Wie schleift ihr eure Messer und Äxte ?

  • Der Sensenstein meines Vaters steckte immer in einem alten Kuhhorn drin, das mit Wasser gefüllt war. Den kenne ich auch noch gut.

  • Ich verwende einerseits das Lansky Diamond- Set (bestehend aus der Klammer und 3 Steinen: fein, mittel, grob, ein Saphir- Polierstein und einer für Wellenschliffe sind bestellt) sowie 2 oder 3 Wassersteine in unterschiedlichen Körnungen.


    Ausserdem habe ich im Messerforum mal eine Anleitung gefunden, in der erklärt wird, wie man mit einem Neopren- Mousepad und Schleifpapier einen sauberen balligen Schliff hinbekommt. Letzteres ist bei kleineren Messern machbar, aber bei Klingen, die größer sind, als die eines Schweizers, zumindest sehr zeitraubend.


    Und bei härteren Fällen gehe ich zu meinem Messerhändler und lasse schleifen. Letztens habe ich z.B. meinem Mora Clipper einen balligen Schliff angedeihen lassen. Das war mir die 6,7€ absolut wert.

  • Für Gartenwerkzeuge und Beil nehme ich die Feile, um herumfliegende Splitter zu vermeiden, anschließend einen Bohrmaschinen-Aufsatz, der alle Scharten bereinigt und den Grundschliff besorgt. Diesen Rundstein habe ich günstig im Baumarkt besorgt, dazu eine Haltevorrichtung, die ich im Winkel flexibel an die Länge des Werkzeuges anpassen kann. Eine langestielige Axt oder die Gartenhacke bekomme ich auf diese Weise immer im richtigen Winkel an den Tisch.


    Beile und Klappspaten z.B. werden in der Schraubzwinge fixiert, mit einem Draht-Aufsatz an der Bohrmaschien entrostet und mit dem o.g. Schleif-Aufsatz vorgeschliffen und teilweise geschärft.


    Dann schleife ich nass weiter (z.B. Stemmeisen) oder trocken mit einem Diamantstein, das Lansky Schleifset verwende ich für Messer aller Art, regelmäßig bei den Küchenmessern, die ich am häufigsten schleife. Die müssen sauscharf bleiben, um das Verletzungsrisiko zu minimieren, fehlt die Schärfe macht man Leichtssinnsfehler.


    Um wirklich Gefühl zu entwickeln sollte man meiner Meinung nach das Gerät und das Schleifmittel in die Hand nehmen, das Arbeiten an einem Nassschleifer am fest montierten Tisch verwöhnt zu sehr, es bietet keine Hilfe oder Lerneffekt für das Nachschleifen unterwegs bzw. draussen.


    Hat man nicht mal eine feste Unterlage, wird eine völlig andere Technik notwendig, die Zeit für den Superschliff habe ich unterwegs ohnehin nicht, da geht es nur um Ausscharten und ausreichenden Schliff zum Weiterarbeiten. Sauber schleifen kann man zuhause, insofern dürften die tragbaren Schärfgeräte sinnvoll sein, habe aber keinen, ein abgebrochenes Stück eines Sensenschleifsteines tut es bei mir, Hauptsache ich hab´s dabei und kann etwas Spucke entbehren.

  • Mhm, also für meine Küchenmesser und die meisten Taschenmesser und Jagdmesser benutze ich einen stinknormalen Keramik-Wetzstab, um stumpfe Klingen wieder aufzubauen einen 2€-Schleifstein vom fliegenden Werkezughändler in Kombination mit Wasser oder WD40 (bei nicht rostfreien Klingen) und danach den Wetzstab. Rasierklingen zieh ich an einer Spiegelkante ab um den Grat wieder aufzurichten, Werkzeuge wie Stemmeisen, Schraubendreher, Beil, etc. am elektrischen Schleifstein im Ortsverband.
    Wenn ich nichts anderes habe (oft wenn ich auf Besuch bei Leuten bin), den Rücken vom härtesten Messer was vorhanden ist, oder falls ichs dabei hab an der Rückseite der Sägeklinge meines BW-Stumpf.
    Ich hab das dankenswerterweise schon recht früh gelernt, egal ob mit Stein oder Stahl ein Messer zum funktionieren zu kriegen. Wenn man aus einer Jäger- und Anglerfamilie kommt, hat das schon manchmal Vorteile :)
    Für mich und meine Schneidwerkzeuge macht -wie wohl für die meisten hier- nur eine solide und einfach zu haltende Gebrauchsschärfe Sinn, dementsprechend hab ich auch noch nie einen Super-hyper-feinen Stein benutzt.
    Am Haus wo meine Uhroma gewohnt hat, sind zwei Treppenstufen aus rotem Sandstein vor der Haustür, da ist eine dicke Kerbe drin, wo früher die Messer gewetzt wurden. Als Kind und Jugendlicher habe ich das öfter mal (mit und ohne Wasser) ausprobiert, weil es im ganzen Haus keinen Stahl gab und meistens stumpfe Messer wenn ich dort war.
    Hat eigentlich ganz gut funktioniert, aber für die meisten meiner Messer wär mir das auf Dauer erstens zu umständlich und zweitens zu ungenau.

