen lassen, Kanthölzer raus,
    Pott ausrichten durch Hebeln oder übers Loch gelegte lange Kanthölzer, die 1m neben dem Loch ihre Last abtragen können...
    Der Schlauch füllt den Tank, Du machst Pause damit Gewicht in den Tank kommt, dann beginnst Du langsam mit der Schaufel (auf keinen Fall macht das der Baggerführer mit seinem Gerät!) das Loch wieder zu verfüllen (Schaltafeln auf den Boden um das Loch legen, dann ist das Arbeiten sicher) und dabei den Tank einzuschlämmen (wichtig!).


    Nach knapp einer Stunde ist der Pott bis auf die Anschlußhöhe verfüllt und Du verlegst die Kanalrohre. Gesamtdauer, wenn alles vorbereitet ist 3Stunden bis alles wieder zu ist.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Danke für die Anleitung.
    Minimietbagger ist auch ein Freund und Helfer :)

  • Hallo,


    meiner Meinung nach sind diese Plastikdinger Plastikschrott.


    Bei uns ist die alte Klärgrube zum Regenwasserspeicher umfunktioniert worden.


    Solche Dinger kann man notfalls auch mal warten und reparieren, während ich in so ein Plastikding wahrscheinlich nicht mal ordentlich reinkriechen kann , ganz zu schweigen von der "organischen" Form die etliche schwer zu reinigende Stellen erzeugt.
    Du musst bedenken das vom Dach im Laufe eines Jahres irrsinnig viel Schlamm bzw feiner Sand, Staub, Vogelkot usw in die Zisterne gespült wird (und bitte jetzt keine unpraktikablen Vorschläge wie Filter am Zulauf anbringen).


    Eine Grube ausheben mit anschließender Entsorgung des Aushubs dürfte evtl 25€ pro Kubikmeter kosten.
    Bei wenigen qm Grundfläche bekommt man die benötigten Abmessungen und Mengen von Stahlmatten und Armierungseisen entweder als Reste vom örtlichen Bauunternehmen oder vom Schrott.
    Beton liegt imho bei 100€ pro Kubikmeter inklusive Lieferung, das würde ich idR dem selbermischen vorziehen.


    Der Vorteil ist hierbei das man es gleich nach den persönlichen Bedürfnissen bauen kann.
    Sprich: Hoch genug um Wartungs und Sanierungsarbeiten duchführen zu können.
    Man kann eine Trennwand einfügen damit sich Schwebeteile setzten können, denn auch Brachwasserpumpen orientieren ihre Lebensdauer am Verschmutzungsgrad des Wassers.
    Ordentlich gemacht ist das nicht nur mit "dem PKW befahrbar" sondern sogar stabil.
    Und der ein oder andere Prepper könnte sich noch ein paar extra qm ausheben lassen für seinen ganz besonderen Erdcache.

  • Nabend!


    @ Buddelbär - Das mit Beton zu machen kommt für mich nicht in Frage - zum einen wäre mir das zeitlich zu aufwändig, zum anderen haben wir hier teils so hohe Grundwasserstände, das ich eine Grundwasserabsenkung mit allem pi pa po machen müsste!


    Kostenmäßig kann das auch niemals billiger sein!


    Ich weiss nicht, warum du was gegen Kunststoff hast, ich sehe da viele Vorteile....:


    Leicht
    Günstig
    Schnell
    Geschlossene Oberfläche des Materials
    Teilweise auch mit schwerem Gerät befahrbar - was für mich keine Rolle spielt - da wo der Tank hin soll fährt kein Fahrzeug!
    Reversibel - man kann den Tank im Zweifel wieder ausbauen, und anderweitig verwenden, geht bei Beton auch nicht...


    Zumindest beim Rewatec gibt es einen Pumpensumpf, in dem sich die meissten Rückstände sammeln dürften - die Rückstände sind eh da, egal was für ein Regenwassertank....


    Mir stellt sich natürlich noch die grosse Frage der Armortisation, wieviel spare ich überhaupt jährlich, und spare ich nach Abzug der Stromkosten, Wartung, Reinigungsaufwand, Neuer Pumpe nach spätestens 10Jahren, mal ganz abgesehen von der verlorenen Verzinsung des Kapitals, der ganzen Arbeit überhaupt etwas?......


    Dazu muss ich sagen, das ich einen allerbest funktionierenden GrundwasserBrunnen habe, nur das Wasser ist aufgrund von Eisen und Mangan nicht für die Waschmaschine und auch nicht für die Toiletten geeignet - es setzt die Leitungen zu, und ausserdem hinterlässt es unschöne Rückstände.


    @ Nickwalla Die Sorge mit dem Einfrieren hatte ich auch schon, in sofern hast du natürlich recht! Ein runder Tank ist auch deutlich besser zu warten!


    gruß Bastian

  • Ich hab nichts gegen Plastik, wir nutzen auch den klassischen IBC Container, der im Dachboden steht und notfalls mit Grundwasser gefüllt wird um die schwerkraftbasierende Wasserversorgung im Haus sicherzustellen.


    Was Eisen und Mangan angeht: Diese Stoffe werden üblicherweise durch das Einblasen von Luft oxidiert und dann in einer einfachen Sandfiltration entfernt.
    Meiner Meinung nach wäre das eine Überlegung wert, zudem hilft eine Sandfiltration beim ein oder anderen Szenario auch bei der Entfernung sonstiger unangenehmer Beimengungen.
    Damit kann man auf Trinkwasser bereitstellen bzw vorbehandeln.


    Ich persönlich werde hoffentlich diesen Winter ein 12 Volt Windrad mit Scheibenwischermotor fertigstellen, eine passende Pumpe mit entsprechender Förderhöhe! und Literleistung ist für unter hundert € zu haben


    Aber das soll nur eine Anregung sein, keinesfalls ein stures Dogma.


    Ich meine einfach nur : Wenn man schon nen Haufen Geld in die Hand nimmt, dann sollte man gleich auf Nachhaltigkeit, Mehrfachnutzen und Flexibilität setzen!


    Ps: Was das einfrieren angeht: Denke daran das es im Winter vorkommen kann das es einige Monate lang nicht regnet.
    Dann sind 3000 Liter schnell mal weg, was mich wieder zum guten alten Grundwasserbrunnen mit Sandfiltration bringt...

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor 11 Jahren eine Regenwasseranlage installiert.
    Es handelt sich um einen ca. 7000 l fassenden Betontank, der unter einem Autostellplatz eingebaut ist.
    Mit diesem Wasser werden die Toiletten gespült und der Garten gegossen.


    Als Pumpe habe ich eine KSB Pumpe Hya Rain installiert, (das ist eine sehr ordentliche aber auch teure (~ 1600 - 1800 €), mehrstufige Hochdruckpumpe die auch Rasensprenger und Gartenschläuche sehr ordentlich speisen kann und die mehr Druck, als das öffentliche Wassernetz bei uns liefert, aufbringt) in der u.a. ein kapazitiver Füllstandsmesser integriert ist. Diese Pumpe schaltet u.a. auf das öffentliche Wassernetz um, sollte die Zysterne leer sein und ist von der Wasserversorgunsunternehmen her zugelassen, da mit Sicherheit verhindert wird, dass kein Regenwasser das öffentliche Trinkwassernetz kontaminieren kann.


    Hier gibts eine kurze Beschreibung der Pumpe:


    http://www.pumpendiscounter.de…MLp5L-i7rICFYNc3godLHMAzQ

    Diese Zysterne reicht im Sommer gerade mal für ca. 1 Woche Garten gießen aus und es kommt öfter vor, dass sie leer wird.
    Das Gesamtgrundstück hat nur knapp 500 Quadratmeter.
    Die Bedenken bzgl. Verschmutzung der Zysterne von Buddelbär kann ich bestätigen, es bildet sich regelmäßig eine Art Schlammschicht auf dem Boden, die man ~ 1 x in Jahr beseitigen muss - dazu muss man in die Zysterne hinein, die durch einen Gullydeckel zugänglich ist. Standort ist die sehr indurtrialisierte Rheiebene. Asserdem gibt es Felder in der Nähe, die ab und zu schon mal stauben.
    Ich habe einen Grob- Vorfilter installiert, der allerdings die Dreckpartikel nicht abhalten kann.
    Glücklicherweise haben wir das Regenwasser nicht für die Waschmaschine eingesetzt. Meine Frau beschwert sich ab und zu dass in der Toilette dreckiges Wasser ankommt, dann ich reinigen der Zysterne angesagt. Das wäre für das Wäschewaschen absolut nicht geeignet.
    Man könnte die Pumpe durchaus über einen leistungsfähigen Wechselrichter (mit entsprechend großen Batterien) betreiben und somit die Toilettenspülung aufrecht erhalten sollte die öffentliche Wasser- und Stromversorgung ausfallen.
    Trinken würde ich das Regenwasser allerdings nicht wollen.
    Das System hat sich Alles in Allem sehr bewährt.
    Wichtig ist bei der Installation den Überlauf der Zysterne nicht in den öffentlichen Kanal laufen zu lassen (sondern eine Versickerung vorzusehen), da man sonst auch die Öberflächenwasserbeiträge der Gemeinde trotz Zysterne bezahlen muss.


