Außendarstellung von Preppern/"Vorbereitern"

  • Hm... das stimmt natürlich. Für mich war die Sache bisher immer damit erledigt, dass ein Messer dabei eine dumme Idee ist. Dass es allerdings trotzdem die einzige Option ist, die man (EDC) hat, ist mir deshalb gar nicht klar geworden. :traurig:

  • Es geht in dem Thread um Außendarstellung von Preppern. Wahrnehmungspsychologie im weitesten Sinn. Läuft jemand mit einem offen erkennbaren feststehenden Messer, Kampfmesser, Dolch, Bajonett herum , das nicht wie ein Küchenmesser aussieht und auch professionell getragen wird , wird dies wohl bei den meisten Betrachtern den Eindruck erwecken , daß dieser Messerträger gegebenenfalls gewillt und auch in der Lage ist , diesen Gegenstand als Waffe einzusetzen. Macht mit Sicherheit einen abschreckenderen Eindruck, als wenn ich ein Werkzeug , zb eine Akt, eine Mistgabel . Spaten oder Sense bei mir trage.


    Ideal wäre natürlich ne Knarre im Holster , so man eine hat . Und nochmals zur Vermeidung von Missverständnissen :


    Ich halte ein solches Auftreten selbst in Krisenzeiten zuerst mal auf dem eigenen Grundstück für überlegenswert.



    Frieder

  • Man braucht nicht mal eine Waffe um vorm Richter zu landen.....Ich habe in den 90zigern eine Meisterschule besucht und habe ein wenig Geld am WE als Türsteher in einer Disco verdient weil mir Hurra Deutschland kein Bafög zu kommen lies. Der Ernstfall kam und es gab vor der Tür eine ernste Auseinandersetzung und ich dachte bevor ich mir welche fange teilst du lieber aus . Ok , ich habe mir trotzdem ein eingefangen , aber egal. Die herbeigerufene Polizei nahm den Vorfall auf und 3 Wochen später hatte ich eine Anzeige......
    Vor Gericht wurde ich belehrt das Punkt 1 mein Hausrecht an der Türschwelle endet ( Schlägerei Bürgersteig ) , Punkt 2 den von mir angeführten Notwehr § 32 heisst er glaube ich wurde vom Richter abgeschmettert weil es einen § zur "Verhältnismässigkeit der Mittel" gibt und diese nicht gegeben waren weil ich in einer Kampfkunst ausgebildet war und mein Gegner eben nicht.....Toll nicht wahr , ich meine kein Kindergärtner stellt sich in einer Disco an die Tür oder ?
    Es lief auf einen Vergleich heraus der mich damals 250 DM gekostet


    Gruss , der Kradmelder

  • Zitat von frieder59;161436

    .....
    Ich halte ein solches Auftreten selbst in Krisenzeiten zuerst mal auf dem eigenen Grundstück für überlegenswert.



    Frieder


    Und was macht nach deiner Meinung der BG der es auf dein Eigentum abgesehen hat in dem Fall????


    Moléson

  • Zitat von frieder59;160936

    Angesichts des Stichworts "Wahrnehmungspsychologie", komm ich gerade auf die Idee, mir für den worst case des möglichen unerwünschten Kontakts mit Dritten in der Umgebung meines Anwesens vielleicht doch sowas wie Räüberzivil andersrum zuzulegen. Also klar definierte Teile von Kampfuniformen, Hose, Jacke, T-Shirt , Feldmütze und das ganze mit zivilen Teilen zu kombinieren , dazu dann noch Stiefel und Koppel, eventuell auch offen getragenes Kampfmesser. Wohl gemerkt stets in einer Kombination von Zivil und Militär, also kein feldmarschmäßiger Kampfanzug mit Zubehör und auch nicht "draußen" , sondern auf dem eigenen Gelände.


    Könnte man so einen gewissen Eindruck von Wehrhaftigkeit vermitteln ?


    Frieder


    Wenn Blick, Haltung, Figur, körperlicher Zustand stimmen...bedingt ja. Sonst sieht es aus wie das letzte Aufgebot des Volksturms. Angreifer werden in Gruppen auftreten, seltener alleine. Denke auch daran dass es für den Anführer der Horde eine Herausforderung darstellt, den "Pseudo-Soldaten" anzugreifen und zu besiegen. Spielhallen setzen oft nur Frauen ab 40 als Aufsicht ein. Warum ? Damit es nicht chic oder "ehrenhaft" ist, diese zu vermöbeln. Verdeckt getragene Waffen haben oft einen Überraschungseffekt, den sichtbare nicht mehr haben.
    Denke auch daran das Waffen auch Anreiz sein können, in der Form von Beute. Alles schwierig und vielschichtig.

  • Zitat von Kradmelder;161440

    Notwehr [...] wurde vom Richter abgeschmettert weil es einen § zur "Verhältnismässigkeit der Mittel" gibt und diese nicht gegeben waren weil ich in einer Kampfkunst ausgebildet war und mein Gegner eben nicht...


    Erstaunlich. Da würde es mich jetzt glatt mal interessieren, bei welchem Szenario dieser Richter davon ausgeht, dass ein Polizist sich mit seiner Schusswaffe wehren darf. Wenn einfach nur auf ihn geschossen wird, ist die Verhältnismäßigkeit ja auch nicht gegeben, weil er an der Waffe ausgebildet wurde. :staun:



    Aber ob Abschreckung durch paramilitärisches Auftreten funktioniert, würde ich auch eher bezweifeln.
    Schutz lässt Beute vermuten und wenn man sowieso von marodierenden Banden ausgeht, denen Gesetze und Werte egal sind, dann würde ich eher vermuten, dass man persönlich schneller zum Ziel wird und, dass dabei auch massiver vorgegangen wird.
    Denn immerhin ist man ja gefährlich.
    Allerdings funktioniert Abschreckung vielleicht bei einem Einzelgänger, der überlegt, ob er dir gleich mal ein Huhn aus dem Stall klaut. :)

  • Zitat von Ulfhednar;161396

    Drei Gründe:
    -das Messer habe ich sowieso als Werkzeug dabei
    -alle effektiven Waffen außer Messern unterliegen in D dem Führungsverbot (Schlagstöcke, lange Klingen) oder sind ganz verboten (Schlagringe, Nunchakus, Totschläger)
    -lieber von drei gerichtet als von sechs getragen, bevor ich mich unbewaffnet zur Wehr setze und abgestochen werde ziehe ich lieber mein Messer und riskiere eine Strafe


    Mir ist ein Schlagstock auch lieber als ein Messer, auch weil ich mehr Kontrolle über den ausgeteilten Schaden habe. Aber da ich ein gesetzestreuer Bürger bin bleibt mir zur SV nur die Wahl zwischen dem sehr wahrscheinlich tödlichen Messer und keiner Waffe. Sobald aber der andere bewaffnet ist oder Kameraden dabei hat ist ein Überleben ohne Waffe sehr unwahrscheinlich, und auf improvisierte Waffen (Handy, Banane, Jacke etc) will ich mich nicht verlassen wenn ich nicht muss.


    Gruß Ulfhednar



    Auf umfriedeten Privatgelände (also eingezäunt) brauchst Du Dir um diese Trageverbote keine Gedanken machen.

  • Zitat von frieder59;160936

    Angesichts des Stichworts "Wahrnehmungspsychologie", komm ich gerade auf die Idee, mir für den worst case des möglichen unerwünschten Kontakts mit Dritten in der Umgebung meines Anwesens vielleicht doch sowas wie Räüberzivil andersrum zuzulegen. Also klar definierte Teile von Kampfuniformen, Hose, Jacke, T-Shirt , Feldmütze und das ganze mit zivilen Teilen zu kombinieren , dazu dann noch Stiefel und Koppel, eventuell auch offen getragenes Kampfmesser. Wohl gemerkt stets in einer Kombination von Zivil und Militär, also kein feldmarschmäßiger Kampfanzug mit Zubehör und auch nicht "draußen" , sondern auf dem eigenen Gelände.


    Könnte man so einen gewissen Eindruck von Wehrhaftigkeit vermitteln ?


    Frieder


    Ich glaube nicht. Ich sehe des öfteren Leute in solchen Kombinationen. Scheint ein kleiner Teil der Modekultur in dieser Zeit zu sein. O. K., der Typ mit der Flecktarnhose will sich sicher nicht im Unterholz verstecken, zeigt aber u. U. seine Sympathie zum Militarismus. Vielleicht ist er aber auch nur ein Angler der sich tarnen will – wobei das auch mit normalen Klamotten geht. Dann sah ich letztens beim einkaufen eine Dame mit etwas soliderem Schuhwerk, eine Khaki-Hose mit aufgesetzten Beintaschen und einer Jacke mit Schulterklappen. Mal was anderes – fand ich sogar ganz nett. Meine Meinung zum Camouflage-Kampfuniform-Style inkl. ziviler Teile:


    Die tun nix, die wollen nur spielen.


    Gruß, Thomas

  • Zitat von Morpheus;158510


    Wie handhabt ihr das?


    Hallo Morpheus


    Ich versuche nicht aufzufallen und halte mich bedeckt. Aber sicher halte ich die Augen offen was meine Nachbarschaft so macht.


    LG Raven

  • Hallo Morpheus.


    Ich hab eine super Tarnung: meine Frau.Von der würde niemand denken, das sie preppt oder irgendwas mit outdoor zu tun hat.Ich selbst lauf ganz normal rum mit jeans,tshirt...damit lauf ich auch auf jeden Berg und auch viele Kilometer.


    Was Vorbereitungen betrifft weiss keiner was und wir lassen uns nichts anmerken.Der einzige der ein bißchen was weiß ist der ebenfalls preppende Bruder meiner Frau.
    Vorräte können wir unbemerkt ins Haus bringen.


    Ich denke es ist besser das keiner etwas weiß.


    Lg John

  • Meiner Meinung nach wird diese „Kleidungsproblematiktdisskusion“ vollkommen überbewertet.
    Man sollte vielleicht mal davon ausgehen dass Otto Normalbürger nicht den ganzen Tag nach Leuten in 5.11 Klamotten, mit Kydex Scheiden am Gürtel und „taktischem“Rucksack auf dem Rücken Ausschau hält.
    Ein „normaler“ Mensch wird sich wenn überhaupt etwas 0,5 Sekunden Gedanken machen warum ihr im Sommer in der U-Bahn Wanderstiefel oder nen großen schwarzen Rucksack mit euch rumtragt.


    Dass einem selbst solche Sachen eher auffallen sollte ja klar sein, aber eure Umwelt wird in bestimmte Sachen nur halb so viel reininterpretieren wie ihr selbst.



    Der andere Punkt ist dass vieles was bis vor einigen Jahren nur irgendwo am Berg oder auf Wanderungen getragen wurde, heute oftmals normale Mode ist.
    Wie viel Leute rennen denn draußen mit Jack Wolfskin, Northface oder Vaude Klamotten rum (auch in schwarz-,grün-, brauntönen) und sind sicher keine Prepper, Bushcrafter, etc.




    Ich persönlich unternehme keine besonderen Anstrengungen irgendwas zu verbergen, aber ich hänge mir auch kein gelbes Schild um den Hals mit >>Ich bin Prepper und bunker allerhand Zeug<<.
    Alles „ganz normal“ ist die beste Tarnung.


    Gruß

  • Ein guter Bekannter sagt immer (wenn jemand ihn fragt ob ihm das nicht peinlich ist was er macht) folgendes: Sollen sie sich nur wundern, nach einer Weile merken die Leute das es ihnen ja gar nichts bringt.

  • Zitat von Palda;179210

    Man sollte vielleicht mal davon ausgehen dass Otto Normalbürger nicht den ganzen Tag nach Leuten in 5.11 Klamotten, mit Kydex Scheiden am Gürtel und „taktischem“Rucksack auf dem Rücken Ausschau hält.
    [...]
    Dass einem selbst solche Sachen eher auffallen sollte ja klar sein, aber eure Umwelt wird in bestimmte Sachen nur halb so viel reininterpretieren wie ihr selbst.


    Ja, den wahrnehmungspsychologischen Aspekt darf man dabei nicht übersehen. Dinge, auf die man achtet, bemerkt man auch eher. Ihr habt ja vermutlich alle schon mal diesen Versuch gesehen, bei dem eine Gruppe von Probanten beobachten sollte, wie zwei Baketballmannschaften herumlaufen und zählen, wie oft sich die jeweilige Mannschaft untereinander Pässe zuwirft.
    Am Ende haben alle immer behauptet, dass sie nicht bemerkt haben, dass zwischendurch ein Kerl im Gorillakostüm zwischen den Spielern herumtanzte, und staunten sehr, als sie sich das Video nochmal "in Ruhe" ansahen.
    Anderes Beispiel: Subjektiv hat sich hier in der Gegend die Krankenwagendichte auch dramatisch erhöht, seit ich bei dem Verein mitmache. In Wirklichkeit gab es aber gar keine Neuanschaffungen und es wird wohl an meiner Wahrnehmung liegen.

  • Mich ärgert dass ich am Anfang zu vielen Leuten von meinem neuen "Hobby" erzählt habe. Da waren 2-3 dabei , denen ich das besser nicht gesagt hätte. Aber so ist das seltsamerweise bei mir wenn ich neu mit etwas anfange, als ich Vegetarier wurde meinte ich anfangs auch jeden davon überzeugen zu müssen.


    Kleidungstechnisch habe ich wohl *Glück*. Laufe ich gerade nicht in schwarzer Kleidung umher, sind es Klamotten in olivegrün oder Beigetönen. In einer Krise würde sowas sicher unauffälliger wirken (also das mit dem olivgrün) als jemand der komplett in Flecktarn umherrennt.

  • Zitat von Thanatos;179265

    In einer Krise würde sowas sicher unauffälliger wirken (also das mit dem olivgrün) als jemand der komplett in Flecktarn umherrennt.


    Sag mal was dir für Szenarien in den Kopf kommen bei so einer Pauschalaussage.
    Dann machen die Heere aller Länder ja wohl was falsch wenn Oliv/Beige unauffälliger ist als zB Flecktarn.
    Ach so meintest du das nicht? Dann solltest du vielleicht überlegen wie du so eine Aussage präzisierst.


    Es riecht schonwieder nach "Tarn-Bash" Diskussion...
    Jetzt gleich kommt wieder der Bauer/Jäger die 24/7 ihr Feld/Wald überwachen und dich direkt sehen und niederschießen und du entgehst dem weil du ja in der Krisenzeit(!) als unbescholtener Wanderer durchgehen möchtest... :kichern:


    Leute bitte, bevor es wieder zu einer Seitenlangen Offtopic Diskussion kommt, lasst jeden tragen was er möchte aber wenn ihr(respektive Du) solche Sätze raushaut, dann überlegt bitte Wann und Wo welche Kleidung Tarnwirkung hat bzw. wofür sie gemacht wurde. Und ein Rosa Tutu fällt auf dem CSD in Köln zwar nicht auf(=Tarnung) aber im Wald ist er einfach scheiße, der Tüll bleibt in jedem Busch hängen.

  • Ohje da habe ich wohl unabsichtlich einen Wunden Punkt getroffen. Ich wollte jetzt keine Tarn-Bash Diskussion starten (wusste garnicht das das ne Sache ist).
    Aber ok ich versuche mal zu erklären was ich meinte, ist vielleicht auchn bisschen unpräzise. Ich möchte den SHTF Fall mal nicht näher definieren. Aber gehen wir mal von Unruhezuständen und der Möglichkeit das ich eventuell flüchten muss aus. Laufe ich nun in Flecktarn umher könnte man mich (z.B. in einem Kriegs oder Bürgerkriegsfall) für einen feindlichen Kombattanten halten, möchte ich durch Kraut und Rüben ist ein grellgelbes T-Shirt sicher auch nicht die richtige Wahl. Ich besitze (weil ich die Farben generell mag) viele Kleidungsstücke in olivgrün, beige, dunklem grau und schwarz. Dies sind Farben von denen ich mal annehme dass ich damit sowohl in der Stadt leben kann ohne einen military Look zu erwecken (Kombination), als auch das sie etwas unauffälliger als grelle Farben auf dem Lande sind.


    Und von Bauern und Jägern hab ich nix gesagt und wollte das auch garnet. (Wieso meinst du sollten die mich niederschiessen wollen? Weil ich ein Plünderer sein könnte oder was?)


    Aber jut , wegen mit können wir das ganze Thema lassen, ich habe mir da nicht soooo die Gedanken gemacht weil ich auch mal keine Ahnung hatte das dies Stoff birgt für hitzige Nebendiskussionen (was anscheinend schon öfters hier passiert is bei dem Thema)

  • Zitat von Kradmelder;161440

    Man braucht nicht mal eine Waffe um vorm Richter zu landen.....Ich habe in den 90zigern eine Meisterschule besucht und habe ein wenig Geld am WE als Türsteher in einer Disco verdient weil mir Hurra Deutschland kein Bafög zu kommen lies. Der Ernstfall kam und es gab vor der Tür eine ernste Auseinandersetzung und ich dachte bevor ich mir welche fange teilst du lieber aus . Ok , ich habe mir trotzdem ein eingefangen , aber egal. Die herbeigerufene Polizei nahm den Vorfall auf und 3 Wochen später hatte ich eine Anzeige......
    Vor Gericht wurde ich belehrt das Punkt 1 mein Hausrecht an der Türschwelle endet ( Schlägerei Bürgersteig ) , Punkt 2 den von mir angeführten Notwehr § 32 heisst er glaube ich wurde vom Richter abgeschmettert weil es einen § zur "Verhältnismässigkeit der Mittel" gibt und diese nicht gegeben waren weil ich in einer Kampfkunst ausgebildet war und mein Gegner eben nicht.....Toll nicht wahr , ich meine kein Kindergärtner stellt sich in einer Disco an die Tür oder ?
    Es lief auf einen Vergleich heraus der mich damals 250 DM gekostet


    Gruss , der Kradmelder


    Salü Kradmelder, ich weiss nicht genau wie die Gesetzeslage in Deutschland bei Securitymitarbeitern ist, gehe mal davon aus, dass sie ähnlich ist wie in der Schweiz. Ich mache den Securityjob als Hobby bei ner kleinen Firma (10-15 Personen) und unser Chef ist Anwalt und wir klären die gesetzliche Lage in den Trainings jedesmal ziemlich intensiv. Prinzipell hast Du als Türsteher nicht mehr Rechte, wie eine Privatperson. Der Auftraggeber (Disco, Club, Bar) überträgt Dir eigentlich das Hausrecht auf seine Liegenschaft. Wichtig ist dann immer, vorher abzuklären wie weit das reicht (in Deinem Fall bis zur Türschwelle). Sobald Du bei ner Keilerei ausserhalb dieses Bereichs eingreifst, handelst Du "nur" noch als Privatperson, während Du in der Liegenschaft leicht höhere Kompetenzen hast.


    Meine Erfahrung mit der Polizei war jedesmal ziemlich gut (Pfeffersprayeinsatz, einer wollte uns anzeigen weil er was abbekommen hatte, Aussage Polizist: "Dann waren Sie wohl zu nah dran")


    Aber ich sehe bei diesem Job viele Leute und man lernt schnell auf den ersten Blick die Gefahr einzuschätzen. Natürlich kann das täuschen aber bei den meisten Leuten sieht man auf den ersten Blick, ob da Gefahr von ausgeht oder nicht.


    Wenn ich jemanden sehe, der ein Messer trägt, bin ich natürlich von Haus aus vorsichtiger, aber solange der sich anständig benimmt --> kein Problem. Viel kritischer finde ich Leute, die ein Messer dabei haben, aber versuchen es unauffällig zu tragen.


    In der Schweiz sagte man früher (teils auch noch heute) "En schwizer Bueb het immer e Stuck Schnur und e Sackmesser debi" (Ein schweizer Junge hat immer ein Stück Schnur und ein Taschenmesser dabei) und das halten noch erstaunlich viel so (oder wieder so ab nem gewissen Alter)


    Ich denke in der heutigen Zeit, laufen so viele Freaks rum, dass man sehr schwerlich auffällt. Wer mit robuster Kleidung und Rucksack in der Stadt ist, erregt keine Aufmerksamkeit. Auch wer mal nen Kanister Wasser und ne Packung Dosen ins Haus trägt nicht. Wer allerdings im Garten nen Graben aushebt, kriegt sicherlich etwas Aufmerksamkeit :)


    Mein Tipp, "verhaltet euch immer so, als ob Ihr genau wisst was Ihr tut und geht zielstrebig". So fällt man am wenigsten auf. Kumpel von mir hat das mal ausprobiert und ist in Arbeitskleidung (Baustelle) im Krankenhaus in den Personalpausenraum gelatscht und hat sich nen Kaffee gemacht. Hat ausgesehn, als warte er auf einen Kollegen der da arbeitet oder so. Niemand hat was gesagt :)

  • Zitat von Helvetica;179710

    Salü Kradmelder, ich weiss nicht genau wie die Gesetzeslage in Deutschland bei Securitymitarbeitern ist, gehe mal davon aus, dass sie ähnlich ist wie in der Schweiz. Ich mache den Securityjob als Hobby bei ner kleinen Firma (10-15 Personen) und unser Chef ist Anwalt und wir klären die gesetzliche Lage in den Trainings jedesmal ziemlich intensiv. Prinzipell hast Du als Türsteher nicht mehr Rechte, wie eine Privatperson.


    In D ziemlich ähnlich. Dir steht ein Festnahmerecht nach §127 Strafprozessordnung zu (das so genannte Jedermannrecht), nach dem Du einen auf frischer Tat ertappten oder auf der Flucht nach der Tat aufgegriffenen Straftäter (nur in diesen Fällen !!!) bis zum Eintreffen der Polizei festhalten darfst. Des weiteren Notwehr und Nothilfe nach §32ff Strafgesetzbuch.


    Security-Mitarbeiter haben in D keine anderen Rechte als normale Bürger.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;179797

    In D ziemlich ähnlich. Dir steht ein Festnahmerecht nach §127 Strafprozessordnung zu (das so genannte Jedermannrecht), nach dem Du einen auf frischer Tat ertappten oder auf der Flucht nach der Tat aufgegriffenen Straftäter (nur in diesen Fällen !!!) bis zum Eintreffen der Polizei festhalten darfst.


    Allerdings nur, wenn bzw. so lange die Personalien des Betroffenen nicht feststellbar sind.


    Und wenn man sich geirrt hat, darf der mutmaßliche Übeltäter von Notwehr gebrauch machen. Hoffentlich hat der nicht auch ein Messer...