Test Notfallrucksack s.c.o.u.t. International "comfort"

  • Die Vorbereitung:


    Nach dem Test von lord_helmchen zum Notfallrucksack „Essential“ war ich begeistert, so was wollte ich auch machen. Daher habe ich mir bei Papa Bär die neue Luxus Ausgabe des Notfallrucksacks bestellt und einen kleinen Trip geplant.


    Dieser Trip sollte über drei Tage gehen, 50 Kilometer lang sein (25Km/15Km/10Km) und zwei Übernachtungen (eine im Wald, die andere bei einem Bekannten im Garten sein).


    Nachdem jeder dem ich davon erzählt hatte meinte, dass das Wahnsinn sei, da ich absolut keine Erfahrungen im Survival oder Biwak (BW vor 12 Jahren mal abgesehen) habe und sowohl von körperlicher Statur als auch vom Trainingsstand absolut ungeeignet dafür wäre, habe ich es erst recht in Angriff genommen. Da niemand mitziehen wollte habe ich es notgedrungen alleine gemacht (verdammte Weicheier...).


    Nach unendlich langer Wartezeit (gefühlt) kam dann am vergangenen Montag das kleine gerade mal 20 Kilo schwere Paket an:


    [ATTACH=CONFIG]14205[/ATTACH]



    Der Inhalt soll für alles reichen was man für drei Tage benötigt:


    Rucksack Highlander New Forces 55l
    2x Packtasche Basic Nature „L“ (1x Essen/1x Kleidung)
    Maxpedition Beefy Organizer (für schnell griffbereite kleine Ausrüstung)


    Unterschlupf:
    Zelt Highlander „Blackthorn I“
    Schlafsack Fox Outdoor „Advance“
    Isomatte Eco Deluxxe


    Essen & Trinken:
    Kochgeschirr & Besteck
    Hoboofen PBH MII
    6x Travellunch
    3x BW Notration Verpflegung
    Wasserfilter Katadyn Hiker Pro
    Forte
    Feldflasche Nalgene Everyday Oasis


    weitere Ausrüstung:
    Relags Plus First Aid Kit
    Zerlegbare Spann-Bügel-Säge
    Stirnlampe 2 LED weiss, 4 LED weiss, 3 LED rot
    LED Lenser Hokus Focus (ersetzt durch Eigenen)
    Leatherman Wingman (ersetzt durch Eigenen)
    Kompass Recta DP-2
    Feuerstarter Primus Zündstahl „M“
    Schnur 15m 3mm + weitere Schnur
    2 Rettungsdecken Gold/Silber
    Pfefferspray Black Pepper Jet
    wasserdichte Streichholzbox mit Sturmstreichhölzer
    Mora Bushcraft Survival
    Klappspaten
    Poncho Nylon Ripstop
    Sniper-Schal


    Auf den ersten Blick sah alles eigentlich vollständig aus, doch dann, und dafür müsste es eigentlich 50% der Gesamtpunkte Abzug geben, fiel mir auf, dass etwas Entscheidendes und essentiell Wichtiges fehlte:


    Wie bei allen guten Geistern sollte ich den Trip ohne passendes Liederbuch nur überstehen?!
    Nur gut, dass ich da schon vorgesorgt hatte:


    [ATTACH=CONFIG]14206[/ATTACH]



    Also von einem Outdoor Spezialisten sollte man echt erwarten, dass solche Anfängerfehler nicht passieren!


    Sei es drum, zusätzlich habe ich noch eingepackt:
    2l Trinkblase (um Wasser zu transportieren) & kleine Falttrinkflasche
    Ebookreader
    Panzertape
    Instantkaffee + Honig


    Leider hatte ich keine Zeit alles zu Testen, da ich am Donnerstag bereits aufbrechen wollte.
    Durch meine überragende Erfahrung dauerte das Packen leider auch etwas länger, trotz der Hilfe von Papa Bär, sodass ich am Ende auf eine etwas unorthodoxe Lösung für die Befestigung der Isomatte hatte, aber dazu später mehr...


    Am Dienstag hatte ich nochmal kurz die Gelegenheit einen kleinen Testmarsch zu machen, auf den 8 Km ist mir vor allem die sehr angenehme Trageweise des Rucksacks aufgefallen, im Vergleich zu meinen anderen Rucksäcken oder meiner mittlerweile zerstörten Lastenkiepe...


    Ein Arbeitstag noch und dann ging es auch schon ans Eingemachte!


    Der Ausflug:


    TAG 1


    Donnerstag, 03. Oktober 2013, 10:18 Uhr irgendwo in Franken macht sich eine Kesselbrut auf den Weg, zuerst durch ein Wohngebiet, dann durch ein Industriegebiet um endlich auf die Wiesen und Felder des Frankenlandes zu treffen:


    [ATTACH=CONFIG]14207[/ATTACH]




    Weiter durch Felder ging es dann an einen Dorfrand, wo mich ein kleiner Bach zur Raucherpause einlud und eine tolle Gelegenheit für ein Bild des Rucksacks bot:


    [ATTACH=CONFIG]14208[/ATTACH]



    Man beachte die absolut professionelle und innovative Anbringung der Isomatte, die erstaunlicherweise den gesamten Ausflug lang hielt!


    Der Kilometerstand zu diesem Zeitpunkt betrug ca. 7 Km


    Bei herrlichem Wetter ging es durch den angrenzenden Wald wobei mein Weg mich völlig überraschend durch ein ehemaliges Munitionsdepot führte, das mir seltsamerweise unbekannt war!
    Man lernt nie aus!


    [ATTACH=CONFIG]14209[/ATTACH]



    Auf dem Weg habe ich einen guten Kumpel getroffen der mich die nächsten Kilometer bis zu meinem Rastpunkt an einem Baggerloch begleitete und zu einem Bierchen einlud. Danke Prophet für das Bier & das Bild einer sexy Kesselbrut (liebe weibliche Forumsmitglieder bitte haltet euch im Zaum!):


    [ATTACH=CONFIG]14210[/ATTACH]



    Hier hatte ich die Gelegenheit zum ersten Mal den Hobokocher, Travellunch und den Wasserfilter zu testen. Funktionierte alles tadellos, mein Kumpel war zwar etwas angewidert, dass ich Baggerloch-Wasser verwendete und verließ mich dann auch, aber die Nudeln mit Sahnesoße waren trotzdem lecker.


    Aufgefallen an diesem Punkt ist mir positiv, dass der Katadyn Wasserfilter mit einer Vielzahl an Aufsätzen kommt, sodass ich die Wasserblase problemlos damit verbinden konnte, sowie die Nalgene Feldflasche ebenso. Keine Sauerei beim Filtern!
    Negativ aufgefallen ist mir die Feuerstein Kombi beim Mora Survival, für mich war es schlichtweg unmöglich damit ein Feuer zu entfachen, mit dem anderen Feuerstarter klappte es jedoch beim zweiten Versuch.
    Ansonsten ist das Mora ein gutes Messer, sehr scharf und robust, sowohl um Holzspäne zu machen als auch Holz zurecht zu schneiden...


    Kilometerstand zu diesem Zeitpunkt ca. 13Km


    Gestärkt ging es dann weiter über den Main und an diesem entlang:


    [ATTACH=CONFIG]14211[/ATTACH]



    Um diesen Zeitpunkt herum muss ich gestehen, dass ich langsam die Anstrengung gemerkt habe und bei ca. Kilometer 18 hatte ich die ersten Schulterschmerzen. Ich legte eine kurze Rast ein (Bild Teil 1)




    An diesem Zeitpunkt war ich sehr dankbar für mein Outdoor Liederbuch, ein paar aufmunternde Lieder halfen mir dann weiter zu marschieren.


    Bei der 20Km Marke ging es dann in den bergigen Wald in dem ich mein Zelt aufschlagen wollte und wurde gleich mit einer steilen Steigung begrüßt, die nur mit viel Kampfgeist überwinden konnte (Bild Teil 2)



    Die Sonne neigte sich auch langsam (ca. 1,5 Std bis Sonnenuntergang), sodass ich etwas schnelleren Schrittes voran ging (bild Teil 3)



    [ATTACH=CONFIG]14212[/ATTACH]



    Nur um kurz darauf von einer 500m langen Steigung empfangen zu werden, die mich fast über meine Grenzen hinaus belastete (sorry, aber davon gibt es kein Bild, ich war zu fertig).
    Die letzten 2 Kilometer durch den Wald waren nur noch Tortur, ich war zu diesem Zeitpunkt einfach nur erledigt.


