USA: Private Festungen

  • Ob Festung oder Gefängnis zeigt sich erst in der Praxis. Sollte es zu dem kommen, wovor sich die Reichen einigeln, wird es ihnen nicht viel helfen. In jedem Fall holen sich dann die anderen das Land zurück und irgendwann sind auch die größten Vorräte erschöpft. Abgesehen davon brennen auch solche Häuser bei entsprechendem Angriff...


    ...Wenn ich schon die Kohle zum Fressen hätte, dann würde ich mir dazu mindestens 2 voneinander unabhängige Geheimgänge bauen, sonst ist das eine Sackgasse und man ist am Sack.

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Wenn man schaut wie die Amerikanischen Papphütten beim Orkan wegfliegen, schadets eh nicht wenn die mal etwas stabiler bauen:face_with_rolling_eyes:


    Ich kann es ohnehin nicht verstehen, das Häuslebauer in Tornado gefährdeten Gebieten, noch nicht mal einen kleinen Kellerraum haben.


    Gruß Klappspaten

  • Als eingefleischter Bunker-Fan muß ich sagen das die Dinger ne Menge her machen. Das ist zumindestends der Beweis das mit einer Menge Geld auch wohnlich etwas geschaffen werden kann. Egal ob es nun sinnfrei ist sich eine solche Hütte hinzusetzen oder nicht, diese Häser stellen unter normalen Bedingungen das Maximum an Einbruchschutz und gegen Wettereinflüsse jeder Art da. Das auch diese Gebäude nicht uneinnehmbar bzw. unzerstörbar sind ist mir klar, denn absulute Sicherheit gibt es nicht!
    Würde ich das Angebot kriegen dort einzuziehen, ich würde es tun.

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Hi,


    gegen Diebe und Gelegenheitsgangster dürfte das ein recht guter Schutz sein, einen Mob dürfte es eher sogar noch anziehen.


    Das bringt mich auf die These, dass solche Leute, die sowas bauen (lassen) nicht zwischen dem einen und dem anderen unterscheiden können.


    Etwas anderes, was ich bei den Amis oft das Gefühl habe: Die haben keinen Sinn für den goldenen Mittelweg. Entweder sind die Häuser aus Papier oder Schutzburgen gegen Bürger- und Atomkrieg. So wie bei uns, dass die Mehrheit ein Häusle baut, das gerade so alle zu erwartenden Stürme und was sonst so kommt aushält, ist eine ganz andere Denke.




    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ich vermute mal das die beschriebenen Häuser in Gegenden stehen wo sie kaum auffallen werden, weil alle anderen Gebäude potzig und übertrieben sein werden. Ok, der Hubschrauberlandeplatz erinnert eher an die Evakuierung der US-Botschaft in Saigon und dürfte im Wohnumfeld sicher hervorstechen, aber wer die wahre Natur der Gebäude nicht kennt, dürfte sie sicher übersehen. Bin mir aber auch sicher das die Bewohner derartiger Häuser nicht alle Geheimnisse preisgegeben haben und entsprechende Verteidigungsmöglichkeiten eingeplant haben.
    :unschuldig:


    Warum die Amis keine solideren Gebäude bauen erschließt sich mir auch nicht so recht, aber das hängt wohl mit der Vergangenheit zusammen, das ein Teil der Bevölkerung immer umhergezogen ist. Entweder auf der Suche nach neuem Land oder neuer Arbeit.
    Aus meiner Sicht sollte es aber wenigstends Vorschriften geben das auch einfache Häuser einen soliden Keller haben sollten.

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Durch meine Besuche der Verwandtschaft, habe ich einige der amerikanischen Denkweisen verstehen gelernt, hierzu gehört auch der "Wohnungsbau".
    Land ist billig, 1 -2 $ pro qm sind vielfach zu finden (habe aktuell 20 km von Downtown Orlando 1,25 $/qm für erschlossenes Land bekommen), die Grundstücke gehen in vielen Gegenden bei 1 acre (ca. 4.000 qm) los. Besonders im Süden und Westen wird oft nur eine Schotterstrasse geradeaus in die Pampa planiert. Alle 100 - 200 feet kommt ein Mast in die Erde, da hängt dann die Elektrik mit Zähler dran. Das Bild von Einzelgänger ist auch für Städte nicht untypisch. Viele stellen dann erstmal einen Trailer (großer Wohnwagen) drauf. Man weiß ja nie wie lange man in der Gegend bleiben wird. Die Bauanforderungen sind relativ gering und beziehen sich im wesentlichen auf das Fundament. Dies, kombiniert mit häufigen starken Regenfällen führt zu einer gewissen Abneigung gegen Keller. Wenn man dann was festeres(für dortige Verhältnisse) baut, ist ein Plywood (Pressspanwände) deutlich günstiger als ein Steinhaus. Diese "Billig"bauweise wurde dann auch in den nördlichen Staaten genutzt. Kann man sehr schön an den Bildern vom Sturm sehen, die 100 Jahre alten Steinhäuser stehen noch. Da Energie billig ist kommt es auf Heiz-/Kühlkosten nicht so an wie bei uns. Beispiel hierzu meine Erfahrungen aus Florida und Texas: Solarenergie wird nur von einigen zum Spielen genutzt. Großflächen, die man bei uns auf bestem Ackerboden findet habe ich weder in FL noch TX gesehen und die habne mehr Sonne als wir.
    Andere Entwicklungen wie "Gated Communities" sind dort halt seit langem üblich und sprechen häufig eine spezielle Klientel an. So gibt es welche mit eigenem Flugplatz, Reitbahnen und auch solche für Leute mit einem besonderen Sicherheitsbedürfnis. Oft schwingt ein kleiner Ansatz von Rassismus mit rein wenn es z.B. keine Bewohner mitaktuelleren afrikanischen Wurzeln gibt.

