Edelmetall-Thread (Gold + Silber)

  • @Bärti u Anti


    Gute Beiträge, danke :Gut:


    Das "zumindest in normalen Zeiten" ist ein guter Hinweis. Aktuell wird der Preis ja primär über das Papier-EM bestimmt. Da gibt es ja schon mal Tage, an denen nahezu eine ganze Weltjahresproduktion als Papier über den Tisch geht.
    Interessant finde ich, wie Russland und besonders auch China in Richtung EM gehen. China kauft sehr viel und exportiert "kein Gramm" des selbst geförderten Goldes. Die haben ja durchaus auch recht viele eigene Vorkommen. Ich bin sehr gespannt, in welche Richtung diese Länder gehen, ob sie (und andere) allenfalls an einer Alternative zum USD als Welthandelswährung arbeiten und wie sich das entwickelt.


    Und auch das "Differenzieren" finde ich enorm wichtig, gerade auch beim oft gehörten Argument "Gold kann man nicht essen", das ich persönlich für :zipper_mouth_face: halte.

  • Zitat von Bernie;236291

    gerade auch beim oft gehörten Argument "Gold kann man nicht essen", das ich persönlich für :zipper_mouth_face: halte.


    Danke Bernie, danke!
    Die nächste Person die das sagt wird als Zielpunkt für meinen Bob-Test ausgewählt und dann werden die Ohren lang gezogen :devil:
    Und wenn mir noch jemand mit Hämmern und Schraubenziehern kommt, dann gibt's auch extra einen Umweg...
    Und wenn das zu weit weg ist, wird's eben ein INCH-Test :winking_face:



    Back to topic:
    Gold ist ja gestern schon ziemlich getaucht, heute siehts nicht anders aus.
    Die "Drückeberger" sind ganz schön am Drücken. Probiert man vielleicht die Bürger davon abzuhalten ins Gold zu fliehen in Zeiten von Grexit/Brexit usw.?
    Das ist natürlich nur sehr spekuliert und eine abschliessende Antwort kann wohl eh niemand geben, aber trotzdem.


    Dazu passt der Artikel den gestern das Schweizer Blatt 20 Minuten rausgebracht hat:
    http://www.20min.ch/finance/ne…eit-fuenf-Jahren-26084663


    Das Gold wird nochmals madig gemacht und in schlechtem Licht dargestellt.
    Immerhin kommentieren viele à la "Perfekt, jetzt nochmals nachkaufen!" :)



    Gruess, Anti

  • @ Anti:


    Bärti hat es schon in einem vorherigen Thread geschrieben, ich selber habe das gleiche Gefühl: Irgend etwas ist da im Busch.


    Ich denke nach wie vor dass das Finanz- und Wirtschaftssystem kollabieren wird (Irgendwie habe ich den Eindruck wir sind schon mitten drin...) und wir "Einfachen" diejenigen sind, welche die Zeche bezahlen dürfen.


    Nach wie vor hoffe ich aber, dass all meine Vermutungen und Befürchtungen sich als komplett falsch erweisen und ich mir grundlos Gedanken darüber gemacht habe.

  • Interessant ist wirklich China. Zur historischen Entwicklung der Goldbestände die von der Chinesischen Zentralbank gehalten werden gab es gerade Neuigkeiten. Die letzten aktuellen Zahlen für die Goldbestände lagen in 2009 bei bummelig knapp über 1000 Tonnen. Das ist im Vergleich zur Wirtschaftskraft des landes lächerlich gering. Gemäß der Exportzahlen hatten Analysten gehörige Erwartungen wie viel Gold die CN-Zentralbank wohl bei der nächsten Veröffentlichung bekanntgeben würde. Und diese Veröffentlichung kam gerade vor ein paar Tagen. So meldete die Welt am 20.07.2015 in folgendem Artikel:


    http://www.welt.de/newsticker/…ften-weiter-anhalten.html


    "Am Freitag gab die chinesische Zentralbank erstmals seit 2009 ihre Goldbestände bekannt. Die People's Bank of China hält rund 1658 Tonnen des Edelmetalls, was Käufe von 100 Tonnen jährlich impliziert.......Laut Daten der chinesischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds hat China seit 2009 604 Tonnen Gold gekauft. Lediglich Russland hat mehr von dem Edelmetall erworben. Insgesamt ist China jetzt weltweit der fünftgrößte Gold-Eigentümer.
    Chinas jährliche Goldkäufe entsprechen laut Einschätzung des World Gold Council rund zwei Prozent der jährlichen Nachfrage und es gibt einigen Spielraum für einen Ausbau der chinesischen Bestände. Auch der Einbruch des Goldpreises von einem Rekordhoch 2011 auf ein Fünfjahrestief hat Chinas Goldkäufe nicht gebremst.
    "Das Motiv ist die Diversifizierung der Reserven und sie werden wahrscheinlich weiter kaufen", sagte Georgette Boele, Strategin bei ABN Amro Bank NV in Amsterdam. "Wir werden es wahrscheinlich erst erfahren, wenn sie ihre Käufe abgeschlossen haben."


