Notfallmedizin für Prepper

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  • Annidivini
    Fachliche Anmerkungen:
    1. Die Drucktiefe bei der Reanimation von Kindern soll nicht so "tief wie möglich" sein. Als Anhalt dient 1/3 der Brustkorbhöhe = Drucktiefe. Beispiel: Das Kind liegt auf dem Rücken und du schätzt eine Brustkorbhöhe von 12cm = 4cm Drucktiefe. Bei Erwachsenen werden momentan 5-6 cm empfohlen.


    2. "Kühlen" durch Ersthelfer im Zusammenhang mit Reanimation wird nicht empfohlen. Erst wenn die Rea primär erfolgreich war, gibt`s die "permeable Hypothermie". Den Sinn hast du ja schon richtig erklärt. Während der Rea gibt`s nur einen Schwerpunkt: Drücken, drücken und nochmals drücken, ab und dazu mal Pusten bis der Arzt kommt!


    Kinderreanimationen sind zum Glück recht selten. Meistens stehen sie im Zusammenhang mit Sauerstoffunterversorgung z.B. durch Fremdkörper im Mund/Rachenraum oder Krampfanfällen. Vermeidung bzw. das erkennen von Gefährdungspotential sollten hier ganz groß geschrieben werden!


    Tsrohinas

  • Hallo zusammen,


    eigentlich ist es relativ egal, auch bei Erwachsenen kann man erst 5 mal beatmen und dann 30 Drücke und dann zweimal beatmen, Hauptsache man pumpt überhaupt Luft rein und verteilt den Sauerstoff, soweit schon klar.


    Zur Tiefe der Druckmassage: wie ich schon schrieb, etwa der Durchmesser der Patienten-Faust. Diese Tiefe erreicht ein unerfahrener Ersthelfer eh nicht, keine Bange, da müsste er schon mit grober Gewalt arbeiten, es sollte nur als Anhaltspunkt dienen, wie kräftig man überhaupt drücken muss, um den Hohlmuskel als Pumpe zu nutzen. Und keine Angst davor haben, etwas "kaputt" zu machen. Die Rippen von Kindern sind sehr flexibel und gebrochene Rippen bei Erwachsenen sind zu vernachlässigen.


    Zur Kühlung bei Stillstand: so wird es jedenfalls aktuell in BaWü bei Ersthelferlehrgängen vermittelt, Kühlung falls möglich (die meist kältere Umgebungstemperatur reicht da häufig, nicht empfohlen wird aberdie Erwärmung/Warmhalten/Rettungsdecke eines Patienten mit Kreislaufstillstand, kurz gesagt, Patienten mit Bewusstsein werden gewärmt, die ohne Vitalfunktionen nicht.


    ja und zum Glück sind Kreislaufstillstände bei Kindern selten und diese können durch die ersten Beatmungsstöße und Druckmassage oft zur spontanen Eigenatmung und Herzschlag angeregt werden, wenn man sofort loslegt.


    Aber wie gesagt, alle Theorie bringt wenig, jeder ernsthafte Prepper muss sich auch praktisch mit der Thematik auseinandersetzen und üben, üben, üben ...


    Zum Beispiel muss es ein Reflex sein, ein Kind, das sich verschluckt hat, übers Knie zu legen und mit der hohlen Hand einen dosierten, aber kräftigen aufwärts Richtung Kopf gerichteten Schlag zwischen die Schulterblätter zu geben. Dann hüpft bei dem resultierenden Hustenreflex das Brotstück etc. meist sofort raus. Das musste ich bei meiner Kleinen schon mal anwenden und es hat zum Glück geklappt. Hätte ich das nicht gewusst, wäre ich in Panik geraten ... Erwachsene beugt man sich über den linken Arm und haut dann wirklich mit Schmackes mit der rechten hohlen Hand - nicht Faust :) - ins Kreuz. Wir haben das im Kurs gegenseitig geübt, das mit dem Hustenreflex funktioniert wirklich sehr gut. Und es muss auch ein wenig weh tun :traurig:


    Gerhard

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Schmerzen / Schmerzmittel


    Schmerzen sind nicht nur unangenehm sondern können für uns wirklich gefährlich werden. Abgesehen davon, dass sie zu Stress führen (das ist je nach Situation sogar hilfreich) , erhöhen Schmerzen den Grundumsatz, schränken die Wahrnehmung ein, halten uns vom Schlafen ab… kurz um es erscheint sinnvoll sich einmal mit der Bekämpfung von Schmerzen zu beschäftigen.




    Starke, akute Schmerzen wird man als Laie kaum adäquat bekämpfen können so lange die Ursache noch besteht aber man kann sie effektiv lindern. Als Beispiel möchte ich einen Unterschenkelbruch aufführen, der tut extrem weh und das ist auch gut so, damit man das Bein schont, dennoch können und sollen wir diese Schmerzen lindern damit man z.B. eine Nacht durch schläft um Kräfte zu sammeln und einen klaren Kopf zu behalten.



    In meinen Augen scheiden starke Schmerzmittel (Opiate, Narkosemedikamente) für unsere Zwecke aus, da sie durch „Nichtmediziner“ nur schwer beherrschbare Komplikationen hervorrufen können, event. erweiterte (große, sperrige) Ausrüstung und Fähigkeiten wie Infusionen etc. benötigen und häufig unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.


    In meinen Augen sollte man sich für Fluchtrucksack/ BoB/ Survivalkit auf ein Schmerzmittel beschränken. Diese Medikamente stammen aus der Gruppe der sogn. NSAID also der nicht steroidalen (= Cortison) anti-inflammatory (=entzündungshemmenden) drugs (=Medikamente), dies beschreibt auch deren Wirkung recht gut, alle dieser Medikamente wirken (unterschiedlich stark):




    [FONT=&amp]Antiphlogistisch (=entzündungshemmend aber Vorsicht nicht direkt gegen Bakterien/Viren etc!)
    [/FONT]Analgetisch (=schmerzlindernd)
    Antipyretisch (=fiebersenkend)


    Ich will im Folgenden 5 Substanzen herausgreifen und dazu einige Bemerkungen abgeben.



    • ASS Acetylsalicylsäure, gut wenn man einen Kater hat aber im Allgemeinen als Schmerzmittel für unsere Zwecke NICHT geeignet, da es die Thrombozytenaggregation hemmt und darüber die blutungsneigung verstärkt. Eine Ausnahme stellt der Herzschmerz da, dazu ggf. später mehr.
    • PCM Paracetamol oder Acetaminophen (angloamerikanischer Sprachraum, liest man immer mal wieder bei Texten der US-Army, oder amer. Prepperforen) ein gutes Medikament für Kinder, aber für unsere Zwecke auch nur mäßig geeignet (Leberschädigung, zu schwache Schmerzstillung).
    • Metamizol (Novalgin), eigentlich ein sehr gutes Schmerzmittel, das neben den 3 oben genannten Wirkungen auch noch krampflösend wirkt, kann schon Kleinstkindern (ab 3 Monate/5kgKG) gegeben werden, wirkt gut gegen Schmerzen, sehr gut Fiebersenkend aber, leider auch mit zwei extrem seltenen aber gravierenden Nebenwirkungen behaftet und daher rezeptpflichtig. Wenn man über den Hausarzt Metamizol bekommt ist es in meinen Augen eine Überlegung wert davon einen Streifen einzulagern und als „stärkeres“ Schmerzmittel mitzuführen, es gezielt zu besorgen erscheint mir übertrieben.
    • Ibuprofen, mittlerweile das am häufigsten eingenommene Schmerzmittel. Recht gut verträglich, kann auch Kindern ab 6 Jahren gegeben werden, aber in höherer Dosierung und bei längerer Gabe Gefahr von Nierenschäden. Tabletten a 200mg frei verkäuflich, Tagesdosis (Erwachsener) 800-1200mg also 4-6 Tabletten. Wenn man einen Vorrat für 3 Tage plant und es gut verträgt wohl das Mittel der Wahl, wenn man darüber hinaus geht schleppt man eventuell ziemlich viele Tabletten mit sich rum die man event. Nier braucht.
    • Diclofenac (Voltaren) mein persönlicher Favorit, Wirkprofil und Nebenwirkungen ähnlich wie bei Ibu, gutes Schmerzmittel, etw. mehr Nebenwirkungen als Ibu, schwächere Blutungsneigung, die Dosierung ist etw. anders, 50-150mg = 1-3Tbl. je Tag und hier kommt der unschlagbare Vorteil in meinen Augen, die Dragees sind sehr klein/kompakt, d.h. man bekommt mit der Größe von 2 Streifen Ibu (die 3 Tage halten) auf demselben Packmaß (4x10Tbl) Schmerzmittel eingepackt die es einem erlauben würden 2 Wochen lang die Tageshöchstdosis zu nehmen.



    Zu Ibu und Diclo muss man sagen, dass beide Magen-Darm-Nebenwirkungen machen können, diese sind aber i.d.R. mild und meist weniger tragisch als das Problem wegen dem man das Medikament einnahm. Wer irgendwelche Vorerkrankungen hat sollte vorher mit seinem Arzt sprechen. Beide Medikamente wirken auch auf die Blutgerinnung aber deutlich weniger als ASS, beide Medikamente können Leber-/Nierenschäden hervorrufen oder verstärken.


    Quellen: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie (Karow 2004) & Mutschler Arzneimittelwirkungen 9 Auflage)



    So, das waren meine ersten Gedanken zu Schmerzmitteln, ist recht viel geworden, ich hoffe es ist noch übersichtlich, jetzt dürft Ihr wieder lospoltern :winking_face:

    [FONT=&amp]
    [/FONT]




    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo Fk, hallo alle Anderen.

    Guter Faden, danke erst mal!


    Ich habe nichts zu kritisieren, aber ev. eine kleine Anregung.
    Die Idee stammt nicht von mir, sondern von meinem EH-Buch (http://%22http//www.amazon.de/…6%22?tag=httpswwwaustr-21) welches ich im Rucksack habe.
    Alle Behandlungen werden Aufgeteilt in:


    Urbanes Umfeld: Professionelle Hilfe ist innert kurzer Zeit vor Ort.

    Out doors: Es dauert länger bis Hilfe da ist, ev. vorgängig Evakuierung notwendig.

    Expedition: Mit Hilfe ist nicht oder nur nach sehr langer Zeit zu rechnen, bzw. Evakuation nur schwierigsten Bedingungen möglich.

    Zusatz Informationen für medizinisches Fachpersonal

    Ich finde diese Aufteilung sehr gelungen, denn die Vorgehensweise kann sich z.T. ja doch erheblich unterscheiden.
    Beispielsweise eine starke Unterkühlung werde ich in der Stadt nicht behandeln, sondern den Patienten so wenig wie möglich bewegen.
    Muss ich aber 3 Tage auf Hilfe warten komme ich nicht darum den Patienten (richtig) zu erwärmen.

    Grüsse, Gresli

  • Hi Gresli,


    prima Buchtipp, habe es mir gleich bestellt, danke!


    LG
    Gerhard


    PS: stell das doch bitte auch bei den Buchtipps rein

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;126596

    .......jetzt dürft Ihr wieder lospoltern :winking_face:........


    Gibt nichts zum lospoltern, ist doch alles schön und gut so!


    Zwei kleine Zusatzbemerkungen:
    1. ASS: Asthmatiker laufen Gefahr einen Anfall auszulösen. Bei längerer Einnahme wird die Magenschleimhaut angegriffen, Magenblutungen können die Folge sein!
    2. Allgemein: Wer regelmäßig die beschriebenen Schmerzmittel einnimmt, braucht immer mehr um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Wer also z.B. regelmäßig Kopfschmerzen hat und "eine" Tablette nimmt, sollte sich lieber eine andere Strategie zulegen (z.B. zum Arzt gehen, Sport treiben, mehr Schlafen, mehr Flüssigkeit zu sich nehmen usw.)!


    Tsrohinas

  • Hallo zusammen


    Ganz interessant die Diskussion über Diplome!


    ABER meiner Ansicht nach helfen Diplome bei einem Erste-Hilfe Einsatz verdammt wenig!


    Es ist das Wissen das zählt UND das beherzte anwenden und vor allem MACHEN!


    Eine Diskussion über Diplome hilft wenig wenn es um wenige Minuten geht!


    Also ....., macht Eure regelmässigen Weiterbildungen und helft wenn es nötig ist!


    Ernst

  • @ Gresli - vielen Dank für den Hinweis, ich werde dieses Struktur einfließen lassen wenn ich mich einzelnen Krankheitsbildern widme - das war noch so eine Idee die ich gebraucht habe!


    @ Tshorinas - sicherlich gebe ich Dir bezüglich ASS recht, ich bin aber auf einiges bewusst nicht eingegangen, da der Beitrag sonst noch länger = unlesbar geworden wäre und ich versuche die Kernaussagen zu unterstreichen.


    Mal eine Frage an alle Leser, insbes. diejenigen die sich nicht groß mit Medizin beschäftigen:


    Sind die Artikel so ok, kommt ihr mit dem Stil und den verwendeten Fachbegriffen klar oder ist es zu komplex oder sogar zu einfach und ich erkläre vieles was alle schon wissen? Ich wäre dankbar über ein kurzes Feedback.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;126692


    Mal eine Frage an alle Leser, insbes. diejenigen die sich nicht groß mit Medizin beschäftigen:


    Sind die Artikel so ok, kommt ihr mit dem Stil und den verwendeten Fachbegriffen klar oder ist es zu komplex oder sogar zu einfach und ich erkläre vieles was alle schon wissen? Ich wäre dankbar über ein kurzes Feedback.



    Hallo Frequenzkatastrophe,


    ich hatte Dich ja per PN zu den Artikeln ermutigt und ich finde sie klasse und als medizinischer Laie gut verständlich.


    Danke dafür.


    matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Wer einleichtes Schmerzmittel direkt aus der Natur haben möchte,kaue auf Weidenrinde am besten die Rinde von Schößlingen oder nur die jungen Schößlinge kauen.Um Wunden zu verschließen nimmt man Eichenblätter oder auch die Rinde.Bei nässenden Wunden erst Eichenblätter auflegen und dann pulveriesiert Eichenrinde dick aufstreuen.Als Wundschnellverband dient auch,wer denn hat,die Eihaut aus dem inneren des Eies,oder auch Moos.

  • Zitat von DON;126908

    Wer einleichtes Schmerzmittel direkt aus der Natur haben möchte,kaue auf Weidenrinde am besten die Rinde von Schößlingen oder nur die jungen Schößlinge kauen.Um Wunden zu verschließen nimmt man Eichenblätter oder auch die Rinde.Bei nässenden Wunden erst Eichenblätter auflegen und dann pulveriesiert Eichenrinde dick aufstreuen.Als Wundschnellverband dient auch,wer denn hat,die Eihaut aus dem inneren des Eies,oder auch Moos.


    ... da laufen wir auf Salizylsäure raus (botanisch Salix, die Weide ), ein ziemlich wirksames Phytotherapeutikum. Die Acetylsalicylsäure (Aspirin) vermindert die Nebenwirkungen (Magenbeschwerden) der Salizylsäure


    Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Der Nasopharyngealtubus oder Wendeltubus


    So, nachdem ich ne Woche krank war und nicht wirklich konzentriert arbeiten konnte schreibe ich jetzt mal weiter. Ich will heute mal einen Ausrüstungsgegenstand vorstellen. Viele Prepper lieben Ausrüstung, „Gear“ und ich stelle heute mal einen wirklich günstigen, kompakten, hilfreichen Gegenstand vor, der meiner Meinung nach in keiner erweiterten Erste Hilfe Ausstattung fehlen sollte.




    Der Nasopharyngealtubus oder Wendeltubus



    Das Teil ist eigentlich nur ein gebogener Schlauch aus Weichplastik/Silikon/Latex von ca. 14-18cm Länge und schafft eine Luftbrücke zwischen Umwelt und Rachen. Der Wendeltubus erleichtert bewusstseinsgetrübten Personen das Atmen. Es gibt ihn in verschiedensten Durchmessern, aus meiner Erfahrung ist die Größe 28CH für Erwachsene am besten geeignet.



    Indikation (Wann legt man den Wendeltubus): bewusstseinsgetrübte/bewusstlose Patienten bei denen nach überstrecken des Kopfes die Atmung immer noch unzureichend ist (schnarchendes / kein Atemgeräusch)



    Kontraindikation (Wann legt man den Wendeltubus nicht): WICHTIG: Der Wendeltubus darf NICHT bei Frakturen (Knochenbrüchen) im Bereich derNase und Schädelbasis angewendet werden!



    Durchführung:
    1. Handschuhe anziehen
    2. Wendeltubus mit der rechten Hand mittig greifen
    3. Wendeltubus befeuchten (Gleitmittel, Wasser, zur Not Spucke des Patienten),
    4. Wendeltubus senkrecht zum Gesicht, unter leichter Drehbewegung in ein Nasenloch des Patienten einführen und vorsichtig vorschieben bis sich das Atemgeräusch normalisiert.



    Hustet der Patient heftig oder beginnt zu würgen liegt der Tubus zu tief -> 1-2cm zurückziehen.




    Hinweis: Der Wendeltubus schützt nur vor dem Zurückfallen des Zungengrundes und nicht davor, dass Flüssigkeiten in die Lunge eindringt er ersetzt nicht die Stabile Seitenlage sondern unterstützt diese bzw. erleichtert die Beatmung.



    Wird der Patient wacher kann man den Tubus einfach wieder aus der Nase herausziehen, häufig macht der Patient dies aber selbst sobald er wieder etwas Bewusstsein erlangt, da dieser Fremdkörper recht unangenehm ist.




    In meinen Augen ein sehr gutes Hilfsmittel, der Umgang damit lässt sich recht leicht erlernen und er birgt kaum Risiken für den Patienten.


    [ATTACH=CONFIG]11554[/ATTACH]

  • Wichtig ist es aber noch, den Tubus möglichst senkrecht zum Gesicht einzuführen, da man sonst mit etwas Gewalt den Tubus in den Schädel schieben kann.

  • Ich wollte nur mal Kurz ein Feedback geben, ich werde dieses Thema hier weiter verfolgen, stecke aber zZt. und auch für die kommenden Monate ziemlich tief im Studium drin, daher komme ich nicht so dazu ordentlich für das Forum bzw. dieses Thema zu recherchieren. Da ich keine Halbwahrheiten abliefern will bedarf so ein Artikel aber etwas Arbeit.


    Des Weiteren will ich mal schauen wie sich die Überarbeitung des Survival Wiki so läuft damit wir nicht mit mehreren Autoren zu identischen Themen schreiben.


    Wenn mir in meinem Studium relevante Sachen über den Weg laufen schreibe ich natürlich zeitnah etwas.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • [h=1]Anbei möchte ich euch einen Artikel für das Survival-Wiki "Erst Hilfe" zur Diskussion stellen:

    Blutung schwer[/h] Schwere Blutungen werden meist durch Verletzungen der Arterien z.B. durch Amputation, Schnitt-, Stich- oder Schussverletzung verursacht und sind oft lebensbedrohlich.


    Zunächst müssen wir erkennen, dass es sich um eine lebensbedrohliche Blutung handelt. Bei arteriellen Verletzungen kann der Betroffene innerhalb von wenigen Minuten ausbluten (Volumenmangelschock) und damit sofort oder später an Organversagen sterben!
    Oberstes Ziel der Hilfe muss sein: Stoppen der Blutung. Jedes Erythrozyt (= Rotes Blutkörperchen, transportiert Sauerstoff) zählt!
    Empfohlene Maßnahmen:
    Potentiell nicht kontrollierbare Blutung:
    Stich-, Hieb- oder Schussverletzung im Bereich des Oberbauchs (Leber, Milz) oder Brustbereichs. Oft ist nur eine geringe Blutung nach außen erkennbar. Eine Verletzung innerer Organe kann extrem stark bluten und nur durch eine operative Intervention versorgt werden. Hier kann nur ein schneller, liegender Transport in eine Klinik weiterhelfen!
    Potentiell kontrollierbare Blutung:
    Blut tritt spritzend, in Stößen aus einer Wunde aus.
    1. Betroffenen hinlegen. Kleidung entfernen (notfalls aufschneiden oder aufreißen), Wunde freilegen!
    2. Sofort mit der Hand Druck auf die Wunde ausüben. Wenn möglich, Arm oder Bein hochlegen um den Blutdruck in dem Körperteil niedriger zu halten.
    3. Notruf absetzen bzw. um Hilfe rufen!
    4. Druckverband (sterile Kompresse oder Verbandpäckchen) von zweitem Helfer anlegen lassen. Dabei kontinuierlich die Wunde oder die zuführende Arterie abdrücken
    5. Falls der Druckverband mit Blut durchnässt, nicht die alte Binde entfernen! Den Druckverband verstärken. Zusätzliches Druckpolster auflegen und mit Binde umwickeln.
    6. Falls die Blutung trotzdem nicht stoppt, zuführende Arterie abdrücken (Handballen, Faust oder Knie müssen unter Umständen wegen der nachlassenden Fingerkraft eingesetzt werden) und Abbindung erwägen.
    7. Eine arterielle Blutung muss lange mit Druck versorgt und überwacht werden! Sie gehört definitiv chirurgisch versorgt. Abbindungen sind unter normalen Umständen das letzte Mittel der Wahl! Verwende hierfür keine einschnürenden Mittel. Dreieckstuch, Gürtel oder eine Krawatte könnten Behelfsmittel sein. Auch gibt es käuflich zu erwerbende Geräte zum abbinden (Tourniquet).
    Die roten Markierungen zeigen die günstigsten Abbindepunkte.

  • Na ja, berauschende Resonanz ist etwas anderes :traurig:


    Einen Versuch wage ich jedoch noch.


    Anbei möchte ich euch einen Artikel für das Survival-Wiki "Erste Hilfe" zur Diskussion stellen:


    Rückenverletzung


    Rückenverletzungen (gemeint ist hier eine Schädigung der Wirbelsäule), können z.B. durch Sturz aus großer Höhe oder durch einen Verkehrsunfall entstehen. Normalerweise sind große Kräfte für eine Beschädigung der Wirbelsäule nötig. Alleine durch den Unfallmechanismus (Kinematik) kann also eine Verletzung der Wirbelsäule vermutet werden!
    Zeichen einer Wirbelsäulenverletzung:

    • Schmerzen im Rücken- bzw. Halsbereich



    • Erkennbare Stufenbildung der Wirbelsäule



    • Kribbeln, Taubheitsgefühl, Bewegungseinschränkungen in Fingern, Zehen oder ganzen Armen und Beinen (hier kann eine Verletzung des Rückenmarks vermutet werden).



    • Unkontrollierter Stuhl- oder Urinabgang.


    Empfohlene Maßnahmen:

    • Bewegungen des Betroffenen vermeiden. Sollte der Betroffene jedoch Bewusstlos sein oder werden, ist er in die stabile Seitenlagerung zu bringen! Hier gilt dann der Grundsatz: Überleben vor Behinderung!



    • Kopf halten, damit die Halswirbelsäule stabilisiert wird. (Bild)



    • Notruf absetzen bzw. um Hilfe rufen.



    • Betroffenen beruhigen und Bewußtsein und Atmung überwachen.



    • Wärmeerhalt sicherstellen.


    Maßnahmen im Katastrophenfall:

    • Halswirbelsäule stabilisieren (Bild 1: Stifneck, Bild 2: Sam-Splint, Bild 3: Handtuch)



    • Betroffenen auf Rückenbrett lagern (Bild 1: Spineboard, Bild 2: Tür)


    Autor: Tsrohinas



  • Nun ja, es ist sicherlich alles richtig...Aber: Das ist normale erste Hilfe. Da mache ich einmal pro Jahr einen Lehrgang mit. Eigentlich wäre ich persönlich mehr an survivalorientierter erster Hilfe interessiert - also nicht: mach ein bisschen und warte bis Hilfe kommt, sondern: Es kommt keine Hilfe, was mache ich nun?

  • Zitat von Papa Bär;134162

    Nun ja, es ist sicherlich alles richtig...Aber: Das ist normale erste Hilfe. Da mache ich einmal pro Jahr einen Lehrgang mit. Eigentlich wäre ich persönlich mehr an survivalorientierter erster Hilfe interessiert - also nicht: mach ein bisschen und warte bis Hilfe kommt, sondern: Es kommt keine Hilfe, was mache ich nun?


    Es ist sehr gut, dass du regelmäßig deine EH Kenntnisse auffrischt!


    Jedoch gehört unter normalen Umständen für den Ersthelfer die Lagerung eines Wirbelsäulenverletzten zum Transport nicht auf dem Programm.


    Aber trotzdem Danke für den Hinweis!


    Was können wir selbst bei so einer Verletzung machen? Pflegen, Ruhe verschaffen, evtl. Kortison gegen Ödembildung geben? Stellst du dir diese Hinweise vor?
    Hier bitte ich die Arztfraktion um Mithilfe und Zuarbeit.



    Tsrohinas

  • Ja, so stelle ich es mir vor...
    Was mache ich, wenn keine Hilfe kommt und ich/wir alleine klar kommen müssen - natürlich aufs medizinische/pflegerische beschränkt und das moralisch-ethische mal komplett außen vor gelassen