Teilweise überleben ...

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  • Zitat von occam;140050

    Hi!


    Es werden auch generell die Angehörigen oder gesetzlichen Vertreter gefragt, ob Organe entnommen werden dürfen.


    Diese Aussage kann ich auch bestättigen.
    Habe dieses auch bei einem nahen Angehörigen selbst erlebt, dass gefragt wurde ob Organe entnommen werden dürfen, obwohl in Österreich dazu keine Pflicht seitens der Ärzte gibt, aber aus Gründer der Pietät trotzdem gemacht wird.


    LG
    Fischer

  • Wie jetzt, check ich jetzt wirklich nicht, Harz 4 und Organspende, wie ist dein Gedankensprung ?
    Natürlich sollten alle die gleiche Chance haben ,aber ich denke wen einer jahrelang an der Zerstörung seiner Leber oder Lunge wissentlich gearbeitet hat, sollten er oder sie schon Zeit zum nachdenken kriegen und Leute bevorzugt werden, die nicht Raubbau an ihrer Gesundheit trieben, das sagt einer dem das Bier schmeckt und raucht !
    Übrigens wie ist es mit einer Samenspende und dann wird abgetrieben ? Zum Vergleich , wir hatten einen Pat der ein Herz implantiert bekam,...5 Monate später schoss er sich eine Kugel durch den Kopf,.... was denkt ihr ,? Hirntod, also Spender, Nieren ok ,Herz aus zweiter Hand aber wie neu ,kaum Gebrauchsspuren, Lunge ok, Augen neuwertig,nur 35 Jahre im Gebrauch, null Dioptrien, Reste des Gehirns unbrauchbar, Leber 20.000 l Service gemacht, Bilirubin im Normbereich ,ggt ebenfalls also auf gehts !

  • Grundsätzlich bin ich da ganz Finalist: Ich halte den Tod für final.
    Ob meine Leiche verbuddelt, verbrannt oder sonst wie behandelt wird ist mir dann ebenso egal, wie die Frage ob sie dies vollständig oder in Teilen geschehen wird. Auch über unlauteren Organhandel usw werde ich mich nach meinem Tod definitiv nicht mehr beschweren können.
    Zumindest aber kann ich denen eine Chance geben, die meinen mit Gebrauchtteilen wieder glücklich werden zu können.
    Daher "ja" zur Organspende nach dem Tod.


    Differenzierter sieht es aus mit Ersatzteilspenden vor dem Tod, egal in welche Richtung. Aber, dass ist hier nicht das Thema und würde von mir nicht diskutiert werden.

  • Danke für die Anregung, Matthias. Ich trage nun auch seit mehreren Jahren einen Organspendeausweis auf mir, gleich hinter meiner ID (Personalausweis).


    Nachdem, was ich weiss, sind Ärzte (zumindest teilweise) vorsichtiger mit Äusserungen geworden, seit es Leute gegeben hat, die "tot" waren und danach aufwachten und exakt nacherzählen konnten, was die Ärzte gesagt und getan hatten während sie "tot" waren.


    Da im Thread das Hirn oft als zentral genannt wurde, möchte ich auf ein interessantes Buch zum Thema Herz verweisen:
    http://www.amazon.com/The-Hear…0952?tag=httpswwwaustr-21


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • kappa3 - danke für das Statement - hast Du denn einen Ausweis dabei und/oder mit den Angehörigen gesprochen?


    Apropos Ausweis/Angehörige, ich finde das ist auch ein großes Plus des Organspendeausweises - man kann dort gut sichtbar verfügen wer im Falle eines Unfalls/Erkrankung informiert werden soll.


    Auch wenn man gegen Organspende ist, ist so ein Ausweis nützlich, dann kreuzt man an, dass man dagegen ist und wir Mediziner können uns die Nachfrage sparen und haben dennoch Kontaktdaten.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Ein interessanter Fakt zum Thema Herz und Hirn:
    Im Zentrum des Herzen befindet sich ein Knoten aus Nervenzellen (also eben das, woraus unser Gehirn besteht), der sogenannte AV-Knoten. Er steuert unseren Herzrythmus, was wohl erklärt, warum das Herz weiterschlägt, wenn das Hirn schon lange tot ist. Nicht alles in unserem Körper ist auf das Gehirn angewiesen.


    Zum Organspendeausweis:
    Seit wir im Ethikunterricht (der Oberstufe) eine Themenreihe dazu gemacht haben, trage ich einen solchen ebenfalls mit mir. Obwohl ich noch sehr jung bin und meine Organe alle bestens funktionieren, bin ich mir durchaus darüber im Klaren, dass ich auch irgendwann in die Verlegenheit kommen kann ein Ersatzorgan zu brauchen und dann werde ich hoffen, dass ich ein Spenderorgan bekomme. Und da für mich gilt: Handle gegen andere, wie du willst, dass gegen dich gehandelt wird, war für mich klar, dass ich natürlich einen solchen Ausweis ausfüllen werde.
    Wie könnte ich ein Spenderorgan annehmen, wenn ich weiß, dass ich die meinen nicht spenden würde. Aber das muss jeder für sich wissen. Schließlich gibt es auch sehr religiöse Menschen, die ein Spenderorgan nie annehmen würden.


    Letztendlich muss das jedoch jeder für sich entscheiden!


    Lg kath

  • kurzer Exkurs Herz - Nerven


    Zitat von kath;140079

    Ein interessanter Fakt zum Thema Herz und Hirn:
    Im Zentrum des Herzen befindet sich ein Knoten aus Nervenzellen (also eben das, woraus unser Gehirn besteht), der sogenannte AV-Knoten. Er steuert unseren Herzrythmus, was wohl erklärt, warum das Herz weiterschlägt, wenn das Hirn schon lange tot ist. Nicht alles in unserem Körper ist auf das Gehirn angewiesen


    Lg kath


    ich muss noch mal klugsch***en, obriges Posting ist leider gelinde gesagt falsch.


    Im Herzen befinden sich keine Nervenzellen die den Herzrhythmus kontrollieren.
    Der Takt des Herzens wird vom Sinusknoten vorgegeben, weiter unten liegt der AV Knoten, dieser verzögert die Reize kurz, beide Strukturen bestehen aus spezialisierten Herzmuskelzellen, die "Strom" etwas besser leiten als normale Muskelzellen.
    Allerdings befinden sich am Herzen Nervenfasern, die Einfluss auf den Sinusknoten nehmen (Frequenz hoch bzw runter) diese werden aber z.B. bei einer Herztransplantation abgetrennt, dann erfolgt diese Steuerung hormonell.


    Soweit zu den "Fakten" :winking_face:


    Dennoch finde ich das vorherige Posting sehr gut, was die Meinung zur Organspende und die pragmatische Sichtweise angeht.



    Grüße - Martin - der jetzt weiter Zell- und Gewebelehre lernen darf

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo kath,


    ein herzliches Dankeschön für Deinen Beitrag. :Gut:Ich finde es klasse, wenn Menschen in jungen Jahren sich solche Gedanken machen, Mein erster Organspenderausweis steckte erst mit circa 24 oder 25 in meiner Brieftasche.



    Begeistert


    Matthias


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zitat von Hunted;140037

    Wo für euch SUBJEKTIV das Leben aufhört und der Tod anfängt ist eure ganz persönliche Sache und kann sicherlich nicht ausschöpfend diskutiert werden (zumindets kann es zu keinem allgemeingültigen "Ergebnis" kommen. Der definierte Hirntod ist jedoch OBJEKTIV, d.h. über den kann man nicht diskutieren - zumindest nicht in dem Sinne. Und nein, es gibt keinen einzigen Menschen, der nach abgeschlossener moderner positiver Hirntoddiagnostik wieder aufgewacht ist. Bei sämtlichen angeblichen Fällen konnten Fehler in der Diagnisotik, bzw. Interpretation nachgewiesen werden. D.h. menschliches Versagen, wie es leider jeden Tag in sämtlichen Branchen passiert. Darf nicht, tut es trotzdem. Ändert aber nichts daran, dass ein hirntoter Mnesch unwiederruflich und sowohl objektiv wissenschaftlich, als im Konsens der Gesellschaft tot ist.
    Alles andere sind Reflexe und Automatismen - ein Herz schlägt z.B. auch außerhalb des Körpers weiter, so lange wei es Energie hat. Ist das Leben?


    Ich fasse für mich persönlich das Hirntodkriterium noch sehr viel weiter. Wenn mein Neocortex und damit meine Persönlichkeit futsch ist, das Stammhirn aber den Laden noch am Laufen hält, dann dürft ihr mir ausbauen, was ihr wollt - ich werde davon nichts mitbekommen.



    Meint


    der Neocortex von Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo zusammen


    Ich bin froh dass dieser Beitrag auf Grund einiger derber Aussagen doch wieder ins reine gekommen ist.


    Entsprechende Aussagen nehme ich mal zur Kenntnis und gehe nicht weiter darauf ein.


    WICHTIG ist einfach das, dass jeder für sich selber entscheidet was er machen möchte. Das aber dann entsprechend umsetzt.


    Das bedeutet auch, auf ein Organ zu verzichten wenn eine schwere Krankheit am Versagen schuld ist. Es muss nicht immer nur Eigenverschulden sein.


    Nein es kann jeden treffen ........,


    Viele Grüsse, Ernst




    PS: bin übrigens auch als Spender eingetragen.

  • nun, da möchte ich noch mal was ansprechen, was ich so auch nicht stehen lassen kann......alkoholismus ist eine krankheit, genau
    wie die drogensucht. solche verallgemeinerungen finde ich nicht korrekt. wer weiss was so in einem menschen vorgeht ?????
    mir hat man den alk als kleinkind schon eingeflösst, nach besonderer behandlung.......wir sind nicht willensschwach....


    ich bin trockene alkoholikerin da bin ich stolz drauf. ich hatte den schlimmsten lebensstart, dem wünsch ich keinem.
    aber ich bin 32 jahre sauber. und ich lass mir nicht von menschen die zu diesem thema vom hören und sagen, pauschalierend über alle herziehen,
    wir hätten uns unsere gesundheit selber versaut. hätte so manche kerle ihre pfoten von kindern gelassen, gäbe es auch weniger alkoholiker.....


    meine leber ist im eimer,wegen der tableten die ich nehmen muss....ohne diese mein leben echt noch härter wäre.
    durch einen extremen lebenswillen hab ich überlebt. aber bitte erzähl mir keiner, ich wäre selber drann schuld.


    das wird den kindern immer eingetrichtert, damit sich so mancher reicher sack sein spässken machen kann....ok es gibt auch täterinnen.


    und alles haben die mediziner durch ihrer proffesoren gehört/gelernt auf stadion oder im op..... nun fragt sich nur, wer diese oder jene forschung bezahlt hat,
    und um welches ergebnis es handeln soll.....was da als lehrinhalt auf dem studienplan steht.
    nicht jeder student hat das. was die proffs sagen, selber nachkontrolliert.


    den ausweis habe ich bei mir immer aber nein angekreuzt. ich will auch keine organe haben. wenns soweit ist, ist meine zeit abgelaufen.
    bis dahin werde ich versuchen, so gut als möglich auf mein leben aufzupassen. es ist nicht selbstverständlich;


    wir sollten nicht streiten, bei diesem thema gibt es so viele facetten und möglichkeiten,
    und auch wenn ich etliche beträge nicht nachvollziehen kann, lass ich es so stehnen...... wir kleinen heringe können eh nix, von dem was
    wir meinen ,so sicher zu wissen ,selber beweisen. deshalb sage ich was ich denke, weil ich darf auch anders denken als andere.


    lg urban-rolli


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    und ich lasse keinen arzt über meine organe entscheiden. ich beschäftige mich schon jahrelang mit diesem thema,
    bin nur zu einem anderen entschluss gekommen als die meisten, aber ich bin auch nicht ganz allein mit meiner einstellung.


    das sollte uns aber nicht hindern, trotzdem repektvoll miteinander umzugehen und nicht jeden niedermachen, der seinen standpunkt vertritt
    und zu seiner meinung steht.


    für mich ist das lebensende kein finale. und ich gehöre keiner kirche an

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Hallo urbanrolli


    Danke für Deinen Beitrag, da kommen sehr viele Bereiche zusammen die mit der reinen Organspende und dem Gedanken dahinter nicht wirklich was zu tun haben.


    Aber an Deinem Unterton entnehme ich dass da einiges geschehen sein muss.


    Das ist tragisch, sehr sogar!


    Hat aber mit dem Eingangspost und der eigentlichen Organspende die jeder freiwillig macht nichts zu tun.


    Aber das bedeutet nicht, dass man über einige Details der menschlichen Probleme/Psyche nicht sprechen kann.


    Möchtest Du im Bereich Psychologie mehr dazu sagen?


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;140078

    kappa3 - danke für das Statement - hast Du denn einen Ausweis dabei und/oder mit den Angehörigen gesprochen?


    Apropos Ausweis/Angehörige, ich finde das ist auch ein großes Plus des Organspendeausweises - man kann dort gut sichtbar verfügen wer im Falle eines Unfalls/Erkrankung informiert werden soll.


    Auch wenn man gegen Organspende ist, ist so ein Ausweis nützlich, dann kreuzt man an, dass man dagegen ist und wir Mediziner können uns die Nachfrage sparen und haben dennoch Kontaktdaten.


    Nicht nur einen. (Geldbörse, Fahrzeugpapiere, ec)
    Kosten ja nichts und mehr als Name und ein Kreuzchen muss man nicht machen. Und dieses Kreuzchen kann man bei dem mir bekannten (deutschen) Exemplaren auch bei Widerspruch gegen Organentnahme machen.


    Wer die Ausweise noch nicht kennt: Es gibt mehrerer Optionen zum Ankreuzen:
    - ja, alle Organe ohne Einschränkung
    - ja, mit Ausnahme folgender Organe:
    - nein, keine Organe


    Es ist übrigens interessant, was Menschen so. z.B. ausschließen. Viele Frauen, mit denen ich mich unterhalten habe, schließen z.B. die Augen aus.


    Naja, wie gesagt mir ist das im Falle meines Ablebens egal.



    Vlt. kann auch noch jemand berichten, ob es beim, nennen wir es legalen Organhandel, irgendwelche Vorteile für die Hinterbliebenen gibt. Eine Art Aufwandsentschädigung, welche diese zur Deckung der Beerdigungskosten nutzen können. Diese sind ja leider sehr horrende.
    Evtl. lässt sich dadurch die Akzeptanz der Organspende fördern, wenn der Spender weiß, dass damit nach seinem Tod nicht nur jemand Fremdes hilft sondern auch seinen Angehörigen bei der finanziellen Bewältigung hilft.

  • Zitat von ID 2;140098


    Hat aber mit dem Eingangspost und der eigentlichen Organspende die jeder freiwillig macht nichts zu tun.


    Hallo Ernst,


    wie Du sagst, hier gilt Freiwilligkeit.


    Der Sinn meines Originalbeitrags war, für Freiwilligkeit zu werben. Im Sinne von Survival. Wenn ich schon nicht überleben kann, dann wäre es doch eine "saugute" Idee, wenn andere mit meinen Einzelteilen überleben könnten:)



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • danke ernst,


    ich habe das halt erwähnt, da es eine meinungsrichtig gab, menschen, die sich vollsaufen ectr... denen stehen auch keine organe zu...
    so ähnlich.....die sind ja selber schuld, auch die raucher.( ist übrigens eine sehr gefähliche sucht) dem wollte ich widersprechen.
    aber über deinen vorschlag werde ich nachdenken.
    wenn es drum geht, was zu sagen, versuche ich halt immer von mir selber zu sprechen anstatt xy hat das und das..


    lg urban- rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von occam;140050

    Hi!


    Es gibt im Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) das "Widerspruchsregister gegen Organspende".
    Wenn Du dort aufgeführt bist, dann dürfen Dir keine Organe entnommen werden. Dort muß vor einer Entnahme nachgesehen werden.
    Es werden auch generell die Angehörigen oder gesetzlichen Vertreter gefragt, ob Organe entnommen werden dürfen.


    Ciao,
    Occam


    Sehr interessantes Thema.
    Darf in Österreich auch über den Willen des Patienten hinweg entschieden werden.
    Nehmen wir an, man hat sich registriert, damit einem keine Organe entnommen werden dürfen. Können die Angehörigen das aufheben?
    Und wie sieht das dann im Ausland aus, sollte dort etwas passieren? Wird das dort ernstgenommen?



    Ich persönlich möchte eher keine fremden Organe implantiert bekommen.
    Wenn der Vorhang fällt, sollte man auf der Bühne stehen.


    Organe spenden?
    Hmm, schwere Frage.
    Einerseits kann man jemanden retten, aber wer bekommt meine Organe?
    Irgendso ein Bonzenschw..n, das mit seinem Geld wieder alles richten konnte, oder ein wirklich armer Mensch, der es noch nicht verdient hat, zu sterben?
    Ersteren will ich nichts spenden.
    Echt schwere Frage, ich tendiere aber eher dazu, vollständig von dieser Welt zu gehen. Vielleicht brauch ich das am Ende des Tunnels dann noch.
    WIr wissen es nicht. Natürlich kanns auch nur Würmerfutter werden.



    occam
    welchen Dienstgrad hast du?

  • Ich hätte nach dem Lesen des Eingangspostings nicht gedacht, dass sich diese Diskussion so entwickelt. Ich finde das sehr interessant, da für mich eigentlich seit langem klar ist, dass ich meine Organe nach dem Tod nicht mehr brauche. Aber vielleicht anderen und deren Familien mit einer Organspende helfen kann, damit diese noch weiterleben können.


    Also ja, ich trage seit Jahren einen Organspendeausweis. Habe mir aber noch nie diese Gedanken gemacht, wie sie hier angesprochen wurden. Das werde ich nachholen und mich besser informieren. Dennoch glaube ich nicht, dass sich meine Entscheidung ändert.


    Aber natürlich trifft diesen Entschluss, pro oder contra Organspende, jeder für sich selbst und dies sollte respektiert werden.



    ----------
    edit:
    Ich muss nochmal einen Gedanken zu der These loswerden, dass wir vollständig von dieser Welt gehen sollten, da sonst die Seele oder der Geist keinen Frieden oder keinen Einlass findet. Ich persönlich glaube nicht, dass dies so ist, egal in welcher Religion und Weltanschauung. Denn jeder mit einer (Kriegs-)beschädigung, mit einer Amputation, mit künstlicher Hüfte oder Knie, mit nur einer Niere, mit entnommenem Blinddarm, usw. ist ja auch nicht "vollständig". Wie gesagt, nur so ein Gedanke...

  • Statt des Daseins als Würmerfutter hätt ich dann doch die thermische Verwertung lieber , unz zwar relativ zügig , deshalb hab ich keinen Organsspendeausweis.
    Als Organspender (von todes wegen) sind wohl hauptsächlich Unfallverletzte von Interesse, bei denen man davon ausgehen kann, daß innere Organe wie Herz, Leber, Niere durch den Unfall nicht hauptsächlich geschädigt sind, wohl aber Schädel, Knochen. Durch die entsprechende Schock- und anschließende Intensivbehandlung lassen sich derartige Patienten wohl einige Zeit am Leben erhalten, bzw, die Funktion dieser Organe und der kreislauf läßt sich technisch aufrecht erhalten.


    Jetzt werden zwei schwerverletzte Personen in die Intensivstation gebracht. Der eine mit , der andere ohne Spenderausweis, beide mit gleichen Lebens-/Sterbeaussichten. Selbstverständlich ergibt sich aus der medizinischen Etgik, daß beide Patienten gleich gut zu versorgen sind. Aber einerseits sind auch auf Intensivstationen die personellen Resourcen eingeschränkt, und andererseits ist der für die Beschaffung von für Transplantationen geeignten Organen beauftragte Arzt des Krankenhauses, den es bald flächendenckend geben soll, bestrebt, dieser AUfgabe gewissenhaft nachzukommen. Ich kann mir gut vorstellen, daß man dem Organspender jegliche nur erdenkliche Versorgung zugute kommen lässt, um seine Organe bis zur Entnahme am Laufen zu erhalten. Der Hirntod führt ja in diesem Fall nicht zum Abschalten der Geräte, da frische Organe benötigt werden.


    Der Nichtorganspender wird dann vielleicht in die etwas abgelegener Ecke der Intensivstation gelegt. Er hat vielleicht auch nicht die vorrangigste Priorität und kann in aller Ruhe sterben.


    Beim potentiellen Organspender ist die Versorgung dann aber vielleicht so gut , daß sich der Körper wieder etwas fängt, auch der Kopf wieder durchblutet wird - und der Hirntod nicht eintritt. Das wäre dann ein Zustand der dem Wachkoma entspricht oder entsprechen könnte. Ohne klare Patientenverfügung dürfte dann die künstliche Beatmung und Ernähung nicht mehr eingestellt werden . Es wäre dann ein Zustand eingetreten , den ich so definitiv nicht haben möchte . Deshalb will ich durch einen Organspendeausweis gar keine ärztlichen Begehrlichkeiten erwecken , meine brauchbaren Organe irgendwie funktionsfähig zu halten. Lieber gleich mit entsprechender Patientenverfügung ins Sterbekammerl.



    Frieder

  • diese these meine ich nicht. ich bin auch ned kompett, aber mir gehts beim sterben um die zeit, die die seele braucht um den körper zu verlassen.
    daher kommt der brauch der totenwache, wie sie in etlichen ländern noch pratiziert wird.3 tage..... auch bei den urvölkern wird die wache gepflegt.


    bei einer transpatation muss aber alles schnell gehn.denn stirbt der mensch setzt sofort die verwesung ein.
    deshalb das aufrechterhalten der grundfunktionen..


    meine bedenken gehn auch stark in die richtung, es gibt sehr viele menschen, die ohne eine krankheit oder einen unfall zu haben,
    unfreiwillig zu organspendern werden......und das sind nicht wenige.


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Hallo,


    also wenn ich im Sinne von Survival über den Tod nachdenke, beschäftigt mich eher sehr die Überlegung, ob bzw. wann ich bereit wäre, meinen Tod in Kauf zu nehmen um anderen ( z.B. Kindern ) die Chance zum Überleben zu geben. Ansonsten bin ich der Meinung nicht die Anzahl der gelebten Jahre ist das Wichtigste sondern die Qualität. Die moderne Medizin kann vieles, ob alles erstrebenswert ist, ist die andere Frage....


    Krümelchen1

  • Ich glaube nicht, daß es bei Esplantation beim Organspender unbedingt schnell zu geht. Zuerst muß abgeklärt werden, ob und welche Organe entnommen werden können . Dies muß der der Deutsche Zentrale für transpalnatinen gemeldet werden, die dann ein oder mehrere Entnahmeteams in das Bereitstellerkrankenhaus schicken. Und bis die da sind , müssen die Organe funktionieren. Wirklich eilig wirds, wenn die Organe entnommen sind .


    Frieder