Empfehlungen für PRM-Funkgeräte / Umbau auf Exportversion

  • Hallo zusammen


    ich habe folgende drei Fragen:


    1. Welches PRM Funki könnt Ihr für Normalverdiener empfehlen?


    2. Hat jemand schon mal den Umbau auf die Exportversion durchgeführt zu Versuchszwecken


    3. Annte als Wickelantenne mit Lambda/2 auf Lambda normal umgebaut (ebenfalls Ringelschwanz). Wie viel Reichweitensteigerung ist zu erwarten
    (sprich was sind praktische Erfahrungen damit)


    Danke im Voraus für Euer Infos.


    Gruss
    Sandra

  • Hast nen Buchstabendreher: die heißen PMR.


    Umbau würde ich nicht empfehlen. Da erlischt ganz schnell die Betriebserlaubnis. Selbst Funkamateure lassen von solchen Aktionen die Finger, da die PMR-Frequenzen ihnen nicht im Rahmen ihrer Lizenz zur Verfügung stehen und sie diese riskieren würden.


    Wenn du leistungsstärker in diesem f-Bereich spielen möchtest, dann empfehle ich preiswerte Chinaware direkt vom Hersteller. Dort findest du PMR-Geräte bis zu 7W Sendeleistung.

  • Hallo Drudenfuss,


    grundsätzlich ist die Leistungssteigerung eher im Sinne einer technischen Spielerei zu sehen. Man könnte aber man muss nicht unbedingt alles machen.
    Wer dies will findet genügend Möglichkeiten die Geräte auf den Italienischen Standard zu bringen :-). Meine Frage war eher ob jemand von einer Person im Bekanntenkreis die diese Modifikation mal gemacht hatte
    etwas zu berichten hätte.


    Die Antennenmodifikation bezüglich einer kleiner benötigten Feldstärke sehe ich eher als unproblematisch an. Aus diesem Grund war auch die Frage inwiefern mit einer
    Distanzerweiterung gerechnet werden könnte (statt 1/2 lambda eben ganze Antenne auf Wellenlänge sollte doch etwas ausmachen wenn ich mich nicht täuschen tuhe. Es muss ja nicht
    gleich versilberter Kupferdraht für den berüchtigten Skinneffekt sein, obschon..)

  • Zitat

    Wer dies will findet genügend Möglichkeiten die Geräte auf den Italienischen Standard zu bringen


    Was ist denn bitteschön italienischer Standard? PMR ist standartisiert mit 500mW, fest angebrachter Antenne und 8 Kanälen. Das lässt 0 Spielraum für Umbauten.
    Wenn irgend jemand so etwas getan hat und über Erfahrungen berichtet dann gesteht er eine Straftat.

  • Zitat von drudenfuss;152438


    Wenn irgend jemand so etwas getan hat und über Erfahrungen berichtet dann gesteht er eine Straftat.


    ...in Deutschland lediglich eine Ordnungswidrigkeit.

  • Zitat

    1. Welches PRM Funki könnt Ihr für Normalverdiener empfehlen?


    Wurde hier schon öfters beworben und ich tue es immer wieder gerne:
    Ein Amateurfunkgerät aus China, z.B. von Baofeng


    Auch die Vorteile gegenüber PMR-Funkgeräten wurden hier schon oft kundgetan und sind sicher über die Suchfunktion zu finden.
    Der Preis unterscheidet sich kaum bis gar nicht.



    MfG
    Wolfshund

  • Italienischer Standard: Es gibt Geräte die in Italien hergestellt werden und die mittels Modifikation im PRM Bereich (70cm Band) dann statt der üblichen 500mW eben mit 3Watt senden (z.B. G7 XTR und ähnliches). Da der Umbau mehr oder weniger einfach geht wird das Gerät aus diesem Grund auch mehr oder weniger gern gekauft. Mit dem normalen PRM-Funk kommst Du in der Stadt erhlicherweise keine 400m weit wenn die Umgebung etwas dichter und stabiler Verbaut ist (spreche aus eigener Erfahrung). Der ganze Umbau lässt sich mit dem China-Gerät umgehen.


    Es wäre eben recht gut für den Notfall ein Funkgerät zu haben um mit der Basistation in Kontakt zu bleiben.
    Ich gehe mal davon aus, dass in diesem Fall dann entweder das Netz vollständig überlastet ist (wie nach Rockkonzert in Zürich-Hallenstation) oder eben überhaupt nicht mehr tut.
    Da wäre so ein leistungsgesteigertes Funkgerät gar nicht so schlecht. Auch die externe Antenne lässt spielraum für Distanzerweiterungen. Bei normalen PRM Geräten eben auch nicht erlaubt.
    Aber lassen wir das mal..

  • Ich habe ein Wintec Mini 46.


    Das ist erst einmal ein sehr kleines normales PMR Gerät mit geringem Stromvebrauch, das sich über USB aufladen lässt (für mich war das mit Kaufentscheidend, da ich bei der Versorgung mobilere Geräte bevorzugt auf USB setze).


    Es hat wie üblich 8 Kanäle mit 0,5W Sendeleistung und eine feste Antenne. Optional noch eine "Sprachverschlüsselung" (von der darf man sich nicht zu viel erwarten). Damit ist es auch für laien einfach zu bedienen und 100% legal.


    Über eine Tastenkombination lässt sich das Gerät "frei schalten". Sendelesitung von 2W ist möglich, ebenso ca. 200 neue kanäle. Letztere sind heute natürlich irgendwem zugewiesen und ich würde den Teufel tun und daruf irgendwas senden. Die Antenne hängt an einer verklebten SMA Standadbuchse, der Kleber ist nicht bsodners fest. Ein Wechsel der Antenne ist ebenfalls nicht legal, wäre technisch aber problemlos möglich.
    Das schöne ist, dass das Gerät völlig problemlos wieder in einen legalen Status zurück versetzt werden kann.


    Der Nachteil ist der Preis. 2W Sendeleistung sind auch etwas weniger als 5W. Unter halbwegs guten Bedingungen (auf dem Dachboden) sind hier in der Großstadt so Verbindungen über 3-5km Luftlinie durchaus möglich.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich habe mal eine Frage:
    Wenn man mit einer Taschenlampe mit einer 1W-LED und mit einer Tachenlampe mit einer 5W-LED gegen eine Wand leuchtet, welche Taschenlampe wird auf der anderen Wandseite besser gesehen?
    Denkt mal drüber nach...

  • Da machst du es dir aber einfach.
    Selbst wenn Berge im Weg sind kommt man mit mehr Sendeleistung besser drüber (man leuchtet über die Wand).
    Mit der schwachen Sendeleistung von PMR-Funkgeräten kommt man selbst in der Ebene nur einige 100 Meter weit, mit stärkerer Sendeleistung kommt man weiter.

  • Zitat

    Mit der schwachen Sendeleistung von PMR-Funkgeräten kommt man selbst in der Ebene nur einige 100 Meter weit, mit stärkerer Sendeleistung kommt man weiter.


    Rein rechnerisch musst du die Sendeleistung verachtfachen um unter Idealbedingungen die Reichweite verdoppeln zu können.


    Immer daran denken: mehr als 0,5W ist kein PMR mehr.

  • Verachtfachen? Ich dachte Vervierfachen?! Ist aber egal, wenn ich ernsthaft jemanden erreichen will brauche ich mehr als 500mW.


    Viel hilft viel, auch beim funken und einen effizienteren Weg gibt es kaum, wenn auf den PMR-Frequenzen bleiben will.


    PMR ist es mit mehr als 500mW immer noch, nur eben illegal. Genau wie mit einer Zusatzantenne etc. aber das weiß hier jeder...

  • Zitat von kappa3;152640

    Ich habe mal eine Frage:
    Wenn man mit einer Taschenlampe mit einer 1W-LED und mit einer Taschenlampe mit einer 5W-LED gegen eine Wand leuchtet, welche Taschenlampe wird auf der anderen Wandseite besser gesehen?
    Denkt mal drüber nach...



    Hallo Kappa3,


    ich lästere jetzt mal:


    Wenn Du mit 3.700 kHz sendest, dann kommst Du über die Wand, wenn Du mit 10exp17 Hertz sendest****, dann kommst Du durch die Wand.:)


    Wo Du allerdings recht hast: Sendeleistung ist in den seltensten Fällen der kriegsentscheidende Faktor. Unter Funkern gilt nach wir vor der alte Satz: "Der beste HF-Verstärker ist eine gute Antenne" und daran hat sich seit Marconi nichts geändert. Die heute üblichen Gummischwänze sind zwar praktisch, aber als Antennen nur ein Notbehelf. Empfohlene Literatur - und das ist wirklich die "Bibel" auf dem Sektor: Rothammel; Antennenbuch, DARC-Verlag. Ein anständiger Viertelwellenstrahler oder eine HB9CV - die zudem auch noch eine Richtwirkung hat - ist schnell gezaubert.


    Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich hier so penetrant für die Amateurfunklizenz werbe. Jemand der weiss was er tut, wird mit 500 mW weiter kommen wie die meisten funktechnischen Laien mit 5W. Die Tricks lernt man eben im Technikteil der Amateurfunkausbildung. Mal ganz abgesehen, dass man nach bestandener Prüfung mit ganz anderen Sendeleistungen und einer Vielzahl von Frequenzbändern von Mittelwelle (160m-Band) bis in den zweistelligen Gigahertzbereich unterwegs sein darf...


    Die Amateurfunklizenz gibt Euch auch etwas, was kein anderes Funkzeugnis bietet: Die unbeschränkte Lizenz zum Selbstbau. Ihr dürft Sende- und Empfangsanlagen aller Art selber bauen oder gekaufte umbauen und modifizieren - völlig legal.


    Derwegen unterscheidet sich eine Amateurfunklizenzprüfung auch von einer Prüfung im Seefunk oder Flugfunk durch einen Technikteil auf durchaus anspruchsvollem Niveau, aber der Aufwand lohnt.


    In der Technik kommen dann mal zum Beispiel solche Aufgaben vor, gerade mal willkürlich aus dem aktuellen Prüfungskatalog der Bundesnetzagentur kopiert



    Oder dieses, womit wir beim Antennenbau angekommen wären:




    Aber sowas ist lernbar. Ich habe das jetzt wirklich nicht zur Abschreckung gepostet, der Ausbildungsbeauftragte Eures Ortsvereins von USKA, ÖVSV oder DARC wird Euch in einen Kurs vermitteln, wo man sowas für beinahe umsonst lernt. Kursgebühren decken wirklich nur Selbstkosten wie das Lehrmaterial für die Teilnehmer und die Fahrtkosten der Referenten ab. (In vielen Fällen noch nicht mal das, weil es Idealisten sind, die ihre Tankrechnung aus eigener Tasche zahlen.)


    Meint


    Matthias



    P.S.


    **** harte Röntgenstrahlung

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Ihr dürft Sende- und Empfangsanlagen aller Art selber bauen oder gekaufte umbauen und modifizieren - völlig legal.


    ... in den Amateurfunkbändern.


    Nichts für ungut, aber dieser Hinweis erschien mir mit Hinblick auf die hier teilweise kreisenden Ideen notwendig.

  • Zitat von drudenfuss;152700

    ... in den Amateurfunkbändern.


    Nichts für ungut, aber dieser Hinweis erschien mir mit Hinblick auf die hier teilweise kreisenden Ideen notwendig.


    Die Idee hatte hier keiner.


    Deine Angst ist also weder berechtigt noch konstruktiv.

  • Zitat von drudenfuss;152666

    Rein rechnerisch musst du die Sendeleistung verachtfachen um unter Idealbedingungen die Reichweite verdoppeln zu können.


    Immer daran denken: mehr als 0,5W ist kein PMR mehr.


    4x.


    Mit 5W kommt man somit rund 3x so weit als mit 0,5W, bei sonst identischen Bedingungen. Ich halte das für sehr signifikant. Dass man trotzdem eine gute Antenne und vor allem einen guten Standort braucht und ein empfindlicher Empfänger auch nicht schadet bleibt unbestritten.


    Ohne Funklizenz bleibt im Wesentlichen CB und PMR. Bei CB Handfunkgeräten ist die Antenne wohl das große Problem.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zurück zur Kaufempfehlung: Was nun?
    Wenn man nicht basteln will: Für mich sind nicht-proprietäre Akkus ein Kriterium.
    Mich würde hier vor allem noch interessieren, ob die preisgünstigsten PMR-Walkies praktisch unbrauchbar schlecht sind (kurze Laufzeit, schlechte Akustik usw.)
    Dass man mit PMR legal nicht so weit kommt wie mit einem Handy ist schon klar.

  • am Wochenenende haben ich mit einem Kollegen hier aus dem Forum zwei PMR Geräte ohne Modifikationen getestet.
    Es handelte sich um Midland G9 Geräte. Wir konnten in unserer ländlichen Umgebung eine nutzbare Reichweite von 1,5km erzielen.
    Ich im Auto, das andere Gerät im Gärten hinter der Scheune außerhalb der Sichtgraden.
    Für legale Geräte fand ich das Top. im Nachgang haben wir einfache PMR von Midland getestet und da war nach 400m Feierabend.


    Meine Kaufempfehlung daher:


    Midland G9 (übrigens AA-Zellen)



    Gruß


    TID

  • Hallo,
    ich würde auch das Midland G9 empfehlen. Ich habe selber zwei Geräte in Benutzung und finde das Midland hat eine deutlich bessere Qualität als viele andere PMR-Angebote aus dem Discounter oder Baumarkt. Natürlich bekomme ich für den Preis eines Midland G9 anderswo ein Set mit zwei Geräten, muss dann aber deutliche Abstriche bei der Qualität in Kauf nehmen.


    Den Hinweis von Waldschrat zu Amateurfunkprüfung möchte ich ausdrücklich unterstützen. Ich bereite mich selber gerade auf die Prüfung vor und was man im Rahmen der Prüfungsvorbereitung an technischem Grundlagenwissen erlernt, hilft einem deutlich weiter, als zu wissen mit welchen Lötbrücken oder Tastaturkombinationen man ein PMR auf 5W modifizieren kann. PMR ist nunmal ein Jedermannsprodukt, was man ohne Fachkunde betreiben und überall erwerben kann, und ist daher auf 0,5 Watt und verklebte Antenne beschränkt.

    Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht. (Oliver Tietze)