Auswahl eines kleinen Gewächshauses

  • Hallo Ihr,


    ich bin auf der suche nach einem ordentlichen kleinen Gewächshaus für meinen Garten. An Fläche hätte ich so ca. 2 X 3m zur Verfügung. Da der Markt dafür mal wieder unüberschaubar groß ist wollte ich Euch nach einem Tipp fragen. Mit welchem Modell habt Ihr gute Erfahrungen gemacht oder welcher Hersteller ist zu empfehlen. Eventuell könnt Ihr mir ja auch Hinweise geben welche Materialien man nutzen sollte und von welchen man die Finger lassen sollte.
    Eine weitere Option wäre es mit geeigneter Folie eines selber zu bauen.


    Bin gespannt auf Eure Ratschläge!


    Gruß KUPFERSALZ


    auf Wunsch des Posters Fehler in der Titelzeile korrigiert


    Waldschrat

  • Keine Folien, das hält nur 5 Jahre maximal.


    Entweder normales Glas bzw Nörpelglas, wenn man das Gewächshaus eh nicht beheizen will, das hält quasi Jahrhunderte.


    Alternativ die "Alltop" Stegdoppelpaltten aus Acrylglas. Sauteuer, aber auch saugut, Vergilben nicht, veralgen nicht und lassen UV Licht durch.


    Wenn Du in Schnee- oder Sturmreichen Regionen lebst ist ein stabiles Modell nicht zu verachten, meine Eltern haben ein windiges aus dem Baumarkt und das steht jetzt seit 30 Jahren, aber die haben weder Superstürme noch 1m Schnee.


    Eins der wichtigsten und meiste völlig unterschätzten Sachen ist eine gute Belüftung. Man kann garnicht genügend große(!) Fenster haben. Du solltest mindestens(!) 2 automatische Öffner einplanen (1x unten für kalte Zuluft, 1x möglichst weit oben für warme Abluft)


    Wenn man das Gewächshaus vernüftig hoch baut ist das Kleinklima besser und man kann auch besser drin arbeiten, allerdings muss man dann auch etwas mehr heizen, denn Wärme/Hitze sammelt sich oben.


    Ob man im Sommer schattiert hängt davon ab, was drin wachsen soll.


    Wenn man die Wahl hat würde ich bei länglichen Gewächshäusern den First immer in Nord-Süd Richtung stellen.


    Luxusmarken sind in meinen Augen Krieger oder Beckmann, Hoklartherm scheint mir in der Mitte zu sein. Das sind die, die ich kenne.


    Wenn man das Geld nicht ausgeben will und sein Gewächshaus nicht oder nur in Ausnahmefällen heizt, dann tut's auch was vom Baumarkt, vorausgesetzt man hat keine Schnee- oder Sturmprobleme. Allerdings dann nur mit Glas. Am besten durchgängige Glassscheiben, keine Stückellösungen (das haben meine Eltern und das ist Mist, weil da nur reichlich Moos drauf wächst und der Wind teilweise durch pfeift).
    Weder die gewöhnliche Stegdoppelpaltten aus Makrolon noch Folien taugen was über längere Zeit. Die werden sehr schnell trübe.


    mfg


    PS: Ein interessanter Ansatz könnte noch ein Erdhaus sein. Dabei wird das gewächhaus niedriger gebaut als üblich und dafür zumindest der Gang nach unten gegraben. Entweder kofferet man die ganze Fläche aus und kultiviert seine sachen dann auf Tischen, oder man belässt das Erdniveau auf Pflanzhöhe.


    Also meinetwegen Firsthöhe 150cm, Traufhöhe 80cm, Anbaufläche 0cm und Gang -100cm, wenn das Erdreich auf dem 0cm Level ist. Nachteil ist, dass man keine sehr hoch wachsenden Sachen kultivieren kann, Vorteile sind, dass man sich nicht bücken muss und dass das Erdreich auf die Klima teilweise regulierend wirken kann, also im Sommer etwas kühler, im Winter etwas wärmer.


    Stärker ist der Effekt, wenn man die Pflanzebene ebenfalls etwas absenkt, da muss man dann halt auf die Lichtmenge achten.


    Da sollte man aber dann jemanden zu Rate ziehen, der sich damit auskennt.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Cephalotus hat die Wichtigsten Dinge schon mal angemerkt.


    Ergänzend dazu ist noch zu sagen, dass ein Gewächshaus von 2x3m sehr klein ist und man, wenn immer möglich, eher auf mindestens 2,5x4m gehen sollte. Das Innenklima verbessert sich mit jedem m3 Rauminhalt ganz entscheidend.
    Im Sommer sollte die Möglichkeit der Beschattung bestehen, um Verbrennungen an den Pflanzen zu verhindern. Zudem ist es hilfreich, wenn die Tür so breit gewählt ist, dass man problemlos mit einer Schubkarre ins Haus fahren kann, das erleichert das Arbeiten schon sehr.
    Verzinkte Stahlprofile sind um einiges stabiler als die gängigen Alu-Stegprofile.
    Aber das wichtigste: Spar nicht am Fundament.


    Viele Grüsse


    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Hi !


    Nur mal so eben zwischendurch:


    Ich hab mir letztes jahr eines aus dem Baumarkt zugelegt. Dünne Doppelstegplatten, ich mein 2x2m.
    Sehr gute Ergebnisse, aufbauen dauerte 1 kompletten Tag, aber es stand und die Tomaten waren wunderbar gewachsen.
    Insgesamt sehr zufrieden.


    Nachteil: Ein heftiger Herbststurm hat es leider zerlegt.


    Abhilfe: Im Herbst Verstärkungslatten anbringen oder ( Nachbar ist wohl schlauer...) mit Plane einwickeln und diese gut befestigen. ( Seines, baugleich steht noch komplett)


    Ich bereu den Kauf dennoch nicht, da alle Stabileren wesentlich teurer gewesen wären.