    Bei 24,62 Kilometer und nach 5 Std 48 Min reiner Wanderzeit hatte ich mein Ziel erreicht!


    Weiter in Teil 2!

  • Teil 2:


    Angekommen war ich zwar erschöpft, aber vor allem erleichtert und zufrieden mein Ziel erreicht zu haben. Bevor die Sonne unterging schnell mein Zelt aufgestellt, um nicht ohne Unterschlupf im Dunkeln zu stehen.


    Absolut positiv muss ich hier erwähnen, dass das Zelt kinderleicht zum Aufstellen war, selbst in der Dämmerung und bei totaler Erschöpfung habe ich nicht länger als 10 Minuten gebraucht.


    Im Dunkeln mit der Stirnlampe noch mal schnell den Hobo angeworfen und Speck mit Kartoffelbrei & Erbsen sowie ein Bier mir genehmigt. Leider sind alle Bilder bis auf das vom Hoboofen nichts geworden.


    [ATTACH=CONFIG]14213[/ATTACH]



    Nach dem Essen habe ich mich recht bald in den Schlafsack begeben, da es sehr schnell verdammt kalt wurde, noch kurz mit Stirnlampe etwas im Ebookreader gelesen und dann das Licht ausgemacht.


    Positive & Negative Dinge, die mir von der Nacht in Erinnerung geblieben sind:


    Negativ:


    Bei +2 Grad nachts draußen zu pinkeln ist kein Vergnügen, ich habe mir lange überlegt, ob ich nicht eine leere Bierflasche im Schlafsack dafür verwenden soll.


    Wegen dem Grundriss des Zelts passt die Isomatte nicht ganz rein. War aber nicht schlimm, da ich den Überschuss etwas umgebogen habe und als Kopfkissen benutzte. Im Nachhinein ist mir noch die Idee gekommen man könnte mit einer Plane die Isomatte unter das Zelt packen.


    Trotz offener Lüftungsklappen am Außenzelt hat sich eine Menge an Kondenswasser gebildet, ich weiß nicht ob das Normal ist oder nur dem kalten Wetter geschuldet war, es hat auch nicht behindert, nur am Morgen beim Aufstehen war mein Rücken nass, nachdem ich mit dem Außenzelt in Kontakt kam.


    Das Zelt und der Schlafsack in Kombination sind nichts für den fränkischen Luxuskörper einer Kesselbrut. Ich bin 188cm groß und wiege 132kg, der Schlafsack war vom Platz her gerade noch so ausreichend, aber in Kombination mit dem relativ kleinen Zelt war es schon eine ganz besondere Erfahrung, im Endeffekt aber war es in Ordnung, nur das gewisse Luxus-Gefühl wollte nicht auftreten...


    Der größte Negativaspekt war aber der Waldboden auf dem mein zierlicher Körper ruhte! Trotz zusätzlicher Schicht Blätter war es dermaßen unbequem, dass ich mit heftigen Schmerzen in Rücken und der Hüfte erwachte. Sollte s.c.o.u.t international jemals Waldboden, kuschelig weich im Angebot haben, unbedingt mitbestellen!


    Positiv:


    Der Schlafsack hat seinen Zweck absolut erfüllt, er war warm, ich habe zu keinem Zeitpunkt gefroren! In Kombination mit der Isomatte unschlagbar.


    Das Zelt war wie erwähnt sehr leicht auf- und auch wieder abzubauen, auch im Zelt war es sehr warm und im Innenzelt zu keinem Zeitpunkt feucht.


    TAG 2


    Am nächsten Morgen gab es frühs bei lauschigen 5° dann Kaffee mit Notration-Honigbrei. Besonders zu erwähnen war die angenehm leichte Chlornote vom Micropur im Kaffee sowie der, trotz Honig, wenig erquickende Geschmack der BW Notration Verpflegung. Kurz gesagt ich war satt und wach.


    Nach dem Frühstück sind dann auch die folgenden Bilder entstanden.


