Die Südsee Alternative...

  • Hi Bushfrau



    das langsame heilen von Wunden liegt an dem Tropischen Wetter. Da kann man nichts machen, ausser immer schoen desinfizieren und Wunden sauber halten.

  • Zitat von Buschmann


    Da ich der Meinung bin, dass im absoluten Ernstfall ein Überleben in Mitteleuropa nur reiner Glücksfall und trotz aller Vorbereitung sehr unsicher wäre, kam für mich nur ein radikaler Ortswechsel in ein dünn besiedeltes und sich selbst versorgendes (Wasser und Nahrung) Gebiet in Frage.


    Zitat von Buschmann;147209

    Dieser Service wird hauptsächlich durch Spenden und Hilfszahlungen anderer Länder finanziert, darunter auch die EU! (Man sieht da mal, für was man alles Steuern


    Was machst Du, wenn hier z.B. ein politischer Wandel stattfindet oder die Wirtschaft den Bach runtergeht und man Euro medizinische Versorgung nicht mehr von außen finanziert wird?
    Gerade durch die Insellage dürfte es dann schnell sehr teuer werden.
    Zurück ins Mittelalter?


    Dein Motiv war aus dem System auszusteigen, trotzdem hängst Du davon ab, das es weiter so geht wie bisher?

  • Natürlich nutze ich das System solange es funktioniert, ich zahle ja auch Steuern; ob damals in Deutschland oder auch hier. Das halte ich auch nicht für verwerflich. Ich bin niemand, der mehr als absolut nötig aus dem System "saugt". Ich gehe z.B. nur zum Arzt, wenn es wirklich schlimm ist (oder meine Frau mich bedroht;).


    Wir selbst versuchen auch auf medizinischer Ebene vieles selbst zu bewerkstelligen. Diese Dinge zahlen wir übrigens selber. Man kann hier auch nicht einfach so in die Apotheke gehen und bekommt alles geschenkt. Wenn kein Arzt es verschrieben hat, geht das nicht. Und selbst wenn, würde ich das nicht machen.


    Es ist auch nicht nur die EU die hier spendet. Auch Länder wie Australien und Neuseeland, sowie asiatische Länder helfen vielen Pazifikinseln. Wenn es auf der Nordhalbkugel kracht, geht hier unten bestimmt noch etwas.


    Wenn ich aufpasse und gesund lebe, dann ist das Risiko auch außerhalb der Krisenzeiten gering. Ich möchte bei einem Systemzusammenbruch aber sehen, wie die Leute in Europa an Medikamente und ärztliche Versorgung kommen. Da gehts uns vielleicht sogar besser, weil es dauert bis das Krankenhaus leer ist, denn geplündert wird hier nichts.


    Die politische Lage hier würde ich mittlerweile als besser als in so manch einem europäischen Land bezeichnen. Sicher ist man aber nie - Egal wo auf der Welt!


    Und was das Mittelalter angeht: Es kommt darauf an was man selber mit sich und seiner keinen Welt anstellt. Wenn ich völlig autark lebe, Nahrung, Wasser, ja sogar Strom fürs ganze Haus selbst produziere; dazu noch viel moderne Ausrüstung habe und mich auch mit traditionellen Heilmethoden auskenne (der Busch ist voller Überraschungen), dann halte ich es für ein modernes Leben außerhalb des Systems. Mit Mittelalter hat das wenig zu tun. Und eine Bypass-OP braucht man ja zum Glück nicht jeden Tag.


    LG Buschmann

  • Hi all,


    wenn es wirklich weltweit crashed, dann sieht es hier im Suedpacific schlecht aus, was die medizinische Betreuung angeht. Alle Medickamente, Herzschrittmacher, Insulin etc werden hier aus dem Ausland importiert.
    Kronisch Kranke werden die ersten Opfer der Krise sein. Haelt die Krise laenger an, dann wird sich die Lebenserwartung weltweit verringern.


    Simka

  • Hallo zusammen, jetzt mal mein Senf.
    In vielen Beiträgen hier lese ich Sachen wie:
    - in Deutschland/Europa sind die Mensch unfreundlich, unsozial, nicht am gegenüber interessiert
    - jeder denkt nur ans Geld
    - arme Arbeiter werden von Arbeitgebern ausgebeutet
    - zu viele Gesetze die uns gängeln
    - zu wenig Gesetze die uns schützen
    Alles ganz schlimm, alles ganz furchtbar... mein Tipp. Sich selbst an die Nase fassen, wir sind Teil des ganzen.


    Beispiel Unfälle in Deutschland.
    Mir ist es bisher zweimal passiert dass jemand mein Auto beim Parken gestreift hat, bzw. aufgefahren ist.
    Beides mal nix zu sehen gewesen, mit den Schultern gezuckt, uns kurz unterhalten und mit guten Gefühl weiter des Weges gefahren.
    Letzten Monat wurde ich im Stadtverkehr geschnitten und musste so blöd ausweichen dass ich beinah nen Radfahrer angefahren hätte. Die Ampel wechselte auf Rot, ich schau in den Rückspiegel und sehe wie mir die Dame hinter mir einen Handkuss zuwirft. Ich war eh schon geladen und fühlte mich provoziert, stieg aus um sie zur Rede zu stellen. Sie erklärte mir dass es ihr Leid tut, sie mir ja sogar einen Handkuss zugeschickt habe und wir ja schließlich miteinander und nicht gegeneinander fahren. Ich musste grinsen, sie gelobte Besserung und wir wünschten uns noch nen schönen Tag.


    So gehts auch in Deutschland.


    Was die schlechten Bedingungen für Arbeitnehmer betrifft, ganz ehrlich. Wer will kann was aus sich machen, bin ich fest von überzeugt und das ohne andere auszubeuten. Bin jetzt seit drei Jahren selbstständig, ja während der Saison arbeite ich wie bekloppt, mache mir Sorgen ob es reicht und hab alle Hände voll zu tun. Aber davon was ich verdiene können wir uns auch schöne Dinge leisten, wir fahren zum Wandern in die Rhön, Bayrischer Wald, gönnen uns zwei Hunde und Katzen und ich bezahl die Leute die mich unterstützen fair. Alle sind zufrieden und es geht was.
    Wer jetzt sagt ich kann nicht weil ich da und da wohn... umziehen.
    Wenn es nicht geht wegen Familie... andere Möglichkeiten suchen.
    Wer keine Ideen hat... die braucht es einfach.


    Also, nicht sich beschweren sondern einfach machen.
    Könnte mir selber kein Land vorstellen in dem ich lieber leben würde, liegt aber auch daran dass ich keine 30 Crad brauche (c; (da scheidet schon einiges aus) und ich will hier einfach nicht weg.


    Also, schauen was will ich, dann schauen was kann ich, daraus erneut ableiten was will ich und dann gehts los.


    Wer seine Träume hier nicht erfüllen kann/will wie auch immer, ab woanderst hin. Möglichkeiten gibt es ja genug.


    Wer das alles nicht macht oder will soll die Schuld aber bitte nicht bei anderen suchen.




    Klingt hart, ist aber so.



    Viele Grüße,
    der Thomas

  • Hallo Thomas!


    Also "hart" klingt mir Dein Beitrag nicht, ich sehe viele Dinge genauso.


    Ich war auch einige Jahre erfolgreich selbständig, hatte die richtigen Ideen und habe meine Angestellten auch fair bezahlt. Nur: Meine Erfahrungen mit anderen Menschen waren nicht so positiv wie Deine. Sicherlich hatte ich auch gute Dinge erlebt, aber die Schlechten haben überwogen. Ich würde mal sagen 80/20.


    Und natürlich: Nicht beschweren, sondern machen. Genau das haben wir getan! Weg von der grauen Einheitskacke, hin zum wahren Leben.


    Aber was ist mit den "einfachen" Leuten, die nicht so die tollen Ideen haben und Möglichkeiten?

    - in Deutschland/Europa sind die Mensch unfreundlich, unsozial, nicht am gegenüber interessiert = sicherlich nicht alle aber die
    Mehrheit!
    - jeder denkt nur ans Geld = fast jeder! (Ich auch manchmal)
    - arme Arbeiter werden von Arbeitgebern ausgebeutet = Löhne von 5-6 EUR/Std.?, Millionen von Aufstocken? Nicht dein ernst, oder?
    - zu viele Gesetze die uns gängeln = Wer das nicht so empfindet arbeitet für den Staat o.ä., garantiert!
    - zu wenig Gesetze die uns schützen = Die wirklichen Probleme werden ja nicht angegangen!


    Die Leute in D haben eins nicht kapiert: Leben und leben lassen! Normales miteinander ist schwer zu finden. Es herrscht Klassengesellschaft, Arroganz und "menschliches Versagen" am laufenden Band. Wenn die Leute echten Stolz, Hirnmasse und Mitgefühl hätten, dann würden sie die Regierung zum Teufel jagen, die ganzen Schmarotzer in den staatlichen Stellen auf die Strasse schmeissen und ein gerechtes System für alle einführen.


    Ich gratuliere Dir zu Deinem Erfolg und finde es gut, dass Du in der Gesellschaft versuchst den richtigen Weg zu gehen. Aber Du hast gut reden, mit Deinem "amerikanischen Traum". Erzähl das mal den armen Schweinen. Vielleicht war ich auch noch nicht so fest im Griff der Maschinerie, mein Unrechtsgefühl ist auch sehr ausgeprägt. Aber geh mal in die Schulen, in die sozialen Brennpunkte, schau Dir die Politik mal genauer an und vor allem: Mach mal die Glotze an! Ein guter Spiegel der Gesellschaft!. Und damit meine ich nicht nur irgendwelche Dummsendungen, sondern Alles. Auch das was Du vielleicht als niveauvoll betrachtest. Nur Lug und Trug, Idioten unterhalten sich mit anderen Idioten und wieder andere Idioten wählen jetzt wieder die selbe Idiotin. Nein danke.


    Hier auf der Insel sind die Leute auch nicht wirklich helle. Aber ich werde in Ruhe gelassen und vor allem auch vom Staat. Das ganze mit einem Lächeln garniert!


    Ich drücke Euch allen die Daumen, das ihr das System ins Positive ändern könnt. Ich für meinen Teil bin damit fertig, zumindest in D! Nichts für ungut.


    LG Buschmann

  • Wenn ich auch mal meinen Senf dazugeben dürfte...


    Ich bin der Meinung dass das eigentliche Problem die Menschen selber sind und nicht das Land in dem sie Leben.
    Klar ist die Mentalität der Menschen unterschiedlich nur letztenendes sind es immer "Menschen".


    Egoismus, Neid, Hass, Ausbeutung usw. gibt es überall und ist nicht Ortsgebunden.


    Glücklich sein kann man überall. Man muss nur sein Glück finden.
    Der eine findet es vor der Haustür, der andere eben irgenwo anders.


    MfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Ich stimme dir in einer gewissen Weise zu, aber eben nicht vollkommen. Es liegt an jemdem Menschen selbst,w ie er lebt, was er für wichtig erachtet und was er aus seinem Leben macht, JA! Aber die Umwelt und die Kultur in dem von dir gewählten Lebensraum tut doch das seinige dazu. Bei uns ist jeder auf sich gesetellt, keiner hilft dem anderen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Wir horten Geld und schauen weg, wenn etwas passiert. Es gibt Stämme/Orte auf der welt an denen die Menschen ein ganz anderes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt haben, Orte an denen andere Werte zählen als bei uns. Orte, an denen Geld keine Macht hat und nur zum Mittel für den Zweck eingesetzt wird oder gar nichts wert ist. Du kannst nicht alle Orte auf der Welt mit einander vergelichen und du kannst dich dem, was dir vorgelebt wird nicht gänzlich entzeihen!

  • Hallo SP-Mitglieder,


    die Gesundheitsversorgung ist in Thailand sehr einfach zu erklären:

    Wer bei sehr ernsthaften Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall oder schweren Verletzungen bei Verkehrsunfällen wie Leberriss, Gehirnblutung usw. keine sehr hochwertige und daher sehr teure private Krankenversicherung hat,…

    …der muss für seine Mittellosigkeit mit seinem Leben bezahlen!

    Traurig aber wahr!



    Die stattliche Krankenversicherung deckt gerade die allernötigsten Behandlungen im Armen-Krankenhaus wie Nähen von Schnittwunden, Eingipsen von einfachen Knochenbrüchen, Wunddesinfektion usw.

    Solche „gewöhnlichen“ Behandlungen sind auch sehr preiswert, sofern man keine Krankenversicherung besitzt.


    Aber in den Luxus-Krankenhäusern wie z.B. das Bangkok Hospital wird man auch bei einem lebensbedrohlichen Notfall nicht behandelt, sofern man…

    1. keine ausreichend deckende Krankenversicherung vorlegen oder

    2. kein extremes Barvermögen vorweisen kann.



    Einer meiner besten Freunde ist aufgrund seines nicht vorhandenen Reichtums an dieser menschenverachtenden Geldgier-Praxis elendig gestorben.


    Gruß sagt der Jörg

  • Hallo Buschmann,
    zu den Punkten:


    - in Deutschland/Europa sind die Mensch unfreundlich, unsozial, nicht am gegenüber interessiert = sicherlich nicht alle aber die Mehrheit!
    Das erlebe ich jeden Tag anders, Liegt vielleicht daran was ich Ausstrahle und wie mein Gegenüber das sieht. Thema selbst erfüllende Prophezeiung.


    - jeder denkt nur ans Geld = fast jeder! (Ich auch manchmal)
    Also eigene Nase.


    - arme Arbeiter werden von Arbeitgebern ausgebeutet = Löhne von 5-6 EUR/Std.?, Millionen von Aufstocken? Nicht dein ernst, oder?
    Mein voller. Hierzu drei Gründe:
    1. Jeder hat die Chance da wieder raus zu kommen. War selber ein knappes halbes Jahr in ner Zeitarbeit, Augen offen halten und ran gehts.
    2. Den Millionen stehen die anderen Millionen gegenüber welche von Ihrem Gehalt leben können. Das es immer allen gleich geht (beachte bitte das ich das Wort gut nicht verwendet habe) ist theoretischer Kommunismus, der in der Praxis nie funktioniert hat.
    3. Ich glaube nicht an eine Verschwörung von Politik, Banken, Konzernen (hier etwaiges Feinbild bitte eintragen), viele Menschen kommen dadurch zu neuen Jobs, es entwickeln sich Arbeitsplätze. Klar ist das System nicht perfekt aber besser als kein Job ist es allemal!


    - zu viele Gesetze die uns gängeln = Wer das nicht so empfindet arbeitet für den Staat o.ä., garantiert!
    Garantiert nicht und wenn Du nicht willst das Dir hier jemand was unterstellt dann spar Dir dies bitte auch!
    Wer das so sieht hat zwei Axiome der "Themen Zentrierten Interaktion" verinnerlicht. Kurz zusammengefasst.
    Wir alle sind sowohl eigenständige Persönlichkeiten als auch von der Gesellschaft abhängig. Je bewusster mir die Felder meiner Abhängigkeit sind desto selbstständiger kann ich sein.
    Und zweitens.
    Jegliches Handeln geschieht innerhalb innerer uns äußerer Grenzen. Erweiterung dieser Grenzen ist möglich.
    Kann zu dem Thema nur jedem die gute Ruth Cohn empfehlen und nein, das hat nichts mit Steuern hinterziehen und ähnlichen zu tun.


    - zu wenig Gesetze die uns schützen = Die wirklichen Probleme werden ja nicht angegangen!
    Verschwörungstheorie und die anderen sind Schuld. Selber machen!


    Die Leute in D haben eins nicht kapiert: Leben und leben lassen! Normales miteinander ist schwer zu finden. Es herrscht Klassengesellschaft, Arroganz und "menschliches Versagen" am laufenden Band. Wenn die Leute echten Stolz, Hirnmasse und Mitgefühl hätten, dann würden sie die Regierung zum Teufel jagen, die ganzen Schmarotzer in den staatlichen Stellen auf die Strasse schmeissen und ein gerechtes System für alle einführen.


    Schön dass Du alle Leute in Deutschland kennst und einschätzen kannst. Mir ist klar dass Du dies vermutlich (so hoffe ich doch) nicht so meinst aber mit solchen Formulierungen machst Du Dich bei mir sehr unbeliebt. Und jemanden zum Teufel jagen, Schmarotzer auf die Straße schmeißen und ein gerechtes System einführen... sag mal! Bleib bitte auf dem Boden, sonst reg ich mich über Menschen auf die aus Deutschland auf irgendwelche Südseeinsel auswandern und sich dort von meinen Subventionen vom Arzt behandeln lassen!


    Was das gut reden haben betrifft. Ich hab mir das selbst aufgebaut und habe glücklicherweise mehr als genug Einblicke in Schulen und ähnliches. Meine Selbstständigkeit betreibe ich nämlich als Erlebnispädagoge und habe da jeden Tag mit den verschiedensten Menschen zu tun.


    Und nochmals die Bitte. Unterstell nicht immer wieder den Deutschen dies, der müsste das, der hat kein Niveau usw. Das bringt ziemlich Spannung rein wenn Du jemanden nicht kennst bzw. alle über einen Kamm scherst.


    Gruß,
    der Thomas


  • Zitat

    - in Deutschland/Europa sind die Mensch unfreundlich, unsozial, nicht am gegenüber interessiert = sicherlich nicht alle aber die Mehrheit!


    Eher eine Minderheit -ansonsten liegt es meistens an einem selbst, wie einem andere Menschen begegnen


    Zitat

    - jeder denkt nur ans Geld = fast jeder! (Ich auch manchmal)


    Natürlich. Geld ist nun mal das Verechnungsäquivalent für Arbeitsleistung. Einfacher Tauschhandel funktioniert nun mal nicht in Industrienationen...der Preis für einen hohen Lebensstandard.


    Zitat

    - arme Arbeiter werden von Arbeitgebern ausgebeutet = Löhne von 5-6 EUR/Std.?, Millionen von Aufstocken? Nicht dein ernst, oder?


    Arme Arbeiter...selbst ein Sozialhilfeempfänger hat einen höheren Lebensstandard als 80% der restlichen Weltbevölkerung. Jeder hier kann eine Wohnung, Kleidung, Nahrung, Heizung, Strom, medizinische Versorgung, Kommunikation finanzieren.


    Zitat

    - zu viele Gesetze die uns gängeln = Wer das nicht so empfindet arbeitet für den Staat o.ä., garantiert!


    Ich arbeite nicht für den Staat, garantiert nicht! Und ich fühle mich nicht gegängelt


    Zitat

    - zu wenig Gesetze die uns schützen = Die wirklichen Probleme werden ja nicht angegangen!


    Mehr als genug. Aber hast du nicht selber in vorangegangenen Beiträgen bemerkt, dass dir gewisse Gesetze egal sind, und hast die Leute angeprangert, die diese Gesetze für andere durchzusetzen versuchen?


    Zitat

    Es herrscht Klassengesellschaft, Arroganz und "menschliches Versagen" am laufenden Band


    Seltsam...mal abgesehen von den Klassen - die allerdings keine Kasten sind, in die man geboren wird und in denen man sein Leben lang verharren muss - ist mir Arroganz und Versagen nur sehr selten begegnet. Und ich bin sehr viel in Europa herumgekommen...


    Zitat

    Wenn die Leute echten Stolz, Hirnmasse und Mitgefühl hätten, dann würden sie die Regierung zum Teufel jagen, die ganzen Schmarotzer in den staatlichen Stellen auf die Strasse schmeissen und ein gerechtes System für alle einführen.


    Oh siehe da, der Heiland ist zurückgekehrt und hat die rettende Idee für uns alle.
    Zuerst zeige mir mal "Die Regierung", damit wir sie stürzen können. So etwas wie "Die Regierung" gibt es nämlich gar nicht. Es gibt einige Leute, die sich mit der Wahrnehmung von Regierungsaufgaben befassen, aber nicht "Die Regierung".
    Und was passiert, wenn Leute losmarschieren und "Die Regierung" und die ganzen Schmarotzer in den staatlichen Stellen auf die Strasse schmeissen und ein gerechtes System für alle einführen wollen, haben wir in der Vergangenheit und auch gerade eben in Ägypten und Syrien gesehen.


    Seltsamerweise liegen die Ursachen anscheinend immer woanders und bei anderen, wenn man mit seinem Umfeld nicht klarkommt - aber nie an einem selbst? Wenn ich selbst mit anscheinend allen anderen ein Problem habe, frage ich mich zuerst, ob dann das Problem womöglich bei mir liegen könnte...

  • Mein Problem an der ganzen Sache ist auch nicht nur ein einzelnes. Nur einige Punkte als "Grund" zum "Verzweifeln" anzusehen ist bei mir auch nicht der Fall gewesen.


    Vielmehr ist es ein Gesamtbild des kompletten Gefüges der Gesellschaft in der ich lebte, welches mich nach langer Zeit des Grübelns zu der Erkenntnis brachte, dass ich so nicht weiterleben will.
    Es geht nicht um ein Problem oder Anstoss hier und da. Ich habe erkannt, dass sooo Vieles falsch läuft, es in kürzerer Zeit (meine eigene Lebensspanne betreffend) zu "reparieren", garnicht möglich wäre.


    Das schließt den "blöden" Nachbarn genauso mit ein, wie auch Dinge von globalem Ausmass und Struktur.


    Ich freue mich über Eure positiven Erfahrungen und die guten Ansätze. Auch glaube ich immer noch daran, dass sich alles wieder zum Guten wenden kann. Nur hatte ich einfach zu viel. Ich habe früher auch "mitgespielt" und immer versucht, Dinge und Menschen zu verstehen und die "gute" Philosophie zu leben. Wahrscheinlich bin ich zu oft enttäuscht worden, um noch weiter die gute Miene zum bösen Spiel zu mimen.


    Nachdem wir uns in den ersten Monaten hier eingelebt hatten, ging es uns besser...viel besser. Das "Andere" wurde normal und wir verstanden, dass das eigentlich überall so sein könnte und sollte. Wir wussten auf einmal, dass die Vermutungen wahr geworden sind. Als ich dann vor einigen Monaten Deutschland besuchte, konnte ich mich umso mehr davon überzeugen. Vielleicht hat der ein oder andere von Euch auch noch nicht diese Erfahrung gemacht, aber ich bin mir sicher, dass wenn ihr sie machen würdet, könntet ihr mich besser verstehen.


    Ich kann Euch auch verstehen, wenn ihr Deutschland liebt und Eure Umgebung nicht verlassen wollt, aber für mich gab es nur einen Ausweg: Entweder hier hinten in Ruhe leben oder dort drüben in Zorn und Trauer dahersiechen. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass wenn ich nicht weggegangen wäre, ich ein Rebell und Aktivist gegen die ganzen Misstände geworden wäre. Mir war die "Flucht" halt lieber, denn ich bin auch ein fauler Mensch und liege lieber in der Hängematte als an Strassenschlachten teilzunehmen.


    Dann machts mal gut...ich muss jetzt ins Bett


    LG Buschmann

  • Hallo ThomasH,


    Du hast geschrieben:

    Zitat

    3. Ich glaube nicht an eine Verschwörung von Politik, Banken, Konzernen (hier etwaiges Feinbild bitte eintragen), viele Menschen kommen dadurch zu neuen Jobs, es entwickeln sich Arbeitsplätze.

    Klar ist das System nicht perfekt aber besser als kein Job ist es allemal!



    Es ist für eine verantwortungsbewusste, förderliche und vor allem friedfertige Gesellschaft von existenzieller Bedeutsamkeit, dass die Menschen einen Job, eine Arbeit finden, die sie gerne ausüben und mit der sie ihre sozialberechtigte Lebensgrundlage finanzieren können.


    Doch mit Verlaub, der latenten Spruch,…..“Gerecht ist, was Arbeit schafft!“,…ist jedoch an Ungerechtigkeit nicht zu überbieten!

    Denn das Grundprinzip einer Arbeit liegt stets darin, dass der Arbeitende davon auch leben kann. Dafür arbeitet er.

    Wenn der Arbeitende nicht von seiner Arbeit leben kann, sollte die Frage berechtigt sein, warum man etwas tut, was keinen Sinn ergibt.



    Seltsamerweise,…und das habe ich als Selbständiger immer wieder hören dürfen, sind genau die Leute, die den Niedriglohn als „gerecht“ bezeichnen, …

    ….SELBER NIEMALS DAZU BEREIT, SOLCHE NIEDRIGLOHN-ARBEITEN AUSZUFÜHREN! :peinlich:

    Ist das nicht komisch,…!

    Ne,…das ist es nicht, das ist bei denen normal!



    Oder mit anderen Worten:



    „Es ist erstaunlich zu beobachten, dass die Leute, die immer danach schreien, den Gürtel enger zu schnallen,
    rund um die Uhr Hosenträger tragen.“
    :grosses Lachen:




    Gruß sagt der Jörg

  • Also als Mediziner interessiert mich ja vor allem dieser Part. Ich glaub als Krankenschwester kann mir die Buschfrau da sicherlich meine Neugierde befriedigen.


    Wie schaut es da mit Narkose aus? Holzhammer oder die moderne Analgosedierung?
    Wie ist es mit Intensivkapazitäten auf der Insel? Ich meine gibt es da eine Art ITS wie man se aus Deutschland kennt mit hämodynamischem Monitoring und Co oder wie ist das geregelt?
    Wie verhalten sich die Kollegen wenn man ihnen "ihren Job erklärt" also grad auch steriles Einwegmaterial gibt und um dessen Anwendung bittet? Ich könnt mir das in D nich vorstellen...
    Gibt es dort ähnliche Qualifikationsstufen wie Fachärzte oder wie sind die Ausbildungen dort geregelt?


    Ja das sind erst mal so die dringlichsten Fragen :winking_face:

  • Hallo Asia,
    bei dem von Dir angesprochenen Punkt gilt es die Zeitspannen und das Ziel zu vergleichen.


    Meine Sichtweise: Wenn Maßnahmen dazu führen dass mehr Menschen wieder zu Lohn und Brot kommen ist dies definitiv förderlich. Dass nicht alle Menschen sofort so viel verdienen können dass sie davon leben können ist traurig aber leider Realität. Ich glaube allerdings dass sich aus genau solchen Jobs Möglichkeiten ergeben um zu einer Tätigkeit zu kommen mit der das Einkommen zum Leben gesichert ist. Dafür bedarf es aber einer gewissen Zeitspanne.


    Dann gibt es noch Menschen die unterstellen die Arbeitnehmer sollen absichtlich in solchen Maßnahmen gehalten bzw. sogar rein gezwungen werden. Daran glaub ich eben nicht.


    Das ist es was hinter meiner Sichtweise steckt.


    Beispiel aus meinem Alltag.
    Ich bekomme Regelmäßig Aufträge von Firmen, Schulen, Bildungsstätten.... Diese Aufträge kommen teilweise sehr kurzfristig und beinhalten selbstverständlich stehts andere Teilnehmerzahlen, Aktionen usw. Ich benötige also meist relativ kurzfristig Trainer welche mich bei meinen Aktionen unterstützen, bzw. sogar Trainer welche Aktionen für mich ausführen.
    Ich habe einen festen Stamm von Trainern welche mir regelmäßig helfen, diese rufe ich nach Bedarf an und setze sie ein. Mit weniger Trainern könnte ich nicht arbeiten, da ich somit die Spitzenzeiten nicht abdecken könnte, ich kann sie aber auch nicht dauerhaft bezahlen, da ich nicht immer Saison habe usw.
    Du siehst, Flexibilität ist wichtig, ohne geht es nun mal nicht.


    Wenn ich irgendwann soweit bin dass ich meinen festen Trainerstamm fest bei mir habe...Bingo. Aber bis dahin muss es eben so gehen!


    Gruß,
    der Thomas

  • Nur um schnell ein paar deiner Fragen zu beantworten...ich kann eh nicht schlafen, bin zu gespannt auf die anderen Meinungen!


    Bin allerdings nicht die Buschfrau!


    Narkose = Sicherlich normales Verfahren
    Es gibt einen Intensivraum, wie der ausgestattet ist keine Ahnung
    Steriles Einwegmaterial wird hier grundsätzlich verwendet
    Die Fachkräfte sind alle im Ausland ausgebildet, die Ärzte durchweg in "westlich" geprägten Ländern


    In ihren Job reinreden lassen, mögen die Leute hier meistens eh nicht. Hat aber eher was mit der Angst zu tun, die Arbeit könnte härter werden;)


    Ich glaube, das Krankenhaus kann man durchaus mit einem in Europa vergleichen, nur halt kleiner. Wie die Jungs da aber im Notfall reagieren und was die drauf haben, kann ich nicht sagen und will ich eigentlich auch nicht ausprobieren.


    Den Rest erzählt Dir gerne die Buschfrau...


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;147230


    Und was das Mittelalter angeht:


    Mit Mittelalter meine ich, Du stirbst einfach an einer heute leicht heilbaren Krankheit.
    Traditionellen Heilmethoden bei einer Appendizitis?


    Zitat von Buschmann;147230


    Es ist auch nicht nur die EU die hier spendet. Auch Länder wie Australien und Neuseeland, sowie asiatische Länder helfen vielen Pazifikinseln. Wenn es auf der Nordhalbkugel kracht, geht hier unten bestimmt noch etwas


    Wenn es in Europa kracht, dann geht bei unsere vernetzten Welt ein Tsunami durch die Wirtschaft aller Länder.
    Da sind alle damit Beschäftigt, ihre Wirtschaft umzustellen und irgendwie wieder zum laufen zu bringen.
    Dann noch auf Spenden hoffen? Als zahlender Kunde wäre man auf jeden Fall im Vorteil.

  • Hallo Buschmann,

    Du hast geschrieben:



    Zitat

    Nachdem wir uns in den ersten Monaten hier eingelebt hatten, ging es uns besser...viel besser. Das "Andere" wurde normal und wir verstanden, dass das eigentlich überall so sein könnte und sollte. Wir wussten auf einmal, dass die Vermutungen wahr geworden sind.



    Eine ähnliche Empfindung hatte ich damals auch, als ich auf Koh Samui ankam und meine Bäckerei aufbaute.

    Hier ist das Paradies, so glaubte ich damals…..

    Inzwischen sind 15 Jahre vergangen.



    Es hat jedoch Jahre gedauert, bis ich den Charakter und das Wertesystem der Thais einschätzen konnte.

    Ich versuche es zu erklären:

    Was in West-Europa als völlig normal betrachtet wird, gilt hier als sehr anstößig oder bestrafenswert.

    Und was in Thailand als „normal“ gesehen wird, dafür kommt man in West-Europa in grosse Schwierigkeiten oder gar ins Gefängnis.



    Das alles zu verstehen und auch nach unserem anerzogenen ethischen Verständnis zu „realisieren“, ist fast unmöglich.




    Gruß sagt der Jörg

  • Zitat von TheHamster;147282

    Wie ist es mit Intensivkapazitäten auf der Insel? Ich meine gibt es da eine Art ITS wie man se aus Deutschland kennt mit hämodynamischem Monitoring und Co oder wie ist das geregelt?


    Ähhh....


    Verhält sich das ungefähr so wie eine Runtime-Code-Injizierung über einen TCP/IP-Stream mittels SOAP-Service-Request? :face_with_rolling_eyes:


    Was ich damit sagen will ist, dass ich diesen Satz in Deinem Beitrag überhaupt nicht verstanden habe.

    I feel a disturbance in the force...

  • Ich habe damals für meinen Betrieb in Deutschland auch viele Leute, so genannte Langzeitarbeitslose, von der Strasse geholt und ihnen eine Zukunft gegeben. Die Leute wurden fair bezahlt und von fähigen Personen eingewiesen. Als Arbeitgeber habe ich auch des öfteren sagen wir mal "Extrawürste" für meine Leute gemacht. Von der Arbeit nach Hause fahren, Lohnvorschüsse gezahlt obwohl erst 2 Wochen bei mir, Auto für die Leute gekauft damit sie zur Arbeit fahren können, ausgeholfen mit Betriebsmitteln wie z.B. Anhänger ausgeliehen, VW-Bus ausgeliehen, Werkzeuge ausgeliehen usw., Psychiater gespielt, mit Eltern von den Leuten gesprochen um Probleme zu lösen, Schuldnerberater gespielt und mit deren Gläubigern verhandelt, bei Ämtern für sie eingesetzt und und und


    Aber das Wichtigste: Auch ich hatte Saison. Alle meine Mitbewerber haben ihr Personal (welches übrigens grundsätzlich 2EUR weniger in der Stunde hatte als meine Leute) auf die Strasse gesetzt und sich nach der Flaute wieder mit neuem, flexiblem Personal eingedeckt. Ich habe die Leute immer mit durchgezogen, mir den Arsch aufgerissen um irgendwelche Aufträge zu kriegen, womit man noch nichtmal kostendeckend bei weg kam und ich Verluste eingefahren habe!


    Viele dieser "armen Schweine" waren jahrelang bei mir und wären es immer noch, wenn ich nicht die Biege gemacht hätte. Als letzten Dank von mir habe ich mich bei anderen, befreundeten Arbeitgebern dafür eingesetzt, dass die guten Leute auch alle wieder nahtlos weiterbeschäftigt waren. Mit einigen stehe ich heute noch in Kontakt. Andere jedoch waren selbst für die einfachsten Aufgaben nicht zu gebrauchen. Man könnte denen jetzt allen sagen: Ihr braucht nur Ideen, macht was aus Euch, alles ist möglich usw. Aber: Wer hat denn da versagt? Der Staat! oder wie auch immer man dieses Konstrukt aus kranken Seelen nennen will. Was heutzutage für "Lehrkräfte" auf die Kinder losgelassen werden und welchen Mist die da laut Lehrplan unterrichten ist doch das Problem. Mit den Erziehern im Kindergarten genauso. Und jetzt will man sogar "1-Euro-Jobber" als Aushilfserzieher einsetzen?! Jeder der an diese heile Welt glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann!


    Was ist denn in den letzten Jahren passiert? Fachkräftemangel? Bei geschätzten 8 Millionen Arbeitslosen und dazu die ganzen Aufstocker? Jetzt werden noch mehr Leute aus dem Ausland geholt, weil abertausende von guten Fachkräften Deutschland allein wegen der mangelhaften Lebensqualität verlassen haben.


    Und nein: Verschwörungstheorien gibt es auch nicht...es ist Verschwörungspraxis!!!


    LG Buschmann