Survivalfahrzeug und Zweitwohnsitz

  • Sinn und Zweck von „Survival-Auto“ und Zweitwohnsitz


    ich habe mir mal meine Gedanken zum Sinn und Zweck von „Survival-Auto“ und Zweitwohnsitz (Ausweich-Unterkunft) gemacht. Dazu habe ich verschiedene Szenarien angenommen. Als Testobjekt dient eine Standardfamilie Spatz, er vollzeitbeschäftigt, sie 50% Teilzeit mit einem 7-jährigen Kind und einem Kleinkind 2 Jahre. Die Familie sei wohnhaft in der Agglomeration einer Grossstadt (20km vom Zentrum) und wohnt in einem Reiheneinfamilienhaus das noch nicht abbezahlt ist. Grosse Landreserven um das Haus herum sind nicht vorhanden. Der Grossteil der Ersparnisse wird in die Abzahlung der Hypothek gesteckt. An liquiden Mitteln sind 2 Monatsgehälter auf der Bank.


    Spannungen auf Grund von wirtschaftlicher Degression
    Die Möglichkeit, dass unterschiedliche Gebiete nacheinander von Spannungen befallen ist relativ hoch. Aktuelle Beispiele hierfür sind Griechenland oder in den 80-er Jahren Argentinien. Der Staat als solcher funktioniert in einem solchen Umfeld mehr oder weniger. Auf Grund der geringen finanziellen Mittel muss davon ausgegangen werden, dass die Einlösung des Fahrzeuges ein sehr kostspieliges Unternehmen ist. Gleichzeitig droht durch den Pleitegeier die Zwangsenteignung des Hauses. Durch die Schulpflicht der Kinder ist ein „Abtauchen“ aus der Gesellschaft sehr umständlich. Meiner Ansicht nach bringt ein teures Surivalauto in solchen Situation nicht viel. Ein Ausweichwohnsitz in einer ländlichen Gegen wäre hier sehr viel besser. Allerdings muss davon ausgegangen werden, dass die landlose Arbeiterschaft sich kaum auch noch einen Zweitwohnsitz mit Landreserven leisten kann (Schuldenfalle).


    Pandemie
    Durch Erreichen der Pandemiestufe wird vom Staat her sicherlich ein Rayonverbot verhängt. Sprich die Ausreise aus einem befallenen Gebiet wird nicht möglich sein. Hier bringen Fahrzeuge keinen Nutzen (es wird eine Art „Fahrverbot“ verhängt). Ein entlegener Zweitwohnsitz in einer nicht betroffenen Gegend wäre Vorteilhaft. Auch hier aber sind diverse Hürden durch finanzielle Verpflichtungen (Abzahlung der Hypothek / Lebensunterhalt) und Schulpflicht (wenn noch vorhanden) zu überwinden. Selbst wenn die Ersparnisse für rund 2 Monate reichen würden könnte man auf Grund des Rayonverbotes nicht einfach so kurzfristig „umsiedeln“.


    Naturkatastrophe
    Naturkatastrophen betreffen grössere Gegenden. Im betroffenen Gebiet funktioniert eigentlich nichts mehr richtig. Trotz Aufbauhilfe wird dieser Zustand sich nicht innerhalb von drei Monaten massgeblich ändern. Da selbst Strassen blockiert sein können, würde hier ein Ausweichwohnsitz inklusives Fahrzeug dass die Ausreise ermöglicht sinnvoll sein. Da in einem solchen Fall auch das Haus zerstört wird, kann die Hypothek durch die obligatorische Hausversicherung abbezahlt werden. Somit kein Hindernisse zur Umsiedlung vorhanden.


    Grosser Industrieunfall
    Je nach Grösse des Unfalls reicht hier auch ein normales Fahrzeug. Ein entlegener Zweitwohnsitz ist sicherlich ebenfalls von Vorteil. Dies weil insbesondere die Gegend unter Umständen langfristig vergiftet sein könnte. Ein Nahe liegender Zweitwohnsitz bringt hier nichts da unter Umständen auch dieser davon betroffen sein könnte. Es ist davon auszugehen, dass ein Grossteil der Strassen überlastet sein wird. Hier wäre es wichtiger entsprechend in Schutzvorrichtungen für Leib und Leben zu investieren da ein sofortiges Verlassen der Gegend kaum möglich sein wird.


    Schlussfolgerungen
    Ein Zweitwohnsitz in einer ländlichen Gegend mit genügend Landreserven und selbst wirtschaftlich nicht attraktiven Beschäftigungsmöglichkeiten ist erstrebenswert. Allerdings ist diese Option wirtschaftlich schwierig zu erreichen. Mit Ausnahme von Naturkatastrophen ist die Anschaffung eines speziellen Survivalfahrzeuges nicht notwendig. Insbesondere die Option „Flucht“ ist ohne Zielort keine brauchbare Lösung. Ist kein Zweitwohnsitz vorhanden, empfiehlt sich so lange wie möglich zu Hause unter erschwerten Bedingungen auszuharren.
    Kurzfristig das Auto als Zweitwohnsitz umzubauen ist bei Familien keine Option.



    Natürlich haben meine Ueberlegungen sicherlich noch diverse Schwachstellen welche ich gerne in einer Art "Gedanken Sammeln" diskutieren würde

  • Zitat von Sandra;124843

    Schlussfolgerungen
    Ein Zweitwohnsitz in einer ländlichen Gegend mit genügend Landreserven und selbst wirtschaftlich nicht attraktiven Beschäftigungsmöglichkeiten ist erstrebenswert. Allerdings ist diese Option wirtschaftlich schwierig zu erreichen. Mit Ausnahme von Naturkatastrophen ist die Anschaffung eines speziellen Survivalfahrzeuges nicht notwendig. Insbesondere die Option „Flucht“ ist ohne Zielort keine brauchbare Lösung. Ist kein Zweitwohnsitz vorhanden, empfiehlt sich so lange wie möglich zu Hause unter erschwerten Bedingungen auszuharren.
    Kurzfristig das Auto als Zweitwohnsitz umzubauen ist bei Familien keine Option.


    Ich/wir kommen zu ähnlichen Schlüssen: Fluchtpunkte im ländlichen Raum sind Verwandte und erkundete Bauernhöfe mit Hotelbetrieb, die abgelegen sind. Dort unterzukommen bedarf gewisser Mittel bzw. Mitbringsel. Entweder Geld, ein wetterfestes und komfortables Zelt bis hin zu provisorischen Errichtung einer Unterkunft (Anbau, freistehende Hütte) mit den dort vorhandenen Materialien. Was man u.U. vorbereiten kann. Sei es für die Unterbringung von Personen oder Fahrzeug oder weiteren Kreisen (innerer wie äußerer), die später hinzustossen.


    "Tarnung" durch ein unauffälliges Fahrzeug steht bei uns deutlich vor den Kriterien 4x4 bzw. Geländetauglichkeit. Daher Option Anhänger an die (stets mitgeführte) Anhängekupplung, Dachaufsatz, ggf. Fahrräder für Zwischenstationen und Mobilität vor Ort an den Fluchtpunkten.


    Jede Form von Besitz bzw. teuren Investitionen bindet die Pläne und die Flexibilität. Weil man im Kopf Entscheidungen hinausschieb, wegen des potentiellen Verlustes. Entweder es muss schnell gehen (rein ins Auto und weg; kurz- bis langfristig) oder man plant mit etwas Vorbereitung das Verlassen von Wohnung/Haus (dauerhaft) oder man bunkert/igelt sich zuhause ein (kurz- bis langfristig). Eine schriftlich vorbereitete Entscheidungshierarchie von Argumenten und Faktoren kann in Situationen unter hohem Zeitdruck helfen sowie die Entscheidung unter mehreren Personen vereinfachen bzw. versachlichen.


    Ein Survivalfahrzeug in Form eines geländetauglichen Jeeps o.ä. kann dennoch unauffällig sein, dort wo man hinwill, falls typisch für die Normalbevölkerung. Das schließe ich keinesfalls aus, ebensowenig wie einen Wechsel zu einem anderen Fahrzeug, sich festlegen bedeutet Chancen reduzieren. Für den Alltag muss man sich festlegen, das Fahrzeug bzw. ein ausreichendes Fortbewegungsmittel mit Treibstoffvorräten wird ja gebraucht.


    Ferienwohnungen regelmäßig zu buchen, die man als "bug out" tauglich gefunden hat, wäre eine Alternative zum festen Zweitwohnsitz bzw. zu einer Gartenanlage. Weil man dann in etwa die Frequenz und Besuchertypen kennt und - ich sag´s mal so - Maßnahmen für das "Bewohnen im Notfall" (neudeutsch: Besetzung) treffen kann. Hat man ein gutes Verhältnis zum Eigentümer aufgebaut und weiß man, wie man einen befristete Aufenthalt dort zu arrangieren hat, könnte das eine gute Investition aus Urlaubszeiten sein.

  • Fluchtfahrzeuge sind wie Fluchtrucksäcke meistens Männerspielzeuge. Wenn man die haben will findet sich schon ein Grund.


    Meine Fluchtorte sind die Wohnungen meiner Verwandten und Bekannten, wenn das nicht klappt, dann ist es irgendwas, was man kaufen kann und wenn auch das nicht klappt, dann eben eine 2x3m großes Baumwollzelt, das man zumindest mit dem PKW transportieren kann.


    Ich könnte mich durchaus für ein hightec Fluchtfahrzeug mit großen Dieseltanks, ABC Anlage, Panzerung, Wärmebildkameras und voller Austattung erwärmen (und am besten noch ein paar andere Leue, die genauso ticken, damit man einen Konvoi bilden kann), aber ich kann's mir nicht leisten :)


    (Urlaub immmer am selben Fleck zu machen ist auch nicht mein Ding)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • https://www.previval.org/forum…ug-Konzept?highlight=scar


    Ciao Sandra


    Habe bei obigem Link mal mein Konzept vorgestellt, wird jedoch im Alltag und auch für die Ferien verwendet...


    Ich wohne in/an einer "Kreuzung", 3 Nebenstrassen in 3 Richtungen und ein Quartierweg, welcher nach 400m in einen Waldweg mündet. Im "schlimmsten" Fall könnte ich entweder den Hänger nicht holen oder müsste mich zu Fuss 2 km durchschlagen und mit dem Defender und Hänger (1 Hauptstrassen/2 Richtungen), 1 Nebenstrasse und 5 Feld/Waldwege) gehen. (Steht quasi an einem Kontenpunkt) :)
    Natürlich sind das wie Cephalotus geschrieben hat Männerspielzeuge, durch die Geländetauglichkeit des Gespanns bin ich relativ Ortsungebunden und kann immer da bleiben, wo es eben gerade geht. Das gibt durchaus ein beruhigendes Gefühl. :winking_face:


    Ich kann mir kein Szenario vorstellen, bei welchem beide Fahrzeuge innert ein Paar Minuten unbrauchbar sind und mich das dann noch interessiert...


    Eine Pandemie (hoffe ich zumindest), sollte nicht vor meiner Haustüre ausbrechen


    Grösserer Industrieunfall (ohne Reaktionszeit) schliesse ich ebenfalls aus


    Naturkatastrophen... Hochwasser wäre theoretisch möglich, bliebe aber genug Zeit... Sturm, Erdbeben etc... Notfalls kann ich im Radius von 2 km auf mindestens 6 Fahrzeuge zurückgreifen.


    Wenn ich unterwegs bin, dann in der Regel mit dem Navara, der hat alles Nötige an Bord. Falls ein STHF-Fall eintritt, komme ich mit der Ausrüstung grundsätzlich aus.


    Viel schneller und flexibler geht es m.M.n nicht :winking_face:


    Gruss Scar

  • Meine Gedanken zu einem Survivalfahrzeug:


    Ehrlich gesagt macht mir nicht die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug die grössten Sorgen. Ich mache mir viel mehr über die staatlichen "Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung" Gedanken. Beispiel? Hier:


    Du kommst mit deinem Fahrzeug an einen Checkpoint. Fahrt zum sicheren Ort? Verboten! Nur auf den ausgeschilderten Routen zu den offiziellen Sammellagern!


    Du kommst mit deinem Fahrzeug an einen Checkpoint. Du wirst gefilzt! Lebensmittelvorräte? Verboten! Es schafft Unruhe in den offiziellen Sammellagern wenn einige Leute mehr zu Essen haben als die Anderen.


    Du kommst mit deinem Fahrzeug an einen Checkpoint. Du wirst gefilzt! Benzinkanister? Verboten! Du kommst als potenzieller Gewalttäter in ein Sonderlager, deine Frau kommt in ein normales Lager; du wirst sie nie wieder sehen.


    Du kommst mit deinem Fahrzeug an einen Checkpoint. Du wirst gefilzt! Du hast dein Sturmgewehr oder vielleicht nur ein Messer dabei? Im besten Fall siehe Benzin, im schlimmsten Fall bist du tot.


    Meine Frau und ich haben noch keinen sicheren Ort, haben aber schon oft darüber nachgedacht (Standort und Fluchtroute). Die beste Lösung wäre in der Tat, den sicheren Ort schon zu bewohnen, aber wer kann das schon. Vor allem in der dicht besiedelten Schweiz....

  • @ Mann mit Mops


    Grundsätzlich: Wenn es Sinne ergibt (Checkpoints werden nicht umsonst postiert), aufklären und umfahren.


    Die Vorbereitung auf ein Szenario in welchem die gesamte Bevölkerung in Auffanglangern landet wäre dahingehen sinnlos, da ja die komplette Bevölkerung in Auffanglagern landet.
    Mich auf eine Zwangsinternierung vorzubereiten (materiell), macht für mich etwa gleich viel Sinn wie die Vorbereitung auf einen Nuklearschlag gegen mein Nachttischchen...
    Es gibt aber diverse Szenarien, bei welchen man fliehen muss ohne sich am Checkpoint zu melden...


    Sollte Dein geschilderter Fall eintreffen, hast Du natürlich recht :)

  • Das so ziemlich einzige nicht ganz unwahrscheinliche Szenario, in welchem ich mein Haus im Hunsrück für länger oder immer aufgeben würde, wäre ein GAU in Cattenom.


    Die Schwierigkeit ist zunächst, auf Basis welcher Informationen entscheide ich in welcher Frist, meine 2 festen Arbeitsstellen im Stich zu lassen?
    Und kann ich meine Mutter (72, fit, Auto) in Wittlich abholen oder mich mit ihr z.B. bei Koblenz treffen, um gemeinsam nach Norden zu fliehen?


    Mögliche Stationen wären Verwandte bei Paderborn, Hannover, Flensburg und Bekannte in Norwegen und Schweden.


    Wo wir letztlich hängenbleiben, hängt neben vielen Zufällen davon ab, ob es eine realistische Rückkehr-Option in absehbarer Zeit gibt, und wo wir eine Arbeit finden, mit der wir unseren Lebensunterhalt sichern können.


    Eine Entschädigung für den Hausverlust halte ich für unwahrscheinlich, in dem Falle ist die Frage, wie mit der Hypothek weiter verfahren wird.


    Als Fluchtfahrzeug muß ich mit dem Schrottauto vorliebnehmen, welches ich zu dem Zeitpunkt zufällig besitze, das wäre z.Zt. ein Ford Escort Kombi, an den ich noch einen ollen, ungetüvten und nicht angemeldeten kleinen Wohnwagen hängen könnte bis zur nächsten Verkehrskontrolle.


    Natürlich würde ich versuchen, mit Freunden und Bekannten einen Konvoi zu bilden, damit man einander aufnehmen kann, wenn Fahrzeuge aufgegeben werden müssen.
    Eventuell werden auch nur vollbesetzte Autos an Checkpoints durchgelassen.


    Je nachdem, ob ich allein oder zu 2t flüchte, würde ich 1 oder 2 Fahrräder und 1 oder 2 Wildkarren mitnehmen.
    Ehe ich jedoch tagelang durch radioaktiven Fallout radele, würde ich allerdings versuchen, per Zug oder Bus Strecke zu machen.
    Auf dem Flughafen Hahn noch schnell einen Flug zu kriegen, halte ich für schwierig.


    Falls ich das Auto/den Wohnwagen aufgeben muß, würde ich zumindest den Versuch machen, ein(ige) Pakete mit wichtigen Sachen per Post/Spedition z.B. nach Hannover zu schicken.


    Bei einer geordneten Massenevakuierung des Hunsrücks könnte ich mir vorstellen, daß einige ansässige Unternehmen auf ihrem Fuhrpark Palettenstellplätze meistbietend zur Verfügung stellen.
    Dafür könnte es zweckmäßig sein, fertig gepackte Prepperpaletten dort anzuliefern, bevor man sich auf den Weg macht.


    Wenn die Kommunikation noch funktioniert, die anvisierten Verwandten/Bekannten bitten, vor Ort noch unkontaminierte Konserven einzukaufen und dafür Geld überweisen... und sich evtl. nach Unterkunft und Job umzuhören...

  • Hallo,


    Zitat von hinterwäldler;124972

    Das so ziemlich einzige nicht ganz unwahrscheinliche Szenario, in welchem ich mein Haus im Hunsrück für länger oder immer aufgeben würde, wäre ein GAU in Cattenom.


    sehe ich für Europa ähnlich: ein vernachlässigtes AKW das in einer heftigen europaweiten Depression "durchgeht" und eine absehbar (Tschernobyl, Fukushima) auf Dauer unbewohnbare Zone erzeugt.


    Zitat

    Die Schwierigkeit ist zunächst, auf Basis welcher Informationen entscheide ich in welcher Frist, meine 2 festen Arbeitsstellen im Stich zu lassen?


    Absolut. Gut ist es, wenn man noch 2-3 Wochen Urlaub hat, dann würde ich die einreichen (ggf. würde der Arbeitgeber aber auch von sich aus "frei geben", zumindest, wenn er in der Kernzone des sGAU liegt). Innerhalb dieser 2-3 Wochen klärt sich das dann schon, ob es nur ein Fehlalarm war oder bitterer Ernst. Die Sowjets konnten Tschernobyl fast eine woche lang geheimhalten und in Japan konnte man live via Webcam zusehen, wie innerhalb einer Woche Presselügen von TEPCO und platzende Reaktorgebäude ihre eigene Sprache sprachen. Grundsätzlich ist es gut, wenn man für einen (wie in diesem Fall) spontanen und ungeplanten Arbeitgeberwechsel einen finanziellen Puffer von drei Monatsnettogehältern schnell und immer erreichbar zur Verfügung hat. Das erlaubt einem, seine bisherigen Verpflichtungen weiter zu bedienen und parallel eine neue Arbeit zu suchen.


    Zitat

    Und kann ich meine Mutter (72, fit, Auto) in Wittlich abholen oder mich mit ihr z.B. bei Koblenz treffen, um gemeinsam nach Norden zu fliehen?


    So hart es klingt: ich würde erst die eigene Haut retten, vor allem, wenn man Kinder hat. Ältere Menschen sind nicht so betroffen von den Auswirkungen von Strahlenunfällen. Die Reproduktionsrate ihrer Körperzellen ist geringer als z.B. bei Kleinkindern, d.h. Strahlenschäden in der DNA wirken sich bei Kindern wesentlich dramatischer aus, als bei Senioren. Dazu kommt, dass die Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter sinkt, an einer strahlungsinduzierten Krebserkrankung zu sterben, weil ein 70...80jähriger den Ausbruch seines Strahlenkrebses rein statistisch (Lebenserwartung) in der Regel nicht erleben wird. B ei einem zum Zeitpunkt der Verstrahlung vierjährigen Kind ist die Gefahr dagegen erheblich. D.h. Kinder und Schwangere haben bei der Evakuirung absoluten Vorrang, die Alten können warten. Zumal "Verstrahlung" nicht ansteckend ist. Die Leute aus der Kernzone müssen ggf. dekontaminiert werden und brauchen neue Klamotten, das wars dann aber auch schon.
    D.h. ich würde versuchen, dass sich die Senioren selbst retten bzw. vielleicht sogar eigene Evakuierungsteams bilden ("Alte retten Alte").


    Zitat

    Eine Entschädigung für den Hausverlust halte ich für unwahrscheinlich, in dem Falle ist die Frage, wie mit der Hypothek weiter verfahren wird.


    Wenn es keine Entschädigung seitens des Verursachers oder des Staats gibt, dann wird die kreditgebende Bank eine Neuermittlung des Immobilienwerts durchführen (wahrscheinlich wird sie es bei so einem Ereignis so oder so tun). Wenn der Immowert dann auf einen geringeren oder gar negativen Wert (belastetes Grundstück) festgelegt wurde, wird die Bank das Grunstück nicht mehr als Sicherheit für den Kredit anerkennen (können) und stattdessen neue Sicherheiten fordern und/oder den Kredit sofort fällig stellen. Wenn man dann nicht mit einer Bürgschaft oder einer anderen Sicherheit aufwarten kann, bleibt eigentlich nur noch die Privatinsolvenz. Am besten sollten das Hausfinanzierer dann in Massen tun, damit die Banken sich bewegen müssen (Schuldenschnitt o.ä.), weil sie sonst selber Pleite gehen.


    Da man das aber unmöglich in den ersten zwei Wochen nach einem sGAU sicher abschätzen und entscheiden kann, sollte der o.g. Finanzpuffer von 3 Monatsgehältern verfügbar sein. Denn nach einem Vierteljahr sieht vieles wieder anders aus. Wenn man Glück hatte und Wind und Wetter mitspielten, ist die eigene Region vielleicht gar nicht kontaminiert worden, blöd wenn man dann gleich alle Reissleinen voreilig gezogen hat.


    Zitat

    Als Fluchtfahrzeug muß ich mit dem Schrottauto vorliebnehmen, welches ich zu dem Zeitpunkt zufällig besitze, das wäre z.Zt. ein Ford Escort Kombi, an den ich noch einen ollen, ungetüvten und nicht angemeldeten kleinen Wohnwagen hängen könnte bis zur nächsten Verkehrskontrolle.


    Es wird die allermeisten unvorbereitet erwischen, auch die "Prepper". D.h. man wird tatsächlich das nehmen müssen, was man hat.


    Zitat

    Je nachdem, ob ich allein oder zu 2t flüchte, würde ich 1 oder 2 Fahrräder und 1 oder 2 Wildkarren mitnehmen.


    Ein abgestuftes oder "mehrschaliges" Mobilitätskonzept schadet nie: Auto + Fahrrad + Rucksack&Wanderstiefel - allerdings würde ich körperlich anstrengende Fortbewegungsarten innerhalb der Reichweite einer radioaktiven Partikelwolke möglichst meiden. Da wäre mir Auto, Bus oder Bahn lieber, als mit maximaler Atemfrequenz irgendwelche schädlichen Partikel in Massen zu inhalieren.


    Zitat

    Falls ich das Auto/den Wohnwagen aufgeben muß, würde ich zumindest den Versuch machen, ein(ige) Pakete mit wichtigen Sachen per Post/Spedition z.B. nach Hannover zu schicken.


    Bei einer geordneten Massenevakuierung des Hunsrücks könnte ich mir vorstellen, daß einige ansässige Unternehmen auf ihrem Fuhrpark Palettenstellplätze meistbietend zur Verfügung stellen.
    Dafür könnte es zweckmäßig sein, fertig gepackte Prepperpaletten dort anzuliefern, bevor man sich auf den Weg macht.


    Wozu? Was ist so wichtig, dass man es fürs Überleben palettenweise mitnehmen muss? Die IKEA-Möbel? Der Flachfernseher? Die Plattensammlung? Die Waschmaschine? Der PC? Das ist doch alles ersetzbar, wenn man nicht gerade auf edelste Luxusmarken aus ist, hat man sich am Fluchtziel doch mit wenigen 1000 Euro schnell wieder komfortabel eingerichtet. D.h. ich würde eher auf eine Finanzreserve hinarbeiten, als auf Prepper-Paletten mit Hausrat.


    Zusätzlich könnte ich mir vorstellen, einen Fluchtort jetzt schon aufzubauen, der wenigstens zwei" AKW-GAU-Zonen-Radien" entfernt ist, wie gross man diese Zonen annimmt, ist Ermessenssache. Staatliche Stellen und AKW-Betreiber sind da bei <100km (eher 25 und 50km), Greenpeace & Co. setzen die Zonenradien schon mal auf 200km (!), schlicht aus den Erfahrungen der letzten Super-GAUs. Bei uns hat es sich familär bedingt ergeben, dass unser Ausweichstandort (Schwiegereltern) sogar knapp 700km von uns entfernt ist und wir dort regelmässig sind und das Glück haben, dass man dort selbstverorgerischen Lebensstil nicht für Spinnerei hält, weil man ihn noch aus DDR-Zeiten als überlebensnotwendig erfahren hatte.
    D.h. wir haben dort alles, um einen Neustart machen zu können, ich bräuchte da keinen Umzugslaster voll Hab&Gut hinschleppen.


    Wenn das alles geordnet abläuft, man später wieder in die Sperrzone rein darf, um seine Sachen zu bergen, kann man das immer noch tun. Aber wenns um Leben&Tod geht, brauch ich nicht viel mehr, als das, was ich täglich bei mir habe.


    Grüsse


    Tom

  • @All: Erstmal vielen Dank für Euere Fluchtszenarien. Da war Einiges dabei, worüber ich in nächster Zeit nachdenken kann - ich hab Euch ja auch meine bisherigen Bedenken mitgeteilt. Eines ist mir aber beim Lesen schon aufgefallen: Egal wie gut man vorbereitet ist, es brauch auch immer eine grosse Portion Glück dazu um in Sicherheit zu kommen. Egal welches Auto man auswählt, Glück gehört bei keinem zur Serienausstattung....


    MmM

  • Die Sachen, die mir wirklich wichtig sind passen locker in meinen BOB. Den ganzen Rest kann man neu kaufen.


    3 Monatsnettogehälter halte ich als Finanzreserve für einen Neubeginn für deutlich zu wenig. Zu bedenken ist außerdem, dass wenn es sich um Giro- oder Tagesgeld auf einer Bank handelt, diese Bank selbst evtl. betroffen sein mag, so dass man vielleicht doch nicht rasch an sein Geld heran kommt.


    War angeblich in New Orleans so.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Habe ich noch vergessen zu sagen bezüglich Auto:


    Die schöne "Möglichkeit" heisst glaube ich rekuperation. Sollte mein Fahrzeug gewissen Leuten gefallen,bzw. als sehr brauchbar eingestuft werden, (Behörden, oder wem auch immer) besteht die Möglichkeit mein Fahrzeug für staatliche Zwecke einzubeziehen. Dies wäre eigentlich sinnvoll. Sprich mein Fahrzeug für Rettungsdienst "opfern" ja, aber nicht für das herumfahren von "besseren" Personen. Und ein Fahrzeug muss leider eingelöst sein um mindestens einmal herumfahren zu können. Somit ist es zwangsläufig eben auch in einer Kartei registriert. Natürlich mit der Adresse wo man sich das Teil abholen gehen kann.
    Wie man ein solches Auto nun vor obigen begehrlichkeiten schützt ist mir nicht bekannt. Würde mich aber gerne belehren lassen von Euch wenn sich jemand damit auskennt.

  • Zitat von Sandra;125116

    Wie man ein solches Auto nun vor obigen begehrlichkeiten schützt ist mir nicht bekannt. Würde mich aber gerne belehren lassen von Euch wenn sich jemand damit auskennt.


    Du machst es einfach fahruntüchtig, als Mittel der gezielten Sabotage, die du selbstverständlich wieder schnell reparieren kannst.


    Fährt man mit dem Auto, dann sind solche Sabotage-Vorrichtungen komplizierter, aber sowas gibt es. Einbau von Stromunterbrechern an versteckten Stellen wäre das einfachste, ist aber nach einiger Zeit zu entdecken.


    Dazu müsste man unterscheiden, wie lange diese Situation herrscht, sind viele Fahrzeuge eingezogen worden und zentral untergestellt, wird es dort Mechaniker geben, die den Fuhrpark unterhalten, auch deren Zeit und KnowHow ist begrenzt. Gebraucht werden von den Behörden vor allem fahrbereite Fahrzeuge, etwas was rumsteht aber knappen Sprit im Tank abknappst, ist Ausschussware bzw. dient höchstens zum Ausschlachten. Beim Abholen also vorsichtig vorgehen und ggf. an vollen Kanister denken. :face_with_rolling_eyes: Blöd, wenn die Reifen fehlen. :grosses Lachen:

  • Auch, wenn der Thread schon etwas älter ist gebe ich jetzt meinen Senf mit dazu...


    Die erwähnten Szenarien wie Pandemie oder finanzieller Zusammenbruch haben ja eine gewisse Vorlaufzeit und halten eine ganze Weile an. Das bedeutet, dass ich sogar mit einem ganz normalen gemieteten Umzugs-LKW all mein Hab und Gut an einen sicheren Ort schaffen kann. Zeit genug wäre ja da!


    Bei Szenarien ohne oder mit kurzer Vorwarnzeit wie GAU, Naturkatastrophe oder Industrieunfall ist schnelles Handeln bzw. Vorankommen wichtig. Eigentlich ist es egal, was ich für ein Auto in dem Moment habe - es ist mein Survivalfahrzeug!


    Die Hauptrouten dürften verstopft sein, Kraftstoff knapp oder nicht mehr vorhanden, Geldautomaten nicht verfügbar und ein sicherer Ort weit weg.


    Genau das gleiche gilt, wenn "kleinere Kriesen" eintreten. Großflächiger Stromausfall durch einen Cyber-Angriff, lang andauernder Stau in Kombination mit extremen Wettersituationen (eingeschneit bis Hitzewelle)...


    In einem solchen Fall würde eine kleine Campingausrüstung, etwas zu Essen/Trinken, Reservekanister und warme Decken im Auto einen Großteil der Probleme lösen.



    Ich hätte auch gerne einen großen tollen 4x4 SUV, kann mir aber im Moment nur einen Kleinwagen leisten - aber in dem ist immer ein entsprechendes Kriesenset vorhanden :lachen:



    MFG


    NachtWolff

  • Lokale Krisen wie Wetter oder Stromausfall da sollte man als Prepper vorbereitet, da wird man in den wenigsten Fällen für längere Zeiten vom Heimatort wegmüssen und da wird man doch relativ schnell Hilfe von offizieller Seite bekommen. Bei großen Katastrophen wie Atomunfall oder Chmieunfälle entweder es kann geordnet evakuiert werden oder es wird ein Chaos geben ob man da noch mit einem 4x4 fahren kann?


    PS: Gibt es eine Karte in der alle AKWs mit Entfernungszonen eingezeichnet sind?

  • Zitat von NachtWolff;161108

    Die erwähnten Szenarien wie Pandemie oder finanzieller Zusammenbruch haben ja eine gewisse Vorlaufzeit und halten eine ganze Weile an. Das bedeutet, dass ich sogar mit einem ganz normalen gemieteten Umzugs-LKW all mein Hab und Gut an einen sicheren Ort schaffen kann. Zeit genug wäre ja da!


    500000 machen sich auf den Weg und Du bekommst Problemlos einen Umzugs-LKW?
    Als ich hierher gezogen bin, waren bei allen Umzugsfirmen die Wochenendtermine schon für 2 Monate im Voraus weg.

  • Zitat von jonn68;161114

    Lokale Krisen wie Wetter oder Stromausfall da sollte man als Prepper vorbereitet, da wird man in den wenigsten Fällen für längere Zeiten vom Heimatort wegmüssen [...]


    Hatte da etwas wichtiges in meinen Überlegungen weggelassen:
    Ihr seit nicht zu Hause, sondern erfahrt es bei der 50 Km entfernten Arbeit, während des Besuchs bei Freunden / Bekannten oder im Urlaub...


