Strom-Selbstversorger werden wohl künftig zahlen müssen...

  • Zitat von frieder59;159050

    Interessant wirds wenn die ersten PV-Anlagen des 100 000 Dächer-Programms ab 2019 aus der Förderung rausfallen.


    Alle PV Altanlagen, also auch die aus dem 1000 Dächerprogramm von 1992-1994 wurden 2000 ins EEG übernommen udn erhalten daher eine EEG Vergütung von 99Pf (jetzt eben 0,5xxxx Euro) bis zum 31.12.2020


    Zitat


    Steuerlich wirds dann mangels Abschreibungen interessant die Anlagen als "Gewerbe" abmelden und ins Privatvermögen zu überführen. Bei den dann zu erwartenden Einspeisevergütungen wird das Einspeisen eh keinen Sinn mehr machen, so daß der Eigenverbrauch ( ohne Berechnung einer Selbstversbrauchsvergütung) bei diesen Anlagen in den Vordergrund rücken wird .


    Ob es dafür überhaupt eine Einspeisevergütung gibt ist heute unbekannt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese höher als 2-3ct/kWh sein wird. Wozu auch?


    Zitat


    Ein Profi in der PV Branche meinte zum Thema "Speichern" , daß sich im Hinblick auf diese Entwicklung der Bedarf an Akkus vergrößern wird, was zu einem Sinken der Preise führen könnte.


    Batteriespeicher sind heute nicht renatbel zu betreiben, wenn die Einepsievergütung aber deutlich unter der heutigen liegt mag das anders aussehen. Aber auch dann gilt, dass es umso rentabler wird, je mehr Zyklen so ein Speicher pro Jahr fährt und das spricht grundsätzlich gegen große Speicher. Lässt sich ja problemlos simulieren.


    Was auf alle Fälle geht ist solchen kostenlosen Solarstrom in den Warmwassertank zu heizen.


    Zitat


    Ne Sonnen - energienutzungssteuer wäre ja schon ne freche Sache .


    Das ist auch nicht vorgesehen, es gibt da auch keine Pläne dazu. Wozu es Plänbe gibt ist PV Nutzer mit Eigenverbrauch einen fairen Anteil an den Netzkkosten aufzubürden, wovon sie sich ja derzeit "drücken". Die Netzkosten stecken in Deutschland nun mal im kWh Preis und das ist eine Mischkalkulation. Durch die PV Anlage bleibt die Netzbelastung gleich (oder wir teilweise sogar größer), aber die leute zahlen dafür weniger. Wenn das Millionenfach passiert gibt es ein Problem und das will man rechtzeitig vermeiden.


    Das hat nichts mit klein gegen groß und gut gegen böse zu tun, sondern ist (halbwegs) vorausschauende Planung.


    mfg


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    Zitat von tomduly;159043

    "Offen ist bislang, wie der Eigenverbrauch erfasst werden soll. Seit der Abschaffung des Fördertarifs für selbst verbrauchten Solarstrom zum 1. Januar 2012 messen Photovoltaikanlagenbetreiber ihren Eigenverbrauch nicht mehr. Da nach Verbrauch abgerechnet werden soll, wäre damit der Einbau neuer Messgeräte erforderlich. Wer die Kosten dafür trägt, wer sie abliest, wie die Abrechnung erfolgen soll – diese weiteren Fragen müssen geklärt werden. Zu erwarten ist, dass der bürokratische Aufwand einen Teil der zusätzlichen Einnahmen wieder auffrisst."


    Anlagen über 10kWp müssen seit dem 1.1.2014 den Eigenvebrauch erfassen, da sie nur 90% des erzeugten Solarstroms vergütet bekommen. Wer seinen EV nicht misst bekommt weniger Geld.
    Das o.g. Problem existiert daher garnicht.



    Zitat


    Aber: Finger weg vom selbst finanzierten, subventionsfreien PV-Kraftwerk auf meinem Dach und von dem Strom, den ich damit erzeuge und selbst verbrauche!


    Wer das Stromnetz benutzt soll es auch adäquat bezahlen. Das soll auch für PV Anlagenbetreiber gelten.


    Ich wäre für eine andere Lösung und würde die Tarifstruktur ändern und deutlich höhere Leistungsabhängige Grundgebühren einführen (das war früher nie gewollt, weil es keine Anreize zum sparmsen Umgang mit Strom schafft) und damit sind die PV Eigenvebraucher mit Netzanschluss auch demenstprechend beteiligt. Im gleichen Zuge sinken die kWh Preise für alle.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo, meine Meinung.
    Anstatt jetzt Milliarden in den Ausbau von Stromtrassen zu investieren, sollte dieses Geld dafür benutzt werden Stromspeicher günstig in die Haushalte zu bringen,
    die eine PV Anlage o.ä. in Betrieb haben.
    Dezentralisieren und nicht zentralisieren! Durch die Masse der eingekauften Sonnenspeicher würde dieser preislich erschwinglich.
    Duch die hohe Nachfrage würde sich ein Anreitz bilden die Speichersysteme zu verbessern. Die Landschaft würde nicht weiter verschandelt.
    Wartungs und Instandhaltungskosten für die Trassen würden entfallen. Die Beträge könnten für die Wartung der Speichersysteme genutzt werden.



    Milliardengewinne werden duch die großen Stromproduzenten eingefahren und die Kosten der Entsorgung und der Lagerung des Atommülls dem Steuerzahler aufgebürdet.
    Dies geschieht nur duch die Lobbyarbeit der Konzerne. Durch direkte Einflußnahme in die Politik. Es wird Zeit das sich etwas ändert.
    Der Umbruch der bevorsteht wird dafür sorgen, dass alle diese Herren die sich die Säckel auf Kosten der Allgemeinheit bis aufs bersten gefüllt haben,
    den Dankesorden des Volkes erhalten werden.


    Hat sich schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht, was mit dem durch regenerative Energien eingesparten Co² passiert?
    Richtig, es kann an anderer Stelle das doppelte rausgeblasen werden!
    Mit jeder gebauten PV Anlage, hat die Industrie mehr Kontingente duch den Zertifikatehandel zum rausbalsen von Co² zur Verfügung. Und wir als kleine PV Anlagenbesitzer haben denen das ermöglicht und finanziert.
    Als kleiner Nebeneffekt dieses Zertifikatehandels, wird es so bleiben, dass nur wer Geld hat, auch die Umwelt mit Co² verschmutzen darf. Ist eh alles ein Witz.



    Gruß Holzer

  • Da war doch diese Woche ein schöner Bericht auf Monitor im deutschen Fernsehen. Titel: Die Lüge vom Netzausbau - Stromtrassen für die Kohlewirtschaft?


    Große Teile der neuen Gleichspannungsleitungen sind unnötig, sagen namhafte Experten und Wissenschaftler. Und, noch überraschender: Zwei der drei Stromautobahnen haben mit der Energiewende nichts zu tun, sie nutzen nach übereinstimmenden Berechnungen der Experten allein der Kohleindustrie.


    Für mich Motivation, das 100 Watt Solarpanel wieder auf dem Balkon zu installieren. Meine persönliche Energiewende sozuasagen. Dieses mal mit ausrangiertem Besenstiel, um den optimalen Winkel zur Sonne einzustellen. :Cool:

  • Zitat von Holzer;161123

    Hallo, meine Meinung.
    Anstatt jetzt Milliarden in den Ausbau von Stromtrassen zu investieren, sollte dieses Geld dafür benutzt werden Stromspeicher günstig in die Haushalte zu bringen,
    die eine PV Anlage o.ä. in Betrieb haben.


    Ich verdiene mein Geld damit, mich mit diesen Themen zu beschäftigen.


    Ein Stromspeicher im Haushalt ist bzgl Netzstabilität vollkommen irrelevant, evtl sogar schädlich, weil die lastprofile unkalkulierbar werden. Diese Speicher sind zurzeit extrem teuer und ferab jeglicher Reantabilität.


    Der Speicherbedarf im deutschen Stromnetz ist bis 2020 (und bis 2030) sehr überschaubar, was wir weitaus mehr brauchen ist flexible Residuallast.


    Stromnetze sind für hohe EE Anteile weitaus effizienter und billiger als Speicher, dazu gibt es Dutzende Studien, einige davon sogar öffentlich einsehbar. (z.B. die Dissertation von Niels Ehlers). Das ist auch leicht verständlich, wenn man sich das mal im Detail anschaut.


    In Bayern (und BW) gibt es drei Möglichkeiten für 2022:


    1. Die Stromtrassen werden gebaut
    2. Es werden im eilverfahren neue Gaskraftwerke gebaut (die sich hinten und vorne nicht rechnen)
    3. die AKW bleiben am Netz


    Der Ausbau der dezentralen Energieerzeugung in Bayern ist bzgl Versorgungssicherheit nutzlos. Bayern setzt v.a. auf PV (was auch nur funktioniert, wenn die Kosten über Deutschland gewälzt werden) und PV ist bzgl Versorgungssicherheit nutzlos, da die Höchstlast an Winterabenden auftritt mit einem PV Ertrag von Null.
    Auch dezentrale Stromspeicher können zu diesem zeitpunkt einen sichere Leistung von exakt NULL bereit stellen.


    Real gibt es die drei Möglichkeiten oben, bzw noch rein theoretisch eine vierte, dass man in Bayern regelmäßig blackouts in kauf nimmt.


    Alles andere ist für die nächsten 8 Jahre nicht machbar.


    Eigentlich ist zumindest dieses Thema garnicht sonderlich komplex.


    Zitat


    Dezentralisieren und nicht zentralisieren! Durch die Masse der eingekauften Sonnenspeicher würde dieser preislich erschwinglich.


    selbst wenn es sie geschenkt gäbe hätten sie keinen nutzen da es reine Tagesspeicher für PV Strom sind. 2 trübe Tage im Winter und diese Speicher sind komplett entleert.
    Für andere Einsatzszenarien fehlen derzeit alle gesetzlichen Grundlagen.


    Zitat


    Duch die hohe Nachfrage würde sich ein Anreitz bilden die Speichersysteme zu verbessern. Die Landschaft würde nicht weiter verschandelt.


    je mehr Speicher desto mehr Erzeugungskapazität, denn diese Speicher erzeugen Verluste, die deutlich über den Netzverlusten liegen.


    Zitat


    Wartungs und Instandhaltungskosten für die Trassen würden entfallen. Die Beträge könnten für die Wartung der Speichersysteme genutzt werden.


    Vergleiche einfach mal die Kosten für die 2GW Trasse und dann überleg Dir mal, wie Du diese 2GW in Bayern im Winter mit dezentraler Stromerzeugung und PV Strom schaffen möchtest.


    Zitat


    Milliardengewinne werden duch die großen Stromproduzenten eingefahren und die Kosten der Entsorgung und der Lagerung des Atommülls dem Steuerzahler aufgebürdet.


    Wenn die Trassen nicht kommen müssen die AKW am Netz bleiben, so einfach ist das. das ist die Seehofer Strategie.
    Vor die Wahl getsellt zwischen Blackouts und Weiterbetreib für die AKW werden sich die Leute für die AKW entscheiden. Andere Optionen existieren nicht.
    Das einzig in der zeit noch schaffbare wären Gaskraftwerke, nur baut die keiner, weil die sich nicht mal annährend rechnen.


    Zitat


    Hat sich schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht, was mit dem durch regenerative Energien eingesparten Co² passiert?
    Richtig, es kann an anderer Stelle das doppelte rausgeblasen werden!
    Mit jeder gebauten PV Anlage, hat die Industrie mehr Kontingente duch den Zertifikatehandel zum rausbalsen von Co² zur Verfügung. Und wir als kleine PV Anlagenbesitzer haben denen das ermöglicht und finanziert.


    Die CO2 Kintingente werden nur durch die Politik festgelegt und in erster Linie hat sich Deutschland dafür eingesetzt, dass hier nichts gekappt wird


    Zitat


    Als kleiner Nebeneffekt dieses Zertifikatehandels, wird es so bleiben, dass nur wer Geld hat, auch die Umwelt mit Co² verschmutzen darf. Ist eh alles ein Witz.


    das ist kein witz sondern ein kluges marktwirtscahftliches Konzept, um externe Kosten zu internalisieren. Politisch muss man dieses Instrument natürlich wollen und da die Welt inkl deutschland derzeit kein Interesse mehr an Klimaschutz hat ist der Preis entsprechend tief gefallen, was natürlich Auswirkungen auch auf den Strommarkt hat (Kohle statt Erdgas).


    Das ist in Deutschland politisch so gewollt. Klimaschutz ist nur was für Sonntagsreden, in Wirklichkeit interessiert das derzeit keine Sau.


    Was mich aber noch viel mehr stört ist die Naivität der EE-Branche
    Anstatt endlich mal erwachsen zu sein (man hätte jeden Grund dazu, PV und Windstrom aus neuen Anlagen ist heute konkurrenzfähig zu Strom aus neuen gas- und Kohlekraftwerken) benimmt man sich immer noch wie ein Kleinkind und kommt mit vollkommen naiven Ideen und Argumenten daher.
    Und dass die großen die bösen sind und die kleinen die Guten ist ebenfalls völlig bescheuert. wenn man die großen nicht leben lässt gehen bei us die Lichter aus. Dezentral geht derzeit GARNIX und es ist auch vollkommen blödsinnige Geldvernichtung, die Stromversorgung in Inselsystemen machen zu wollen, wenn man ein Stromnetz hat.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Cephalotus,


    ich habe sicher nicht den Intellekt und den technischen Background wie Du ihn hast.
    Von manchen Dingen von denen Du oben schreibst, weiß ich nicht mal was damit gemeint ist.
    Bist Du denn nicht der Meinung, dass sich zukünftig eine Dezentralisierung auch im Bereich Energie durchsetzen wird?
    Was wird passieren wenn der Staat immer weniger Geld zur verfügung hat? Welche Kosten werden dann auf die Kommunen, Gemeinden umgelegt?


    Eventuell lohnt das erzeugen oder speichern der Energie, wenn es etwas größer angelegt wird? Wir sind ja was Energie betrifft versorgt und nun entstehende Probleme müssen ja nicht innerhalb kurzer Zeit gelößt werden, wenn vernünftige alternativen in Sichtweite wären. Blinder Aktionismus, ähnlich dem unkontrolliertem Ausbau der Windkraft, drängt sich mir bei der Planung der Stromtrassen auf.
    Ein Beispiel?
    http://deutsche-wirtschafts-na…ch-von-energie-konzernen/


    Unsere Familie bezieht den Strom schon seit vielen Jahren von der EWS. Nicht weil wir grüne Spinner sind, sondern weil den großen Macht entzogen werden muß, wenn sich etwas ändern soll. Zugegeben funktioniert das schon rein aus finanzieller Sicht, nicht in allen Lebensbereichen.



    Gruß Holzer

  • Für eine Gemeinde ohne Industrie kann man vieles dezentral machen...


    Aber für ein Industriegebiet oder eine Großstadt ist das eine ganz andere Sache...
    Die kann man zwar auch fast dezentral versorgen, aber ob das dann wirklich wirtschaftlicher ist, ist ne andere Frage. Die Automobilindustrie hat teilweise "kleine" Kohlekraftwerke auf dem Gelände, VW in Kassel produziert aber trotzdem nur 20% des Werkbedarfs selber. Wenn sich das rechnen würde, würden die das auch ausnutzen, oder glaubst du das nicht??

    sagt der Sven

  • Ich weiss nicht wie der Strom in Deutschland für die Industrie abgerechnet wird. Aber könnte es nicht sein, dass das VW Werk einfach den Bandstrom Einkauft und die Spitzen mit dem Kohlenkraftwerk selber auffängt? Können Kohlenkraftwerke überhaubt schnell hoch und runtergefahren werden?

  • Zitat von wiggeler;161140

    Ich weiss nicht wie der Strom in Deutschland für die Industrie abgerechnet wird. ?


    Hallo wiggeler,
    ich arbeite in der Automobilindustrie. Wir zahlen für die Kilowattstunde 13 Cent.


    Gruß Holzer

  • Zitat von Holzer;161144

    Hallo wiggeler,
    ich arbeite in der Automobilindustrie. Wir zahlen für die Kilowattstunde 13 Cent.


    Gruß Holzer


    Muss ja auch sein, ohne solche Preisnachlässe könnte die deutsche Automobilindustrie ihre qualitativ hochwertigen Produkte nicht so preiswert anbieten.

  • Kohlekraftwerke sind regelbar, aber nicht besonders gut. Daher werden die nur in der Grundlast und der Mittellast eingesetzt, zumindest solange man noch GasKraftwerke oder Pumpspeicher als Spitzenliast hat...



    Ein Auto-Werk hat mit allen Schweißrobotern kann einen extrem schwankenden Energiebedarf oder (alles gut gesteuert) einen sehr konstanten Bedarf??
    Zur Erklärung ein Schweißgerät hat im Standby quasi keinen Bedarf und wenn gescheißt wird geht der Bedarf dann hoch...
    Wenn man viele Schweißroboter (ferngesteuerte Schweißgeräte) hat, kann man die evtl. so regeln das Roboter1 immer aus ist, wenn Roboter2 schweißt und andersrum (gut ein paar Roboter mehr sollte man schon haben :winking_face: aber irgendwo will man ja auch mit schreiben fertig werden^^)

    sagt der Sven

  • Zitat von Holzer;161144

    Hallo wiggeler,
    ich arbeite in der Automobilindustrie. Wir zahlen für die Kilowattstunde 13 Cent.


    Gruß Holzer


    Hallo Holzer
    Ok das ist ein anderes Abrechnungsmodell. Bei uns bezahlt die Firma eine Bandenergie, also eine menge die im Voraus "Reserviert" werden muss, wieviel der genaue Kilowattpreis dafür ist kann ich nicht sagen, Aber wenn du 100KWh bestellt hast bezahlst du diesen Betrag für das ganze Quartal, egal ob du Temporär nur 2KWh brauchst. Bist du allerdings nur eine ganz kurze Zeit über den 100KWh, bezahlst du saftige aufschläge für den Strom und das für dass ganze Qualtal.
    Deshalb habe ich mich gefragt ob das Kohlekraftwerk für den Ausgleich der Spitzenlast sein könnte, was ja anscheinend nicht der Fall ist.


    Freundliche Grüsse Wiggeler

  • Wenn du planen kannst, wann du eine Spitzenlast abfangen musst, kannst du dein Kohlekraftwerk ne Stunde vorher hochdrehen, auf Null werden die eigentlich nie runtergefahren. Von Flexibilitäten wie bei Gas und Pumpspeichern (unter 3min glaub ich) ist man schon noch ein gutes Stück weg.

    sagt der Sven

  • Zitat von drudenfuss;161147

    Muss ja auch sein, ohne solche Preisnachlässe könnte die deutsche Automobilindustrie ihre qualitativ hochwertigen Produkte nicht so preiswert anbieten.


    Das war ironisch gemeint?

  • Zitat von Endzeitstimmung;166708

    Es ist soweit - hier nun der Gesetzesentwurf:


    http://www.wattzweipunktnull.d…rgiewirtschaftsrechts.pdf


    Vielleicht fasst mal einer zusammen was da drin steht


    Das Wesentliche steht wohl in: § 58 - Eigenversorgung


    Demnach sind Bestandsanlagen sowie Eigenversorger ohne Netzanschluss von der Zahlung der EEG-Umlage befreit.


    Leider unterscheidet sich der Gesetzesentwurf hier in einem entscheidenden Detail von der Gesetzesbegründung. Laut Begründung sind "Inselanlagen, also Anlagen, die weder mittelbar noch unmittelbar an ein Netz angeschlossen sind" ausgenommen, also anlagenbezogen. Der Gesetzesentwurf selbst spricht dagegen von "Eigenversorgern, die weder unmittelbar noch mittelbar an ein Netz angeschlossen sind", also personenbezogen. Nach dem Wortlaut des Gesetzes muss demnach auch für Inselanlagen die EEG-Umlage gezahlt werden, wenn die Person, die die Inselanlage betreibt, unabhängig von dieser einen Netzanschluss hat.


    Kleine Eigenversorgungsanlagen (bis 10 kW installierte Leistung) sind in Zukunft für 20 Jahre ab Inbetriebnahme von der Zahlung der EEG-Umlage befreit (bis maximal 10 MWh im Jahr).


    Nicht ganz klar ist mir, was mit "installierter Leistung" im Fall einer PV-Anlage genau gemeint ist. In vielen Kommentaren wird ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass 10 kWp Modulleistung gemeint sind. Im Gesetzesentwurf ist aber die Rede von der Wirkleistung, die die Anlage ohne zeitliche Einschränkungen technisch erbringen kann. Ich fürchte, das passt nicht ganz zusammen.


    Da zudem auch Speichersysteme Anlagen im Sinn des Gesetzentwurfs sind, wird man evtl. darauf achten müssen, dass der Batteriewechselrichter weniger als 10 kW Ausgangsleistung hat. Bei dreiphasigen Anlagen wird dieser Wert schnell überschritten, wenn man große Batteriewechselrichter verbaut, um die Anlaufströme von Maschinen abdecken zu können. Bei AC-Kopplung wird man vielleicht auch noch die Leistung der Netzwechselrichter dazuaddieren müssen, dann wären wohl gar keine dreiphasigen Systeme unter 10 kW möglich.


    Weiterhin vielleicht wichtig: § 6 - Anlagenregister


    Demnach muss man möglicherweise auch eine Inselanlage bei der Bundesnetzagentur melden. Hierzu wird es noch eine separate Rechtsverordnung geben. Das Thema sollte man im Auge behalten, da bei einem Verstoß Geldbußen bis zu 50.000 Euro drohen. Schauen wir mal, ob die Rechtsverordnung hier noch Einschränkungen bringt - sonst wird sich die Bundesnetzagentur freuen, wenn sie jede 50-Wp-Gartenhausanlage verwalten müssen :winking_face:

  • Hallo Thomas,


    danke für deine gute Zusammenfassung!
    Auch wenn ich als Ösi nicht direkt von der EEG betroffen bin ist es doch immer wieder gut zu wissen, was beim großen Bruder so vor sich geht...



    Zitat von Thomas;166801


    Kleine Eigenversorgungsanlagen (bis 10 kW installierte Leistung) sind in Zukunft für 20 Jahre ab Inbetriebnahme von der Zahlung der EEG-Umlage befreit (bis maximal 10 MWh im Jahr).



    Da ja die EEG in 20 Jahren eigentlich ziemlich ausgelaufen sein sollte dürfte das ja eh kein Problem sein.
    Allerdings rechne ich damit, dass dem Finanzminister schon eine Begründung einfällt, warum doch tief in die Taschen der Anlagenbetreiber gegriffen werden muss.
    Vermutlich gibt es bis dahin ein 90/90/90-Ziel, das nur mit hohen Kosten erreicht werden kann bzw. muss...:anxious_face_with_sweat:



    LG,



    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Vielen Dank für die Aufdröselung!


    Ich habe auch nach Zusammenfassungen gesucht, allerdings widersprechen die sich teilweise...


    ---------------------


    Bei allen Gesetzestexten scheint wohl bei "KW" immer "KWP" gemeint zu sein - da hatte ich auch schon einige klärende Gespräche mit Energieversorgern wegen der tollen Nachrüstpflicht von grösseren PV Anlagen....muss wohl irgendwo in einer Fußnote stehen...


    ----------------------


    Was ich mich wirklich frage - Wie schlau sind diese Gesetzesentwerfer eigentlich?
    teiben die einen solch enormen Aufwand, das soche Spitzfindigkeiten wie von THOMAS beschrieben tatsächlich Absicht sind und für später alle "Türchen" offen bleiben, oder sind das einfach Lücken die sich beim Arbeiten einfach ergeben, und noch aufgearbeitet werden müssen?


    Das dort eher GANZ GENAU geschaut werden muss und wird ist klar - immerhin muss oder soll es ja "Jedem" gerecht werden....


    Ich bin mir sicher das die Regierung / Lobbyverbände welche sich bestimmt auch an der Textfindung beteiligen ebenso GANZ GENAU dafür sorgen das JEDES WORT so gewählt ist das es später noch zu DEREN NUTZEN ist...


    Wenn ich das schon wieder höre - Anlagenregister.....


    Da muss dann der A6 mit Solardach nachher auch noch gemeldet werden, und die Innenraumkühlung als geldwerter Vorteil versteuert werden....


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    Passt mal auf - in 10 Jahren sind die Inselanlagenbetreiber in D genau solche "Verbrecher" wie die in Spanien - Verkehrte Welt.... zum Kotzen!


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat von Endzeitstimmung;166866

    Bei allen Gesetzestexten scheint wohl bei "KW" immer "KWP" gemeint zu sein - da hatte ich auch schon einige klärende Gespräche mit Energieversorgern wegen der tollen Nachrüstpflicht von grösseren PV Anlagen....muss wohl irgendwo in einer Fußnote stehen...

    Was unter "installierter Leistung" verstanden wird, ist ja relativ klar definiert - nur lässt es sich auf Photovoltaik schlecht anwenden, weil es einen "bestimmungsgemäßem Betrieb ohne zeitliche Einschränkungen" hier irgendwie nicht gibt. Für mich ist das ein klarer Fehler im Gesetz, und es ist sicher nicht der einzige. Das Gesetz gilt halt nicht nur für Photovoltaik, sondern ganz allgemein für alle mögliche Arten von Erzeugungsanlagen, und das ist manchmal schwierig unter einen Hut zu bekommen. Dass EVUs "10 kW installierte Leistung" mit "10 kWp Modulleistung" gleichsetzen werden, mag schon sein, zwangsläufig richtig ist diese Ansicht deshalb noch lange nicht. Die EVUs legen die Gesetze halt auch so aus, wie sie gerade meinen, bleibt ihnen ja nichts anderes übrig. Auf der sicheren Seite ist man wohl, wenn man unter 10 kWp Modulleistung UND unter 10 kW Wechselrichterleistung bleibt.


    Zitat von Endzeitstimmung;166866

    Was ich mich wirklich frage - Wie schlau sind diese Gesetzesentwerfer eigentlich?
    teiben die einen solch enormen Aufwand, das soche Spitzfindigkeiten wie von THOMAS beschrieben tatsächlich Absicht sind und für später alle "Türchen" offen bleiben, oder sind das einfach Lücken die sich beim Arbeiten einfach ergeben, und noch aufgearbeitet werden müssen?


    Ich denke nicht, dass es Absicht ist. Es werden einfach zu viele Gesetze gemacht oder geändert in den letzten Jahren. Und die nötige Sachkenntnis ist bei den Entscheidungsträgern auch nicht unbedingt vorhanden. Da reden viele Leute mit und im Endergebnis bekommt man dann halt ein Werk, das nur bedingt zusammenpasst. In anderen Rechtsbereichen ist das noch viel schlimmer. Da braucht man sich nur mal vergleichbar simple Sachen wie das Widerrufsrecht im Versandhandel anzuschauen. Das ist seit Jahren dermaßen verhunzt, dass es für den Händler praktisch unmöglich ist, eine rechtssichere Belehrung zu benutzen. Für jedes Problem, das in einer neuen Version des Gesetzes behoben wird, kommen zwei neue dazu. Somit lebt man als Händler immer mit der Gefahr, abgemahnt und verklagt zu werden, irgendwas macht man zwangsläufig immer falsch.

  • Also erstmal danke an Cephalotus für die fachlich kompetenten Ausführungen und Erklärungen - man lernt wirklich nie aus. :Gut:


    Zum Thema sei von meiner Seite aus gesagt:
    Ich arbeite darauf hin, langfristig völlig autark vom "öffentlichen" Netz zu sein was Strom angeht. Vieles ist natürlich noch in der Planungsphase - ich möchte aber irgendwann sagen können: Lieber Stromversorger, kommt bitte vorbei und holt Eure Scheiß-Zähler aus meinem Haus!
    Ich plane keine reine PV Lösung, PV wird aber ein nicht unerheblicher Bestandteil sein. (BHKW + Wind + PV)


    Förderungen / Subventionen für die Geschichte?


    a) will ich das gar nicht
    b) dürfte alles zu sehr Eigenbaucharakter haben

    Wenn mir das jemand verbieten will oder gar noch Geld in Form eine Zwangsabgabe für einen Nichtvorhandenen Stromanschluß.... Leute, ich glaube das ist dann der Punkt wo ich den Schrank aufschließe und losmarschiere, echt.