    Gruss
    Almi, Tomatenzüchter und auch sonst viel Selberbastler.


    P.S.: Ich hab mir durchgerechnet, ob sich ein kompeltter Selbstbau finanziell lohnt und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß sowas nur Sinn macht, wenn man besondere Maße braucht oder irgendwas "über Eck" bauen muss.

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Ich habe uns im letzten Frühjahr auch ein Gewächshaus aus dem Baumarkt besorgt (Anfänger...). Für knapp hundert Euro gab's da eines (2x3m) aus Folie und es hat den Sommer über wunderbar gehalten. Die Belüftung war natürlich schwierig und man musste schon genau nach den Pflanzen schauen...


    Im späten Herbst habe ich es dann abgebaut und im Schuppen verstaut. Die Herbststürme hat es gut überstanden. Es stand aber auch halbwegs geschüzt. Ich plane es im Frühjahr dann wieder aufzubauen. Ist natürlich etwas Arbeit, aber für (viel) Schnee ist es definitiv nicht geeignet.


    Ein Gewächshaus aus festen Glas- oder Kunststofffenstern ist ungleich teuer und wenn ich alle fünf Jahre ein neues Folienhaus kaufen muss, ist das sicher immer noch günstiger als ein "richtiges" Gewächshaus.

  • Moin !
    Wenn man so nett gerufen wird..:)
    Also,Glas ist natürlich dauerhafter,Folie altert nicht nur durch die Strahlung sondern auch der Wind beutelt sie hin und her,wenn nicht gut abgespannt.
    Eine Dachlüftung kann zwar Wärme besser abführen,aber da ich auch alte Gewächshäuser habe kann ich sagen,daß auch die Seitenwandlüftung Vorteile hat-es ist auch bei Regenwetter möglich zu Lüften ,damit die Pflanzen nicht mit schlechter Luft zu kämpfen haben.
    Das genörpelte Glas (ähnlich Toilettenfenster) verteilt das Licht besser im Bestand als "Normales",ich bin damit zufrieden.
    Um im Hochsommer evtl. die Sonne aussperren zu können würde sich mobiles Schattiergewebe auf Traufhöhe anbieten,im Winter kann es auch als Energieschirm dienen,damit die Wärme,so Du heizt,nicht in den First steigt.
    Zusätzlich kannst Du dann als Dämmung noch Luftpolsterfolie,so ähnlich wie die für den Versand zerbrechlicher Waren,verwenden.
    Da gibt es sowas http://www.meyer-shop.com/defa…befestigungselemente.html um sie zu befestigen.


    Hersteller kleiner Gewächshäuser kann ich Dir leider keine empfehlen,da ich ehrlich gesagt da keine Namen kenne-die "Großen" helfen Dir da nicht wirklich weiter.


    Viele Grüße
    Gärtner

  • Vielen Dank schon mal für Euren Input! Ich habs mir schon fast gedacht das man günstig dabei nicht weg kommt es ist eben so wie überall "you get what you pay for". Mal sehen was es wird 1000 € wollte ich jetzt erst mal nicht ausgeben das ist im Budget im Augenblick nicht vorgesehen.


    Beste Grüße
    KUPFERSALZ

  • Ich häng mich hier mal an...


    Möchte ebenfalls ein Gewächshaus bauen, mit möglichst einfachen Mitteln.
    Ich habe eine alte Doppelgarage, von der der Sturm das Dach abgehoben hat. Da ich kein Auto habe (und will), brauche ich die Garage als solche nicht und will die Ruine nun sinnvoll nutzen. Mein Plan wäre, die Wände ringsum einfach stehen zu lassen und ein Dach aus solchen durchsichtigen Wellplastik-Platten zu machen. Ringsum gäbe es also kein Licht, dafür Schatten von der Seite im Sommer. Von oben wäre Licht genug, außer im Winter, wenn Schnee liegt, aber da würde ich das Gewächshaus ja sowieso nur zum Aufbewahren der Gartenutensilien nutzen. Das mit der Lüftung ist mir nicht klar, reicht es, im Sommer einfach die Garagentür aufzulassen?
    Ach ja, die Tür liegt nach Süden, die müßte ohnehin erneuert werden. Ich könnte solch durchsichtige Doppelstegmatten mit verbauen.
    Der Boden ist mit Beton vergossen. Ich würde ihn lassen und Erde auftragen oder auch nur Kübel hineinstellen bzw. die üblichen Anzuchtkästen.


    Bauliche Ahnung habe ich nicht, glaube aber, daß es funktionieren müßte.
    Was meinen die Fachleute? :winking_face:


    Herzlichen Gruß in die Runde,
    Fenja

  • Ich habe nun das Glück gehabt das ich am schwarzen Brett meiner Stadt ein Inserat für ein Gewächshaus gefunden habe. Der Besitzer wollte 100€ dafür haben. Kurzerhand wurde ein Besichtigungstermin vereinbart. Dabei stellte sich heraus das das Haus mit einer Grundfläche von 2 x 3 m selbst gebaut war. Der Besitzer hat die Rahmenkonstruktion aus Edelstahlprofilen gefertigt :) und die Scheiben sind aus Polycarbonat. Das Tolle neben der stabilen Konstruktion ist das ich mit meinen 1,90m aufrecht darin stehen kann!


    Also habe ich nicht lange gefackelt und zugeschlagen. Nach Ostern werde ich es bei mir aufbauen.

    Hier das Gewächshaus noch aufgebaut bei seinem ehemaligen Besitzer.



    [ATTACH=CONFIG]12101[/ATTACH]


    Freudige Grüße


    KUPFERSALZ