  • Eine 20cm dicke Betonauer mag in den USA eine Festung sein, bei uns baut man gewöhnliche Häuser auch nicht viel leichter.


    Ein Haus so zu bauen, dass es einem bei Sturm nicht weg weht wäre für uns normal, nicht außergewöhnlich. Nur dass man in den USA mit anderen Windgeschwindigkeiten kalkulieren muss.


    Und ob die Festung mit schusssicherer Panoramaverglasung beim Weltuntergang den Mob fern hält glaube ich eh nicht. Wenn sich ein paar motivierte Leute zusammen finden und irgendwo wirklich rein wollen findet sich schon ein Weg. Gerade bei so nem Wohnbunker kann man sich ja als Angreifer auch ausmalen, dass sich da etwas Mühe schon rentieren wird.


    Was den "vielen Platz" und das individuelle bauen angeht, so kann man das auch nicht pauschalisieren. Auch solche Strukturen prägen die USA und waren so nebenbei einer der wesentlichen Zündfunken für die Weltwirtschaftskrise 2008:



    Quelle und mehr Bilder: http://pavelpodolyak.blogspot.…and-democratic-party.html



    (Hätten die Leute statt auf diese EFH Siedlungen auf 3-5 stöckige MFH gesetzt wäre 80% des Platzes noch frei für Parks, Wiesen, Natur, Gärten, ÖPNV, etc..., die Kosten wären bei der Hälfte, der Ressourcen- und Energieverbrauch bei einem Drittel, die Bauweise stabiler und damit hätte man in 90-99% aller Krisenszenarien einen deutlichen Vorteil, eingeschlossen bei der Verteidigung gegen Plünderer. Aber das wäre dann halt wohl nicht die "individuelle Freiheit", die man hier ausleben kann im 2m breiten Rasenstück vor der eigenen Dreifachgarage und dem Swimmingpool direkt unter dem Schlafzimmerfenster des Nachbarn...)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wenn man nicht wüßte was es darstellt, könnte man es auch für ein elektronisches Bauteil halten.:devil:


    Eine so engen Bauweise, geparrt mit der Verwendung von Holz hat genug Potential für eine Brandkatastrophe ähnlich den Satdtbränden im Mittelalter.:Schlecht:

    [HR][/HR] Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Zitat von einzelgänger;117014

    Eine so engen Bauweise, geparrt mit der Verwendung von Holz hat genug Potential für eine Brandkatastrophe ähnlich den Satdtbränden im Mittelalter.:Schlecht:


    Im Prinzip gebe ich dir Recht, aber werden solche Platten nicht irgendwie vorher behandelt damit sie zumindest eine Zeit lang Feuer widerstehen können? Und gibt es dort keine Norm das vielleciht Dachkonstrucktionen noch irgendwie geschützt werden müssen? Was die Innenräume angeht, Rigibs brennt ja auch nicht.


    Wie ist das denn in Deutschland mit tragenden Holzbalken? Müssen die etwas besonderes haben. Wir haben vor etwa 15 Jahren eine Ölheizung bekommen und dann auch die ganzen Decken im Heizungsraum mit Isoliermaterial und feuerhemmenden Platten verkleidet.



    Ich finde die Wohnweise in den USA zeigt sehr gut die Mentalität. "Freiheit" mit den 10m² Garten? Naja vieleicht kommt die Freiheit auch durch die 2 Stunden Autofahren zur Arbeit.

  • Auch bei nicht massiv gebauten Häusern brennt das Inventar und nicht das Haus!


    Wenn man wirklich "Das Haus" brennt ist alles andere schon Asche und die traurigen Mauerreste die beim europäischen Massivbau übrigbleiben sind dann auch nur noch eine Kostenfaktor bei der Entsorgung.