    Nach 11 Jahren haben die Drucksensoren und der Schwimmerschalter der Pumpe ab und zu Probleme, wenn die Pumpe eine Weile (Urlaub) nicht benutzt wird (Verkalkung ?)


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Wer fragt bekommt Antworten...


    Nach 2 aufschlußreichen Telefonaten mit der Stadtverwaltung und dem Abwasserbetrieb ist folgendes herausgekommen:


    Regenwassernutzung? Gerne!


    Bei Abschluss eines Vertrages über 15 Jahre Nutzung des Regenwassers für Toilette und auch Waschmaschine bekomme ich satte


    2000.- !!! € Beihilfe oder Zuschuss zu dem System! :) das nenne ich mal gute Nachrichten!


    Leider scheint das wohl Kommunal begrenzt zu sein, das heißt jeder kocht sein eigenes Süppchen....oft gibts gar nichts....


    Weiterhin hab ich nach einigem Studieren des Marktes für Regenwasser Pumpenstationen die wohl für mich perfekteste gefunden:


    http://www.intewa.de/wasser/hauswasserwerk/rainmaster-eco/


    Braucht nur 90W!
    Hat eine Membranpumpe
    Funktioniert mit 24V Gleichstrom und vorgeschaltetem 230V Schaltnetzteil! Kann also problemlos mit Akkus und Solarmodul betrieben werden!
    Ultrakompakt und auch noch mit eingebautem automatischem Frischwasserspeisesystem, falls die Zisterne mal leer ist.
    Deutscher Vertrieb, und scheinbar auch deutsches Produkt, also hoffentlich keine Ersatzteilprobleme


    Und günstig ist sie auch noch....


    Wenn das nicht Lust auf Regenwasser macht!


    Gruß Bastian

  • Meine Regenwassernutzung


    Ich nutze eine Regenwasseranlage schon seit Jahren. Um kein Aufsehen zu erregen (Abwassergebühren^^) hab ich damals


    alles selber und wie ich denke recht preiswert zusammengebastelt. Die Anlage erstreckt sich bei mir über 2 Gebäude, da ich


    die Pumpe im Keller stehen habe und die Tanks und die Aufbereitung im ehemaligen Stall steht.


    Der prinzipielle Aufbau sieht so aus: [ATTACH=CONFIG]11124[/ATTACH]


    Der Filter besteht aus einem Glasfaserbecken. Das war in seinem ersten Leben das Waschbecken einer Großküche, es ist 80*80 und 30cm hoch
    der Wassereinlauf ist an einen sogenannten Regendieb angeschlossen, das hat den Vorteil das Wasser einfach den normalen Weg durchs Fallrohr
    nimmt, wenn die Tanks voll sind. Unter dem Einlauf steht ein stinknormaler Plastikeimer mit einem Stein drin, damit er nicht schwimmt. In dem Eimer
    sammeln sich alle groben festen schweren Stoffe.die folgenden Platten sind aus Plastik und einlaminiert. Die halten im ersten Abteil grobe schwere
    Stoffe zurück, im zweiten Abteil wird alles aufgehalten was Schwimmen kann (Pollen, Öl usw) auf der dritten Platte steht ein sehr dichter Straßenbesen,
    da sammelt sich mit der Zeit auch nochmal ne Menge Schnodder. Nun ist das Wasser schon einigermaßen ansehnlich. Der Behälter (3) ist ein altes 50 L
    Bierfass. Unten ist ein Ablasshahn angeschraubt um den Bodensatz ablassen zu können. Von dort geht es dann weiter in die Behälter. Da gibt es
    einige Möglichkeiten. Ich habe mit damals für 36 € pro Stück 6 1000 L Container in Gitterboxen bringen lassen. Die haben den Vorteil, das man aussuch
    kann was vorher drin war. Meine stammen aus einer Großbäckerei, da was Flüssighefe drin. Jeder Behälter hat einen Hahn, der hat die optimale Größe
    für 50 mm HD rohre aus dem Baumarkt. Von den Containern kann man 2 übereinander stapeln. der untere muss dann jeweils an der Oberseite angebohrt
    werden und ein Be-/Entlüftungsschlauch muß dran. Von den Unteren Behältern hab ich die Deckel mit reichlich Silikon abgedichtet, die oberen sind offen.
    Genau so eignen sich aber auch alte Heizöltanks, die lassen sich mit Spüli gut reinigen.


    Als Pumpe verwende ich ein Hauswasserwerk aus dem Baumarkt. Da gab es mal 20 % Rabatt drauf. und es läuft seit der Zeit problemlos.


    Das ganze System muß ich ca alle 3 - 4 Jahre reinigen, den Filter natürlich öfter.


    Das Wasser speise ich in meine Toiletten und die Waschmaschine ein. Es MÜSSEN aber extra Rohre gelegt werden. Das Ganze System muss
    mindestens 10 cm. vom Trinkwassernetz entfernt sein, auch falls mal Nachgefüllt werden muss.


    Ich kann das ganze nur empfehlen, natürlich beansprucht es Platz, aber es lohnt sich.


    Beste Grüße, Olaf


    - Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Zitat von Pfadfinder;124753

    Viel spass damit in den USA..
    Die spinnen, die Amis...
    http://www.youtube.com/watch?v=YfDH1TBYGr4


    Das ist doch mal unglaublich, was die sich erlauben :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Soweit meine Englischkenntnisse reichen, dürfen die Bürger das Regenwasser wohl zum Begießen der Pflanzen nutzen. Die wollen mit dieser Regelung die "großen Fische" fangen. Absolut nicht vertretbar!
    Meine Eltern nutzen das Brunnenwasser ebenfalls mit einer Wasserpumpe. Das dürfte die Metabo HWW 5500 sein. Naja, aber sowas kostet auch gute 299€ (Quelle: http://www.hauswasserwerktest.org/)
    Ich hoffe ich erzähl nicht allzu viel über dieses Thema.
    Meine Großeltern gehen sogar so weit, dass die das Regenwasser als Toilettenspülung nutzen um Geld zu sparen. Soweit ich weiß ist dies aber auch nicht in Deutschland erlaubt, oder?
    Wenn dies zu kurios ist, sagts mir, und ich kürze den Beitrag :peinlich:
    Das ist mir halt zu diesem Thema eingefallen :)

  • hallo Triklas,


    in D-Land gilt bundesweit die Trinkwasser-Verordnung, wonach zum Trinken und Kochen, bei Kontakt mit Schleimhäuten, also zB Baden, Zähneputzen , beim Kontakt mit Gebrauchsgegenständen wie Töpfen Geschirr , also beim Abwaschen TRINKWASSER zu verwenden ist.


    Sofern Du an eine kommunale Wasserversorgung angeschlossen bist, bekommst Du Dein Trinkwasser von der Kommunalen Wasserversorgungsanstalt, zB Wasserwerk der Gemeinde.
    Du unterliegst dann dem Anschluss- und Benutzungszwang . Der Umfang dieses staatlichen Zwangs bestimmt sich nach der jeweiligen Wassersatzung der jeweiligen Gemeinde.
    Die Satzung kann zB vorschreiben, daß Dein gesamter Wasserverbrauch aus dem kommunalen Netz zu beziehen ist , also Trinkwasser und Brauchwasser.


    Es kann aber auch geregelt sein, daß Du Gemeindewasser nur für Zwecke nach der Trinkwasserverordnung benutzen mußt, daß Du zB anderes Wasser aus Zisternen oder Brunnen für bestimmte Zwecken benutzen darfst, das geht vom Gartenbewässern, Toilettenspülung bis zur Benutzung für Waschmaschinen. Bei Neuanschlüssen kann unter diesen Umständen der Weiterbetrieb von Brunnern gestattet werden. Es müssen in dem Gebäude dann nur zwei getrennte Versorgungsleitungssysteme vorhanden sein.

    Maßgebend ist die jeweilige Wassersatzung der Gemeinde/ des Zweckverbandes und der politische Wille der Entscheider , entweder viel teures Trinkwasser verkaufen,
    oder möglichst schonend mit Trinkwasser umgehen, und froh sein, wenn der Bürger seinen Brauchwassergebrauch anderweitig deckt.



    frieder


  • Nicht ganz... Die Bürger dürfen das NICHT, sondern müssten auch ein separates 'water right' haben. Es wird nur derzeit nicht verfolgt...
    Das bedeutet im Klartext, sie könnten es ahnden, wenn sie wollten. Und wenn du vielleicht sowieso schon auf dem Schirm bist, könnte jemand auf den Gedanken kommen, da eine Klage draus zu machen um Druck aufzubauen.
    Das ist ähnlich wie die Sache mit dem BtmG und Cannabis. In Bayern wird man für ein halbes Gramm Gras zum Tod durch den Strang verurteilt, in Hessen nehmen sie es dir bei unter 10 Gramm in der Regel einfach ab und ermahnen dich es nicht wieder zu tun.
    Aber auch hier gilt: verboten ist es in jedem Fall und wenn ein offizieller Bericht geschrieben wird, obliegt es dem Staatsanwalt, das zu verfolgen, oder das Verfahren wegen Geringfügigkeit fallen zu lassen.


    So long,
    Sam

  • Zitat von Sam de Illian;140601

    Nicht ganz... Die Bürger dürfen das NICHT, sondern müssten auch ein separates 'water right' haben. Es wird nur derzeit nicht verfolgt...
    Das bedeutet im Klartext, sie könnten es ahnden, wenn sie wollten. Und wenn du vielleicht sowieso schon auf dem Schirm bist, könnte jemand auf den Gedanken kommen, da eine Klage draus zu machen um Druck aufzubauen.
    Das ist ähnlich wie die Sache mit dem BtmG und Cannabis. In Bayern wird man für ein halbes Gramm Gras zum Tod durch den Strang verurteilt, in Hessen nehmen sie es dir bei unter 10 Gramm in der Regel einfach ab und ermahnen dich es nicht wieder zu tun.
    Aber auch hier gilt: verboten ist es in jedem Fall und wenn ein offizieller Bericht geschrieben wird, obliegt es dem Staatsanwalt, das zu verfolgen, oder das Verfahren wegen Geringfügigkeit fallen zu lassen.


    So long,
    Sam


    Oh je, das wissen die im Moment noch nicht. Gut dass du mich darauf hinweist. Ich finde es nachwievor unverschämt, dass die Gemeinden so einen Einfluss drauf haben möchten.:nono:

  • Ich rede jetzt auch mal vom alten Haus, ich habe da ja in den ersten Jahre noch gewohnt.


    Wir wollten anfangs auch eine Plastikzisterne einbauen, haben uns dann aber zu einer etwas größeren Fertigteil-Betontzisterne (9 m³) überreden lassen. Eine Entscheidung, die wir nicht bereut haben. Der Einbau ist übrigens genauso schnell, wie bei Plastik. Bagger macht Loch, LKW mit Bordkran hebt Zisternenteile rein, zwischen die Ringe kommt dabei noch etwas Zement.


    Eine Zisterne kann eigentlich nicht groß genug sein.
    Im Sommer ist sie irgendwann leer (ggf. Nachspeisemöglichkeit bedenken).
    In "der Regenzeit" läuft sie über, wenn sie zu klein ist und die Regenrinne nicht an die Kanalisation angeschlossen ist. Bei unseren Einfamilienhäusern ist es möglich die Abwassergebühr für das Regenwasser zu sparen, wenn man das Wasser auf dem Grundstück versickern lässt. Der Überlauf endet also konsequenterweise in einem vergrabenen perforierten Rohr zu Versickerung. Man beobachtet aber trotzdem den ein oder anderen Nachbarn, der seine Zisterne in die Kanalisation entleert, bevor Regen ansteht.


    Wir haben eine Tauchpumpe in der Zisterne mit Druckschalter und eine paralleles Leitungssystem zu den Toiletten. Das ganze ist semioffizell, da wir ja auf diesem Wege doch Regenwasser ins Abwasser einleiten, obwohl wir ja offiziell befreit sind. Im Sommer muss die Zisterne nachgefüllt werden. Das Wasser reicht nicht.


    Waschmaschine haben wir recht schnell wieder aufgegeben. Das Waschergebnis nicht zufriedenstellend und die Wasserqualität ist wohl auch nicht so doll, wie angegeben weil sehr viel Vogelkot vom Dach und Luftschadstoffe in die Zisterne gespült werden. Das Wasser ist nicht schmutzig, aber das Waschmittel arbeitet nicht richtig. Zum Autowaschen ist Regenwasser sehr gut geeignet.


