Utopie "aufs Land"

  • Bei einem plötzlichen Zusammenbruch der Wirtschaft (Staats-Bankrott, Ressourcenmangel) kann man nicht flüchten. Wohin denn auch?
    Aus grossen Städten vielleicht ok, weil dann die Stressoren-Dichte geringer ist. Doch angenommen man ist mit seinem in irgendeinem Dorf auf dem Land angekommen. Die werden dort auch nichts zu Essen haben, da sie auch von globalen Versorgungsketten abhängig sind (Vis-à-vis, Spar, Coop etc.). Sofort zu essen gibt es auch nichts, da zuerst Äcker bestellt werden müssten. Zudem werden die Dorfbewohner ihre Sachen bestimmt nicht mit Fremden teilen, sondern jeden Flüchtling als Aggressor einstufen.


    Die einzige Option, die ich sehe ist sich Waffen und Essensvorräte für mind. 2 Jahre zu besorgen. Ersteres, um sich gegen Plünderer zu verteidigen (jeder wird zum Plünderer) und Zweitens, um während dieser Zeit eine lokale Wirtschaft aufzubauen. Doch dies ist auch sehr heikel, weil ein Bürolist nicht in einem Jahr zu einem perfekten Agronomen wird und die ersten Ernten meistens in die Hosen gehen.


    Nimmt mich wunder, was ihr zu diesen Ansätzen/Szenarien denkt (insbesondere betreffend der Schweiz).

  • Zitat von photography321;148357

    Sofort zu essen gibt es auch nichts, da zuerst Äcker bestellt werden müssten.


    Selbst das ist mittlerweile unwahrscheinlich durch die "Hybridisierung". Das Saatgut muss vom Landwirt jedes Jahr neu bezogen werden. Vorteil: Hoher Ertrag. Nachteil: Abhängig von Saatgutproduzenten und Lieferketten.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von photography321;148357

    Bei einem plötzlichen Zusammenbruch der Wirtschaft (Staats-Bankrott, Ressourcenmangel) kann man nicht flüchten. Wohin denn auch?
    Aus grossen Städten vielleicht ok, weil dann die Stressoren-Dichte geringer ist. Doch angenommen man ist mit seinem BOB in irgendeinem Dorf auf dem Land angekommen. Die werden dort auch nichts zu Essen haben, da sie auch von globalen Versorgungsketten abhängig sind (Vis-à-vis, Spar, Coop etc.). Sofort zu essen gibt es auch nichts, da zuerst Äcker bestellt werden müssten. Zudem werden die Dorfbewohner ihre Sachen bestimmt nicht mit Fremden teilen, sondern jeden Flüchtling als Aggressor einstufen.


    Die einzige Option, die ich sehe ist sich Waffen und Essensvorräte für mind. 2 Jahre zu besorgen. Ersteres, um sich gegen Plünderer zu verteidigen (jeder wird zum Plünderer) und Zweitens, um während dieser Zeit eine lokale Wirtschaft aufzubauen. Doch dies ist auch sehr heikel, weil ein Bürolist nicht in einem Jahr zu einem perfekten Agronomen wird und die ersten Ernten meistens in die Hosen gehen.


    Nimmt mich wunder, was ihr zu diesen Ansätzen/Szenarien denkt (insbesondere betreffend der Schweiz).


    Wie macht man das mit den Waffen und den Essenvorräten wen man in einer Wohnung mitten in Zürich wohnt um eine lokale Wirtschaft auf zu bauen. Ich möchte für den Fall CH trotzdem daran Erinnern das es ziemlich grosse Kriegsreserven in unserem Land gibt. Preppen bei uns heisst hauptsächlich nicht in einer Schlange anstehen zu müssen und auch es besser haben als der Durchschnitt.


    Was Waffen betrifft, in einem Land wo es geschätzt ein Waffe pro Einwohner gibt und dazu mindestens 50% der Männlichen Bevölkerung sehr gut damit im militärischen Sinn umgehen kann, sollte man nicht vergessen das wo jemand sich mit seiner Waffe verteidigt es eine anderen gibt der es genauso gut kann.


    Ich würde sagen in der Schweiz sollten wir auf unsere Stärken bauen und die sind eine Miliz artige Organisation in allen Bereichen sowie die Fähigkeit sich schnell ohne Befehle von oben zu organisieren und nicht zuletzt ein ausgeprägter Sinn für die Allgemeinheit.


    Zusammen ist man immer stärker als alleine.



    Moléson

  • Zitat von photography321;148357


    Die einzige Option, die ich sehe ist sich Waffen und Essensvorräte für mind. 2 Jahre zu besorgen. Ersteres, um sich gegen Plünderer zu verteidigen.


    Hallo Photography321,


    ich bin nicht der Meinung, dass es so dick kommen wird, deswegen beträgt die Reichweite meiner Vorräte auch nur drei Monate. Das mit den Waffen ist so eine Sache. Damit kann man sich gegen Einzeltäter und kleine Gruppen zur Wehr setzen und auch das nur, wenn man die Waffe als erster in der Hand hat. Wenn Du nämlich in ein Kanonenrohr blickst, dann wirst Du sicher nicht sagen. "Einen Moment bitte, um der Fairness willen, darf ich mal gerade an den Waffenschrank gehen?"


    Gegen eine Bande von 50 zu allem entschlossener (weil verzweifelter) Plünderer, die mit Äxten, Spitzhacken und Nageleisen ausgerüstet sind, hast Du keine Chance. Die dringen von allen vier Seiten gleichzeitig in Dein Haus ein, indem sie ganz simpel die Fenster einschlagen und nach vier Richtungen kannst Du Dich nicht verteidigen. Du schaltest vielleicht zehn aus, der Elfte spaltet Dir mit der Axt den Schädel. Ich halte das klassische Eigenheim gegen einen Mob für nicht verteidigbar und würde mich daher bei drohender Gefahr absetzen. Anders mag es bei einer Mietwohnung im 10. Stock aussehen, wo ich nur die Tür verteidigen muss.


    Wohin? Nun die Welt besteht nicht nur aus der Stadt, in der ich arbeite und dem Dorf, in dem ich wohne. Konflikte oder Katastrophen sind meist lokal, im weitesten Sinne, sie betreffen meist eine Region, vielleicht ein Land, vielleicht auch noch die Nachbarländer. Ich habe das Privileg, dass ich richtig gute Freunde auf mehreren Kontinenten sitzen habe. Wenn etwa Rajeev, Suganya und ihre zwei Kinder bei uns vor der Tür ständen, weil in Indien ein Bürgerkrieg ausgebrochen wäre, dann wären sie willkommen. Es würde dann zwar etwas eng bei uns, aber es würde gehen. dann würde halt mein Arbeitszimmer zum Elternschlafzimmer umfunktioniert und das meiner Frau zum Kinderzimmer. Gleiches gilt, wenn Deutschland den Bach runterginge, ein warmes Willkommen in Tamil Nadu wäre meiner Frau und mir gewiss.


    Das Problem bei der Sache ist, man muss rechtzeitig handeln, wenn keine Flieger mehr gehen, ist es zu spät. Also mal 14 Tage Urlaub nehmen und aus der Ferne schauen, wie sich die Lage daheim entwickelt.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von lord_helmchen;148366

    Selbst das ist mittlerweile unwahrscheinlich durch die "Hybridisierung". Das Saatgut muss vom Landwirt jedes Jahr neu bezogen werden


    Hattest Du den verlinken Artikel mal gelesen?


    "verwenden Bauern in Entwicklungsländern häufiger Nachkommen von Hybriden (recyclen), wenn diese trotz Verlust des Heterosiseffekts noch bessere Eigenschaften als traditionelles Saatgut aufweisen."


    Es gibt Hybrid-Saatgut, wo die Planzen steril (oder halb-steril) sind. Das ist aber (noch) die Ausnahme.

  • Hungersnöte sind in langen Kriesenzeiten warscheinlich unausweichlich, allerdings wird sich das gesammte Gefüge stark verändern. Bauern die Ihre Kartoffeln oder Milch seither an Großhändler verkauft haben, und vom Staat subeventioniert wurden, werden versuchen Ihre Waren im Direktvertrieb zu verkaufen z.B. Ware gegen Ware oder Arbeitsleistung gegen Essen alternativ an das Ausland zu verscherbeln.


    Kein Mensch kann 200 Tonnen Kartoffeln selbst essen. Also wird man diese liegen lassen oder sich trotz allem darum kümmern und tauschen. Aber Milchkühe müssen gemolken werden, ob man will oder nicht. Spätestens wenn es keinen Kraftstoff und Strom mehr gibt, braucht man Feldarbeiter. Diese Arbeiten werden durch die Armee / Reservisten und Zivilisten gestemmt werden müssen. Bevor die Vorräte aufgebraucht sind, muss bereits klar sein, wie es weiter geht, dafür werden Notstandsgesetze gestrickt. Wie das in der Schweiz aussieht weis ich nicht, aber Lebensmittelkarten werden bestimmt wieder eingeführt und villeicht auch Auffanglager. Eine Finanzkrise heisst aber nicht automatisch Kriegszustand.

    Bestimmte Bauern die für die Belieferung der staatlichen Notreserven zuständig sind, werden vielleicht auch durch die Regierung zur Vorhaltung verpflichtet sein. Sozusagen als dezentrales Lebensmittel-Lager dienen. Im Notfall werden diese verpflichtet sein, gewisse Saaten oder Grundnahrungsmittel auszubringen und herzustellen. Ursprüngliche Saaten, die nicht genetisch verändert wurden, wird jede halbwegs vernünftige Regierung vorhalten und verteilen oder??


    Trotz allem denke ich: "Wohl dem der sich vorbereitet hat..."


    Gruß Stephan

  • Je nachdem, welche Art von Krise uns ereilt, könnte die Versorgung in jeder Hinsicht schwierig bis unmöglich werden. Im Falle eines langfristigen flächendeckenden Stromausfalls läge unsere gesamte industrielle Landwirtschaft in kürzester Zeit am Boden.
    Kühe könnten nicht gemolken werden, 200 t Kartoffeln müssten evt. von Hand geerntet werden, vorhandene Lebensmittel zu verteilen dürfte schwierig werden.


    Zitat

    Ursprüngliche Saaten, die nicht genetisch verändert wurden, wird jede halbwegs vernünftige Regierung vorhalten und verteilen oder??


    Ich würde mich sehr wundern, wenn solche Saaten in ausreichender Menge zur Verfügung ständen, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.


    Zitat

    Zudem werden die Dorfbewohner ihre Sachen bestimmt nicht mit Fremden teilen, sondern jeden Flüchtling als Aggressor einstufen.



    Wenn ein Fremder schwer bewaffnet vor meiner Tür steht und mir erklärt, dass er als Büromensch mit seinen Händen nichts anfangen kann als mich zu bedrohen, bestimmt:face_with_rolling_eyes:


    Wenn er aber freundlich, bescheiden und fleissig ist, werden sich auch einige Dorfbewohner über tatkräftige Hilfe gegen Kost & Logis freuen.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zitat von photography321;148357

    Sofort zu essen gibt es auch nichts, da zuerst Äcker bestellt werden müssten


    Wieso? Im Spätsommer sind doch die Felder voll :staunen:


    Nur leider mit Silomais.:crying_face:


    Oder wenn man Glück hat, auch mit Weizen. Aber der Lohndrescher kommt nicht mehr. Oder der Bauer hat sogar noch einen eigenen Mähdrescher, aber
    keinen Diesel, Alle mal hier rufen, die dann eine Sense mitgebracht haben und damit auch umgehen können (und ich kann aus eigener Erfahrung sagen,
    spätestens nach einer halben Stunde merkt man, das ein trockener Strohalm doch was anders ist, als Gras). Und dann hat man noch lange kein Mehl.

  • Zitat von Henning;148379

    Wieso? Im Spätsommer sind doch die Felder voll :staunen:


    Nur leider mit Silomais.:crying_face:.


    Hallo Henning,


    wenn ich im Sommer an so einem Feld entlanglaufe, dann kann ich meist nicht widerstehen, mir einen noch halbreifen Kolben (wo die Körner also grün und noch nicht hart sind) abzubrechen und ihn zu essen. Süss und richtig gut!


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Bei ein paar Maiskolben ist es sicher kein Problem, diese zu verzehren , sei es roh oder gekocht. Zu großer Maiskonsum führt allerdings zur Mangelernährungskrankheit "Pellagra".
    In den Herkunftsländern wurde Mais ursprünglich "alkalisch" verarbeitet und dadurch uneingeschänkt genießbar.



    frieder

  • Zitat von photography321;148357

    Doch dies ist auch sehr heikel, weil ein Bürolist nicht in einem Jahr zu einem perfekten Agronomen wird und die ersten Ernten meistens in die Hosen gehen.


    Das wäre nicht das Problem. Ein Agronom kann hunderte Bürohengste anleiten.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Waldschrat;148381


    wenn ich im Sommer an so einem Feld entlanglaufe, dann kann ich meist nicht widerstehen, mir einen noch halbreifen Kolben (wo die Körner also grün und noch nicht hart sind) abzubrechen und ihn zu essen. Süss und richtig gut!


    Und was ißt Du, wenn die Milchreife vorbei ist?
    Ausreifen, um lagerfähige Körner (und Saatgut fürs nächste Jahr) zu erhalten, tun die Silomaissorten bei uns nicht.

  • Zitat von TacOp;148371

    Ursprüngliche Saaten, die nicht genetisch verändert wurden, wird jede halbwegs vernünftige Regierung vorhalten und verteilen oder??


    Da gibt es nichts zu verteilen.
    Die Saatgutzüchter haben ein paar Kilo als Ausgangsmaterial für neue Sorten, noch viel weniger ist in Genbanken eingelagert, und ein paar duzend Kilos
    ausgewählter Sorten kommen von Hoby-Sortenerhaltern (Arche Noa u.ä) dazu.


    Bio-Bauern?
    Die bauen z.B, lieber Dinkel oder Einkorn an, weil Bio-Freaks bereit sind, dafür wesentlich mehr zu zahlen an für den snöden, aber ertragreicheren Weizen.


    Was bleibt?
    Die bösen, bösen Hybridsorten. Die meisten könnte man mit Abstrichen durchaus ein paar mal nachbauen.
    Nur wurden die für eine Indusdrielle Landwirtschaft entwickelt. Was bleibt von deren Ertragspotential, wenn die nicht mehr punktgenau (Menge, Zeitpunkt)
    gedüngt werden, dort, wo die Züchtung nicht ausreichte, mit Halmstabilsatoren nachgeholfen wurde, keine Fugezide mehr zur Verfügung stehen oder mangels
    Herbizide die Planzen vom Unkraut überwuchter werden?
    Die lassen sich optimal mit z.B. Mähdreschern ernten, aber schlecht ohne Maschinen u.ä.
    Man bräuchte aber z.B. mehre Sorten Weizen mit unterschiedlichen Erntezeitpunkt, weil man eine Hektar nicht mehr in 30 Minuten abernten kann, sondern
    6 Wochen dafür benötigt.
    Die Sortenlisten sind lang, aber in der Praxis werden zum größten Teil nur 2-3 Sorten im großen Umfang angebaut und nur für die steht ausreichend Saatgut sofort zur
    Verfügung.



    Eine Umstellung der Landwirtschaft auf neue Bedingungen ist durchaus möglich, erfordert aber Zeit.
    Wer sich auf sowas vorbereiten will, sollte lieber statt für 1 Jahr für 10 Jahre Lebensmittel einlagern oder vorher weitgehend autark werden.

  • Wer jetzt schon auf dem Land wohnt, kann in Zusammenarbeit mit dem NaBu versuchen, die Gemeinde zu Streuobst- und Nusswiesen (für die Tiere :winking_face: ) zu überreden. Das klappt oft, weil die Kosten gering sind, das Ansehen groß (kann man schön in der Zeitung breittreten wie toll umweltfreundlich man ist) und unbebaubare leere Flächen (Dreiecke, Huckelwiesen etc.) genug zur Verfügung stehen.
    Bei uns hat das geklappt, seit letztem Jahr wachsen dreissig Halbstämme auf Brachland, verschiedene Sorten. Muss man auch mal so sehen: wenn die alle über zwei Zentner Obst werfen, kommt vielleicht nicht jeder unserer 2000 Einwohner vorbei und fragt nach meinen Äpfeln... Wohl dem, der dann ein Dörrgerät hat.
    Nusssträucher (Besonders Hasel) lassen sich auch guerillamäßig pflanzen. Wenn man keine besondere Sorte braucht, gibt es den Strauch ab 1.- (bei 50 Stck, plus 8 Versand)
    http://www.die-forstpflanze.de…:50160_5_50016_50046.html


    Luka

  • Denke, dass ein wirtschaftlicher Niedergang, ausser bei einem plötzlichen Staatsbankrott (siehe Argentinien - Griechenland zählt nicht, da durch EU unterstützt), ein schleichender Prozess ist. D.h. die Wirtschaft ist einem Wandel unterworfen und wird in Zukunft wieder vermehrt auf lokale Produktion und Konsum setzen, da die Energie knapp ist.

  • Zitat von Firehorse;148376

    Wenn er aber freundlich, bescheiden und fleissig ist, werden sich auch einige Dorfbewohner über tatkräftige Hilfe gegen Kost & Logis freuen.


    Also ein Status als "freiwilliger Sklave" mit Arbeit ohne Entlohnung, der die Reste zum Futtern bekommt und wenn er lieb bettelt und nie aufmuckt irgendwo in der Scheune schlafen kann ohne Aussicht auf Besserung des eigenen Schicksals.


    Na herzlichen Dank. Da bevorzuge ich dann doch lieber, nicht als Flüchtling zu enden.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;148437

    Also ein Status als "freiwilliger Sklave" mit Arbeit ohne Entlohnung, der die Reste zum Futtern bekommt und wenn er lieb bettelt und nie aufmuckt irgendwo in der Scheune schlafen kann ohne Aussicht auf Besserung des eigenen Schicksals.


    Nun, soviel anders ist das Leben in der modernen Sklaverei für viele heutzutage auch nicht. Wird nur häufig anders wahrgenommen.
    In Kriegs- und Krisenzeiten es es nunmal oft so gelaufen- und viele Menschen konnten auf den Höfen zwar nicht reich werden, aber sie haben immerhin überlebt.


    Zitat

    Na herzlichen Dank. Da bevorzuge ich dann doch lieber, nicht als Flüchtling zu enden.


    Ganz bestimmt. Nur wird es in ernsten Krisen nicht viele Möglichkeiten geben; entweder ist man fast- Selbstversorger in ähnlichem Umfeld, oder man ist reich und kann sich kaufen, was andere zu verkaufen haben, oder man kann seine Fähigkeiten verkaufen, und hier sind vermutlich Landarbeiter und Handwerker gefragt.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zitat von Firehorse;148446

    In Kriegs- und Krisenzeiten es es nunmal oft so gelaufen- und viele Menschen konnten auf den Höfen zwar nicht reich werden, aber sie haben immerhin überlebt.


    Die Frage ist halt die, ob das so problemlos klappt mit dem eigenen landleben als Sklavenhalter, wie sich das der ein oder andere vielleicht vorstellt. Es ghet hier nicht ums "reich werden", sondern darum, sich in eine Abhängigkeit zu begeben, aus der man sich nicht mehr befreien kann. Genau das ist Dein Vorschlag von Kost & Logis. Kost & Logis bedeutet ewige Abhängigkeit auch bei einer Verbesserung der Situation und den eigenen Untergang bei einer weiteren Verschlechterung wie z.B. Krankheit.


    Zitat


    Ganz bestimmt. Nur wird es in ernsten Krisen nicht viele Möglichkeiten geben; entweder ist man fast- Selbstversorger in ähnlichem Umfeld, oder man ist reich und kann sich kaufen, was andere zu verkaufen haben, oder man kann seine Fähigkeiten verkaufen, und hier sind vermutlich Landarbeiter und Handwerker gefragt.


    Der Unterschied zwischen einem verachteten Flüchtling und einem hoffierten "Investor" ist der prall gefüllte Geldbeutel des letzteren.


    Wir sind Bürger einer reichen und wohlhabenden Nation, wer auf der Flucht keinen prall gefüllten Gedlbeutel hat, hat eben dafür nicht vorgesorgt. Der eine kauft sich einen Bauernhof gegen die Hungernot, der andere hat 100.000 Euro am Zielort seiner Flucht verfügbar. Jetzt kommt es auf das Szenario an, wer damit besser dran ist. In Fukushima, Lybien, Syrien, spanischen Immobilienkrise, etc... wohl eher der mit dem Geld. Das passt halt nicht zur Prepper-Selbstversorger-(Gutsherren)-Romantik.


    Dieser Geldbeutel ist übrigens als Metapher zu verstehen, ein Konto, auf das man vom Fluchtort aus zugreifen kann tut es genauso. Entscheidend ist, dass man Geld am Zielort im Zugriff hat und zwar reichlich (wenigstens 1 durchschnittliches Jahreseinkommen im Zielland, besser deutlich mehr)


    In einem Szenario, das so mächtig ist, dass selbst weltweit das derzeitige Geldsystem und die Alternativen dazu vernichtet wurden werden die Karten vermutlich eh völlig neu gemischt...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat

    wer auf der Flucht keinen prall gefüllten Gedlbeutel hat, hat eben dafür nicht vorgesorgt.


    Dessen bin ich mir sicher... Die ganzen Hartz4 Empfänger, Niedriglohn Beschäftigten, normalen 1. - 1. Arbeiter... sind doch alles Idioten wenn sie bei der Flucht keinen Prall gefüllten Geldbeutel haben (immer die schlechte Vorsorge. Die Leute sind einfach unbelehrbar...)
    :Sagenichtsmehr:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, in großem Umfang wieder Schnitterkolonnen mit Sensen einsetzen zu müssen.
    Die sind nämlich inklusive aller Folgearbeiten (abtransportieren, dreschen) energieineffizienter als die geniale Multifunktionsmaschine Mähdrescher.
    Für die Fläche, die ein Mähdrescher an einem Tag sauber und verarbeitungsfertig aberntet, würden Menschen Wochen brauchen.
    Was die in der Zeit essen müßten, wäre vermutlich mehr und hochwertigere Energie, als ein Mähdrescher, auf Pflanzenöl, Alkohol oder Biogas umgerüstet, brauchen würde.
    Vielleicht kann das jemand kompetenteres mal vorrechnen.


    Bei der staatlich organisierten Spritrationierung kommen die Mähdrescher direkt nach dem Militär.
    Und selbst wenn die staatliche Ordnung zusammenbrechen sollte, werden die erfolgreichen Warlords die Ernte organisieren, weil damit Gewinne zu machen sind.


    Auf die stärkste Antriebskraft des Menschen, nämlich sich selbst zu erhalten und wenn möglich, gewinnbringende Geschäfte zu machen, kann man sich gerade in Krisenzeiten verlassen, wie die beiden Weltkriege gezeigt haben.


    Also kann man sich getrost darauf konzentrieren, etwas anzubieten zu haben, was dann gebraucht wird - Fähigkeiten oder Werte.

  • Zitat von 200680G60510;148486

    Dessen bin ich mir sicher... Die ganzen Hartz4 Empfänger, Niedriglohn Beschäftigten, normalen 1. - 1. Arbeiter... sind doch alles Idioten wenn sie bei der Flucht keinen Prall gefüllten Geldbeutel haben (immer die schlechte Vorsorge. Die Leute sind einfach unbelehrbar...)
    :Sagenichtsmehr:


    Bin genau der gleichen Meinung. Und um hier wieder an die Diskussion anzuschliessen. Ok prallgefüllter Geldbeutel vorhanden. Aber nur wohin damit? :winking_face:


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]



    Die Schwierigkeit bei dieser Überlegung sehe ich in der Handlungsfähigkeit der Regierung. Ich verstehe, dass der Glauben in den Staat besonders in unseren Breitengraden ausgeprägt ist. Doch bei schiefen Staatsfinanzen usw. (Verschuldung, Rezession) gibt es für nichts mehr Budgets. Das kann man in den USA verfolgen, wenn dort allmählich die Infrastruktur einem Entwicklungsland ähnelt.