Einschneidendes Erlebnis Gestern

  • Gestern brannte 50-70 Meter von uns entfernt ein Dachstuhl ab. Das Ergebins: Haus ist unbewohnbar, mehrere Familien wissen erst einmal nicht wohin und ein Großteil ihrer Habe ist vernichtet. Durch die Löscharbeiten die sich ca. 3 Stunden hingezogen haben (davon 1 h tatsächliche Löscharbeiten und 2 h Nachlöschen und Brandwache) ist das Wasser durch die Eingangstür des Hauses rausgelaufen. Heute morgen konnte man sehen, dass sich sogar im 1. OG die Tapeten von den Wänden lösen. Im Anhang seht ihr ein Bild wie der Dachstuhl heute morgen ausschaut.


    Das hat mir wieder gezeigt wie wichtig ein Fluchtrucksack ist und ich bin froh, dass in unserem Mehrfamilienhaus jeder erdenkliche Winkel mit guten Rauchmeldern ausgestattet ist die jährlich gewartet werden. Wir haben außerdem die Möglichkeit über das dach zu fliehen, sollte der Fluchtweg versperrt sein.


    Für solche Fälle kann ich auch nur jedem empfehlen seine Daten auf einer Festplatte die mobil ist und im Notfall sofort mitgenommen werden kann zu speichern, das Schlimmste für mich wäre ein Verlust aller Familienfotos. Das wäre als ob man die eigene Vergangenheit teilweise auslöschen würde.


    Da für mich Feuer sowieso eine der größten Bedrohungen darstellt, haben wir privat auch noch einen Kohlenmonoxid- und einen Gasmelder installiert wo die Gastherme hängt.


    Bei dem Feuer wurden auch die Nachbarhäuser evakuiert, die haben aber noch einmal Glück gehabt.


    Was ich auch gelernt habe ist, dass man für Kleintiere (wir haben Katzen) auch immer die notwendigen Transportboxen griffbereit haben sollte, um die Haustiere (wenn möglich) noch einfangen und nach Draußen transportieren zu können.


    Was ich für solche Fälle auch immer noch griffbereit habe sind Gasmasken und zur Not meine Tauchflasche, damit man zur Not auch durch ein verrauchtes Treppenhaus kommen kann, ohne nach 3 Luftzügen gleich umzukippen.


    Ich kann den Bewohnern nur Glück wünschen und hoffe, dass ich etwas derartiges nie selber erleben muss. Das war aber mal wieder ein Weckruf die Vorbereitungen nie zu vergessen. Es kann jeden ganz schnell erwischen.

  • Ich denke mal das mein Filter das schaffen sollte, hat unter Anderem schwarze Kennzeichnung gegen Kohlenmonoxid. Aber der Hinweis ist berechtigt, dass muss ich noch mal recherchieren. danke für den Hinweis.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Bärti;144558

    Was ich für solche Fälle auch immer noch griffbereit habe sind Gasmasken und zur Not meine Tauchflasche, damit man zur Not auch durch ein verrauchtes Treppenhaus kommen kann, ohne nach 3 Luftzügen gleich umzukippen.


    Hier würde ich Raten mal an der Schutzmaske die Gläser abzukleben und so zu Üben durch das Treppenhaus, nach draußen zu gelangen, viel wirst Du nämlich nicht sehen bei einem Brand mit Starker Rauchentwicklung.

  • Wer eine Maske hat möge bitte auch dran denken sich immer ordentlich zu rasieren :winking_face: Mit Vollbart wird das Ding nicht dicht...
    Der Tipp mit der abgedeckten Maske ist sehr gut! Das würde ich generell auch mal so machen - auch der Strom und das Licht kann ja mal weg bleiben. Mit oder ohne Maske wird es da sicher nicht einfach raus zu finden!

  • Bei Masken bitte auch immer bedenken, dass Filtermasken nur dann funktionieren, wenn der Sauerstoffgehalt im Rauchgasgemisch mind. 18,5 % beträgt.
    Brandgase verdrängen den Sauerstoff und somit wird die Maske wirkungslos, da einfach nicht mehr genügend Sauerstoff im Gemisch vorhanden ist. Vergleich: Normale Atemluft hat ca 21% Sauerstoffgehalt.


    durch ein leicht bis mittelschwer verrauchtes Treppenhaus kann man also durchaus mit Maske fliehen, bei Starker Verrauchung, also sogenannter "Nullsicht" erstickt man auch MIT Filtermaske.


    Hierfür ist die "Taucherflasche" tatsächlich die bessere Wahl.
    3 Wochen ohne Essen
    3 Tage ohne Wasser
    3Atemzüge ohne Sauerstoff..


    .Nur mal als Tipp eines Feuerwehrmannes: leicht und mittelschwer verrauchte Treppenhäuser kann man auch zügig ohne Maske verlassen. Lieber schnell raus als sich mit Masken anlegen aufhalten.


    Notfalltipp: mit Essig getränkte Lappen vor die Atemwege halten. Funktioniert auch mäßig gut bei Reizgasen.

  • Zitat von Gegenfeuer;144585


    3 Wochen ohne Essen
    3 Tage ohne Wasser
    3 Atemzüge ohne Sauerstoff..


    "Und 3 Sekunden ohne Hirn. Obwohl bei manchen hier bin ich mir sicher, dass sie ihr ganzen Leben bislang ohne Hirn ausgekommen sind..." Zitat FW Schürle (Ausbilder beim Bund)

    Edit2: Bitte nur als Anekdote sehn, soll keine Wertung über meine Vorposter sein!


    Sorry, musste jetzt sein...


    @Bärti: Ich glaub ich schau mir auch mal so nen Rauchmelder an, der fehlt mir nämlich auch noch. Danke dafür den Weckruf zu teilen!


    Noch ne Frage würdet ihr normalen Rauchmelder empfehlen oder gleich ein CO² Warngerät?


    Edit: Mein Problem ist ich bin Raucher, gibt es da nicht eventuell bei einem normalen Rauchmelder "Fehlalarme"?

    Du heil'ger Veit von Staffelstein,verzeih mir Durst und Sünde.


  • Das geht auch eleganter und netter! Schaukelt sich schnell hoch ....... überflüssig!




    ---------
    Edit und BTT
    Meine Datensicherung ist noch unzureichend. Ich frage mich ob es Sinn macht ein paar USB Sticks in Röhrchen von Brausetsbletten zu stecken. Dann mit Panzertape versiegeln und verbuddeln.


    Vorsorge zu Amageddon kein Problem aber Bürokraten können schlimmer sein.

  • Bitte nicht falsch verstehen, das war nicht auf irgendjemanden hier bezogen oder sollte meinen Vorposter verunglimpfen, das sollte bloss eine lustige Anekdote aus meiner BW Zeit sein! Falls sich jemand beleidigt fühlt, bitte mich nicht ernst nehmen und meine, hiermit ausgesprochene, Entschuldigung annehmen!

    Du heil'ger Veit von Staffelstein,verzeih mir Durst und Sünde.

  • Zitat

    Hatte ich nicht beim Tauchkurs gelernt, das bei jedem Atemdurchgang ca. 4% Sauerstoff verbraucht werden, sprich "Normale" Luft ca. 4x "Atembar" ist?


    Würde ja deiner These wiedersprechen....ebenso könntest du dann ja auch niemanden mit Mund - zu - Mund Beatmung retten....?!?!??!?!?


    Jein. Man senkt ja nicht den Sauerstoffgehalt im Raum durch einen Atemzyklus um 4% :winking_face: Man senkt nur den geatmeten Zug um 4% Sauerstoffgehalt. Aber ja: man kann auch Atemluft mit weniger als 18,5% Sauerstoffgehalt atmen, minimal 17%, aber hierbei merkt man sehr schnell, dass dem Körper und vorallem dem Gehirn zuwenig Sauerstoff zugeführt wird. Und in Stresssituationen wie einem Wohnungsbrand mit Hitze von ca 200-300 °C brauchst du weit mehr Sauerstoff :winking_face:


    Bei einer Mund-zu-Mund Beatmung ist das also möglich, da der "Patient" ja im Regelfall bewusstlos ist :winking_face:





    Zitat

    "Und 3 Sekunden ohne Hirn. Obwohl bei manchen hier bin ich mir sicher, dass sie ihr ganzen Leben bislang ohne Hirn ausgekommen sind..." Zitat FW Schürle (Ausbilder beim Bund)


    Sorry, musste jetzt sein...


    Ich hoffe, dass das nicht auf meinen Beitrag bezogen war ? :winking_face:

  • Endzeitstimmung: Habe ich auch noch so im Kopf von meinem Tauchlehrgang. Ich denke die 17,5-18,5% die Gegenfeuer meint sind ist die "gängige" Größe nach Arbeisvorschrift, sprich was "Otto-Normal-Verbraucher" auf jeden Fall aushalten kann.


    Ich musste mich beruflich mal mit der Frage beschäftigen ob wir ein Sauerstoffreduktions-System bei uns im Serverraum einbauen wollen. Da kann dann kein Brand mehr entstehen. Ich habe mir diesbezüglich mal einen Knotenpunkt von vormals Alice hier in HH anschauen können wo so ein System läuft. Einen Unterschied zur normalen Luft konnte ich während der 30min Besichtigungszeit nicht feststellen und das geile war: mein Feuerzeug ging nicht an, erst als ich wieder vor der Tür stand, sehr eindrucksvoll. Da hieß es auch erst ab 13% besteht erhöhte Hypoxie-Gefahr. Bergsteiger müssten doch eigentlich (wenn auch trainiert) mit noch weniger auskommen.


    Weiss jemand ab wann wir uns denn definitiv in der "Ich-klapp-dann-mal-um"-Zone bewegen?


    @ Kesselbrut: Bezüglich Rauchmelder haben wir bei uns im Haus für alle Parteien vom Anbieter Objektus installieren lassen. In jeder Wohnung im Flur, Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer + in jedem Treppenabsatz im Treppenhaus, im E-Verteiler-Raum und in jedem kellerraum. Die Dinger waren teurer als aus dem baumarkt aber mit 10-Jahres-Batterie und machen auch einen wertigeren Eindruck, wenn man sie mit den baumarktprodukten vergleicht. Dazu Wartungsvertrag. Neulich piepte mal einer obwohl er das nicht sollte, Monteur war innerhalb von 3 Stunden vor Ort. Eine vernetzte Anlage mit Funk-Rauchmeldern wäre dann aber wieder zu teuer gekommen. Außerdem im E-Raum und bei mir im Dachgeschß jeweils ein großer CO2-Löscher falls ein kleiner brand selber bekämpft werden soll/muss.


    Ich rauche auch viel, gibt keine Probleme. Nur einmal als mir die Kartoffelpuffer angebrannt sind gingen die melder in Küche und Flur los.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Gegenfeuer;144594

    Ich hoffe, dass das nicht auf meinen Beitrag bezogen war ? :winking_face:


    War es natürlich nicht! Die Dreier-Regel hat man uns auch beim Bund mit eben jenem Zusatz erzählt, ich fand es damals eben lustig und wollte diese Erfahrung teilen!

    Du heil'ger Veit von Staffelstein,verzeih mir Durst und Sünde.

  • @ Kesselbrut
    versuche doch vielleicht einfach etwas zu schreiben, was zum Thema beiträgt!


    Gegenfeuer
    Natürlich senkst du nicht innerhalb eines Atemzuges den Prozentsatz von Sauerstoff im ganzen Raum!


    Wenn du bei zB. 6 Litern Lungenvolumen aus einer 6 Liter Plastiktüte atmest ist der Sauerstoff dann nach +-4 Zügen verbraucht... 21%durch4% würden ja auch 5,25 Atemdurchgänge bedeuten, allerdings gibts da ja auch bestimmt eine "Blindleistung", die Lunge kann und wird ja nicht den ganzen Sauerstoff resorbieren, aber grundsätzlich sollte es doch dann noch möglich sein auch bei weniger als 10% zu atmen... oder nicht? Vielleicht musst du dann halt 2 oder 3x atmen, um den Restsauerstoff da raus zu bekommen?!?


    http://www.bielefeldt.de/akklimd.htm

  • Zitat

    Gegenfeuer
    Natürlich senkst du nicht innerhalb eines Atemzuges den Prozentsatz von Sauerstoff im ganzen Raum!


    Wenn du bei zB. 6 Litern Lungenvolumen aus einer 6 Liter Plastiktüte atmest ist der Sauerstoff dann nach +-4 Zügen verbraucht... 21%durch4% würden ja auch 5,25 Atemdurchgänge bedeuten, allerdings gibts da ja auch bestimmt eine "Blindleistung", die Lunge kann und wird ja nicht den ganzen Sauerstoff resorbieren, aber grundsätzlich sollte es doch dann noch möglich sein auch bei weniger als 10% zu atmen... oder nicht? Vielleicht musst du dann halt 2 oder 3x atmen, um den Restsauerstoff da raus zu bekommen?!?


    Puh, also ich kann jetzt grade (bin im Büro) keine Quellennachweise liefern, aber ich weiss, dass der Körper dazu nicht in der Lage ist. Ich meine, dass die Lungenbläschen nichts mehr aufnehmen, wenn der Sauerstoffgehalt unter 17% fällt (bei "untrainierten Personen).
    Das Problem ist hierbei, dass man es im Normalfall nicht merkt, wenn der Sauerstoffgehalt zu gering ist, sodass es einen einfach auf die Seite legt, wenn man unterversorgt ist.
    Höchstens erhöhter Puls, Blutdruck und ggf. Kopfschmerzen könnten vorm Umfallen auftreten, allerdings nimmt man diese Symptome nicht wahr, wenn man unter hohem Stress steht.


    Ich werde zuhause nochmal mein Ausbildungsmaterial durchforsten, bin auch nicht sooo fit was "Atemschutz" angeht.

  • Rauchmelder und rauchen



    Ist im Normalfall kein Problem, da die Partikel vom Zigarettenrauch wesentlich kleiner sind als diejenigen von Bränden.
    Achtung: in öffentlichen Gebäuden (Heime, Spitäler) und speziellen Umgebungen kommen teils wesentlich empfindlichere Geräte zum Einsatz, die dann "abgehen" können.


    Gerade im Zug nach Hause suche ich jetzt mal keine Links raus, danke für das Verständnis :)


    Bernie

  • Zitat von Bärti;144558


    Was ich auch gelernt habe ist, dass man für Kleintiere (wir haben Katzen) auch immer die notwendigen Transportboxen griffbereit haben sollte, um die Haustiere (wenn möglich) noch einfangen und nach Draußen transportieren zu können.


    Ich habe die Transportboxen auch als Schlafplätze für die Mietzen hingestellt. So werden sie nicht panisch, wenn sie mal da rein müssen und liegen im Falle des Falles sogar schon drin und man muß sie nicht einfangen.


    Rauchmelder hab ich zwar in der Wohnung, werd aber mal beim Vermieter anfragen, ob wir sowas nicht im ganzen Haus anbringen können. Danke für die Anregung .

  • Zitat von Gegenfeuer;144603

    Puh, also ich kann jetzt grade (bin im Büro) keine Quellennachweise liefern, aber ich weiss, dass der Körper dazu nicht in der Lage ist. Ich meine, dass die Lungenbläschen nichts mehr aufnehmen, wenn der Sauerstoffgehalt unter 17% fällt (bei "untrainierten Personen).
    Das Problem ist hierbei, dass man es im Normalfall nicht merkt, wenn der Sauerstoffgehalt zu gering ist, sodass es einen einfach auf die Seite legt, wenn man unterversorgt ist.
    Höchstens erhöhter Puls, Blutdruck und ggf. Kopfschmerzen könnten vorm Umfallen auftreten, allerdings nimmt man diese Symptome nicht wahr, wenn man unter hohem Stress steht.


    Ich werde zuhause nochmal mein Ausbildungsmaterial durchforsten, bin auch nicht sooo fit was "Atemschutz" angeht.


    Das Problem ist nicht der theoretische Sauerstoffanteil der Luft, sondern der daraus resultierende Sauerstoffpartialdruck. Dieser muss höher als im Blut sein, damit es zu einem funktionierenden Gasaustausch kommt. Will mich ohne nachzusehen (Physiologie im Studium ist schon was her) nicht auf einem bestimmten Wert festlegen, aber die von Gegenfeuer genannten Werte erscheinen mir realistisch. Deutlich drunter sollte es nicht liegen.


    Ich persönlich würde, wenn ich nicht zufällig einen feuertauglichen Pressluftatmer hätte (was ich nicht habe) versuchen auch mit maske ohne zu Atmen durch das Feuer zu kommen.. auch wegen der ewaigen heißen Luft. Da einmal zu heiß Eingeatmet udn es ist zu spät es sich für ein zweites Mal zu überlegen.


    Edit: Für Interessierte http://flexikon.doccheck.com/de/Gasaustausch

    Take care!

  • nun zu bedenken sei aber auch, das durch das viele und jahrelange rauchen, die lunge verändert hat, ohne das ihr es merkt....
    das kann schnell gehn. denn wenn ich nur den sauerstoff bekäme ,der in der atemluft vorhanden ist, die 21% würde ich grosse probleme bekommen.
    mein sauerstoff hat ca 95%, und das direkt in die nase.


    nun ne frage...wenn ich da mit meiner sauerstoffflasche durch ein verrauchtes treppenhaus müsste, hätte ich wohl trotzdem schlechte karten??!?!?
    raus komm ich blind, ist kein thema..muss oft genug blind durch treppenhaus fahren....weil es so eng ist, und wir in unserem rollieingang
    kein lichtschalter haben....


    was ich weiss das ich offenes feuer meiden muss wegen der verpuffung....


    aber wenn ich es recht betrachte, ist feuer das erste szenario welches realistisch ist.da es so oft vorkommt.....


    habe neue profimasken von der feuerwehr erstehen können ......da ist sogar nen anschluss für sauerstoff drann.....draeger ?!?


    nun, immerhin hab ich für schusselige assistenten ne löschdecke in der küche liegen.......


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!