    So long,
    Sam

  • Ich benutze Kukris ( jede andere Schreibweise ist erlaubt ), ich habe mir zeigen lassen wie man sie schärft und wie man sie nutzt erfährt man wenn man sich für meinen Namen interessiert.

  • Zitat von Dan Inosanto;74163

    Ich benutze Kukris ( jede andere Schreibweise ist erlaubt ), ich habe mir zeigen lassen wie man sie schärft und wie man sie nutzt erfährt man wenn man sich für meinen Namen interessiert.



    Hallo Dan

    Wusste gar nicht, dass sich Dan Inosanto mit Kukris beschäftigt hat, aber das ist jetzt nicht Bestandteil dieses Themas.

    @ all

    Meine Messer und Beile werden je nach Modell und Verwendungszweck geschliffen.

    Die Damast-Küchenmesser mit kleinem Kunststein von Victorinox und Arkansas für den Feinschliff.
    Taschenmesser nur mit dem kleinen Kunststein ......, reicht problemlos für eine Gebrauchsschärfe.

    Die Feststehenden ebenfalls ........, denn ich sehe es nicht ein dass da ein Feinschliff ran muss. Denn wenn ich wieder mal Äste hacke ist der Feinschliff eh wieder weg.

    Für Beile nehme ich eine Axtfeile (Diamant) von Gränsfors. Sollte im grossen Beil mal eine Scharte sein, so muss dann doch manchmal der Banschleiffer ran.
    Dann noch mit der Axtfeile ......., und gut ist.

    Scharten in Messern hatte ich noch sehr sehr selten, denn ich achte auf meine Klingen ........... :face_with_rolling_eyes:

    Sollte es dann aus Unachtsamkeit doch mal passieren so lasse ich dann den Fachmann ran.

    Viele Grüsse, Ernst

  • Ich selbst benutze einen sogenannten "Künstlichen Brocken" der Firma Herbertz (von Solingen) zum Messerschleifen. Gabs billig für 15 Euro.


    Ich lege Wert darauf das meine Messer immer scharf sind, und benutze zum Messer schleifen immer einen recht flachen Winkel von etwa 10 bis 15 Grad. 3 bis 4 mal vor, dann wieder 3 bis 4 mal zurück, immer so weiter, bis das Messer schön scharf ist.


    Grüsse Vengard

  • Ich benutze einen portablen Taschenmesserschleifer der Firma Wenger. Das Tool ist ziemlich klein und passt gut in meinen Lederbeutel mit dem Feuerstarter, dem Taschenmesser und der Notfalltaschenlampe. Mein stumpfes Taschenmesser habe ich damit wieder sehr scharf bekommen und für meine 12cm Outdoorklinge habe ich es ebenfalls schon angewandt. Ich schleife, indem ich die Klinge in Schnitzrichtung im gefühlt gewünschten Winkel über den Schärfer wetze. Beim grösseren Messer schärfe ich die Klingenhälften in zwei Schritten. Etwas Wasser hilft dabei.


    Das ist bestimmt kein optimales Schleiftool, aber meine Klingen sind symmetrisch, hart, beständig und sehr scharf durch die Anwendung (selbst nach harten Aufgaben wie Holz spalten). Es ist klein und ich habe es immer dabei. Allerdings erfordert es etwas an Übung, Augenmass und Feingefühl. Ich habe damit sogar mein Mini Beil geschliffen und an Schärfe dazu gewonnen.


    Dennoch plane ich die Anschaffung eines Schleifblocks mit zwei Oberflächen zum etwas besseren Finish.



    Stets gutes Gelingen


    Stefan

  • Zitat von Stefan;84534

    Ich benutze einen portablen Taschenmesserschleifer der Firma Wenger. Das Tool ist ziemlich klein und passt gut in meinen Lederbeutel mit dem Feuerstarter, dem Taschenmesser und der Notfalltaschenlampe. Mein stumpfes Taschenmesser habe ich damit wieder sehr scharf bekommen und für meine 12cm Outdoorklinge habe ich es ebenfalls schon angewandt. Ich schleife, indem ich die Klinge in Schnitzrichtung im gefühlt gewünschten Winkel über den Schärfer wetze. Beim grösseren Messer schärfe ich die Klingenhälften in zwei Schritten. Etwas Wasser hilft dabei. ...


    Hallo Stefan,


    für einen professionellen Schliff hochwertiger Messer zu Hause benutze ich dieses http://lansky.com/index.php/pr…ne-deluxe-diamond-system/ Habe ich aus USA für knapp 80 USD in einem lokalen Outdoorladen gekauft. In EU übrigens unverschämt teuer.


    Wenn es ganz schnell gehen soll und das Messer nicht besonders hochwertig ist: Meine Oma pflegte ihre billigen Küchenmesser am Rand eines alten unglasierten Tonblumentopfs zu schleifen. Hat funktioniert. Auch in Feld und Wald wirst Du natürliche Schleifsteine finden. In meinem Notfallrucksack habe ich dennoch einen billigen kleinen Schleifstein.


    Viele Grüsse



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Danke für den Tip mit dem Schleifset, Matthias.


    Wegen der Natursteine; Welche eignen sich für einen improvisierten Schliff und wie erkenne ich sie?



    Stefan


  • Hallo Stefan,


    da spricht Du eines meine viel zu vielen Hobbys an - die Mineralogie.


    Bestens geeignet sind Korund (Al2O3) mit der Mohs-Härte 9 und Quarz (SiO2) mit der Mohs-Härte 7.


    Wie erkenne ich Mineralien?


    Zum Beispiel Dr. Walter Schumann, Der grosse BLV Steine- und Mineralienführer, BLV-Verlag


    Oder auch im Internet, zum Beispiel hier http://www.mineralienatlas.de/…Kapitel/Mineralsystematik


    Quarz ist simpel: Kieselsteine, ggf spalten, um eine scharfe Bruchkante zum schärfen zu bekommen.


    Ein anderes als Messerschärfer bestens geeignetes Silikat dürftest Du ohnehin bei Deiner Ausrüstung haben. Der Flint.


    Nebenbei, Mineralogie ist spannend. Es macht doch richtig Spass, aus Proben von Erzmineralien das Metall zu gewinnen.Habe ich im Labormassstab (einige zehn Gramm im Schmelztiegel) mit Mineralien diverser Nichteisenmetalle ausprobiert.


    Mineralogische Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias und vielen Dank für deinen Beitrag.


    Eine interessante Geschichte bezüglich der Mineralogie und Metallogie (falls man das, wenn es ein Fachgebiet ist, überhaupt so nennt) hat mir mein Interesse an den Wikingern gezeigt. Zum Schmieden ihrer Schwerter haben die Wikinger Roheisen aus Torfmoos gewonnen. Der Regen hat die Eisenablagerungen aus den Gebirgszügen während langer Zeit in die tiefer liegenden Torfmoore gespült und die Wikinger haben es aus dem dort vorkommenden Moos heraus "destilliert".


    Dass ist jetzt zwar ein wenig OT, aber es ist schon Survival pur, wenn man aus Moosballen Messer, Äxte und Schwerter gewinnen kann. Allein die Erkenntnis die man hierfür benötigt. Ich denke, dass wir beim Previval bestimmt auch durch das Wissen unserer Vorfahren enorm profitieren können.


    Geschliffen wurde zu jener Zeit 900 n.Chr - 1400 wohl ebenfalls an Stein oder mit mechanischen Drehsteinen. Genau weiss ich es jedoch nicht, da ich nur die Lebensweise, Rüstungstechnik und den Schiffbau der Wikinger begeistert "verfolgt" habe.



    Stets gutes Gelingen


    Stefan

  • Servus,


    also ehrlich gesagt gar net :winking_face:
    Ich lasse schleifen und zwar meinen Paps.
    Jener hat ein neudeutsch "Fäibel" für Messer, Äxte, Schleifen etc.
    Zum letzten runden Geburtstag gabs jenes Präsent von mir und meiner Mama, gefreut hat er sich wie ein Kleinkind zu Weihnachten.
    Seither is alles, wirklich alles sauscharf im elterlichen Haushalt.


    Noch ne Anedokte vor einiger Zeit.
    Kam ein ein Vertreter vorbei und pries extrem super Scharfe Messer an, so scharf welcher er kaum jemals zuvor gesehen hätte.
    Mein Paps hat sich alles erklären lassen, hat geduldig zugehört und sich dann kurz entschuldigt - sein Gränsförs Beil geholt und Probe gemacht.
    Naja, nachdem sich rausstellte, dass die Axt um einiges Schärfer wie des Vertreters Gelump waren, nahm er dann ganz schnell reiss aus...
    Hier mein väterlicher Tip zum Schärfe testen bzw. vergleichen:
    Ärmel hochkrempeln und auf dem Unterarm in Richtung wie die Härchen wachsen versuchen sich zu rasieren.
    Quasi mit dem Strich - ABER VORSICHT und in einem flachen Winkel.
    Zaghaft und richt ruckartig. Je mehr es zupft, desto mehr packt das Messer an, desto schärfer ist es.
    Hab ein neues Messer aus Japan inner Sammlung und auch jenes hat im Schärfetest gegen Vaters Beil versagt.
    Gut nach seiner Aussage hat er es erst neulich 3 h geschliffen :winking_face:

  • Um meinen Schliff zu testen schneide ich bevorzugt die Ecken eines Papiers ab. Wenn die klinge schön durchgleitet und eine saubere Schnittkante entsteht bin ich zufrieden. Zur Holzbearbeitung reichte es bisher immer.

  • Hi Stefan,


    ja das kenne ich auch, aber das is von vielen Faktoren abhängig, Unterschiede im Papier, mit Schwung, Winkel, halte ich das Messer jedes Mal gleich etc pp.
    Ok, man kann auch ne Wissenschaft draus machen, aber wenn Dus zupfen spürst finde ich den Vergleich eben "spürbar" am besten.


    Ich will ja nu nich den Eindruck vermitteln Papas Methode sei die nonplusultar und die Beste, nein nein.
    Im Gegenteil, bezogen aufs Preppen is wohl die Tomrek eher von Nachteil im Fluchtrucksack :winking_face:

  • sch

    Zitat von Stefan;84569

    Hallo Matthias und vielen Dank für deinen Beitrag.


    Eine interessante Geschichte bezüglich der Mineralogie und Metallogie (falls man das, wenn es ein Fachgebiet ist, überhaupt so nennt) hat mir mein Interesse an den Wikingern gezeigt. Zum Schmieden ihrer Schwerter haben die Wikinger Roheisen aus Torfmoos gewonnen. Der Regen hat die Eisenablagerungen aus den Gebirgszügen während langer Zeit in die tiefer liegenden Torfmoore gespült und die Wikinger haben es aus dem dort vorkommenden Moos heraus "destilliert".


    Hallo Stefan,


    Metallurgie ist ein interessantes Gebiet. Ich bin eigentlich über mein Interesse an Science Fiction dazu gekommen. :) Da gibt es ja jede Menge Geschichten, wo eine Gruppe von Menschen in einem post-Katastrophenszenario buchstäblich "das Rad neu erfinden" muss. Ich habe mir dann mal die ganz praktische Frage gestellt: "Was tätest Du in einer Welt, in der es keine Hüttenwerke, keine Halbleiterfabriken, keine Werke für Grundstoffchemikalien, ... mehr gäbe? Wie haben unsere Altvorderen das eigentlich selbst gemacht?"


    Zufällig fiel mir beim Stöbern antiquarisch zu einem Schnäppchenpreis (wenn ich mich richtig erinnere, 25 €!) die fünfbändige Propyläen Technikgeschichte in die Hände. Sehr informativ. Auch beim Projekt Gutenberg (siehe Linkbereich) gibt es viele Texte aus dem 19. Jahrhundert zu alten Handwerkskünsten.


    Als Hobbymetallurg habe ich schon Kupfer, Blei und Zinn experimentell aus Erzmineralien gewonnen. An Eisen habe ich mich noch nicht getraut, der Bau eines Rennofens ist doch ziemlich aufwendig.


    Vorsicht beim Nachmachen:


    Regel 1: Erze von Nichteisenmetallen enthalten oft unangenehme Beimischungen, zum Beispiel gern Arsen oder Antimon. Versuche also grundsätzlich nur im Freien, Aufenthalt grundsätzlich nur an der Luvseite des Schmelztiegels oder Schmelzofens, entweichende Dämpfe keinesfalls einatmen, da möglicherweise giftig. in Lee sollten auch nicht gerade die Gemüsebeete liegen.


    Regel 2: Erze aus dem Erzgebirge und teilweise auch aus dem Schwarzwald enthalten neben dem gewünschten Metall oft Uran, Thorium und seine gesamte gemeine Sippschaft von Zerfallsprodukten. Solche Erze würde ich noch nicht einmal offen lagern, bevor ich mir nicht mit einem Strahlenmessgerät Gewissheit geschaffen habe.


    Eisen ist übrigens nicht so selten. In der Schweiz wurde bis 1966 in Gonzen bei Sargans Eisenerz gefördert. In Deutschland gab es besonders im 19. Jahrhundert viele kleine Eisengruben. Die wurden alle nicht wegen Erschöpfung geschlossen, sondern mangels Ergiebigkeit, als z.B. Eisenerz mit höherem Eisengehalt in Kiruna preiswert im Tagebau gefördert wurde. In vulkanischen Gebieten findest Du Eisenmineralien auch oberirdisch, zum Beispiel häufig in der Eifel (Westdeutschland, Grenzgebiet zu Belgien). Eisenminerale sind wegen ihren kräftigen Rostbraun- bis Schwarztönen ziemlich auffällig. Bei Magnetit hilft als Schnelltest ein simpler Magnet. Ansonsten feldmässiger Schnelltest mit Kaliumhexacyanoferrat(II)-Lösung.


    Kleiner chemischer Exkurs: Was täte ich, wenn Chemikalienhandlungen nicht mehr mehr liefern, weil BASF und Merck von der Landkarte verschwunden sind?


    Kaliumhexacyanoferrat(II), man muss sich den Namen mal auf der Zunge zergehen lassen, der klingt doch so kompliziert, dass zu seiner Synthese ein Doktorhut in Chemie erforderlich sein muss! Die Alchimisten machten es so: Sie entfachten ein kräftiges Feuer unter der Retorte - da bist Du ja Spezialist :face_with_rolling_eyes: - und glühten proteinreiche Schlachtabfälle, z.B. Blut, mit Pottasche (Lagerfeuer!) und Eisenfeilspänen unter Luftabschluss. Daher kommt übrigen auch der alte Trivialname "Blutlaugensalz".


    Diese Synthese habe ich allerdings noch nicht selbst probiert. Aber auch hier habe ich (Flohmarktware für ein paar Euro) ein gutes Buch: A.F. Hollemann, Lehrbuch der anorganischen Chemie, Leipzig, 1910. Damals waren auch Chemikalien halt noch hausgemacht!


    Metallurgisch-alchimistische Grüsse


    Matthias



    P.S.


    Moderator Waldschrat verwarnt sich selber wegen OT: :nono:Jetzt sind wir ziemlich weit vom Messerschleifen abgedriftet. Bei Bedarf können wir das Thema an geeigneterer Stelle ausdiskutieren, zum Beispiel Bushcraft und Wildernistechniken

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Waldschrat: Danke für den Tipp mit dem Schleifset! Habs mir gerade bestellt und habs für 29.90 CHF gefunden :Gut::)


    Grüsse D

  • Ich nutze den Spyderco Tri Angle Sharpmaker, da ich selbst zu Faul bin nach direktem Gebrauch nachzuschleifen. Und mit dem Sharpmaker ist das alles kein Thema... Und die Nachbarn freut es auch, daß daraus nen Hobbi von mir geworden ist. :winking_face: