Peak oil ?!

  • Zitat von Cephalotus;132593


    ...
    Du kennst Dich doch gut aus in der Geschichte und weißt doch, wie die Erde aussah, bevor Kohle und Kohlenwasserstoffe gebunden wurden.
    Für Homo sapiens war die Erde damals nicht bewohnbar, die Luft schlichtweg nicht zu atmen.


    Hallo Cephalotus,


    setzen wir uns in eine Zeitmaschine und reisen 350 - 400 Millionen Jahre zurück, ins Carbon, wo unsrere heutigen fossilen Brennstoffe entstanden. Wegen des üppigen Pflanzenwachstums hatte die Erdatmosphäre einen Sauerstoffgehalt von über 30%, heute 21%. Der CO2-gehalt war der gleiche wie heute, etwa 380 ppm und damit historisch niedrig, über weite Strecken der (belebten!) Erdgeschichte waren 2000 ppm eher normal.


    Wir hätten damals leben können, sogar gut. unter klimatischen Umständen, für die wir kälte- und dunkelheitgeschädigten Mitteleuropäer viel Geld zahlen, um im Urlaub einmal 14 Tage unter ihnen leben zu dürfen.


    Was Du möglicherweise mit Deiner Anmerkung meinst, dürfte wohl das sein, die erste und richtig fette Umweltkatastrophe der jungen Erde. Vermutlich hätten damalige Umweltbedenkenträger lautstark ein Verbot der Photosynthese gefordert.:)



    Viele Grüsse


    matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • habt ihr schon mal was von plastik planet gehört/gesehen???
    unsere meere haben mitunter ganz andere probleme ??!!??


    welche ich durchaus als gefährlicher erachte als alles andere ......


    nur mal in den gedankenaustausch einwerfe....


    es sind nicht nur einzelne situationen, sondern eine vielfaches ineinander verwebte faktoren,
    die teilweise nicht ohne sind.

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • ich sehe das ähnlich wie urbanrolli.....das Problem Peak-Oil und die damit verbundenen Folgen sehe ich untergeordnet. Was viel schlimmer ist und irgendwann ein massives Problem sein wird ist, daß sich der Mensch langsam aber sicher aus Geldgier Weniger und der Dummheit und Untätigkeit der Masse (ich bitte um Entschuldigung falls sich jemand angesprochen fühlt) selbst vergiftet/tötet.


    Abgesehen davon....sterben müssen wir alle mal....die einen früher die andern später.....also was solls :winking_face:

  • Dazu nur eines, alle 15 Jahre wird posaunt - das Öl ist bald aus, nur noch 20 Jahre...
    Witzig - bis heute wird über die Entstehung des Erdöls gerätselt - fix ist - wir wissen es nicht.

  • hallo MT,


    aber der kontinuierliche Anstieg der Öl/Treibstoffkosten ist schon real . Was kostete ein Liter Diesel vor Einführung des Euro ? 2,78 DM oder waren es vielleicht 1,4o DM ?


    wolpi

  • Zitat von luke123;133075

    ich sehe das ähnlich wie urbanrolli.....das Problem Peak-Oil und die damit verbundenen Folgen sehe ich untergeordnet. Was viel schlimmer ist und irgendwann ein massives Problem sein wird ist, daß sich der Mensch langsam aber sicher aus Geldgier Weniger und der Dummheit und Untätigkeit der Masse (ich bitte um Entschuldigung falls sich jemand angesprochen fühlt) selbst vergiftet/tötet.


    Abgesehen davon....sterben müssen wir alle mal....die einen früher die andern später.....also was solls :winking_face:


    Hallo Luke123,


    der Mensch wird sich meiner Meinung nach durch etwas ganz anderes ausrotten, seinen Reproduktionserfolg.


    Meint


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von wolpi;133266

    hallo MT,


    aber der kontinuierliche Anstieg der Öl/Treibstoffkosten ist schon real . Was kostete ein Liter Diesel vor Einführung des Euro ? 2,78 DM oder waren es vielleicht 1,4o DM ?


    wolpi


    DA kannst dir aber auch nicht helfen und löst die Grundfrage nicht.
    Es ist egal ob du 20 ATS, 3 DM oder 1,5 € pro Liter zahlen musst(est). Aber eines kann ich dir aus erster Hand berichten - meiner Hand - wir hatten in dem Ölkonzern halbjährlich schöne Prämien bekommen - da hackelt eine Friseurin das ganze Jahr dafür.... wundert dich es nicht dass jahrelang Umsatz und Gewinnmeldungen sich im zweistelligen Prozentbereich bewegt haben?


    Also, Barrelpreis ist egal, was unterm Strich bleibt - darum gehts. Schau dir unseren verlogenen Staat an - wieviele Prozent sackt er denn dabei noch ein!

  • Zitat von wolpi;133266

    hallo MT,


    aber der kontinuierliche Anstieg der Öl/Treibstoffkosten ist schon real . Was kostete ein Liter Diesel vor Einführung des Euro ? 2,78 DM oder waren es vielleicht 1,4o DM ?


    wolpi


    In Algerien kostete mich ein Liter Diesel 17 ct. Der Unterschied zu Deutschland? Nicht Rohstoff- und Verarbeitungskosten oder Gewinne böser, böser grosskapitalistischer Mineralölkonzerne, sondern Steuern. Papa Staat, der seine Finger bis zu den Achselhöhlen in die Taschen der Bürger steckt. In Deutschland übrigens besonders "charmant": Wir zahlen "Steuer auf die Steuer". Die Mineralölsteuer auf Kraftstoffe wird nochmal mit 19% Mehrwertsteuer versteuert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


    Meint


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,


    in Algerien liegt der Liter Diesel momentan bei 14 Euro-Cent, in Libyen und im Iran bei 10 Euro-Cent. KLICK. Wenn ich mir die Lebensverhältnisse, Rechtstaatlichkeit, Bildungssystem, Lebensperspektiven etc. so anschaue, bin ich allerdings gerne bereit, den hierzulande gültigen Preis von 1,40 Euro/Liter zu bezahlen. Abgesehen davon sind die Preise dort staatlich festgelegt und sagen nichts darüber aus, ob und wieviel Sprit man an einer Tankstelle bekommt. Iran bspw. verkauft Sprit nur auf Tankkartenkontingente, man kann also nur die Menge tanken, die als Guthaben auf der Berechtigungskarte gespeichert ist, was z.B. regelmässig dazu führt, dass Globetrotter sich Sprit von Fernfahrern dazuschnorren müssen, weil die bei der Einreise ausgehändigte Tankkarte bei weitem nicht ausreicht, das Land zu bereisen bzw. zu durchqueren. Merke: der billigste Spritpreis nützt nichts, wenn man den Treibstoff nicht bekommt.


    Übrigens zahlte ich im Frühjahr 1999 an einer Autobahnraststätte zwischen Garmisch und München 99 Pfennig für den Liter Diesel.


    Ich seh das mit Peak Oil pragmatisch-pessimistisch: keiner weiss, was in Sachen Erdöl/Erdgas auf uns zu kommt. Man kann sich hinsetzen, die Finger in die Ohren stecken und "lalalalaaa" summen. Oder man kann sich was die persönliche Abhängigkeit von Erdöl/Erdgas angeht, Stück für Stück entkoppeln. Das fängt bei der Reduktion des Spritverbrauchs für die der tägliche Mobilität an, geht über die Nutzung haltbarer "Konsum"-Güter und endet noch lange nicht mit dem Senken des haushaltsbezogenen Energiebedarf (Strom, Wärme). Das kann jeder tun, aus freien Stücken.
    Und ganz egal, ob Peak Oil kommt oder nicht, ob das Klim akollabiert oder nicht: der Strompreis hat sich in den letzten paar Jahren verdoppelt und er wird sich vermutlich auch in Zukunft alle paar Jahre verdoppeln. Dito bei den Preisen für Heizenergie und natürlich den Treibstoffpreisen. Wenn ich im gleichen Tempo meinen jeweiligen Energiebedarf wenigstens halbieren kann, dann bleibts für mich finanziell beim Status Quo - dann bin ich schon mal zufrieden.
    Da ich aber ein "Technik-Spieler" bin, stelle ich z.B. derzeit erfreut fest, dass ich dank inzwischen gereifter LED-Leuchtmitteltechnik, den Lichtstromverbrauch in unseremHaushalt auf 1/7 des bisherigen (Halogen bzw. ESL)-Stromverbrauchs senken konnte. Wenn ich nun meine inzwischen 6 Jahre alte Pumpen der Zentralheizung durch welche ersetzen kann, die 75% weniger Strom verbrauchen, dann sinkt mein Strombedarf während der Heizperiode auch um fast drei Viertel. Undsoweiter. Da ich gleichzeitig meine solare "Eigenstromversorgung" ohne Einspeisung weiter ausbaue, ist der Tag nicht mehr fern, an dem ich zumindest in Punkto elektrischer Energie von Preissteigerungen und Verfügbarkeitsproblemen grösstenteils abgekoppelt bin.


    Übrigens entwickeln sich momentan auch die Energiegenossenschaften an verschiedenen Orten mit steigendem Tempo. Wir haben das Glück, in einer ländlichen Gemeinde zu leben (ultrakonservativ, die CDU holt regelmässig >80% der Stimmen bei Wahlen), die gerade eine Öko-Idee nach der anderen umsetzt, da können Altgrüne nur von träumen: erst der gemeinsame Beschluss aller örtlichen Bauern "Keine Gentechnik auf unseren Feldern", dann die komplette Umrüstung der Strassenbeleuchtung auf LED-Technik, wobei sich die Gemeinde sogar von Astronomen beraten liess ("Dark Skies"), dass bewusst "lichtverschmutzungsarme" Lampen ausgesucht wurden und jetzt auch noch die Gründung der Genossenschaft "Neue Energie", die nach derzeitigem Stand mehrere hundert Haushalte mittels Nahwärmenetz mit Heizwärme versorgt, die bei zwei lokalen Biogaskraftwerken- und einer Hackschnitzelanlage anfällt. Und die im Erfolgsfall auf alle Ortsteile ausgedehnt werden soll.
    Nicht weit von uns ist das "Energiedorf" Suppingen, das sich schon seit über zehn Jahren mit einem Nahwärmenetz versorgt und auch elektrisch mit zwei in Eigenregie betriebenen Windrädern und einem "Solarfeld" übers Jahr die dreifache Menge an Strom erzeugt, die der Ort eigentlich bräuchte.
    Das Problem ist, man kann so etwas offenbar nicht von Bundesebene herab verordnen, die Lobby der Energiekonzerne ist dafür zu mächtig. Aus deren Feder kommen die Vorlagen für ihnenen entgegenkommende Gesetze. Auch die nun beginnende Hatz auf energietechische Selbstversorger, die sich angeblich "entsolidarisieren" und aus der Verteilnetz-Verantwortung stehlen würden, ist nichts als perfide Lobbyarbeit der "Big 4".
    Interessant in diesem Zusammenhang, dass nun ein Verbraucherschutzverband in D gegen die Offshore-Windparks klagt. Denn diese und die dann fast wie selbstverständlich angeblich notwendigen "Stromautobahnen" von Nord nach Süd sind aus lokaler Sicht für die Energieversorgung vollkommen unnötig. Aber sie sind gigantische Subventions-Senken für Steuermilliarden und EEG-Umlagen, bezahlt vom Verbraucher, der "Kohlepfennig" des 21. Jahrhunderts.


    Aber zurück zum Peak Oil aus Prepper-Sicht: wer der Maxime folgt "Unter allen Umständen handlungsfähig bleiben", der ist dann eigentlich schon fast automatisch auch auf Peak Oil vorbereitet, meine ich. Denn es gibt durchaus mehr als nur ein Szenario, in dem erdölbasierende Treibstoffe nicht oder nur zu abstrusen Preisen zu bekommen sind. Fragt mal jemand, der in der DDR aufgewachsen ist. Oder fahrt mal durch Afrika: "Sorry, no gas" ist ein Schild, dass jede Tankstelle auf diesem Kontinent griffbereit hat.


    Grüsse


    Tom

  • Es ist ruhig geworden um den Peak-Oil, kein wunder bei einbrechender Nachfrage und den Fracking-"Erfolgen".
    In seinem Museletter schreibt Richard Heinberg, warum seiner Meinung nach Peak-Oli eben doch noch nicht gestorben ist.
    Ich denke, der Spritpreis bei den Amis unter $3 per Gallon lässt sich nicht ewig halten, oder nur bis Russland genügend
    geschädigt worden ist.

  • Zitat

    Die dauerhafte Drückung des Ölpreises hinterlässt weltweit immer deutlichere "Bremsspuren", immerhin gibts
    auch positive Folgen. Der Fracking und Ölsand Industrie geht die Puste aus...


    Meiner Meinung nach ist das auch das Ziel des niedrigen Oelpreises...

  • Na, aus meiner Sicht verschiebt der Einbruch des Ölpreises das Problem nur ein paar Jahre nach hinten.
    Früher oder später wird man vermutlich doch wieder auf Fracking und Ölssand zurückgreifen.


    Der niedriger Ölpreis hat auch einen negativen Nebeneffekt: Regenerative Energie ist preislich wieder weniger konkurrenzfähig.


    Was auf jedenfall positiv ist: Wir haben festgestellt das bei Bedarf die Produktion zu Zeiten von hohen Ölpreisen doch noch gesteigert werden kann, der brutale Crash der Weltwirtschaft aufgrund von Ölmangels bleibt also aus, statt dessen gibt es die erhoffte weiche Landung.

  • Hallo,


    Noch immer sind die Ölpreise im Keller bzw noch tiefer runter heute war zeitweise die 35$ Marke unterschritten.


    Tja, wie tief gehts noch, daß ist die Frage?
    Derzeit wird das Öl schon auf Tankern zwischengelagert, weil keiner weiß wohin damit.
    Peak Oil is wohl noch nicht eingetreten. Die Saudis fördern als gäbe es kein Morgen.
    In Kanada und den USA geht den Ölsand und Fracking Firmen langsam der Atem aus. Selbst die konventionelle Förderung ist defizitär.
    Rußland ist just the same. Der Iran hätte sicher auch gern ein anderes Umfeld für seinen Neueinstieg in die Internationale Erdölwirtschaft.


    Ohne wirkliche Hintergrundinformationen zu haben denke ich, daß bevor das Öl ausgeht eher wirtschaftliche Gründe dafür sorgen werden, daß wir auf andere Energieträger umsteigen. Ich sag mal so salopp: Das Öl wird uns niemals ausgehen, wir werden es nur nicht mehr brauchen.


    Gruß
    Gerald

  • Naja, dieses Wochenende erst haben alle(!) 195 Länder dieser Welt einen Vertrag/Interessensbekundung beschlossen der im Grunde genommen nichts weiter aussagt als dass der Großteil des Erdöls (und Gas und Kohle) auf ewig im Boden wird bleiben müssen.


    Für +2K dürfen weltweit noch grob 900Gt an CO2 emittiert werden (die Rechnung hat eine gewisse Unsicherheit, aber als Anhaltspunkt taugt es schon), da kann man sich ja schnell überschlagen wieviel fosisle Ressourcen tatsächlich noch verbrannt wreden dürfen. (derzet eittiert die Menschheit ca. 35Gt CO2 pro Jahr)


    Wenn man das wirklich ernst meint wäre das peak oil Problem für alle Zeiten vom Tisch. Es wird schlichtweg komplett irrelevant.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Saudis wollen meines erachtens unter allen Umständen Fracking und Co mit der Ölschwemme vernichten.... Mir soll es recht sein, denn Fracking ist die größte Umweltsünde die der Mensch veranstalten kann....


    Hinzu kommt natürlich das der günstige Ölpreis Alternative Energien unattraktiv macht... Jedoch ist mit dem Klima Abkommen, das ende der ölverwertung geschaffen... auch ein Grund auf Teufel komm raus zu fördern und noch so viel Geld wie möglich zu machen ehe die Welt es nicht mehr braucht....
    Hinzu kommt der extrem milde Winter, man muß kaum heizen somit ist mehr Öl auf Lager als die Verbraucher benötigen, in einem normalen Winter wäre der Preis vielleicht nicht soweit gesunken... Aber soo ich mein ich lass mir grad die Sonne auf den "Pelz" brennen es sind knapp 15° draussen


    Das ändert meines erachtens nix am Peak Oil, hier geht es rein um Wirtschaftliche Interessen.. Vieleicht werden wir vom Öl unabhängig sein ehe es keins mehr gibt, aber bei der Aktuellen Förderrate und dem Anreiz durch den Preis das Zeug zu verpulvern solang es billig und die Klimaabkommen noch nicht umgesetzt sind, kann aber auch das Gegenteil eintreten.


    Mir solls recht sein... ich tanke mein Auto günstig voll, was will ich mehr... aber alternativen sind immer im hinterkopf... Nur für den Fall das die Sache noch schief geht

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Wie es scheint ist noch immer kein Peak Oil in Sicht. Derzeit haben wir eher das Gegenteil.


    Was denkt ihr, wie wird es weiter gehen? Geht uns das Öl aus und die Wirtschaft bricht zusammen, oder wird es immer bedeutungsloser werden?
    Meine Meinung ist ja eher die zweite.

  • Hallo,

    Zitat von DerGerald;282587

    Wie es scheint ist noch immer kein Peak Oil in Sicht. Derzeit haben wir eher das Gegenteil.


    derzeit erleben wir einen unkontrollierten Abverkauf von Rohöl, weil sich die Lieferländer so uneinig sind, wie schon lange nicht mehr. Die Saudis scheinen einge ganz eigene Agenda zu verfolgen und lassen den Ölhahn maximal aufgedreht. Der Iran ist nach dem Ende der internationalen Embargos auch wieder ein ganz grosser auf der Weltbühne des Öl- und Gashandels und auch der Irak versucht durch ungehemmten Ölverkauf ein Maximum an Einnahmen zu generieren. Aus dieser "Ölschwemme" lässt sich jedoch keinesfalls der Schluss ziehen, dass das Öl weiter in beliebigen Mengen förderbar ist.


    Bei den Saudis gibt es Anzeichen, dass sie davon ausgehen, irgendwann in naher Zukunft kein Öl mehr verkaufen zu können und schauen sich immer stärker nach künftigen alternativen Einnahmequellen um. Bei den anderen Ölförderländern in Nahost scheint es dagegen schlicht darum zu gehen, _jetzt_ Geld zu verdienen, über die Zukunft wird später nachgedacht.


    Durch die derzeitige überhöhte Produktion dürften viele Ölfelder sogar schneller leer laufen, als prognostiziert.


    Je nach dem, wie ernst man das Thema Beitrag des Menschen zum Klimawandel nimmt, spielt auch der Begriff "De-Karbonisierung" der Wirtschaft eine zunehmende Rolle. Folgt man dem Weltklimarat, dann wäre es sehr klug, _sofort_ alle Energieträger auf Kohlenstoffbasis im Untergrund zu lassen, quasi ein Fördermoratorium Öl, Kohle und Gas auf unbestimmte Zeit zu verhängen. Zusätzlich müsste man noch mit einem ambitionierten Programm Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entnehmen (sog. negative CO2-Emissionen) und dauerhaft in Gestein verwandeln, in dem man das CO2 in geeignete Schichten im Untergrund verpresst. Es ist allerdings fraglich, ob solche Schritte global mehrheitsfähig sind. Tragischerweise dürfte der Klimawandel in erster Linie diejenigen Länder am härtesten Treffen, die sich in den letzten Jahrzehnten von Entwicklungs- zu Schwellenländern gemausert haben und deren Bevölkerungen nun auch die Errungenschaften einfordern (Autos, verschwenderischer Energieverbrauch), die wir Industrieländer uns schon immer genehmigt haben.


    Grüsse


    Tom

  • Ich habe gelesen, dass es gar nicht bewiesen ist das Erdöl von Fossilen stammt, sondern ständig durch Erdwärme und Bestandteilen aus dem Erdinnern wieder produziert wird.


    Die heutige Meinung über die Herkunft basiert anscheinend auf einen Wissenschaftler aus dem Jahr 1757.


    Interessant wenn das wirklich so ist...