Infusionen, intravenöse-/intraossäre Zugänge

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  • Da sich in diversen Unterforen zZt. viel gefährliches Halbwissen über Infusionstherapie und verschiedene Zuggangswege anhäuft würde ich darum bitten das hier zusammenzuführen.


    Das Thema Infusionen bevorraten taucht immer mal wieder in Prepperkreisen auf, insbes. in den US-Foren ist es recht beliebt.


    Mal 2-3 Sätze vorab von mir, ich las vor einigen Tagen hier sinngemäß, ich hab jetzt mal einen i.v. Zugang (mit einer Kinderkanüle) gelegt und weiß jetzt wie das geht... dem ist mit nichten so, ich habe in meinem Leben irgendwas zwischen 200 und 1000 Zugängen gelegt und versemmele immer noch unter klinikbedingungen Punktionen, bei Stress/Dunkelheit/Schock etc. sieht das sicherlich nicht besser aus.


    Außerdem stellt sich mir oft die Frage Infusion und dann? Ein großes Trauma wird auch durch eine Infusion nicht geheilt, sondern "nur" die Überlebenszeit verlängert. Dennoch bedarf es einer chirurgischen Versorgung. Deshalb verzichte ich im BoB auch auf Infusionszubehör.


    Ich belasse es erst mal dabei und hoffe, das die teilweise sehr guten Ansätze die sich zB. im Bereich: "was habe ich heute für meine Vorbereitung getan" angesammelt haben hier zusammenfinden oder ggf. von den Mods zusammengeführt werden.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Danke für die Erstellung des neuen Threads, in den anderen Bereichen war das wirklich zu Off-Topic um sinnvoll darüber diskutieren zu können.

    Zitat von Frequenzkatastrophe;167331

    Mal 2-3 Sätze vorab von mir, ich las vor einigen Tagen hier sinngemäß, ich hab jetzt mal einen i.v. Zugang (mit einer Kinderkanüle) gelegt und weiß jetzt wie das geht... dem ist mit nichten so, ich habe in meinem Leben irgendwas zwischen 200 und 1000 Zugängen gelegt und versemmele immer noch unter klinikbedingungen Punktionen, bei Stress/Dunkelheit/Schock etc. sieht das sicherlich nicht besser aus.


    Gerade deshalb wäre es vielleicht interessant nur IO Zugänge mitzuführen, da werden die feinmotorischen Fähigkeiten weniger auf die Probe gestellt und man muss "nur" die richtige Positionierung erlernen.


    Zitat

    Außerdem stellt sich mir oft die Frage Infusion und dann? Ein großes Trauma wird auch durch eine Infusion nicht geheilt, sondern "nur" die Überlebenszeit verlängert. Dennoch bedarf es einer chirurgischen Versorgung. Deshalb verzichte ich im BoB auch auf Infusionszubehör.


    Es muss ja nicht immer ein Polytrauma sein, dass eine Infusion benötigt.
    Bei Verbrennungen, Noro-Virus, Exsikose, Hypoglykämie und ähnlichen Problemen benötigt man ebenso einen intravenösen Zugang, bis die orale Zufuhr von Flüssigkeit und Medikamenten möglich ist.

  • Bei einem SHTF hat man aber oft nicht die Möglichkeit herauszufinden, was da nun die Ursache für die aktuelle gesundheitliche Krise ist. Sinn macht sowas nur, wenn eine medizinische Versorgung gewährleistet ist, diese aber nur "etwas" länger brauchen würde, bis sie einen erreicht.
    Ich möchte einem "normalen" Rettungssanitäter (zumindest einem in Österreich ausgebildeten) das Fachwissen absprechen um i.v.-Zugänge sinnvoll nutzen zu können, sowie jedem, der nie eine einschlägige Ausbildung gemacht hat. Selbst Krankenpfleger haben nicht immer ausreichend Wissen. Am Ende sind Zugänge jeglicher Art nur zusätzliche Eintrittspforten für Keime - für eine bereits geschwächte Person das sichere Todesurteil.


    Im Endeffekt sollte ein durchschnittlicher Prepper sich eher darauf Konzentrieren nur eine erweiterte 1.-Hilfe Ausrüstung bereit zu legen und dafür sorgen, seine Bedarfsmedikamente auf Vorrat zu haben.
    Mehr kann man natürlich niemanden verbieten, es sollte aber eher unter dem Aspekt geschehen, dass man was da hat, auf das zur Not eine Fachperson zugreifen kann, wenn man krank zu Hause liegt. Nicht, weil man glaubt, man kann einen Arzt ersetzen.


    Infusionen und deren Zugänge jeglicher Art sind, meiner Meinung nach, für Laien absolut nicht sinnvoll.


    Grüße
    Basmyr

  • I.v. Zugänge muß man regelmässig üben, um im Notfall diese sicher legen zu können, die Frage ist für was will man dann infundieren?
    Für welche Situationen benötigt man diese? Da sollte man medizinisch schon gut ausgebildet sein. Für Wann ist mit medizinischer Hilfe zu rechnen?


    Nichts gegen diese Fähigkeit, aber ich finde es wichtiger gut und steril zu verbinden, eine Fraktur schienen zu können, eine sachgerechte stabile Seitenlage zu machen, richtig reanimieren zu können.
    Sind diese Fähigkeiten vorhanden, dann ist man schon für viele Fälle ausgerüstet bis medizinische Hilfe eintrifft.


    Natürlich wenn man jetzt in der Wildnis lebt, keine medizinische Hilfe erwarten kann, da ist eine Infusionsbehandlung bei einer schweren Durchfallerkrankung sinnvoll, wenn einer einen insulinpflichtigen
    Diabetes hat, dann sollten die Angehörigen ein Blutzuckermessgerät bedienen könne,n um die Massnahmen gegen eine Unterzuckerung einleiten zu können.


    Aber trotzdem übt weiter, in der Katastropfe könnt ihr euch als med. Hilfspersonal nützlich machen und dadurch evtl. Vorteile haben.


    Jonn

  • Sorry Basmyr, (für das "dislike" ) aber das sehe ich in vielen Dingen komplett anders.


    Du selbst weißt am besten das es als erstes gilt mal die Begrifflichkeiten (RettSan/RettAss/KP) auseinander zu halten.
    Dann kommt es (in meiner Betrachtung) immer auf das sog. "Level of Ambition" an. Mein alter Herr ist Krankenpfleger und hat knappe 15 - 20 Jahre Dienst an einer großen Uni-Klinik geleistet. Hier im Rhein-Neckar-Kreis wird ja seit jeher nach Rendevouz-System mit NEF gearbeitet (es komt ja mehr oder weniger von hier). Und (ich lehne mich jetzt mal gaaaaanz weit aus dem Fenster) ich wage zu behaupten das gerade die Pfleger mit 10-20 Jahren Erfahrung auf dem NEF mit im Schnitt 10 Einsätzen pro Tag und einem Anteil von 10% Polytraumen, und zusätzlichem klinischem Arbeiten auschließlich in Poliklinik/Unfallambulanz/Schockraum, durchaus profunde Kenntnisse im Bereich Traumatologie/Notfallmedizin hat, die wahrscheinlich sogar über die eines durchschnittlichen Allgemeinmediziners WEIT hinausgehen, der Änasthestist auf dem gleichen Auto hat natülich wieder tiefere Kenntnisse, häufig dafür aber weniger Erfahrung...Weil meistens (zumindest früher) die jungen Anästhesisten und Chirurgen aufs NEF gekommen sind.


    Um auf das Level of Ambition zurück zu kommen... Ich selbst habe zu der (i Bevölkerungsschnitt) schon hervorragenden EH-Ausbildung bei der Bundeswehr noch einen entsprechenden weitergehenden Lehrgang besucht, der mich (in Extremis und im Einsatz) zur Durchführung invasiver Maßnahmen berechtigt (IV/IO-Zugang, Entlastungspunktion n. Monaldi). Natürlich alles nur nach Algorithmus (TCCC bzw. PHTLS). Und natürlich bin ich für jemanden mit Pneumothorax hilfreicher als für jemanden mit Appendizitis. Weil in meinem Fall, einfach nur geschaut wurde, was sind in den heutigen Einsatzszenaren die häufigsten Verletzungsmuster mit Todesfolge und wie kann man eine schnelle Behandlung (Stichwort: "platinum five minutes") auch ohne Anweseinheit von ärztlichem/medizinischem Personal in unmittelbarer Umgebung sicherstellen.


