Inverter-Notstromer am eigenen Hausnetz

  • Ich bräuchte von den Elektro-Sachverständigen hier im Forum einmal die Hilfe bei folgender Überlegung.


    Ich habe einen Inverter zu Hause den ich im Notfall auch im Innenbereich über einen in einer Esse vorverlegten Abgasschlauch in der Wohnung betreiben könnte. Da ich im Notfall (und im Notfall gelten für mich hier nicht alle gängigen DIN- und VDE-Vorschriften) ungerne mit Verlängerungsschnüren arbeiten will würde mich interessieren ob ich das Wohnungsstromnetz zur Verteilung auch nutzen kann. Mit schwebt Folgendes vor:


    Installation eines 4-poligen Hauptschalters (um 100€) in der Unterverteilung, der mir die 3 Phasen und N wirklich vollständig vom allgemeinen Stromnetz trennt. In der Unterverteilung ist eine Steckdose vorhanden. Diese Steckdose verbinde ich nach der Trennung vom Stadtnetz mit dem Inverter und schmeiße diesen an. Damit müsste ich doch auf allen Leitungen eigentlich gefahrlos Saft haben, oder?


    Wichtig ist natürlich die Kapazität des Inverters zu kennen. Hierbei wären dann 20% der Maximallast durch Leitungsverluste im Wohnungsnetz als Reserve abzuziehen. Damit wird klar, wie viele verbraucher ich gesamt in der Wohnung gemäß Verbrauch nutzen kann. Stromkreise mit elektronischen Komponenten (wie auch z.B. Dimmer) müssten ggf. auch über den Sicherungsautomaten in der Unterverteilung vor Inbetriebnahme des Inverters entkoppelt werden (Stichwort Sinus-Kurve), da nicht klar ist ob die mit der Notversorung über den Inverter klar kommen.


    Im schlimmsten Fall müsste doch dann eigentlich bei einer eventuellen Überlast der Inverter den Überlastschalter auslösen und das Ding ausgehen, oder mache ich hier einen Denkfehler? Auch könnte ich den Inverter an einer anderen Stelle (Balkon oder Terrasse) in eine Steckdose der Wohnungsnetzes stecken und dort direkt die Einspeisung ohne Abgasschlauch vornehmen.


    Ist der Strom wieder da, muß ich den 4-poligen Hauptschalter wieder umlegen. Das würde/sollte mich daran erinnern den Inverter gefälligst vom internen Netz zu nehmen.


    Würde das so klappen? Natürlich würde ich bei dieser theoretischen Installationsart gegen alle gängigen Vorschriften verstoßen, aber ich will das hier ja auch nur einmal hypothetisch durcspielen ob die methode gangbar ist......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das Betreiben eines Generators im Haus oder in der Wohnung birgt natuerlich schon einige Gefahren. Moeglich sollte es aber schon sein. Hier hat sich einer Gedanken darueber gemacht.
    Bin zwar kein E-Sachverstaendiger, aber das mit dem 4pol Schalter muesste schon gehen, nur vergiss nicht beim zurueckschalten aufs Netz den Stecker des Gens zu ziehen, sonst rauchts.


    Die bessere Loesung waere wenn Du einen 4pol 1-O-2 Umschalter nimmst, da kann der Gen, an 2 bleiben und das Netz an 1.
    So etwa werd ich das machen, wenn ich mich endlich entschlossen habe welcher Generator fuer mich der richtige ist.


    Liebe Gruesse
    Vansana


    P.S. Schnell aus der UK Bucht gegooglelt

  • Hallo,


    ersetze den geplanten 4poligen Hauptschalter durch einen 4poligen Netz-Umschalter mit Nullstellung (z.B. einen ULT32/4E - Artikelauswahl auf 4polig umstellen!) und spendiere dem Verteilerkasten einen CEE-Einspeisestecker a la Wohnmobil. Dann besorg Dir ein passendes Kabel vom Stromerzeuger zum Einspeisestecker. Hast Du einen Drehstrom-Generator, dann kommt statt dem 1phasigen eben ein 3phasiger CEE-Wandgerätestecker zum Einsatz. Damit bleibst Du innerhalb der Anforderungen der einschlägigen Normen und kannst problemlos vom Generator ins eigene Hausnetz einspeisen.


