Ideensammlung Hausneubau, hier Photovoltaik-Speicher

  • So, das Hausbauprojekt nimmt Formen an.


    Die eingeschossige Grundform steht fest, das Grundstück bietet mit Südausrichtung und ordentlicher Größe (3000 m²) ausreichend Raum.
    Die Dachfläche mit Fläche für PV-Nutzung steht im Detail noch aus, wird aber dank Bungalow-Form (180m² Wohnfl + Doppelgarage) nicht zu knapp werden.
    Solarthermie ist nicht ausgeplant, dafür eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, gemauerter Kaminofen (ohne Wasserführung) mit Backfach.
    Regenwassernutzungsanlage ist vorgesehen.
    Der Rest ist Standard, sprich E-Herd, Kühltruhe, Kühlschrank etc.


    Jetzt gehen meine Gedanken um die PV-Anlage mit Speicher zum Eigenverbrauch, hier Größe und Konzeption.


    Grundgedanken zum Speicher:
    - Notstromtauglich mit kompletter Trennung vom spannungsfreien Netz bei (automatisch und / oder manuell)
    - Einspeisung in Speicher über PV, Netzstrom, Generator
    - Hohe Zyklenfestigkeit / hohe Entladungstiefe möglich
    - Betrieb der Mindestverbraucher Haus über 2-3 Tage ohne Zuspeisung möglich
    - Speicherkapazität erweiterbar
    - Speicher im Hausinneren installiert


    Als Mindestverbraucher habe ich erst mal definiert und nach Leistungsaufnahme x Laufzeit in h pro Tag berechnet:


    - Gefriertruhe 320W / d (Errechnet aus Jahresverbrauch / 365)
    - Kühlschrank 320W / d (dito)
    - Kleinladegeräte 30W / d (10w x 3h pro Tag)
    - Beleuchtung 600W / d (15x10w x 4h pro Tag)
    - Pumpe Hauswasserwerk 150W / d (150w x 1h pro Tag)
    - Lüftungsanlage 1440W / d (60w x 24h)
    - Herd 1800W / d (900w x 2h pro Tag)
    - Unterhaltungselektronik 400W /d (TV+Radio+Laptop x 3h pro Tag)


    Summe: 5050W / d
    * 2 Tage = 10Kw (Autarkie)
    * 3 Tage = 15Kw (Autarkie)


    Zugegeben, das ist wohl maximal luxuriös, kleiner kann ich immer noch werden, bzw. ausdauernder.


    Demnach bräuchte ich wohl einen Solarstromspeicher mit einer Speicherkapazität von 10Kw/h - 15Kw/h - Richtig?


    Die maximale Leistungsabgabe sehe ich beim gleichzeitigen Betrieb von Kühltruhe (150W), Gefriertruhe (150W), Lüftungsanlage (60W) und E-Herd (900W) = 1260W, demnach wäre ich doch mit einem System, daß 3000w ins Hausnetz speist, auf der sicheren Seite - Falsch gedacht?


    1 / 3 phasig sagt mir nichts, die Anlagen (RWE storage compact, NEO-Store Plus o.ä.) mit einer Kapazität um die 10kw laufen gerne 3 phasig, was immer das bedeutet.


    Und jetzt meine Frage an euch Fachleute - Wie soll ich weiterdenken und welche Systeme sind für mich zu empfehlen?


    Stromverwirrt,
    Maro

  • Stromsparende Geräte kaufen, Einsatz der elektrischen Energie überdenken.
    Bei dem von Dir geschilderten Verbrauch, wird es schwierig, die Energie über PV zu sammeln. Zumindestens in Deutschland (außer natürlich, das Du über entsprechende Fläche für PV verfügst.)


    Gruß


    TID

  • Es geht mir momentan gar nicht darum, daß ich zuviel Stromverbrauch hätte, sondern in welcher Größenordnung ich bei Neubau ich einen Speicher auslegen soll.
    Ob und wie ich den dann befüllen kann, wird sich nach der Arbeit des Architekten zeigen, wenn mir Dachflächen zur Berechnung zur Verfügung stehen.


    Wie geschrieben, bin ich auch davon überzeugt, daß mein berechneter Tagesbedarf zu hoch für den Hausbetrieb in Krisenzeiten ist, aber dann hält mein -wahrscheinlich- überdimensionierter Speicher länger vor.


    Daß in einem Neubau sich keine Glühlampen und D-Energiegeräte finden werden, ist klar.


    Gruß,
    Maro

  • Hallo Maro,
    nun ja, ein Herd ist beispielsweise ein sogenannter "idealer" Verbraucher, aber eben ein hochstromiger.
    Die Energie für einen Herd, worin auch immer zu sammeln, halte ich für ilusorisch, zumindestens bei der jetzigen Technologie.
    Bei der Dimensionierung ist zunächst nicht die Frage des Speichers relevant, sondern vielmehr eine realistische Betrachtung des Ertrages aus den verfügbaren Flächen und TEchnologien.
    Nun holst du also einen überdimensonierten Speicher und bekommst den nie voll geladen. Dann hat sich das schnell mit der Kapazität.
    Ich/Wir haben auch mal so gedacht, aber das Ganze birgt für den SHTF-Fall die trügerische Sicherheit, das alles normal weiter laufen kann. Ich bin davon überzeugt, das solche Systeme den eigenen Zusammenbruch nur verzögern, weil eben "alte Energiekonsumformen" übernommen werden.
    Wir sind mittlerweile für uns im Ernstfalle nicht mehr auf Strom angewiesen.
    Deswegen mal so eine andere Idee: Lass Die gleich einen Brunnen im Bereich der Fundamentplatte anlegen. Da kommt dann eine Schwengelpumpe dran. Wenn möglich, das alles in einem kleinen Extraraum, wo Du dann eine schwerkraftbasierte Wasseraufbereitung aufbaust. Von dort dann 1 3/4Zoll-Rohor nach oben zur Schwengelpumpe. Dann hast Duschon mal Wasser frostsicher safe.


    Nach m.E. geht es um das "andere Denken", was einem das Überleben erleichtern kann.



    Gruß




    TID

  • Nabend!


    Grundsätzlich solltest du bei einer Bungalowform wenn rechteckig versuchen das Haus mit einer Ecke auf Süd zu setzen, so das die PV auf 2 Dachhälften montiert werden kann.
    Damit steigt schon mal die Zeit in der du überhaupt die Sonne nutzen kannst.


    Bei der Elektro Installation darauf achten das du einen SEPARATEN Zählerschrank bekommst, also Panzerkasten, Zählerschrank und Verteilung getrennt sind. hat den Vorteil, das du wenn du dich tatsächlich vom Netz trennen willst das mit Umschaltungen und Einspeisungen durch Generator/Batt-Speicher/1-3Phasenmatrix/Wechselrichter einfacher zu realisieren ist als in einem verplombten Kasten wo die Zähler zusammen mit der Verteilung sind!


    Modulare Speicher bietet zB. auch Varta:


    http://varta-storage.de/produkte.html


    Klassischer ist natürlich auch SMA mit den Sunny Island System, wo du etwas freier in der Akkuauswahl bist.


    Cat-Kabel nicht vergessen vom Technikraum überall hin:
    Dachboden
    Waschküche
    Küche
    .....


    Bald werden alle Geräte vernetzt sein, da braucht es feste Anschlussmöglichkeiten - WLan ist zwar auch toll, aber ein Kabel kostet nicht viel wenn man es von vornherein vorsieht!


    Warmwasseranschluss zur Waschmaschine nicht vergessen!
    Regenwasseranschluss zur Waschmaschine und Toiletten!


    Dicke Leerrohre vom Technikraum zum Dachboden/Keller!


    Reserveleitungen Wasser / Strom / Druckluft in Richtung Garten /Gartenhütte oder Garage (Ausreichender Querschnitt für Rückenspeisung durch Stromerzeuger!)
    Cat Kabel (für zB. Generatorfernstart)


    1x Cat Leitung extra auf den Dachboden für W-Lan Repeater (Die andere könnte für einen RS485 Bus der PV Anlage gebraucht werden)


    Generell alle Telekommunikationsleitungen sternförmig planen...


    Gruß Endzeitstimmung


    -----------------------------


    P.S.:


    Die Firma INTEWA baut sehr effiziente Regenwasserstationen mit Membranpumpen.


    die intern verwendeten Pumpen laufen je nach Modell mit 24V DC - somit lässt sich das gesamte Regenwasser-gespeiste Leitungsnetz mit 2 x 12 V Akkus aufrecht erhalten!


    http://www.intewa.de/home/

  • Zitat

    - Notstromtauglich mit kompletter Trennung vom spannungsfreien Netz bei SHTF (automatisch und / oder manuell)


    Was verstehst du unter notstromtauglich? Bei "fertigen" PV-Speichersystemen bedeutet das in der Regel, dass das Haus bei Netzausfall aus den Batterien versorgt werden kann, bis diese leer sind.
    Es ist normalerweise aber NICHT möglich, die Batterien dann bei Netzausfall über PV wieder aufzuladen. Einfach weil die PV-Netzwechselrichter bei Netzausfall ja aus sind. Wenn du das willst, brauchst du eine PV-Inselanlage. Das ist eine ganz andere Baustelle, die mit den derzeit zuhauf angebotenen PV-Speichersystemen wenig zu tun hat.


    Zitat

    - Speicherkapazität erweiterbar


    Geht so ohne weiteres nicht.


    Zitat

    - Speicher im Hausinneren installiert


    Hat Vor- und Nachteile. Einerseits haben die Batterien gerne um die 20°. Andererseits sind große Batterieanlagen auch eine Gefahrenquelle, die Brände oder Explosionen verursachen können. Insofern bin ich ganz froh, dass meine in der Garage stehen.


    Zitat

    - Hohe Zyklenfestigkeit / hohe Entladungstiefe möglich


    Nun gut, bei der Batterietechnologie gehen die Meinungen natürlich auseinander. Bei Li-Ion sind höhere Entladetiefen möglich, es gibt damit aber keine Langzeiterfahrungen. Klassisch würde man Bleibatterien mit Panzerplatten verwenden, also OPzS (flüssig) oder OPzV (Gel).



    Zitat

    - Betrieb der Mindestverbraucher Haus über 2-3 Tage ohne Zuspeisung möglich
    [..]
    * 2 Tage = 10Kw (Autarkie)
    [..]
    Demnach bräuchte ich wohl einen Solarstromspeicher mit einer Speicherkapazität von 10Kw/h - 15Kw/h - Richtig?


    Nein.


    Die 10 - 15 KWh sind die Energie, die du entnehmen willst. Du darfst Akkus aber nie zu 100 % entladen. Zudem hat der Wechselrichter auch noch einen Eigenverbrauch und einen Wirkungsgrad. Wenn die Batterien nur hie und da bei einem Stromausfall entladen werden, kannst du aus einem Panzerplatten-Bleiakku ca. 80 % entnehmen, dann bräuchtest du sagen wir mal 20 KWh. Wenn die Anlage autark laufen soll, der Akku also regelmäßig über Nacht bzw. Schlechtwetter entladen wird, solltest du einem Bleiakku nicht mehr als ca. 20 % entnehmen. Dann bräuchtest du sagen wir mal 80 KWh.


    Das wären dann zum Beispiel 24 Stück 1800 Ah OPzV-Zellen. Den Preis dafür würde ich durch Hochrechnung auf 15.000 EUR schätzen - nur für die Batterien, die dann 10-20 Jahre lang halten.


    Ich würde mir da schon Gedanken über Einsparungsmöglichkeiten machen. Den Elekroherd über Batterien laufen zu lassen, ist zum Beispiel ein Unding.

  • Wenn ich das so lese, verfluche ich doch direkt wieder unser Asbest-Eternit-Schindel-Dach, ohne große Änderungen am Dach bekomme ich erstmal keine Anlage...



    Als ich es vor nem halben Jahr versucht hab, Angebote (ohne neues Dach) zu bekommen, bin ich bei NATURWATT (mein Ökostrom-Liefererant) auf eine Förderung für einen Eigenverbrauchs-Wechselrichter gestoßen


    Der e3dc S10 hat ein modulares Batteriesystem bis 13,8kWh Gesamtkapazität als Lithium-Ionen-Akkus, die soll man auch bis 100% entladen können...


    Akku-Laden geht über die Gleichstrom-Seite, hat Anschlüsse für weitere Wechselrichter




    Die Kiste hat sogar eine Generator-Fern-Anschaltung drin



    Dazu MADE IN GERMANY



    Ich frage ob es überhaut irgendetwas gibt was der nicht kann
    Ok der Wechselrichter kocht keinen Kaffee, man kann aber auch ein paar Hausautomatisierungsgeschichten über den WR laufen lassen...



    So jetzt hab ich aber genug über den Wechselrichter geschrieben, hier ist die Webseite dazu http://www.e3dc.com/
    Fürs Protokoll ich hab keine Aktien oder sonstige Verbindungen zu dem Hersteller




    Wenn man sich beim Dach noch einmischen darf :winking_face:


    Ich würde ein recht flaches Satteldach in Richtung Osten und Westen oder ein Pultdach nach Süden empfehlen. Bei beiden kann man die gesamte Dachfläche PV-technisch nutzen.


    Das Standart-Bungalow-Dach kann man zum einen nicht in der gesamten Fläche belegen, weil die Ausrichtung der Module Mist ist und man hat zuviele Abschlusskanten ohne 90° Winkel, da verliert man nochmal Fläche...

    sagt der Sven

  • Wegen Kochen:
    warum nicht mit Holz? oder einer Gasflasche?
    Der Herd über Solar zu realisieren an schlechten Tagen finde ich schwierig.
    Den Rest kann man bestimmt gut unter 5kw/h pro Tag drücken

  • Zitat von Thomas;158912

    Was verstehst du unter notstromtauglich? Bei "fertigen" PV-Speichersystemen bedeutet das in der Regel, dass das Haus bei Netzausfall aus den Batterien versorgt werden kann, bis diese leer sind.
    Es ist normalerweise aber NICHT möglich, die Batterien dann bei Netzausfall über PV wieder aufzuladen. Einfach weil die PV-Netzwechselrichter bei Netzausfall ja aus sind.


    :staun:


    Uih, diese Information ist neu (und wichtig) für mich.
    D.h. der vermeintlich einfache Weg -Geld in die Hand nehmen und eine Fertiganlage z.B. von RWE kaufen, dazu Module installieren lassen und alles zusammen tüddeln lassen-


    führt NICHT dazu, daß ich im SHTF-Falle und Netzausfall entspannt erst meine Batterien nutze und dann entspannt mittels PV nachlade?


    Gibt es diese Option generell nicht bei solchen Anlagen?


    Kann ich mittels einer Inselanlage diese Option realisieren, im Friedensbetrieb aber dennoch Eigenverbrauch durch PV-Ertrag optimieren und bei Überproduktion / Minderverbrauch bei vollen Akkus den Überschuss ins Netz speisen?


    Oder lassen sich beide Konzepte nicht verheiraten?


    So wie ich das bis jetzt verstehe, brauche ich bei meiner Prepper-PV-Anlage dann einen Netz-Wechselrichter, der aus dem Speicher 230V macht und dann ins Hausnetz einspeist. Lässt sich das rechtlich überhaupt so umsetzen oder muss ich auf eine Guerilla-Verkabelung setzen, sprich PV füllt Speicher, "schwarze" Einspeisung ins Hausnetz + manueller Trennschalter, um das Haus vom "Staatsstrom" zu trennen, wenn die Hütte brennt?


    Nagelt mich nicht auf die Verbräuche, hier besonders den Herd fest - zwar wäre es zweckmäßig, wenn zumindest die Gefriertruhe aus dem Akku läuft, ich habe aber nicht vor den ganzen pre-shit-Luxus in die post-shit-Zeit zu übertragen. Unterhaltungselektronik, volle Beleuchtung etc. fallen weg oder werden minimiert.
    Wichtig ist die Aufrechterhaltung der Hausfunktion im Sinne von Lüftung und Wasserversorgung.
    Zugeheizt wird über Kamin, Verteilung Wärme über die Lüftung, Kochen in extremis auf E-Herd, Backfach + noch nicht festgelegte Redundanzen.


    Mein Budget ist nun mal endlich, da will ich den Fokus zunächst auf die PV-Anlage legen, denn eine Küchenhexe kann ich immer noch im Fall der Fälle in die Wand klopfen oder meinen Hund auf dem Smoker auf der Terasse zubereiten.


    Strom -und der wird immer benötigt und wenns nur für Funk oder Ladegeräte für Kleinakkus ist- kann ich aber nicht auf die Schnelle improvisieren.


    Danke an Alle für die super Hinweise schon mal!


    Gruß,
    Maro

  • Selbstverständlich gibt es Systeme, die bei Stromausfall voll inselfähig sind und eine bzw. 3 Phasen unabhängig vom Stromnetz betreiben können. Und natürlich gibt es Systeme, die dann auch den Speicher wieder aus der PV Anlage aufladen.


    Eins der ersten Systeme in der Hinsicht war das Sunny Backup von SMA, das war genau für diesen Fall konzipiert.


    Bei den meisten Speichersystemen heute geht es um Optimierung des Eigenverbrauchs, also Überschüsse aufnehmen und abends/nachts selber verwerten. Bei diesem Systemen spielt die Zyklenfestigkeit und Verluste im System eine größere Rolle als bei Backup Systemen, wenn hier die Priorität liegt würde ich auf Lithium-Ionen Technik und Anbindung im DC-DC-Kreis setzen.
    Vorteile: Lebensdauer (wahrscheinlich) und weitaus größere Effizienz, geringer Verkabelungsaufwand.
    Nachteile: Du kommst an das Ding selber nicht mehr ran. Keine Langzeiterfahrungen. Notstromversorgung oft nicht vorgesehen (kommt aufs System an)


    Backup Lösungen werden meistens AC seitig angebunden und aus Kostengründen verwendet man idR Bleiakkus. Prinzipiell soll man die nicht zu tief zyklieren, da der Notfall aber nicht regelmäßig eintritt ist das nicht so dramatisch. Hauptnachteil: Geringe Effizienz, so 30% Verluste im Speicher musst Du einrechnen (da Solarstrom aber eh nur noch Gestehungskosten von ca. 10-11ct/kWh hat bzw. Oportunitätskosten von ca. 13ct/kWh ist das im Vergleich zu den Batteriekosten nicht so tragisch).


    So einfach lässt sich der Markt aber nicht abgrenzen, um einen detaillierten Marktüberblick kommst Du nicht herum.


    Zur Dimensionierung: Bzgl. Optimierung des Eigenverbrauchs würde ich die nutzbare Kapazität auf den Bedarf in der Nacht im Sommerhalbjahr auslegen, so ein Speicher muss möglichst viele Zyklen fahren, damit er sich "rentiert" (ohne massive Förderung rentiert er sich sowieso nicht) und das geht nur, wenn er im Sommer während der Nacht leer wird.


    Evtl beisst sich das aber mit Deinem Vorlieben bzgl. Autarkie im Notfall.


    Ich würd folgendes machen:


    1. Lass den Herd aus der Notversorgung und nimm im Notfall eben einen Gaskocher. Das spart Dir mehrere tausend Euro bei den Batteriezellen
    2. Den Rest kannst Du bei Verzicht auf den E-Herd im Notfall alles auf eine Phase legen, musst also das Inselnetz nur einphasig auslegen, spart nochmal einige tausend Euro.
    3. Werde Dir klar, welche Priorität die Erhöhung der Eigenverbrauchsquote haben soll. Ich würde das ignorieren, denn egal welches System, dabei zahlst Du immer drauf. Angenommen Du brauchst 4000kWh/Jahr an Strom, dann hast Du davon je nach Verbrauchprofil bei einer großen PV Anlage (sagen wir mal 10kWp) sowieso einen Eigenverbrauch von 1500kWh und mehr als 3000kWh von 4000kWh wird es auch mit dem größten Speicher kaum werden.
    Du gewinnst also im Jahr 1500kWh substituierten Strombezug für meinetwegen 25ct/kWh (netto) ein verlierst dafür (inkl Verluste) meinetwegen 1800-2200kWh EEG Einspeisung für 13ct/kWh (netto). Macht einen jährlichen "Gewinn" von 100 Euro, wenn es hoch kommt. Da kannst Du jetzt noch gigantische Strompreissteigerungen mit einrechnen und alle Betriebskosten ignorieren und darauf hoffen, dass der Speicher 20 Jahre lebt und irgendwann lässt sich der 10.000-20.000 Euro teure Speicher dann schon irgendwie schön rechnen. Ich rate davon ab. Spielzeug bleibt Spielzeug und man soll das als solche auch bezahlen wollen und können. Erspart einem Enttäuschungen.


    Oder aber man betrachtet die Eigenverbrauchsoptimieurng nur als Beiwerk und legt das System für den Notfall aus.
    Dann 1-phasig Verbraucher optimieren, Inselfähiges System kaufen und ich würd' Bleiakkus nehmen. Deren Verhalten kennt man und bei einem 48V Speicher kommt man im Notfall evtl. noch selber ran.
    Ökologisch betrachtet ist jeder Batteriespeicher an PV Anlagen Quatsch, solange man ein Stromnetz hat, aber beim Bleiakku gibt es wenigstens ein gut funktionierendes Recyclingsystem.
    Um deren Lebensdauer zu optimieren lässt Du Dir das System so einstellen, dass die Akkus im Normalbetrieb nur sehr gering entladen werden (meinetwegen auf minimal 70-80% Ladezustand). Dass Du dabei im Jahr vielleicht 300kWh Strom für 10 Euro Differenz mehr kaufen musst, nimmst Du in Kauf. Dafür leben die teuren Akkus viel länger.


    Im Inselbetrieb im Notfall kannst Du dann ja tiefer zyklieren meinetwegen auf 20-30% Entladetiefe. Wenn ich oben den E-Herd raus nehme, dann kommst Du mit Bleiakkus und 12kWh nominale Kapazität schon gut hin. Im Eigenverbrauch sind dann eben 2-3kWh nutzbar, das reicht für die Nacht im Sommer vermutlich aus und im Notfall gehst nimmst dann eben bis zu 9-10kWh raus.


    Das System hat außerdem den Charme, dass der Speicher im Normalfall nur maximal zu 30% entladen ist, es ist also immer(!) "unten rum" was drin. Bei Eigenverbrauchsanlagen hingegen steht der Speicher im Winter oft entladen herum, wenn da der Notfall kommt hast Du in dem Moment 'nen leeren Speicher und das blöderweise auch noch im Winter.


    Eine 10kWp PV-Anlage schafft normalerweise an trüben Wintertagen auch wenigstens 1-2kWh am Tag, die 0kWh/Tag sind sehr selten und treten idR nur bei Schneefall auf. In Wirklichkeit hast Du also mit so einem System in Kombination mit einer großen PV Anlage an ca. 300-330 Tagen im Jahr eine "unendliche Autarkie" (auf der einen Phase) und nur während ein paar trüber Wochen im Winter wäre der Autarkiezeitraum überhaupt begrenzt.
    Wenn Du ein "offenes 48V" System hast kannst Du dafür evtl. sogar einen Notstromgenerator einbinden.


    Die PV Anlage würde ich so groß wie möglich machen solange es das EEG gibt. Das erhöht Deinen Autarkiegrad besser als ein großer Speicher, der mehr kostet und es erhöht die Lebensdauer von Bleiakkus, denn die stehen lieber voll als leer herum. (im Gegensatz zu Li-Ionen-Akkus)
    Solare Überschüsse im Sommer kann man im Warmwassertank verheizen. Wenn Du Warmwasser im Winter via Holzofen machst, dann hast Du auch beim Warmwasser für sehr wenig Geld Autarkie erreicht.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Endzeitstimmung;158897


    Bald werden alle Geräte vernetzt sein, da braucht es feste Anschlussmöglichkeiten - WLan ist zwar auch toll, aber ein Kabel kostet nicht viel wenn man es von vornherein vorsieht!


    Vor allen braucht ein Kabel keinen Strom.
    Wenn man nur mobile Geräte an WLAN betriebt, schalte man es ab, wenn man es nicht benötigt.
    Sonst ist es einer der vielen kleinen Dauerverbraucher, die sich in Summe ganz schön auf der Stromrechnung bemerkbar machen.

  • Zitat von Henning;158925

    Vor allen braucht ein Kabel keinen Strom.
    Wenn man nur mobile Geräte an WLAN betriebt, schalte man es ab, wenn man es nicht benötigt.
    Sonst ist es einer der vielen kleinen Dauerverbraucher, die sich in Summe ganz schön auf der Stromrechnung bemerkbar machen.


    Mir wär wichtiger, dass man's nicht so leicht abhören kann. Google hat das ja flächendeckend schon gemacht mit den WLANs.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Marodeur;158880


    - Herd 1800W / d (900w x 2h pro Tag)


    Warum keinen Gasherd?
    Nach der Waschmaschine (fehlt in Deiner Aufstellung) das Gerät mit der größten Anschlußleistung, dazu noch 3-Phasig angeschlossen.

  • Zitat von jonn68;158917

    Wegen Kochen:
    warum nicht mit Holz? oder einer Gasflasche?
    Der Herd über Solar zu realisieren an schlechten Tagen finde ich schwierig.
    Den Rest kann man bestimmt gut unter 5kw/h pro Tag drücken


    Wenn dann lieder eine Kombination aus Gas und Holz - so werden wir es beim nächsten Küchenumbau machen.
    Im Winter mit Holz und in Sommer mit Gas.
    Wir haben 2 Jahre beinahe nur am Holzherd gekocht, das macht im Sommer nur bedingt "Spaß"


    Und als Heizung würde ich noch zur Unterstützung der Heizungsanlage Luftkolletoren vorsehen, die funktionieren autark mit eigenen Solarzellen und wenn die Sonne scheint.

  • Zitat von Henning;158929

    Warum keinen Gasherd?


    Den E-Herd würde ich schon behalten, es sei denn, man will auch im Normalfall unbedingt mit Gas kochen.


    Aber für den Notfall würd' ich mir eben 2 Gasbrenner und 'ne 11kg Flasche besorgen.


    Zitat


    Nach der Waschmaschine (fehlt in Deiner Aufstellung) das Gerät mit der größten Anschlussleistung, dazu noch 3-Phasig angeschlossen.


    Ich denke, dass man beim 2-3 tägigen Stromausfall nicht unbedingt die Waschmaschine betreiben muss. Großer Versorger im Notfall zu speisen kostet mehrere tausend Euro und wofür? Um die Wäsche zu waschen?


    Bzgl Abrechnung des Eigenvebrauchs sind es eh saldierende Zähler, d.h. das muss eh kein 3 phasiger echter Eigenverbrauch sein, sondern man kann die Anlage problemlos einphasig auslegen und abgerechnet wird trotzdem saldierend über 3 Phasen.


    Man muss natürlich die maximale Assymetie von 5kW berücksichtigen, aber das ist beim Speicher eh kein Problem, da hier 5kW mMn locker reichen. Und im Notfall(!) hat man dann halt nur eine Phase. Dann funktioniert halt der E-Herd nicht.


    Klar kann man sich ein Notfallsystem auch so auslegen, dass man überhaupt nix bemerkt udn seinem Stromalltag ganz normal weiter führen kann, wenn einem das nochmal 10.000-20.000 Euro zusätzlich oben drauf wert ist, kein problem. Nach 2-3 tagen im Winter wirds dann trotzdem dunkel.


    Ich selbst würd mir das Geld sparen und mit Gas kochen und auf ein paar größere Verbraucher verzichten bzw diese dann nur noch mit Bedacht einsetzen und mich auf die wesentlichen Sachen konzentrieren wie Licht (teilweise), Kühlgeräte, EDV/Kommunikation, Lüftungsanlage, Umwälzpumpen, Heizungsanlage, meinetwegen ein Terrarium, wenn man sowas hat, usw...


    Die Waschmaschine funktioniert halt dann nur von Frühjahr bis Herbst im 60° Waschgang, wenn man eh Überschüsse hat und man muss sie ggf. umstecken (weil sie an einer anderen Phase hängt). So what?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    kann ich einen gewöhnlichen Küchengasherd an den 11kg Gasflaschen anschließen? Ist doch einmal Erdgas und das in Flaschen ist bestimmt ein anderes Gas...?...


    Viele Grüße

  • Hallo Grille-


    Du brauchst andere Düsen. Nicht weil das Gas, sondern weil der Druck unterschiedlich ist. Dann funktioniert´s aber völlig problemlos. Der Einbau war zumindest bei mir auch ganz leicht. Sind aber für Altgeräte u.U. nicht so ohne weiteres zu beschaffen.


    Gruss,
    KarlRossmann

  • Zitat von Grille;158943


    kann ich einen gewöhnlichen Küchengasherd an den 11kg Gasflaschen anschließen? Ist doch einmal Erdgas und das in Flaschen ist bestimmt ein anderes Gas...?...


    Man muss nur die Düsen tauschen und auf den passend Druckminderer achten.

  • hallo Grille,


    geht meines Wissens nicht, aber es gibt Umbausätze, liebe mal beim Installatuer fragen. Vielleicht ist ein gebrauchter zweiflammiger Campinggaskocher dann aber bililiger.


    frieder

  • @frieder 59-
    Dann hat man halt keinen Backofen, der scheint mir schon wichtig in Krisenzeiten. Fürs Zivilleben ärgere ich mich aber auch gelegentlich, dass ich nicht den wesentlich besseren E-Backofen behalten und mit Gaskochstellen (gibts auch vierflammig für obendrauf) ergänzt habe. Der Gasbackofen ist schlecht zu regeln, bei empfindlichen Sachen muss man gelegentlich die Tür öffnen und Hitze entweichen lassen.
    Dafür kocht sich´s auf Gas eben viel besser.
    Die Umbausachen gibt´s für um 40€ in der Bucht:
    http://www.ebay.de/itm/Gasduse…D5%26sd%3D120898291390%26


    KarlRossmann