    Persönlich glaube ich an diese Zahlen nicht, ich gehe davon aus, dass diese Veröffentlichung dazu diente eine bestimmte Größenordnung an Goldbeständen zu benennen um den Yuan als internationale Reservewährung attraktiver zu machen und dem Yuan zu ermöglichen in den Korb der SDR-Währungen "aufzusteigen". Was sind die Special Drawing Rights? Hier die Erklärung:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Sonderziehungsrecht


    Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Chinesen sehr goldaffin sind und auch die Zentralregierung in den letzten Jahren versucht hat den Goldkonsum im eigenen Land noch zu steigern (z.B. Verkauf über die Banken), so passt die Konsummenge in China selbst nicht mit den Im- und Exportzahlen zusammen. Und auch nicht mit der eigenen Förderung von Gold. China förderte im vergangen Jahr rund 450 Tonnen Gold auf einem Grund und Boden. Damit blieb China auch das achte Jahr in Folge der weltweit größte Goldproduzent. China selbst hat seit 2009 mehr als 2000 Tonnen Gold gefördert, davon ging nix in den Export. Das Jahr 2011 war ein "Wendepunkt" beim Goldimport (also zusätzlich zur Eigenproduktion) in China. Ab da an stier er stetig an, auf gemittelt rund 70-Tonnen pro Monat. Hier mal ein etwas älterer Chart, ich hab den genommen weil die Quelle das Hong Kong Census and Statistics Department ist, die sind noch ganz ok für CN-Zahlen:


    [ATTACH=CONFIG]28291[/ATTACH]
    Das wären also noch mal bummelig 3000 Tonnen die ins Land geflossen sind. Und das nur über Hong-Kong.


    Mir persönlich ist die Lücke zwischen dem jetzt gemeldeten Bestand der CN-Zentralbank und der Eigenproduktion + Import zu groß. Selbst wenn man den Inlandskonsum der Bevölkerung mit dazu nimmt. Ich denke die Meldung von vor ein paar Tagen war nur ein Datensatz den man melden "musste", um in den SDR-Club zu kommen. Ich schätze die tatsächlichen Bestände höher ein. Würden die Chinesen jetzt aber einen zu großen Anstig melden würden andere Marktteilnehmer hellhörig werden. Man hat einen guten Mittelweg gefunden den preis für weitere Einkäufe auf dem jetzigen Niveau zu halten aber man hat genug preisgegeben um den Yuan weiter zu stärken und zu etablieren.

  • Hoi Jaws


    Dass das Finanzsystem kollabieren wird sehe ich auch so und ich denke auch wir sind schon mittendrin.
    Irgendwann wird dann schön über Nacht "was Doofes" passieren und dann siehts besch...eiden aus.


    Das mit den Medien habe ich einfach mal behauptet, aber es sieht mir eben schon ein bisschen danach aus.
    Vielleicht hat aber auch der Autor nicht allzuviel Ahnung oder oder oder. (Kann mir eigentlich egal sein, ändert ja nix am Schluss)
    Und ich merke gerade, das gehört eher in den Thread "Die Falle in der die Bürger sitzen" aber ich lasse es trotzdem mal drin.


    So, jetzt wieder zurück zu EM,
    Anti

  • Zitat von Anti;236294

    Danke Bernie, danke!
    Die nächste Person die das sagt wird als Zielpunkt für meinen Bob-Test ausgewählt und dann werden die Ohren lang gezogen :devil:
    Und wenn mir noch jemand mit Hämmern und Schraubenziehern kommt, dann gibt's auch extra einen Umweg...
    Und wenn das zu weit weg ist, wird's eben ein INCH-Test :winking_face:


    Gruess, Anti


    Hallo Anti,


    wie so oft im Leben sollte man manche Aussagen etwas differenziert sehen....


    Faktisch richtig, Gold kann man nicht essen, Papier und Plastik auch nicht. NUR Gold oder Silber für die Krise zu horten und sich dann mit dem altbewährten Krisen-Tauschmittel zu versorgen ist sicher genau so gefährlich wie sich NUR auf Geld, Kreditkarte oder Lebensmittel zu verlassen.


    Ich halte es, wie Du gesagt hast, für sinnvoll, Gold als Vermögensreserve NACH der Krise zu haben. Es gibt viel zu viele, die meinen mit irgendwelchen Gold-PAPIEREN, physischem Gold im Bankschließfach oder in Zollfreilager im Ausland etwas anfangen zu können... :banghead: Ja, die gibt es. Gold muss verfügbar sein für den Fall, wo ich es brauche.


    IN der Krise kann es gefährlich werden, mit Gold zu tauschen, da Gold möglicherweise verboten wird, wenn das Papiergeld nichts mehr wert ist oder der Staat gierig wird. Ich meine noch gieriger als heute bereits... :verärgert: Gold weckt Neid und zieht Ungeziefer an wie ein Magnet. Nur wenn man die Krise überlebt und sich hinterher an seinem Besitz erfreuen kann, macht es auch einen Sinn. Wer von einem Neider verpfiffen wird oder gar von seinem Tauschpartner körperlichen Schaden erleidet, dem hat aller Goldbesitz nicht so viel gebracht...