    Und genau für diese Fälle wurde ich ausgebildet. Ein Ophtalmologe ist bei einer Amputationsverletzung auch nur eingeschränkt hilfreich...


    Ich bleibe trotzdem ein Laie, habe aber ein gewisses "Grundwissen" (ich hab auch kein Problem damit wenn das von Fachpersonal als gefährliches Halbwissen bezeichnet wird). Und dieses Grundwissen, wie lege ich einen Zugang, wie versorge ich z.B. eine Schusswunde oder Amputationsverletzung usw. kann, bei entsprechender Weiterbehandlung durch Fachpersonal den Unterschied durch Leben und Tod ausmachen. Das heißt noch nciht das ich mir anmaße einen Arzt ersetzen zu können, aber ich kann jemanden vielleicht so lange am leben erhalten, das der Arzt überhaupt noch eine Chance hat etwas auszurichten.


    Und wenn du die gefahr durch Keime ansprichst, ist eben die Frage, wie lange dauert es, bis qualifizierte medizinische Versorgung sichergestellt werden kann. Weiß ich das es überhaupt nicht dazu kommen wird, muss ich mich angesichts der knappen Ressourcen fragen, ob es dann überhaupt Sinn macht, ein Kanüle, ein Infusionsbesteck und evtl. noch diverse Beutel NaCL zu verbrauchen oder ob ich das unweigerliche damit nicht nur hinauszögere (Triage im Kopf).


    Deswegen sehe ich das etwas anders. ODer wir meinen das gleiche, setzen die Level eben anders bzw. reden aneinender vorbei.


    Ist trotzdem nicht böse gemeint!


    Gruß nach Salzburg (und Umgebung)


    DBB

  • Hallo DBB,


    ich fühle mich von dir falsch verstanden.


    Zitat von De_Ba_Be;167353


    Du selbst weißt am besten das es als erstes gilt mal die Begrifflichkeiten (RettSan/RettAss/KP) auseinander zu halten.


    Habe ich doch, denn ich habe bewusst nur den Rettungssanitäter benannt. Da ich selber als ein solcher ausgebildet wurde und weiß was gelehrt wird, weiß ich auch, dass im Rahmen der Ausbildung das Thema Pharmakologie nicht gelehrt wird. RettAss habe ich bewusst nie erwähnt. (Bezogen natürlich nur auf die Österreicher, wie hervorgehoben, da ich die deutsche Ausbildung nicht kenne)


    Zitat von De_Ba_Be;167353


    Mein alter Herr ist Krankenpfleger und hat knappe 15 - 20 Jahre Dienst an einer großen Uni-Klinik geleistet. Hier im Rhein-Neckar-Kreis wird ja seit jeher nach Rendevouz-System mit NEF gearbeitet (es komt ja mehr oder weniger von hier). [...] ich wage zu behaupten das gerade die Pfleger mit 10-20 Jahren Erfahrung auf dem NEF mit im Schnitt 10 Einsätzen pro Tag und einem Anteil von 10% Polytraumen, und zusätzlichem klinischem Arbeiten auschließlich in Poliklinik/Unfallambulanz/Schockraum, durchaus profunde Kenntnisse im Bereich Traumatologie/Notfallmedizin hat, die wahrscheinlich sogar über die eines durchschnittlichen Allgemeinmediziners WEIT hinausgehen, der Änasthestist auf dem gleichen Auto hat natülich wieder tiefere Kenntnisse, häufig dafür aber weniger Erfahrung...


    ich habe nicht das Gefühl, in meinem Post irgendetwas geschrieben zu haben, was deiner Meinung entgegen spricht. Einschlägige Ausbildung und Erfahrung sind in deinem Beispiel ja vorhanden.
    Oder meintest du das im Bezug auf "Selbst Krankenpfleger haben nicht immer ausreichend Wissen."? Die Hervorhebung ist von mir, um zu zeigen, dass ich es nicht per se ausgeschlossen habe, dass Pflegefachpersonen was wissen. Ich möchte aber bemerken, dass es sehr wohl viele Krankenpfleger gibt, die im Rahmen ihrer Tätigkeiten keine i.v.-Zugänge legen, und/oder in Bereichen arbeiten, wo Notfallmanagement nur selten, und meist nicht in sehr umfangreichen Maße, vorkommt. Deswegen "nicht immer".