    Leerrohre, sei es für Sensorleitung (Füllstand), Strom (Tauchpumpe) oder Schlauch (externe "Gartenpumpe") sind Gold wert.


    Außen liegende Rohre und Garten-Wasserhähne sollte frostfrei sein oder die Möglichkeit zum Wasserablassen im Winter (Ventil an tiefster Stelle) haben.


    Eine Regenwassertonne direkt am Fallrohr mit einem Überlauf in die Zisterne ist nach wie vor vorhanden-soewas ist zum schnellen Gießen oder Händewaschen einfach praktisch. Ein Deckel hält dort den Schmutzeintrag und Mücken in Grenzen.


    Wenn man Investitionskosten und Wasserersparnis gegenüberstelllt rechnet sich das Ganze hier nicht wirklich. Sowas ist eher eine Investition mit einem Horizont von mehr als 20 Jahren. Trotzdem denke ich nicht, das so eine Einrichtung falsch ist. Jeder gesparte Euro senkt die laufenden Betriebskosten des Hauses und umweltfreundlich ist es schließlich auch. Macht ja keinen Sinn Wasser von weit weg zu reinigen, heranzupumpen und es dann im Klo runterzuspülen.


    Wir haben nur einen Grobfilter installiert. Der Feinfilter hat zuviele Probleme gemacht. Die Zisterne sollte einen beruhigten Zulauf haben. Die Schlammentwicklung hält sich eigentlich in Grenzen.


    joa-soweit erst mal von mir
    Viele Grüße Solarwind

  • Hi, lese sehr interessiert mit.
    Hat jemand schonmal ne Kosten/Leistungsrechnung gemacht?


    Beste Grüße!!!



    Ich werde einmal versuchen in meiner Stadt/Kreis etwas zum Thema Fördderrungen heraus zu bekommen...

  • Ist ne Rechnung die erst nach vielen Jahren aufgeht, machen kann man se natürlich



    1. Ich fang erstmal mit der möglichen Einsparung an, typischerweise Wasser für die WC-Spülung und das Blumengießen oder auch das Auto abspritzen
    Manche nutzen es auch für die Waschmaschine, andere sagen das dann die Waschkraft nicht mehr aussreicht


    Laut quarks und co sind das rund 55l pro Person und Tag, die man dann ersetzen kann (55l pro Tag = 20.000l pro Jahr)
    http://www.wdr.de/tv/quarks/se…2/003__flash_fallback.jsp


    Wenn man Wikipedia glaubt kostet Wasser im Bundesweiten Durchschnitt 2,50Euro/m³
    Ich hab aus irgendeinem Grund 6Euro/m³ im Kopf...


    Man spart also zwischen 50 und 120 Euro pro Person und Jahr



    2. Dachflächenbedarf
    man kann ja keine 20m³ sparen, wenn es dafür nicht genug Dachflächen gibt...


    je nachdem wo man wohnt hat man natürlich unterschiedliche Regenmengen
    http://www.physikblog.eu/2009/…-in-aachen-wirklich-mehr/


    da sehen wir im Bereich Magdeburg/Leipzig 400mm Regen im Jahr (400mm = 400l/m²)
    In den Alpen gehts auch bis 1900l/m²


    Ich nehme mal den Mittelwert von der Seite: 700l/m²


    Von den 700l/m² laufen ca 80% in deine Fallrohre, der Rest haftet ne Zeit am Dach und verdunstet
    Es bleiben 560l/m²


    Für 20m³ braucht man ca 30m², die sind in den wenigsten Fällen ein Problem würd ich sagen, als Pärchen sind 60m² auch nicht unvorstellbar


    3. einmalige Kosten
    Die Kosten sind primär von dem Speichervolumen abhängig, sowohl beim Material als auch bei den nötigen Erdarbeiten


    4m³-Anlagen haben Materialkosten von rund 2.000 Euro, Erdarbeiten sind auch im Bereich von 2.000Euro
    Dadrauf kommen noch Kosten für Änderungen an den Wasserleitungen, extra gekennzeichnete "nicht-Trinkwasser"-Leitung zu den WCs, der Waschmaschine und Gartenentnahmestellen, dazu hab ich grade keine Zahlen...


    Sind einmalige Kosten von min 4.000 Euro


    4. laufende Kosten
    Ich sag nur Pumpenstrom, Ok und Instandhaltungen, aber auch dabei fehlen mir Zahlen


    Die Verbrauchsangaben bewegen sich zwischen 0,4kWh/m³ und 1,6kWh/m³


    Ist ein Verbrauch von 8-32kWh pro Person und Jahr, also 2-8Euro


    5. Fazit
    Wenn wir von einem Pärchen ausgehen, sparen wir 100-240Euro im Jahr beim Wasser und bezahlen 5-15Euro an Strom. Im Idealfall werden also 235 Euro gespart


    Ohne die Kosten für neue Leitungen im Haus, dauert es 17 Jahre bis sich das rechnet


    Zinskosten noch nicht einberechnet...

    sagt der Sven

  • Wir arbeiten zwar nicht mit der Regenwassernutzung, sondern nach dem Anschluß an die zentrale Wasserversorgung weiterhin mit dem eigenen Brunnenwasser für Toilette und Waschmaschine, Garten . Bei der Stromabrechnung wart ich immer drauf, bis mal wer von der Gemeinde nachschaut , wie denn so unser hygienischer Gesamtzustand angesichts des geringen Wasserverbrauchs ausschaut, bzw riecht, da wir gut unter der Hälfte des Durchschnitt-Wasserverbrauchs liegen.


    Aus Preppers Sicht find ich es einfach gut zu wissen , daß man neben seinem Haus ein paar m³ Wasservorrat, egal ob aus Brunnen oder Zisterne/Tank hat, selbst wenn man das Wasser mit Eimern hochholen und als Trinkwasser irgendwie aufarbeiten muß .



    Frieder

  • Weiss ja nicht wie hoch dein Wasserverbrauch ist - aber davon ausgehend das der Durchschnitt pro Person bei 46,4m³ liegt,
    liegt bei uns das ganze Haus drunter.
    z.B.
    3 1/2 Personen (halbe ist die Freundin die nur WE da ist) Jahresverbrauch ca. 107 m³ warm und kalt Wasser
    Nachbar mit 3 Personen brauch 11 m³ warm und 46 m³ Kaltwasser im Jahr (hab die Orginalabrechnung gesehn)


    Somit ist man wiederrum beim Thema Statistik und ihr Wahrheitsgehalt.



    http://www.youtube.com/watch?v=zUCUhyELFK8


    Der Link noch zum Thema Regenwassernutzungsverbot

  • Ich kenne Wasserverbrauchswerte aus Statistiken zwischen 80 und 120 Liter pro Person und Tag.
    Hier mal ein Link zu 2010er-Zahlen: http://www.spiegel.de/wirtscha…rig-wie-nie-a-866313.html


    Ich hab mir mal den Spaß gemacht und einige Tage nach jeder Wasserentnahme die Uhr abgelesen.
    persönliches Ergebnis: Wir liegen etwa bei 55-60 l/Tag und Person. Etwa die Hälfte geht das Klo runter ein weiteres Viertel wandert durch Duschkopf und Badewanne. Der Rest ist Trinkwasser, Händewaschen, Geschirrspüler, Waschmaschine etc. Speziell beim Klo und beim eigenen Duschverhalten lässt sich die größte Menge durch das eigenen Verhalten und richtige Bedienung der Armaturen sparen.


    Wasser, das z.B. in der Fimentoilette genutzt wird ist in derartigen Statistiken zum persönlichen Verbauch übrigens oft gar nicht berücksichtigt.


    Der Faktor von Regenmenge und dem, was in der Zisterne ankommt schwankt sehr stark. speziell im Sommer verdunstet von kleinen Regenmenge mehr auf dem Dach, als ins Fallrohr fließt. 80% Ertrag halte ich gefühlt für sehr optimistisch, aber ich wohne ja auch bei Magdeburg einer eher trockenen Gegend.


    Der Wasserpreis setzt sich aus Bezug und Abwasser zusammen. Gerade bei Brunnen/Regenwassernutzung ist dieser Unterschied wichtig, da sich die abgerechneten Mengen dann unterscheiden können. Da gibt es regional gewaltige Preisunterschiede.


    Eine Regenwassernutzungsanlage ist eine sinnvolle Anschaffung, da sie lokal gewonnes Wasser nutzbar macht und Unabhängigkeit schafft.