    IN der Krise wird Silber (Münzen, kleine Barren...) eher das Tauschmittel der Wahl sein, wenn man Alltagsgegenstände, Nahrung oder Dienstleistungen braucht. Für das Ticket nach Übersee oder sich mit der Familie irgendwo freizukaufen, vielleicht auch Gold...


    Ich sehe es generell problematisch, EM im Krisenfall unter die Menschen zu bringen und daher als Notnagel für den Fall, dass meine ESSBAREN :face_with_rolling_eyes: Vorräte aufgebraucht oder verloren sind... Daher verlassen sich wohl nur wenige Prepper NUR auf Gold sondern sind auch sonst vorbereitet. Es wäre sicher sehr naiv, unvorbereitet nur mit einer gut gefüllten Schatzkiste in eine Krise zu geraten.


    Für mich haben andere Dinge in einer Krise höhere priorität als EM, doch ohne möchte ich nicht sein und höffe, dass ich sie IN einer Krise tatsächlich nicht bräuchte sondern eher danach... Gold kann man nicht essen, doch sein Tauschwert kann in Extremsituationen unbezahlbar sein, wenn es mein Leben oder das meiner Familie rettet. Gibt genügend Beispiele in der Geschichte dafür...


    Ich bereite jetzt mal mein Mittags-Müsli vor... Das Gerede von Gold macht irgendwie hungrig... :grosses Lachen:


    Gruß


    Wolfgang


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    @Bärti
    Die Lücke kann +/- stimmen, da Gold industriell in beachtlichem Maße verbraucht wird. Da China gerade in diesen Bereichen hohe Produktionen hat, wird wohl keiner genau die Zahlen der Chinesen überprüfen können. Ich bewerte ihre Aussagen eh nur als politisches Machtinstrument, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen.


    Gruß


    Wolfgang

  • Hoi Wolfgang


    Da hast du sehr Recht.
    Ich habe das vorhin nicht erwähnt, weil es in diesem Forum schon an etlichen Stellen gesagt wurde, aber niemand der hier EM hat verlässt sich ausschliesslich auf diese.
    Das ist nur ein weiterer Punkt im Gesamtkonzept. Und selbst auf reinen Goldseiten im Internet wird von den Usern zu essbaren Vorräten usw. geraten.


    Es kann gute Gründe geben wieso man (noch) keine Edelmetalle besitzt.
    Ich halte es für Prepper nur für fahrlässig EM kategorisch auszuschliessen.
    Denn eben nicht jede Krise hat zur Folge, dass Mad Max mich in seinem Taxi abholt :face_with_rolling_eyes:
    Meine persönlich wahrscheinlichste Krise ist nach wie vor die Arbeitslosigkeit und das schon ganz ohne Zusammenbruch des Finanzsystems.
    (Nein, da rettet mich Gold auch nicht, sondern Fiatgeld sofern es keine starken Schwankungen gibt. Ich wollte nur den Vergleich anstellen.)


    PS: Wenn ich von Gold spreche, dann meine ich grundsätzlich auch Silber. Man kann eben nur so oft "EM" in einem Post schreiben bevor es mühsam wird :winking_face:
    Und ob mein Verhältnis von Gold und Silber das Richtige ist, muss ich hoffentlich niemals rausfinden.



    Gruess, Anti

  • Das einzige, das ich sagen wollte, ist, das EM immer höchst spekulativ ist, egal ob vor, nach oder in einer Kreise.


    Egal von welchen Annahmen ausgegangen wird oder welche Zeitungsartikel zitiert werden.


    Das ist und bleibt eine Spekulation.


    Und das sollte auch so deutlich gesagt werden. Denn gerade EM bieten eine schöne Plattform für Angstmacher und Panikschürer.

  • mueller
    Unterliegt stets dem Gesetz von Angebot und Nachfrage... Ist ein seit Jahrtausenden anerkanntes Tauschmittel. Nicht mehr und nicht weniger... Leider wird tatsächlich den Menschen oft was suggeriert, das sich im Ernstfall nicht so einfach in die Praxis umsetzen lässt. Sollte in der Prepperbox auch nur EIN Aspekt der Vorsorge sein und nicht der Hauptfokus.


    Bei Edelmetallen und besonders Gold spielen jedoch psychologische Momente eine große Rolle. Schaut Euch nur an, welche Migrationsbewegungen weltweit die diversen Goldfunde der letzten 500 Jahre ausgelöst haben. Ohne Sinn und Verstand nur getragen von Hoffnung und Gier... Da steckt vieles auch heute noch im Unterbewusstsein von uns Menschen. Gibt ja bei jedem größeren Wettbewerb GOLD-Medaillen und keine aus Stein... Das schürt im Unterbewusstsein bei vielen Menschen den Wunsch nach "auchhabenwill"...


    Gruß


    Wolfgang

  • Zitat von mueller;236309

    Das ist und bleibt eine Spekulation.


    Also genau wie mit Monatstonnen, BOB, Wasserfiltern, Werkzeugen, Notstromaggregaten, Hideaways, Versicherungen, Verbandmaterial und Medikamenten, Haussicherungen, beruflicher und persönlicher Aus- und Weiterbildung auch .... :face_with_rolling_eyes::face_with_rolling_eyes::grosses Lachen: (1)


    Klar, stimmt natürlich. Bei all dem Obigen gilt aber das gleiche auch. Man bereitet sich auf ein(es von vielen möglichen) Szenarien vor, das man für möglich und wahrscheinlich hält. Zumindest hält man es für so wahrscheinlich, dass man es persönlich für lohnenswert betrachtet, den Aufwand für die Vorsorge zu betreiben.
    Dafür bezahlt man im Allgemeinen eine Prämie (Kapitalkosten, Aufwand, eingesetztes Gehirnschmalz, Platz, Wertschwankungsrisiko etc.).


    Wie durch viele hier schon öfters gesagt: EM können eine Absicherung für bestimmte Szenarien sein, ob das dann zutrifft, heisst, die Spekulation aufgeht ????
    Ebenfalls sind hier wohl alle EM-Besitzer soweit, dass sie diese Vorsorge als einen Teil in ihrem integrierten Gesamtkonzept betrachten.


    Persönlich halte ich das Risiko von Verwerfungen bei Währungen, Altersvorsorge etc. für wahrscheinlicher als das eines globalen Zusammenbruchs der Gesellschaft und vorhandener Technologie, bei der es für mich hilfreich wäre, Eisenerz im Gebirge finden, abbauen und weiterverarbeiten zu können; einfach mal so als plakatives Beispiel.



    (1) Sorry, der musste jetzt einfach - mit einem riesigen Grinsen im Gesicht - sein. Nimm das bitte ja nicht persönlich ! :gratuliere::face_with_rolling_eyes:

  • Also, EM zur Altersabsicherung ist schon mutig. Aber macht mal.


    Ich hoffe nur, das neue Foris diesen Faden sehr kritisch lesen und schnell erkennen, das mit sehr vielen konstruierten Annahmen gearbeitet wird.


    EM sind der letzte Teil der Vorsorge, den man treffen sollte.


    Also ja, Teil der Vorsorge. Aber erst dann, wenn alles andere schon steht.

  • Müller


    Mal kurz etwas hart: Die fett geschriebenen Worte wurden aber schon bemerkt, gelesen und verstanden ? Genau wie die Texte der anderen Teilnehmer hier, die immer von Szenarien, einer Möglichkeit unter vielen etc. schreiben :peinlich:


    Wenn ich bspw. ca. 8-10% meines durchaus diversifizierten Finanzvermögens in EM halte, dann betrachte ich das weder als leichtsinnig noch als besonders mutig.
    Ich kann Dich durchaus beruhigen: Ich habe durchaus auch Anderes, so mehrere qualitativ hochwertige Wasserfilter, Nahrungsmittel, Kochgelegenheiten mit ganz verschiedenen leicht beschaffbaren Brennstoffen etc. etc. etc.


    Und ja, es ist ein Teil Spekulation, wie alles andere auch (siehe schon oben), genau so, wie nahezu das ganze Leben aus Spekulationen und Annahmen möglicher Szenarien besteht. Sonst wäre nämlich jegliche Planung und Vorbereitung in allen Bereichen sinnlos.



    Bewusst sehr kritsch: Was heisst "alles andere"
    - inkl. sämtliche denkbare Vorsorge für einen Kometeneinschlag
    - inkl. (wie oben): Finden, schürfen und verarbeiten von Rohmetallen
    - inkl. ABC-sichers Einlagerung von Samen


    Ich meine damit nur (in aller Freundschaft und Achtung vor Deiner Meinung): Es gibt nicht EIN Szenarium, es gibt eine Vielfalt in ganz verschiedenen Ausprägungen. Wer nun die Schwerpunkte wie setzt und sich vorbereitet ist wirklich sehr individuell. Und ich meine, das gilt es anzuerkennen.

  • Hi Müller!


    Vorab: deine Einstellung zu EM kann ich verstehen, auch wenn ich sie nicht nachvollziehen kann, aber es ist immer gut verschiedene Meinungen zu haben. Deshalb finde ich es gut, dass du auch auf kritische Punkte hinweist. Für mich ergeben sich aus deinen Äußerungen aber einige Fragestellungen, vielleicht kannst du ja mal deinen Standpunkt dazu darlegen. Du hast in einem deiner vorigen Posts gesagt:


    "Wer kein Spielgeld hat oder wem es für Spekulationen zu schade ist, sollte lieber seine Ausrüstung oder Ausbildung verbessern."
    Mit der Aussage bezüglich Ausbildung gehe ich mit dir vollkommen konform, vor allen Dingen ist es ein Gut, was dir keiner wegnehmen kann und was du immer auch in andersartigen Situationen (muss ja nicht immer ein SHTF-Fall sein) gebrauchen kannst. Bei Ausrüstung bin ich schon etwas skeptischer. Man kann mit Sicherheit immer noch was verbessern (das bessere Zelt was wieder ein paar Gramm weniger wiegt, mehr Nahrungsvorräte etc.), aber der Grenznutzen und die Grenzkosten werden irgendwann erreicht. Das heißt, dass dann für geringfügig besseres Material immer mehr Geld aufgewendet werden muss. Das zum Beispiel ist ein Spiel was ich für mich persönlich nicht mitspiele. Ausrüstung für mich bedeutet, ich will einen Passat haben und keinen Rolls Royce. Aber eben auch keinen Tata um das mal in Auto-Qualitätsansprüchen darzustellen. Ferner bedingt eine Menge X an Ausrüstung auch immer Folgekosten. Dinge altern und gehen dadurch kaputt, Essen verdirbt etc. Bedeutet also, wenn ich die Ausrüstung extrem aufblähe muss ich auch mit höheren Folgekosten für den Ersatz oder die Reparatur leben. Jeder muss dann für sich den Punkt finden, inwiefern die Prepper-Ausrüstung für ihn selber im pecuniären Sinn auch (noch) Sinn macht. Natürlich kann man all sein Sielgeld dahingehend investieren, ich persönlich fände das ab einem gewissen Punkt nicht mehr sinnvoll. Es gibt Sättigungsgrade die man erreichen will/kann und dann ist gut, der Rest ist mehr oder weniger Spielkram (den ich aber auch gerne mag).


    Irgendwann kommt man also zu dem Punkt, wo man (wenn man in der glücklichen Lage ist) sich fragen muss, wie sorge ich finanziell für Krisen vor. Das fängt ganz klein für drohende eigene Arbeitslosigkeit an und endet bei SHTF-Szenarien wo man noch Kaufkraft besitzen will oder Kaufkraft über eine Krise retten möchte.


    Kannst du mal hier kurz darlegen wie du diesen Aspekt für dich selber abdeckst bzw. wie du "sparst". Das würde mich persönlich interessieren. Wie gesagt, ich respektiere deine kritische Einstellung zu EM nur einfach das ganze ablehnen ohne begründete Alternativen aufzuzeigen ist mir zu wenig. Oder investierst du für dich wirklich nur in Ausrüstung und Ausbildung?


    Danke für eine Aufklärung und beste Grüße!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von mueller;236318

    Also, EM zur Altersabsicherung ist schon mutig. Aber macht mal.


    Rein vor einer am ehesten zu erwartenden Situation die sich einstellen könnte :


    A l l e Kapitalanlagen die Du nicht selber kontrollierst und in Händen hälst halte ich für ein grösseres Risiko.
    Ob einem im Zeifelsfalle für irgendwo vorhandene Datenpakete auf einem Banken oder Versicherungsserver noch etwas brauchbares zu bekommen ist halte ich für mehr als fraglich.


    Ein Totalverlust ist nicht undenkbar aber durchaus im Bereich des Möglichen !


    Bei EM ( oder jeder anderen physisch in Händen haltbaren Form ) kannst Du eines jedenfalls ausschliessen - den Totalverlust.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Naja, einen Totalverlust bei physischen Edelmetallen gibt es auch - der Fachbegriff hierfür lautet "Diebstahl".


    Passiert auch schon vor irgendeiner Krise - erst letzte Woche beim Chef meines Bruders. Da wurde der gesamte Tresor aus der Wand gestemmt und mitgenommen. Inhalt (was man so gehört hat) 1.000 Euro in Bar und gut 20.000 Euro in Münzen. Wir sind alle sehr gespannt, wie das mit der Versicherung so laufen wird...


    Da haben wir uns mal ganz schön Gedanken gemacht, wie wir unsere Sicherheit verbessern könnten. Aber es geht nur bis zu einem gewissen Punkt - alles darüber hinaus artet in Paranoia aus und verdirbt uns die Freude am Leben.


    Oder um es anders zu sagen: Egal was man macht, es kann immer was schief gehen.



    Zurück zum Thread:


    Wir finden EM toll, aber es hat nur geringe Priorität in unserer Vorbereitung.
    Oberste Priorität hat unser eigenes Haus + Grund
    Prio 2 sind die Vorräte und Ausrüstung
    Prio 3 Bargeld
    Prio 4 Edelmetalle



    Das Edelmetalle immer einen gewissen Wert haben (werden), beweist allein die Vergangenheit. Es gab niemals eine Zeit, in der man für eine Silbermünze nicht mindestens so viel zu Essen bekam, dass eine Person damit satt wurde. Selbst wenn es nur ein Pfund Brot + Wurst war.
    Entsprechend kaufen wir (wenn wir mal was kaufen) ein paar Silbermünzen ein und fertig. Damit haben wir immer noch mehr Möglichkeiten auf Lager, als 99% der restlichen Bevölkerung.
    Wir können nämlich bar bezahlen oder mit Edelmetall oder Tauschmaterial oder mit Arbeitskraft.

  • Hallo,


    ich bin der Meinung, dass EM niemals eine angemessene Krisenwährung sein können, sondern nur zum kompakten Vermögenstransfer durch eine Krise hindurch taugen. Um EM nach einer Krise ieder in andere Werte zu wandeln, brauchts dann auch ein stabiles Umfeld, d.h. Banken, sozialer Friede, stabiler Staat usw.


    Ich versuche, möglichst wenig von apokalyptischen End-Szenarien auszugehen, sondern von solchen Lagen wie aktuell in Griechenland, weil ich es für 1000x wahrscheinlicher halte, dass wir Mitteleuropäer über Nacht in so eine Situation hineinrutschen können, und sei es nur auf einer Urlaubsreise.
    In GR waren und sind z.B. 5-Euro-Scheine extrem knapp und sehr begehrt. Wer nur grosse Scheine hat, muss derzeit häufig aufs Wechselgeld beim Einkauf verzichten (oder ist gezwungen, optimal passend zu seinem grossen Geldschein einzukaufen). Wenn die Banken nur eine handvoll Euro pro Tag an ihre Kunden ausgeben (dürfen), dann kann ich auch kein EM in benötigtes Bargeld für den Alltag umrubeln.


    Also: EM sind keine Krisenwährung sondern nur eine physisch kompakte Form des Vermögens, das man mit etwas Glück diskret durch eine Krise hindurch retten kann.


    Für die Bewältigung des Alltags in Krisen wie in Griechenland halte ich es für sinnvoller, einen nennenswerten Bargeldbetrag meinetwegen gedrittelt in CHF/EUR/USD in kleinen Scheinen zu bevorraten. Dabei ist es überlegenswert, ob man sich als Zielgrösse die Ausgaben für einen ausgedehnten Urlaub inklusive Flugtickets vornimmt. Das wären bei einer Einzelperson z.B. je 1.000 CHF/EUR/USD, bei einer 3köpfigen Familie würde ich von je 2.500 CHF/EUR/USD ausgehen, was man als Bargeld zuhause minimal zur Hand haben sollte. Damit lässt sich notfalls eine spontane Abreise aus einem Krisengebiet auch dann noch finanzieren, wenn die Kreditkarten plötzlich nicht mehr funktionieren.


    Wer keine Flucht per Flieger planen will oder kann, sollte sich auf niedrigerem Kostenniveau Gedanken machen, wie er einen Zusammenbruch des Finanzsystems über Wochen hinweg aussitzen kann und dabei bewusst auch einplanen, dass man vielleicht keinen Zugriff mehr auf sein Haus und all die schönen Vorräte und Ausrüstungsgegenstände hat, sondern mit etwas Glück mit irgendeinem Verkehrsmittel erst mal nur weg vom Krisenzentrum gekommen ist und sich an einem fremden Ort aufhält, wo man sich bis auf weiteres einrichten muss.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von tomduly;236366

    je 1.000 CHF/EUR/USD, bei einer 3köpfigen Familie würde ich von je 2.500 CHF/EUR/USD ausgehen, was man als Bargeld zuhause minimal zur Hand haben sollte. Damit lässt sich notfalls eine spontane Abreise aus einem Krisengebiet auch dann noch finanzieren, wenn die Kreditkarten plötzlich nicht mehr funktionieren.


    Da gebe ich Dir erstmal recht. Trotzdem sollte man vielleicht das Bargeld nicht nur in den "Standardwährungen" vorhalten...ein paar Yuan oder Rubel sind heute vielleicht gar nicht so verkehrt. Hängt natürlich immer damit zusammen wo es hingehen soll.


    Und ich halte auch Gold fürs Fluchtgepäck geeignet. Einfach weil es universal ist, bis heute seinen Wert niemals ganz verloren hat und weltweit bekannt ist. Eine Weltwährung sozusagen. Silber kann man dagegen wohl eher vergessen weil viel zu schwer und nicht so beliebt.


    Ich hätte in meinem Fluchtgepäck zum Bargeld dann noch einige Viertel- und ganze Unzen Krügerrand. Nicht vergessen: In einer Krise könnte ein Flug zu einem anderen Kontinent vielleicht spontan wesentlich mehr kosten als man denkt. Mit 1.000EUR kommt man da evtl. nicht mehr weit, weil die Währung im Arsch ist oder niemand das mehr haben will weil die Zukunft unsicher ist. Eine Unze Gold dagegen hat in der Vergangenheit schon so manchen Grenzbeamten oder Dschungelpiloten überzeugt...unabhängig vom Papiergeldstatus oder Zustand der Zivilisation.


    LG Buschmann

  • [ATTACH=CONFIG]28300[/ATTACH]


    Wenn man sich den Goldpreis seit dem Jahr 1800 mal CPI Inflation adjusted anschaut (CPI=Consumer Price Index) und Silber auch:


    [ATTACH=CONFIG]28301[/ATTACH]


    Kann ich nur sagen: Wo findet man eine andere Anlage die ihre Kaufkraft so gut erhalten hat, so mobil ist und so wenig nachverfolgbar..........

  • Da ich gefragt wurde, wie ich Spare, hier die Antwort.


    Ich spare, wie ich bereits einmal geschrieben habe, zweigleisig. Dann die Annahme, daß wir noch zu Lebzeiten keine Währung haben, für die ich ein Brot bekomme, ist sehr spekulativ.


    Meine bürgerliche Vorsorge:
    gesetzliche und betriebliche Rente (bricht die gesetzliche Rente vollkommen weg, ist unsere Gesellschaft so am Ende, daß wir da ganz andere Sorgen haben werden)
    Eine Lebensversicherung, da meine Familie Geld braucht, wenn ich sterbe und ich noch einen guten Zins bekomme.
    Grundstück mit Haus schuldenfrei und gut erhalten
    Wohnung zum Vermieten schuldenfrei


    Die Krisenvorsorge:
    Grundstück mit Haus schuldenfrei und gut erhalten s.o.
    Wohnung zum Vermieten s.o.
    Grundstück als Ausweichort schuldenfrei
    gutes Familienleben mit Kindern, die eine gute Ausbildung erhalten
    stetige Weiterbildung und Erhalt von Fitness und Gesundheit, damit ich noch bis über 80 arbeiten kann


    Ich investiere daher in Grund und Boden und in die Familie (Kinder)


    Im Falle der Arbeitslosigkeit wohne ich mietfrei und bekomme sogar noch Miete. Und meine LV kann ich, wenn es ganz dicke kommt, kündigen.


    Im Krisenfall wohne ich mietfrei und bekomme Miete -oder es wird entmietet, wird auch dann gehen- und kann auf meine Kinder bauen.


    Falls jetzt das Argument der Zwangsvermietung durch den Staat an bedürftige kommt, das halte ich für irreal und hat es kaum gegeben. Das wäre dann halt Pech, Glück gehört zur Vorsorge halt mit dazu.


    EM sind für mich allenfalls ein Notgroschen aber keine wirkliche Absicherung für einen dauernden Notfall.


    Wie soll das denn auch funktionieren? Im Falle der Arbeitslosigkeit bin ich dann ständig bei einem Händler und tausche um. Klar. Da kommt der Arbeitslose mit dem Gold wieder. Denn so viele Händler gibt es auch nicht, daß das nicht auffällt.


    Und in der Krise? Lebe ich da wie Dagobert Duck auf dem Goldspeicher? Und gehe dann zum Bäcker und möchte Silberunzen in Brot tauschen? Wie schnell wird es kommen, daß er dies merkt und den Preis erhöht, und sei es nur für mich?


    Und der Totalverlust in Form von Diebstahl oder Hausbrand wurde ja schon angesprochen. Das EM-Verbot lassen wir einmal weg.


    Hier einmal eine "Geschichte" meines Vaters aus dem WK2. Oder besser gesagt aus der Zeit danach Nach den Kriegsjahren war er Zwangsarbeiter im sowjetischen Gulag. Harte Minenarbeit. Wer nicht spurte bekam kein Essen und Trinken. Für seinen goldenen Ring bekam er vom Bewacher ein Brot. So wie jeder in der Baracke. Das Brot wurde aber schnell teurer, da das Geschäft gewittert wurde. Später wurde dann Gold aber uninteressant,, da man es nicht essen oder anziehen konnte. Brot gab es da dann gegen die Mütze oder drei / vier Brote für das paar Stiefel. Das galt auch für die Bewacher, da diese ebenfalls schlecht verpflegt wurden.


    Für eine kurze Zeit war Gold also gut. Dann kam es aber dicke bzw noch dicker und war uninteressant.


    Für die heutige Zeit: etwas Gold und Silber ist gut. Silber für Essen, Gold für Dienstleistung. Und da dann 1/10 oder 1/4. Bei einer oz parke ich zu viel Geld in einer Münze.


    Zur Ausrüstung: ich investiere tatsächlich viel in diese, da wir alles mehrfach haben. Was soll ich denn noch alles schleppen, natürlich hat jedes Kind Schlafsack, Tarp, Wasserfilter, Rucksack, Messer, Kocher, Kochgeschirr, ..., ... .


    Und dazu manches für den stationären Gebrauch noch in groß.


    Zudem Fahrrad, Kletterhelm, Karabiner, Sicherungsgerät, Schwimmweste, Südwester, ..., ... .


    An Qualität orientiere ich mich an der gehobenen Mittelklasse. Da stimmt das Verhältnis von Preis und Leistung. Also z.B. Katadyn als Filter, das GEK als Messer, Tasmanien Tiger oder Tatonka als Rucksack und Kochtopf usw.


    Fazit: mit einer Familie gibt es genügend Ausgaben, die vorrangig sind. Ohne Familie und bürgerlicher Altersvorsorge (die ich weiterhin für existenziell halte) könnte ich mir auch Gold "in Massen" kaufen und auf den großen Zusammenbruch hoffen. Hoffen, da Werterhalt nicht gesichert ist und wenn, dann ist es eben nur der Werterhalt.


    Es muß aber nur einmal die Schmuckindustrie in Indien oder China an die Wand fahren und ein Großteil der Nachfrage ist futsch. Da wäre ich dann froh, wenn ich noch eine vermietete Wohnung habe, oder ein Grundstück, das ich verkaufen kann.


    Und ohne Familie ist die Vorsorge ohnehin sinnlos. Wer kennt denn glückliche alte Menschen, die nie eine Familie gegründet haben? Entweder es ist genügend bürgerliches Vorsorgegeld für den Zeitvertreib da, oder es ist doch recht einsam um die Person bestellt.


    EM dienen für mich nur für die Übergangszeit zwischen Ausbruch der absoluten Krise (vielleicht können wir es auch Zusammenbruch nennen) und dem Beginn einer funktionierenden Gesellschaft. Wie lange dauert diese Übergangszeit? Bestimmt kein Jahr, vielleicht ein halbes Jahr. Aber lassen wir es doch einmal ein Jahr sein. Drei Monate sind zu überbrücken mit den Lebensmitteln zu Hause. Bleiben neun Monate. Drei Monate bekomme ich hin, indem ich meine Arbeitskraft anbiete. Bleibt ein halbes Jahr, für die ich EM bräuchte.


    Mehr nicht.


    Spannend ist für mich eher die Frage, wie viel EM ich für dieses halbe Jahr bräuchte.


    So, da ich ehrlich gesagt müde bin und ich für den Weltuntergang morgen ausgeschlafen sein möchte, lese ich mir das alles oben nicht noch einmal durch und hoffe, daß es verständlich war.

  • Hi Müller,


    bezüglich etlicher "Vorsorgekonzepte" sind wir ganz nahe beieinander. Bei mir ist es auch die abbezahlte Wohnung + Haus und Vorräte/Ausrüstung, wobei ich bei der Ausrüstung mit weniger Redundanzen arbeite aber sonst sind wir bezüglich Immos und Ausrüstung denke ich auf genau dem selben Stand.


    Der Grundunterschied bei der finanziellen Vorsorge die wir treffen ist der, dass du von einem weiteren Bestand unseres Finanzsystems ausgehst, bzw. selbst bei einem Crash von einem "weiter so" in der anschließenden Erholungsphase der Wirtschaft. Ich gehe von einem schlimmeren Szenario aus, dass eine massive Umwälzung kommen wird. Dieser Grundunterschied bestimmt unser individuelles Handeln.


    Beide Formen der Vorsorge sind spekulativ. Was mich an deinen Äußerungen in den vorigen Posts etwas "gestört" (eigentlich falsches Wort, weil es ist nicht böse gemeint) hat, war, dass du EM als Spekulation dargestellt hat, den Weg deiner Vorsorge aber nicht. Ich persönlich halte beide Wege für spekulativ. Sollte wirklich eine Finanzkrise kommen (und ich meine nicht einen leichten Einbruch wie 2008/2009) wird die Welt anders aussehen. Da die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen ist (die %uale Wahrscheinlichkeit muss jeder für sich selber beurteilen) werden klassische Finanzanlagen somit auch zur Spekulation, genauso wie EM.


    Lebensversicherungen können bei Staatspleiten in größerem Ausmaß oder sonstigen staatlichen Entschuldungsmaßnahmen ganz extrem im Wert sinken oder sich in Luft auflösen, da die meisten LV`s eben mit Papierversprechen und nicht mit Realgütern gedeckt sind. Dazu gehören auch Maßnahmen zur betrieblichen Altersvorsorge. Zwangsvermietung bzw. Kündigungsverbot für Mieter gab es schon häufiger in unserer Geschichte. Weitergehende Belastungen wie Lastenausgleich für Immos sind noch den älteren Immobesitzern bekannt, geht man in der Geschichte zurück lohnt es sich nach Begriffen wie Hauszinssteuer zu schauen. Auf vermietete Immos würde ich in einer massiven Krise nix geben, aber selbst wenn man einen "Mieter" hat der kaum was zahlen muss, so hat man dann doch zumindest einen "Wachhund" der den eigenen Besitz schützt, schon aus Eigeninteresse. Das würde ich auch weniger als problematisch ansehen, da würden Lastenausgleichsmaßnahmen schon mehr ins Kontor hauen.


    Das man Alles in EM stecken soll hat hier auch nie jemand behauptet, wer es trotzdem macht tut es auch freier Entscheidung weil sein "Kopfkino" eben von anderen Zukunftserwartungen ausgeht. Ich bin einer davon, obwohl ich deine finanzielle Vorsorge die du getroffen hast für dein Szenario sehr stimmig finde. Du stehst auf jeden Fall gut da, wenn die Kacke mal am Dampfen sein sollte.


    Ich denke beide Erwartungshaltungen an die Zukunft können gut begründet werden, welche Fraktion hier am Ende recht behält wird irgendwann die Geschichte zeigen.


    Zu deiner Frage wie viel EM man braucht: Du gehst von 6 Monaten Überbrückungszeit aus. Da du in deiner Einschätzung noch von 3 Monaten ausgehst wo man seine Arbeitskraft anbieten kann würde ich wie folgt (wie gesagt aus meiner individuellen Betrachtung heraus die nicht richtig sein muss) rechnen:


    3 Personen a 1 Oz Silber pro Person täglich x 180 Tage (6 Monate) = 540 Oz Silber
    3 Personen a 1 Oz Silber pro Person täglich x 90 Tage (3 Monate) = 270 Oz Silber (dies als Reserve, falls bei einer wirklichen Krise im Wirtschaftsbereich zu viele Leute durch Arbeitslosigkeit ihre Arbeitskraft anbieten und man doch keinen "Job" findet


    Summe: 810 Oz Silber = 13.000€/heutiger Marktpreis


    Damit sollte man unterstellt das Silber seine Kaufkraft behält (die Extremübertreibungen in der Krise kann man im Vorfeld eh nicht abschätzen) gut 9 Monate über die Runden kommen, wenn man sich einschränkt hat man bis zu 1 Jahr "Sicherheit".


    Parallel würde ich für einen eventuellen Lastenausgleich bei den Immos bei deiner Situation mit 15 Oz Gold einen Hedge gegen ein solches Ereignis starten, dass aber nur, wenn du solche Szenarien für möglich hältst.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd