Warum Edelmetall?

  • Zitat von medic911;125409

    Also ganz ehrlich,ich bin auch Mieter.
    Wenn die Weltwirtschaft zusammen bricht und keiner mehr Geld hat dann wird es so sein wie damals das die Notstandsgesetze in Kraft treten.
    Dann kann dein Vermieter kuken wo er bleibt weil dann keine Miete mehr bezahlt werden muss...


    aber wie gesagt es geht nicht darum was nach der Krise ist sondern wärend...



    Also Du verwechselst da einiges. Die Notstandsgesetze gibt es erst seit 1968. Auch die zuvor gültige "Notverordnung" aus der Weimarer Republik regelt manches, aber ermöglicht sicher kein mietfreies Wohnen.


    Es wurde auch damals nichts geschenkt. Du musst, wenn es kein vernünftiges Geld gibt, eben tauschen oder dem Vermieter zur Hand gehen etc. Oder es läuft eine Schuld auf, die Du dann hinterher wieder zu begleichen hast. Im Zweifel wird es ganz andere Verordnungen geben, nämlich das jeder der ein Dach über dem Kopf hat, egal ob Eigentümer oder Mieter, Obdachlose oder Flüchtlinge aufzunehmen hat. Kostenlos versteht sich.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Hallo,


    über G&S als Krisenwährung lässt sich trefflich streiten, der bekannte SHTF-Artikel aus dem silverbearcafe über die Währungskrise in Argentinien macht IMO recht anschaulich klar, dass man als G&S-Besitzer im Krisenalltag überhaupt erst mal Abnehmer für G&S finden muss, was prinzipiell möglich sei (Goldhändler, Juweliere etc.), die aber immer den schlechtestmöglichen Kurs zahlen, also maximal ihren Haustarif für legiertes (Schmuck-) Gold bzw Silber und nicht die Preise für Feingold bzw. -silber hoher Reinheit. Von daher empfahl der SHTF-Autor, Edelmetalle wenn schon, dann gleich in der Schmuckqualität zu horten, statt 999er Ware, schlichte Goldringe waren IIRC seine Empfehlung, wenn man Edelmetall in der Krise als Zahlungsmittel nutzen will.
    Für eine Werterhaltung des eigenen Vermögens über eine Krise hinweg mag Anlage-Edelmetall ja durchaus seine Berechtigung haben, aber nach meiner Meinung gleichberechtigt neben anderen Sachwerten. Auch nachweisbare Eigentumsverhältnisse (aber auch Schuldverhältnisse) überdauerten bisher noch jede Krise der jüngeren Geschichte. Entscheidend war, dass die "Siegerjustiz" nach Ende der Krise die alten Eigentumsansprüche anerkannt hat. So z.B. die Rückübertragung von Immobilien und Grundeigentum an Unternehmen und Privatpersonen, nachdem die DDR aufgehört hatte, zu existieren und deren rechtliche Entscheidungen (Enteignungen, Volkseigentum etc.) von der dann auch in Ostdeutschland "herrschenden" bundesdeutschen Justiz als nichtig verworfen wurden und so die alten Ansprüche nach 40 Jahren DDR plötzlich wiederauflebten.


    Ich sehe aber in der G&S-Frage ein ganz anderes Problem: vielen, wohl der Mehrheit der mitteleuropäischen Bevölkerung wird es gar nicht möglich sein, im Rahmen ihrer legalen Möglichkeiten (versteuertes Einkommen aus Arbeit) nennenswerte (sagen wir in Euro 5-6stellige) Werte in welcher Form auch immer "nebenher" aufzubauen. Die "Armutsgrenze" liegt interessanterweise in vielen Ländern bei etwa 1.000 Einheiten der jeweiligen Währung pro Monat an verfügbarem Einkommen. In CH 1.000 Franken, in GB 1.000 Pfund und in D & AT etwa 1.000 Euro im Monat. Zum vergleich: ein Angestellter im öffentlichen Dienst in einem westdeutschen Bundesland, sagen wir ein FH-Ingenieur am Anfang seiner Laufbahn, verdient in der Entgeltstufe E9 etwa 1470 Euro netto. Eine "einfache Sachbearbeiterin" in Entgeltgruppe E5 kommt auf 1270 Euro netto im Monat. D.h. in der Realität nähern sich die Nettoeinkommen der klassischen Mittelschichtler dramatisch der Armutsgrenze. Solchen Menschen zu empfehlen, mal eben 30.000 oder mehr Euro in Gold anzulegen, anstatt "dauernd nach Mallorca zu fliegen", ist reiner Zynismus. Es geht schlicht nicht, für die meisten.


    Das einzige was geht, ist geerbtes bzw. geschenktes Vermögen werterhaltend durch eine Krise zu bringen. Ob man "Omas Häuschen" nun besser behält (und vermietet oder selbst bewohnt) oder verkauft und in Goldmünzen konvertiert, ist die Frage. Ich kenne einen Menschen, nicht gerade ein Ordnungsweltmeister, der stets an der Armutsgrenze nagend, nach einem einträglichen Extrajob was für seine Zukunftssicherung tun wollte und sich ein paar goldige, aber winzig kleine Vrenelis gekauft hatte. Leider findet er sie jetzt nicht mehr... Bei ein paar Viertelunzen ist das ja noch verschmerzbar, aber wenn ich eine geerbte Immobilie in einen Münzgürtel voller Dukaten konvertiert habe und den Gürtel dann bei einer Flucht verliere oder abgenommen bekomme, hab ich nie wieder was davon. Bei einer Immobilie muss schon meine Dokumentenmappe zuhause, das zuständige Grundbuchamt und heutzutage die staatliche elektronische Dokumentenverwaltung zerstört sein, um meinen Eigentumsanspruch nicht mehr nachweisen zu können. Ja ich weiss, eine eigene aber verstrahlte Immobilie nach einem GAU nützt genausowenig wie ein verlorener Münzgürtel - aber man findet immer ein Szenario, in dem der eigene Weg der richtige und der des anderen der falsche ist...
    Ich fürchte nur, dass die wenigsten die (finanziellen) Möglichkeiten haben, ihr Vermögen so zu multiplizieren, dass sie es diversifiziert "anlegen" können: ein Hauswert als Münzgürtel, eine Immobilie südlich der Alpen, eine nördlich der Alpen usw. Aber ideal wärs schon.


    Ich denke mal, dass für die meisten der pragmatischste Ansatz, sich und seine Werte bzw. Wertschöpfungsfähigkeit in einer Krise zu erhalten, der ist, heil und gesund, d.h. handlungs- und arbeitsfähig während einer Krise zu bleiben.
    Also Gefahren rechtzeitig zu erkennen, einen vernünftigen BOB zu haben, verschiedene "Bug-Out-Strategien" zu haben und deren Umsetzung in friedlichen Zeiten auch schon mal geübt zu haben.
    Einmal im Urlaub mit der Familie einen der vielen europäischen Fernwanderradwege abgefahren zu haben, könnte beispielsweise eine spielerische Übung sein, die irgendwann mal der Gruppe das Überleben ermöglicht.


    Nach dem erfolgreichen Bug-out kommt der nächste Schritt, der in der etablierten Prepper-Szene gerne vernachlässigt wird: nämlich das "Wurzeln schlagen" und neu Anfangen am Fluchtort. Die meisten Preppies begnügen sich mit den "heil herauskommen", planen evtl. ein monatelanges Ausharren irgendwo in der Wildnis dank EPA und NRG-5-Vorräten, übersehen aber, dass global betrachtet, Krisen, seien sie noch so schlimm, in den letzten 200 Jahren immer regionale Schwerpunkte hatten, während dessen gleichzeitig anderswo der ganz normale "Heile-Welt-Alltag" herrschte. Und dort macht es sich nicht sonderlich gut, im Camo-Dress und machetenschwingend aus dem Gehölz zu brechen - dort herrscht friedlicher Alltag, mit all seinen Begleiterscheinungen: Bürokratie, Schubladendenken, Ressentiments gegenüber Fremden usw. D.h. nach dem Bug-out ist sowas wie ein stilles Aufgehen in der Gesellschaft des Fluchtortes angesagt, Assimilation, Mitschwimmen mit der dort vorherrschenden Masse.


    Von daher halte ich eine Konzentration auf Gold&Silber als Krisenwährung, aber auch als portables Privatvermögen für zu einseitig. Gesundheit, Handlungsfähigkeit und die Fähigkeit, am Fluchtort für die dortige Gesellschaft nutzbringend sein zu können, indem man was kann (und sich auch zutraut), was dort gebraucht wird.
    Ich hab als Kind viele Auswanderer- und New Frontier-Geschichten verschlungen und auch die Mehrzahl meiner Schwarzwälder Vorfahren wanderte Mitte des 19. Jhd. wg. Armut und Hunger nach USA bzw. Australien aus, so dass von meiner Sippe bis heute dort mehr zu finden sind, als in Europa. Da waren alles einfache bäuerliche Leute ohne nennenswertes Vermögen (der württembergischen Erbteilungsregel sei Dank). Sie hatten alle nur ihre gesundheit und ihre handwerklichen und geistigen Fähigkeiten, mit denen sie dann an ihren Fluchtorten neu anfingen - ohne Münzgürtel.


    Grüsse


    Tom

  • Also zu Edelmetallen hab ich ein eher gespaltenes Verhältnis. Gut finde ich, dass man die Möglichkeit hat, damit Vermögen in kleinvolumigen Einheiten zu sichern und zu transportieren. Und natürlich währungsunabhängig.
    Schlecht finde ich an Edelmetallen -neben dem Fakt, dass ich keine habe-, dass die eben auch jeder andere nehmen (im Sinne von finden oder ausrauben) und verkaufen kann. Das geht bei eindeutigen Sachwerten wie Immobilien oder wiedererkennbaren (Seriennummern) Gegenständen deutlich weniger gut.
    Und natürlich den Fakt, dass man damit eben nichts machen kann. Ich kann mit Goldmünzen kein Feuer anmachen, ich kann damit nichts schneiden, etc. höchstens als sehr teures Senkblei... :winking_face:


    Problematisch beim Einsatz als Tauschmittel sehe ich grundsätzlich die Gier der Menschen einerseits "Das was ich habe, kostet leider alles was du hast" und andererseits ist es halt schon unpraktisch, wenn man nur große Einheiten (z.B. 1oz Goldmünzen) hat. Viele kleine Einheiten sind aber nochmal deutlich teurer.


    Und das ist nur Gold. Beim Silber kommt es sogar noch besch...eidener: da fallen zusätzlich 19% Märchensteuer an, das Aufsplitten ist also unsinnig teuer.


    Nicht falsch verstehen, ich habe keine besseren Alternativen, die mir spontan einfallen. Aber diese gefallen mir eben auch gar nicht.


    Der einzige Vorteil, den ich habe, ist dass ich mir definitiv keine Gedanken machen muss, wie ich ein Vermögen durch eine Krise bringen muss :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Wenn du Leute darauf ansprichst wie du in Krisenzeiten an Lebensmittel kommst,heist es meist;dann geh ich wie Oma nach dem Krieg zum Bauern und tausche.Problem 1,wieviel Bauern gibt es noch in einem Dorf?,Problem 2,was willst du dem zum tauschen anbieten?Dieser wird, wenn überhaupt nur Lebensmittel gegen etwas Werthaltiges tauschen,wieviel Eheringe hast du denn um sie gegen Nahrung einzutauschen.Ohne hier Werbung machen zu wollen;die Seite von hardgeld.com hilft vielleicht dem einen oder anderen weiter.

  • ähmm.... bei hardgeld.com komme ich auf eine Pornoseite. Natürlich kann die Bereitschaft seinen Körper für Sex zu verkaufen helfen eine Wirtschaftkriese zu überleben, aber so richtig passt das hier nicht zum Thema.


    Ich halte Gold auch nur für sehr bedingt Vermögen zu schützen, besonders in Prepper Szenarien. Klar die Werbung verspricht etwas anderes, aber gerade da würde ich immer skeptisch werden.


    Gold ist nicht grundsätzlich Inflationsstabil. Gold das du heute im Wert 5.000 Euro besitzt kann nach einer Kriese nur 1000 Euro wert sein oder noch weniger. Auch der Goldwert verändert sich ständig und wird bestimmt über Angebot und Nachfrage. der Run der momentan auf Gold herrscht und damit den Goldpreis in die höhe treibt kann sich nach einem Kriesenszenario in totales Desinteresse an Gold ändern und damit sinkt der Goldpreis.


    Zu dem gesichtlichen Abriss von Marodeur ist anzumerken das hinter jeder Art von Währung egal ob Papiergeld oder Goldmünzen immer ein Wert hängt. Dieser Wert wird immer von etwas gestützt, so garantieren oft Regierungen den Wert(auch heute noch, siehe China) oder die Leistung die hinter der Währung steckt sichert den Wert.





    "Wert" ist das was man dafür bekommt und nicht was man dafür haben will.

  • Hallo zusammen


    So es reicht!


    Ruhe im Kartong .................!


    Für weitere Exkurse in die tiefen der menschlichen Psyche nutzt bitte die PN Funktion.


    Ernst (und mir ist es jetzt "ernst")

  • Zitat von medic911;125409

    Also ganz ehrlich,ich bin auch Mieter.
    Wenn die Weltwirtschaft zusammen bricht und keiner mehr Geld hat dann wird es so sein wie damals das die Notstandsgesetze in Kraft treten.
    Dann kann dein Vermieter kuken wo er bleibt weil dann keine Miete mehr bezahlt werden muss...


    aber wie gesagt es geht nicht darum was nach der Krise ist sondern wärend...


    Du solltest besser noch etwas recherchieren was in Krisen tatsächlich passiert.
    http://www.auswandern.com/Miet…rf-Neues-Miet.2376.0.html


  • Weitgehend stimme ich Dir zu, aber eine Korrektur bleibt anzumerken und ein paar Tips dazu.


    Silbermünzen sind immer noch nur mit 7 % Mwst. belegt. Nur in Barrenform mit 19 %. Ändert sich vermutlich ab 2014, aber noch kommt man gut und meiner Meinung nach immer noch günstig an Unzenmünzen ran. Alles unter 30 € ist für mich immer noch ein go. Und bei Silber ist die Stückelung von einer Unze auch geeignet zum Tausch mittelwertiger Güter oder Arbeitsleistung. Das war früher durchaus ein Wochenlohn als Äquivalent und kann es auch wieder werden.


    Es gibt keinen Markt der so stark manipuliert ist wie der Gold und Silbermarkt (comex). Hinzu kommt: Nur vielleicht 10-20 % des weltweit gehandelten Silbers (in Zertifikaten, Minenaktien etc.) sind physisch tatsächlich vorhanden. Wenn alle oder nur ein großer Teil der "Papiergoldbesitzer" mal die Auslieferung verlangen, dann patzt eine gigantische Base, aber eben in umgekehrte Richtung. Der Rest ist ein Versprechen oder viel heiße Luft.


    Deshalb niemals Edelmetalle in Papierform sondern nur physisch kaufen und selbst lagern/verstecken.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Okay, ich hab hauptsächlich bei Barren geschaut, das könnte der Fehler sein :winking_face:


    Ich persönlich lege mein Geld lieber in Vodka an, da bekomme ich garantierte 40%... :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Naja, mal schauen was der Silberkurs so macht, wenn ich meine Steuerrückzahlung bekomme...


    So long,
    Sam

  • Ok das dem was wohl ist mit der Wohnung und so weiter geb ich ja zu,da weis ich wirklich nicht wie es dann kommt.
    Andererseits glaube ich kann das aber niemand so genau sagen wie es dann ist.Es kann so kommen oder auch ganz anders...


    Ich jedenfalls für meinen Teil sehe es eben auch so dass das Problem ist,wie es oben schon gesagt wurde,wenn es keinen einheitlichen Richtwert gibt der eine zB für ein Brot 100g der andere 500g Gold/Silber verlangen kann.


    Da sehe ichs eben auch so das ich mich dann lieber auf ein Tauschgeschäft Ware gegen Ware vorbereite.

  • Zitat von tomduly;125429

    D.h. in der Realität nähern sich die Nettoeinkommen der klassischen Mittelschichtler dramatisch der Armutsgrenze. Solchen Menschen zu empfehlen, mal eben 30.000 oder mehr Euro in Gold anzulegen, anstatt "dauernd nach Mallorca zu fliegen", ist reiner Zynismus. Es geht schlicht nicht, für die meisten.


    Die Armutsgrenze ist bei 60% (bzw 70%) des Medians des Nettoeinkommens definiert, daher ist dieser median des Nettoeinkommens (die Mittelschicht) auch stets nur 30-40% von der Armutsgrenze entfernt, das ist schlichtweg der Definition von Armut in unserer Gesellschaft geschuldet.


    Wieviel man spart ist einfach nur eine Grundeinstellung. Die wenigsten erwarten von 25jährigen Berufseinsteiger, dass er sich als erstes eine Münzzsammlung zuleget (das wäre auch reichlich doof), aber ein Lebensstandard der unterhalb der finnaziellen Möglichkeiten leigt ist eiegntlich bei jedem Einkommen möglich und dann bleibt auch was übrig.


    Jeder sollte eine gewisse Bargeldreserve haben, damit man die neue Waschmaschine nicht auf Pump kaufen muss, wenn die alte den Geist aufgibt oder beim Umzug die Kaution nur auf Kredit abzahlen kann.


    Das war mir als Kind ab ca. 14 Jahren schon bewusst als ich mein Taschengeld mit Rasenmähen im halben Ort aufgebessert hat. Schon da hatte ich eine Sparschachtel und ich weiß heute noch, wieviel ich damals für mein erstes gutes Trekkingrad bezahlt hab, für meinen ersten Computer, was die ersten großen Anschaffungen meines Lebens waren.


    Es ist sicherlich auch richtig, dass (etwas) Geld alleine vielleicht nicht ausreicht, es kann immer auch verschwinden, sie es durch Raub, Entwertung, verlorene Zugriffsmöglichkeit, etc. pp...
    Und während der 25jährige eben vor allem auf gesundheit und seine Fähigkeiten sowei sein nach gut lernfähiges Gehirn setzen kann und auch reichlich Zeit hat, was neues aufzubauen, so will ich als 35jähriger mit schon etwas trägeren Hirn (was z.B. das Erlernen neuer Sprachen angeht) mir einen besseren Start mit Geld verschaffen.
    Und der 70jährige wird dann eben überwiegend auf Geld setzen.


    Wie bei allem preppen gilt: Nichts ist 100%ig, schon in 1 Stunde kann Dich ein Schlaganfall dahin raffe oder ein Auto über den Haufen fahren und man soll sich nie verrückt machen.


    Ich halte eine Bargeldreserve für klug
    Ich halte eine gewisse Reserve an Gütern für Krisen für klug (Notvorrat, Notrucksack, etc...)
    Ich halte es für klug, wenn man Fähigkeiten hat (ohne dass ich jetzt schlaflose Nächte hab, weil ich mir keinen Wollhut selber filzen kann)
    Ich halte es für klug, Freunde zu haben.
    Ich halte es für klug, das Leben zu genießen.


    und wer da eben darüber hinaus gehen möchte, der kann sich doch auch den Tresor mit Gold voll machen, drei Sturmgewehre zur "Feindabwehr" aufbewahren, sich einen Mini-Bauernhof anschaffen, private Rentenversicherungen oder 13 verschiedene Versicherungen abschließen, Ultramarathonläufe durchführen und wonach den Leuten halt so der Sinn in Bezug auf "Vorbereitung" steht.


    Wer sich keine Goldmünzen leisten kann/mag soll sich keine kaufen. Wer sich lieber die Goldmünzen statt dem neuen Fernseher oder den Meißner Keramikfliesen fürs Bad oder dem neuen Oberklasse SUV kauft hat zumindest den Vorteil, dass der Wertverlust wahrscheinlich geringer ist (der praktische Nutzen im Alltag halt auch)...


    Zitat


    ... Bei ein paar Viertelunzen ist das ja noch verschmerzbar, aber wenn ich eine geerbte Immobilie in einen Münzgürtel voller Dukaten konvertiert habe und den Gürtel dann bei einer Flucht verliere oder abgenommen bekomme, hab ich nie wieder was davon.


    Und wenn Dir ne Bobe aufs Haus drauf fällt ist es auch weg.


    Die meisten raten eh dazu, nur 10% des Vermögens in Edelmetallen anzulegen (bei den heutigen Preisen würde ich da sogar noch vorsichtiger sein, weil ich Gold und Silber in Realtion zu den Währungen derzeit für ziemlich teuer halte, andere sagen was anderes, keiner weiß was kommt...)


    Für viele am Anfang des Lebens ist das eher unrealitisch, denn zuerst sollte nun mal der Cash-Vorrat kommen und dann sind die meisten Leute rund 30 Jahre lang garnicht zur Diversifizierung in der Lage, weil sie sich freiwillig dazu gezwungen haben, alles Vermögen in die Immobilie zu stecken.
    Ich halte das übrigens für eine weitaus unklugere Strategie also 10% Edelmetalle.


    Zitat


    Ich fürchte nur, dass die wenigsten die (finanziellen) Möglichkeiten haben, ihr Vermögen so zu multiplizieren, dass sie es diversifiziert "anlegen" können: ein Hauswert als Münzgürtel, eine Immobilie südlich der Alpen, eine nördlich der Alpen usw. Aber ideal wärs schon.


    Meine Überlegung von vor 5-6 Jahren als Berufsanfänger war, etwas überschüssiges Einkommen zur Seite zu schaffen. Deswegen habe ich eine private Rentenversicherung, die mich vom Netto rund 90€/Monat kostet (und die vor allem die bank reich macht).
    Damals hatte ich mir vorgenommen, einen vergleichbaren Betrag jährlich in Edelemetalle zu investieren, also rund 1000€/Jahr.
    Seit 2 Jahren habe ich das aber ausgesetzt, weil mir die Preise zu hoch erscheinen, dieses jahr werde ich vermutlich Silbermünzen nachkaufen, weil hier ab 2014 evtl.(!) die 19% MWSt drauf kommen.


    Mit 1000€ Invest pro Jahr baut man keinen Reichtum auf, noch dazu wo man keine Zinserträge hat, deutlich Ankauf zu Verkauf Aufschläge und sich der Wert in der aktuellen Währung, wenn es blöd läuft auch wieder auf 1/5 reduzieren kann, genau dann wenn mans umtauschen möchte. Ein "sicheres" Investment sind EM also keineswegs.
    Die meisten leute sind geblendet vom rasanten Anstieg der letzten Jahre, insbesondere die Silbereuphorie vor 1-2 Jahren hat die Foren ja überbrodeln lassen (wer dort kaufte hat bis heute einen satten Verlust gemacht).
    Das wird nicht ewig so andauern, die Preise können jederzeit wieder fallen und sie können genauso dramatisch kollabieren wie die Aktien des neuen Marktes, das wird nur von den Leuten verdrängt, genauso wie man das 2000 bei den Aktien verdrängt hat...


    Ich sehe Edelmetalle für mich als Ergänzung, genauso wie ich auch ein paar Aktien hab und im Gegensatz zu den Aktien kann ich Edelmetalle auch physisch besitzen.


    Was mir aber in meiner derzeitigen Situation hingegen keineswegs angebracht erscheint wäre jährlich 1000 Euro in Langzeitvorräte zu investieren.


    Das Beispiel mit den Auswandereren in die USA vor 100Jahren halte ich für wenig geeignet. Das waren andere zeiten und andere Voraussetzungen, damals war die ganze Welt im Wachstum, resourcen jeglicher Art waren fast unbegrenzt verfügbar (außer Land in Europa)
    Heute leben wir in einer völlig anderen Welt.
    Schau Dir mal heute einen mexikanischen Flüchtling an, der ohne Geld nach Amerika kommt. 1 von 1000 mag es da noch was bringen, die anderen leben als "Illegale", nahezu rechtlose Leute in Arbeitsverhältnissen, die nicht so fern der Sklaverei sind.
    Als Flüchtling ohne Geld, in einem land, indem Du wegen der Sprachlichen und rechtlichen Barrieren evtl. Fähigkeiten und Kompetenzen nicht ausspielen kannst bist Du heute fast chancenlos.


    Geld sollte gewisse Dinge durchaus erleichtern und wenn es "nur" bedeutet, dass man ohne Kredit ein Geschäft eröffnen und ausstatten kann.


    Stell Dir einfach vor, Du bist ein Ingenieur aus Afrika, der heute in Griechenland ankommt, ohne Geld und nur mäßig Englisch sprechend. Ich denke, das ist ein weitaus realistischeres Szenario als die Auswanderer in die USA, wo einem damals quasi alle Möglichkeiten offen standen und jedermann sofort am nächsten Tag ohne jegliche Bürokratie eine bezahlte Tätigkeit finden konnte...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • @ medic911


    1. Du musst Geld als normierte Tauschware ansehen. Der Wert von Geld ist, dass bei normalen Gütern immer Unstimmigkeiten bezüglich Nutzen (Qualität, Gewicht, Zeit, etc.) auftreten.
    Wenn Du vereinbarst einen Tag für einen Korb Äpfel zu arbeiten, könnte Dich das Ergebnis bzgl. Qualität und Gewicht sehr negativ überraschen. Deshalb versuchst Du den Tauschwert vorab möglichst genau zu definieren. Das ist bei Äpfeln sehr schwer, aber bei kaum veränderbaren Gütern wie Salz, Zigaretten oder Getreide einfach.
    Noch besser geht es mit Edelmetallen, da diese unverderblich sind und damit gut gelagert/versteckt werden können. Dein Vorratslager ist vor dem Steuereintreiber oder Einbrecher wesentlich schwieriger zu verbergen, als das zigarettenschachtelgroße Kilogramm Gold. Es ist sehr viel anfälliger gegen Feuer, Überschwemmung, Schädlinge, etc. Du kannst Deine Vorräte auch nicht so einfach verlagern oder vorab in eine sichere Zone bringen wie dies mit Edelmetallen möglich ist.


    2. Es ist eine falsche Annahme, dass es überall auf der Welt zu einer gleich stark ausgeprägten Krisensituation kommt. Tatsächlich verhungern in der Sahelzone Menschen, während in Deutschland 50% aller produzierten Lebensmittel weggeworfen werden. Man kann daher generell annehmen, dass Edelmetalle, die weltweit seit 5000 Jahren von Handel treibenden Völkern als Geld eingesetzt werden, in stabileren Gegenden noch als Geld akzeptiert sind.


    3. Es bilden sich besonders in Krisenzeiten keine fairen Märkte. Es wird immer jemanden geben, der entscheidet wem man die Genehmigung oder den Rettungsbootplatz zuweist. Und diese Leute wollen fast nie mit Papier, sondern in Wertgegenständen bezahlt werden. Es stimmt dass man Gold nicht essen kann. Aber man findet eigentlich immer Tauschpartner. Für Deine Zigaretten oder Deinen Alkohol lasse ich Dich vermutlich nicht bei mir wohnen. Bei einer halben Unze Gold lasse ich mit mir reden. Papiergeld das in Krisenzeiten Gefahr läuft mittels Währungsentwertung auf den inneren Nullwertwert zurückzufallen wird nur noch selten akzeptiert werden. Übrigens besteht in Deutschland Vertragsfreiheit. Ich kann gegen Dienstleistung genauso vermieten wie gegen Naturalien.

  • Das ist auch alles richtig da wiederspreche ich ja nicht...


    Was mich an diesem Artikel wo ich gelesen habe einfach gestört hat war das dort geraten wurde NUR Gold und Silber zu horten.
    Und man solle nur max. für ein paar Tage Vorräte anlegen da man dann ja mit dem G und S alles sich wieder kaufen könne.


    Das hat mich gestört.Und ich lese das relativ oft wenn ich im www unterwegs bin.


    Klar sollte man etwas gerade für nach der Krise haben um besser neu anzufangen da sage ich auch nichts dagegen.
    Aber eben nicht nur...


    Klar Kann man Vorräte nicht so einfach verstecken wobei ich in dem Fall da schon gut "getarnt" habe und der großteil nicht bei mir zuhause lagert.

  • Wenn die Leute anfangen Gold gegen Lebensmittel zu tauschen, sollte man der sein der Lebensmittel, vor allem langlebige wie Salz und Zucker (billig in der Anschaffung und immer begehrt), zum Tauschen hat. Das Gold tauscht man gegen Investitionsgüter wie Land, Häuser und Maschinen.

  • Hallo Zusammen,


    da wir ja hier ein wenig weg gekommen sind vom eigentlichen Thema, vielleicht mal der Verweis auf diesen Thread:


    https://www.previval.org/forum…kankrieg-Sehr-interessant


    Wenn ich den Bericht noch richtig im Kopf habe, dann wird dort auch Bezug auf den Tausch von Waren genommen. Und ist natürlich eine realistische Wiedergabe von tatsächlichen Ereignissen und welche Waren und was besonders gefragt war.


    Grüße
    Someone


    PS an die Mods: Wenns zu OT ist, bitte löschen.

  • Hier wieder mal meine "two cents" zum Thema:


    Vorbemerkungen:
    - auch ich setze auf Diversifikation und beziehe Lebensmittel, Wärme, Kleider, Schutz in meine Überlegungen und Vorbereitungen ein
    - Selbstverständlich absolut entscheidend sind die Szenarien, von denen man ausgeht (Ich persönlich bereite mich nicht auf den kompletten Zerfall jeglicher Zivilisation und Ausfall aller vorhandenen Organisationen und Ressourcen vor.
    Den Rückfall in die Steinzeit sehe ich nicht oder er würde mich - aus meiner persönlichen Situation heraus - dann nicht mehr gross kümmern
    - Persönlich betrachte ich Edelmetalle primär als Wertaufbewahrungsmittel für die Zeit nach einem "gröberen Geholper", eine Zeit alos, in der sich eine Gesellschaft wieder fängt



    Ich hoffe, die folgenden Punkte zu Edelmetallen (EM) sind für den/die einen von Euch hilfreich in Euren eigenen Überlegungen, ich führe mal einige banalisierende Beispiele an:


    - Edelmetalle geniessen in den meisten Zivilisationen seit rund 5000 Jahren eine besondere Stellung, weil ihnen ein "realer Wert" zugeordnet wird (OK,wie hoch der dann in der spezifischen Situation ist, wird/würde sich zeigen)


    - Sie sind dauerhaft
    Beispiel: Wenn ich Tomaten zum Tauschen habe, muss ich jemanden finden, der genau jetzt solche sucht und deren Wert als genug "dauerhaft" betrachtet, solange sie konsumfähig sind.
    Wenn ich - mit vielen anderen zusammen - bspw. einem Bauern Tomaten als Tauschmittel anbiete, so muss der diese auch nutzen können, sonst wird er sie nicht annehmen, weil er sie bis zum Verfaulen nicht nutzen kann.
    Hat eine Person also "Überfluss" an einem Gut, wird die bereits in längeren Zeitdimensionen denken und werterhaltende Güter vorziehen. Denn diese Person wird - sofern sie die Tomaten im Moment nicht braucht - den Aufwand in die Überlegungen einbeziehen, die sie braucht um innerhalb sinnvoller Zeit einen Abnehmer zu finden,der genau die von ihm gewünschte Leistung /Gut anbietet. Ist der Aufwand gross, die Chance klein, "vergiss es".
    => Die Dauerhaftigkeit des Wertes kann hier also entscheidend sein.
    => Ich kann mich hier auf ganz andere Zeiträume einlassen, als mit verderblichen Waren, notfalls denke ich an meine Nachkommen, wenn ich "im Überfluss" lebe.


    - Sie sind mehr oder weniger "werteneutral"
    Beispiel: Jemand bietet mir Zahnbürsten an (sorry für das Beispiel:gratuliere:). Auch da reagiere ich nur, wenn für mich Zahnbürsten den entsprechenden Gegenwert beinhalten. Persönlich meine ich, dass ich meine Zähne auch ohne solche Instrumente genügend pflegen kann -> Der Aufwand, um jemanden zu finden, der mir gegen Zahnbürsten, die Leistung anbietet, die ich suche, wäre mir persönlich zu gross -> "also biete mir etwas Anderes an, Dein Angebot hat für mich keinen Wert!"
    => Wie Geld im Normalfall auch,ermöglichen mir EM, eine Tauschfähigkeit mehr oder weniger unabhängig von den Präferenzen des anderen. Da führt zu einer erhöhten Flexibilität (siehe auch Dauerhaftigkeit)


    - EM sind recht kompakt und nahezu "unzerstörbar"
    => Damit können Sie (besonders Gold) auch recht einfach mitgenommen und/oder versteckt werden.


    - Der Wert ist mehr oder weniger anerkannt oder zumindest relativ einfach schätzbar (indem man bspw. mit "früher" vergleicht)
    Beispiel: "Eine Unze Gold = 6,7 oder 8 Tage Arbeit eines Arbeiters" (bitte jetzt keine ausufernden Diskussionen über Einkommen etc., das ist ein Beispiel, das ich mal für die CH annehme ....)
    => auch bei einem Komplettzerfall des aktuellen Geldsystems ist dem so noch ein Wert beimessbar und dies wahrscheinlich sogar über realistischerweise erfahrbare kulturelle Grenzen hinweg
    Zum angeführten Argument: "Auch nach der Krise wird der Euro noch einen Wert haben...". Ja sicher, aber der kann schwer bezifferbar sein, allenfalls noch den Wert eines bedruckten Zettels und die Umrechnung in eine allenfalls bestehende neue Währung kann durch die Vergleichbarkeit mit EM deutlich einfacher sein, solange sich mit der neuen Währung noch kein allseitig anerkanntes Wertgebilde einspielen konnte.
    => Im Gegensatz zu bspw. Diamanten oder Schmuck ist die Echtheit, Werthaltigkeit mehr oder weniger einfach zu bestimmen (ich rede primär von anerkannten EM-Münzen, also nicht bspw. 12 kg Wolframbarren :grosses Lachen:


    - EM können bei vielen Leuten einen gewissen emotionalen Wert haben
    => auch das kann die Tauschbarkeit (vor allem Akzeptanz) erhöhen, dies durchaus auch über kulturelle Grenzen hinweg




    Und nochmals: Auch ich betrachte EM primär als Vehikel, um nach einem Umbruch noch etwas zu haben. Die obigen Beispiele sollen einfach zeigen, dass sie allenfalls auch IN einer Krise verwendet werden können, wenn auch nur eingeschränkt oder mit einem grossen Abschlag.



    P.S.
    Die Argumente "nicht essbar, gibt nicht warm, bringt keinen Zins" sind für mich hier irrelevant, u.a. auch, weil (nicht böse nehmen :face_with_rolling_eyes:)
    - esst mal Euroscheine oder ein Sparbuch
    - Sparbuchzins minus Kontoführungsgebühren, minus Teuerung => es bleibt ???
    - ernährt Euch von Zahnbürsten, nur von Salz, Sägen
    - was ist der Zins von Konservedosen ? (Das EM, das ich bspw. im Jahr 1994 kaufte, brachte mir einen Gewinn von rund 150%, heisst: hat heute den 2.5 fachen Wert wie damals)
    - deckt Euch mit NRG5 zu



    Und nochmals:
    - Szenarien, die Mischung und das aktuell Gesuchte sind entscheidend
    - EM können da ein Mittel sein, um sich das Leben einfacher zu gestalten oder gar zu erhalten




    Beste Grüsse, Bernie