    Hier meine Küche, ich möchte mich schon mal gleich für die Unordnung entschuldigen:


    [ATTACH=CONFIG]14214[/ATTACH]



    Mein Schlafzimmer, man beachte den Klappspaten im Hintergrund nach erfolgreicher Morgentoilette:


    [ATTACH=CONFIG]14215[/ATTACH]



    Blick aus Küche raus, immerhin die Nachbarn waren in Ordnung:



    [ATTACH=CONFIG]14216[/ATTACH]



    Blick aus meinem Speisezimmer (einfach einmal umgedreht):


    [ATTACH=CONFIG]14217[/ATTACH]



    Und alles wieder im Rucksack verstaut und bereit zum Abmarsch:


    [ATTACH=CONFIG]14218[/ATTACH]



    Wie bereits angedeutet, hat vor allem der Waldboden mir sehr zu schaffen gemacht und die Wettervorhersage deutete auf noch schlechteres Wetter hin, sodass ich statt zu meinem Kumpel zu marschieren und noch eine Nacht draußen zu verbringen, lieber gleich nach Hause gewandert bin.


    Ich war leider nicht mehr in Stimmung Bilder zu machen, sondern habe eigentlich die meiste Zeit nur gesungen und mich durch die 18Km nach Hause gequält. Wetter war auch nicht berauschend, es gibt eigentlich nicht viel mehr dazu zu sagen...


    Fazit:


    Auch wenn ich es nicht ganz geschafft habe einen drei Tagestrip zu machen, bin ich doch etwas stolz auf mich es trotzdem so weit über die Bühne gebracht zu haben.
    Würde ich es wieder machen?
    Im Sommer und mit Luftmatratze auf jeden Fall!


    Soweit mein Bericht, danke für eure Geduld, ich freue mich auf eure Kommentare!

  • Als erstes mal: Vielen Dank für deinen Bericht, es freut mich natürlich immer wieder ganz besonders, ein derartiges Feedback zu erhalten.
    Und Respekt vor deiner Leistung: knapp 25 km an einem Tag sind schon eine Ansage, besonders mit einem 20 kg Rucksack.
    Ein paar Anmerkungen habe ich noch:
    - dieser Rucksack ist nicht die Luxusvariante...
    - denk bitte unbedingt daran, den Filter nach Anleitung zu reinigen, auseinander zu nehmen und zu trocknen - da wachsen sonst die lustigsten Sachen drin
    - die Isomatte kannst du dir auch passend zum Grundriss des Zeltes zuschneiden
    - Kondenswasser auf der Innenseite des Außenzeltes ist normal, gerade zu dieser Jahreszeit - im Winter und im Sommer ist das dann weniger ausgeprägt bis nicht vorhanden. Eigentlich auch eine ganz gute Methode, um seinen Wasservorrat etwas zu strecken, nicht wahr?

  • Zitat von Kesselbrut;149299

    ... 188cm groß und wiege 132kg, ...
    ...
    Würde ich es wieder machen?
    Im Sommer und mit Luftmatratze auf jeden Fall!


    Soweit mein Bericht, danke für eure Geduld, ich freue mich auf eure Kommentare!


    Respekt vor der Leistung angesichts deiner Unerfahrenheit und deines BMIs. Großer Respekt.


    Das Problem Schlafkomfort kann, das lese ich v.a. aus deinem Bericht heraus, gelöst werden. Dazu kommen die individuellen Schlafbewegungen, Umdrehen während der Nacht.


    Du tätest m.M. gut daran, die Dicke der Schlafunterlage aufzurüsten, ggf. die Breite. Das kann eine zweite Isomatte sein oder eine dickere. Auf gar keinen Fall eine Luftmatratze, obwohl ... wer weiß, ob es dir hilft. Meine Erfahrungen mit Luftmatratzen sind schlecht, weil ich ruhig liegen will, mit wenigen Zentimetern fester Matte gut zurechtkomme, da ich schmal gebaut bin und ein Rückenschläfer bin.


    Gönne dir eine Luxusmatte und du wirst ausgeschlafen viel mehr Spaß an solchen Touren bekommen! :Gut:

  • Toller Bericht und Hut ab vor der Idee und deren Durchführung!
    Das mit dem Firesteel braucht Übung, ich hantiere seit ca. 5-8 Jahren mit den Teilen und habe ne Erfolgsquote von ca 75% erreicht aber manchmal passt es einfach nicht.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo Kesselbrut!


    Gut gemacht! Also bist Du insgesamt knappe 50 Km gelaufen? Das mit 20 Kg auf dem Rücken und relativ untrainiert (wenn ich das richtig verstanden habe) ist wirklich eine echte Leistung. Womöglich hast Du die kommenden Tage mit Muskelkater und Verspannungen zu kämpfen. :face_with_rolling_eyes:


    Waldboden ist schon eine unbequeme Sache. All die Wurzeln und andere fiese Unebenheiten. Mit dem Zelt hat man natürlich das Problem, dass es schwierig mit dem "auspolstern" ist. Du kannst Laub unter das Zelt packen was den Aufbau stark erschwert. Oder auch in das Zelt, dann hast Du aber jede Menge Dreck und Ungeziefer drin. Auch nicht toll.


    Und eine schlechte Nacht ist wirklich übel, wie Du ja selbst bemerkt hast. Wenn man dann am nächsten Morgen mit schmerzenden Knochen den Rucksack aufsetzt kann einem alles vergehen.


    Andererseits gewöhnt sich ein Körper auch an Vieles. Zumindest ist das meine Erfahrung. Es dauert nur eine Weile. Du solltest den Test unbedingt wiederholen und schauen, ob es dann besser läuft. :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Danke für euer Feedback!


    Ja, der Trip war schon ein Erlebnis, vorallem um mal zu sehen wo die Grenzen sind.
    Zwei Tage und "nur" ca. 42 Km (24,6Km am Ersten, 17,8Km am Zweiten) sind schon einiges für mich. Ich wandere zwar öfters, aber meistens um die 15 Km, das Tragen von Lasten bin ich auch etwas gewöhnt, ich habe bis vor zwei Wochen meine Einkäufe immer mit einer Kiepe gemacht, leider hat es diese bei einem Testlauf mit 20 Kg zerlegt...
    Ansonsten bin ich eigentlich komplett untrainiert, da zu faul oder zu wenig Zeit, ich glaube ein Blick auf meinen BMI sagt da schon Einiges. Das kann ich aber oft durch meine Einstellung bis zu einem gewissen Punkt ausgleichen.


    Von den Schmerzen her hab ich Schlimmeres erwartet, auf dem Heimweg hab ich mir schon ausgemalt, dass ich mich gar nicht mehr bewegen könnte, aber es ging dann doch Einigermaßen.
    Schultern tun etwas weh, leichter Muskelkater in Waden, Oberschenkel, Gesäß, sowie leichter Druckschmerz an der Hüfte (vom Waldboden), sonst eigentlich nichts. Jetzt zwei Tage später sind die Schmerzen auch schon wieder abgeklungen...


    Die Isomatte auf das Zelt zuschneiden habe ich verworfen, da es mir erst aufgefallen ist, als ich im Schlafsack lag. Kurz, das Messer lag draußen im Rucksack und ich lag drinnen im warmen Schlafsack. Zu dem Zeitpunkt ist mir ein nochmaliges Aufstehen nicht sehr attraktiv vorgekommen...


    Papa Bär: Erstmal danke für die Unterstützung und den Hinweis mit dem Filter, den hätte ich vergessen.


    Der Test ist finde ich eine gute Übung gewesen, für den Fall: " was wäre wenn? ". Und ich denke dafür hat er mir gezeigt, dass ich mit der Ausrüstung auskommen kann und auch diese Aufgabe bewältigen kann. Ich denke einen Notfall dürfte ich so überstehen, hätte ich keine Wahl gehabt, hätte ich auch weiter gemacht und hätte nicht aufgegeben...


    Wie gesagt, die Zusammenstellung des Rucksacks ist gut (vielleicht noch eine Trinkblase zum Wassertransport) und man kann damit auf jeden Fall drei Tage über die Runden kommen!

    Du heil'ger Veit von Staffelstein,verzeih mir Durst und Sünde.

  • Hallo Kesselbrut,


    danke für Deine tollen Beiträge von Deiner Wanderung. Über den Ausrüstungstest hinaus sollte es auch als eine klare Ansage an andere verstanden werden: " Es geht, ihr müsst euch nur auf den Weg machen!"


    Einen Kommentar kann ich mir allerdings nicht verkneifen:


    Zitat von Kesselbrut;149299


    Bei +2 Grad nachts draußen zu pinkeln ist kein Vergnügen...


    Hast Du das jemals bei angenehm warmen 35 °C aber in einem veritablen Sandsturm versucht:devil:


    Anerkennung für Trip & Bericht davon


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo


    Schöner Bericht - danke! Von mir zwei Anregungen und eine Bemerkung:


    Aus eigener Erfahrung rate ich, die Lagerstätte früh genug zu wählen. Du siehtst noch genug und hast Zeit, dir ein einigermassen bequemes "Gelieger" zu basteln (ev. Material dafür zu sammeln). Der Rücken wird es dir danken.
    Den bereits erhaltenen Rat, den Wasserfilter nach Gebrauch zu reinigen und zu trocknen, kann ich nur bestätigen. Nach der tour gilt dies für sämtliche Ausrüstungsgegenstände.


    Auf einem Trek im Himalaya durfte ich mal die Erfahrung machen, auf 4'200m am morgen um 04.00 Uhr zum Morgensch... anzutreten. Eine Toilette war nicht vorhanden. Seither weiss ich, was "sich den A..... abfrieren" bedeutet :lachen:


    Gruss
    Romanski

  • Was mich erstaunt - und auch sehr erfreut - ist, dass es überhaupt keine Diskussion über die Ausrüstung gibt, damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
    Zeigt aber wohl, dass ich alles richtig gemacht habe mit diesem Rucksack.
    Leider kann ich ihn zur Zeit noch nicht anbieten, da Highlander momentan nicht in der Lage ist, das Zelt zu liefern - und dafür gibt es leider keinen Ersatz. Andere Modelle mit gleicher Leistung und vergleichbarem Gewicht sind deutlich teurer, oder gleichpreisige Zelte sind entweder deutlich größer und schwerer, oder haben viel schlechtere Werte...
    Also möchte ich alle Interessenten noch um Geduld bitten. Ich werde das System auch nochmal vorstellen, wenn es vollumfänglich verfügbar ist.

  • Also ich von meiner Seite her kann nur sagen, dass eigentlich alles vorhanden war, mir ist an den beiden Tagen nichts aufgefallen (ausser vielleicht die Wasserblase) das gefehlt hätte.


    Die Säge habe ich nicht gebraucht, aber finde ich schon gut dabei zu haben. Selbst das Pfefferspray (obwohl ich davon normalerweise nicht überzeugt bin) hat nachts neben mir gelegen, da der Wald für seine gesunde Wildschwein Population bekannt ist...


    Selbst den Sniperschal hab ich gut gebrauchen können, zum Transport und als Einstieg ins Zelt.


    Alles in allem eine gute Zusammenstellung Papa Bär!

    Du heil'ger Veit von Staffelstein,verzeih mir Durst und Sünde.

  • Schön, dass es gut geklappt hat.


    Das Zelt ist niedrig, Du bist es nicht. Wenn Du jetzt schon mit dem Rücken ans Außenzelt(!) gestoßen bist, dann musst Du Dir überlegen, ob eine dicke Isomatte oder gar Luftmatratze wirklich eine so gut Idee ist, denn die raubt Dir ja entsprechend ihrer Dicke viel Nutzhöhe, zumindest wenn Du sie ins Zelt packst.


    Feuermachen mit Feuerstahl ist so ne Sache. Ich würde immer ein Feuerzeug mitnehmen. Als Redundanz ein zweites Feuerzeug. Wenn man was drittes haben will Streichhölzer...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;149381

    Schön, dass es gut geklappt hat.


    Das Zelt ist niedrig, Du bist es nicht. Wenn Du jetzt schon mit dem Rücken ans Außenzelt(!) gestoßen bist, dann musst Du Dir überlegen, ob eine dicke Isomatte oder gar Luftmatratze wirklich eine so gut Idee ist, denn die raubt Dir ja entsprechend ihrer Dicke viel Nutzhöhe, zumindest wenn Du sie ins Zelt packst.


    Feuermachen mit Feuerstahl ist so ne Sache. Ich würde immer ein Feuerzeug mitnehmen. Als Redundanz ein zweites Feuerzeug. Wenn man was drittes haben will Streichhölzer...


    Vom Zelt her dürfte ne Luftmatratze platzmäßig kein Problem sein, ich denke egal wie oder was man benutzt, durch die Bauweise des Zelts kann man es nicht verhindern auch mal am Aussenzelt hängen zu bleiben, dafür werde ich auch das nächste Mal ein Handtuch mitnehmen, wird ja sogar vom Hitchhiker's Guide to the Galaxy empfohlen immer eins dabei zu haben...


    Bezüglich des Feuermachens, ich hatte nur Probleme mit dem Messer Mora Bushcraft Feuer zu machen (an dem ist auch so n Feuerstein mit dran), mit dem zweiten Feuerstarter, hat es geklappt. Ausserdem sind ja auch noch Sturmstreichhölzer im Set dabei, zusätzlich bin ich noch Raucher, also ich glaube in Bezug auf Feuermachen war genug Redundanz vorhanden :)

    Du heil'ger Veit von Staffelstein,verzeih mir Durst und Sünde.

  • Zitat von Waldschrat;1493129

    Hast Du das jemals bei angenehm warmen 35 °C aber in einem veritablen Sandsturm versucht:devil:


    Anerkennung für Trip & Bericht davon


    Matthias


    Eine Kesselbrut würde niemals in solche unfränkischen Gegenden gehen, Sandstürme und hohe Temperaturen sind nix gut für mich.
    Zu erwähnen wäre da ein Kundenbesuch in Dubai, jeder bei uns wollte da hin, bloß eine Kesselbrut hat sich still und leise davon gestohlen, weil er wusste, dass die Temperatur dort momentan 42°C betrug...


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Papa Bär;149392

    Wo lag denn das Problem mit dem Mora? Ich finde, damit geht es super einfach...


    Ich fand es zu unhandlich und hab nur schwer den Streifen richtig getroffen, dass Funken gab. Vielleicht hab ich auch was falsch gemacht, mit dem Feuerstarter hat es geklappt wie gesagt...

    Du heil'ger Veit von Staffelstein,verzeih mir Durst und Sünde.

  • Wie jetzt..."getroffen"???
    Man setzt eine Kante des Messerrückens auf den Feuerstahl und zieht dann die Klinge nach unten.
    Da muss man doch nichts treffen?

  • Zitat von Papa Bär;149396

    Wie jetzt..."getroffen"???
    Man setzt eine Kante des Messerrückens auf den Feuerstahl und zieht dann die Klinge nach unten.
    Da muss man doch nichts treffen?


    Oh, hmm, ähem:
    [ATTACH=CONFIG]14228[/ATTACH]


    :peinlich:


    Ja, also so wie von dir beschrieben könnte es natürlich auch funktionieren.
    Ich schieb es mal trotzdem auf das Material....

  • Ähem, der Feuerstahl ist das schwarze Ding, was hinten dran ist. Das wird entnommen, dann mit dem Messerrücken z.b. an dem Stahl entlang gezogen. Die graue Fläche sieht aus wie ein Schleifstein zum schärfen. Kann es sein, dass Du da was verwechselst? Oder steh ich auf der Leitung?

  • Ja, ich glaub da liegt eine kleine Verwechslung vor...
    :face_with_rolling_eyes:


    Man soll ja auch den Feuerstahl hochziehen und nicht mit der Klinge (zb. ) runterziehen!
    Wobei bei mir es auch immer gut hinhaut, wenn man schlicht mit dem Klingenrücken nach unten zieht.
    (Man kann so näher an den Zunder ran gehen, mit der Variante eins.)


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • :Rol:Sorry... ja wenn man es weiß kann man lachen.


    Aber ich erkläre es dir gerne :)
    Ich habe ebenfalls ein Mora Survival als Arbeitsmesser in gebrauch. Super Teil.
    Das was du da fotografiert hast ist die Diamantnachschärfplatte. Damit kann man, mit etwas Übung, das Ding auch wirklich scharf bekommen.


    Zitat von Papa Bär;149396


    Man setzt eine Kante des Messerrückens auf den Feuerstahl und zieht dann die Klinge nach unten.


    Stop! Hier noch ein Tip aus der Praxis:
    Mache es genau anders herum. Die "Haltung" ist die selbe, aber zieh den Feuerstahl nach hinten am Messer vorbei. So verhinderst du das du mit dem Messer aus versehen in dein Zundernest kloppst und damit was kaputtmachst oder ausschlägst :Gut::face_with_rolling_eyes: