BOV / Fluchtfahrzeug umrüsten auf Offroad-Reifen oder Schneeketten einpacken?

  • Da ich keine Offroad Erfahrung mitbringe, habe ich mal eine Frage an Euch.


    An meinen "neuen" alten Omega 2.5 V6 Benziner Automatik, der als reines Fluchtfahrzeug gedacht ist, werden wir im Notfall einen schweren Anhänger mit Ausrüstung und Vorräten dran hängen. Das Gewicht des Hängers wird sich auf ca 1.900 kg belaufen (vollgepackt). Jetzt kam der Gedanke auf, sich je nach Ausgagangssituation, auch abseits der Hauptstraßen durchzuschlagen und auf einem Waldweg zu campieren. Alle Haupt und Nebenstraßen, werden in einem Krisenfall mit Sicherheit nicht mehr geräumt und daher rutschig, durch Matsch, Blätter oder Schnee. Mit einem Hänger und reinem Frontantrieb wird das manövrieren unter umständen eine echte Herausforderung.


    Daher meine Überlegung ob es Sinn macht, für die Antriebsachse 2 Offroadräder auf dem Dachgepäckträger mitzuführen oder einfach Schneeketten aufzuziehen? Der Hänger ist zwar auflauf gebremst, aber wird sich doch sicherlich trotzdem auf die Fahreigenschaften der Hinterachse auswirken, alleine schon durch das Stützgewicht, oder? Macht es desshalb evtl. sogar Sinn 4 Offroad-Räder mit sich zu führen?


    Welchen Hersteller/Typ und vor allem welche Größe würdet Ihr für meinen Einsatzzweck empfehlen? Die aktuelle Radgröße ist 205/65 R15 (Freigängigkeit sollte noch gegeben sein, ohne das Fahrzeug höher legen zu müssen)
    Ich habe hier ein paar gefunden, die schon sehr grobstollig anmuten (ohne die Größe der Reifen mal genau unter die Lupe genommen zu haben, da ich mich mit den Größenangaben bei Offroad nicht auskenne):




    Quelle: http://www.ebay.de/itm/Offroad…117-Extreme-/321243688902



    Das Thema Zulassungsfähigkeit würde ich in diesem thread gerne unberücksichtigt lassen, da ich von einer Notsituation ausgehe, mit einem kurzfristigen Einsatz der Räder.


    Gruß Stephan

  • Hallo,


    ich mag mich ja schwer täuschen, aber ich denke, daß du mit 1900kg hinten dran mit egal welchen Reifen nicht weit kommen wirst.
    Für Eis sind die obigen Reifen schon mal gar nichts wert. Matsch ok, aber da bekommst den Anhänger nicht vom Fleck. Und noch dazu Automatik...


    Ich will echt nicht unken, aber die 1900kg würden mir persönlich schwere Bedenken bereiten. Da sind die Reifen echt dein kleinstes Problem.


    Gruß
    Gerald

  • Hallo Gerald,


    wir ziehen mit dem selben Fahrzeug (als Limousine) Autoanhänger zu jeder Jahreszeit, auch wenn Schnee liegt, aber eben nicht auf matschigen Feldwegen oder bei Glatteis ohne Schneedecke. Deshalb meine Frage, welche Empfehlung als Notbereifung einzupacken ist. Das in der Konstellation keine 20% Steigung bei Glatteis oder 30 cm Neuschnee zu packen sind, ist mir bewusst .Sollte es das Wetter nicht zulassen, würden wir garnicht erst losfahren.
    Es geht um rangieren auf matschigen Feldwegen im Herbst oder kleinere Strecken mit Matsch und/oder Schnee Anteil.


    Gruß Stephan

  • das Gewicht erscheint mir auch ziemlich hoch, gerade mit deinen Plänen, auf Waldwegen und anderem auch noch voran zu kommen.


    Wenn die Entscheidung ansteht, ob Ketten oder die Reifen wechseln, würde ich mich für Ketten entscheiden.


    Ketten kannst du im schlimmsten Fall auch noch auf dem Waldweg anlegen, wenn du schon drin hängst und es dauert auch nicht wirklich länger sie aufzuziehen als die Reifen zu wechseln.

  • Je nach Fahrbahn ist das Gewicht viel entscheidender. Auch im stärksten Morast sind es nicht die Reifen sondern Bodenfreiheit und
    Vortrieb die zum Ziel führen.


    Auf der Straße und bei der richtigen Fahrweise liegt der schwere Anhänger wesentlich besser auf der Straße.
    Lochbleche zur Anfahrhilfe sind der bessere Weg. Gebraucht oder sogar aus Kunststoff günstiger und sinnvoller
    als die Reifen und Felgen.

  • Hallo,


    bewährt haben sich solide Winterreifen (auch als Reserverad) und Schneeketten. Offroad-Profil dürfte erst in Verbindung mit Differentialsperre, Allradantrieb und Bodenfreiheit wirklich deutlich mehr Vorteile bringen.
    Der Anhänger wäre mir auch suspekt, wenn es mal von der Strasse runtergehen sollte. Mit 1900kg toppt er wahrscheinlich sogar noch das Gewicht des Zugfahrzeuges und schiebt dich bergab auf rutschigem Weg dahin wo er möchte, aber du nicht. Für einen fluchtartigen Umzug (AKW-Gau-Szenario z.B.) kann ein Anhänger natürlich Sinn machen, wenn man auf diese Weise seinen Hausrat und/oder seine Werkstattausstattung als Selbständiger retten will. Ich persönlich würde aber Auto und Anhänger so packen, dass die wirklich wichtigen Dinge im Auto sind und man den Anhänger notfalls aufgeben kann (nur materieller Schaden, aber keine Lebensgefahr dadurch)


    Grüsse


    Tom

  • Hatte auch einen Omega Kombi als Vermessungswagen im Einsatz. Sehe als Problem die Bodenfreiheit. Wenn er aufsetzt, nasses Feld (auch Rasen) oder Feldweg, ist Feierabend. Vermute, das der Hänger zu schwer sein wird. Sonst gutes und sehr zuverlässiges, kräftiges Fahrzeug. Vielleicht Sandbretter mitführen?

  • Danke erstmal für Eure Antworten und Meinungen!Ziel war es, möglichst viel an Vorräten für eine 4 köpfige Familie incl. Kleidung, Werkzeuge Kraftstoff usw. mitzunehmen, wenn die Rückkehr unbekannt ist. Bei 4 Personen kommt schon einiges an Matrerial zusammen. Das Zugfahrzeug hat ein Leergewicht von ca 1.500 Kg + 700 kg Zuladung.


    Die Kunststoff Sandbleche hab ich mir mal angeschaut. Hat die jemand von Euch im Gebrauch?


    Gruß Stephan

  • Habe neulich gesehen es gibt auch Winterreifen, die schon vorgesehen sind um daran Spikes zu befestigen. In Deutshland mit Ausnahme von Einsatzfahrzeugen sind Spikes ja verboten. Aber wen juckt das in einer Kriese?

  • Hallo,


    generell halte ich die Kombi im "Gelände" für nicht tauglich. Bodenfreiheit, Sperren usw. fehlen. Aber Gleitschutzketten sind im Grunde nie verkehrt. Aufziehen üben, auch wenn man schon feststeckt und im Dunkeln.


    VG


    OM

  • Außerdem hat der Omega doch Heckantrieb, oder? Damit ist es im Winter eh etwas schwieriger. :face_with_rolling_eyes:


    Vielleicht macht das ein alter Geländewagen etwas mehr Sinn als reines Fluchtfahrzeug.


    Legend

  • Moin Moin,mal von der "Omega-Anhängersituation" ausgegangen würde ich dir zu folgendem raten :
    Vergiss die teuren Geländereifen,für Deine Planung halte ich Schneeketten für viel sinnvoller,zumal auch viel platzsparender als 2 oder 4 vollwertige Ersatzräder (Gewicht,Volumen!!)
    Lenke dein Augenmerk lieber auf deinen Anhänger bzw. wie du den durch die Pampe ziehst !
    Auch bei meinen Planungen spielt ein Anhänger die Hauptrolle (bis auf Überlebenswichtiges,das ist im Zugfahrzeug..)
    Meiner Erfahrung nach ist auf unbefestigten Wegen das Hauptproblem das immer 2 Fahrspuren in Spurbreite mit einem Hubbel in der mitte das Vorwärtskommen verhindern,einmal aufgesetzt ist der wertvolle Schwung dahin !
    Nutze jeden Platz aus der eine grössere Bereifung zulässt,das erhöht dir deine Bodenfreiheit und etwas auch den "Böschungswinkel"
    Wenn der Anhänger nicht aufsetzt kannst du auch mit dem Omega das Ding durch Feldwege zerren ohne zu Oft steckenzubleiben :winking_face:
    Für Notfälle Pack die einen sog. Greifzug und etliche Meter passendes Seil dafür mit ein !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von TacOp;153316

    ... Das Zugfahrzeug hat ein Leergewicht von ca 1.500 Kg + 700 kg Zuladung. ...


    Die Kunststoff Sandbleche ...


    Moin Stephan, moin @ll,


    mit etwas Ironie würde ich fragen, ob Dein Auto einen Schalter mit der Funktion "Fahrphysik Aus" hat... :face_with_rolling_eyes:


    Ich glaube in Deiner Kalkulation und den daraus gezogenen Schlussfolgerungen ist ein Fehler. Zugfahrzeug zul. Gesamtgewicht bezieht sich immer auf den normalen Fahrbetrieb. In Deinem Fall musst Du ohnehin die Stützlast des Hängers (in Deinem Fall wohl 75 - 100 kg) runter rechnen. Die zul. Anhängelast ist auch weniger der Möglichkeit die Last zu ziehen geschuldet, sondern mehr dieselbe auch bremsen zu können.
    Du musst den Hänger eh optimal beladen, sonst bekommst Du schon auf normaler Straße ein bis zwei Probleme:


    Der Hänger drückt aufs Heck und entlastet die angetriebene Frontachse. Der Grip reduziert sich und schlimmstenfalls damit auch die Lenkfähigkeit bis hin zum Flattern oder Ausbrechen.



    Diesen Effekt wirst Du je nach Fahrsituation abseits der Straßen auch bei optimaler Beladung "geschenkt" bekommen:


    Stell Dir vor, Du musst durch eine flache matschige Furche Du befindest Dich im unteren Wendepunkt. Der Wagen steht schon Richtung "Bergauf" wohingegen der Hänger noch "Bergab" steht. Die Folge wird sein, dass der Hänger mit einem Gutteil seines Gesamtgewichtes auf die Anhängerkupplung drückt. Das hebt die Front des Wagens gnadenlos an. Ich fürchte spätestens jetzt ist die Frage der Bereifung oder der Ketten obsolet...


    Kleine Episode am Rande:


    Wir waren diesem Sommer mit den Kiddis in einem Safaripark in Belgien. Da darf sich der Besucher mit seinem Auto "wie in der Serengeti" fühlen. :grosses Lachen: Einige Wege sind sehr ausgefahren und vom Regen ausgewaschen. Sieht dramatischer aus als es ist, aber für die Turis reichts. Mit meinem T3, bei dem Rampenwinkel und Bodenfreiheit ja doch ganz nett sind, konnte ich fahren wie ich es in der Geländefahrausbildung gezeigt bekommen habe. Hinter mir wollte das ein normaler Serienpkw nachmachen. Was soll ich sagen. Nach leichten Schleifgeräuschen ist es beim Versuch geblieben... :grosses Lachen:


    Wie einige Vorposter bereits geschrieben haben: Kombis und Gelände mögen sich nicht wirklich.



    Zu Deiner Frage nach den Kunststoff-Sandblechen: Da würde ich auch gerne wissen, was die können. So die eine oder andere nasse Wiese könnte ja ihren Schrecken verlieren. :face_with_rolling_eyes:


    Beste Grüße


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!