Katastrophenpläne für Atomunfall in Deutschland laut IPNNW unzureichend

  • Waldschrat : das wir uns nicht falsch verstehen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen AKWs aber das kann nicht die Zukunft sein - wir versündigen uns an kommenden Generationen.



    Ein wesentliches Problem ist nicht die Abschirmbarkeit von Alpha oder Betastrahlen sondern vielmehr die Sicherheit diese nicht aufzunehmen. Sei es durch Atemluft oder Kontakt bzw. Nahrungskette. Wären die Nuklide bei einer Havarie alle schön begrenzt wäre das ja kein Problem. Gegen Gammastrahler können wir so und so nichts machen.


    Leider wurden Alternativen wie den Thoriumreaktor nicht weiter verfolgt. Hier lässt sich nicht mit dem einigen Individuen so wichtigen waffenfähigen Stoffen hantieren.


    Wir haben uns schon oft in diesem Thema verfranzt....

  • Zitat von Waldschrat;152594

    Hallo Cephalotus,


    Du kennst die Strompreise in Frankreich? Die in Deutschland? Du kennst den Energiemix in beiden Ländern?


    Die Strompreise haben mit den Stromerzeugungskosten aber herzlich wenig zu tun.


    Was ich kenne ist die für einen wirtscagftlichen Betreib erforderliche Einspeisevergütung. Die liegt bei Windkraft in D derzeit bei 9ct/kWh für 20 jahre ohne Inflationsausgleich, bei einem solarkraftwerk in D bei 10ct/kWh für 20 Jahre ohne Inflationsausgleich und beim neuen geplanten AKW Hinkley C bei 11,5ct/kWh für 35 Jahre plus Inflationsausgleich. Unterm Strich ist AKW Strom heute also um einiges teurer als Solar- und Windstrom.
    Dabei geht der Staat in UK noch eine Bürgschaft über 65% der geplanten Investsumme ein und die Entsorgung des Mülls ist im Preis meines Wissens auch nicht enthalten.
    Wind- und Solarkraftwerke sind versichert, Hinkley C ist es nicht.


    Solar- und Windkraft braucht bei einer gewissen Marktdurchdringung Speicher und Backupkraftwerke, aber das brauchen AKW auch. In Frankreich ginge jeden zweiten Sommer und jeden Winter die Lichter aus, wenn Deutschland zu diesen Zeiten nicht Strom an Frankreich liefern würde.


    Zitat


    Du weist, was aus deutschen Windmühlen und Photovoltaikanlagen an dem Tag würde, wo die Verpflichtung der Bürger zur Zwangsabnahme der so gewonnenen Energie um jeden noch so beliebig hohen Preis (dass sogenannte EE-Gesetz) kassiert würde?


    Die EEG Verpflichtung endet nach 20 Jahren, also ein durchaus überschaubarer Zeitraum. Hinkley C wird vielleicht in 10 Jahren in Betrieb gehen, dann für mindestens 35 Jahre hohe Stromkosten verursachen, wenn es bis dahin nicht in die Luft geflogen ist wahrscheinlich noch weiter betrieben werden und in vielleicht 60-70 Jahren abgeschalten werden. Rückbau wird so 10-20 Jahre dauern, danach muss der hochradioaktive Müll noch meinetwegen 40 Jahre abkühlen.
    Dann sind wir im Jahr 2130 und dieses AKW wird immer noch Kosten verursachen.


    Zitat


    Frag mal die alleinerziehende Mutter, die knapp über dem Hartz IV Satz wirtschaftet, ob sie lieber Strom für 7 ct die Kilowattstunde aus Neckarwestheim oder lieber Strom für 25 ct/kWh aus einem Energiemix mit Windmühlen und Photovoltaik will.


    Nichts einfacher als das. Wir brauchen nur die Umlagen und Steuern auf Strom einkassieren und stattdessen wie die Franzosen den Strom über Steuern quersubventionieren. Dann können auch wir 7ct/kWh haben. Ob das sonderlich klug ist ist eine ganz andere Frage.


    Der billiger Strompreis in Frankreich führt dazu, dass Frankreich zwar übers Jahr ein gewaltiger Stromexporteur ist, sich aber in kritischen Situationen garnicht versorgen kann, sondern auf Importe angewiesen ist.
    Der billige Strom führt dazu, dass Frankreich seine AKW garnicht abschalten kann, weil niemand den Rückbau bezahlen kann, geschweige denn die Entsorgung. Die Rücklagen dafür reichen vielleicht für ein einziges AKW in Frankreich, das ist ein schlechter Witz.


    Und dass die Industrie in Frankreich durch niedrige Strompreise jetzt soviel besser dar stünde als in Deutschland wäre mir auch neu.


    Ich glaube, der alleinerziehenden Mutter ist weit mehr damit gedient, wenn man Steuergeld zu ihrer Unterstützung ausgibt als Steuergeld zur Unterstützung der AKW Betreiber.


    Zitat


    Wie könnte ich meine Belastung durch ionisierende Strahlung locker um den Faktor 5 steigern? Durch einen Umzug in den Schwarzwald, weit weg von jedem Kernkraftwerk. Was sagt mir der Krebsatlas für Deutschland? In Bezug auf Tumorerkrankungen eine der gesündesten Gegenden der Nation!


    Bei den Mengen wird auch noch keiner nervös.


    wir reden hier doch nicht über AKW Emissionen im normalen Betrieb oder in bestimmten Regionen, sondern über die Evakuierung im Falle eines s-GAU.


    Was hat das mit fünffacher Strahlungsmenge und mit dem Sack Kalidünger zu tun?


    Zitat


    Ein mir leider unbekannter Spötter hat einmal gemeint, dass die Sklaverei in USA nicht von Abraham Lincoln abgeschafft wurde, sondern von den Herren Westinghouse und Edison. Also von rund um die Uhr verfügbarer elektrischer Energie, die weitaus billiger war, als menschliche Muskelkraft. Wir sind meiner bescheidenen Meinung nach auf dem besten Wege, elektrische Energie wieder teurer zu machen als menschliche Muskelkraft.


    AKW sind für die Stromerzeugung der Menschheit nicht relevant, ihr Beitrag dazu ist nicht groß. Ohne AKW würden keine Lichter ausgehen.


    Zitat


    Die Kosten liegen seit dem EEG (Energieeinspeisungsgesetz) auf dem Tisch. Die Verbraucher merken sie.


    In einem anderen thread diskutieren wir über Löhne und Vermögen.


    Willst Du mir jetzt hier erzählen, dass Du Dir den Strom in Deutschland nicht leisten kannst?


    Ich zahle deutlich mehr an GEZ Gebühren als an EEG Umlage.



    Zitat von Wolfshund;152597

    Bei unter 100mSv Akutdosis kommt es noch nicht einmal zu einem messbaren Anstieg der Krebserkrankungen, somit ist der Grenzwert für die angenommenen Umstände durchaus vorsichtig gewählt.


    Aber bei 50mSv/Jahr handelt es sich doch um eine dauerhafte Belastung. Wenn ich 40 Jahre in der Region lebe, dann handle ich mir 2000mSv ein. Wie ist das in Relation zu 100mSv einmalig zu vergleichen? (ich weiß es nicht)


    Im übrigen wäre mir neu, dass hier schon wissenschaftlicher Konsens herrschen würde, was denn nun schädlich ist und was nicht, die einen gehen halt von niedrigen Werten aus, die anderen von hohen...


    Zitat


    Mir ist auch vollkommen schleierhaft mit welchem Material und Personal so etwas funktionieren soll.


    Meine Vermutung ist, dass die Notfallpläne nur zur Beruhigung dienen (wir haben da einen Plan), aber man schlichtweg davon ausgeht, dass schon nix schlimmes passieren wird.


    Das ist einfach eine Kosten-Nutzen Rechnung. Möchte man bei AKW alle Eventualitäten bedenken dann wird das so teuer, dass es schlichtweg unmöglich ist, das alles zu finanzieren.




    Ich fürchte, der Begriff "kurzlebig" ist bei einer HWZ von 30 Jahren etwas irreführend.


    Wenn ich durch ein solches isotop einen Grenzwert um meinetwegen den Faktor 128 überschreite, was zu einer Evakuierung führt, dann ist dieser Grenzwert nach 30 Jahren um den Faktor 64 überschritten, nach 60 Jahren um den Faktor 32 und nach rund 2000 Jahren kann ich an diesem Ort dann wieder wohnen.


    2000 Jahre ist in meinen Augen kein kurzer Zeitraum, auch wenn das natürlich in geologischen Maßstäben und in Relation zu anderen Isotopen nur ein Wimpernschlag ist.


    Kurzlebig ist für mich vielleicht Iod 131 mit einer Halbwertszeit von 8 Tagen.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi!


    Ich möchte mich eigentlich nur kurz in das Thema einbringen:


    Es gibt nur ein Argument für die Atomkraft: sehr, sehr kurz gedacht ist es billiger damit Energie zu erzeugen.
    Und das ist auch der Grund warum die Dinger überhaupt herumstehen.


    Es ist einfach nur Schönrederei, wenn Folgekosten unbedacht bleiben.
    Da brauchts gar keine Unfälle/technischen Probleme (die ja auch durchwegs öfter vorkommen, es muß jetzt nicht der SuperGau sein).


    Das ist einfach eine Problemverschiebung.


    Die Herstellung von Energie durch Atomkraft ist nicht sicher.
    Sie ist mit Gefahren verbunden, die man eingrenzen kann, das ist es auch schon.


    So und jetzt gibts noch etwas von der statistischen Seite:


    Alleine in Deutschland (!) gibt es, statistisch gesehen, (Durchschnitt über 11 Jahre betrachtet)
    132 meldepflichtige (!) Ereignisse pro Jahr.


    Dafür gibts extra die sogenannte INES, die internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse.


    Ich bin sicher kein "Ökofritze" aber tatsächlich gibt es für mich kein einziges Argument für Atomkraft.
    Und ich bin auch sehr froh das es (abseits für Versuchszwecke und medizinische Einrichtung) derartige Anlagen
    in Österreich nicht gibt. Was natürlich auch wenig hilft, weil wir regelrecht von Atomkraftwerken der
    Nachbarstaaten umzingelt sind.


    Schönen Nachmittag noch,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Zitat von Cephalotus;152705

    Aber bei 50mSv/Jahr handelt es sich doch um eine dauerhafte Belastung. Wenn ich 40 Jahre in der Region lebe, dann handle ich mir 2000mSv ein. Wie ist das in Relation zu 100mSv einmalig zu vergleichen? (ich weiß es nicht)


    Im übrigen wäre mir neu, dass hier schon wissenschaftlicher Konsens herrschen würde, was denn nun schädlich ist und was nicht, die einen gehen halt von niedrigen Werten aus, die anderen von hohen...


    Eine chronische Strahlenbelastung wird von den Folgen her weit geringer bewertet, als eine einmalige Akute.
    Ich gehe davon aus dass diese Evakuierungszone auch nur für den Anfang geplant ist und dann ausgeweitet wird. In Fukushima und Tschernobyl war es auch so.
    Nach 40 Jahren ist die Strahlung vermutlich sowieso nicht mehr bei ihren 50mSv/y


    Die Wissenschaft ist sich meines Wissens nach größtenteils schon einig.
    Man glaubt das jede Strahlendosis potentiell schädlich ist und vermieden werden sollte.
    Es ist aber auch bekannt, dass erst ab einer Akutdosis von 100mSv eine Krebshäufigkeit auftritt die sich vom statistischen "Grundrauschen"(30%?) abhebt.


    Eine klare Grenze zu ziehen ist also unrealistisch, der Grundsatz muss lauten "so wenig wie möglich, so viel wie nötig"


    Gerade im Falle eines GAUs haben die Rettungskräfte besseres zu tun als sich um Leute zu kümmern, die durch die Strahlung möglicherweise in vielen Jahren Krebs bekommen könnten.



    Zitat

    Meine Vermutung ist, dass die Notfallpläne nur zur Beruhigung dienen (wir haben da einen Plan), aber man schlichtweg davon ausgeht, dass schon nix schlimmes passieren wird.


    Das ist einfach eine Kosten-Nutzen Rechnung. Möchte man bei AKW alle Eventualitäten bedenken dann wird das so teuer, dass es schlichtweg unmöglich ist, das alles zu finanzieren.


    Ich denke schon dass die Planer solche Ideen nach bestem Wissen und Gewissen ausarbeiten.


    Das Problem ist, genau wie schreibst, dass niemand die Kosten für einen Katastrophenschutz tragen will den man eventuell niemals braucht.


    Mit Beruhigung kann das nicht zu tun haben, denn ich kenne (leider!) niemanden der der Regierung in puncto AKWs irgendetwas glaubt.


    Hat den Nachteil dass im Falle eines GAUs dann totale Anarchie ausbricht, weil jeder sofort abhauen will.
    Die Angst ist da eindeutig gefährlicher als die Strahlung.

  • Zitat von Legend;152691

    Ich lese deine Beiträge immer mit Interesse, aber bin was Radioaktivität angeht leider absoluter Laie (muss ich unbedingt man ändern).


    Ich empfehle das da mal als leicht lesbaren Einstieg. Weitere Literatur gern auf Anfrage.

    Zitat von Legend;152691

    Daher eine Frage, die mir beim Lesen deiner Antwort kam: Wenn doch nur die kurz- bis mittellebigen Nukleoide ein größeres Problem sind, warum wird dann so viel Zeit und Aufwand für eine Endlagerung investiert, die möglichst "für immer" halten soll?


    Hallo Legend,


    wie ich schon sagte, wenn jemand einen 10g Würfel 239 Plutonium vor mich auf den Tisch stellte, ich würde ihn mit Interesse betrachten, mit Schutzhandschuhen (um Kontamination zu vermeiden) sogar in die Hand nehmen, anschliessend in eine hermetisch dicht schliessende Kunststoffbox packen und meiner Mineraliensammlung einverleiben.


    Andererseits können mich wenige Milligramm Plutonium umbringen, wenn ich sie mit Nahrung oder Trinkwasser aufnehme oder einatme, da inkorporierte Alphastrahler richtig übel sind. Die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) nennt als tolerierbare Jahresmenge max. 130 Nanogramm Pu pro Jahr.


    Pu bildet erfreulicherweise nur sehr wenig wasserlösliche Verbindungen, mir fallen jetzt spontan nur die Halogenide und das Perchlorat ein. Chemisches Ausfällen, etwa zur Dekontamination von Trinkwasser ist bei Pu im Gegensatz zu anderen Radionukliden einfach - wenn man an eine Kontamination denkt . Die Hauptgefahr ist die Inhalation von Stäuben. Bei Inkorporation über Nahrung oder Trinkwasser ist zur Entgiftung Diethylentriaminpentaessigsäure - ein Chelatbildner - das Mittel der Wahl. Taugt nur nicht, wenn eingeatmete unlösliche Pu-Stäube (z.B. als Oxid) in der Lunge sitzen, das ist dann so ziemlich der worst case.

    Zitat von Legend;152691

    Und wieso sind dann die Gebiete in Tschernobyl oder Fukushima "für immer unbewohnbar"?


    Sind sie nicht. Ich habe schon interessante Beiträge von einem Mitforisten gelesen (sollte über SuFu auffindbar sein), der in Tschernobyl war und hier eine hoch interessante Fotoreportage gepostet hat. Was dort vorliegt, das ist eine unangenehm hohe Kontamination der Böden mit 137Cs und 90Sr, die im Gegensatz zum oben zitierten Plutonium dummerweise eine ganze Reihe gut wasserlöslicher Verbindungen bilden, die von Pflanzen und Tieren aufgenommen werden. Ich hätte kein Problem, einige Zeit in Tschernobyl zu leben, ich wollte mich dort aber auf keinen Fall aus der Natur versorgen. Da käme nur "Importfutter" auf den Tisch. Rund um Fukushima leben übrigens nach wie vor Millionen Menschen.


    Ich habe übrigens mal im südindischen Bundesstaat Kerala gelebt, wo wegen des reichen natürlichen Vorkommens des thoriumhaltigen Minerals Monazit die Strahlenbelastung bei 20 mSv/a liegt, also das Zehnfache dessen, was man in Deutschland so abkriegt. Ich habe dann natürlich sofort mal ein bissele Nachforschung betrieben: Die Krebsinzidenz in Kerala liegt im indischen Durchschnitt und ist nicht signifikant erhöht. Ich drehe mich jetzt mal gerade rum und schaue meine Mineraliensammlung an, da steht eine "strahlend schöne" Probe von Monazitsand aus Karunagappally. Die Aktivität poste ich lieber nicht, sonst veranstaltet morgen früh Greenpeace eine Demo vor meiner Haustür:)


    Mit Uran, Thorium und deren Tochternukliden haben die Menschen seit ihren affenähnlichen Vorfahren gelebt, da die reichlich in der Natur vorkommen. Ein relevantes Risiko sehe ich da nur beim Radon, da lungengängig. Gefährdete Regionen in D z.B. das Erzgebirge.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,


    da ich aus der betroffenen Region (ERZ) komme, kann ich das nur bestätigen. Auch in meinem Elternhaus wurde eine Langzeitmessung durchgeführt. Aufgrund des Altbergbaus ist die Radonbelastung wohl nochmal höher als üblich. Allerdings noch im Rahmen- andere mussten aufwändig sanieren. Neubebauung teilweise verboten....


    VG


    OM

  • Zitat von occam;152760

    Hi!



    Alleine in Deutschland (!) gibt es, statistisch gesehen, (Durchschnitt über 11 Jahre betrachtet)
    132 meldepflichtige (!) Ereignisse pro Jahr.



    Hallo Occam,


    dann solltest Du mal schauen, was für Ereignisse das sind. Die Mehrheit steht nämlich nicht auf der INES-Skala, das sind Ereignisse vom nichtnuklearen Sekundärkreislauf abwärts, die in keinem Kohlekraftwerk und erst recht in keiner Windmühle meldepflichtig wären.


    Im Kontrollraum von Neckarwestheim ist eine Glühbirne ausgefallen ...?????


    In Krümmel ist ein Niederspannungstrafo abgebrannt... ?????


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)


  • Moin Matthias, moin @ll,


    mit diesem Einwand hast Du ebenso recht, wie Du unrecht hast:


    Sicherlich sind die Mehrzahl der meldepflichtigen Ereignisse um Größenordnungen unterhalb einer wie auch immer definierten Gefährdungsschwelle. Jedoch sollte keinesfalls der Faktor Mensch aus den Augen gelassen werden!


    Sine ira et studio muss einfach festgehalten werden:
    Wenn sich Bedienpersonale unkontrolliert wissen wird mit der Zeit die Toleranzschwelle gegenüber einer Gefährdung unterbewusst hoch gesetzt. Siehe Tschernobyl. Oder ein Beispiel aus meiner Region:


    Das "Kölsche Grundgesetz" sagt in seinem Artikel 3: "Et hätt noch immer joot jejange!" (1*) Und am 03. März 2009 stürzte das Historische Stadtarchiv ein...
    So makaber das klingt angesichts der Toten, des Schadens an Kulturgut und des Schadens irgendwo in Miliardenhöhe ist dies für mich ein Paradebeispiel wie es durch mangelhafte Planung / Durchführung und Kontrolle derselben zu Katastrophe kommt.


    Wie sagte mir mal ein Sicherheitsingenieur: Unfälle passieren nicht, Unfälle werden verursacht!


    Wenn hier um die Auswirkung von Strahlenbelastungen diskutiert wird, wenn über Evakuierungsradien gefachsimpelt wird, wenn über Halbwertszeiten die Möglichkeiten einer Wiederbesiedelung kalkuliert werden, dann gehen diese Diskussionen an der Wirklichkeit vorbei.
    In diesem Sinne schließe ich mich den Beiträgen an, die darauf verweisen, dass die Folgen des Betriebs der derzeitigen AKWs inklusive ihrer innewohnenden Risiken (2*) einfach aus der Berechnung herausgehalten werden und wir sie "leichten Herzens" zukünftigen Generationen aufbürden!


    In diesem Sinne:


    Wer die Dinger braucht, sollte auch alle Kosten dafür Tragen!


    Christian


    (1*) "Es ist noch immer gut gegangen!" - in der Interpretation auch mit dem Inhalt, dass wider besseren Wissens gehandelt wird, da ja bisher nichts passiert ist...


    (2*) Ich verweise auf den ehemaligen Bundesumweltminister (D) und promovierten Biologen Dr. Klaus Töpfer, der bei den deutschen AKWs lediglich auf ein "kalkulierbares Restrisiko" hinwies, ohne dieses und seine Folgen im Schadenfall jemals genauer zu beschreiben...

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo,


    na dann hat Deutschland ja eh schon sein Endlager gefunden: Bei Waldschrat im Garten.
    Kein Problem, die Strahlung macht rein gar nix. Gummihandschuhe reichen locker, ich weiß nicht wieso so ein Theater gemacht wird um die paar Fässer.


    Waldschrat: bist du dir sicher, daß du da nicht ein wenig tiefstapelst? Wenn das Alles so gar kein Problem ist, wieso wird dann bis heute nach einem Endlager gesucht?


    Gruß
    Gerald

  • nun manche scheinen russisches routlet zu mögen.......das akw geht hoch, nein es geht nicht hoch, es geht hoch............usw


    wenn es auch eine geringe wahrscheinlichkieit geben sollte das sie hochgehen .......


    mir wäre das unkalkulierte unheil und der kettenreaktionen, zum schaden der gesammten menscheit......dieses risiko ist mit 100% zu hoch...


    der mensch meint er könne die natur beherrschen.....nun wie geschehen, scheint das nicht der fall zu sein.....


    der atomare wc wird kommen, wir wissen nur nicht wann...ist ectl auch gut so......


    mir gefällt der "leichtsinn" oder die aroganz der betreiber nicht, uns (als menscheit) passiert so was nicht........
    und zack kommt eine umweltkatastrofe und diese sind erst recht nicht berechenbar.....


    was die tage den phillipinen passiert ist.......unkalkulierbar.überraschend, tödlich,verheerend.............


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Gerade erst bei taz.de erschienen.
    Wirft kein gutes Licht auf die deutschen Atomkraft bzw. auf die Vorbereitung der "Entscheidungsträger".


    http://www.taz.de/1/archiv/dig…be9b1a0f3307969284aec3fa1


    Es scheint recht schwer zu sein die Kompetenzen abzugrenzen, jeder schiebt die Verantwortung lieber auf den nächsten ab, und hofft wohl das es nicht so schlimm ist. Lieber keine Nachricht oder zu spät geben.


    Wahnsinn!