    Was mir mehr Sorgen machen würde, wäre der Generatorbetrieb innerhalb der Wohnung. Das geht gar nicht, vorverlegte Abgasleitung hin oder her. Es müssen ja nicht nur die Abgase weg, es muss ja auch der für den Betrieb nötige Sauerstoff bereitgestellt werden. Selbst wenn die Abgase ideal aus der Wohnung geleitet werden, bleibt immer noch das Problem, dass Sauerstoff in die Wohnung nachströmen muss. In Szenarien, bei denen es heisst "Türen und Fenster geschlossen halten", denkbar ungünstig. Man stirbt nicht nur durch Kohlenmonoxid aus Abgasen oder unvollständiger Verbrennung, man kann auch an schlichtem O2-Mangel ersticken. Ausserdem würde der Abgasstrom des Inverters in einem langen ggf. zu grossen und zu kalten Abgasrohr irgendwann nicht weiter strömen, ein Kamineffekt stellt sich nicht ein, der Motor "spült" den Brennraum nicht richtig usw. D.h. man müsste die Abgase je nach Rohrlänge ggf.- sogar aktiv absaugen (ex-geschütztes Gebläse im Abgasrohr...). Nein, der Inverter muss nach draussen, Balkon, notfalls auf einem verstärkten Fensterbrett und mit Gurten gesichert. Auch wenns blöd ist, was die Auffälligkeit (Geräusch) angeht.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;152302

    [...]


    Man stirbt nicht nur durch Kohlenmonoxid aus Abgasen oder unvollständiger Verbrennung, man kann auch an schlichtem O2-Mangel ersticken.


    [...]



    Üblicherweise stirbt bei O2-Mangel das Feuer (und damit der Verbrennungsmotor) vor dem Menschen. Ich habe da so meine Erfahrungen mit und in Rechenzentren, in denen der O2-Gehalt auf ca. 14-15% gesenkt wird. Arbeiten kann man dort noch recht gut, solange man nicht versucht, HP-UX Eisenmonster der RX8***-Serie umherzuwuchten. Ein Feuerzeug in dieser Umgebung brennt gar nicht oder nur auf sehr kleiner Flamme.

  • Hi Tom,


    danke für die Tipps werde ich in die Planung auf jeden Fall einbeziehen, muss mich jetzt mal detailliert über deine Bauelemente kundig machen. Inverter in der Wohnung ist bei mir ein geringeres Problem da Dachgeschoss und nur kurzer Abgasweg über Dach und das Gerät steht in einem kleinen Lagerraum mit Fenster, somit ist die Sauerstoffzufuhr gesichert und der schallschutz gegeben. Danke und liebe Grüsse!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Als Zuleitung wüde ich wenns irgendwie geht schauen das da keine 5 Mehrfachsteckdosen und noch mal 3 Verlängerungen zusammengesteckt sind, sodass es bis hin zum Generator reicht. Lieber ein einziges langes Verlägerungskabel. Vielleicht sogar in 2,5 Quadratmillimeter oder 4 Quadratmillimeter Querschnitt.


    Ansonsten können da ruckzuck schätzungsweise 2 ohm bei so einer Zusammensteck-Lösung bei raus kommen. Nur für die Zuleitung. Was zu viel ist! Denn es kommen ja noch andere Widerstände z.b aus der Hausinstallation hinzu. Letztendlich würde das bedeuten das Du irgendwo im Haus an einer Steckdose einen satten Kurzschluss machen kannst, oder eben ein defektes Gerät erledigt Selbiges und es dauert eine ganze Weile bis eine Sicherung auslösen kann. Ein Kurzshluss von gerade mal 30 Ampere wird eine gewöhnliche Sicherung im ersten Moment nicht genug beeindrucken. Bis dahin schmort es halt irgendwo. So zumindest die Theorie.

  • Das ist dann aber schon fast kein Notstromgenerator mehr, sondern eher eine NEA, wenn die 30A Dauerlast packt :)


    Glücklicherweise lösen Leitungsschutzschalter (also das, was man gemeinhin so als Sicherungsautomaten bezeichnet) nicht nur bei Kurzschluss aus, sonder auch - bimetallgesteuert - bei Überlastung. Und das sehr zuverlässig, bevor die im Putz verlegte NYM-J zur Wandheizung wird. Eben drum heissen die Dinger ja auch Leitungsschutzschalter.

  • Nabend!


    Das ALLERWICHTIGSTE bei deiner Aktion abgesehen von einem ordentlichen 1-0-2 Schalter ist die korrekte Netzform incl. korekter Erdung, da der Generator wie ein Trenntrafo wirkt, und das Hausnetz mit am Erdleiter hängt....
    Das kann dazu führen, das der FI-Schutz NICHT auslöst wenn die Anlage nicht korrekt verdrahtet ist - hatten wir aber irgendwo schon mal behandelt!


    Gruß Endzeitstimmung

  • Moin moin,


    oder, sollte es machbar sein, empfehle ich Dir in der Bucht nach einem Generator mit Elektrostarter und ATS Steuerung zu suchen.
    Die Steuerung trennt, bei Stromausfall, das Hausnetz vollständig vom öffentlichen Netz, startet den Generator und schaltet den
    dann ans Hausnetz.
    Bei mir funzt das in der Regel nach 20 - 30 Sekunden, ohne mein Zutun.
    Ich habe einen Diesel Generator der hat einen kleinen Zusatztank für Diesel Additive, die er tropfenweise zum Kraftstoff zumischt.
    So kann das ganze Konstrukt auch Heizöl fressen.
    Solltest du eine PV Anlage mit Einspeisebetrieb haben, muss die allerdings mit dem öffentlichen Netz verbunden bleiben, die versteht
    sich mit dem Generator nicht (Schräglast)


    Gesamtinvestition waren rund 1000 Euronen. Ich blase das Abgas allerdings mittels Rohr ins Freie.
    Der Generator steht im Nebengebäude, da ist er weder zu sehen noch zu hören.


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Hallo zusammen


    In diesem Fall Betreibe ich einen 2000 w Inverter.


    Habe die Stromversorgung zur Oelheizung steckbar gemacht und kann ohne Teure Installationen, "im Notfall" das ganze Haus weiterhin Heizen.
    Und es reicht sogar für meine 2 Tiefkühler. Eigene Erfahrung bei einem längeren Stromausfall.


    Alles mit einfachen Mitteln machbar, werde es noch ergänzen mit LED Lampen zur Beleuchtung.


    Nachteil: ist halt nicht Automatisch
    Vorteil: Günstig in der Anschaffung und Zügelbar


    gruss Unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Zitat von Endzeitstimmung;152355

    Nabend!


    Das ALLERWICHTIGSTE bei deiner Aktion abgesehen von einem ordentlichen 1-0-2 Schalter ist die korrekte Netzform incl. korekter Erdung, da der Generator wie ein Trenntrafo wirkt, und das Hausnetz mit am Erdleiter hängt....
    Das kann dazu führen, das der FI-Schutz NICHT auslöst wenn die Anlage nicht korrekt verdrahtet ist - hatten wir aber irgendwo schon mal behandelt!


    Gruß Endzeitstimmung



    Naja an zwei oder drei 1,5m langen Erdspiessen soll es nicht scheitern. Mit Ausnahme von irgendwelchen Baumarkt-Generatoren haben ja fast alle Notstrom-Generatoren schon eine entsprechende Erdungs-Klemme und der Hersteller empfielt diese auch zu nutzen.


    Letzendlich könnte man es auch so sehen: Es ist eben quasi wie ein Trenntrafo und genauso wie ein Vogel unbeschadet auf einer Hochspannungsleitung sitzen kann, weil er keine Verbindung zur Erde hat ist es zunächst auch hier. In die Stekdose eines solchen Stromerzeugers (wohlgemerkt: im dem Fall NICHT geerdet) kann man eine Stricknadel stecken ohne dabei einen Stromschlag zu bekommen. Wer sich nicht traut: einen Phasenprüfer statt der Stricknadel verwenden. Wenn der Generator auf Gummifüssen auf dem Boden steht dürfte der Phasenprüfer nicht funktionieren. Dann: Erdspiesse an Generator anschliessen - Er leuchtet jetzt.

    Das ein FI-Schutzschalter in vielen Fällen, bei der nicht geerdeten Version gar nicht abschalten kann ist korrekt. In manchen Fällen schon: denn z.b. die Badewanne hat nochmal eine eigene Erdung. Erden würde ich schon allein deshalb, weil ja viele Geräte den Schutzleiter nicht nur für den sicheren Betrieb sondern auch für deren ordnungsgemässe Funktion (Beispielsweise Abschirmung bei PC, Netzwerk usw.) benötigen.


    Für Planung und/oder Ausführung sollte man am besten eine Fachkraft (z.b Bekanntenkreis) haben. Denn nur eine Kleinigkeit etwas missverstanden und das Alles kann sehr übel enden. Es gibt z.b. viele Heimwerker die meinen: "einen Herd anshliessen, kann kein Hexenwerk sein..." Nun, auf diese Weise kommen u.A. die über 100 Todesfälle pro Jahr durch elektrischen Strom zusammen. Nur für Deutschland! http://www.vde.com/de/Ausschue…e/Documents/Stromtote.pdf ich kann die Sache auch nicht so erklären als das da kein Missverständnis mehr zu finden ist. Deshalb: Wenn man die ganze Sache nicht 100% verstanden hat - Am besten Finger weg!


    Zitat

    Glücklicherweise lösen Leitungsschutzschalter (also das, was man gemeinhin so als Sicherungsautomaten bezeichnet) nicht nur bei Kurzschluss aus, sonder auch - bimetallgesteuert - bei Überlastung. Und das sehr zuverlässig, bevor die im Putz verlegte NYM-J zur Wandheizung wird. Eben drum heissen die Dinger ja auch Leitungsschutzschalter.


    Was in so einem Fall zuerst auslöst: Die Sicherung oder glüht womöglich zuerst das Kabel in der Wand? Darauf würd ich mich nicht verlassen. Vor allem wenn Du es mit mehreren Ohm zu tun hast. Hab es auch nie selber ausprobiert. Aber, nicht umsonst werden Grenzwerte festgelegt was noch O.K. ist und was dagegen bereits bedenklich ist. Selbst die Feuerwehr hat für ihre Notstromgeneratoren solche Grenzwerte. Obwohl dies ein Notfall bei dem man gewissermassen auch auf alle Vorschriften pfeifen könnte. Die schreiben für ihr Equipment u.a. vor: "vom Generator bis zum Verbraucher nicht mehr als 1.5 Ohm, keine Verlängerungen zusammenstecken usw..."

  • Nabend!


    Ich behaupte mal, das die Erdung am Generator nur für den Rahmen selbst ist, und nichts mit dem Strom zu tun hat den der Generator erzeugt im Sinne einer Netzform...


    Dadurch wird ausgeschlossen, das am Metallrahmen Spannung anliegt, welche von statischen Aufladungen, Kurzschlüssen im Generator selbst, Blitzschlag usw. herrührt.


    Die Erde im Hausnetz ist wieder etwas anderes....


    Richtig ist auch, das der Schutzeffekt des Trenntrafos (Generators) bei ganz normaler Benutzung "Im Felde" ab bestimmten Verästelungen, und Kabellängen nicht mehr gegeben ist, in irgendeiner Dienstvorschrift für Feuerwehrgeneratoren stand mal was dazu...


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat

    Richtig ist auch, das der Schutzeffekt des Trenntrafos (Generators) bei ganz normaler Benutzung "Im Felde" ab bestimmten Verästelungen, und Kabellängen nicht mehr gegeben ist, in irgendeiner Dienstvorschrift für Feuerwehrgeneratoren stand mal was dazu...


    vielleicht sowas in der Art: http://www.feuerwehr-muenster.…TragbarerStromerzuger.pdf
    wobei man sich es nicht so einfach machen sollte und nicht etwa nur auf die Kabellänge schauen sollte! Bedenklicher finde ich eher das Zusammenstückeln. Also die Übergangswidertände an möglicherweise sogar ausgeleierten / oxidierten Steckerkontakten. Aber für den einfachen Feuerwehrmann sollte so eine Angabe in Metern reichen. Man will ja schliesslich Niemand verwirren.


    Mit z.b. 150m. 4 Quadrat und alles aus einem Stück könnte ich aber vermutlich noch gut leben. Anders gelöst können aber auch mal, schon weit geringere Längen problematisch sein.

  • Nabend!


    Hier ein Interessantes Dokument zur korrekten Anschaltung AUCH von mobilen Stromerzeugern an Hausnetze:


    http://www.vde.com/de/fnn/doku…maggregate_vdn2004-08.pdf


    Wichtig ist wohl zum einen die Schutzart des Stromerzeugers - Also Schutztrennung oder Potentialausgleich
    Des weiteren wohl das Miteinbeziehen des Sternpunktes bei Generatoren mit Schutztrennung...
    Frage ist, ob sich das so einrichten lässt, das der Stromerzeuger so "Konfiguriert" werden kann, das beim Anstecken ans Hausnetz der Sternpunkt mit einbezogen werden kann, und beim Abstecken wieder "ganz normal" für den Mobilbetrieb funktioniert!


    Wenn ich da was von Brücke legen vom Sternpunkt im Einspeisebetrieb im Generatorkasten lese riecht das für mich nach "Vergessen wieder auszubauen"


    Interessant wird es auch, wenn man in ein Hausnetz mit 3 Phasen einspeist mittels eines Adapters von 1 Phase / 230V auf die 3 Phasen...
    Da werden die Leitungslängenkalkulationen unberechenbar, da normalerweise auch nur 1,5Qmm verlegt sind!


    Gruß Endzeitstimmung


    EDIT:


    Je nach Hausübergabepunkt und Netzform (TT oder TN) wird wohl die 3.5-3 oder 3.5-4 die richtige Anschlussvariante für unser Vorhaben sein!


    EDIT2:


    Kann mir mal bitte ein elektrisch bewanderterer die beiden Symbole erklären die in den Zeichnungen in der Nähe des Generators AUF dem PE und NULL Leiter gezeichnet sind?!?

  • Danke für den Link!


    Unter "Leitungen in der Gebäudeinstallation" stehen die, ist die Bezeichnung für Neutral/Mittelleiter und PE also kein Schalter oder ähnliches...

  • Hallo Endzeitstimmung,
    zu Deiner Frage:

    Zitat von Endzeitstimmung;152569

    Kann mir mal bitte ein elektrisch bewanderterer die beiden Symbole erklären die in den Zeichnungen in der Nähe des Generators AUF dem PE und NULL Leiter gezeichnet sind?!?


    folgende Antwort (aus dem Gedächtnis sollte es noch klappen): auf dem "PE" ist ein schräges "T" gezeichnet - Der PE wird auch als "T" (franz. Terre = Erde) bezeichnet, folglich ist ein TT-System ein Erde-Erde-System.
    Früher wurden Schaltpläne mit Tusche gezeichnet und so ist aus der "0" auf dem "NULL" halt eben ein Klex geworden. Sehr häufig findet man (in Deutschland) die Kombination TN-System - "Terre Neutre" zu deutsch: Potential-Erde Null-Leiter (dort findet man zwischen dem Betriebserder und dem Anlageerder den "PEN").
    Der Betriebserder ist in der Regel der Sternpunkt des Generators /Transformators und der Anlage-Erder befindet sich in der Regel im Fundament unseres Hauses (bei älteren Häusern rundrum und dann gibt es noch ein Dutzend weitere Ausführungen)


    All diese Schutzmaßnahmen unterscheiden sich in ihrer Wirkung (also Grad an Schutz) gegen Stromeinwirkung auf den menschlichen / tierischen Körper.
    Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, daß eine Steckdose über einen Schutzleiter verfügt - das war nicht immer so!
    In meiner Kinderzeit hatten Steckdosen zwei Löcher - das war´s. Dann wurde die "SCHUKO-Steckdose" erfunden und man machte einfach eine kurze Brücke zwischen den "NULL" und diesem neuen Kontakt an der Seite und schon war BEVA sicher, wenn sie mit dem neuen Bügeleisen (die alten wurden noch auf dem Herd erhitzt) über die Schnur bügelte - Kurzschluß, sie konnte an dem Metallgehäuse keinen elektrischen Schlag bekommen. Doch hatte dies einen riesengroßen Haken: löste sich der Nulleiter irgenwo (im Sicherungskasten oder davor) so wurde die Spannung von hinten über jedes eingeschaltete Gerät (ob mit oder ohne Schutzleiter auf sämtliche Gehäuse verschleppt.
    Bärti schreibt: (und im Notfall gelten für mich hier nicht alle gängigen DIN- und VDE-Vorschriften)
    .... eben "Not kennt kein Gebot", doch wurden die gängigen Vorschriften nun mal aus den Fehlern der Vergangenheit immer wieder angepaßt, das ist ähnlich wie in den Kohlegruben armer Länder - entweder erfrieren oder von Zeit zu Zeit ein Grubenunglück mit einigen (hundert) Toten.


    So, ich mag nicht philosphieren und hoffe, daß ich es halbwegs verständlich erklärte (bin schon sechszehn Jahre außer Übung)


    Gruß Schorsch

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Noch eine Frage:


    "Mobile Notstromaggregate mit geerdetem Sternpunkt dürfen unter Beachtung der angewen-deten Schutzmaßnahmen in eine Installationsanlage einspeisen. Auf richtiges Drehfeld ist zu
    achten. Wenn für mobile Notstromaggregate ein fester Anschlusspunkt (z. B. Steckvorrich-
    tung) vorgesehen ist, sollte auch die erforderliche Erdungsanlage fest installiert werden
    (siehe auch Abschnitt 5 „Erläuterungen“)."


    Wenn ich mir beide Schaltpläne so ansehe finde ich nirgendwo den "Geerdeten Sternpunkt"


    Gehe ich richtig in der Annahme das der Sternpukt NICHT der NULL-Leiter ist, so das ich


    - L1,L2,L3 (Drehstromgenerator) / L1(Wechselstromgenerator)
    - Null
    - PE (Also der Generatorrahmen, bzw. das Generatorgehäuse)
    UND
    - Einen Sternpunkt habe (Der bei normaler Verwendung NICHT benutzt wird) und wirklich irgendwo intern im Generator sitzt...


    Wenn, dann müsste man ja tatsächlich IM Generator beim Hauseinspeisebetrieb eine Brücke legen, die nachher wieder zu entfernen ist...


    Gruß Endzeitstimmung


  • ManManMan - Doch nicht so einfach.... Hier noch reichlich Lesestoff wie man es macht, oder auch besser nicht:


    http://www.elektro.net/wp-cont…2010/07/DE_07_10_EI41.pdf


    http://www.elektro.net/wp-cont…hiv/PP_99_2010_731775.pdf


    http://www.sozialversicherung.at/mediaDB/MMDB118627_R42.pdf


    So langsam bringt mich die Geschichte ehrlichgesagt an meine Elektrotechnischen Fähigkeitsgrenzen, zumal ich das auch nicht gelernt habe....


    Leider haben in Vergangenheit meine Fragen bezüglich Notstromeinspeisung an 3-4 Elektromeister auch nur Schulterzucken hervorgerufen...die hatten schlichtweg keine Ahnung, weil sie sowas noch nie gemacht haben, und die sind schon allesamt ein paar Jahre im Geschäft....


    Interessant finde ich auch die Frage was passiert wenn man nun seinen Sternpunkt geerdeten Generator wieder "normal" mobil betreibt - hab ich dann nicht Spannung auf dem Rahmen/Gehäuse? Speziell bei Schieflast, weil sich das dann alles irgendwo ungleich sammelt?


    Gruß Endzeitstimmung



  • Weis genau was Du meinst. Hatte gerade eine mehrwöchige Renovierung im Haus, inkl. einiger "Stromarbeiten".
    Als ich den Meister auf das Thema ansprach (steht halt bei mir mit auf der Liste), kam dann auch das verbale Schulterzucken - hmmm´wird aber teuer, haben wir (natürlich) schon oft gemacht (nie im Leben ...), usw. bla bla.
    Dazu kam noch das ich jetzt genau schauen muss welche Lichtschalter ich im Esszimmer drücken muss damit die Dunstabzugshaube in der Küche funktioniert :confused:.


    Ich warte drauf das das Garagentor des Nachbarn hochfährt wenn an meiner Haustür jemand klingelt.


    Merke: Nicht jeder Meister ist ein Meister ... :face_with_rolling_eyes:


    Aber wir schweifen vom Thema ab, sorry.



    Gruß
    Dietmar, auf der Suche nach dem wahren Meister ...

    Hunde retten Menschenleben - wir bilden sie aus.