    Zitat von De_Ba_Be;167353


    Und genau für diese Fälle wurde ich ausgebildet.


    Und ich habe meine Einschränkung nur bei denen zum Ausdruck gebracht, die nie eine einschlägige Ausbildung gemacht haben. Ich denke, auch hier sind wir d'accord.


    Zitat von De_Ba_Be;167353


    Deswegen sehe ich das etwas anders. Oder wir meinen das gleiche, setzen die Level eben anders bzw. reden aneinender vorbei.


    Ich habe komischerweise das Gefühl, das wir es eigentlich gleich sehen :winking_face:


    Zitat von De_Ba_Be;167353


    Sorry Basmyr, (für das "dislike" )
    [...]
    Ist trotzdem nicht böse gemeint!


    Alles gut, ich empfinde deine Äußerungen nicht als beleidigend. Und deine Meinung sollte dir auch nicht leid tun, wieso auch? :)
    Es tut eher mir leid, dass ich wohl meine Meinung nicht eindeutig genug zum Ausdruck gebracht habe.


    Grüße
    Basmyr

  • Alles gut... War ein Verständnisproblem an meinem Ende. Wenn ich das ganze nochmal lese (mit den Ergänzungen von deinem zweiten Post) sind wir sogar sehr nahe beieinander was unserer Meinungen angeht :winking_face:


    Also, Ge-Un-Disliked und Like geklickt :winking_face:


    Ich habe manchmal den Eindruch das ich in meiner Argumentation dazu neige, bzw. Leuten das Gefühl vermittle, sie persönlich anzugreifen, was nie meine Absicht ist, deswegen die "Watte" drumrum :winking_face:


    :gratuliere:

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;167331


    Mal 2-3 Sätze vorab von mir, ich las vor einigen Tagen hier sinngemäß, ich hab jetzt mal einen i.v. Zugang (mit einer Kinderkanüle) gelegt und weiß jetzt wie das geht... dem ist mit nichten so, ich habe in meinem Leben irgendwas zwischen 200 und 1000 Zugängen gelegt und versemmele immer noch unter klinikbedingungen Punktionen, bei Stress/Dunkelheit/Schock etc. sieht das sicherlich nicht besser aus.


    Außerdem stellt sich mir oft die Frage Infusion und dann? Ein großes Trauma wird auch durch eine Infusion nicht geheilt, sondern "nur" die Überlebenszeit verlängert. Dennoch bedarf es einer chirurgischen Versorgung. Deshalb verzichte ich im BoB auch auf Infusionszubehör.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Auch nach knapp 500 oder mehr i.V. Zugängen und 20-30 i.O. Zugängen muss ich sagen das ich I.V.´s immer wieder mal versemmle und die 20 i.O.´s kommen ja auch nicht daher das ich der King of iV bin :winking_face: Man muss sich auch im klaren sein das eine gelbe Kindervygo ne ganz andere Sache ist wie ne graue oder orangene die man bei nem Polytrauma bräuchte.


    Und Infusionen sind gut, ich habe einige im Notfallrucksack (nicht BoB sondern der rettungsdienstliche im Auto) Solang ich mim Auto unterwegs bin hab ich den also auch dabei ABER: wie bereits geschrieben sollte man sich überlegen wozu? Was bringen 2 Jonosteril wenn die unten aus dem abgerissenen Bein wieder raus laufen. Wirklich was bringen tun die im SHTF nur z.B. beim Norovirus was um sich Vomex zuzuführen was auch drin bleibt. ;D




    Zitat von Wolfshund;167337


    Gerade deshalb wäre es vielleicht interessant nur IO Zugänge mitzuführen, da werden die feinmotorischen Fähigkeiten weniger auf die Probe gestellt und man muss "nur" die richtige Positionierung erlernen.


    Es muss ja nicht immer ein Polytrauma sein, dass eine Infusion benötigt.
    Bei Verbrennungen, Noro-Virus, Exsikose, Hypoglykämie und ähnlichen Problemen benötigt man ebenso einen intravenösen Zugang, bis die orale Zufuhr von Flüssigkeit und Medikamenten möglich ist.


    Hast du mal nen IO bekommen? Also für nen Norovirus ne IO zu legen machst nur einmal, danach wurdeste erschlagen von deinem "Opfer" :grosses Lachen:



    Zitat von jonn68;167347


    Aber trotzdem übt weiter, in der Katastropfe könnt ihr euch als med. Hilfspersonal nützlich machen und dadurch evtl. Vorteile haben.


    Nein ich glaube selbst im SHTF Fall wird ohne Papiere dich keiner an nen Zugang lassen...



  • Dein erstes Argument "ich kenne die Ursache nicht" ist... Merkwürdig...
    Was willst du damit sagen? Eine Verbrennung oder Wunde erkennt jeder, Durchfall und Erbrechen auch.



    Auf Punkt zwei bin ich schon eingegangen, tue es aber gerne erneut:
    Bei starkem Flüssigkeitsverlust kann eine Infusion lebensrettend sein, ohne das eine weitere Behandlung notwendig wird.


    Bei Schwerverletzten mag das anders sein, aber selbst bei denen ist "etwas mehr Zeit" besser als "sofort tot".
    Das ist bei der Bevorratung von Lebensmitteln nicht anders, da kauft man sich auch nur Zeit.


    Nun zu Punkt drei, der mich wohl am meisten in Rage bringt:
    Das Fachpersonal das IV Zugänge legen darf, hat auch entsprechendes Wissen.
    Gerade im Rettungsdienst ist das Wissen hierzu besonders groß, da das Personal im Zweifelsfall eigenverantwortlich entscheiden muss.
    Scheinbar gehörst du aber zu den Leuten die Rettungsdienstpersonal noch für "Krankenwagenfahrer" und "Träger" halten, sonst würdest du sie nicht auf die gleiche Höhe wie jemand der "noch nie eine einschlägige Ausbildung gemacht hat" stellen.



    Die Behauptung mit den Keimen ist Schwarzmalerei, in der Realität äußerst selten und im Vergleich zum (lebensrettenden) Nutzen irrelevant.





    Ein Liter Jonosteril bringt so schnell keinen um, kann aber bei richtiger Anwendung auch Leben retten.
    Warum sollten interessierte Prepper die Fähigkeit der intravenösen Infusion also nicht erlernen?





    Zitat

    Was bringen 2 Jonosteril wenn die unten aus dem abgerissenen Bein wieder raus laufen.


    Ja ne, so schlau die Blutung zu stoppen bin ich auch.
    Danach machen die Jonos dann den Unterschied, aber das weißt du ja alles selber...


    Zitat

    Hast du mal nen IO bekommen? Also für nen Norovirus ne IO zu legen machst nur einmal, danach wurdeste erschlagen von deinem "Opfer" :grosses Lachen:


    Nein, du? :peinlich:


    Das der IO nur zum Einsatz kommen sollte, wenn es unumgänglich ist, sollte klar sein.

  • Hallo Wolfshund,


    Natürlich gibt es Krankheiten und Unfälle, wo die Ursache klar ist - aber gerade bei Krankheiten eben nicht immer. Ich bin dabei auf einen möglichen SHTF-Fall eingegangen, bei dem die medizinische Versorgung nicht ausreichend gesichert ist - also auch kein Blutlabor oder Ultraschall gemacht werden kann. Man kann raten und vermuten, aber dass sollte dann wirklich nur jemand machen, der es kann.
    Auch habe ich mich weiters schon ausreichend erklärt, dass ich von österreichischen Rettungssanitätern sprach. Diese haben nicht die Ausbildung, einen i.v.-Zugang zu legen zu dürfen. Und auch habe ich erwähnt, dass ich selbst diese Ausbildung genossen habe, also weiß, dass dem wirklich so ist. Weitreichender ausgebildete Personen wie Notfallsanitäter oder Rettungsassistenten habe ich bewusst nicht als "nichtbefähigt" genannt (doppelte Verneinung). Aber ich kann nicht jede Berufsgruppe einzeln aufzählen und erwähnen.
    Rettungspersonal in seiner Gesamtheit finde ich übrigens total toll und habe etliche Freunde dort, die sehr fähig sind in dem, was sie tun.


    Zu meiner Behauptung mit den Keimen: Ich denke, dass von einem Laien gelegter und versorgter i.v.-Zugang in einem SHTF-Fall, eine Infektionsgefahr sehr sehr hoch ist. Und wie tödlich eine zusätzliche Infektion selbst bei vorhandener medizinischer Versorgung sein kann, sehe ich bei mir auf der Arbeit. Ich sehe auch viel Fachpersonal (auch Ärzte), die einen i.v.-Zugang nur legen können, wenn sie auf die desinfizierte Stelle nocheinmal drauffassen. Ein Keim auf diesen Wege umgeht jegliche Barriere und ist direkt im Blut. Muss natürlich nicht schiefgehen, aber es kann.


    Oder kurz: Ich vertrete die Meinung, dass Laien keine i.v.-Utensilien lagern brauchen, außer sie halten es bereit, damit eine Fachperson sie dann damit versorgen kann. Fachpersonen bleiben Fachpersonen, die können und sollen das machen, was sie können. Nur Fachleute können die Entscheidung treffen, ob nun der Schaden oder Nutzen überwiegt.


    Ähnlich wie bei Da_Be_Ba denke ich, dass wir eigentlich ähnlicher Ansicht sind, aber ich glaube du hast etwas überlesen und es ein wenig persönlich genommen. Vieleicht lags an der späten Stunde.


    Grüße
    Basmyr


  • DIR ist das klar, mir ist das klar und vielen anderen auch... Aber es war eben etwas schwammig formuliert und deswegen wollt ich das nur, sarksastisch wie ich bin, noch mal klar ausdrücken... Sry der ging nich persönlich gegen dich...

  • @ Hamster
    Mich wird man bestimmt einen i.v. Zugang legen lassen....


    Ich meinte im absoluten Katastrophenfall, wo es Nadeln etc gibt, aber keine Helfer, dann wird man schon nachfragen, ob jemand Erfahrung hat, klar wird man das Können erst überprüfen und dann ihn an den Patienten ranlassen. Natürlich eine sehr theoretische Situation.


    Generell braucht der Laie diese Dinge nicht.

  • Nun, in Deutschland hantiert mit diesen Nadeln (Braunülen und Co.) jedes Piercingstudio ohne besondere fachliche Ausbildung des Personals. Sie müssen nur ein Zeugnis vom Gesundheitsamt haben, dass sie "Sterilisation" buchstabieren können.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Bei uns hat die Bevorratung von Infusionsmaterial einen einfachen Grund.
    Im Fälle des Totalzusammenbruchs rechne ich mit massivem Steigen von Durchfallerkrankungen mit all ihren negativen Folgen.
    Eine Regeneration des Wasserhaushaltes erfolgt mittels Infusion einfach effizienter.


    gruß



    Tid


  • Hi Foris,


    ja ich weiss schon, diese Aussage trifft auf mich zu und der Anfang dieses Themas ist https://www.previval.org/forum/showthread.php/29461-Der-große-Was-habe-ich-Heute-für-meine-Preparedness-getan-Thread?p=166984&viewfull=1#post166984, ich habe das so geschrieben, aber bitte alles anhängen was ich
    geschrieben habe.... auch danach
    Irgendwo an einer anderen Stelle habe ich auch geschrieben dass wir in unserem Prepperkreise Rettungssani, Pfleger im Unispital, Aerztin haben
    und die sind die Fachleute für mich, ich sammle aber trotzdem Material für ein Szenario wo man Spezis hat aber mit leeren Händen sind
    auch Diese nur beschränkt handlungsfähig.
    Des weiteren bin ich natürlich Deiner Meinung :Gut:......aber mal anfangen zu üben mit Fachleuten zusammen kann nicht schaden
    denn in einem SHTF Fall sieht es natürlich anders aus, aber statt schreiend wegzurennen und nichts zu tun oder wenigstens handeln und man hat es wenigsten versucht, sind für mich halt trotzdem wichtige Unterschiede. :lachen:


    Zitat

    Aber nein doch, ich fasse das nicht als Kritik an mich auf, ich sage nur
    das es gut ist wenn man weiss wie es geht und man es auch schon üben konnte.
    Wenn es speziell wird braucht man Profis und nicht mich, ich kann kein Notfallmediziner ersetzen, die
    lernen und üben, man da kann ich nur den Hut heben von derer Leistung und Wissen.
    Darum "Was habe ich Heute für meine Preparedness getan?"
    Ich denke wir sollten wieder zurück zu diesem Thread finden.

  • Diese Aussage trifft sicherlich auch auf Dich zu, ich finde das aber auch nicht so tragisch. Die Diskussion die in dem Bereich entstanden ist fand ich ganz gut, nur leider dort deplatziert, das findet in 3 Monaten niemand mehr, daher habe ich das Thema hier eröffnet.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Ich denke, wenn man weiß was man damit tut, weil man eine entsprechende Ausbildung Arzt/Pfleger/Sanitäter hat, schadet es sicherlich nicht entsprechendes Material daheim zu haben.


    In einem BOB denke ich allerdings auch, dass es deplatziert wäre, dass ist etwas für eine Notfalltasche/Notfallrucksack z.B. im Auto oder eben im Vorratskeller. Wenn die Situation in einem SHTF-Szenario allerdings so schlimm ist, dass ich ohne Auto nur mit meinem BOB die Flucht zu Fuß antreten muss (mir fällt ein solches Szenario zwar nicht wirklich ein), dann ist das letzte was ich brauche ein i.V.-Zugang und eine Infusion.

  • habe ja als ks auch gelernt wie man nen zugang legt, zusammen mit ärzten geübt und ausgeführt,
    allerdings nicht in der allgemeinen ausbildung, sondern weil die mein interesse zu lernen gesehen haben.
    die haben mich oft gerufen, wenns "spannende" fälle gab, ich durfte assistieren bekam alles erklärt, usw....war cool...war ne kleinere klinik...1972


    wenn ich so sehe wie manche doc´s an meinen venen rumarbeiten, möchte ich ihnen oft die nadeln aus der hand nehmen und
    es selber tun.....hab darin übung gehabt. und das rumgetatsche auf der vorher deinfizierten stelle ärgert mich seit jahrzehnten....
    es gibt gute handwerker, die verstehn etliche sachen aus dem ff, dafür anderes nicht. so ist es mit den doc´s auch.
    die einen können kein blut abnehmen, stechen 3x daneben.....und andere da gehts super....


    verbinden ist auch ne kunst für sich. ich habe nie einen doc auf den sockel gestellt..von wegen der weiss alles....
    nix...... es gibt sehr gute, aber auch welche die grad mal ihre studienzeit beenden konnten, ohne durchzufallen.
    und die guten waren auch interessiert, das wenn einer lernen will, dies auch tun kann. im kh


    ich mag diese überheblichkeit nicht.wenn einer gut ist, hat er meinen respekt. ist einer phrasendrescher kann er mir wurscht sein.


    natürlich ist es nicht in ordnung als laie dinge zu tun, die man nicht kann...
    aber wenn ich weiss, es kommt keine hilfe.....bevor einer stirbt........


    nun denn,wenn die keime nur durch die venen käme, wäre das toll....aber sie sind überall, was man anpackt, türklinken lichtschalter,
    geld,lenkrad, einfach alles ist dicht besiedelt.....viele keime schwirren durch die luft, oder entweichen einem labor......alles schon normal und da gewesen.....


    besser ne infektion, die ich stoppen kann , als innerlich zu vertrockenen und den löffel abzugeben....
    nu hatte ich das glück mit einem landtierarzt auf praxis zu sein, und ihm helfen musste, wen das schwein auf dem küchentisch im stall operiert wurde
    und die bauern umgekippt sind wegen dem blut.....ich fand das spannend...hab ich viel gelernt.....


    also es ist unsinnig zu streiten, denke der streit geht schon ewig......wenn der wille wirklich zu helfen da ist, und nicht nur die eigenbestätigung und
    selbstdarstellung...dann wird dem kranken.geholfen. beim unfall frage ich die leute die ansprechbar sind, was ich tun könnte.
    einmal sollte ich die familie holen...der unfall passierte fast vor der haustüre....hab ich natürlich gemacht.die andern standen doof rum.
    nun handy war damals noch nicht....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Hallo @ all,
    IV ist immer so eine Sache. Natürlich als schneller Volumenersatz bei Blut oder Flüssigkeitsverlust super. Es ist aber auch immer wichtig zu sehen was man dann gibt. HES ist mittlerweile sehr umstritten und soll zB bei Verbrennungen gar nicht mehr angewandt werden. Ein IO Zugang nur mal eben um Volumen aufzufüllen nach Durchfall ist aber ein Schuß mit der Dora auf Spatzen. Die Bundeswehr hat vor zwei Jahren eine Studie zum Thema Schmerzen, IO Zugang und Tolerierung gemacht. Also ich würde das nur bei Bewusstlosen anraten.....es ist schon extrem.


    Die Piercingstudios legen aber auch keine Zugänge, sondern Nutzen die Nadeln rein zum stechen.
    Gruß
    Davice

  • Zitat von Davice;176575

    Hallo @ all,
    IV ist immer so eine Sache. Natürlich als schneller Volumenersatz bei Blut oder Flüssigkeitsverlust super. Es ist aber auch immer wichtig zu sehen was man dann gibt. HES ist mittlerweile sehr umstritten und soll zB bei Verbrennungen gar nicht mehr angewandt werden. Ein IO Zugang nur mal eben um Volumen aufzufüllen nach Durchfall ist aber ein Schuß mit der Dora auf Spatzen. Die Bundeswehr hat vor zwei Jahren eine Studie zum Thema Schmerzen, IO Zugang und Tolerierung gemacht. Also ich würde das nur bei Bewusstlosen anraten.....es ist schon extrem.


    Die Piercingstudios legen aber auch keine Zugänge, sondern Nutzen die Nadeln rein zum stechen.
    Gruß
    Davice


    Das ist so nicht korrekt. Im Gegenteil. Gerade bei dehydrierten Kindern werden i.o. Zugänge schon ewig verwendet. So erlebte der intraossäre Zugang in der westlichen Welt seine Renaissance nur, weil der der Pädiater James Orlowsk 1984 in einem Editorial des American Journal of Diesases of Children berichtete, wie in Indien im Rahmen einer Choleraepedemie flächendeckend Medikamente und Infusionen i.o. gegeben wurden. Ich würde für den SHTF-Fall hier auch eine deutlich größere Beduetung sehen, als bei der Behandlung von Verwundeten. Denn bei Ausfall der medizinischen Grudnversorgung, des Wassersystems und der Abfallbetriebe, etc. sind Infektionskrankheiten eine deutlich größere und vor allem längerfristige Bedrohung als "das" Trauma.
    So lange man also tatsächlich nur den kreislaufrelevanten Durchfall behandeln will, der nicht durch orale Substituierung (sprich durch trinken) kompensiert werden kann ist das sicherlich keine über das Ziel hinaus schießen. Und gerade bei (Klein)Kindern und Alten, als der Gruppe, die besonders anfällig für diese Bedrohung sind, ist häufig auch der Gefäßstatus eher mau. Da kann der Wechsel zu i.o. also durchaus Indiziert sein.


    Was die Schmerzen angeht wird tatsächlich bei jedem 1:4 - 1:6 (je nach Studie) Patienten ein viszeraler Injektionsschmerz mit einer Bewertung von 8-10 auf der numerischen Rating-Skala (NRS 1-10) angegeben. Hier kann/muss man mit einem Lokalanästhetikum, bzw. systemischer Analgosedierung eingreifen. Interessanterweise scheinen Kinder hier deutlich seltender, bzw. geringere Schmerzen zu haben. Der Schmerz, der beim i.o. Zugang legen/bohren entsteht wird hingegen nur mit 2,5 (EZio), bzw. 3,5 (B.I.G.) angegeben und entspricht somit einem großlumigen periphervenösem Zugang.


    @HAES/HyperHAES
    Tatsächlich sind die Studiendaten beim traumatisch ebdingten hämorrhagischen Schock noch sehr widersprüchlich und werden entsprechend kontrovers diskutiert. Stellt sich für den SHTF-Fall aber nun die Frage: Patient blutet, die eine HAES die ich im BOB/in der Notfalltasche habe gegeben, Blutdruck kurzfristig stabilisiert - und dann? Ohne Chirurg und die Materialien/Möglichkeiten den Patienten bei der OP auch weiterhin zu stabilisieren (das ist nicht einfach!) zeigt sich für mich keine Konsequenz. Zumal ich auch wirklich nur noch beim hämorrhagischen Schock eine Indikation habe. Sepsis: Tabu. Verbrennung: Tabu. Deydierung: Tabu. Wozu soll ich den Ballast also mit mir zum schleppen?

    Take care!