Wenn im Erstfall die Nachbarn vor der Tür stehen...

  • Heute hatte ich ein einschneidendes Erlebnis. Ich habe meine NSA gewartet. Ölwechsel stand an, eine neue Batterie, alles mal schön sauber gemacht und dann natürlich der Funktionstest. Solche Sachen erledige ich in der Woche, zu Zeiten, wo normaler Weise die meisten auf Arbeit sind. Meine NSA kann man von außen zwar nicht hören (Auspuff ist ein ca. 40m langes Stahlrohr im Garten eingegraben, von dort mündet es in den ungenutzten Schornsteinzug der ehemaligen Waschküche. Was ich aber nicht mitbekommen habe, mein Nachbar war grade auf dem Gehöft. Er hatte meinen Vater besucht. Natürlich wurde er sofort neugierig, wozu man "sowas" braucht.


    Aus eigenem Erleben weiß ich, das der gute Mann arge Probleme hätte, wenn der Supermarkt auch nur eine Stunde geschlossen hätte. Er hat den allgemeinen "Just in time" Wahn auch für sich und seine Familie verinnerlicht. Vorsichtig hab ich ihn schon öfter versucht drauf zu bringen, dass zumindest etwas Vorsorge hilfreich ist.
    (wenn er Sonntags zur Tanke fahren muss um Zucker/Salz/Milch zu kaufen, empfinde ich das schon als einigermaßen bescheuert)


    Um ihn nach dem Gespräch heute wieder mal in die Richtung Vorbereitung zu lenken, hab ich ihm mal den Link der Bundestagsstudie zum Stromausfall geschickt.


    Die Antwort war . . . öhm . . . - unerwartet will ich es mal höflich sagen. (siehe Bild)


    [ATTACH=CONFIG]11793[/ATTACH] Nun meine Frage an die Allgemeinheit hier, was tun, wenn solche Leute im Kriesenfall vor der Tür stehen, was würdet ihr tun.


    Beste Grüße, Olaf

  • Wenn es ohne Gefahr für Leib und Leben abgeht (er ist unbewaffnet) würde ich ihn freundlich abwimmeln und wegschicken.


    Ausnahme: Er hat was ordentliches anzubieten. Z.B. Alkohol, Tabak oder Arbeitsleistung...


    Wer nicht will, der hat schon! Man kann nicht alle durchfüttern.



    Tsrohinas

  • Tja, schwierige Frage... es kommt wohl immer darauf an, wie man persönlich zu diesen Leuten steht. Meine Eltern sind auch solche "hahahas" aber die würd ich selbstverständlich nicht vor der Tür stehen lassen. Das "Problem" bei mir ist, dass ich sehr viel Empathie für andere aufbringen kann und deshalb schwer anderen die Tür vor der Nase zuknallen könnte.
    Aber ich meine, dass man das im Ernstfall evtl sogar tun müsste, um das Leben seines Partnes, Kinder, Haustiere zu sichern.


    Seit ich hier in der Wohnung lebe (Mitte 2010) habe ich ungewollten Kontakt zu dem Kerl unter mir, den wir liebevoll "Zigaretten-Ede" getauft haben, da er bei mir, meinem Freund (obwohl wir beide nicht rauchen) und selbst bei Fremden schnorren geht. Der steht dann vor der Tür und fragt nach Geld, Brot, Kaffee, Zucker und natürlich Kippen.
    Mein Ex, mit dem ich damals hier wohnte, hat sich irgendwann mal länger mit ihm unterhalten, seine Geschichte erfahren (wie viel davon wahr war sei mal dahin gestellt) und wir hatten beide: Mitleid.
    Wir haben ihm dann ab und an was gegeben, da es uns finanziell gut ging und er nur von einem mikrigen Staatsgroschen lebte. Und dann wurden wir ihn nicht mehr los. Selbst spätabends um 23 Uhr kam er klingeln und wollte irgendwas. Ich hab dann die Tür nicht mehr aufgemacht. Seit mein Ex nicht mehr hier wohnt - und demnach keiner mehr raucht - kommt er nur noch selten.


    Daraus hab ich gelernt - was eigentlich logisch ist, aber man muss es wohl mal selbst erlebt haben - dass man vorsichtig sein sollte, wen man "anfüttert". Im schlimmsten Fall kommen die nämlich immer wieder. Solang es kein enger Freund oder Familie ist, sollte man wahrscheinlich eher sparsam mit seinen Vorräten umgehen (wenn es sich um ein großes Krisenszenario handelt)


    Ja. Soviel zu meiner bescheidenen Meinung. Im Ernstfall wird man sehen, wie es läuft.

  • Der kann kaum was ordentliches arbeiten und Alkohol etc. kann er nur verbrauchen^^


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Für meine Familie ist ausreichend gesorgt, meine Kindern/Schwiegereltern
    wohnen in einer Großstadt, da stehen zumindest BOBs und Treibstoff bereit,
    damit sie sich hierher absetzen können.
    Außerdem haben wir verschieden Fluchtrouten getestet und uns ein
    Markierungssystem einfallen lassen, damit wir uns im Extremfall auch finden.



    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • .....genau deshalb sollte man seine Prepardeness-Aktivitäten auch so handhaben, dass die Nachbarschaft nichts mitbekommt.


    In einer ernsthaften Krise zählen für mich nur meine Familie, enge Freunde und ich.
    Auch wenn ich gerne helfen würde, aber irgendwo hat die Nächstenliebe ein Ende, vor allem dann, wenn die Existenz meiner Familie bedroht ist.


    LG
    Günter

  • Das Thema ist sio alt wie das Preppen selbst. Daher wurde es auch hier schon diverse Male angesprochen. Mein Fazit aus den vorhergehenden Diskussionen ist, dass ich eher Waren "verkaufe" als verschenke. Es geht mir dabei nicht darum einen imensen Profit zu machen, sondern darum, die Anzahl der Bitsteller kleinzuhalten, ohne gleich als Geizhalz dazustehen, der es verdient hat ausgeplündert zu werden.


    Also zu vernünftigen Kursen in kleinem Stil Warenaustausch betreiben, oder sich Dienstleistungen einkaufen erhält die Freundschaft und reduziert die Zahl der Bitsteller.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • So handhabe ich das auch, das er den Generator gesehen hat war sozusagen ein Unfall.
    Deshalb habe ich auch extra meine alten Holz - Jalousien gelassen, als ich die Fenster
    gewechselt habe. Die sind sehr schwer, stabil und Lichtdicht. Zusätzlich sind an der
    Innenseite noch Riegel angebracht, die öffnet so leicht keiner.


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Es gibt zuviele Menschen von denen ich definitiv weis, das erst die Mitleidstour kommt und dann sind sie weg.


    Ich hab da schon einiges an Lehrgeld bezahlt. Meine Frau nennt diese Menschen "Lauschöpper".
    Krasses Beispiel: Notzeit noch im Anfangsstadium, der Supermarkt ist leer. Ab zum Ententeich und es werden
    alle Enten gekillt. Mehr als man essen kann und auch mehr als man lagern kann. Vom haltbar machen rede ich gar nicht erst.


    Manchmal ist es lebensnotwendig egoistisch zu sein. Warum teilen Krähen oder selbst Kaninchen nicht?


    Das ist Natur und tief in uns schlummert auch der (harte) Selbsterhaltugstrieb.

  • Ich denke, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Das ist hart, aber wahr. Im Ernstfall würde ich nicht jedem Nachbarn die Tür vor der Nase zuschlagen, aber auch nicht jedem helfen. Kinder würde ich keine Hungern lassen, der Rest, der sonst auch Anti-Nachbarschaftlich lebt, der kann sehen, wo er hingeht. Bei mir bleibt die Tür dann zu, notfalls mit klaren "Argumenten".


    Nachbarn erzählen, dass ich Vorsorge betreibe, werde ich nicht. Auch sonst weiß es keiner außer die Leute hier und in einem anderen Forum. Ich bin einfach vorsichtiger geworden. Was mein ist, ist mein, und geht niemanden was an. Bekehren will ich sowieso niemand. Nach mehreren Stromausfällen hier in der Stadt und dem Heizungsausfall letztens und der angespannten Lage der Weltwirtschaft muss jeder schon selbst die Zeichen deuten können. Tut er es nicht, ist er (oder sie) ein Idiot oder hat leider nicht das nötige Geld, und das haben Menschen mit Kindern und einem normalen Gehalt oft nicht.


    Schnorren braucht bei mir auch außerhalb von Krisenzeiten keiner kommen. Ich habe selbst ein beschissenes Leben gehabt und eine Kindheit und Jugend in der Hölle geführt, und ich hab mich trotzdem durchgeschlagen. Mit vielen Umwegen und Stolpereren und Hinfallen, aber irgendwann bin ich auch erwachsen geworden und habe den Arsch gehoben. Trotz Krankheiten und den damit einhergehenden Beeinträchtigungen. Es geht im Leben immer voran, wenn man es will, man muss sich nur aufmachen und zur Not eben die nötige Hilfe suchen, psychologischer, medizinischer oder menschlicher Weise. Sonst könnte jeder, der einen Packen Schicksal mit sich herumträgt, den Kopf in den Sand stecken. Es gibt genug Menschen da draußen, die wirkliche Hilfe brauchen. Geld für Kippen und Alk is bei mir nicht drin. Und nein, ich bin keine Egoistin, eigentlich habe ich ein großes, weiches Herz. Aber ich habe Menschen an Alkohol, Drogen und Selbstmord sterben sehen, die lieber in ihrem Leid und ihrem Ego versunken sind, anstatt ihr Leben in die Hand zu nehmen und das Beste draus zu machen. Das hat mich zur Realistin gemacht. :traurig:

  • Zitat von Interessehalber;128906


    Nachbarn erzählen, dass ich Vorsorge betreibe, werde ich nicht.


    Eine weise Entscheidung. Und übrigens Respekt für Deinen Durchhaltewillen.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Wenn die Nachbarn vor der Tür stehen, ists schon zu spät.


    Lerne Deine Nachbarn gut kennen, in jedem Menschen steckt etwas Gutes. Und wenn nicht, dann kann man ihn immer noch als gemeinsamen Feind, der die anderen zusammenschweißt gebrauchen.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Im Falle abschotten,dichtmachen,wer jetzt mein Freund ist und mitarbeitet ist es in der Kriese auch.Der Rest,egal wer bleibt draußen,Notfalls auch sehr deutlich.Auch wenns hart und gemein klingt,Kinder haben auch keine Chance,rechne damit das diese vorgeschickt werden.

  • Hallo,


    ist schwierig, das mit den Nachbarn. Vor allem, weil man ihr Verhalten in einer Krisensituation kaum vorhersagen kann. Am besten ist es natürlich, wenn man die Nachbarn kennt und gemeinsam mit ihnen auch schon zu Normalzeiten kommuniziert und evtl. auch miteinander was unternimmt und sich aushilft. Nach meinen Erfahrungen sind Nachbarschaften auf dem Dorf (zumindest im "alten Ortskern") auch heute noch (Schicksals-)Gemeinschaften und man packt ohne viele Worte einfach mit an, wenn man sieht, dass der Nachbar sich grad mit irgendwas abmüht oder man leiht sich ein Werkzeug, fräst dem Nachbarn einen Weg durch den Schnee zur Haustür, wenn man eh grad am Schneeräumen ist (der revanchiert sich dann später am Tag, indem er mit dem Frontlader meine Schneeberge mit abfährt).


    Zu Olafs Erlebnis mit der "Entdeckung" des Stromerzeugers durch den neugierigen Nachbarn: das ist generell das Problem jeder Geheimniskrämerei. Deswegen bin ich der Meinung, dass bis zu einem gewissen Grad die "Vorbereitungen" durchaus öffentlich und für alle sichtbar sein sollten. Ich hab kein Problem damit, mein 1,9kWSEA auf den Hof zu rollen und dort einen Probelauf zu machen, während 5m weiter die Nachbarin steht. Die Neugier der meisten Leute ist recht schnell befriedigt und dann gehen sie mit einem "Ach so, na dann viel Spass noch damit" wieder in den Alltagsmodus über. Und beim nächsten Probelauf schauen sie schon gar nicht mehr hin.


    Als wir aufs Dorf zogen, in dem wir jetzt seit 8 Jahren leben, parkte ich als so ziemlich erste Aktion unsern Unimog rückwärts in die Scheune, um zu sehen, ob er reinpasst.
    [ATTACH=CONFIG]11798[/ATTACH]
    Das gab natürlich einen kleinen Menschenauflauf, wie immer, wenn "was neues passiert". Gestandene Männer aus der Nachbarschaft kamen ohne jegliche Hemmung, fragten mich aus und wollten mal hinters Lenkrad sitzen. Ich machte geduldig den Erklärbär, erzählte von damit absolvierten Wüstenreisen und dass man die Wohnkiste abnehmen kann und ich dann damit im Wald Brennholz "machen" kann. Das fanden sie dann alle ganz interessant, aber das war es dann auch schon. Einer fragte noch "Warum hast Du keinen Schlepper gekauft - ist doch viel praktischer?" - das Argument, mit nem Schlepper 500km auf ner Autobahn abzuspulen oder mit einem Laster mit Tempo 80 überzeugte ihn dann einigermassen, wenn auch nicht ganz. Und mittlerweile drängt meine bessere Hälfte(!) immer wieder, ob wir nicht so nen "kleinen Schlepper" anschaffen sollten.


    Was ich damit sagen will: ich propagiere (zumindest bei uns auf dem Land) relative Offenheit, bei allem, was ich an Haus und Hof tue. Wenn gewerkelt wird, dann steht das Scheunentor meist weit offen und gegen Feierabend kommt dann schon mal der Nachbar auf einen Schwatz vorbei und man philosophiert auch mal ne halbe Stunde über Gott und die Welt auf der Gartenbank.
    Durch die Offenheit nehme ich Spekulationen ("Was der wohl wieder da hinter seinen geschlossenen Fensterläden treibt?") jeglichen Raum und statt Neugier erzeugt man recht schnell eine Art Desinteresse durch die Nachbarn. Mit "Offenheit" schützt man Geheimnisse oft besser, als durch mühsames Verbergen und Heimlichtun. Denn das reizt den "Gegner" und stimuliert die Neugier nur.


    Es gibt natürlich auch schwierige Nachbarn, so wie den "Schnorrer", den Hjördis geschildet hat. Solche Leute würde ich schon in Normalzeiten auf Distanz halten. Die werden mit der Zeit immer "zutraulicher" aber auch aufdringlicher. Sie sehen es als ihr immer umfangreicher werdendes Gewohnheitsrecht an, mal schnell vorbeizukommen und sich breit zu machen. Ich würde sogar unterstellen, dass in vielen Fällen die Frage nach Salz, Mehl, Kippe oder sonstwas eigentlich nur ein Vorwand ist, um Kontakt aufzunehmen bzw. um eingelassen zu werden. Solche Leute sind oft sozial vereinsamte Einzelgänger mit psychologischen und Sucht-Problemen. Halte ich für potenziell gefährliche Typen.


    Was es bei uns mittlerweile auch schon auf dem Dorf gibt, sind durchwandernde Bettlertrupps aus Rumänien. Typischerweise 2er Teams weiblich oder junger Mann mit Kleinkind auf dem Arm. Der letzte hielt mir ein liebevoll gestaltetes A5-Kärtchen unter die Nase: einlaminiert ein paar Fotos von Häusern in Hochwassergebieten, garniert mit ein paar pseudo-amtlich wirkenden Stempeln und irgendwelchen Unterschriften. "Zuhause alles kaputt. Hast du Geld für uns? Mein Kind hat Hunger" ich hab ihm dann angeboten, für sein Kind ein paar Reiswaffeln zu holen und ihm eine Flasche (Leitungs-)Wasser. Das wollte er aber nicht, er sagte nur "Nur zehn Euro, bitte." Hab ihn dann vom Hof gejagt. Da hört es dann auch mit meiner "Offenheit" schlagartig auf. Diesen Bettlertrupps traue ich durchaus zu, neben ihrem Job auch Gelegenheiten auszuspähen, ob sich ein Einbruch lohnt. D.h. bei solchen Typen gehen Türe und Scheunentor ganz schnell zu und der Bittsteller wartet draussen - auch wenns regnet und mit Kind auf dem Arm. Aber das ist ein anderes Thema - sind ja schliesslich keine Nachbarn.


    Grüsse


    Tom

  • Genau tomduly,wenn die Neugier mal befriedigt ist wirds langweilig,Schmarotzer habe ich wie folgt vertrieben,Da auf einem alten Hof immer was tun ist,werden solche Leute von mir sofort eingespannt.Nach dem Motto;Gut das du gerade da bist,ich brauch dich mal ne 1/4 Stunde,das die Zeit sich automatisch immer mehr verlängert dürfte klar sein,ebenso schmutzige Hände(mindestens).Irgendwann heist es dann nur noch;Du ich hab nur kurz Zeit,wollte nur.....Gut das du gerade da bist,ich brauch mal schnell jemand der mit mir.......:grosses Lachen:Diese Leute siehst du dann immer seltener,bis gar nicht mehr.Wirkt prima.:unschuldig:

  • Also Mitleid ist ein ganz schlechter Ratgeber! Mein Bruder ist Alkoholiker und ich habe 15 Jahre Mitleid hinter mir. Ich habe die Schnautze voll! Aber nicht nur mein Bruder ist gut im Ausnutzen, Hajördis hat ja oben schon beschrieben, wie man sich Schmarotzer anfüttern kann.
    Vor einiger Zeit war mal ein wirklich bedauernswertes Geschöpf bei uns an der Haustür. Taubstumm! Konnte weder hören noch sprechen. Meine Frau hat die arme Alte weggeschickt. Im Gehen hat meine Frau ihr dann noch "hey" hinterhergerufen und die arme Alte, die ja überhaupt nix hören konnte, hat sich umgedreht. :devil:


    Aber eigentlich geht es ja um den Nachbarn. Wir leben in einer typischen EFH-Siedlung. Ich versuche möglichst jeden für das Thema "Vorsorge" zu sensibilisieren ohne sie mit der Nase darauf zu stossen, dass unser Keller voll von Lebensmitteln ist. Bei unserem direkten Nachbarn hat das schon gewirkt. Das ist aber auch die Familie, mit der wir im Ernstfall zusammenarbeiten möchten. Aber im Grunde ist es doch eine Gradwanderung. Auf der einen Seite möchte man die Leute in den Hintern treten und aufwecken, auf der anderen Seite möchte ich auf gar keinen Fall alle meine Karten aufdecken...

  • Ich halte es wie Tom, nur habe ich weniger Nachbarn. Meine Nachbarn sind betreffend Preppen sowieso auf dem besseren Stand, und man hilft sich gegenseitig aus. Ich beschaffe Baumaterial und erhalte dafür Brennholz und Werkzeug, wenn Notwendig. Dass man sich gegenseitig aushilft gehört dazu.
    An meinem alten Wohnort, mitten im Dorf, hat sich während des Hochwassers '05 sehr schnell herumgesprochen, dass es bei mir warme Küche gibt. Bis auf eine Ausnahme kamen alle Bittsteller (Nachbarn) mit Naturalien als Austausch bei mir an, sei es Benzin für den Brenner, Getränke oder Futter. Dafür konnten sie ihr Essen oder Wasser bei mir kochen.
    Nur einer ging davon aus, dass er alles umsonst erhält, und dies noch mit einer sehr unangebrachten Arroganz. (nett gesagt)
    Wie soll ich sagen... der gewann nach einem eindringlichen Gespräch mit mir sehr schnell und weit Land und mied mich auch später, wenn es nur irgendwie ging.
    Für die nachbarschaftliche Bindung war dieses Ereignis jedenfalls ein grosser Glücksfall. Danach war alles ein bisschen anders, lockerer und hilfsbereiter. Obwohl ich zwar aus dem Tal stamme gehörte ich davor im Dorf nicht dazu, da ich kein alteingesessener war. Danach gehörte ich dazu.


    Ein bisschen Selbstlosigkeit im richtigen Moment, gepaart mit angemessenr Härte und Schärfe gegenüber den Verständnislosen kann Wunder bewirken. Die Mischung machts. Man sollte den gesunden Menschenverstand anwenden und insgeheim seine Sachen trotzdem beieinanderhalten.
    Wie Tom schrieb: Geheimniskrämerei bewirkt in ländlichen Gegenden nur Neugier, zu grosse Offenheit wird ausgenutzt.
    Einzig Konsequenz in der Haltung und Handlung beeindruckt.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Bei uns im Ort gab es vor ein paar Jahren mit NEUDEUTSCHEN Jugendlichen,Randale,Pöpeln,Flaschen schmeißen,spucken usw,natürlich immer im Rudel.Beim Gassigehen mit Hund kam ich dazu wie die Helden eine alte Oma am Friehof "belästigten".Hund kurz anbinden,am "Gespräch"beteiligen",Ergebnis; 3 blutige Nasen,2 Rippenprellungen,auf der Gegenseite,Oma beruhigt,und nach Hause gebracht.Seither ist Ruhe,die Halbstarken spielen woanders,mein Ansehen als zugereister gestiegen,wann weiß jetzt das mit mir under Umständen nicht gut Kirschenessen ist.Dazu kam noch das zufällig ein paar echte Biker bei mir vorm Haus hielten weil einer eine Panne hatte.Die Jungs sahen zwar recht wild aus waren aber ganz ok,fragten nach Werkzeug,kamen dann abends noch mit einer Kiste Bier vorbei als Danke schön.Tja was soll man sagen,bei gewissen Leuten hat sich herum gesprochen,da laß man lieber die Finger weg.:grosses Lachen:

  • Zitat von DON;128933

    Im Falle abschotten,dichtmachen,wer jetzt mein Freund ist und mitarbeitet ist es in der Kriese auch.Der Rest,egal wer bleibt draußen,Notfalls auch sehr deutlich.Auch wenns hart und gemein klingt,Kinder haben auch keine Chance,rechne damit das diese vorgeschickt werden.


    Deswegen ist es wichtig: dass du weißt, welche Kinder zu deinen Nachbarn gehören. Fremde Kinder brauchen bei mir nicht an der Tür zu klopfen und auch keine fremden Menschen. Aber bei den Kindern in der direkten Umgebung ist was Anderes, aber die kennt man ja meist sowieso. Deshalb: wie auch schon wer anders schrieb, lerne jetzt deine Nachbarn kennen. Und ich geh da noch weiter und sage: dann schau aber auch, was die Krise aus ihnen macht. Bleiben sie eher besonnen wie sonst, oder drehen sie plötzlich am Rad. Das finde ich gefährlich, ich bin immer der Ansicht: erstmal ruhig bleiben, Lage und Problem sondieren und schauen, ist wirklich alles so schlimm, wie es scheint oder fühle ich mich selbst "einfach nur" überfordert und eigentlich ist die ganze Sache lösbar, wenn auch vielleicht mit mehr oder minder starken Blessuren.

  • Ich klink mich auch nochmal ein :grinning_squinting_face:


    Also den Schnorrernachbarn hab ich mittlerweile ganz gut abgehängt. Ich gebe ihm einfach nichts mehr, mache die Tür nicht auf usw. Letztens stand er vor der Tür, klingelte und klopfte. Ich sagte, ich hätte eine Zeit. Fast eine viertel Std stand er da!! Dann hab ich durch die Tür gefragt, was er wolle. Einen Besen wollte er... was zur Hölle dachte ich mir. Nein, sagte ich. Den find ich grad nicht. Und jetzt solle er bitte gehen. Seit dem war er auch nicht mehr da :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Zu meinen Nachbarn möchte ich so wenig Kontakt wie möglich haben. Die Wohngegend hier ist schön, aber hier im Haus sind die Mieten sehr billig. Ein kurzer Schwank durch's Haus gefällig?
    Vom Zigaretten-Ede hab ich ja schon berichtet. Da gegenüber wohnt seit kurzem eine Familie, die aussehen als hätten die 3 Generationen Inzest hinter sich. Und 2 kläffende Kacktölen haben die auch noch. Die würd ich im Notfall aber immerhin essen können (kleiner Scherz am Rande :grinning_squinting_face: ) Auf der gleichen Etage wohnen noch Großtante und -onkel meines Exfreundes. Nette, alte Leute. Ich glaube, die Vernünftigsten im Haus.
    Auf meiner Etage wohnt eine afrikanische Familie, die von der Lautstärke her kaum zu übertreffen ist. Etwas anstrengend, wenn man das Gegenteil lieber mag: Ruhe.
    Dann noch eine Kettenraucherin mit Katze und Interesse an Tibet. Die mag ich auch.
    Dann kommen noch eine fette Frau mit aggressivem Vokuhila-Mann, der seine Kinder anschreit. Ich mag keine Kinder, aber wie der mit denen umgeht, ist einfach nicht ok. Den mag ich garnicht.
    Dann noch zwei alleinerziehende Mütter, die höchst wahrscheinlich wesentlich jünger als ich jetzt waren, als sie ihre Kinder bekommen haben.
    Ja. Ich weiß. Ein paar Klischees sind wohl dabei. Aber in den 3 Jahren, die ich hier wohne, haben sich viele bestätigt.
    Bis auf das ältere Paar unter mir und die Katzen-Tibet-Frau auf meiner Etage kann ich nur sagen: Nachbarn? Nein, danke.

  • Ich hab wahrscheinlich einen idealtypischen Nachbarmix. Im Uhrzeigersinn: Lebensmittelchemiker, (Ergo)therapeutin, Tischlermeister, Maschienenbauing, Schlachtermeister, Friseurin und unsere besten Freunde die wir eingeladen haben im falle eines Notfalls zu uns zu kommen, er Bürohengst und Outdoorfreak und sie ist Pharmazeutische Assistentin.


    Was mir fehlt ist ein richtiger Mediziner. :face_with_rolling_eyes: