Einschneidendes Erlebnis Gestern

  • Was halt dazukommt ist, dass mit sinkendem Sauerstoffgehalt auch die Leistungsfähigkeit sinkt.
    Da man bei Stress eher zu Flachatmung tendiert ist es in diesem Fall doppelt notwendig, sich zuerst zu beruhigen und erst dann die Flucht durch das Stiegenhaus anzutreten.


    Ich z.B. habe (da ich im Falle eines Brandes auch meiner Holzstiege nicht trauen würde) im Schlafzimmer eine einziehbare Leiter neben dem BOB, um das Haus ggf. durch das Fenster verlassen zu können.


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.


  • Stabile, bzw. massivere Holzkonstruktionen wie Balkendecken etc. pp. stehen im Brandfall nicht allzu schlecht da,
    sie sind soweit sie noch nicht vollkommen in Flammen stehen und der Rauch, die Gefahr Nummer Eins ein Passieren noch ermöglicht eigentlich eher sicher,
    da sich ein brandbedingtes Strukturversagen eher bemerkbar macht.

    Meine Magentabletten ...

  • Zitat von Bärti;144558

    Ergebins: Haus ist unbewohnbar, mehrere Familien wissen erst einmal nicht wohin und ein Großteil ihrer Habe ist vernichtet.


    Glück im Unglück, wer neben seinem Hauptwohnsitz noch einen Schrebergarten mit einer Hütte drauf hat, die für Übernachten und Kochen eingerichtet ist bzw. im Notfall schnell dazu umgerüstet werden kann.
    Dort kann auch ein Reserve-Rucksack und weiteres Vorratslager samt Ausweiskopien u.a. wichtigem Papierkram sein.


    Somit ein weiterer Nutzen für externen Garten + Schuppen oder sogar Wochenendhaus.

  • Hallo,
    bezüglich der Übung im dunklen Haus habe ich mich gerade an eine Feuerwehrübung in unsererm alten Haus kurz vor dem Abriss erinnert. Dabei wurde das Haus mit Übungsrauch komplett vernebelt. Ich bin im Nebel noch mal durch das Haus gegangen, da kann man definitiv weniger sehen als bei Stromausfall und Taschenlampe verlegt.


    Gruß, bigenka


    PS: Ich habe im Büro einen großen Druckerkarton mit dem Nötigsten gefüllt. Muss aber auch nur 200m dahin laufen. Daher würde ich nur mein Täschchen mit Ersatzschlüssel fürs Büro und Taschenlampe greifen, nicht den schweren BOB.

  • Für Leute, welche im 2. Stockwerk oder höher leben, könnte man sich die Anschaffung eines Kletterseils überlegen. Man sollte jedoch im Vorhinein überlegen, an was man das Seil bindet und auch den sicheren Knoten schnell binden können. (ACHTUNG: Bedenkt, dass Seil kräftig genug zu wählen, falls z.B. mehrere Personen sich gleichzeitig abseilen)

  • Ich habe es bei der Feuerwehr auch so gelernt wie du, durch die körperliche und psychische Anstrengung bemerkt man die Ausfallerscheinungen gar nicht oder erst viel zu spät.

  • Frage: In mehreren Agentenfilmen/Serien habe ich bei Agenten so ein Mini-Atemgerät gesehen:
    Vom Aussehen ist es ein ca. 12 cm langer und 2 cm breiter Metallzylinder, der ein Mundstück in der Mitte hat, und in den Filmen für ca 10-15 Minuten für Atemluft sorgt.
    Ich hoffe ihr könnt euch in etwa vorstellen, was ich meine.
    Sind die Dinger eine Hollywood-Erfindung oder gibt es die wirklich? Falls ja, wäre das ja eine kompakte Alternative zu der Taucherflasche, oder?


    Grüße
    B

  • da glaube ich als betroffene sauerstoffpflichtige....es für "normale" menschen so etwas nicht gibt. wenn dann evtl für die geheimdienste oder spezialagenten..


    aber wenn man bedenkt, wie kurz eine sauerstoffflasche hält, so ein teil müsste ja einen enormen druck aufbauen....iss glaub ich unrealistisch.


    wenn dem so wäre, aber wem nutzt es???? für 15 min sauerstoff......es gibt so sprühflaschen,kleine für sportler, die halten auch nur sehr kurz.....


    aber es gibt nix,was es nicht gibt.......aber der kostennutzenfaktor wäre nicht so gegeben...


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von Maresi;144852

    Was halt dazukommt ist, dass mit sinkendem Sauerstoffgehalt auch die Leistungsfähigkeit sinkt.


    Hallo Maresi,


    ich glaube, es ist gar nicht so sehr de sinkende Sauerstoffpartialdruck. Ein Mensch funktioniert auch beim Aufstieg auf 5000 Höhenmeter, wenn auch mühsam. Eine Stiege, die ich ohne grosse körperliche Anstrengung nur herunterfallen muss, kann ich auch mit beliebig wenig Sauerstoff überwinden. Das Problem ist meiner Ansicht nach die Inhalation von Brandgasen (CO2, CO, diverse Halogenidverbindungen) die relativ schnell zur Bewusstlosigkeit führen. Dswegen liegt im Nachtkästchen von meiner Frau und mir zum Beispiel je eine Drager Parat Brandfluchthaube.



    Meint


    Matthias


    Der absolut keine Lust hat, auf kleiner Flamme à point gebraten zu werden.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • nun , das finde ich zu pauschalisiert. grade berge besteigen habe ich etliches drüber gelesen. erstens musste fit sein, sehr fit. die sherpas gehen da hoch wie nix,
    aber wie viele sind bei dem versuch gestorben ohne sauerstoff auf die achttausender bzw sechstausender zu kraxeln.....


    aber selbst wenn müssen die zwischenhalte eingehalten werden, damit sich die lunge und der körper drann gewöhnen kann....
    wenn mensch vorbelastet ist und weiss es nicht, dann wars dann halt der letzte berg für ihn.


    lg urban-rolli

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  • Zitat von urbanrolli;145316

    nun , das finde ich zu pauschalisiert. grade berge besteigen habe ich etliches drüber gelesen. erstens musste fit sein, sehr fit. die sherpas gehen da hoch wie nix,
    aber wie viele sind bei dem versuch gestorben ohne sauerstoff auf die achttausender bzw sechstausender zu kraxeln.....


    Hallo Urbanrolli,


    da sage ich jetzt mal was als Normalmensch dazu, der von der Qualifikation von Extrembergsteigern beliebig weit weg ist.


    Meine persönliche Erfahrung:


    Bis dreitausend Metern merkst Du gar nichts, der Aufstieg ist halt mühsam, aber das war's



    Oberhalb von dreitausend Metern schnaufst Du schon ziemlich


    Ab viertausend Metern wird es richtig lästig


    Ab fünftausend Metern fühlst Du Dich wie ein Kettenraucher, der nach dem drittem Päckchen Zigaretten auf dem Weg zum Zigarettenautomat ist ....



    Viele Grüsse von Matthias


    Dessen bisher höchster Berg der Kilmandscharo war

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von borath;145291

    Frage: In mehreren Agentenfilmen/Serien habe ich bei Agenten so ein Mini-Atemgerät gesehen:
    Vom Aussehen ist es ein ca. 12 cm langer und 2 cm breiter Metallzylinder, der ein Mundstück in der Mitte hat, und in den Filmen für ca 10-15 Minuten für Atemluft sorgt.
    Ich hoffe ihr könnt euch in etwa vorstellen, was ich meine.
    Sind die Dinger eine Hollywood-Erfindung oder gibt es die wirklich? Falls ja, wäre das ja eine kompakte Alternative zu der Taucherflasche, oder?


    Grüße
    B


    Es gibt kleine Selbstretter für z.B. Hubschrauberpiloten die weite Strecken über Wasser fliegen, diese Geräte reichen aber nur für ca. 5 Atemzüge oder so. Für U-Boot-Fahrer und und für Bergarbeiter gibt es noch Sauerstoffselbstretter die bis zu 30 Minuten halten, die sind weit größer und Filtern immer wieder das CO2 aus der Ausatemluft und neuen O2 hinzu, ein Kreislauf/Regenerationssystem also. Wenn du willst suche ich ein paar Hersteller-Links heraus.

  • @ waldschrat:


    na dann haste ja fast 6000 geschafft auf dem kibo.....gute leistung. aber das war deine individuelle bestleistung.
    viele schaffen es, etliche nicht :face_with_rolling_eyes:


    @wofhund:


    hätte gerne mal ein paar links, das wäre nett. fünf atemzüge??? wow... na ja, die 3 minuten sind damit überschritten?!? mich würde mal die
    erfahrungen mit solchen teilen neugierig machen....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


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  • Also das Ding für Uboote nennt man Tauchretter: https://de.wikipedia.org/wiki/Tauchretter Herstellerlinks habe ich auf die schnelle nicht gefunden.
    Das selbe für unter oder auf der Erde heißt Sauerstoffselbstretter http://de.msasafety.com/Isolie…-100/p/000270000100001001 + http://de.msasafety.com/Isolie…p-60/p/000270000100001004


    Das kleine Teil für Piloten habe ich vor ein Paar Jahren mal in einer Doku gesehen, da wurde gesagt dass es eben nur ein Paar Atemzüge hält. Die Doku war (eine von vielen) über Marinepiloten die ein Wasserüberlebenstraining absolvieren und dabei wurde es gezeigt. Habe dazu im Internet aber nichts gefunden, war ich da etwa zu gut gläubig? Oder kennt jemand die Dinger und weiß wie sie heißen? :schmeichel:

  • Also, Herstellerlinks zu Tauchrettern wirst du kaum finden, weil es die Dinger nicht mehr gibt.
    Problem bei dieser ganzen Geschichte war nämlich der Druckausgleich, siehe dazu Taucherkrankheit.
    Heutige U-Boote sind mit einer ANA, einer Atemnotluftanlage ausgestattet, in die die Besatzung ihre Masken mit Schlauch und Bajonettverschluss einklinkt.
    Rettungsmittel ist der URK - U-Boot-Rettungskragen- quasi eine selbstaufblasende Schwimmweste, die sich aber noch gegen einen Überdruck von min. 8 Atm aufbläst.
    Also tief Luft holen, Maske vom Kopf, durch das Luk, URK aktivieren und auf dem Weg nach oben konstant ausatmen.
    Die Auftauchgeschwindigkeit beträgt dabei ca. 2m/s...das reicht, um bei Durchbrechen der Wasseroberfläche bis Mitte Oberschenkel aus dem Wasser zu schiessen.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    PS: natürlich gibt es die Tauchretter noch, für Panzerbesatzungen z.B., aber die werden nur alle paar Jahre bei Bedarf produziert und sind als militärische Hardware nicht auf dem freien Markt erhältlich...

  • danke für deine recherche.....dreissig atemzüge sind schon ne menge.....
    spannend was es alles so gibt.....aber wenn man unter anstrengung ist verbraucht mensch ja auch atemzüge.....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Apropos Brandgase eine kurze Erinnerung. Bei einem frischen Brand befinden sich die heißen Rauchgase oben, auch im Treppenhaus ist das so. Deswegen kann man kriechend oft noch was sehen und vor allem bleibt man auch nach der Flucht am Leben weil man keine Brandgase eingeatmet hat. Kinder lernen das sogar schon im Kindergarten.
    Wer Brandgase einatmet hat oft ganz schlechte Karten. Ich habe schon Leute erlebt die nicht ins Krankenhaus mitwollten weil sie das für übertrieben hielten und die nach kurzer Zeit tot waren. Einige wenige Atemzüge in dem heutigem Teufelszeug-Plastikrauch reichen um einen sicher über den Jordan zu schicken. Kohlenmonoxid und Blausäure sind nach meinem Kenntnisstand die gefährlichsten Bestandteile, aber auch Chlor- und Schwefelverbindungen. Also ducken nicht vergessen.
    Ich kannte sogar mal einen älteren Feuerwehrangehörigen noch aus der Zeit vor dem Atemschutz, der hat noch gelernt die Jacke/Mantel bis zum Mund hochzuziehen und durch den Mund einzuatmen und dabei die Luft von möglichst weit unten zu saugen und dann durch die Nase auszuatmen. Ob das wirklich so war kann ich natürlich nicht sagen, das kann auch in den Bereich "Ich mach mich mit einer alten Geschichte wichtig" Bereich gehören.

  • Zitat

    danke für deine recherche.....dreissig atemzüge sind schon ne menge.....
    spannend was es alles so gibt.....aber wenn man unter anstrengung ist verbraucht mensch ja auch atemzüge.....


    lg urban-rolli


    Klar, die 30 Atemzüge hat man unter Stress schnell weg. Aber für Piloten sicher besser als nichts, ist ja auch "nur" für das Aussteigen gedacht.

    Zitat

    Ich kannte sogar mal einen älteren Feuerwehrangehörigen noch aus der Zeit vor dem Atemschutz, der hat noch gelernt die Jacke/Mantel bis zum Mund hochzuziehen und durch den Mund einzuatmen und dabei die Luft von möglichst weit unten zu saugen und dann durch die Nase auszuatmen. Ob das wirklich so war kann ich natürlich nicht sagen, das kann auch in den Bereich "Ich mach mich mit einer alten Geschichte wichtig" Bereich gehören.


    Wäre vollkommen unsinnig.


    Zitat

    Apropos Brandgase eine kurze Erinnerung. Bei einem frischen Brand befinden sich die heißen Rauchgase oben, auch im Treppenhaus ist das so. Deswegen kann man kriechend oft noch was sehen und vor allem bleibt man auch nach der Flucht am Leben weil man keine Brandgase eingeatmet hat. Kinder lernen das sogar schon im Kindergarten.


    Keine Brandgase einzuatmen ist unwahrscheinlich wenn man durch den verrauchten Flur robbt. In so einem Fall dann besser in einem sicheren Raum bleiben. Fahrstuhl nicht benutzen sollte auch klar sein.

    Zitat

    Wer Brandgase einatmet hat oft ganz schlechte Karten. Ich habe schon Leute erlebt die nicht ins Krankenhaus mitwollten weil sie das für übertrieben hielten und die nach kurzer Zeit tot waren. Einige wenige Atemzüge in dem heutigem Teufelszeug-Plastikrauch reichen um einen sicher über den Jordan zu schicken. Kohlenmonoxid und Blausäure sind nach meinem Kenntnisstand die gefährlichsten Bestandteile, aber auch Chlor- und Schwefelverbindungen.


    Es gibt 2 Risiken im Zusammenhang mit Rauch:
    1. Die Brandgase die für einen längeren Zeitraum zu eine Unterversorgung der Zellen mit O2 führen (CO bleibt bei 21% O2 für ca. 7 Stunden wirksam).
    Erkennen kann man das durch jede Art von Bewusstseinsveränderungen, evt. auch durch Atemnot.
    2. Das Inhalationstrauma bei dem heiße Gase eingeatmet werden, dabei kann der Atemweg zuschwellen und die Person bekommt keine Luft mehr. Symptome sind in dem Fall Heiserkeit, abnormale Atemgeräusche, Rußablagerungen und (minimale) Verbrennungen im Gesicht.
    Als drittes Problem kann noch ein Lungenödem hinzukommen, aber da habe ich die Ursache vergessen, muss ich nochmal nachschauen.