Zitat von Waldschrat;172716was mache ich als völlig blödsinniger Laienhelfer mit einem Pulsoximeter?
Du schaltest es ein und machst den Clip an den Finger...
...Ne ernsthaft:
Auch als Laie bringt ein Pulsoxymeter eine Menge Vorteile mit sich!
Gerade mit Ton ist es ein hervorragendes Instrument um den Verletzten zu überwachen.
Beispiel:
Bewusstloser Patient nach VU mit V.a. stumpfes Bauchtrauma und Schädelhirntrauma
Nachdem du festgestellt hast, dass der Patient nicht reagiert aber atmet, hast du ihn in die Stabile Seitenlage gebracht und zugedeckt, eventuell würdest du noch den Radialispuls tasten und feststellen dass dieser bei z.B. 90 liegt.
Mit Pulsoxymeter könnte jetzt folgendes passieren:
-Du bemerkst einen plötzlichen Abfall der Sauerstoffsättigung und erkennst, dass der Kopf nicht richtig überstreckt war/ Erbrochenes die Atemwege verlegt/ die Atemfrequenz abgenommen hat.
Die Beseitigung des Problems ist einfach aber lebensrettend.
-Du bemerkst, dass der Puls schnell ansteigt (100>) und kannst auf einen Schock schließen.
Der Patient hat nun eine höhere Priorität, du weißt "wo die Reise hingeht" und kannst deine Schockmanagement intensivieren.
-Das Pulsoxymeter zeigt plötzlich eine Pulslosigkeit an.
Du beginnst sofort zu reanimieren.
Ohne Pulsoxymeter kann und wird folgendes passieren:
-Atemwegs und Atmungsprobleme werden nicht erkannt.
Die von dir beschriebene Zyanose ist bei fremden Menschen für Laien schwer zu erkennen, unmöglich wird es bei Dunkelheit, blutüberströmten Patienten und der im Schock zwangsläufigen Anämie.
Der Patient kann sterben ohne dass du das Problem überhaupt erkennst.
-Kreislaufprobleme werden nicht erkannt.
Ein Laie tut sich schwer mit dem tasten von Pulsen, er wird selten die Pulsfrequenz auszählen und den Verlauf beobachten.
Ein beginnender Schock wird somit leicht übersehen.
-Herzkreislaufstillstände werden nicht erkannt.
Ein Laie wird selten regelmäßig (in ca. 3-5 minütigen Intervallen) Atmung und Puls überprüfen können, er bemerkt einen HKS somit erst viel zu spät.
- Personal wird unnötig gebunden.
Bei mehreren Verletzten kann man einem Bewusstlosen nicht den Rücken zudrehen um z.B. bei einem anderen Patient die Blutung zu stoppen, bei einem Pulsoxymeter mit Ton ist dies möglich.
ZitatWas willst Du wem infundieren? Ich bekenne mich auch hier als medizinischer Laie, der mit Infusionslösungen nichts anzufangen wüsste. Was ich im Medizinkoffer habe, das sind einige Beutel Elektrolyte zur oralen Verabreichung.
Mit deiner Elektrolytmischung kannst du einem Patienten genauso schaden wie mit einer Infusionslösung, einzig das Risiko der Punktion entfällt.
Vorteile der Infusion sind: Die Möglichkeit der sofortigen Volumenzufuhr ohne die Nüchternheit zu beeinträchtigen, auch bei Bewusstlosen oder Bauchverletzten.
Zitat
Eine Intravenöse Injektion würde ich nur in extremen Notfällen versuchen, sagen wir mal eine akute Cyanidvergiftung, wo ganz schnell 10 ml 10% Natriumthiosulfat drin wären, weil ich genau wüsste, dass ich dem Patienten als Laie zwar schaden kann, er die Ankunft der Profis aber sonst nicht überleben würde.
Das ist selbstverständlich, aber auch ein fulminanter Schock kann ein solcher Notfall sein.