Hilfe für 1.-Hilfe-Liste benötigt

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  • Analog zu meiner Werkzeugliste möchte ich nun mal als Denkanstoß eine "Basic-Liste" für 1. Hilfe-Material erstellen. Ich hänge diese einfach mal vor die Werkzeug-Listen-Tabellenblätter in der Excel-Datei, dann haben wir hier alle die Infos gesammelt in einer Datei.


    Genau wie beim Werkzeug könnte das eine riesen-Liste sein die einem Feldlazarett entsprechen würde, aber genau das will ich nicht. Es soll eine Kombination aus 1-Hilfe-Kasten und Hausapotheke werden mit ein paar Materialien/Arzneien die sinnvoll sein können. Als Prämisse gilt: Was verschreibungspflichtig ist und nicht von Fachpersonal oder über Beziehungen zum Arzt-Kumpel erworben werden kann kommt nicht rein, wer diese Beziehungen hat oder selber Arzt ist kann das gerne für sich privat ergänzen.


    Die Verbände, Pflaster etc. in der Liste hab ich mal gemäß DIN reingesetzt. Bitte schaut doch mal über die Liste was noch fehlt und schreibt das in einer Antwort zu diesem Thread rein (gerne von Sanis und Ärzten hier im Forum), ich ergänze das dann und werde am Ende wieder die fertige Excel-Liste reinstellen die dann schon mal 1. Hilfe Materialien und Werkzeug enthält.


    Wie gesagt, alles nur als Gedankenstütze an der man sich entlanghangeln kann, was jeder nachher selber wirklich aufnehmen/kaufen will ist jedem selbst überlassen....


    Danke für eure Mithilfe!


    Hier die Liste:


    previval.org/f/index.php?attachment/15241/

  • Hi Bärti,



    eine sehr umfangreiche Liste.
    Ich habe ebenfalls mehr Material als ich selber verbrauchen kann. Bevor das Zeug abläuft verteile ich es in der Verwandtschaft. Aber ich versuche möglichst viel zu vereinfachen. Beispiel: Augenkompressen. Natürlich perfekt, wenn man welche braucht. Du kannst sterile Kompressen auch auf ein Auge legen und eine Augenkompresse auf eine Wunde am Arm. Nur hast Du so eben zwei verschiedene Artikel, die ablaufen können und Platz brauchen.


    Geld ist wohl eher nicht das Thema wenn ich den Punkt „Defi“ ansehe.


    Dann ist da noch ein Blutdruckmessgerät, Nahtmaterial, Skalpell und Stethoskop
    aber nur eine Beatmungsmaske ohne Beatmungsbeutel und kein Blutzuckermessgerät.
    Guedeltuben zur Beatmung können auch sehr hilfreich sein.
    Neben der Wund- und Hautdesinfektion wäre noch eine Flächendesinfektion ganz brauchbar um Dir eine saubere Umgebung zu schaffen oder auch wenn Du jemand mit Diarrhö pflegen musst.
    Material zum Schienen? Z. B. Sam Splint
    Anstatt des Jod könntest Du Dir mal Octenisept ansehen.
    Anstatt Nadel und Faden (oder auch zusätzlich) wären Wundnahtstreifen möglich.
    Zahnversorgung: ein Erste-Hilfe Zahnset und Nelkenöl
    Atemschutzmasken: einfache für Menschen mit ansteckenden Krankheiten und FFP III Masken für Dich. Vielleicht auch eine Schutzbrille.
    Dann noch ein Antihistaminikum (Fenistil Gel)


    Die Erste-Hilfe-Anleitung ist – süß :winking_face:


    [FONT=&quot]Viele Grüße
    Lupus[/FONT]

  • Hallo Bärti,


    eine schöne Liste und ein guter Gedanke!!! :Gut:


    Fingerkuppenverband ist IMVHO Spielerei - entweder schneide ich das aus einem Stück Wundschnellverband oder wickele einen kompletten Fingerkuppenverband. Ich habe es lieber etwas mehr von einem einfachen Hilfsmittel zu nehmen und die Spezialisierung durch Wissen und Können zu ersetzen, als spezialisierte Hilfsmittel zusätzlich zu packen.


    Zum Thema Beatmung hat Lupus schon was angemerkt - allerdings gebe ich da der Kombination Larynxtubus + Beutel (mit Hygienefilter) den Vorzug vor der Kombi Maske / Guedel + Beutel. JMO2CT...
    Und wenn ich mir schon Gedanken um einen Beatmungsbeutel mache, dann gehört da auch eine kleine Handabsaugpumpe mit dazu... :unschuldig:


    Ein Sam-Splint Set ist wirklich keine Fehlinvestition, im Gegenteil, lieber noch zwei große Sams ergänzen! :Gut:


    Dreiecktücher würde ich falls möglich immer in der Stoffvariante wählen. Die sind gerade für den Laien leichter zu handhaben. Gewaschen werden können angeblich auch die neuen Dinger, ausprobiert habe ich es jedoch noch nicht. (Die "alten" allerdings schon öfter...) :face_with_rolling_eyes:


    Ach so, ja, die Schere: Es gibt auch ordentliche DIN-Scheren für kleines (ca. 1,60 €) Geld - aber der ganz billige Schrott aus den KFZ-Kästen gehört auf den ebenso bezeichneten Haufen! Lieber die Schere mal in die Hand nehmen, als im Versand blind kaufen...


    Zum Thema Verfallsdatum: Es gibt Hersteller, die bieten 20 Jahre - seit die Kunden es unbedingt haben wollten. Ein Sterilprodukt ist so lange steril, wie die Verpackung unbeschädigt ist - für den Hausgebrauch und die Preppersituation ist das IMVHO durchaus tragbar.
    Sterile Wundauflagen für den Eigengebrauch immer als Metallbedampfte Variante (Aluderm, Alutect, Metalline oder wie die vom jeweiligen Hersteller gerade heissen...) - kleben nicht so schnell in der Wunde fest und sind mit Sicherheit hypoallergen. Darüber hinaus auch für Brandwunden verwendbar...


    Als Durchfallmedikament kann auch gut "Bolus alba compositum Pulver" genommen werden - kommt zwar aus der anthroposophischen Medizin, hilft aber trozdem... :grosses Lachen:


    Als Alternative bzw. nicht Ergänzung des von Lupus vorgeschlagenen Fenistil-Gels kann auch Combudoron Gel aus der homöopathischen Ecke genommen werden. Hat (fast) die gleiche Wirkung. (Ihr merkt schon, ich nehme gerne mal was aus dieser Abteilung... :))


    So, das war jetzt auf die Schnelle, was mir auf- und eingefallen ist. Wenn zum einen oder anderen Produkt Hersteller gefragt sind und dies von der Forumsleitung genehmigt wird, kann ich diese gerne noch geben bzw. ergänzen.


    In der Hoffnung, dass das ganze Geraffel nie gebraucht wird...


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo,
    wie heißen diese Dinger die man bei Bienen/ Wespenstick Allergien nimmt? Antihistermine?
    Bei den Beatmungstüchern sollte man aufpassen, daß es menschen gibt, die eine Alkoholallergie haben. Also wenn möglich keine Beatmungstücher die Alkoholgetränkt sind verwenden.


    Und wieder sollte man die Liste eventuell so gestalten, daß man eine Must hvae/ nice to have Liste macht.
    Mein Vorschlag für den Laien wäre einen dieser DIN xxx Kästen (vielleicht ein Experte hier der sagen kann welchen?) Und dann die 5-10 Sachen die man noch hinzufügen sollte anführen. Dann braucht man keine Ellenlange Liste sondern hat eine mit 10-15 Positionen.


    Gruß
    Gerald

  • Bei der medizinischen Vorbereitung sollte man die Medikamente, die von einem selbst bzw. den Angehörigen benötigt werden, nicht vergessen.
    Diese stehen sogar an Platz eins der Prioritäten. Ein Wundverband kann Leben retten, Insulin für einen Diabetiker wird mit Sicherheit Leben retten.


    Daher nicht den alltäglichen Bedarf vergessen. Dieser kann natürlich nicht verallgemeinert werden, sondern muss von jedem selbst ermittelt werden. Hierzu gehören unter anderem das erwähnte Insulin, Allergie-Mittel, Blutdrucksenker, etc.


    Das ganze soll natürlich deine Liste nur ergänzen.


    Gruß
    Rübe

  • Hi Gerald,


    ich nehme lieber etwas mehr rein ohne es absolut ausarten zu lassen. Das setzen der Prioritäten kann dann jeder selber machen. Ich will keinem was vorkauen, dazu sind wir alle erwachsen genug, es soll hat nur ne Hilfestellung sein an der man sich entlanghangeln kann. Defi ist natürlich kostentechnisch schon grenzwertig, kenne aber einige Leute die einen zu Hause haben, deshalb hab ich ihn mit reingenommen. Jeder kann sich ja dann die Liste anpasse, je nach den eigenen Bedürfnissen. Hier kann man gar nicht dem Anspruch gerecht werden es jedem recht zu machen, dazu ist die Individualsituation eines jeden zu unterschiedlich.


    Ich warte jetzt wieder 1-2 Tage, setze dann die Ergänzungen in die Liste und packe dann ein neues Tpoic (vielleicht Hygiene- und Sanitärartikel) an was auch wieder als neues Excel-tabellenblatt integriert wird.....


    Hier schon mal die aktualisierte Version mit den obrigen Ergänzungen, 1000 Dank für Sam Splint und der Hinweis Wundnatstreifen, kannte ich nicht, haben will :winking_face:


    previval.org/f/index.php?attachment/15243/

  • Hallo Bärti,
    Auch wenn ich der Neue bin,möcht ich zu deiner Liste was schreiben..


    Würde da noch Water-Jel oder Burn-Jel rein tun,gut gegen Verbrennungen....gibt es in verschiedenen grössen.


    dann vielleicht noch Israel Bandagen,in der Binde ist eine Kunstoffklammer zum direkten Druck auf die Wunde zu bringen,wenn jemand geübt ist kann man einen guten Druckverband hinbekommen.


    Die hat die Bundeswehr eingeführt,da ist die Binde Grün,im zivilen ist sie Weiss.


    Was eine Überlegung Wert wäre sind Okklusiv verbände,also Luftdicht,sogenannte "Chest-seal" für Brustkorb-Verletzungen,sogenannte Pneumotorx oder Spannungspneumotorax,allerdings sollte man dann Wissen wo man den Pat Punktiert:-)
    kann man zur Not auch mit Plastikfolie und Tape dicht bringen...Nur drauf achten das es wegem Blut und Schweiss nicht sicher hält!


    Was vielleicht auch bisschen Luxus wäre,ein Stift-Neck zum die Halswirbelsäule Stabilisieren....zur Not kann man aus Sam-splint eine Machen,dann sollte man aber die Enden 2-3 mal einrollen und mit Dreiecktuch festmachen...von Vorne;-)


    Meine 2 cent´s


    gruss Kraftwerk

  • Zitat von DerGerald;158068

    ...
    Und wieder sollte man die Liste eventuell so gestalten, daß man eine Must hvae/ nice to have Liste macht.
    Mein Vorschlag für den Laien wäre einen dieser DIN xxx Kästen (vielleicht ein Experte hier der sagen kann welchen?) Und dann die 5-10 Sachen die man noch hinzufügen sollte anführen. Dann braucht man keine Ellenlange Liste sondern hat eine mit 10-15 Positionen.
    ...


    Hallo Gerald,


    ich sage es ganz ehrlich: Die meisten DIN-Zusammenstellungen sind entweder Billigprodukte weil für den Massenmarkt Kfz (dort werden die Dinger aber so schlecht gelagert, dass der Inhalt darunter leidet. Und Otto-Normalverbraucher schmeisst, so er es merkt, nach fünf Jahren wg. MHD weg) oder zu speziell / groß weil von Berufsgenossenschaften zusammengestellt.


    Da aber in der EH ja auch die Skills entscheidend sind, halte ich eine eigene Zusammenstellung nach Liste für zielführender. Zumal ja in den DIN-Kästen nie genug Luft für (alle) sinnvollen Ergänzungen ist.


    Dies ist meine persönliche Meinung, die ich äussere wenngleich ich Deinen Gedanken der Vereinfachung gerne unterstützen würde....


    Christian

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  • Hallo,

    Zitat von Kraftwerk;158072


    Würde da noch Water-Jel oder Burn-Jel rein tun,gut gegen Verbrennungen....gibt es in verschiedenen grössen.


    Davon sind viele Ärzte und Verbrennungszentren nicht (mehr) begeistert, gerade bei großflächigen Verbrennungen kühlt Water-Jel stark aus und es gibt nichts was Water-Jel besser macht als ein großes Verbandtuch.


    Zitat

    Was eine Überlegung Wert wäre sind Okklusiv verbände,also Luftdicht,sogenannte "Chest-seal" für Brustkorb-Verletzungen,sogenannte Pneumotorx oder Spannungspneumotorax,allerdings sollte man dann Wissen wo man den Pat Punktiert:-)
    kann man zur Not auch mit Plastikfolie und Tape dicht bringen...Nur drauf achten das es wegem Blut und Schweiss nicht sicher hält!


    Wie du schon schreibst: Wer eine offene Verletzung der Brustwand abdichtet, der muss auch einen Spannungspneumothorax erkennen und punktieren können.
    Wäre blöd wenn man versehentlich aus einem "einfachen" Pneumothorax eine lebensbedrohlichen Spannungspneumothorax macht.


    @Bärti



    Wie schon ein Vorposter schrieb: Jod gegen Octenisept austauschen.


    Ansonsten solltest versuchen möglichst Material zu kaufen was
    1. möglichst vielseitig anwendbar ist (z.B. Verbandtuch, Wundschnellverband, Verbandpäckchen usw.)
    2. häufig gebraucht wird (z.B. Octenisept, Handschuhe, Rettungsdecke, Verbandtuch, Wundschnellverband, Verbandpäckchen usw.)
    3. in "echten" Notfällen die größte Wirkung erzielt (z.B. Defibrillator, Tourniquet usw.)


    Was ich also konkret noch vorschlagen würde:
    SOFT/CAT-Tourniquet, Octenisept, (Puls-)Uhr, 2 Müllbeutel für Amputatversorgung, Vomex gegen Übelkeit, Diagnostikleuchte.
    Optional: Pulsoximeter, Nadel zur Thoraxentlastungspunktion bei Spannungspneumothorax.

  • Super, danke euch Allen für die Hinweise, hab das jetzt ergänzt. Ich mache gleich noch mal einen neuen Thread auf, diesmal mit dem Thema Hygiene- und Sanitärmaterial und Kleinkram im Haushalt. Da ist dann auch die aktualisierte Liste mit den neuen Medizin-Einträgen zu finden auf dem jeweiligen Excel-Arbeitsblatt.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,


    da es in einer Krisenlage auch zu Schiwerigkeiten kommen kann, an Informationen zu kommen, werfe ich mal noch ein paar Bücher mit in die Runde:


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    Hinweis: alle Bücher der "Where...no doctor"-Reihe von der Hesperian Foundation gibt es dort als kostenlosen PDF-Download


    Bei aller Planung sollte man auch Bedenken, dass man es in den meisten Fällen nicht unbedingt mit Schlachtfeld-Verletzungen (Brustkorbdurchschüsse, Extremitätenabrisse etc.) zu tun haben wird, sondern eher mit banalen Verletzungen, Infektionen, Erstickungsgefahr, Vergiftungen, Verbrennungen oder "internistischen" Erkrankungen zu tun haben wird, die dadurch lebensbedrohlich werden, weil man von fremder Hilfe abgeschnitten ist und improvisieren muss.


    Deshalb:


    - ausreichend Hygienematerial: Mundschutz Klasse FFP3, Handschuhe, Einwegschürzen, -overalls, Flächendesinfektionsmittel, kochbare Wäsche (Bettwäsche, Unterwäsche, Nachthemden)
    - ausreichend Verbandmaterial: aus eigener Erfahrung: möglichst viele Verbandpäckchen
    - ausreichend Haut-/Wund-Desinfektionsmittel: Octenisept ist in Literflaschen am günstigsten
    - ausreichend med. Verbrauchsmaterial: Infusionsbestecke, Venenzugänge, Einmalspritzen, Kanülen, Abwurfbehälter für Kanülen, Tuben, Katheter, Schläuche, Nahtmaterial (auch wenn man es selber nicht anwenden kann - diese Dinge werden in einer allgemeinen Krisenlage extrem rar sein - med. Personal wird sich da eher finden lassen.


    - med. Messgeräte: Blutdruckmanschette, Stethoskop, Thermometer, Pupillenleuchte, Pulsoxymeter


    Allerdings wird die S&P-taugliche medizinische Sammlung mit der Zeit dann recht umfangreich...siehe die Bilder meiner "First-Responder"-Tasche!


    Grüsse


    Tom

  • Ich kann die Liste gerade aus irgendeinem Grund nicht einsehen. Wenn QuickClot fehlt kann man das auch noch ergänzen.


    Ich glaube der Preis geht ab 15-20€ los, ich persönlich besitze es noch nicht.

  • Hallo Tom,


    danke für die empfohlenen Bücher. Die "Where there is.." Bücher werde ich mir mal für die nächsten Nachtdienste vornehmen, ich bin gespannt!


    Lediglich zur "Roten Liste" gebe ich zu bedenken, dass diese wohl leider nicht mehr "allein selig machend" ist:


    Wie mir vor einiger Zeit ein medizinischer Kollege erklärte, sind einige (?) Pharmahersteller nicht mehr in der Liste vertreten, da sie die geforderten Beträge für eine Eintragung nicht weiter bezahlen wollten.


    Ist für Mediziner an dieser Stelle das "Arzneimittel Pocket" nicht ausreichend?
    Ich denke es geht ja in erster Linie darum, ein Medikament oder seine Generika zu recherchieren, wenn mensch in einer unvorhergesehenen Situation steht. Und da habe ich entweder das Problem eine Packung in der Hand zu haben, bei der der "Waschzettel" fehlt oder ich brauche etwas und suche eine Ersatz, da das bekannte nicht verfügbar ist. Hier kann ich dann über den Wirkstoff weiter kommen.


    I.d.R. wird es sich ja um eine Notfallsituation handeln, bei der ja auch der Kanon der Arzneimittel überschaubar ist. Anders sieht dies selbstverständlich in Fragestellungen aus, die sich um die Behandlung sonstiger Erkrankungen oder mehr im Hausärztlichen Bereich abspielen. Aber da habe ich dann doch eher das Problem welche Medikamente frage ich in einer Apotheke ab. Diese sollte ja über entsprechende "Literatur" verfügen, oder?


    Wie siehst Du das?


    Zu dem Rest Deines Posts: :Gut:


    Beste Grüße


    Christian


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zitat von Chupacabras;158128

    Wenn QuickClot fehlt kann man das auch noch ergänzen.


    Ich glaube der Preis geht ab 15-20€ los, ich persönlich besitze es noch nicht.


    Moin Chupacabras,


    moin @ll,


    ist QuickClot denn zwischenzeitlich allgemein zugelassen und wenn nein warum nicht?


    So weit ich weiss, macht das in der Wunde ordentlich Wärme als Nebenwirkung. Wie bekommst Du im Zweifel die so verstärkten Schmerzen und evtl. gesteigerten Emotionen in den Griff?


    Es gibt wohl mittlerweile Kompressen, die mit entsprechenden Wirkstoffen behandelt sind und die beschriebenen Nebenwirkungen nicht haben. Wir verfügen weder im Rettungsdienst noch im Katastrophenschutz über dieses Material, daher kann ich keine persönlichen Erfahrungen beisteuern. Ich habe lediglich mal einen Feldversuch gesehen (nicht teilgenommen), das war wohl vielversprechend...


    Und bitte bedenke auch hier die Verfallsdaten. Es handelt sich um einen Wirkstoff, der unmittelbar in einer Verletzung zur Anwendung kommt. Da gelten die gleichen Spielregeln wie bei Medikamenten...


    Beste Grüße


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Quickclot sind inzwischen Z-Gauze/Bandagen, ist wohl die 3. Generation. Die Abbildung bei der BW-Website zeigt noch die alte Version.


    Für 15€ - 20€ muss man etwas Glück und Geduld haben und meist auch eine größere Menge abnehmen. Und habe es bisher nur bei ausländischen Händlern gesehen. Soweit zumindest meine Erfahrung. Praktische Erfahrungen habe ich auch nicht, nur über Dritte/Videos.



    edit: Hab hier noch ein Quickclot über (Quickclot Combat Gauze), Haltbarkeit ist 9-2015. Preis wäre 20€ plus Versand (denke mal 1,45€) Wer Interesse hat einfach pn.


    Legend

  • Ich melde mich auch mal kurz zu Wort, hier ist schon viel gutes geschrieben worden, ich muss allerdings einigen Vorschlägen/Ideen hier einen kleine Dämpfer verpassen.


    Defibrillator, wohl eher AED (=selbst arbeitendes Laiengerät), generell schön und gut,
    bei einem Herz Kreislaufstillstand lebensrettend, wenn man direkt danach vom RettDienst betreut wird, in ein Krankenhaus mit Intensivstation kommt, dort 2-x Tage betreut wird, einen Herzkatheter bekommt,... als self-made-medizin im Sinne von "when there is no doctor" - völlig ungeeignet, damit schubst man zwar das Herz wieder in den Takt, aber man beseitigt ja nicht die Grundkrankheit die zu diesem Zustand geführt hat, d.h. einige Minuten bis Stunden später ist der Patient wieder tot. Die 500-1500€ könnte man sehr viel besser investieren.


    Auch chest-seal-Verbände um eine Brustwunde zu zu kleben sehe ich ähnlich kritisch, der Patient verbessert sich ohne größere Maßnahmen nicht und wird ohne chirurgische Behandlung (Thoraxdrainage, nicht Nadeldekompression) recht schnell in die Knie gehen, wieder 20-40€ die man sparen kann und in was sinnvolleres investieren kann.


    Versteh mich nicht falsch, ich bin froh um jeden der Redundanzen zum Rettungsdienst/Krankenhaus/Katastrophenschutz aufbaut aber ich denke man sollte die Kirche im Dorf lassen, wenn Geld keine Rolle spielen sollte und Du wirklich Zeit (lesen/Weiterbildung)/Geld in die Richtung investieren willst, lass es mich wissen, dann reden wir auf dem Level weiter und ich melde mich in Sachen Medizintechnik gerne zu Wort, ich denke aber, dass man als Prepper mit 1000€ für nen Defi sehr viel besseres anfangen kann.


    Falls ich es überlesen habe, verzeihung aber was bei mir auf der Top 10 der Prepper Medizin Vorsorge steht ist und bleibt ein kleiner Vorrat an Breitbandantibiotika, auch wenn Du eingangs schriebst, dass Du keine verschreibungspflichtigen Substanzen willst - darüber würde ich mal mit dem Hausarzt reden, die können wirklich Leben retten und das nicht nur wenn die Zivilisation zusammen bricht sondern auch wenn man ne Woche eingeschneit ist.



    Grüße Martin, der sich gerade am Kopf kratzt, weil er nen Defi besitzt...

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Amen... AMEN.... und ein Halleluljah!


    Dem kann ich mich absolut nur anschließen... Über die ganze Technik können wir gerne reden. Aber das Geld können wir alle 1000 mal besser investieren !

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;158169

    Ich melde mich auch mal kurz zu Wort, hier ist schon viel gutes geschrieben worden, ich muss allerdings einigen Vorschlägen/Ideen hier einen kleine Dämpfer verpassen.


    Defibrillator, wohl eher AED (=selbst arbeitendes Laiengerät), generell schön und gut,
    bei einem Herz Kreislaufstillstand lebensrettend, wenn man direkt danach vom RettDienst betreut wird, in ein Krankenhaus mit Intensivstation kommt, dort 2-x Tage betreut wird, einen Herzkatheter bekommt,... als self-made-medizin im Sinne von "when there is no doctor" - völlig ungeeignet, damit schubst man zwar das Herz wieder in den Takt, aber man beseitigt ja nicht die Grundkrankheit die zu diesem Zustand geführt hat, d.h. einige Minuten bis Stunden später ist der Patient wieder tot. Die 500-1500€ könnte man sehr viel besser investieren.


    Nur eine kleine Korrektur:


    Der AED wird bei Herzrythmusstörungen wie z.B. Kammerflimmern verwendet.
    Der Herzstillstand nicht die medizinische Indikation, sondern das erwünschte Ziel einer AED-Anwendung.


    Anschließend hofft man, dass der Sinusknoten oder der AV-Knoten den Rythmus für das Herz wieder übernehmen können.
    Das Erregungsleitsystem setzt sich mit dem His-Bündel und den Tawara-Schenkeln fort; allerdings mit einer wesentlich geringeren Schlagfrequenz für das Herz.


    Bei Herzstillstand hilft kein AED sondern nur eine HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) im Rythmus 30-2.
    Nur mit ihr kann man das Herz wieder in den Takt anschubsen.
    30 x mindestens 5cm tiefe Herzdruckmassage (Frequenz 100/min), 2 x mit überstreckten Kopf Beatmen. (Adult Patient)
    Und das so lange wiederholen bis entweder der Patient protestiert oder der RA und der NA dich erlösen.


    Die HLW ist natürlich auch bei einer notwendigen AED-Anwendung das A und O der Ersten-Hilfe. Man erzeugt ja nur einen elektrischen Herzstillstand.


    Ein Erste-Hilfe-Kurs vermittelt hier ein realistisches Gefühl für die Kraft und die Tiefe der Massage und der Technik, wie man Luft in einen Patienten bekommt.


    Wer kleine Kinder hat sollte sich für den "Erste-Hilfe am Kleinkind" Kurs interessieren.
    Hier werde veränderte Handlungen und Besonderheiten, angepasst an den kleinen Patienten, gelehrt.



    VG


    Lucas

  • Kleine Korrektur, Kammerflimmern ist ein (e Form des) Herz-Kreislaufstillstandes (funktional, nicht elektrisch). Das was Du als "Herzstillstand" umschreibt ist die Asystolie also funktionaler und elektrischer Herz-Kreislaufstillstand.
    Aber lass uns weniger Fachsimpeln und langatmig allgemeine Grundsätze der Notfallmedizin besprechen und uns auf die Eingangsfrage des Poster konzentrieren.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo allerseits-


    ich möchte dem geschätzten Kollegen Frequenzkatastrophe hier doch widersprechen: Wenn man bereit ist, das Geld zu investieren, ist ein (halbautomatischer) Defibrillator m.E. eine durchaus sinnvolle Anschaffung. Vor allem, wenn oft jemand zu Hause ist, man etwas abseits der nächsten Rettungswache wohnt und die Tatsache, dass man so ein Gerät besitzt nicht vor den Nachbarn verheimlicht, ist das sicher das Lebensrettungsgerät mit dem besten Kosten/Nutzenverhältnis.
    Es stimmt auch nicht, dass der Nutzen eines Defibrillators nur mit anschliessender Krankenhausbehandlung zum Tragen kommt. Wenn man schnell handelt, und vor der Anwendung am besten noch effektive Herzdruckmassage gemacht wurde, wachen die Leute oft sehr schnell auf und müssen durchaus nicht tagelang beatmet auf der Intensivstation liegen.
    Und der plötzliche Herztod durch Kammerflimmern (von dem reden wir hier ja) ist durchaus nicht immer durch grosse Herzinfarkte verursacht, die nur mit Wiedereröffnung des Infarktgefässes - heute meistens durch Herzkatheter - überlebbar wären. Als man in den 60er Jahren die ersten Herzüberwachungsstationen eingeführt hat, haben die auch nichts anderes gemacht, als die Patienten am Monitor auf Kammerflimmern zu überwachen und schnell zu defibrillieren. Kausale Therapie des Infarkts war damals auch noch nicht möglich und trotzdem haben mehr Patienten überlebt. Auch heute sehe ich dauernd Patienten, die zu spät zur Wiedereröffnungstherapie kommen, und bei denen der Infarkt "natürlich" abheilt.
    Dieses Gerät hat also sowohl in friedlichen Zeiten wie auch unter Primitivbedingungen einen Nutzen.
    Letzteres trifft m.E. sehr viel weniger für die in den hier vorgestellten Ausrüstungen oft enthaltenen Beatmungs- und Intubationsgerätschaften zu. Mir fallen sehr wenige Krankheits- oder Verletzungsmuster ein, die "im Felde" eine Beatmung oder Intubation erfordern und die ohne Weiterbehandlung, die die Infrastruktur eines Krankenhauses erfordert, überlebbar wären.
    Im Übrigen halte ich es für sinnvoll, neben der Materialbevorratung Wissen und Fertigkeiten zu erwerben und auch Nachschlagewerke anzuschaffen. Die Kenntnisse der Leute über Anatomie und Physiologie sind oft auf einem erschreckend niedrigen Stand (und werden ja auch nicht wirklich in der Schule vermittelt). Ich empfehle, zusätzlich zu einem ausführlichen Erste-Hilfe-Kurs, sich einen Anatomieatlas und ein Lehrbuch der Physiologie anzuschaffen. Wer mit einem Tierzüchter oder Jäger schlachten kann, hat auch gleich einen kleinen "Sezierkurs". Säugetiere unterscheiden sich innerlich hauptsächlich in den Proportionen.
    Unverzichtbar sind auch Grundkenntnisse der Infektionslehre: Welche Mikroorganismen erzeugen welche Krankheiten, werden wie übertragen und wie abgetötet.


    Gruss,
    KarlRossmann, MD

  • Eine Frage hätte ich als absoluter Laie allerdings dazu:


    Hat das noch irgendetwas mit Preppervorsorgekasten zu tun? Wenn ja werd ich diesen Aspekt wohl aufgeben da ich meist nicht mal die genannten Symptome oder Teile kenne und diese wahrscheinlich auch nie verstehen werde.


    LG Wolfgang