Infusionen, intravenöse-/intraossäre Zugänge

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  • Wen selbst Ärzte Probleme haben Venen zu finden. Dan kann das für den Patienten sehr Schmerzhaft werden. Hat man Rollvenen wird es noch schmerzhafter... alles am eigen Leib erfahren und passiert jedesmal wieder.


    @ Wolfshund: Genau da liegt der Punkt, erstmal überwinden. Übermenschlich ist alles nicht man muss es nur wollen. Auch würde ich nicht herunterspielen was alles schief gehen kann. Meiner Frau wurde eine Schmerzstillende Spritze gegeben, danach hatte sie einen "Tennisball" großen Ballon unter der Haut und das auch noch während der Wehen. Alles nimmt man leicht bis irgendwann irgendwas gewaltig schief geht.

  • Moin @ll,


    ich möchte ungern irgendwelche Motivationen dämpfen. Aaaber... :traurig:


    Es ist wirklich nicht so schwer, unter "klinischen Bedingungen" Venenpunktion zu lernen und auch zu üben. Und wenn die liebe "Oberschwester Hildegard" (na, wer erinnert sich noch an den "Stationsdrachen" aus der Schwachsinnsklinik? :face_with_rolling_eyes:) ohne nennenswerte Palpation die bei genauem Hinsehen eigentlich unsichtbare Vene mit der orangen Viggo mit traumwandlerischen Sicherheit trifft, dann ist das wirklich keine Zauberei. Und so ganz nebenbei schaut sie einen an und sagt: "Siehst Du, ist doch ganz einfach, kannst Du auch!"


    Nein, die Frau hat 30 Jahre Erfahrung und kann das einfach. Da sieht das dann auch zu recht ganz einfach aus. Oder um es mit dem allergrößten Respekt zu sagen: Sie beherrscht ihr Handwerk ... :Gut:


    Um es kurz zu machen: Kunst kommt von Können und Können kommt vom Üben. Fertig!!!


    Meinereiner hat vom letzten 6 Wochen-Praktikum allein zwei Wochen in der Vorbereitung des urologischen OP-Bereichs verbracht. Dort wurden halt die meisten Eingriffe an einem Tag gemacht. Dementsprechend liefen dort die meisten Einleitungen und es wurden die meisten Zugänge gelegt. Und das sollen wir ja schließlich (unter anderem) lernen. Ich scheine mich nicht ganz doof angestellt zu haben, denn ich durfte sogar "straffrei" Privatpatienten vorbereiten, da durften außer dem Chef sonst nur noch die dienstälteste OP-Schwester dran. Selbst die Oberärzte aus der Anästhesie haben die Patienten nur vorbereitet, wenn der Chef gerade verhindert war...
    Aber glaubt ihr wirklich, ich würde von mir behaupten, ich kann jetzt unter allen Bedingungen einen Zugang legen? Nee, lasst man, ich bin doch nicht größenwahnsinnig...


    Klinisch ist das allein deswegen einfach, weil ...
    - der Patient liegt da in Ruhe und die OP ist erst in 20 Minuten.
    - Du kannst alles in Ruhe hinlegen und 2* checken.
    - Fein desinfizieren und ganz entspannt die gestaute Vene fühlen.
    - Dann nochmal Desi drüber und sauber abwischen.
    - Den Arm bei optimalen Lichtverhältnissen halten und fein im richtigen Winkel ansetzen. Mit leichtem Druck einstechen und jaaa, die Kammer am Mandrin füllt sich.
    - Jetzt den Stauschlauch entlasten und die Viggo weiterschieben während Du gleichzeitig den Mandrin gegenhältst.


    Alles schick, kurz abdrücken, die Infusion natürlich ohne "Blutbad" dran und siehe da es läuft, nichts wird "dick". Pflaster drauf und das Leben ist schön. Der Patient hatte vorher einen Druck von 130 zu 90 und hinterher auch. Gut Du hattest zwischendurch 210 zu 140, aber das gibt sich nachdem Du die erste Vene getroffen hast ... :grosses Lachen:


    Aber was ist ICE? Da liegt einer vor Dir, 56 Jahre, verletzt, in einer ordentlichen Blutlache, gerade mühsam verbunden und ist kreidebleich, dafür sagt er fast nix mehr. Puls ist kaum tastbar, dafür mal so bei 110/min (oh, oh, wie war das doch gleich, druck runter, kaum tastbar, dat iss doch bestimmt was unter hundert, der Puls hoch, Schockindex - jaaa hatter ...) Dein Fazit: "Der braucht Volumen - JETZT!!!"


    Also erst mal mit zitternden Händen die Infusion zusammengebastelt, verd*** wo sind denn die doofen Alkoholtupfer und die Handschuhe. Wierum wird jetzt der Stauschlauch zusammengesteckt, wie fühlt sich jetzt die Vene an, bekomme ich da noch ne rosane rein oder liebe doch zur Sicherheit blau????
    Irgendwann holst Du tiiiieeef Luft und stichst zu! Boah es kommt Blut ... also schnell den Mandrin raus und die Viggo rein und ... wieso geht das nicht weiter? Sch*** Venenklappen!!! Also ein Mikrometerchen zurück und die Infusion dran.


    Warum läuft das Sch***teil nicht?


    Nee, keine Idee?


    Na, vielleicht hättest Du mal den Stauschlauch aufmachen sollen... :grosses Lachen:


    Hat sich jetzt von den "Rettungsdienstbefahrenen" hier jemand wiedererkannt? :face_with_rolling_eyes:


    Es ist jedem von uns früher oder später mal so (oder anders) passiert. Und wer Euch weiss machen will, ihm sei das nie passiert, ihm könne das nicht passieren, dem solltet ihr im Team nicht Euer Leben anvertrauen! SCNR!


    Warum schreibe ich das so in aller poetischen Breite?
    Ich möchte Euch davor bewahren, zu glauben die Technik kann ich mal lernen und dann klappt das im Ernstfall schon "irgendwie". Nein, tut es nicht!!!
    In der Übungssituation ist das alles optimal, aber im Notfall sind die Venen "schlecht", winzig (klar, der Blutdruck ist ja wegen des Schocks im Keller), im Zweifel hab´ ich auf dem Handrücken einen halben Zentimeter hinter der Einstichstelle eine Venenklappe (und da mit sanfter Gewalt durch tut Scheineweh!) oder das Mistding platzt direkt. Und es ist genauso einfach in eine Vene rein zustechen, wie auf den anderen Seite wieder raus. Sie muss nur dünn genug sein, oder der Winkel fünf Grad zu steil...


    Bei uns in der Schule und bei meinen Praktikanten kriegen die Youngster eines dick ins Stammbuch geschrieben:


    Es ist nicht so wichtig, was Du kannst - es ist extrem wichtig, dass Du Deine Grenzen kennst!


    Denkt einfach mal drüber nach... :grouphug:


    Einen schönen Abend noch


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von Anubis83;202003

    Hat man Rollvenen wird es noch schmerzhafter... alles am eigen Leib erfahren und passiert jedesmal wieder.


    Was sind Rollvenen?

    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli

  • Rollvenen sind eine Erfindung von Leuten die keine Viggos legen können um eine Ausrede für ihre Unfähigkeit zu haben.... :Zunge raus:


    Nein im Ernst, Rollvenen werden so bezeichnet weil se sich unter dem Druck der Nadel zur Seite weg rollen. Das kommt vor allem bei schwachem Bindegewege oder sehr oberflächlichen Venen vor. Ist an sich kein Problem wenn man damit umzugehen weiß---> Vene mit 2 Fingern festhalten und dann die Haut drüber sehr straff spannen. Der Handgriff ist nen anderer als bei der normalen Punktion, auch kein Hexenwerk aber muss eben zusätzlich gelernt sein.

  • Hi !


    Zitat

    Und zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass Junkies das Spritzen auch nicht unter Aufsicht ihres Hausarztes lernen.


    Trotz alledem sind Komplikationen selten!
    Es ist nicht ausgeschlossen dass beim Üben etwas schwerwiegendes passiert, aber das Risiko ist geringer als hier dargestellt.


    Einspruch Euer Ehren !



    Wer Erfahrung im Umgang mit Menschen aus der Drogenszene hat
    ( Ich mag den oft nicht so gemeinten aber aus meiner Sicht schnell abwertenden Begriff Jubkie nicht sonderlich),
    der weiss wie schwer es ist, bei solchen Menschen einen passablen Zugang für eine Infusion zu finden.


    Nicht selten benutzt diese Patientengruppe für eigene Injektionen ganz abstruse Venen wie unter der Zunge oder die Vena dorsalis Penis oder halt leider auch oft zentrale Venen ( jugularis ext oder interna ) oder die Femoralvene.


    Da "IVAN" den betreffenden nicht so viel sagt ( Reihenfplge der Strkturen in der Leiste : I nnen, V ene, A rterie, N erv )
    gehts dann halt auch schon mal in die Arterie, was dann das Bein gefährdet, weil der Zigarettenfilter halt die Bröckelchen doch nicht so perfekt filtert und die Säure beim aufkochen nicht so der reine Balsam für die Gefäße sind.


    Also dass da auf der Straße nix passiert, da wiederspreche ich heftig.


    Mal ganz abgesehen von den Abszessen, den spetischen Metastasen und den Blutvergiftungen ( Sepsis) mal ganz abgesehen.



    Nur so Zwischendurch


    DocAlmi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Zitat

    Anubis83 [INDENT] Wen selbst Ärzte Probleme haben Venen zu finden. Dan kann das für den Patienten sehr Schmerzhaft werden. Hat man Rollvenen wird es noch schmerzhafter... alles am eigen Leib erfahren und passiert jedesmal wieder.


    @ Wolfshund: Genau da liegt der Punkt, erstmal überwinden. Übermenschlich ist alles nicht man muss es nur wollen. Auch würde ich nicht herunterspielen was alles schief gehen kann. Meiner Frau wurde eine Schmerzstillende Spritze gegeben, danach hatte sie einen "Tennisball" großen Ballon unter der Haut und das auch noch während der Wehen. Alles nimmt man leicht bis irgendwann irgendwas gewaltig schief geht.
    [/INDENT]


    Zum Thema "Rollvenen" hat sich schon TheHamster geäußert.


    Was deine Frau angeht:
    Was ist daran "gewaltig schiefgangen"? Es hört sich so an als sei die Vene geplatzt, dass passiert ständig bei irgendwelchen Patienten und ist absolut kein Problem.
    Die Wehen sind in diesem Zusammenhang auch vollkommen irrelevant.


    Zitat

    ksbulli
    Es ist nicht so wichtig, was Du kannst - es ist extrem wichtig, dass Du Deine Grenzen kennst!


    Deine Grenzen werden von deinem Können bestimmt.
    Je mehr Können, desto mehr Optionen.


    Es ist doch vollkommen egal, ob es im "Krisen-Notfall" erst beim dritten Versuch oder sogar überhaupt nicht geklappt hat!
    Wichtig ist, dass man die Chancen des Überlebens steigert und dazu muss man auch mal einen blauen Fleck riskieren.


    Zitat

    DocAlmi


    Also dass da auf der Straße nix passiert, da wiederspreche ich heftig.


    Mal ganz abgesehen von den Abszessen, den spetischen Metastasen und den Blutvergiftungen ( Sepsis) mal ganz abgesehen.


    Dennoch ist die Sepsis seltener als man erwarten könnte, wenn man von den Bedingungen eines Drogenkonsumenten ausgeht?

  • Hi !


    ich geb Wolfshund in ganz vielem recht, nur in der Komplikationsrate jetzt nicht unbedingt.
    Ich will jetzt nicht mopperig wirken und das Thema zu weit OT führen aber das



    Zitat

    Dennoch ist die Sepsis seltener als man erwarten könnte, wenn man von den Bedingungen eines Drogenkonsumenten ausgeht?


    sehe ich auch ganz anders.


    Erstens: Der Satz steht so da als ob es ein Fakt ist.
    Ist es aber nicht, es ist eine Meinung, da ändert auch das Fragezeichen am Ende nix.
    Bitte sei mir nicht böse wolfshund, mag kleinlich wirken aber ich achte eben fast schon als berufliche Deformität auf Kleinigkeiten.


    Also müsste es korrekt heissen: "Dennoch glaube ich dass die Sepsis seltener sei als die Bedingungen es vermuten lassen könnten."


    Woher kommt diese Meinung?
    Jetzt gehe ich davon aus, dass die wenigsten hier aktive Drogenkonsumenten sind und somit kaum wer hier Einblick in den tatsächlichen Alltag des Drogenkonsumenten hat.
    Es ist also das "Gefühl" vor eine Statistik, die zunächst nicht belegt werden kann.


    Jetzt is das mit dem Gefühl für Statistik so ne Sache.


    Beispiel Sadomasochismus: Zwischen 2-25% (beachtlicher Spielraum ! ) üben aktiv regelmäßig sadomasochistische Praktiken.
    Otto Normalo ist jetzt aber bieder und kennt keinen einzigen Menschen der ihm davon erzählt. (natürlich, denn wer erzählt schon ehrlich von seinen Vorlieben).
    Also könnte Otto zum Schluss kommen, dass es keinen Menschen in seinem Umfeld gibt, der aktiver Sadomasochist ist. Und da Otto ja ganz normal ist bzw. sich dafür hält, zweifelt er an, dass es soetwas tatsächlich gibt. ( Ok, es gibt ein paar "Spinner", wird Otto Normalo denken, aber die spielen keine Rolle, denn es sind nur gaaaaanz ganz wenige in seinem kleinen Weltbild)
    Ist aber nicht so.
    Denn Die Statistik, wenn sie gut ist, bezieht sich auf möglichst "Alle".


    Also lebt Herr Otto in seinem 6 Parteien Wohnhaus und wird nie auf den Gedanken kommen, dass mindestens einer in seinem Block im Schlafzimmer Peitschen, Lack und Leder und ein paar Aufhängevorrichtungen hat. Obwohl es so ist.


    Deshalb: Bei Statistiken soll man nicht seinen eigenen Gefühlen trauen sondern dem möglichst grossen Kollektiv.
    Dumm, das ausgerechnet in einem Forum zu schreiben wo es von Individualisten nur so wimmelt. ( Was mir sehr entgegen kommt, um ehrlich zu sein)



    Ich persönlich kenne in meinem Umfeld weder Sadomasochisten noch aktiv Drogenabhängige i.v. Konsumenten. ( Behaupt ich jetzt mal so :) )
    Aber beruflich habe ich mit beiden Gruppen nicht zu knapp zu tun.



    Zweitens: Wer will das so sagen?


    Das Patientenkollektiv der Drogenabhängigen ist ein Kollektiv, das sehr im Verborgenen ist und manchmal auch bleiben will.
    Die medizinische Versorgung dieser Patienten ist problematisch.
    Die meisten Obdachlosen trauen sich zum Beispiel nicht zm Arzt, weil sie sich schämen. Schämen im Wartzimmer zu sitzen und zu stinken, schämen wegen der eigenen Ungepflegtheit, schämen wegen der eigenen und ganz typischen Erkrankungen, schämen wegen der Ruinen im Mund, Angst vor Konsequenzen, Unwissenheit über Bezahlung und letzten Endes auch Schwierigkeiten der Selbstintegration in ein System, in dem sie die Verlierer sind, und das sie eigentlich auch ablehnen, usw usf...


    Dieses Patientenkollektiv siehst Du als ganz normaler Arzt seltenst bis nie.
    Deswegen gibt es z.B. Strassenambulanzen umd ein niedrigschwelliges Angebot für Obdachlose und oder Drogenabhängige darzustellen.


    Also: Es gibt eine enorme Dunkelziffer.


    Das Wesen der Dunkelziffer ist aber nun, dass sie eben dunkel ist. Man kann nicht mit ihr rechnen. Man kann sie weder irgendwo dazuaddieren noch abziehen, das geht einfach methodisch nicht. Wer das versucht, der manipuliert. (vgl. Statements zum unerlaubten Waffenbesitz in Deutschland. Je nach politischer Intention wird das herauf oder heruntergespielt. Das is das schöne an Dunkelziffern, die kann man so schön missbrauchen und keiner wird es je belegen oder wiederlegen können.)



    Also finde ich Aussagen wie : "Das ist selten" erstmal schwierig.



    Ich empfehle mal als Einstieg, auch mal um den Schweregrad der Komplikationen ( wusste gar nicht dass so viel Extremitäten amputiert werden ) zu sehen, die folgende Lektüre:


    Doktorarbeit über Injektionsassoziierte Erkrankungen
    intravenös Drogenabhängiger


    Im Literaturverzeichnis finden sich weitergehende Basis-Veröffentlichungen zum Thema.



    Gruss


    DocAlmi , Prof. Dr. Kümmelspalter !

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Hier klink ich mich aus. Komm nicht darüber hinweg das ein Kurs Jahrelange Praxis und Jahrelange Berufserfahrung ersetzen soll. Die Theorie kenn ich zu genüge. Gut nun kenne ich auch Examinierte Krankenpflegerinnen die solche Kurse belegt haben und nun munter und Fröhlich alte Leute quälen. .... für mich nix. Wer es kann sollte stolz drauf sein. Wer das auch unter WCS kann Hut ab.

  • Nunja der Kurs selber macht nich das können sondern das "dürfen" aus. Das ist wie beim Führerschein. Wenn man ihn hat DARF man fahren, KÖNNEN kann man es noch lange nicht.
    Und ich bin froh wenn Kollegen solche Kurse machen und es dann nach ner Zeit auch wirklich können wenn se es regelmäßig machen. Also weiß ich gar nicht was gegen solche Kurse auszusetzen ist......

  • Zitat von Anubis83;202162

    Gut nun kenne ich auch Examinierte Krankenpflegerinnen die solche Kurse belegt haben und nun munter und Fröhlich alte Leute quälen.


    1. Krankenpfleger brauchen diese Kurse nicht, da sie es in ihrer Ausbildung lernen.
    2. Das was du "quälen" nennst, ist ihr Job.
    3. Nadeln tun weh, deal with it!
    4. Ich mag munteres und fröhliches Krankenhauspersonal, du nicht?!

  • Nicht wirklich :verärgert:


    Wenn es nicht sein muss mache ich um alles was ein weißen Kittel hat einen riesen Bogen. :Sagenichtsmehr:
    Habe da so meine ganz eigenen Erfahrungen gemacht. (Bin in einem Krankenhaus mal einen Stockwerk tiefer als zuvor aufgewacht und war da auf der Krebsstation, worauf dann auch eine Schwester kam und mir sagte das die Entfernung des Tumors erfolgreich war. Welcher Tumor?????) :anxious_face_with_sweat: War nur da wegen meiner Hoden, habe sie mir mit einer LKW - Batterie auf der arbeit schwer verletzt.

  • Ich hatte die letzten Jahre auch die Freude Ersthelfer-Bravo fortzubilden, also inclusive periphervenöser Zugänge. Das Ganze auch nicht unter klinischen Bedingungen, sondern nachts um drei mit Lucie auf dem Kopf im Matschloch. Eine Nadel zu legen kann ich einem Schimpansen beibringen, da muss keiner Panik davor haben. Schwierig wird's bei der kreislaufinsuffizienten Omma oder dem Drucklosen Polytrauma. Da muss ich mich immer an einen Notarzt von der Charitè erinnern, mit dem ich gefahren bin: "Die jugolaris externa ist auch eine periphere Vene" :winking_face:
    Da ich mit der BIG schlechte Erfahrungen und mit dem EzIo wenig Erfahrungen habe, ist in meinem Rettungsrucksack eine FAST I für den Notfall. Man muss sich halt immer fragen, was man mit dem Zugang wirklich bezweckt. Ich wage zu behaupten, dass 75% der Zugänge die im deutschen Rettungswesen gelegt werden unnötig und zugleich rechtlich unzulässig sind - sofern ohne Notarzt. Bevor einer sich damit beschäftigt wie man eine Nadel in eine Vene friemelt, sollte er wissen was er eigentlich reinlaufen lassen will und warum. Beim Thema Volumensubstitution scheiden sich ja schon in der Fachwelt die Geister - was will ein Laie dann verabreichen? Ich leg mir auch schonmal einen Perfalgan-Tropf am morgen danach, ob das jeder so machen sollte sei mal dahingestellt.
    Interessant ist zB. auch die Erkennung der Viggo-Farben unter Rotlicht. Ich wollte meiner Frau mal auf einem Lehrgang eine Nadel in den Handrücken legen - ich hätte schwören können es war rosa. Dumm nur, das Orange unter Rotlicht rosa aussieht :unschuldig: Eine Nadel nur mit einer Kerze als Beleuchtung ist auch nicht so einfach - muss man alles geübt haben, sofern man es denn braucht.
    Wie es mit der Infektionsrate aussieht, kann ich nicht sagen. Ich werfe die Patienten immer entweder in die MedEvac-Maschine oder geb sie in der Notaufnahme ab. Mit der Sepsis kann sich dann der Arzt rumärgern - für irgendwas haben die Jungs ja auch studiert :face_with_rolling_eyes: Horrorgeschichten von punktierten Arterien, tauben Extremitäten und was weiß ich noch alles, habe ich persönlich noch nicht erlebt - mag aber in lustigen Statistiken durchaus eine Rolle spielen.


    horridoh

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Zitat von Corvinjus;202359

    IMit der Sepsis kann sich dann der Arzt rumärgern - für irgendwas haben die Jungs ja auch studiert :face_with_rolling_eyes:
    horridoh


    Diese Aussage finde ich absolut nicht witzig und ich denke du solltest nochmal über sie reflektieren. Sepsis hat trotz optimalster Versorgung eine sehr hohe Morbidität und Mortalität und die Grundlagen für das Outcome werden - wie so oft - häufig schon in der Präklinik gelegt. Auch wennd er "Kutscher" das so nicht weiß und/oder wahrnehmen will.
    Das man unter echten Gefechtsbedingungen nicht optimal steril arbeiten kann ist denke ich allen klar. Trotzdem sollte man Hygiene gerade unter dem Aspekt Sepsis absolut nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    Zum Einstieg in die Themaktik kann ich z.B. Wrede et al. Sepsis in der Notfallmedizin - Erkennen und initiale Therapie Notfall + Rettungsmedizin 8/2014 empfehlen.
    Gerne bei Bedarf auch via PN.

    Take care!

  • Zitat von Hunted;202420

    Diese Aussage finde ich absolut nicht witzig und ich denke du solltest nochmal über sie reflektieren. Sepsis hat trotz optimalster Versorgung eine sehr hohe Morbidität und Mortalität und die Grundlagen für das Outcome werden - wie so oft - häufig schon in der Präklinik gelegt. Auch wennd er "Kutscher" das so nicht weiß und/oder wahrnehmen will.
    Das man unter echten Gefechtsbedingungen nicht optimal steril arbeiten kann ist denke ich allen klar. Trotzdem sollte man Hygiene gerade unter dem Aspekt Sepsis absolut nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    Zum Einstieg in die Themaktik kann ich z.B. Wrede et al. Sepsis in der Notfallmedizin - Erkennen und initiale Therapie Notfall + Rettungsmedizin 8/2014 empfehlen.
    Gerne bei Bedarf auch via PN.


    Das kam falsch rüber. Natürlich achte ich auf möglichst steriles / keimarmes arbeiten. Ob man jetzt immer die 30s abwartet nach der ersten Desinfektion, dann wischt und nochmal sprüht bezweifel ich jetzt mal. Dienstlich verwende ich zwei Alko-Tupfer vor dem stechen. Es ist halt so, dass man als Mitglied der präklinischen Abteilung von vielen Spätfolgen, Nebenwirkungen und Reaktionen schlichtweg nichts mitbekommt. Da sind die Ärzte / Pfleger in den Kliniken halt eher "in der Bütt".
    Bei invasiven Maßnahmen aller Art unter Gefechtsbedingungen erhält sowieso jeder Patient Antibiose i.V. oder zumindest oral vom Ersthelfer. Bei hohen Keimzahlen stellt das Infektionsrisiko nochmal eine ganze andere Gefahr dar, wie bei der Standard-Viggo im RTW.
    Das viel Wichtigere ist in meinen Augen jedoch, erstmal abzuwägen, ob der Zugang denn überhaupt präklinisch gemacht werden muss - da würde man sich schon einige Gefahrenquellen einsparen. Auf der Straße ist schließlich nicht in der Notaufnahme, aber das predige ich auch schon ewig... Was habe ich schon unnötige Maßnahmen im Rettungsdienst gesehen, aber wenn man "scoop and run" propagiert stellt man ja ganze Berufsgruppen in Frage - lächerlich.

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Corvinius,


    danke für Deine Klarstellung! Mir zuckten bei Deinem vorangegangenem Post schon die Finger zum "Dislike", was so retrospektiv ungerechtfertigt gewesen wäre...


    Du bist manchmal ein wenig zu "plakativ" in Deiner Darstellung. :face_with_rolling_eyes:


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von DocAlmi;202109


    Beispiel Sadomasochismus: Zwischen 2-25% (beachtlicher Spielraum ! ) üben aktiv regelmäßig sadomasochistische Praktiken.



    Uuuups, wie kommst Du auf die Zahl ?


    Ich hätte jetzt mal gedacht, dass die meisten Menschen auf Kuschelsex stehen ....


    Zitat von DocAlmi;202109

    Otto Normalo ist jetzt aber bieder und kennt keinen einzigen Menschen der ihm davon erzählt. (natürlich, denn wer erzählt schon ehrlich von seinen Vorlieben).


    Na gut, immer noch Kuschelsex, aber vielleicht am Strand, im Wald, auf der Wiese, auf Düne Nr. 7 in der Sahara ... :)


    Zitat von DocAlmi;202109

    Also könnte Otto zum Schluss kommen, dass es keinen Menschen in seinem Umfeld gibt, der aktiver Sadomasochist ist.....



    Also lebt Herr Otto in seinem 6 Parteien Wohnhaus und wird nie auf den Gedanken kommen, dass mindestens einer in seinem Block im Schlafzimmer Peitschen, Lack und Leder und ein paar Aufhängevorrichtungen hat. Obwohl es so ist.


    Sind die wirklich so häufig ????




    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Frag mal Dr. Google nach Sadomasochismus und Prävalenz. Oder Sexuelle Deviation bzw. Paraphilie + Prävalenz. Ist sehr interessant...

    Take care!

  • Hallo, ...


    Also ich hohle mir das ganze Zeug wie Spritzen, Kanülen, Nadeln, Flickzeug eigentlich dafür, dass man mich oder meine lieben wieder "lebensfähig" bekommt, und nicht dazu auf "gereinigte" oder so zurück greifen zu müssen.


    Mich oder jemand anderen an ne Nadel "anzuschließen" würde ich mich nicht trauen.


    Allerdings weiß ich auch, das es in DE-Krankenhäusern viele nicht können!


    Vieles können sie da nicht so wirklich!


    Und da spreche ich glaube ich aus Erfahrung, ...


    Meine "Ex" wäre beinahe wegen einen Kaiserschnitt verblutet, ... und meine Tochter hat einen angeborenen Herzfehler.


    Was die meine kleine bisher schon mit Nadeln richtig gequält haben ist nicht mehr normal!


    Ich habe in deutschen Kliniken durchaus schon viel "Mist" gesehen.
    ( Beide Elternteile mit Krebs begleitet.)


    Aber wenn ich in DE sterben möchte, würde ich nach Bielefeld Bethel gehen!


    Zum Glück habe ich nun ja frei Wahl, ... und mit Sicherheit nicht in DE!


    Schöne Grüße, Mike


    PS, ... meine Spritzen und Nadeln aus dem Auto wurden auch hier schon mal bei einen Verkehrsunfall ( Bus ) verwendet!
    Die Sanis freuten sich wirklich etwas mehr "Material" zu haben, ... das klappte aber erst richtig als ich der "Tante" aus der Apotheke ihren Laden aufmachen liess, ... mit unterstütztung von Polizei!


    Anzumerken wäre hier ist kein Erstehilfe- Set-Kasten Pflicht im Auto!


    Das Ding aus der Apotheke beinhaltet eigentlich nur Flüssigkeiten, und etwas Pflaster! ... ein Witz!