Hobo-Ofen selbst gebaut: Sammelbestellung

  • Auf Wunsch von Eterus habe ich den Hobo mal mit Topf getestet. Seine Sorge war die Befeuerung, wenn ein Topf auf dem Hobo steht; der hat ja schließlich einen größeren Durchmesser als ein BW-Kochgeschirr. Diesmal hab ich den Versuch so genau wie möglich mit Bildern dokumentiert:



    Hier der Versuchsaufbau. Da mich der Brennstoffverbrauch interessierte, habe ich das vorher gewogen und hinterher festgestellt, wieviel übrig geblieben ist. Der Topf ist aus Edelstahl, von meinem Fondue-Set. Ich denke mal, der ist wohl durchaus mit den Töpfen aus einem Camping-Kochgeschirr vergleichbar. (Hoffentlich denke ich daran, ihn sauber zu machen, bevor meine Frau ihn sieht)



    Gut zu sehen: Einschließlich Tüte wiegt der Brennstoffvorrat 254g, die Waage ist auf 2g genau.



    Zum Größenvergleich mal ein ganz einfaches Feuerzeug



    Dieses Bild ist drei Minuten nach dem vorherigen entstanden. In der Zwischenzeit habe ich den Hobo angeheizt, das Wasser (1Liter) in den Topf gegeben und den Topf aufgestellt. Das Holz qualmt ein wenig, da es noch recht feucht ist (war extrem neblig über Nacht), aber es steigt auch schon Wasserdampf auf.



    Und so schön brennt das Feuer...



    Da Zweifel bestanden, ob sich der Hobo durch die seitlichen Öffnungen befeuern läßt, wenn ein Topf darauf steht... Ich denke mal, die Zweifel sind hiermit beseitigt. Was mich immer wieder erstaunt ist, wie wenig Wärme der Hobo zu den Seiten abgibt! Ich hab das Holzstück wenigstens 15 sec so gehalten und es wurde nicht mal warm an den Fingerspitzen.



    Jetzt sollte man die Finger aber so ganz allmählich wegnehmen! Ich denke mal, das Bild zeigt deutlich, wie gut der Hobo zieht wenn ein Topf darauf steht.



    Nach elf, zwölf Minuten fangen die Blasen an, sich vom Boden zu lösen.




    Und nach 15...16 Minuten (20 min seit dem ersten Bild) kocht das wasser sprudelnd. Zum Vergleich: mit dem originalen Spiritusbrenner des Fondue braucht ein Liter Wasser ca. 40 min
    Hier sieht man, wie spät es nun ist und wieviel von dem Holz verbraucht wurde...



    ...nämlich genau 168 Gramm. (Kann das mal jemand in Joule umrechnen?)


    Also heißes Essen schnell zubereitet bei minimalem Arbeitseinsatz...


    Weitere Bilder sind im Album "Hobo" in meinem Profil, man kann leider nur zehn Grafiken in einem Beitrag einfügen

  • Zitat

    Hier der Versuchsaufbau. Da mich der Brennstoffverbrauch interessierte, habe ich das vorher gewogen und hinterher festgestellt, wieviel übrig geblieben ist. Der Topf ist aus Edelstahl, von meinem Fondue-Set. Ich denke mal, der ist wohl durchaus mit den Töpfen aus einem Camping-Kochgeschirr vergleichbar. (Hoffentlich denke ich daran, ihn sauber zu machen, bevor meine Frau ihn sieht)


    Danke Papa Bär, sehr schön.


    Du hast nur einen Fehler gemacht. Ohne Rücksprache mit Deiner Frau einen Topf genommen, den Du wohl nie mehr außen hochglänzend sauber bekommst :face_with_rolling_eyes:


    Wenn doch, lass mich wissen wie.



    Gruß
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Vielen Dank Papa Bär für die ausgesprochen gute Dokumentation ich freue mich schon auf den Kocher!


    Du hast nach dem Energiegehalt der 168 Gramm Holz gefragt ich kann das eben mal vorrechnen. Holz erntefrisch hat einen Wassergehalt von 50% unter natürlichen Bedingungen getrocknetes Holz ca. 30% und technisch getrocknetes noch 20 %. Ein Kilo absolut trockenes Holz hat einen Energiegehalt von 5 kWh. Gehen wir mal davon aus, dass das verwendete Holz 30% Wasser enthält dann hat ein Kilo davon 3,5 kWh Energie. Ergo hat 168 g von deinem Holz ein Energiegehalt von ca. 0,59 kWh.
    Nur wen es interessiert dies entspricht 59 ml Heizöl Extraleicht oder 42 Gramm Propangas.



    Gruß KUPFERSALZ

  • Ich hab ebenfalls Interesse, dachte bei einem eigenen Modell aber darüber nach, einen Henkel anbringen zu können, um der Gerät während des Betriebes transportieren zu können. Ist da was machbar? Löcher an gegenüberliegenden Punkten würden ja reichen.


    lg
    Strider

  • @Strider
    Löcher sind in der finalen Fassung schon drinne...für einen Drahteinsatz für kleinere Tassen.
    Zwei auf jeder Seite.
    Kannst dir also ohne Probleme einen Henkel dran hängen...am besten zwei, wegen der Gewichtsverteilung und Balance

  • Bescheidene Frage: Wie groß sind besagte Löcher? Kann man die zum "mal eben umsetzen" auch per Stöckchen bedienen (5mm d)?


  • Das ist dann mein nächstes Projekt:grosses Lachen:
    Ich stelle morgen evtl. ein Bild ein...

  • Respekt. Sieht gut aus :winking_face:


    Ich wusste nicht das Deine Frau hier mitliest. Aber ist ja noch mal gut gegangen. Rest via PN.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Ratet mal, was heute in der Post war...


    Na, schon eine Idee? Na gut, dann noch ein Tip...

    Genau, der neue Hobo!
    Gut schaut er aus, gelle?


    Hier hat er zwar schon ein paar Spuren vom ersten Einsatz, aber ich konnte einfach nicht anders...


    Ein wenig schwerer als geplant ist er zwar geworden...


    Aber wie es aussieht, zieht er richtig gut!


    Morgen wird er nochmal getestet, aber da nehme ich dann nur ein Stück Grillanzünder und nicht vier:grosses Lachen:
    Und wenn die Tests am Wochenende abgeschlossen sind, beginnt ab Montag die Fertigung.
    Also, bis dahin ist noch Chance...


    LG
    Papa Bär

  • wow, der sieht ja klasse aus und scheint auch ordentlich zu funktionieren, hoho ich freu mich schon soho auf meinen Hobo:grosses Lachen:

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Servus Papa Bär!


    Ich bin beeindruckt von Deinem Produkt. Bitte auch einen "Papa Bär Hobokocher " für mich.


    Wie kommen wir bezüglich der Abwicklung zusammen?


    liebe Grüsse aus der ostmark


    hubii55

  • Könntest du mal ein Foto mit den Stäben machen, auf denen dann zb ein kleiner Becher stehen kann.

  • Auch den neuen Hobo habe ich heute abend getestet. Meine Sorge war, dass der Prototyp vielleicht nur so gut funktionierte, weil er so viele Spalten und Ritzen aufwies... Und nachdem mir gesetern abend das Feuer im Hobo ausgegangen war, habe ich mir richtig Gedanken gemacht. Aber nun bin ich beruhigt, der neue Hobo funktioniert bestens...
    Seht selbst:


    Versuchsaufbau ähnlich wie beim letzten Mal

    Es sind ziemlich genau 250g Holz, etwa Besenstielstärke, halbiert und geviertelt.



    Das Feuer brennt, der Topf (Edelstahl, 1 Liter kaltes Wasser) wird gleich aufgesetzt.



    Und schon nach knapp fünf Minuten fängt das Wasser an zu dampfen...



    ...und Blasen bilden sich am Topfboden.



    Nach knapp zehn Minuten summt der Topf wie ein Samowar; die Blasen lösen sich vom Boden und steigen auf...



    ... und das Wasser kocht sprudelnd. Zeitbedarf war wieder ziemlich genau fünfzehn Minuten, es hat nur mehrere Anläufe gebraucht, bis ich endlich ein vernünftiges Bild hinbekommen habe.



    Und soviel sind von den 250g Holz übrig geblieben.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    @ Largo
    Versuche ich dieser Tage nachzureichen, hab bisher nur noch nicht den Schweißdraht gefunden, der dafür vorgesehen war...

  • So, wie gewünscht hier die Bilder mit den Drahteinsätzen, um auch kleinere Gefäße auf den Hobo stellen zu können:


    Hier mit dem Becher einer Feldflasche:


    Und hier zum Größenvergleich mit einem normalen Kaffeebecher. Funktioniert zusammen mit einem Teelicht auch gut zum warmhalten des Kaffees: