Wieviel Rucksack braucht der Mensch?

  • Zitat von deju323ci;132399

    Hallo @Moléson
    Wo ich mir mein Rucksack Deuter 50+ 10l gekufte habe, wurde mir empfohlen, dass es auf ''normalen'' Wanderungen das Gesamtgewicht nicht höher als eindrittel des Eigengewicht wird....
    LG Deju


    Hallo Deju,


    selbst das würde ich nur für "normale" Wanderungen in halbwegs ebenem und einfachem Gelände unterschreiben - z.B. Wandertouren in Mittelgebirgen mit mässigen Steigungen. Für alpine Bergtouren oder schwierieges Gelände sage ich max. 15-20% des Eigengewichts. Wobei zum Eigengewicht Knochen, Muskeln und innere Organe zählen. Ein evtl. vorhandener Bierbauch ist dem Rucksackgewicht zuzurechnen.:devil:



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Ein evtl. vorhandener Bierbauch ist dem Rucksackgewicht zuzurechnen.:devil:


    verschafft einem aber gleichzeitig das nötige Gegengewicht und man kippt nicht so schnell nach hinten um:kichern:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Und wie würdet ihr das berechnen, wenn zeitweilig noch ein gewisses Zusatzgewicht auf den Schultern mit eingeplant werden muss? Zur Zeit ist das Gewicht 17kg schwer, 4 Jahre alt und kann auch schon ein paar Kilometer laufen, aber eben nicht so schnell.


    Gruß bigenka

  • Zitat von deju323ci;132399

    Hallo @Moléson
    Wo ich mir mein Rucksack Deuter 50+ 10l gekufte habe, wurde mir empfohlen, dass es auf ''normalen'' Wanderungen das Gesamtgewicht nicht höher als eindrittel des Eigengewicht wird. Also sollte man schon vorsichtig sein.
    Auf diesem Foto ist das ja 50% des EGew. sieht schon havy aus. Sieht mir aber nicht nach AAD10 aus?. Kannst uns da etwas weiterhelfen.. Wenn schon so ein sehr gutes Rucksack/ Eigengew. Foto als Vergleich gestellt wird.


    LG Deju


    Ist nicht AAD10...


    Das was die der Verkäufer gesagt hat stimmt in etwa. Und das ist für den normal Menschen schon im oberen Bereich. Gemütlich ist es mit weniger als 1/4 des Gewichtes und unter Gewicht sollte man verstehen ohne die Kg am Bauch.


    Also mehr oder minder alles was sich unter 20 Kg bewegt. Darüber sollte man die entsprechende Kondition mitbringen.


    Gute Rucksäcke gibt es wie Sand am Meer. Das einzige das man nicht nehmen sollte sind der Miltec Schrott oder ähnliches. Das ist raus geworfenes Geld, die halten nicht. Wenn man richtige Militärrucksàcke nimmt sind die meistens sehr schwer, aber dafür völlig unzerstörbar.


    Hier was man als Schrott bezeichnen kann einen Russischen Sack "Tortuga", der hat nicht mal einen Sommer gemacht und alles war kaputt.



    Hier die Rucksäcke die sich bei mir auf der Dauer bewährt haben:



    Von links nach rechts:


    - Kastinger ZO30, 30 l aber wirkliche 30 l, Gewicht 1.3 Kg
    - Berghaus Cyclops II Vulcan. Da habe ich die zwei Seiten Taschen abgetrennt und alles überflüssige, 70l und 2.4Kg
    - Kastinger 110l, 3.6 Kg


    Warum ich das Foto von dem Jungen Mann gepostet habe ist weil es das übliche Problem darstellt, zuviel Klumpatsch. In dem Falle passt es weil der einfach physisch weit über dem Durchschnitt ist und ausserdem noch jung genug um voller Energie zu sein.


    Das übliche Problem heisst Sachen mitnehmen für den Fall das:


    - Deswegen hat man 2 Feuerzeuge, 1 Schachtel Streichhölzer, und Feuerstein plus Zümdmittel
    - Man hat 2 mal Klamotten, man könnte ja in einen Bach fallen
    - Man hat eine Stirnlampe, ein Taschenlampe, eine Photon und Reservebatterien, kann ja etwas kaput gehen


    Usw......


    Die Realität ist, ich habe noch nie etwas anderes gebraucht als ein BIC Feuerzeug um ein Feuer zu machen.
    Ich bin noch nie in einen Fluss gefallen.
    Und Lampen brauch ich eigentlich nicht wirklich, eine Photon als Notbeleuchtung reicht


    Die Realität ist ich habe vor 30 Jahren 2 Monate in der Wüste verbracht, mit einem Satz Kleidung, einer Schweizer Woll Decke, einer Isomatraze, ein alter Topf, ein Wasserbeutel, ein Taschenmesser und ein Zippo Feuerzeug. Essen war Datteln und Milchpulver. Nachts ging es auf -5° und Tags +40C°.


    Und heute habe ich immer noch zu viel Zeugs dabei.


    Hier mal eine minimal Version:



    1 Wasser dichter Hut
    1 Mal Unterwäsche Merinos 200
    1 Sturmhaube
    1 Schal
    1 Matraze von Wiggys
    1 Poncho Liner von Kiffaru
    1 BW Poncho
    1 Kochset (Gas kocher und Titan)
    2 Exped dichte Säcke
    1 Paar merinos Strümpfe
    1 Etwas zu schreiben und Papiere im dichter Verpackung
    1 Fleece Handtuch
    1 Thermos kanne
    1 Feldflasche
    1 Anti-brumm rot
    1 Paar leder Handschude Carhartt
    1 Hygiène Set
    1 Notfall Set
    1 Kiste klein krimkrams
    1 Messer
    1 Tarp 250x300cm (nicht dabei ist ausgeliehen, wiegt aber 450g)



    Passt alles ohne die Vordertasche zu bemühen wo man Nahrung rein tun kann in den Kastinger 30l. Gewicht im Ganzen 8Kg. Kommt dazu Essen und Wasser.


    Es ist angenehmer es in den Berghaus zu tun, wo der Sack weniger prall ist und man alles rein tun kann und so nirgends hängen bleibt. Dann wiegt es 9 Kg. Noch 3 l Wasser 2 Kg Nahrung und man kommt auf 14 Kg was zu ertragen ist.




    Gruss Moleson

  • Noch so als Alternative der Rush 72 von 5.11





    47 l mit einem Hauptfach von 37l, 2.2 Kg


    Eine klein Vordertasche:



    Platz für dies es brauchen für reserve magazine,




    Seitliche Taschen:




    Obertasche:



    Was da so alles reinpasst





    Es ist eine andere philosophie als der Tube wo man alles von oben reinpackt, aber auch absolut zu gebrauchen.


    Moléson

  • Zitat von moleson;132414

    Also mehr oder minder alles was sich unter 20 Kg bewegt. Darüber sollte man die entsprechende Kondition mitbringen.


    Die Kondition sehe ich nicht als das große Problem. Wenn einem die ausgeht merkt man das schon und die kann man auch sehr schnell trainieren, innerhalb weniger Wochen geht da schon sehr viel.


    Das eigentliche Problem sind Sehnen, Knochen und Gelenke. Mehr als ein "harter Hund" hat sich schon beim bergab laufen mit schwerem Rucksack die Bänder gerissen, Knochen gebrochen (Ermüdungsbruch) oder gar seine Kniegelenke für den Rest des Lebens dauerhaft ruiniert.


    Bei Knochen kann man von mindestens 1 Jahr intensivem Training ausgehen, bis die entsprechend dicker und stabiler geworden sind, viele Verschleissteile in den Gelenken kann man meines Wissens garnicht wirklich trainieren.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.


  • Ein paar der Fragen kann ich beantworten. Und zwar aus Erfahrung. :face_with_rolling_eyes:
    Ich dürfte mir 2003 für einen Einsatz bei der Bw das Rucksackmodell aussuchen und entschied mich nach dem Test einiger Modelle und Volumina für dieses Modell.
    http://intranet.tatonka.com/in…hp?7601_TT%20Range%20Pack


    Der Rucksack sollte 30 kg Dauergewicht und temporäre Zuladung (Gruppengerät, Wasser, Munition, Verbrauchsartikel) von zusätzlichen 20 kg ermöglichen. Sowohl vom Volumen als auch vom Tragekomfort.


    Im mehrwöchigem Einsatz stellte sich heraus, dass das höhere Eigengewicht durch das Tragesystem, das sehr viel Gewicht auf den Hüftgurt bringt, gerechtfertigt war. Über 40 kg waren über weitere Strecken (+50 km Tagesstrecke) auch mehrere Tage kein Problem. Gelegentliches Laufen einiger km mit 7-8 km/h funktionierte mit 30 kg gefühlt besser als mit einem 3 kg leichteren 60 Liter-Bw-Rucksack, der ebenfalls mit 30 kg beladen war.


    Wir mussten ein paar Mal über einen Fluß (20-30 m breit) und ich hatte keine Probleme den Rucksack mit Zeltplane und Poncho trocken zu halten. Die die ihre Kleidung zum Durchqueren mangels Ladevolumen nicht mehr im Rucksack verstauen konnten hatten mehr Probleme.

    Die hatten dann auch immer nasse, dreckige Ausrüstung, die irgendwo außen rum klapperte und manchmal sogar verloren ging. Letzteres ist besonders blöd, wenn man nicht wie in "Friedenszeiten" jederzeit Material nachführen oder die "Trekking-Tour" abbrechen kann. Schrumpft die Gruppe unterwegs kann es auch sein, dass man zusätzliches Gruppengerät in sein Gepäck aufnehmen soll, wenn der Auftrag mit verminderter Mannstärke weiter ausgeführt werden muss.


    Abseilen über 30 m geht noch, klettern mit 30 oder 40 kg ist aber nur sehr eingeschränkt möglich. Interessanterweise bekam ich dann immer das Funkgerät und den Batteriesatz (10 kg), weil in meinem Rucksack "noch Platz" war und man mit auf dem Bauch geschnallten Gerät kaum klettern kann. In einer Gruppe kann Ladekapazität dazu führen, dass man Dir mehr Gruppenausrüstung auflädt, je größer Dein Rucksack ist.


    Abwürfe aus 2-3 m Höhe überstand der Rucksack klaglos, genauso das Nachziehen. Man hat den Rucksack im Tunnel, unter dem Stacheldrahtverhau, im Dickicht, ja meistens nicht mehr auf dem Rücken wenn man kriechen muss, sondern zieht ihn nach. Ob 15 oder 30 kg spielt dann weniger eine Rolle. Eher die richtige Nachziehtechnik und nirgends hängen zu bleiben.


    Im Transportmittel kommt er auf den Schoß. Da wo ich sitzen kann ist vor mir auch noch Platz für mein Gepäck. Muss er dort über Stunden positioniert werden, kommt schwere Ausrüstung vorab in die Seitentaschen und unter den Sitz bzw. zwischen die Füße. Die beiden abnehmbaren Seitentaschen sind übrigens auch tatsächlich noch Handgepäck konform. Ein 40 Liter-Daypack vermutlich nicht mehr.


    In ein Zelt passt der Nachts leerere Rucksack (ohne Schlafsack, Zelt, Plane, etc.) zumindest bei mir rein. Wenn es richtig kalt ist benutze ich ihn ausgeleert noch als Isolierung.


    Die Nutzung in einer panischen Menschenmenge habe ich noch nicht probiert, kann mir aber auch das passende Szenario mit Rucksack in dieser Menge nicht vorstellen. Vermutlich muss ich dann ungeachtet von Gewicht und Volumen jeden Rucksack abwerfen.


    Was mir noch im Gedächtnis hängen blieb ist, dass ich einige Zeit brauchte die mich seitlich überragenden Taschen richtig einzuschätzen.


    Seit letztem Jahr habe ich zusätzlich noch den Berghaus Crusader, kam aber noch nicht zum Testen unter Einsatzbedingungen.
    http://www.woodland-tactical.d…ck-berghaus-crusader.html
    Das zusätzliche Grab Pack ermöglicht eine sehr variable Nutzung zwischen Seitentaschen (2x10 L), Grab Pack (30 L), Rucksack ohne/mit Seitentaschen (90/110 L) und mit auf dem Bauch geschnalltem Grab Pack (140 L) mit 1,5 kg weniger Gewicht als beim TT.
    http://www.woodland-tactical.d…rghaus-mmps-grab-bag.html


    Ich benutze diese Taschen wenn ich mich kurzeitig von der Gruppe trenne, aber immer noch Material wie Wasserblase, Spektiv, Poncho, etc. mitführen muss.

  • Zitat von Cephalotus;132435

    Die Kondition sehe ich nicht als das große Problem. Wenn einem die ausgeht merkt man das schon und die kann man auch sehr schnell trainieren, innerhalb weniger Wochen geht da schon sehr viel.


    Das eigentliche Problem sind Sehnen, Knochen und Gelenke. Mehr als ein "harter Hund" hat sich schon beim bergab laufen mit schwerem Rucksack die Bänder gerissen, Knochen gebrochen (Ermüdungsbruch) oder gar seine Kniegelenke für den Rest des Lebens dauerhaft ruiniert.


    Bei Knochen kann man von mindestens 1 Jahr intensivem Training ausgehen, bis die entsprechend dicker und stabiler geworden sind, viele Verschleissteile in den Gelenken kann man meines Wissens garnicht wirklich trainieren.


    Knochen werden sicher nicht dicker, was man trainiert ist die stabilisations Muskulatur, den Kreislauf und in gewissem Masse die Sehnen. Dann muss man nicht den Faktor Alter unterschätzen.


    Als ich um die 20 war ein ganzes Jahr an einem Stück unter de Uniform verbrachte war ich natürlich top fit. Heute 30 Jahre später und 20 Kg mehr kann ich noch meine 30-40 km laufen mit 20 Kg auf dem Rücken oder 15 mit 40Kg, aber das war es dann auch. Damals waren 80km mit 3'000m Höhen Unterschied in den Tessiner Bergen mit 20 Kg auf dem Rücken ein Tagespensum wo du Abends noch eine Flasche Wein runterkipptest und am nächsten Morgen frisch rasiert am Appell standest.


    Insofern denke ich man muss realistisch bleiben mit seinen Gewichten. Aber das ist problemlos machbar, denn üblicherweise schlept man keine Munition, Sprengstoff, HG, Waffen und Kommunikationsmittel mit sich rum. Und mit ein bisschen Erfahrung und den modernen Materialen lässt sich mit recht wenig auskommen.




    Zitat von Silverdragon;132437

    Ein paar der Fragen kann ich beantworten. Und zwar aus Erfahrung. :face_with_rolling_eyes:
    Ich dürfte mir 2003 für einen Einsatz bei der Bw das Rucksackmodell aussuchen und entschied mich nach dem Test einiger Modelle und Volumina für dieses Modell.
    http://intranet.tatonka.com/infosys/php/artintt3.php?7601_TT%20Range%20Pack


    Der Rucksack sollte 30 kg Dauergewicht und temporäre Zuladung (Gruppengerät, Wasser, Munition, Verbrauchsartikel) von zusätzlichen 20 kg ermöglichen. Sowohl vom Volumen als auch vom Tragekomfort.


    Im mehrwöchigem Einsatz stellte sich heraus, dass das höhere Eigengewicht durch das Tragesystem, das sehr viel Gewicht auf den Hüftgurt bringt, gerechtfertigt war. Über 40 kg waren über weitere Strecken (+50 km Tagesstrecke) auch mehrere Tage kein Problem. Gelegentliches Laufen einiger km mit 7-8 km/h funktionierte mit 30 kg gefühlt besser als mit einem 3 kg leichteren 60 Liter-Bw-Rucksack, der ebenfalls mit 30 kg beladen war.


    Nur das 08:15 Flüchtling der sein BOB aus dem Regal holt deine Kondition nicht hat.


    Und dann spielen Kg schon eine Rolle der tatonka Rucksack spielt in der Liga der Miltär Rucksäcke mit seinen 4.5 Kg. Alle diese Rucksäcke um die 110 l habe diese Gewicht, dafür sind sie unzerstörbar und recht bequem.


    Nur im vergleich zu meinem Abgespeckten Vulcan sind das 2 Kg Unterschied. Diese werden wichtig bei nicht oder normal trainierten Menschen.



    Zitat

    Was mir noch im Gedächtnis hängen blieb ist, dass ich einige Zeit brauchte die mich seitlich überragenden Taschen richtig einzuschätzen.


    Ist der Grund warum ich bei dem Vulcan und auch dem Kastinger die Seitentaschen weg gemacht habe.



    Zitat

    Seit letztem Jahr habe ich zusätzlich noch den Berghaus Crusader, kam aber noch nicht zum Testen unter Einsatzbedingungen.
    http://www.woodland-tactical.d…ck-berghaus-crusader.html
    Das zusätzliche Grab Pack ermöglicht eine sehr variable Nutzung zwischen Seitentaschen (2x10 L), Grab Pack (30 L), Rucksack ohne/mit Seitentaschen (90/110 L) und mit auf dem Bauch geschnalltem Grab Pack (140 L) mit 1,5 kg weniger Gewicht als beim TT.
    http://www.woodland-tactical.d…rghaus-mmps-grab-bag.html


    Ich benutze diese Taschen wenn ich mich kurzeitig von der Gruppe trenne, aber immer noch Material wie Wasserblase, Spektiv, Poncho, etc. mitführen muss.


    [/QUOTE]
    Die Bergaus Teile sind um 2 Kg leichter und am Schluss erfüllen den gleichen Zweck.


    Wenn es sich darum handelt einen Kampfsack zu haben mit dem man Mobil ist:



    In dem Sack ein kleiner Notkocher, etwas zum Knabbern. Eine zweite Munndotation, 2 HG, eine Schweizer Armee Woll-Decke eingerollt in dem BW Poncho. Low tech aber man kann problemlos damit überleben.


    Und sonst so sahen unsere Gebirgsjäger vor 30 Jahren aus, und die überlebten 2 Wochen da oben...

  • Zitat von moleson;132440

    Knochen werden sicher nicht dicker,


    Knochen werden durch regelmäßige Belastung sehr wohl stabiler. "Dicker" ist vielleicht unglücklich formuliert. Ich kann den genauen Mechanismus nicht erklären, bin kein Mediziner.


    Zitat


    Und dann spielen Kg schon eine Rolle der tatonka Rucksack spielt in der Liga der Miltär Rucksäcke mit seinen 4.5 Kg. Alle diese Rucksäcke um die 110 l habe diese Gewicht, dafür sind sie unzerstörbar und recht bequem.


    Nur im vergleich zu meinem Abgespeckten Vulcan sind das 2 Kg Unterschied. Diese werden wichtig bei nicht oder normal trainierten Menschen.


    Mein mittelgroßer Rucksack für meinen neuen BOB+ ist ein Crux AK57.


    http://www.crux.uk.com/en/rucksacks.php?range=1&product=4


    Der hat ein Nylon-Kevlar Außengewebe, teilweise Cordura 1000, ist weitgehend wasserdicht im Wortsinne (spezieller Reissverschluss, reduzierte und innen abgetapte Nähte), hat ein integriertes, entnehmbares Alutragegestell und einen durchaus brauchbaren Hüftgurt, richtig stabile Schnüre und wiegt, wenn ich mich nicht irre, keine 1,3kg. Dafür ist aber auch nix überflüssiges dran, Hauptfach, Deckelfach und das wars im Wesentlichen und der Preis ist auch heftig. Da ich aber an meinem alten großem Rucksack sehe, wie lange man von guter Qualität was hat, probier ichs jetzt mal mit dem und hoffe, dass der seine 20 Jahre und mehr nützlich sein wird...


    Natürlich trägt man damit nicht dauerhaft 30kg herum, dafür ist er nicht ausgelegt.


    Man braucht aber eine völlig andere Packphilosophie, wenn man quasi nur ein großes Fach hat. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile, wenn man nicht vernüftig packt.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;132442

    Knochen werden durch regelmäßige Belastung sehr wohl stabiler. "Dicker" ist vielleicht unglücklich formuliert. Ich kann den genauen Mechanismus nicht erklären, bin kein Mediziner.


    Ich bin einer und nein Knochen werden nicht stabiler. Was die Knochen hält ist die Muskulatur. Ohne Muskeln würden deine Beinknochen bei jeder Kurve beim Skifahren brechen.
    Was Knochen machen ist effektiv dort dichter werden wo die grösste Belastung ist und dünner wo sie weniger wird eins der Mechanismen wie Frakturen verheilen und hinterher sich etwas stabiles wieder aufbaut. Bei jemand der nicht Bettlägrig ist, ändert die Belastung durch einen Rucksack wenig an den Knochen.




    Schein etwas gutes zu sein. Sowieso billige Rucksäcke sind ihr Geld nicht wert. Und was die Packphilosophie betrifft ich bin ein Befürworter der Tubes.


    Moléson

  • Zitat von moleson;132443

    ...und nein Knochen werden nicht stabiler. Was die Knochen hält ist die Muskulatur. Ohne Muskeln würden deine Beinknochen bei jeder Kurve beim Skifahren brechen.
    Was Knochen machen ist effektiv dort dichter werden wo die grösste Belastung ist und dünner wo sie weniger wird eins der Mechanismen wie Frakturen verheilen und hinterher sich etwas stabiles wieder aufbaut. Bei jemand der nicht Bettlägrig ist, ändert die Belastung durch einen Rucksack wenig an den Knochen...


    Ein Hinweis zum Thema Vorsorge bei Osteoporose. Ich bin aber auch kein Arzt... :face_with_rolling_eyes:


    Aber schöne Rucksäcke habt Ihr. :Gut:

    I feel a disturbance in the force...

  • [QUOTE=moleson;132440]Als ich um die 20 war ein ganzes Jahr an einem Stück unter de Uniform verbrachte war ich natürlich top fit. Heute 30 Jahre später und 20 Kg mehr kann ich noch meine 30-40 km laufen mit 20 Kg auf dem Rücken oder 15 mit 40Kg, aber das war es dann auch.[QUOTE]


    Genau darum geht es. Jeder sollte wissen, dass der eigene Rucksack den eigenen Möglichkeiten und Szenarien gemäß gepackt werden muss. A plant 10 Magazine .223 mit ein, B die Babyflasche und Windeln.


    Bezüglich des Gewichts plädiere ich auch nicht für ein Ausreizen aller Möglichkeiten. Man sollte bei der Auswahl des Rucksacks nur Bedenken, ob ein gespartes kg tatsächlich die späteren Einschränkungen in Stabilität, Komfort und Ladekapazität rechtfertigen.


    Meine Erfahrung ist, dass sich über mehrere Wochen die Zuladung ändert. Und dann sind vernünftige Ladereserven im Rucksack besser als sich Begehrlichkeiten erweckende Ausrüstung irgendwo außerhalb dran zu packen. Vielleicht muss ich sogar sonst am Mann getragene Ausrüstung temporär im Rucksack verpacken, z.B. wenn ich im "zivilen" Modus bewohnte Gebiete durchquere.


    Etwas Reserven im Rucksack schaden nicht. Besonders wenn man ihn tatsächlich in unterschiedlichem Gelände und Temperaturbereichen einsetzen will.


    Ich habe den 40 Liter-Camelback Motherlode als Daypack und einen zivilen 70 Liter-Trecking-Rucksack von VauDe.
    http://shop.camelbak.com/motherlode/d/1101
    Aber für ein Fluchtszenario mit vielen unbekannten Variablen wie eventuell jahrelange Nutzung würde ich eher auf meine großen Militärrucksäcke vertrauen.

  • Zitat von moleson;132443

    Ich bin einer und nein Knochen werden nicht stabiler. Was die Knochen hält ist die Muskulatur. Ohne Muskeln würden deine Beinknochen bei jeder Kurve beim Skifahren brechen.
    Was Knochen machen ist effektiv dort dichter werden wo die grösste Belastung ist und dünner wo sie weniger wird eins der Mechanismen wie Frakturen verheilen und hinterher sich etwas stabiles wieder aufbaut. Bei jemand der nicht Bettlägrig ist, ändert die Belastung durch einen Rucksack wenig an den Knochen.


    Facharzt für ?


    Siehe Artikel Intensität und Effekte von Krafttraining bei Älteren von 2011, in dem es am Rande um die Knochendichte geht (Hervorhebung von mir):


    • "Körperliche Aktivität kann zu einer Erhöhung beziehungsweise einem verminderten Rückgang der Knochendichte vorrangig bei älteren, postmenopausalen Frauen führen (7, e4). Bei geringer Knochendichte sind neben Effekten für die Wirbelsäule auch Effekte für die Hüfte nachweisbar (7). Eine adäquate Stimulation der Osteogenese und eine Erhöhung der Knochendichte lassen sich dabei insbesondere durch hohe Belastungsintensitäten erreichen. Allerdings differieren die Ergebnisse bezüglich einer effizienten Trainingsdosierung. So untersuchten Bemben et al. den Einfluss eines achtmonatigen Maximalkrafttrainings (dreimal/Woche) und eines Krafttrainings mit zusätzlichem Ganzkörpervibrationstraining auf den Knochenmetabolismus (unter anderem auf die alkalische Phosphatase), die Knochendichte (DXA) und die Muskelkraft bei Frauen nach der Menopause (11). Als Ergebnis konnten eine höhere Muskelkraft in beiden Interventionsgruppen, allerdings keine Unterschiede bezüglich des Knochenstoffwechsels und der Knochendichte verzeichnet werden. Burke et al. fanden nach einem multimodalen, achtwöchigen Bewegungsprogramm (Balance- und Krafttraining von postmenopausalen Frauen mit nachgewiesener Osteoporose) bei hoher Compliance eine Verbesserung der isometrischen Muskelkraft der Sprunggelenks- und Kniegelenksmuskulatur sowie der Gleichgewichtsfähigkeit (12). "


    Beachte: keine allgemeingültigen Aussagen, sondern im Kontext der Fragestellung zu interpretieren (ältere Menschen, Krafttraining, Metastudie).

  • Zitat von Cephalotus;132442

    Man braucht aber eine völlig andere Packphilosophie, wenn man quasi nur ein großes Fach hat. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile, wenn man nicht vernüftig packt.


    Bei der Packphilosophie spielt es dann noch eine Rolle, ob man allein oder in der Gruppe ist und ob alle in der Gruppe das gleiche Equipment haben und dieses einheitlich verpackt ist. Der für das Feuer/Essen eingeteilte Mann kann nur dann für alle die Portionen vorbereiten, wenn er schnell in den vereinbarten Außentaschen die warmzumachende Ration in den abgelegten Rucksäcken findet.


    In der Gruppe spezialisiert man sich (Alarmposten, Zelt/Isomatten/Schlafsack, Feuer/Essen, Feuerholz sammeln, Geländererkundung um den Lagerplatz) und dann helfen Standards bei Waffen, Medic und Gerät.


    Manche Ausrüstungs-Entscheidungen richten sich dann nach etablierten Gruppenstandards. Berghaus Crusader, Carinthia HIG und Defence 4, Katadyn Pocket, Streamlight Sidewinder, Garmin 60CSx, etc. sind Entscheidungen die mal getroffen wurden und weil ich diese Ausrüstung kenne und zugriffsbereit habe bleibe ich halt dabei.


    Man sollte in solchen Threads fairerweise immer dazu sagen, ob man ein bestehendes Ausrüstungsteil heute nicht durch etwas Anderes ersetzen würde.

  • Zitat von Silverdragon;132456

    Bei der Packphilosophie spielt es dann noch eine Rolle, ob man allein oder in der Gruppe ist und ob alle in der Gruppe das gleiche Equipment haben und dieses einheitlich verpackt ist. Der für das Feuer/Essen eingeteilte Mann kann nur dann für alle die Portionen vorbereiten, wenn er schnell in den vereinbarten Außentaschen die warmzumachende Ration in den abgelegten Rucksäcken findet.


    Ich meine damit eher, wie man Sachen griffbereit lagert.


    Bei meinem BOB(+) gibt es fünf Notwendigkeiten, die ich mehr oder weniger erfolgreich versuche unter einen Hut zu bekommen.


    Ich versuchs mal am Beispiel Crux57 zu erklären, der quasi nur zwei Fächer hat und nur den Zugang von oben, also kein Schlafsackfach o.ä. und mit dem ich mich derzeit herum spiele.


    1. Der Schlafsack muss bei gepackten BOB als letztes Teil rein, da ich den unkomprimiert neben dem BOB lagere. (=spezielle BOB Anforderung, kann man dann unterwegs anders machen)


    2. Ich will den Rucksack aus dem Fenster im 4. Stock werfen können, das bedeutet, dass die Dinge, die polstern (Kleidung, Schlafsack, isomatte, Zelt, teilweise Nahrung, Handtuch, Taschentücher, Seil,...) rundherum gepackt werden müssen und schlagempfindliche oder spitze Sachen geschützt in der Mitte (=spezielle BOB Anforderung)


    3. Schwere Sache gehören nahe an den Rücken (gilt universell)


    4. Ich will nichts, das in der Grundkonfiguration draußen am Rucksack baumelt und ich will einen lautlosen Rucksack, der beim laufen nicht scheppert und klappert (ist eine Anforderungen, die zumindest bedingt auch bei normalen Rucksäcken nicht schadet)


    5. Ich will sofortigen Zugriff auf die wirklich wichtigen Sachen. Die Frage ist schon mal, was ist wirklich wichtig? Oben steckt ja blöderweise der Schlafsack, den braucht man idR nicht gerade. Wichtig sind Wasserflaschen, Messer, Seil, Handschuhe, Poncho, 1. Hilfe Set. Ohne große Räumerei sollte man auch ans Zelt/Tarp/Bivi, an die Isomatte, Schuhkram für Flussdurchquerung und die Wasseraufbereitung ran kommen. Bestimmte Sachen müssen dann auch nach den ersten Minuten der Flucht, wenn das "marschieren" beginnt vom Rucksack an den Körper wandern, z.B. Feuerzeug, Geld/Dokumente, Selbstverteidigungskram, etc...


    So und jetzt versuch das mal alles so gepackt in eine einzige Röhre unterzubringen und idealerweise alles auch noch wasserdicht und wiederverschließbar verpackt, auch im Dunkeln oder mit einer hand entnehmbar, auch bei strömendem Regen im Schlamm.


    Das erfordert wesentlich mehr Nachdenken und Disziplin als ein Rucksack mit Dutzenden Taschen und Fächern. Ich hab durchaus reichlich Erfahrung im Rucksack packen und tragen, aber das Problem ist wahrlich nicht einfach zu lösen und benötigt sehr viel rumprobieren, auch bei der Wahl der Packsäcke und was man in welchen Sack packt. Selbst die Form und das Material der Packsäcke spielt eine wichtige Rolle, lange schlanke Packrollen aus gleitfreudigem Silnylon erlauben leichteren Zugriff, sind aber bei bestimmten Sachen wie Nahrung kaum in die passende Form zu bekommen.


    Dabei darf man ja nicht vergessen, dass aus einem Kleidersack unterwegs mindestens zwei Säcke werden, denn niemand mag getragenes und stinkendes Zeug oder gar nasses Zeug mit sauberer trockener Wechselwäsche in einen Sack packen.


    Und generell gilt, dass ein zuhause perfekt gepackter Rucksack unterwegs dann plötzlich locker 5% mehr Platz braucht (bei Leuten, die z.B,. ihre Kleidung vakuumieren ist das Problem sogar noch dramatischer)


    Andererseits gewinnt man aber auch ein wasserdichtes Paket, mit dem man auch im Fluss treiben könnte, das man durch den Schlamm ziehen kann, wenn's sein muss, dessen Inhalt nicht kontaminiert wird (durch was auch immer) und das kompakt, leicht und robust ist, sich auch in riskanten Situationen gut tragen lässt und von außen niemanden ahnen lässt, was man dabei hat.
    Wobei ein 57l Kletterrucksack halt nicht mehr unauffällig sind, als Alltagsrucksack geht das nicht mehr durch.


    Und wenn man mehr Platz braucht muss man halt eben Dinge nach draußen verlagern (oder im Falle des AK57 eben das ausziehbare Fach nutzen)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Mal eine Frage:


    Ist das alles eher Theorie oder trainiert Ihr solche Situationen? Ich frage mich das, weil ich jetzt nicht direkt darauf kommen würde meinen Rucksack aus dem Fenster zu werfen. Denn: Ich will ja meinen Rucksack dann auch wieder haben. Springe ich dann hinterher?

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von lord_helmchen;132462

    Mal eine Frage:


    Ist das alles eher Theorie oder trainiert Ihr solche Situationen? Ich frage mich das, weil ich jetzt nicht direkt darauf kommen würde meinen Rucksack aus dem Fenster zu werfen. Denn: Ich will ja meinen Rucksack dann auch wieder haben. Springe ich dann hinterher?


    Das ist ein anschauliches Beispiel (ich würde z.B. am Seil hinterher kommen, wenn ich nicht mehr durchs Treppenhaus kann). Selbst ohne Seil müsste ich ganz gut von Balkon zu Balkon kommen, hab das aber aus verständlichen Gründen noch nicht geübt, sondern mir nur angeschaut. Das tät' ich lieber mit meinem Körpergewicht statt mit meinem Körpergewicht + Rucksackgewicht.


    Brand im Gebäude ist ja ein klassischer Fall für einen Fluchtrucksack und ich bevorzuge es nun mal, ganz oben zu wohnen.


    Ist auch nur ein Beispiel. Ein so gepackter Rucksack hat auch seine Vorteile beim Transport auf Fahrzeugen (wer schon mal mit den Bussen in Afrika oder Südamerika gefahren ist, der weiß evtl., wie dort große Gepäckstücke verpackt werden, glaub mir, da willst Du keine Außentaschen dran haben) oder überall dort wo es enger zugeht.
    Ein ganz banaler Vorteil ist, dass man sich auch mal gemütlich drauf sitzen kann.


    Das ist auch nur eine Möglichkeit einen Rucksack zu packen (die, die halt für mich halbwegs gut funktioniert), ich sehe auch die Vorteile eines Rucksacks mit zwei Dutzend Fächern und Täschchen, wo da jedes Ding sein genau definierten Platz hat und schnell greifbar ist.
    Das muss man einfach ausprobieren, was man lieber haben will. Ich bin mir halt nicht sicher, ob eine Flucht wirklich auf "wandern" hinaus läuft und möchte daher einen Rucksack, der mich so wenig wie möglich behindert. Das ist aber nicht nur eine Frage des Gewichts, sondern auch eine Frage des Schwerpunkts, der Abmessungen und der generellen Handhabbarkeit.


    Viele Trekkingrucksäcke sitzen aus Belüftungsgründen (mehr oder weniger erfolgreich) recht wiet weg vom Körper, dafür hat man dicke Polster und ausgefeilte Tragesysteme. Beim Wandern durchaus fein, ein Klettere würde niemals auf die Idee kommen, so einen Rucksack aufzusetzen und da womöglich noch außen was schweres dran hängen, der Dich in einer blöden Situation "hinten runter zieht".
    Kletterrucksäcke liegen eng an am Körper. Das mag etwas weniger angenehm sein, aber man bleibt wesentlich agiler bei vergleichbarem Gewicht. Alleine schon die Trägheit beim Drehen des Oberkörpers ist eine ganz andere. Aber sowas muss man selber ausprobieren...


    Ich kenne übrigens auch die Variante mit dem zusätzlichen Bauchrucksack (kommt beim backpacking öfters mal vor, wenn man den Trekkingrucksack hat und dann noch den kleinen Tagesrucksack für das Zeug, das man z.B. im Bus bei sich haben möchte und dann gleich so bepackt weiter läuft). Auch wenn das auf den ersten Blick angenehm erscheint und auch tatsächlich angenehm zu tragen ist, so behindert das doch unglaublich stark, wenn man irgendwas anderes außer gehen oder stehen tun möchte.


    ich hab auch schon mehrere Trekkingrucksäcke gleichzeitig über einen 4000er Pass getragen (einer normal, einer hinten oben quer, einer vorne), weil meine Begleiter höhenkrank wurden, auch das geht irgendwie (allerdings nur mit schlanken kompakten Rucksäcken, zwei dieser breiten Multifunktionsmonster lassen sich wohl nur schwerlich tragen, drei halte ich für unmöglich), nur ist das keine Tragweise, die man meiner Ansicht nach gezielt planen soll. Wenn Du da blöd stolperst (und von den eigenen Füßen sieht man mit nem Rucksack vorne nicht mehr viel), dann hast Du ein Problem...
    Und wer wie beim Militär alles mögliche Zeug nah am Körper tragen will hat diese Optionen eh alle nicht.


    Das Thema Rucksack ist meiner Ansicht nach deutlich komplexer als oft dargestellt. Andererseits muss man auch nicht ewig drum herum philosophieren, man bekommt da irgendwann schon selber raus, was einem taugt und was nicht.
    Ich ändere bisweilen auch meine Meinung. Mein erster BOB sollte nicht schwerer sein als 10kg, damit ich damit auch längere Strecken laufen kann. Jetzt wo ich mit der Freundin zusammen wohne ist für eine gemeinsame Flucht laufen mit Rucksack eh keine Option, dafür bin ich jetzt der Ansicht, dass ich doch lieber ein vernünftiges Schlafsetup mitnehmen möchte und schon lande ich mit meinem neuen BOB+ bei 15-17kg (und die Freundin hoffentlich bei den angepeilten 9-10kg bei ihrem normalen 3 Tage BOB).


    Mein Geschwätz (von gestern) darf man also auch nicht so ernst nehmen... :)


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Daß Du den Großen nicht randvoll bekommst, liegt vielleicht auch daran, daß Du schon eine nahezu optimierte Ausrüstung in einer Instanz für DREI Jahreszeiten ohne den Winter packst. Die läßt sich draußen aber nicht so ohne weiteres genauso optimal regenerieren oder ergänzen. Bei Deinem Schlafsack vermute auch ich, daß das wohl ein Sommerschlafsack ist, mit dem Du zwar das Warmjahr halbwegs überstehst, aber dann spätestens im Kaltjahr ziemlich schnell liegenbleibst. Versuch's doch mal dieser Tage draußen über die Nacht im Garten, oder über ein Bushcraft-Wochenende mit einem Biwak irgendwo im Wald. Wenn's nach Einbruch der Dunkelheit einfach nicht gemütlich werden will, brich möglichst frühzeitig ab. Denn nur Idioten bezahlen ihren guten Ruf als harter Knochen mit lethaler Unterkühlung oder abgefrorenen Fingern und Zehen. Und im Katastrophenfall hast Du für's Zähnezusammenbeißen auf ewige Zeiten auch ganz sicher keinen Nerv übrig. Da muß das im Biwak, eh schon vertrieben, wenigstens so gemütlich wie möglich werden.


    Deshalb sind echte Bushcrafter auch lächelnd bekennende Weicheier. :grosses Lachen:


    Ich hab' meinen unfreiwilligen Winter im Freien Süddeutschlands mit zwei Schlafsäcken ineinander bei bis zu -10°C und etwa einer Handspanne übereinander liegendem Schnee)* verbracht. Das waren aber zwei Drei-Jahreszeiten-Schlafsäcke (McKinley Hamilton), die laut Etikett nagelneu bis -10°C vor Erfrierungen schützen sollten. Alleine in einem bestand ab Raureif am Boden schon Unterkühlungsgefahr, weshalb auch der zweite baldmöglichst dazugekauft wurde. Zu zweit füllen diese beiden Schlafsäcke das 60l-Hauptfach meines Bundeswehr-Rucksacks bis zum oberen Rand. Alles restliche Gear samt Klamotten müßte dann also schon in Seiten- und Zusatztaschen. Deshalb hab' ich mir für's Große auch die Lastenkraxe quasi als Gepäckbrücke für Fußgänger angeschafft. Da werden dann die Schlafsäcke außen seitlich ans Rack geschnallt, damit die restliche Ausrüstung im Rucksack überhaupt Platz findet.


    Großes Gear der Hundert-Liter-Klasse ist meistens auch dreifach redundant ausgelegt. Oft sogar als geschachtelte Lösung, wobei jede so geschachtelte Tasche für sich auch alleine laufen kann. Mit der Großen bist Du mit 10km/Tag vielleicht nicht mobil genug. Dann kann man die Große abwerfen und mit der Mittleren schneller weiterkommen. Büßt dabei nur Komfort und Reserven ein, muß sich deshalb auch gelegentlich mit den eigenen Skills behelfen. In der Mittleren ist dann nochmal eine Kleine, mit der man noch immer mit den eigenen Skills überleben kann, während die Mittlere getrennte Wege geht. Vorzugsweise als Gear der eigenen eingewiesenen Gruppe, die sich deshalb überhaupt erst aufteilen konnte.


    Wenn Du Deine Ausrüstung jeweils nur in einer einzigen Instanz in einen 110-Liter-Sack packst, hast Du wahrscheinlich auch diese geschachtelte Redundanz nicht mit einkalkuliert.


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    )* Hier in Hamburg liegen im Winter oft sogar drei Meter Schnee! Aber eben meistens nebeneinander...

  • Auch wenn das Thema schon etwas älter ist und der medizinische Part eigentlich nicht zum Thema gehört, denke ich, dass eine Richtigstellung sinnvoll ist:


    Die Knochendichte (und damit die Tragkraft) nimmt bei regelmäßiger Belastung sehr wohl zu, auch bei älteren Menschen. Selbst bei Damen mit Osteoporose ist ein verlangsamtes Fortschreiten ihrer Krankheit zu beobachten, wenn diese regelmäßig "Sport" machen. Knochen können sich sogar so umbauen, dass sie, wenn man sie um 90° drehen würde, bei (Physio-)Training lernen würden auch die neue Lastrichtung zu tragen.
    Die Aussage mit den Beinen, also dem Schien- und Wadenbei stimmt nur teilweise. Es sind die Bänder und Sehnen, hauptsächlich eine Sehne, die membrana interossea, welches die beiden Knochen zu einer Einheit verbindet und dadurch Brechen verhindert.
    Muskulatur trägt in dem Sinne nicht, sie bewegt und hält. Sie bewegt die Knochen in die richtige Position, damit diese das Gewicht tragen können.


    Training ist also wichtig und stärkt den gesamten Körper. Das einzige was man nicht trainieren kann, sind Sehnen. Die sind so fest wie sie sind, oder eben nicht.


    Das Beispiel mit dem Wanderer, der sich bergab die Sehne reißt oder ein Bein bricht, ist ein (nicht so sehr) spezielles. Er hat einfach zu viel in zu kurzer Zeit gemacht und hat seine körperlichen Grenzen extrem überschritten. Hätte er vorher länger mit weniger Gewicht trainiert, wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Nicht einbezogen sind natürlich eventuelle Krankheiten und spezielle Einzelfallabhängige Situationen.


    mfg
    Basmyr

  • Moin @All
    Ok, ich gehe ein paar mal im Jahr mit ein paar Leuten für ein paar Tage ins Gelände.
    Ansonsten bin ich aber glaube ich genau der Laie den dieser Tread noch braucht.
    Ein Großteil unserer Vorbereitungen sind auf BugIn ausgelegt. Ich habe wirklich Null Ahnung von Rucksäcken und den meinigen 65l BW Rucksack habe ich schon seit etlichen Jahren. Die meißten Rucksacknamen die hier genannt wurden sagen mir ehrlich gesagt rein garnichts! Beim Thema Rucksack bin ich also so etwas wie Otto Normalverbraucher der sich einfach einen Rucksack kauft der seine Bedürfnisse erfüllt und der noch bezahlbar ist.
    Aber um mal auf den Punkt zu kommen.
    Ich finde meinen 65l Sack eigentlich schon sehr passend. Ich habe keinen Plan was er wiegt. Weder leer noch gepackt. Aber meine Ausrüstung geht rein. Schlafsack u. Poncho oben drauf und das Zelt hinten drann. Ich hatte es mal probehalber unter den Sack geschnallt aber diese Idee wegen der packbreite (breiter als der Rucksack) gleich wieder verworfen. Ich wiege 72kg und ein gemütlicher 20 - 25 km Marsch mit Ausrüstung für 2 Wochen stellen obwohl ich in den letzten paar Jahren nicht mehr optimal trainert bin kein großes Problem da. Also von der größe her sind die 65l schon völlig ok.
    Es gibt da aber andere Tinge die mich an meinem Rucksack stören. Zum einen die Verschlüsse der Seitentaschen, die ich an sich nicht missen möchte sind mir genauso wie der Verschluß der oberen Kartentasche viel zu fummelig. Ausserdem wäre es schöne wenn er ein paar mehr Befestigungsmöglichkeiten hätte.
    Also ich hätte nichts gegen einen anderen Rucksack in der gleichen Größenordnung. Weiter oben im Tread war einer der mir zumindest bis ich den Preis sah, auf anhieb gefiel. Aber mal ehrlich Leute, gibt es tatsächlich normale Menschen (ist nicht böse gemeint!)die einen Rucksack für 10 - 15 % ihres Nettolohnes kaufen ohne das der Partner einen zu recht den Kopf abbeißt?
    Keine Frage der Rucksack ist bestimmt Klasse und jeden Cent wert. Aber ich könnte und dürfte mir keinen Rucksack für 350€ leisten und rein finanziell gehöre ich wohl zur breiten Masse.


    Also um Nochmal auf Papabärs Frage nach der Größe zu kommen. Ich als Laie und etwa durchschnittlich trainierter Mensch ohne ultra leicht Ausstattung sage mal 60 - 65l sind schon zoemlich ok.


    Schönen Gruß
    littlewulf

    1800 wie 2021 = 1Oz Gold = 1 Maßanzug! Geld ist übrigens aus Papier.