Zu den Geheimdepots der "Stay Behind"-Geheimorganisation "Gladio"

  • Zitat von De_Ba_Be;162733

    .....NACH dem Krieg gab es keine Front mehr, von der man Soldaten hätte fernhalten können (sonst wäre der Krieg ja nicht vorbei).


    ........


    Der Begriff "Front" ist in diesem Zusammenhang wohl falsch.


    Aber, mit subversiven Methoden will man dem "Besetzer" die Suppe versalzen.


    Für die Besatzermacht wäre es schon viel schöner, wenn man sich im besetzten Land überall ohne Gefährdung frei bewegen könnte.
    So kann man dann schön Bodenschätze, Technik, Landwirtschaftliche Produkte usw. in das Heimatland transverieren und dafür die vorhandene Infrastruktur nutzen.


    Wenn aber die Straßen, Bahnlinien, Flugplätze, Energieversorgung und Telekommunikationseinrichtungen immer wieder gestört werden, ist das nur mit großem Aufwand an Material, Kosten und unter dem Aspekt Sicherung möglich.
    Das kostet Zeit, Geld und evtl. auch Menschenleben. All dies wird im eigenen Land (also innenpolitisch) nicht so gern gesehen.


    Tsrohinas

  • Smileyneu


    Der Gründungszeitpunkt und Grad der Einsatzbereitschaft sind unstrittig. Da hatte sich der "Größte Feldherr aller Zeiten" sicher mehr versprochen...aber wenn es nach DEM gegangen wäre, wäre Deutschland ja auch nur noch aus verbrannter Erde bestanden.


    Und was die Folterungen angeht...da würde ich den Wiki-Eintrag nochmal genau lesen :nono:... Internierung ist nicht gleichbedeutend mit Folter. Aber was hat das mit den Depots von Gladio zu tun? Nach allem was ich bis jetzt weiß, gibt es weder personelle noch strukturelle Verbindungen zwischen diesen beiden Organisationen.


    Tsrohinas


    DAS ist wiederum völlig nachvollziehbar und unstrittig. Die Lehren dazu aus dem Ostfeldzug der WM im 2. WK, der USA in Vietnam, AFG und IRQ sind bekannt. Ebenso die COIN Strategie, die in Vietnam entwickelt und von McCrystal mit Lehren aus dem IRQ für AFG verfeinert wurde. Aber auch die ist inzwischen wieder überholt. "comprehensive Approach" heißt das neue "Zauberwort". Was aber nicht heißen soll das es nicht auch nach wie vor die "andere" Seite der Medaille gibt. Sprich Untergrundgruppen die i m Falle einer Bedrohunh von außen oder einer extremistischen Machtergreifung entsprechend agieren könnten.

  • Ohne euch da jetzt in die Suppe spucken zu wollen... aber was Gladio angeht scheint es hier einiges an Theorien und Halbwissen zu geben...


    Gladio hatte nur begrenzt was mit dem WKII zu tun, sondern ist eigentlich ein Kind des Kalten Krieges (gewesen).
    Es ging bei dieser Operation darum, Zellen einer Stay-behind-Organisation aufzubauen, die im Falle eines Einmarsches und Besetzung von Seiten der Sowjetunion 'aufwachen' und dann als Guerilla fungieren sollten.


    Bei den beschriebenen Depots kann es sich mMn. nur um Aurüstung zur Aufklärung handeln, keinesfalls um ein Waffen-/Sprengstoffdepot.
    1. Wer braucht Codebücher und Funkausrüstung in einem Waffenlager?
    2. Fehlt der Sprengstoff und die Sprengausrüstung komplett (ja, ja, ich weiß, Handgranaten... Das ist im Vergleich zu nem Päckchen C-4 wie ein Sylvesterböller)
    3. Fehlen die Waffen! 3 Faustfeuerwaffen mit einer Hand voll Mun? Damit rüstet man keine Guerilla aus :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Zitat von Tsrohinas;162644

    Mit dieser Ausstattung kann man auch keinen offensiven Partisanenkampf durchführen.
    Die Waffen sollten eher der Selbstverteidigung bei drohender Aufklärung dienen?


    Die Funk- und Chiffrierausstattung deuten wohl eher in die Richtung "Aufklären und Petzen".


    Tsrohinas


    Na, dann sind wir ja einer Meinung....


    Tsrohinas

  • Hallo,
    soweit ich das verstanden habe, ging es bei Gladio darum, eine Organisation ähnlich der französischen Resistance aufzubauen.
    Die Idee war, falls die Russen, Deutschland überrennen noch immer eine funtionierende Spionage bzw Informanten Struktur zu haben. Es ging weniger um Sabotage und Guerillakrieg.
    Für Spianage sind die Depots ausreichend ausgerüstet gewesen. Der Schnaps und die Schoko deutet mMn. darauf hin, daß unausgebildete Zivilisten erstmal beruhigt werden sollten, um dann ihre Arbeit aufzunehmen. Es ging wohl haupsächlich darum Freiwillige in einem besetzten Land zu rekrutieren und diese auszurüsten. Vermutlich waren wärend des kalten Krieges nur sehr wenige eingeweit und der Aufbau hätte erst im Ernstfall durch einige wenige Spezialisten stattgefunden.


    Soweit meine Einschätzung.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von DerGerald;162754

    ......Der Schnaps und die Schoko deutet mMn. darauf hin, daß unausgebildete Zivilisten erstmal beruhigt werden sollten, um dann ihre Arbeit aufzunehmen. .......


    Ich vermute, dass diese Genussmittel als "Geschenke" bzw. "Bestechungsmittel" gedacht waren.
    In einem vom Krieg darniederliegendem Land sind das durchaus nicht zu unterschätzende Sachwerte.
    Aber das ist ja in diesem Forum schon zur Genüge durchgekaut (siehe Tauschwaren) worden.


    Tsrohinas

  • Azrael23:
    Ab jetzt bewegen wir uns wirklich im Bereich der Vermutungen.


    Zitat aus:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesnachrichtendienst
    [h=3]Stay-behind
    Nach Informationen der CIA beschäftigte der BND (CIA Kodename CASCOPE) in den 1980er Jahren 75 Mitarbeiter (sogenannte Schläfer) im Rahmen des Stay-behind-Programms[/h]Ich denke, im Bereich der Geheimdienste wird es immer geheime Vorbereitungen für alle möglichen Eventualitäten geben.


    Vor eingiger Zeit habe ich im TV mal ein Interview eines ehemaligen BND Mitarbeiters gesehen. Dieser hat behauptet, das er im Jahr 1972 (Olympiaattentat) einer geheimen Kampfgruppe angehörte. Angeblich standen die im Standby Modus auf gepackter Ausrüstung und wären in der Lage gewesen, die Attentäter professionell auszuschalten.
    So ganz ohne Grund werden z.B. die Akten zum Oly-Attentat nicht vom BND freigegeben.


    Kurzum, ich vermute dass es eine "Nachfolgeorganisation" in welcher Form auch immer gibt.


    Tsrohinas

  • Tsrohinas


    Ich meine auch mich an einen Bericht erinnern zu können wo es um im Ausland verdeckt operierende Bw Soldaten ging (FeSpäh? FschJg B1 Kp?) die zum BND "kommandiert" wurden und dann durch den Dienst geführt und eingesetzt wurden. Allerdings lagen DIESE Einsätze zeitlich lange NACH 1972...


    Grundsätzlich denke ich das heutzutage weniger "schwarz" und mehr "grau" gearbeitet wird. Soll heißen militärisches oder polizeiliches Personal mit Spezialausbildung wird zeitlich befristet dem BND zugeteilt (bei Soldaten läuft das über das Amt für Militärkunde).Wie das bei Polizisten ist weiß ich nicht, müsste vermutlich über den Umweg der Bundespolizei oder des BKA gehen (sofern sie nicht ohnehin schon auf Grund ihrer Spezialisierung diesen Behörden angehören). Diese gehen dann als "3. stellvertrender Kulturattachée" oder "Botschaftsmitarbeiter im protokallarischen Dienst" ins Ausland und arbeiten dort unter dem Schutz des Diplomatenpasses...

  • Hallo Zusammen,


    wie schon Sam anmerkte ist hier schon einiges an Spekulationen und Halbwissen gesammelt worden! :face_with_rolling_eyes:


    Ich bin vor einiger Zeit über dieses interessante Thema gestolpert:


    Die Stay-behind Organisationen wurden während dem kalten Krieg in jedem Nato Mitgliedsstaat, unter verschiedenen Namen, geschaffen. Nicht immer mit Wissen der jeweiligen Regierungen, stets aber mit Unterstützung der Geheimdienste.
    Gladio war nur die italienische Gruppe.


    Federführend bei der ganzen Sache, auch bezüglich Ausbildung, war die CIA und MI6.
    Rekrutiert wurden die Leute ganz am rechten Rand der Gesellschaft, in Deutschland waren es am Anfang häufig ehemalige Nazis.


    Aufgabe dieser Gruppen war einerseits, wie schon vermutet, das ausführen von Sabotagen, Spionage etc. hinter der Front nach einem Angriff der Sowjetunion.


    Andererseits, und das ist das brisante, verhindern dass kommunistische und sozialistische Kräften in der Politik und Gesellschaft zu stark wurden.
    Die Horrorvorstellung der NATO während des kalten Krieges war ein Verteidigungsminister aus einer kommunistischen Partei.


    Erreicht wurde dies durch Morde und Terroranschläge die man den Linken in die Schuhe schob.
    Gladio, die italienische Sektion, war dabei, aufgrund des starken kommunistischen Flügels in der italienischen Politik welchen es zu diskreditieren galt, besonders aktiv.
    Etliche Morde und Bombenanschläge (z.B. Bahnhof Bologna 1980) gingen vermutlich auf ihr Konto.


    Aber auch in anderen Ländern waren die Stay-behind Organisationen aktiv.
    Starke Indizien sprechen z.B. dafür, dass das Bombenattentat vom Oktoberfest 1980 ebenfalls mit diesen Strukturen zusammenhängt.
    Leider hat sich ein Kronzeuge in D, welcher vor der Staatsanwaltschaft aussagen wollte, ein Tag vor dem vereinbarten Termin in seiner Zelle erhängt. (Natürlich nur ein dummer Zufall)


    Aufgeflogen ist das ganze Anfang 90er, als ein hartnäckiger Staatsanwalt in Italien einen Mordfall wieder aufrollte den man den Brigade Rossi angehängt hat.
    Ein italienischer General, welcher hartnäckig schwieg, wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.


    Als der Druck auf Giulio Andreotti, der damalige Premier Italiens, stieg liess dieser die ganze Sache auffliegen. Ihm war das eigene Hemd doch am nächsten.
    In Zuge dessen, wurde die ganze Organisation, mehr oder weniger bekannt.
    Auch Mitterand und andere mussten, auf druck Andreottis, die Existenz bestätigen. Wieder andere Politiker wussten schlicht weg nichts davon und fielen aus allen Wolken.
    In der Schweiz, obwohl nicht NATO Mitglied, flog damals die P26 auf (ähnliche Depots wurden übrigens auch in der Schweiz gefunden).


    Der Historiker Daniele Ganser hat an der Uni Basel seine Doktorarbeit über diese Organisationen und ihre Taten geschrieben: NATO Geheimarmeen in Europa.
    Sehr zu empfehlen!


    Da ein Vortrag von Ganser an der Uni Basel zu dem Thema. Auch sehr interessant die Aspekte der NATO, welche einem oftmals nicht bewusst sind:


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    und eine ARTE Doku zu dem Thema:


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    Grüsse, Gresli


    Edit: Habe das erste Video ersetzt! Habe erst gerade gemerkt, dass beim vorherigen der erste Teil des Vortrags (Hintergründe der NATO) fehlt!

  • Zitat von el presidente;162705

    Ich denke die Pistolen waren hauptsächlich für den Selbstschutz gedacht. Mit den Handgranaten kann man auch viel erreichen. Die Haupttätigkeit war wohl den Feind zu verwirren. In der Schweiz nannte man die Organisation im kalten Krieg "P26", inwieweit sie mit Gladio zu tun hatte weiss ich nicht. Die Tätigkeiten waren ähnlich.


    Die P26 hatte mit Gladio nichts zu tun.


    Aber es gab weit umfangreichere Depots.


    Moléson

  • Nun ja,

    Zitat von moleson;162799

    Die P26 hatte mit Gladio nichts zu tun.


    Man kann es auch so ausdrücken: Sie hatte nichts damit zu tun, war aber gut integriert und die Zusammenarbeit war umfangreich.:peinlich:



    http://en.wikipedia.org/wiki/Projekt-26



    Grüsse, Gresli


  • Wenn du dein Quelle richtig lesen würdest stimmt das eben nicht, es hat nur ein paar Ausbildungen für Kader beim M16 gegeben und von dort kam auch das Funkgerät das erlaubt hätte mit der Exil Regierung Kontakt auf zu nehmen. Der Rest der dort im Wiki Artikel zusammengeschustert wird sind Mutmassungen. Es gibt um einiges seriöserer Quellen über die P26.


    http://shop.hierundjetzt.ch/ep…roducts/978-3-03919-247-2




    Im übrigen wurde den Mitgliedern der P26 offiziell vor ein paar Jahren vom Bundesrat der Dank ausgesprochen für ihren Einsatz. Das waren Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft aus allen sozialen Positionen sowie allen politischen Richtungen, die private Zeit freiwillig eingesetzt haben für die Sicherheit unseres Landes, wie es auch heute andere Leute tun (nur nicht für eine Widerstands Organisation).




    Moléson

  • Zitat von moleson;162848

    Der Rest der dort im Wiki Artikel zusammengeschustert wird sind Mutmassungen. Es gibt um einiges seriöserer Quellen über die P26.
    http://shop.hierundjetzt.ch/ep…roducts/978-3-03919-247-2


    Nun ja, die Pressestimmen sind ja nicht nur positiv:

    Zitat

    ...Seine Analyse ist aber nicht wissenschaftlich fundiert und sie entbehrt emontionaler Distanz...


    ...dass es eine bessere Rechtsgrundlage oder demokratische Kontrolle gebruacht hätte, transportiert Matters Buch aber kaum...


    Die Arbeit Gansers halte ich jedoch für sehr fundiert und diese deckt sich mit dem Artikel.


    Trotzdem Danke, habe das Buch gerade bestellt.


    Zitat von moleson;162848


    Im übrigen wurde den Mitgliedern der P26 offiziell vor ein paar Jahren vom Bundesrat der Dank ausgesprochen für ihren Einsatz. Das waren Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft aus allen sozialen Positionen sowie allen politischen Richtungen, die private Zeit freiwillig eingesetzt haben für die Sicherheit unseres Landes, wie es auch heute andere Leute tun (nur nicht für eine Widerstands Organisation).


    Ich will aber der Organisation weder Sinn noch ehrenhafte Beweggründe absprechen!


    Grüsse, Gresli

  • Zitat von Gresli;162853

    Nun ja, die Pressestimmen sind ja nicht nur positiv:


    Weil an einem Dogma gerüttelt wird das die P-26 ein Skandal war.


    Zitat


    Die Arbeit Gansers halte ich jedoch für sehr fundiert und diese deckt sich mit dem Artikel.


    Die Arbeit Gansers wird auch nicht kritiklos aufgenommen. Wobei sie nichts anderes sagt das es Kontakte zwischen der P-26 und dem M16 gab, was auch niemand bestreitet. Der ganze Rest in dem Wiki Artikel sind zusammengewürfelte Meinungen.


    Zitat


    Ich will aber der Organisation weder Sinn noch ehrenhafte Beweggründe absprechen!


    Grüsse, Gresli


    Es ist schon wichtig zu wissen ob die P-26 ein Schweizer Produkt war (was sie war) oder sich in Gladio eingliederte. Den Gladio war mehr als grenzwertig.
    Auch wichtig in wie weit es ein Kontrolle über die Organisation gab, welche "Gesinnung" die Mitglieder hatten usw....


    Und wie gesagt wenn 2009 in Chur den Mitgliedern der P-26 (die heute nicht mehr zur Geheimhaltung gezwungen sind) der Bundesrat offiziel gedankt hat, bedeutet das auch das der Bundesrat nicht Menschen gedankt hat die eine illegalen Organisation gedient haben die terroristische Züge hätte annehmen können.


    Das ganze Problem der p-26, ist das es in die Zeit de Fischen Affairen gefallen ist und in einem allgemeinen Klima der Demontage der Schweiz sitens Linken Kreisen und dem Ende des kalten Krieg. Man muss diese Zeit mit erlebt haben mit der damalige Hexenjagd.


    Moléson

  • Hallo Moleson,

    Zitat von moleson;162857


    Es ist schon wichtig zu wissen ob die P-26 ein Schweizer Produkt war (was sie war) oder sich in Gladio eingliederte. Den Gladio war mehr als grenzwertig.
    Auch wichtig in wie weit es ein Kontrolle über die Organisation gab, welche "Gesinnung" die Mitglieder hatten usw....

    da hast Du natürlich recht, die P-26 war ein schweizer "Produkt".
    Genau so wie die die Gruppen der anderen Länder jeweils deren eigenes war.
    Eine, mehr oder weniger, aktive Zusammenarbeit kann aber nicht abgestritten werden.


    Auch bezüglich Legitimation, Rekrutierung, Aktivitäten etc. gab es grosse Unterschiede von Land zu Land.
    Nicht jedes Land rekrutierte Leute aus privaten Wehrsportgruppen (D) oder bediente sich terroristischer Gruppierungen (I).
    Andere Länder, so auch die CH, stellten die Gruppen auf eine solidere und professionellere Basis (Armee).


    Gladio war ja eigentlich nur die italiensche Gruppe, wurde aber zum Synonym für alle.
    Und die Italiener waren mit ihren Verbrechen (darf man glaube ich so sagen) das Extremste bezüglich ihrer Taten.


    Gresli

  • Das ganze war gemacht worden um überhaupt etwas zu machen. Wie oft bei (Militär)Politik. Man hat etwas getan.
    Für Gladio waren unter anderem Wehrpflichtige vorgesehen, die sich durch die "richtige politische Haltung" während ihres Grundwehrdienstes hervorgetan hatten.
    Nicht jeder wurde Mob-Reservist. Gladio sollte (angeblich, bei uns wurde viel darüber gerätselt) nachdem BRD bereits überrollt war den Widerstand organisieren und ggf. eine Gegenschlag allierter Truppen unterstützen. War sehr geheimnisumwittert, selbst bei der aktiven Truppe.

  • Der Wikipediabericht über den P26 ist sehr interressant. Anscheinend wusste das Parlament davon...


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    Bzw. es war verfassungsrechtlich in Ordnung.

  • Ich bin in der Nähe von Wald Michelbach aufgewachsen und habe nachdem ich die Dokumentation gesehen habe etwas danach gesucht und mich umgehört. Viele leben dort leider nicht mehr, die die Infos aus erster Hand haben. Es waren wohl Hobbyguerilla, die dem "rechten" Spektrum angehörten und von Amerikanern rudimentär in Sachen Waffen- und Sprengstoffgebrauch ausgebildet wurden. Da sich alles aber Mitte der 50er zutrug ist entsprechend wenig zu finden, der in der Doku kurz gezeigte Stollen kann zu bestimmten Zeiten besichtigt werden, dort wollte ich eigentlich auch Mal fragen, ob man dort vielleicht mehr weiss.
    Das Haus steht ja leider schon lange nicht mehr, die ehemaligen Nachbarn schauen aber griesgrämig und schreiben Kennzeichen auf wenn man da ohne Kamerateam auftaucht, aussteigt und ein bisschen durch den Wald spazieren geht!
    Ansonsten war die Lage taktisch gut, nicht weit weg von Mannheim (immer noch viel amerik. Militär), ein Katzensprung nach Heidelberg (dort war jahrelang das Oberkommando der US Streitkräfte in Europa), verschlafenes Kaff, Rhein, Main und Neckar sind von dort aus auch schnell und ohne durch grosse Städte zu müssen erreicht.


    Zu den Aufgaben gehörten wohl Sabotage, Ausschleusungen und Aufklärung.

  • Mail erhalten von Herrn Stoll vom ZDF:


    Ich möchte zur Diskussion zu den Stay-Behind-Depots vom 12.3.2014 etwas anmerken: Es handelt sich um zwei vom britischen Geheimdienst frühestens 1957 angelegte Depots einer bsiher unbekannten britischen Stay-Behind-Organisation im britischen Sektor West-Berlins. Sie wurden 1996 vom LKA Berlin nach einem Hinweis der Briten geborgen. Der Vorgang wurde bis 2014 verschwiegen. Die Anfrage der Linken geht auf meine Anregung zurück, nachdem das LKA mir die Auskzunft verweigerte. Mehr zum Thema und zu diesem Depotfund ist in unserenm Buch "Die Partisanen der Nato", Ch-Links-Verlag Berlin 2015, nachzulesen, S. 101 ff. Gruß Ulrich Stoll