    Bin ich zu Hause während so eines Szenarios müßte ich mir ernsthaft überlegen:"Kann ich einfach zu Hause bleiben, oder muss ich mich pflichtgemäß bei meinem Arbeitgeber melden?" Damit meine ich Berufsgruppen wie Feuerwehr / Polizei / Militär / THW oder einfach Krankenhauspersonal - einfach zu Hause bleiben, nur weil seit 4 Stunden der Strom weg ist? Das wir nicht jeder Arbeitgeber tollerieren!



    Zitat von Henning;161119

    500000 machen sich auf den Weg und Du bekommst Problemlos einen Umzugs-LKW?[...]


    Ne, glaube ich nicht. Eigentlich wollte ich nur darauf hinaus, dass es nicht immer ein Panzer sein muss, der mich von zu Hause zu einem sicheren Ort bringt. Mit einem kleinen Polo kannst Du Dein Hab und Gut vermutlich in 30-50 Touren auch an einen Zielort bringen - musst nur früh genug anfangen!
    Ich erinnere mich an die Anfänge der letzten Vogelgrippe - Andauernd kamen Berichte über irgendwo gefundene tote Vögel - aber die Autobahnen waren dadurch nicht stärker befahren als sonst auch.


    Kommt natürlich die Meldung "Zombies überlaufen das Land - rette sich wer kann!" werde ich keinen Umzugs-LKW mehr bekommen, das ist klar. Übrigends. Bei Leihwagenfirmen wie Sixt/Europcar, bei Baumärkten oder sogar Tankstellen gibt es auch Anhänger zu Mieten!

  • Cephalotus


    Ich gebe Dir vollkommen recht, 3 Monatsgehälter sind sicher zu wenig, selbst ohne Eintritt eines SHTF.


    Was ist ein Survivalfahrzeug?


    So wie ich es mir vorstellen könnte ist es sicher nicht für den Straßenverkehr zugelassen und obendrein verboten.


    Ich bin bekennender Pick-up Fan und glaube das dieser das optimale Fahrzeug ist da er einen Kompromiss für fast alle geforderten Bedürfnisse darstellt.


    Zweitwohnsitz muss nicht unbedingt teuer sein. Beispiel:


    900-1200m² Baugrund aufgeschlossen in der Steiermark(Traumlage etwas abseits) ohne Anzahlung zwischen 85 und 110 Euro monatlich im Baurecht. Dazu ein WW ohne TÜV sicher um kleines Geld zu haben und Du hast es. Solltest Du nur Wohnungsbesitzer sein hast Du damit gleichzeitig für normale Zeiten einen Garten und ein Wochenend bzw Feriendomizil.


    LG Wolfgang


    PS Sollte jemand echtes Interesse an den Gründen haben - einfach melden.


  • Da hab ich mich anscheinend missverständlich ausgedrückt. Natürlich kenne ich den Thread, müsste sogar ein Post von mir darin vorkommen. Wobei natürlich schon ein Unterschied ist zwischen Survival-PKW und Survivalfahrzeug.


    Meine Frage war rhetorisch gemeint und sollte die Unmöglichkeit ausdrücken sie zu beantworten. (Speziell im erlaubten Rahmen)


    LG Wolfgang

  • Hallo zusammen


    Es ist immer das Selbe, man kann noch so super vorbereitet sein, aber wenn das timing nicht stimmt, ist alles für den a.... ich meine Abfalleimer :)


    Meine Vorbereitungen diesbezüglich sind schon sehr definiert, andere würden sagen eingeengt.


    Da ich zwei süsse kleine Vielfrasse zu Hause habe, haben wir mit unserer Verwandtschaft ein Häuschen im Verzascatal angeschafft. Der Hintergrund war zwar, dass wir die nächsten 16 Jahre nicht mehr tauchen gehen, läuft aber auf das selbe hinaus.


    Sollte nun wirklich ein Erreigniss eintreten, das mich zwingt meinen 1.Wohnsitz zuverlassen, dreht sich alles wie oben genannt ums timing. Bin ich zu früh, war es eventuell nur ein Sturm im Wasserglas und ihr kennt alle die Geschichte von dem, der immer "achtung der Wolf kommt!" schrie. Bin ich aber zu spät ist das nicht zu unterschätzende Hinderniss der Alpen schon blockiert. Und das obwohl ich aus dem Raum Winterthur die Route San Bernardino oder Gotthard wählen könnte.


    Zusammengefasst: Obwohl ich einen vollausgestatteten 2.Wohnungssitz mit Wald, Land und eigener Wasserquelle habe. Bleibt alles nur an meiner Beurteilung der Lage hängen. Wann packen wir unsere sieben Sachen?


    Ich denke, dass ist bei viel von euch mit Familie sehr ähnlich.


    Gruss Sommer