• Bei einem Fernglas stehen oft so Zahlen dahinter. Dabei ist es unerheblich ob es ein Monokular ist, oder nicht.
    Was sagen denn diese Zahlen aus?
    Ist das auch ein Qualitätsmerkmal?
    Worauf muss man denn bei einem Fernglas achten?
    Was ist das Mindeste, was das normal Ausreichende und was ist die Luxusversion?


    Gewichtsmäßig würde ich ein Monokularglas besser finden.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Und wofür ist die Öffnung eines Objektives gut?

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Mal ganz einfach gesagt, je größer der Lichteinlass (Durchmesser der vorderen Linsen) desto besser ist das Fernglas in der Dämmerung oder gar bei Nacht.
    Ich hab z.b. ein 8 x 42 für tagsüber und ein 8 x 56 für die Nacht. (8 fache Vergrößerung 56mm Durchmesser der vorderen Linse).


    Gruß Klappspaten

  • Ich kann jetzt nur für mich speziell sprechen,
    aber vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen; zum Beispiel in einen dichten Wald, Dämmerung und Nacht,
    ist ein lichtstarkes Fernglas von Vorteil. Ich konnte das alte Zeiss Dialyt 8x56 meines Großvaters,
    mit verschiedenen anderen Vergleichen, unter anderem mit einem 10x32 und einem 10x42 vergleichen können.
    Von der Bildhelligkeit kann man schon einen größeren Unterschied ausmachen, zumindest subjektiv.
    Der Nachteil von besseren Gläsern mit großem Objektivdurchmesser ist das, meist relativ hohe, Gewicht.
    Mein Zeiss wiegt ziemlich genau ein Kilo. Insofern musst du wissen,ob sich das hohe Gewicht lohnt.
    Nur "einfache Beobachtung" reicht meiner Erfahrung auch ein Monokular aus.


    Gruß Max aka Reesh


    PS: Ich hoffe der Beitrag ist nicht am Thema vorbei. Falls ich mir einen Fauxpas geleistet habe, weist mich bitte drauf hin.

  • Hi Nashua,


    ich würde auf jeden Fall ein stickstoffgefülltes Fernglas (egal ob mono- oder biokular) nehmen was 100% wasserdicht ist. Die billigeren Teile fangen leicht an drinnen zu Beschlagen, wenn sie mal längere Zeit Draußen liegen.


    Hier muss mann meiner Meinung nach auch nicht die etlichen 100€ teuren Teile nehmen, wenn man sich etwas umschaut bekommt man gute gebrauchte Exemplare für 40-50€.


    Alle nicht-wasserdichten Ferngläser waren bei mir nach spätestens 3 Jahren im Allerwertesten.


    Manchmal haben die Dinger auch einen kleinen digitalen Kompass integriert, das kann ganz praktisch sein.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,


    die erste Zahl sagt neben der Vergrößerung etwas über die 'Austrittspupille' des Glases aus: das ist der Durchmesser des (gedachten) Lichtstrahls, der auf unser Auge trifft. Die Pupille kann bei sehr guter Dunkeladaptation über 9mm Durchmesser erreichen - aber schon der kleinste Lichteinfall versaut die Adaptation (man wird bei Amateurastronomentreffen gelyncht wenn man sinnlos mit weißem Licht rumfuchtelt; rotes Licht ist erlaubt)


    Deshalb spricht man bei Feldstechern mit "7mm x irgendwas" von verbesserter Dämmerungsleistung: 7mm hat die Pupille bei durchschnittlicher Dunkeladaptation und die erreicht man relativ schnell. 7fache Vergrößerung hält man aus der freien Hand relativ ruhig, bei 10fach und mehr wirds jenseits der 40 schon dünne...


    Stickstoff oder nicht ist Geschmackssache. Ein binokulares System wird einem monokularen immer überlegen sein: Stereo...
    Grober Unfug sind gold/rot verspiegelte Glasflächen; mittlerweile denkt jeder das wäre was besonders Gutes. Eine hoch vergütete Optik zeigt einen bläulich/grünlichen Schimmer.



    Grüße vom Südharz
    Tom

  • Ich habe einen Schweizerarmee Feldstecher 8x30 Marke Kern. Die Qualität finde ich hervorragend und die Promilleanzeige ist auch nützlich. Er ist rundherum gumiert. Gebraucht ist er günstig zu haben.
    Er ist zwar Jahrgang 90 aber kann mit heutigen Ferngläsern mithalten. Ich habe ihn mit einem Olympus 8x42 verglichen. Beim Olympus kann man nicht jedes Auge einzeln fokussieren, was mich nervt.


    Die Objektivweite beeinflusst auch die Grösse des Sichtfeldes.

  • Hallo el presidente,


    mir gefällt die Promilleanzeige :))
    Kann ich meinen Alkoholkonsum damit anzeigen? :winking_face:


    Wirkliche Frage:
    Was wird damit angezeigt?


    Gruß
    Sobi

  • Stell Dir Promille als Winkelmass vor.


    Es hilft Dir, Ausdehnungen und/oder Distanzen abzuschätzen. Daneben kannst Du andere, die ebenfalls Optiken mit den Angaben haben, "leiten".


    Bspw: "Kirchturmspitze, 50 nach links, 20 nach oben, Busch, MG"
    Heisst: geh von der Kirchturmspitze (sollte man ja finden) 50 Promille nach links und 10 nach oben. Im Busch, den Du noch anvisierst ist ein MG."


    Zum Distanzenschätzen etc. schreib ich dann auf dem PC, falls es jemanden interessiert/

  • Hallo,


    die Strichanzeigen habe ich schon bei Militärferngläsern gesehen.
    Das "leiten" mit diesen Angaben kenne ich auch.
    Das es sich um Promille-Angaben handelt ist neu für mich.
    Inwieweit kann man Prozente dadurch ableiten?


    Gruß
    Sobi

  • Folgende Formel zur Berechnung der Distanz;


    MKS-Formel: E = (M · K) / S



    E = Entfernung in Metern
    M = Geschätzte Breite oder Höhe eines Objektes bzw. Abstand zwischen zwei Punkten in Metern
    K = Konstante 1000
    S = Anzahl Striche die das Objekt auf Strichplatte des Feldstechers einnimmt.


    Diese Promille Anzeige muss man sich als Fadenkreuz vorstellen das mit Punkten und Strichen unterteilt ist (immer in 5 Promilleschritten)



    Rechenbeispiel: Man peilt durch den Feldstecher z. B. ein Mann an und schätzt dessen Länge auf 1,7m. Dabei ist der Mann auf der Strichplatte des Feldstechers ein halber Strich oder Punkt breit. Dies ergibt die Entfernung des Mannes: 1,7m x 1000 / 2,5 = 680m



    Dabei sollte man versuchen, das Objekt exakt zu schätzen (oder gleich mehrere davon schätzen und dann integrieren), davon hängt die Genauigkeit deines Ergebnissen ab.





    Mit der Promille-Einteilung des Feldstechers kann man auch leichte Berechungen gleich im Kopf machen, wenn du folgendes weisst:



    1 mil in einer Distanz von 1 km = 1 m



    [1 mil = 1 Promille]



    => z. B.
    10 mil in einer Distanz von 2 km = 20 m
    10 mil in einer Distanz von 3 km = 30 m
    5 mil in einer Distanz von 0.5 km = 2.5 m


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    http://www.kern-aarau.ch/filea…meefeldstecher_8x30_d.pdf


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    http://www.kern-aarau.ch/filea…hrtechnik/Anleitung_d.jpg


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Ach ja; lasergeschützt ist der Feldstecher auch noch:Gut:

  • Oder, wie wir es machten:


    m / (km * %o) (man kann ein Dreieck zeichnen, "Meter über km mal %o")


    (also m steht über dem Bruchstrich, (km * %o) drunter)


    m = Meter = Höhe oder Breite eines Objekts, wie schon im Post oben beschrieben
    km = Distanz (in km :))
    %o = halt die gemessenen Art %o (Artillerie Promille)



    Man deckt in der Formel nun das Gesuchte ab und rechnet den Rest.



    Beispiele:


    Waldrand mit Fahnenstange (geschätzte 5m hoch) misst man mit 7%o, Distanz zum waldrand ist gesucht
    => km = Distanz abdecken, es bleiben m/%o -> 5 / 7 = ca. 0.7, Distanz also 0.7 km (oder 700m :Cool:)


    Es gibt eine Lichtung in diesem Wald und Du willst wissen, wie breit sie ist (bspw. zum Berechnen, wieviel Zeit Du hast, um ein Fahrzeug, das die Lichtung durchquert zu bekämpfen). Gemessene Breite der Lichtung 200%
    => m (Breite / Höhe) abdecken, es bleiben km * %o -> 0.7 (aus obiger Bestimmung) * 200 = 140 (Meter). Die Lichtung ist also 140 Meter breit, ein Fahrzeug mit 36 km/h ( = 10 m/s) braucht dazu also 14 Sekunden.
    Wobei man natürlich beurteilen muss, welche Geschwindigkeit da realistisch ist und nicht einfach die 10 m/s verwenden sollte ......




    Informationen:
    - das ganze kommt tatsächlich von der Artillerie her. Ein Vollkreis (360°) hat so 6400 Art %o, 90° sind dann also 1600 %o etc.
    - damit lassen sich recht einfach die Schiesselemente (Richtung, Elevation = Winkel des Rohrs über der Horizontalen und die benötigte Ladung berechnen)



    Damit es nicht zu trocken wird, ein Spruch zur Artillerie:
    "Die Artillerie kennt weder Freund noch Feind, die Artillerie kennt nur Ziele." :grosses Lachen::grosses Lachen::grosses Lachen:
    (was dann bei unseren Rekruten jeweils ein :staun: und bei unseren "roten Kollegen", eben der Art ein :verärgert: auslöste...)

  • Meiner hat beim abgeben den Weg zurück ins Zeughaus nicht mehr gefunden.... :) Die Kern sind top, meiner hat Jahrgang 92, wurde durch die halbe Schweiz getragen und funktioniert immer noch einwandfrei. Auf Flohmärkten habe ich diese gut erhalten schon für CHF 40-60 gesehen.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Zitat von Obwaldner;145569

    meiner hat Jahrgang 92


    <offtopic>
    Und darf der schon alleine nach draussen ? :)
    Meinen habe ich 1979 gefasst, halt noch nicht lasergeschützt...
    </offtopic>

  • Ich habe meinen im Frühling im Internet erworben. Derjenige aus meiner Dienstzeit bekamen wir nur beim ZF-schiessen etc. aber der war noch die ältere Version.

  • fühlt euch mit dem Laserschutz nicht allzu sicher - oder macht zumindest keinen Blödsinn mit.
    Der ist für bestimmte Wellenlängen ausgelegt - im Normalfall für die Wellenlänge die eure(hier: die Schweizer) Panzer in ihren Entfernungsmessgeräten verwenden.


    Für andere Wellenlängen ist er nicht ausgelegt, oder optimiert und schützt daher auch nicht zuverlässig.

  • 1069 nm (Nanometer) ist für militärische Laser üblich.


    International werden Neodym-YAG ( http://de.wikipedia.org/wiki/Neodym-YAG-Laser (Quelle: Wikipedia)) zur Entfernungsermittlung z.B. in Kampfpanzern und Kampfhubschraubern verwendet.


    Dies liegt einfach an den physikalischen Eigenschaften. Physik gilt für Russen, US und sonstwem.


    Die in militärischen Optiken verwendeten Laserschutzfilter sind auf 1060 nm optimiert. Dieser Näherungswert reicht.


    Edit: Sorgen um den Laserschutz sollte man sich auf alle Fälle bei feinen Strichen im Blickfeld machen. Dann dürfte die Laserschutzfolie defekt sein.


    Tsrohinas

  • Nabend!


    Was ihr vergessen habt ist der Sichtbereich auf 100m!


    Hochwertige Feldstecher haben oft einen erheblich "Breiteren" Sichtbereich, und auch eine deutlich bessere Randschärfe.


    Mein DDR-Grenzer Zeiss 10x50 hat auch nur eine Dioptrienverstellung - reicht ja auch, da wird halt die Abweichung zum anderen Auge eingestellt, fertich!


    Ausserdem ist es "Selbstscharfstellend", soll heissen alle Objekte, die weiter entfernt sind als +- 25m kann ich klar focussieren, ohne noch mal scharf zu stellen, was ich bei vielen Ferngläsern machen muss - warum keine Ahnung, ist aber toll, wenn ich schnell von Nah auf Fern wechseln möchte!


    Anzumerken ist vielleicht noch das es Modelle mit Augenmuschel für Brillenträger gibt, die sind z.T. umstülpbar.



    Gruß Endzeitstimmung