Sicherung Wohnungseingangstür

  • Hallo Alle,


    Als nächstes bauliches Projekt will ich bei mir die Wohnungseingangstür über Winter besser absichern/austauschen. Alle restlichen Zugänge zur Wohnung (auch indirekt) sind bereits so weit gesichert, dass hier ein Einbruchsversuch mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern würde. Austausch der Tür ist rechtlich gegenüber der Gemeinschaft kein Problem. Es handelt sich um ein 11-Parteien-Haus.


    Folgende Gegebenheiten sind zur Zeit vorhanden: Backsteinwand in der die Wohnungseingangstür eingebaut ist. Dazu normale Jahrhundertwende-Tür aus Holz, Hozzarge umlaufend, gesichert über Simons + Voss-Zylinder (elektronisch mit Transponder), Alarmanlage und Kameraaufzeichnung.


    Die Tür ist in diesem Zustand also gerade einmal nur bedingt einbruchhemmend und das auch nur wenn man sie wohlwollend anschaut. Gerade bei einer alten Backsteinwand besteht immer die Gefahr das in der Wand verankerte Panzerbügel oder Ähnliches einfach mit der Tür rausgetreten werden, insofern bin ich hier zum Erreichen eines RC4-ahnlichen Zustandes der Eingangssituation limitiert. Aus diesem Grund tendiere ich eher zu folgender Lösung:


    Tür inkl. Zarge rausnehmen, neue Tür installieren (Wiederstandsklasse RC4), Verankerung in der Wand mittels Schwerlastdübeln (normale Zargenaufnahmen) und zzgl. 4 einen Meter lange Gewindestangen in "langen Löchern" in der Wand versenken, mit 2K Kleber die Löcher wo die Stangen drin sind füllen und Stangen mit der Zarge verschweißen. Hierdurch entsteht eine bessere Kraftverteilung in der Wand wenn mit Gewalt auf die Tür eingewirkt wird. Bisher bevorzugter Türenhersteller Hörmann. Da die meisten bezahlbaren RC4-Türblätter einfach "glatt" sind anschließend die neue Zarge mit Holzprofilen versehen, damit diese "alt" erscheint und Kassettierungen aus Holz auf die Tür kleben und anschließen Alles lackieren. Passt dann auch optisch zu den anderen "alten" Türen im Haus.


    Jetzt habe ich folgende Fragen:


    1. Kann hier jemand noch andere Türhersteller für Türen mit Klasse RC4 empfehlen? Es sollte sich um deutsche Hersteller handeln, keine Polen-Türen.


    2. Wie habt ihr eure Eingangstüren gesichert? Vielleicht gibt es ja im Forum noch gute Anregungen die einen Austausch abwenden könnten, wobei dann natürlich eine ähnliche Wiederstandsklasse erreicht werden sollte.


    3. Hat hier jemand zusätzlich Erfahrungen wie man diese Türen rauchhemmend ausgestalten kann? Mir ist RC4 inkl. Rauchschutz dann doch zu teuer, im Brandfall hätte ich aber doch schon gerne eine Abschottung gegenüber dem Treppenhaus. Gibt es da irgendwelche Nachrüst-/Aufsatzmöglichkeiten?


    Danke für Hilfe und Anregungen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Auch ich mache mir darüber bedanken jedoch weiß ich nicht wie weit ich bei einer Mietwohnung mit baulichen Maßnahmen gehen kann.


    Jedoch habe ich bereits darüber nachgedacht mich vor Ort von der Polizei beraten zu lassen. Jedoch leider mich nie dazu durchringen können.

  • Eine Sperrstange unter die Türfalle bringt eine kleine, aber effektive zusätzliche Sicherung der Tür. Auch ein mittelalterlicher Türriegel bringt viel (wenn man die zwei Winkel an den Seiten der Tür anbringen darf). Türketten halte ich für zu leicht zu überwinden. Selbstschussanlagen sind glaube ich illegal, aber das wäre auch eine ziemliche Überreaktion :)



    LG


    Stefan

  • Zitat von Bärti;151764

    2. Wie habt ihr eure Eingangstüren gesichert? Vielleicht gibt es ja im Forum noch gute Anregungen die einen Austausch abwenden könnten, wobei dann natürlich eine ähnliche Wiederstandsklasse erreicht werden sollte.


    Danke für Hilfe und Anregungen.


    Ich wohne in einer Mietwohnung in einem Mehrparteien-Haus. Die Hausverwaltung würde eine Aufrüstung der Tür zwar erlauben, solange ich die Kosten übernehme, aber ein Hochrüsten ist ein zweischneidiges Schwert.


    Auch mit Tarnung wird eine vom Hausstandard abweichende Tür von jedem Paketboten, Zeitungsausträger, Spendensammler, Besucher, etc. aufgeklärt. Spätestens wenn die Tür geöffnet wird erkennt ein Sachkundiger, dass hier in Schutzmaßnahmen investiert wurde. Überdurchschnittliche Schutzmaßnahmen erwecken natürlich Interesse. Eine Türverstärkung halte ich in meiner Umgebung nur in Form eines verdeckten Querriegel-Schlosses, das von außen per Funk geöffnet werden kann, für sinnvoll.


    Allerdings hat auch nicht jeder die Polizeistation so nah wie ich. Wenn meine Alarmanlage mir Bilder des Einbrechers auf das Mobiltelefon sendet, hat dieser ungefähr noch 4 Minuten bis 2 Streifenwagen mit seinem Bild als Täterbeschreibung vor der Tür stehen. Und dank mehrerer Kameras kann ich diese sogar noch über die aktuellen Aktivitäten des ungebetenen Gastes informieren bzw. ihm über die angeschlossenen Lautsprecher mitteilen, wie viele Sekunden ihm noch bis zum Eintreffen der Polizei bleiben.
    Die berufsmäßig agierenden Einbrecher klären in Zeiten von immer mehr 100 €-WLAN-Kameras an ihren Einsatzorten die Zeiten zwischen Alarmierung und möglichem Eintreffen der Polizei ab. Wenn sie nach dem Öffnen der Tür erkennen, dass sie gerade die neuen Youtube-Stars werden gehen die Meisten wieder. Kein Promille hat die Kaltblütigkeit nach direkter Ansprache und unter Beobachtung weiter am Einbruchsort zu verweilen.

  • Die Idee mit der direkten Ansprache find ich saugut. Wie hast du das technisch gelöst? Kameratechnisch bin ich gerade dabei aufzurüsten, da kann ich dann problemlos Pixelbereiche definieren in denen eine Bewegung erkannt und mir mitgeteilt wird. Eine online Ansprache an den ungebetenen Gast ist dann aber die Krönung.


    Bei Mietwohnungen ist ein Upgade der Tür natürlich von der Zustimmung des Eigentümers abhängig, dass entfällt bei mir zum Glück.


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    Ps ich hab an Stelle einer Kette bisher eine Bohrung bei mir im Fussboden hinter der Tür. Da passt eine kurze neben der Tür gelagerte Stahlstange rein. Bohrung hat einen Hülseneinsatz. Wenn ich mir nicht sicher bin wer vor der Tür steht wird die Stahlstange in die Bohrung gesteckt und die Tür schlägt an, wenn sie max. 10 cm offen steht. Da istein Eindringen schon erschwert.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Wie sicher sind eigentlich die üblichen Metalltüren, die man zB für Heizungsräume verwendet, wenn man die Zargen ordentlich befestigt und ergänzend zum Sicherheitsschloß noch innenliegend ein oder zwei Querriegel anbringt ??????



    frieder

  • Die normalen Metall-Kellertüren sind schon mal besser als die billigen Röhrenspan-Holztüren die man oft als Wohnungstür findet. Das entscheidende ist bei deinem Vorschlag die Installation zusätzlicher Querriegel. Diese ersetzen dann sozusagen die zusätzlichen Verriegelungen einer Tür mit höherer Wiederstandsklasse. Nur musst du dabei halt mehr Schlösser aufschließen, eine RC4-Tür erledigt das über die Schließmechanik halt nur über das eine Schloß.


    Ferner sind bei den metall-Kellertüren die Scharniere manchmal die Schwachpunkte, aber auch hier gibt es große preis- und Qualitätsunterschiede. Wichtig ist bei allen Türen erst einmal ein sehr guter (und meist auch teurer) Türbeschlag. Das ist das Blech um den eigentlichen Schließzylinder rum. Wenn man das abhebeln kann (z.B. mit einem Kuhfuß) steht der eigentliche Schließzylinder etwas aus der Tür raus.


    Dann muß man sich nur eine Pumpenzange holen, es reicht eine handelsübliche wie man sie in jedem Werkzeugset findet. Setzt man die Pumpenzange dann am Schließzylinder an, hält die Zange fest und drückt diese einigermaßen kräftig nach Unten dann bricht der Zylinder kaputt. Dies ist bedingt durch die Bohrung für die Halteschraube die jeder Zylinder hat. Ist sozusagen die eingebaute Sollbruchstelle. Dann zieht man den vorderen abgebrochenen Zylinderteil (vordere Hälfte) zu sich raus, der hintere Teil wird mit ein bisschen Gefummel durch die Tür durchgestoßen. Dann den Bauknochen in die Aufnahme vom Zylinder im Schloßkasten gesteckt, einmal rumgedreht und du bist drin. Das kann jeder Depp und gerade Gelegenheitsdiebe verwenden gern diese Methode.


    Aus dem Grunde, auch wenn man die Tür nicht austauschen will auf jeden Fall einen hochwertigen Türbeschlag nehmen.


    Ich würde auch keine analogen, alten Schließzylinder mit Schlüssel nehmen. Hier können selbst bei passablen Qualitäten die Profis mit dem richtigen Werkzeug die Stifte im Zylinder schnell wegdrücken und dann das Schloß öffnen. Mir sind elektronische Zylinde mit Aufbohrschutz lieber, am besten mit biometrischem Transponder, dann kann selbst bei Diebstahl des Transponders keiner rein.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Denkt aber bei der ganzen Türsicherung auch an die Fenster, besonders wenn es Dachfenster sind. Nicht zu unterschätzen sind auch instabile Trennwände zu Nachbaren, da habe ich schon ein paar interessante Einbrüche bei Geschäftskunden gesehen :)


    Eine Tür die Abschreckt reicht oft schon, dann noch gute Fenster und keine Einstiegsmöglichkeit von oben, dann suchen die meisten ein anderes Objekt. Und wenn ein Profi genau in DIESES Objekt will, dann kommt er auch.


    Sicherheit muss nur so gut sein, dass es sich Zeitlich / Finanziell / Materiell nicht lohnt einzubrechen (Aus sicht des Einbrechers)



    Kenne jemand, der hat eine Super Alarmanlage, Polizei kommt in weniger als 10min, und der hat AUF dem Tresor immer 20 Noten an 1000 CHF liegen.
    Denn falls jemand einbrechen sollte, soll er wenigstens den Tresor nicht Beschädigen. Bisher hat es noch keiner veruscht obwohl das Geld zT. vom Fenster ersichtlich ist.

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • Die Türen und sonstigen Sicherungen sollten ja nicht nur einen Einbruch zu Normalzeiten verhindern, sondern auch in schlechteren Zeiten einen gewissen Schutz bieten , wenn sich die Ganuer Zeit lassen können, weil eh keine Polizei mehr kommt. Da denke ich mir, daß Türen entweder so stabil sind, daß man das Türblatt, mit oder ohne Zarge, nicht eintreten oder einrammen kann .


    Alternative wäre hinter der Türe eine stabile Wand aus Bohlen , Baustahl, ordentlich an den Wänden befestigt.


    Ich hab mir schon überlegt, ob ich im Flur nicht hinter der Haustüre noch zusätzlich ein Gitterstahlgartentür einbaue. Gitter , auch an den Fenster haben gegenüber geschlossenen Abschlüssen den Vorteil, daß sie von innen zu verteidigen sind . Gegebenenfalls könnten noch Sandsäcke dahinter aufgestapelt und kleinere Öffnungen ausgespart werden.


    frieder

  • Klingt für mich alles ganz gut. Habe nur eine kleine Ergänzung: Bei elektrisch/elektronisch verriegelnden Türen immer genau in Erfahrung bringen, was die Tür bei Stromausfall macht. Es gibt Türen, die bei einem Stromausfall (mittels einem kleinen integrierten Stromspeichers) automatisch aufsperren (um den Fluchtweg im Brandfall frei zu geben). Hat man dann nicht zusätzlich den mechanischen Schließzylinder verriegelt steht die Tür tatsächlich offen.


    So vor kurzem passiert bei einem Kunden, dessen Hauselektronik einen 4 Meter breiten und 3 Meter hohen Schaltschrank füllt...alles kein Schrott sondern nur vom allerfeinsten. Kam aus dem Wochenende nach Hause und die Haustür steht offen. Hat ihm sein intelligentes System nicht mal ne sms geschickt. Jetzt dreht er beim verlassen des Hauses bis zur Lösung des Problems zusätzlich den Zylinder rum.


    Gruß

  • Bei elektronischen Zylindern ist die Funktionsweise ähnlich wie bei den alten analogen Zylindern. man muss diese manuell rumdrehen, braucht jedoch dazu keinen schlüssel mehr. man drückt auf seinen Transponder, der Zylinder piept und kuppelt ein (sonst dreht er leer), dann kann man die Tür auf- oder zuschließen. nach 4 Sekunden piept das Ding wieder zum zeichen das er ausgekuppelt hat. Das Teil hat eine Batterie drin. Wird diese schwach meldet er sich mit verändertem Piepton/-frequenz. Dann sollte man die Batterie tauschen. Macht man das nicht kann man mittesl eines absoluten Notfalltransponders dann auch wenn das Ding ganz "tot" ist noch die allerletzte Reservespannung für ca. 10 Schließungen nehmen. Man sollte immer eine Batterie und das werkzeug zum Wechseln zur Sicherheit im Haus haben. Gut finde ich hierbei auch das man nur zeitlichen Zutritt an bestimmten Tagen gewähren kann, sonst reagiert der Zylinder nicht (z.B. Putzfrau etc.).

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Silverdragon;151788

    Auch mit Tarnung wird eine vom Hausstandard abweichende Tür von jedem Paketboten, Zeitungsausträger, Spendensammler, Besucher, etc. aufgeklärt. Spätestens wenn die Tür geöffnet wird erkennt ein Sachkundiger, dass hier in Schutzmaßnahmen investiert wurde. Überdurchschnittliche Schutzmaßnahmen erwecken natürlich Interesse. Eine Türverstärkung halte ich in meiner Umgebung nur in Form eines verdeckten Querriegel-Schlosses, das von außen per Funk geöffnet werden kann, für sinnvoll


    Hallo Silverdragon,


    die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle hat mir damals das Folgende erzählt: Einbrecher haben es eilig. Wenn die Sicherung nicht in wenigen Minuten überwunden ist, wird der Einbruchversuch abgebrochen, da die Einbrecher meist in "hit and run" Manier unterwegs sind. Erkennbar stark gesicherte Objekte werden eher gemieden, da die Gefahr, beim zeitaufwendigen Einbruchversuch beobachtet und gestellt zu werden, einfach zu hoch ist. Übrigens hat mich die Polizei bei der Beratung auch von einem anderen Vorurteil kuriert. Fernsehkrimis gaukeln uns vor, dass Einbrecher bei Nacht kommen. Stimmt aber nicht. Die meisten Einbrüche finden bei Tageslicht statt, vorzugsweise in den späten Vormittagsstunden, wenn Einbrecher davon ausgehen können, dass die Eltern bei der Arbeit und die Kinder in der Schule sind.


    Übrigens sind Einbrecher meist keine "Profis", die mit einer Motorflex von Stihl und einer Plasmalanze anrücken, sondern in der Regel Kleinkriminelle, Drogenabhängige (Beschaffungskriminalität) oder reisende Diebesbanden. Ausrüstung in der Regel kräftiger Schraubendreher (als Hebel), Kuhfuss und ähnliche Mittel. Damit kriegt man auch in weniger als 1 Minute 90% aller Haus- oder Wohnungstüren auf. Warum sich an den anderen 10% mit viel Lärmentwicklung abarbeiten bis die Polizei eintrifft und mal nachfragt: "Was machen Sie den da? Haben Sie etwa Ihren Türschlüssel verloren? Können wir helfen? Wir haben bei uns auf dem Revier mehrere schöne ein- und ausbruchsichere Zimmer, zu denen wir die Schlüssel besitzen.":)


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Mir stellen sich da ein paar grundsätzliche Fragen:


    1. Wovor will ich mich schützen? Einbrecher, auch hochmotivierte oder einen massiven Angriff nach einem Zusammenbruch der Öffentlichen Ordnung.


    2. Eigenheim oder Mietwohnung? Im eigenen Haus habe ich freie Hand, in der Mietwohnung benötige ich die Genehmigung des Vermieters. Bei Wohnanlagen muss auch bei Eigentumswohnungen auf ein einheitliches Erscheinungsbild geachtet werden.


    3. Wieviel Geld kann oder will ich ausgeben? Beim Eigenheim für 400000 Euro kann man für 1% des Kaufpreises ganz ordentlich was machen (lassen). Zur Absicherung einer Mietwohnung würde ich selbst mit Genehmigung eine "günstige" Lösung bevorzugen, denn bei einem Umzug ist das investierte Geld weg.


    Als Do-it-yourself Lösung könnte man die Tür von innen und aussen vollflächig mit einer Alu- oder Stahlplatte bekleben. Achtung, das Türgewicht sollte zu den Scharnieren passen! Das Ganze mit Holzfurnier oder billigem Kunststoffholzimitat überkleben. Der alltägliche Einbruchschutz wird mit einem normalen Querriegelschloss erreicht und für grössere Probleme wie Belagerungen durch Zombies oder Spendensammler:grosses Lachen: helfen bestimmt ein oder zwei Flachstähle mit den passenden Halterungen an der Wand (Schwerlastdübel).


    Eine Komplettlösung duch den Fachmann, Tür mit Rahmen und Schlössern, wäre aber das sicherste. Das Nachrüsten durch bessere Schlösser, stärkere Schliessbleche und scharnierseitige Verstärkungen ist relativ preiswert.


    Falls ihr im Eigenheim einen Frontalangriff befürchtet dann macht es wie die Konstrukteure von Burgen. Keinen Platz für grosse Rammversuche also am besten die Türschwelle über Hüfthöhe oder die Tür im 90 Gradwinkel zur Zuwegung. Abschraubbare Treppengeländer wären bestimmt auch ganz lustig, wenn´s auf dem Treppenabsatz eng wird gibt´s Fallobst. :devil:


    Grüsse Cosmo


    Nachtrag: Türschwelle in Hüfthöhe z.B. bei Halbkeller, Hochpaterre oder Hanglagen.

    "Lächle, denn es könnte schlimmer kommen!" Ich lächelte und es kam schlimmer!

  • Zitat von Cosmo;152078

    ....
    3. Wieviel Geld kann oder will ich ausgeben? Beim Eigenheim für 400000 Euro kann man für 1% des Kaufpreises ganz ordentlich was machen (lassen). Zur Absicherung einer Mietwohnung würde ich selbst mit Genehmigung eine "günstige" Lösung bevorzugen, denn bei einem Umzug ist das investierte Geld weg.


    Als Do-it-yourself Lösung könnte man die Tür von innen und aussen vollflächig mit einer Alu- oder Stahlplatte bekleben.


    Hallo Cosmo,


    dasProblem bei Mietwohnungen ist vor allem, dass die Wohnungseingangstüren meist keine bessere Qualität haben, als die Zimmertüren in der Wohnung. Eine dünne Holztür und eine Holzzarge. Der größte Schwachpunkt bei der Konstruktion ist das Schließblech, das mit zwei oder drei Holzschrauben von 15mm Länge in die Holzzarge geschraubt ist. Etwas Hebeln mit einem kräftigen Schraubendreher oder einfach ein guter Tritt und die Tür ist offen. Wenn es billige do-it-yourself Lösungen sein sollen, dann wäre mein erster Schritt ein Sicherheitsschliessblech, das durch die Zarge hindurch mit Dübeln im Mauerwerk verankert ist. Kosten etwa 15 €. Nummer zwei wäre Sicherheitsschliesszylinder und Türbeschlag mit Zylinderabdeckung, Aufbohr- und Kernziehschutz. Auch da bist Du mit etwa 100 € dabei. Der Vorteil ist, bis auf das Schließblech kannst Du beim Umzug alles spurlos rückbauen und mitnehmen.



    Das ist zwar jetzt nicht die Supersicherheitslösung, aber zumindest mal ein brauchbarer Grundschutz.


    Nicht zu unterschätzen ist übrigens eine Alarmanlage, die einerseits bei unbefugtem Öffnen der Tür lautstark Alarm gibt und andererseits Dich, wo immer Du gerade sein magst, über ein Telefonwählgerät alarmiert. Auch solche Lösungen sind für rund 150 - 200 € zu haben.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Waldschrat
    Leider hast Du recht was die Qualität der Wohnungstüren betrifft. Deshalb auch mein Vorschlag die ganze Türfläche mit Metallplatten zu verstärken falls man die Horden der Nacht erwartet.
    Ich selbst habe in einen besseren Schliesszylinder und ein kräftiges Schliesblech mit ordentlichen Schrauben investiert. Das war auch notwendig nachdem ich das klemmende Schloss mit erhöhtem Kraftaufwand "gebypasst", habe. Hüstel!
    Auf diese Weise habe ich herausgefunden wie wenig meine Wohnungstür aushielt. Mal sehen was sich da noch machen lässt. Besonders auf der Scharnierseite. Die dafür nötigen Teile sind gar nicht so teuer, der Einbau durch den Fachmann treibt den Preis. Diese Investitionen muss ich dann wohl abschreiben. Das Ausbauen der Teile bringt meiner Meinung nach wenig, weil ich nicht weiss ob diese Teile zu einer anderen Tür-/Zargekombination passen. Die Alarmanlage mit Telefon wäre eine interessante Option, auch wenn eine solide mechanische Sicherung unverzichtbar bleibt.


    Grüsse Cosmo

    "Lächle, denn es könnte schlimmer kommen!" Ich lächelte und es kam schlimmer!

  • Als Bewohner einer Mietwohnung - bzw. Genossenschaftswohnung - habe ich mir zu dem Thema auch so meine Gedanken gemacht. Mit einer (fachbetrieblichen) Montage eines Sperrriegels ist die Genossenschaft zwar einverstanden, allerdings habe ich dann von außen deutlich sichtbar ein Loch in der Tür für den Schlüssel des Riegels. Das könnte potentielle Interessenten aufmerksam werden lassen, zumal es bei den anderen Wohungstüren im Hause nicht der Fall ist.

    Was das Türblatt selbst taugt, kann ich schlecht abschätzen - ich habe es bei Renovierungsarbeiten kurzfristig aus den Angeln gehoben um Laminat zu legen und war über das Gewicht erstaunt. Nein, ich selber bin kein schwächliches Leichtgewicht - eher im Gegenteil :winking_face: Die Zarge ist rundum aus Metall.


    Das sich "Normalzeiten" eine Einbrechertruppe sich Zutritt zur Wohung verschaffen kann und wird, wenn sie es denn unbedingt will, ist mir klar. Für die Situation, das wir uns in der Wohnung gegen Eindringlinge schützen müssen, überlege ich, die Tür von innen mit z.B. einer passend zugeschnittenen Küchenarbeitsplatte als zusätzlichen Schutz zu sichern. Diese Platte würde lediglich von innen an das Türblatt gestellt und mit Kanthölzern auf der gegenüberliegenden Flur-Wand abgestützt/verkeilt. Damit dürfte ein simples Einrennen oder Eintreten der Tür sich völlig erledigt haben. Aufhebeln oder mittels Axt einschlagen geht natürlich immer, allerdings dann sicherlich auch nicht mehr innerhalb sehr kurzer Zeit.


    In diesem Zusammenhang fällt mir auch die sehr effektive Wirkung dieser Dinger hier wieder ein: http://www.pyroland.de/feuerwe…erkleuchtfontaenen-p-1337
    Man sollte sich von der Tatsache, das es Kinderfeuerwerk ist, in diesem Fall nicht zu sehr irre leiten lassen. Diese kleinen Dinger erzeugen sehr ordentlich helle Lichtblitze, die zumindest bei umgebender Dunkelheit ablenkend und verwirrend wirken. Zu sehen z.B. in diesem Video: http://www.youtube.com/watch?v=b_RDFmi82zI

  • Zitat von Porken;152135


    In diesem Zusammenhang fällt mir auch die sehr effektive Wirkung dieser Dinger hier wieder ein: http://www.pyroland.de/feuerwe…erkleuchtfontaenen-p-1337



    Hallo Porken,


    Was könnte passieren?


    Die Bude fackelt ab.


    Was könnte Dir in den meisten Ländern dieser Welt in Folge passieren?


    Zivilrechtlich:


    Ein Wohnhaus mit 10 Wohneinheiten ist abgebrannt. Schadenersatzklage auf 1-5 Mio. Euro, je nach Wert und Lage der Immobilie. Deine Haftpflichtversicherung wird Dir nicht helfen, da Vorsatz im Spiel war. Du musst natürlich auch für den verlorenen Hausrat aller Mitbewohner aufkommen.


    Strafrechtlich:


    Brandstiftung


    Hier sehen sowohl das schweizerische wie das deutsche Strafrecht für den Grundtatbestand "Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr" vor. Andere Länder (z.B. USA) haben da wesentlich härtere Gesetze.


    Bei Personenschäden von Hausbewohnern kommen natürlich eventuelle Körperverletzungs- und Tötungsdelikte dazu.


    Keine gute Idee


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)



  • Ich dachte, mein Kontext hätte ergeben, das ich diese Dinger nicht im "Normalzustand" - also ohne jegliche Krisensituation - indoor einsetzen würde.
    Außerdem - und das ist jetzt mal ganz dediziert und offensichtlich nur meine kleine eigene Meinung - wenn mir jemand mit massiver, andauernder Gewalteinwirkung und ohne vorherige Authentifizierung versucht, in meine Bude einzubrechen, dann mache ich mir mir über eventuelle Körperverletzungsdelikte herzlich wenig Sorgen. Ich sehe zu, das ich diesen Angriff abwehren kann und schlage nicht erst im Strafrecht nach.


    Sind wir hier nicht alle erwachsen? Muss man wirklich unter jeden Post, der sich nicht nur mit dem Einlagern von Nudeln befasst, eine Art Disclaimer setzen, was alles potentiell gefährlich, riskant, strafbar, o.ä. ist? Jeder ist für sich und seine Taten selbst verantwortlich. Jeder hat ein eigenes, hoffentlich aktiv nutzbares Hirn.

  • Zitat von Porken;152139

    ...wenn mir jemand mit massiver, andauernder Gewalteinwirkung und ohne vorherige Authentifizierung versucht, in meine Bude einzubrechen, dann mache ich mir mir über eventuelle Körperverletzungsdelikte herzlich wenig Sorgen. Ich sehe zu, das ich diesen Angriff abwehren kann und schlage nicht erst im Strafrecht nach.



    Hallo Porken,


    nach Deinem Profil ist Deine Nationalität unklar. Ich antworte jetzt einmal nach deutschen Recht. Selbstverständlich gilt das Recht auf Notwehr bzw. Nothilfe und der Grundsatz, dass "das Recht dem Unrecht nicht weichen muss". Es gilt nach deutschem Recht allerdings auch das Verbot "gemeingefährlicher Mittel", also solcher Mittel, die nicht nur den Täter gefährden, sondern auch Unbeteiligte. Stände ein bewaffneter Typ in Deiner Haustür, dann wäre Waffeneinsatz Deinerseits legal, aber eben nicht der "vorbeugende" Indoor-Einsatz pyrotechnischer Mittel als Sprengfallen, die das ganze Haus in Brand setzen und Unbeteiligte gefährden können - die also gemeingefährlich sind.



    Viele Grüsse


    Matthias

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