BOB und Campingausrüstung separat?

  • Zurzeit habe ich einen mit Campingausrüstungsbestandteilen, wie z.B. Schlafsack, Kochgeschirr.


    Nun stellt sich die Frage, ob es besser ist, je einen vollständigen und eine vollständige Campingausrüstung zu habe oder einen vollgepackten , der dann neu für ein Campingausflug zusammengestellt wird.
    Die erste Variante benötigt wahrscheinlich vieles doppelt, dafür hat man immer einen voll einsatzbereiten zur Hand und muss nicht dauernd umpacken.


    Wird der Schlafsack beispielsweise gewaschen, hat man in der Zeit bis er wieder ganz trocken ist im Notfall keinen vollständigen .


    Die zweite Variante benötigt weniger Material. Man muss aber immer umpacken und einen unvollständigen in Kauf nehmen.



    Wie seht ihr diese Fragestellung?

  • Hallo photography321,
    Deine Frage gefällt mir sehr, da ich sie für mich vor kurzem beantwortet habe.


    Zitat von photography321;174171

    ...... und einen unvollständigen BOB in Kauf nehmen.


    Jahrelang hatte ich wie in der Werbung: "mein(e) Zelt(e), mein(e) Schlafsack (Schlafsäcke), meinen Wohnwagen .... " Die Ausrüstung wurde immer mehr, doch alleine bei einem Hausbrand wäre eigentlich alles futsch gewesen. Alles in zwei Räumen (Zimmern) schön geordnet - nach Campingbedürfnissen.


    Ich bin noch nicht so lange hier im Forum und habe schon sehr viel hinzugelernt oder Impulse für mich umgesetzt.


    So auch zum Thema BOB. Ich habe für mich und meine BEFA je eine Notfalltasche gepackt (Krankenhaus-Aufenthalt ist da das Wahrscheinlichste). Da ist aber auch alles drin, um einige Tage aushäusig mit Kleidung und Kultur versorgt zu sein.


    Der (große) BOB für Flucht bei all den Sachen, wo es für mehrere Tage zu überleben gilt (ohne Dach überm Kopf) steht für unseren Enkel bereit, denn wir Oldies schaffen es kaum noch mehr als einen Kilometer auf befestigter Straße zu gehen.


    Wenn eine Flucht mit dem Auto noch möglich ist, ist das bei mir schon immer so ausgestattet, daß wir selbst im Sommer für ´ne Woche einschneien können, da ist die Frage nach Wasser das einzige Problem. Denn was sollen die Schlafsäcke zuhause; also habe ich die als Erstes ins Auto verfrachtet und im Laufe der Jahre habe ich die Ausstattung immer mehr komplettiert.


    So, das war in etwa eine Zustandsbeschreibung. Ich rate dazu wirklich beides zu trennen - im Notfall bleibt selten Zeit.


    Da tendiere ich dazu, daß es keine High-Tech Schlafsäcke o.a. sein müssen, daß es so etwas früher nicht gab, dazu habe ich hier schon genug geschrieben.


    Ich wünsche allen eine gute Nacht und einen schönen Pfings-Montag
    Schorch

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Zitat von photography321;174171

    Wie seht ihr diese Fragestellung?


    Mir fehlt die Sensibilität für diese einfache Fragestellung.


    Besser ist immer viel Vorbereitung, viel Backup, viele Alternativen zur Hand.


    Falls man Zeit + Geld + Platz dafür hat.


    Deine Bedürfnisse sollten die Ausrüstung bestimmen. Ein Fluchtrucksack definiert sich über Einsatzbereitschaft, wie kann man in diesem zentralen Aspekt Abstriche machen ? Und das teilgefüllte Fluchtgepäck bleibt besser als nichts davon zu haben.


    Ich halte Ausrüstung für 1-3 Tage für günstig genug, dass man sich das vollständig anschafft. Sogar das Backup dafür ist bezahlbar. Und obendrauf noch eine extra Campingausrüstung für kleine (Tages- und Wochenend)Ausflüge. Teuer halte ich Expeditionsbedarf für extreme Umweltbedingungen, davon besitze ich nur Teile (Schuhe, Hose, Jacke, Unterwäsche, Kocher). Die Lücken bei mir sind mir bewusst (Schlafsack, Zelt), doch ich bin bereit zu improvisieren. Käme die Eiszeit, wäre ich aufgeschmissen bzw. würde mir andere Formen der Unterbringung suchen. Für den alljährlichen Bedarf in unseren erwartbaren Klimazonen gibt es doch alles käuflich in jedem besser sortierten Ausrüstungsladen.


    Ausrüstung wird überbewertet. Einfachste, gebrauchte Outdoor- bzw. Militärsachen reichen meiner Meinung für die naheliegenden Szenarien aus. Abstriche gibt es da nur in der Bequemlichkeit und dem Gewicht.

  • Ich habe nur eine hochwertige vollständige Campingausrüstung die ich auch teilweise für den BOB nutze.
    Ich packe für Touren immer um oder nutze den BOB annähernd so wie er gepackt da steht.
    Meiner Ansicht nach muss man auch genau mit der Ausrüstung mit der die Flucht durchgeführt werden soll üben.
    Es sei denn man hat genug Geld und Platz alles redundant zu besitzen. So grob überschlagen wären das ca. 1000 € bei dem was ich so mitnehme.
    Da packe ich lieber gelegentlich um, rotiere die Lebensmittel und optimiere die Ausrüstung.
    Ich war jetzt gerade wieder annähernd mit meiner BOB Konfiguration 3 Tage in der Sächsischen Schweiz unterwegs und es gibt auch nach Jahren Outdoorerfahrung Gegenstände die ich auswechseln werde.


    Für mich steht fest lieber eine Ausrüstung die ich nutze und kontinuierliche weiterentwickele als ein gepackter Rucksack in der Ecke mit dem ich keine Erfahrung gemacht habe.


    Gruß Kupfersalz

  • Das ist für mich alles eine Frage des Geldes und der Art der Ausrüstung :)


    In meinen BOB sind zunächst Sachen aus meiner Campingausrüstung gelandet, die ich dort nicht mehr benötigte.
    Entweder weil schon doppelt oder weil ich eine bessere Ausführung anschaffen wollte.
    Unpraktisch waren dann irgendwann die Dinge, die nur einmal vorhanden waren, der Schlafsack z.B.
    Hier wurde dann eine Neuanschaffung fällig, weil ich nicht vor und nach jeder Campingtour den BOB umpacken wollte.
    Mittlerweile habe ich beides strikt von einander getrennt, um nicht in die Gefahr zu laufen, nach dem Camping zu vergessen etwas zurückzupacken.


    Wenn ich aber nun etwas neu anschaffe, dann unter der Überlegung ob es nur für's Camping (mit dem Auto) sein soll oder für den Bushcraftrucksack oder für ausschließlich für den BOB.
    Beim Camping darf die Ausrüstung umfangreicher und komfortabler (Glamping) sein.
    Der BOB hingen muss funktionell und preiswert sein, da er eigentlich nur unbenutzt in der Ecke steht -> Stand by BOB
    Es erfolgt hierbei das Bestücken unter Abwägung von Gewicht, Qualität/Zuverlässigkeit des Materials und natürlich des Preises.
    Beim Camping kann mir schonmal eine Plastikgabel zerbrechen ohne dass das eine Krise bedeutet. Beim BOB wäre es fatal, wenn ein häufig benutzter Ausrüstungsgegenstand plötzlich kaputt geht.


    Und irgendwo dazwischen ist mein übriges Outdoor-Equipment, welches ich je nach Belangen der geplanten Tour zusammenstelle.
    Daraus kann ich dann einen gesonderte Rucksack, Smock, etc bestücken.
    Zur Not als BOB für weitere Personen bzw. für eine etwas planbarer Flucht. Den Stand-by BOB schnappe ich schließlich, wenn ich keine Zeit mehr zum packen haben. Daher muss der BOB immer vollständig sein.

  • Da wir sowieso den ganzen Sommer campen, ist die Ausrüstung bei uns getrennt, denn sie wird ja benutzt.


    Aus aktuellem Anlass (Notfall-Krankenhausaufenthalt) habe ich jetzt mein System modular umgebaut, wobei die einzelnen Module nebeneinander im Schrank stehen (im Winter, im Sommer haben wir eh alles dabei).


    Nr 1 ist ein Rucksack mit Wäsche für 3 Tage, 1 Kleiderset, Hygiene, Erste-Hilfe klein, Nähzeug, Geld und ein paar kleinen Trösterchen wie Cornys oder Werthers, dazu Wasser.


    So etwas geht z.B. ins Krankenhaus mit oder bei jedem Notfall, bei dem die Infrastruktur erhalten ist. Dies sind sicher weitaus die häufigsten Notfälle. Es fehlt noch ein Stick mit verschlüsselten Unterlagen. Zum Glück habe ich Truecrypt schon heruntergeladen.


    Nr. 2 ist ist eine 3-Tage-Tasche mit Kocher, BP5 Riegeln, noch mal Wasser, Tee/Kaffee, Tarp usw.


    Nr 3 ist unser Wohnwagen, in dem reichlich Brennstoff in Form von 11 kg Gasflaschen, Heizung und Licht und noch einmal Essen/Hygienekisten vorhanden sind. Wenn wir dahin umziehen würden, käme auch der Kellerinhalt mit ins Auto (ist alles in transportablen Kisten verpackt.


    Ich plane nicht, in den Wald zu ziehen.

  • Bei mir hat sich das Problem weitgehend dadurch gelöst, dass ich mittlerweile soviel Campingkram habe, dass ich den BOB meistens nicht mehr plündern muss, wenn ich nicht will. Die BOB Sachen nehme ich vor allem dann mit, wenn ich sie bewusst testen will.


    Mittlerweile packe ich meinen BOB auch nicht mehr sooo aufwändig wie früher, so dass sich der Aufwand beim Ein- und Auspacken auch etwas reduziert hat. Wer einen BOB mit Dutzenden Einzelfächern hat tut sich da sicher auch einfacher.


    Es gibt/gab auch ein paar Ausrüstungsgegenstände, die mal im BOB waren und die ich dann so häufig gebraucht habe, dass ich sie entweder ein zweites Mal gekauft hab oder jetzt einfach nicht mehr im BOB habe...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi,


    ich finde gerade das immer mal wieder Aus- und Umpacken spannend, immer noch mal ein bischen rumoptimieren. Brauche ich *wirklich* Beil und Säge, oder geht's auch mit weniger...


    Als zweiten Punkt unterscheidet sich bei mir BOB von Camping doch drastisch. Mein (einfacher) BOB ist darauf ausgelegt sozusagen mit dem Brecheisen gegen jeden Widerstand entweder zu einem 20 KM oder einem anderen ca. 100 km entfernten Ort zu kommen. Da ist ein Schlafsack eventuell noch notwendig, ein Campingkocher ganz sicher nicht. Modular zu diesem ist dann die Ergänzung zur gesamten Campingausrüstung "greifbar" gepackt.


    Andersrum würde ich meinen BOB nicht zum Camping mitnehmen.



    Nick


    grad nochmal gelesen, und festgestellt, man könnte a was missverstehen: Mit "gegen jeden widerstand" meine ich nicht kämpfen, sondern eher umgestürzte Bäume, Flussüberquerung,...

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Es ist halt letztlich eine Preisfrage und eine Frage bezüglich eigenen Erfahrungen mit besagtem Equipment.
    Meine Ausstattung, die ich so mit mir rumtrage liegt bei ca. 2500-3000€.
    was da so reingehört hat sich in den letzten 20 Jahren so rauskristallisiert und erfährt kontinuierliche Optimierung, wenn dies möglich ist.
    Umpacke tue ich daher nie, da ich stets von einem übelsten Wettereinsatz ausgehe, lediglich was Nahrung angeht bin ich immer am rumexperimentieren, da ich dort noch nicht die adäquate Möglichkeit gefunden habe um die 15000-16000Kcal in konventionellen Lebensmitteln mit mir zu führen.
    Zum Zelten, also zum Campingurlaub haben wir alles separat, wobei ich mein Geraffelte trotzdem mitschleppe :winking_face:



    Gruß



    TID

  • Also ich trenne BOB und Campingausrüstung. Wenn ich Campen gehe wird der BOB in nicht nützliches Material auf einem Campingausflug und nützliches getrennt. Nicht nützliches wandert in ein zweiten Rucksack, Nützliches mit der Campingausrüstung wieder in den BOB.
    Und jedes mal kann ich nach dem Einräuemn wieder was optimieren :lachen:
    Das Campingzeugs liegt natürlich auch bereit, gehört aber nicht zum BOB.
    SO hätte ich im Notfall die Campingausrüstung dabei, und als Backup den "halben" BOB zuhause bereit.

    "Der Spinner von Nebenan, der in der Krisenzeit zum besten Freund wird!"

  • HI All,


    also ich handhabe das so, ich habe insgesammt 4 BOB's (für jedes Familienmitglied einen) und diese
    werde ich nie anfassen ausser zur Optimierung.
    Für Tests oder zum im freien übernachten und trainieren, habe ich einen 5-en BOB den ich dafür ver-
    wenden kann. Falls die Schlaftüten und Tarps nass sind, stellt das kein
    Problem dar wegen des bereit seins in einem Notfall.
    Der fünfte BOB kann ich natürlich in einem SHTF Fall gerne an den Nachbarn mit Kindern schenken
    da wir für uns ja eingedeckt sind.


    LG

  • Bei mir ist es ein sowohl als auch, ich habe 2 ständig gepackte BoBs hier stehen, diese haben abzipbare Außentaschen.
    Das Hauptfach der BoBs bleibt i.d.R. unangetastet, die eine Außentasche ist bei beiden Rucksäcken mit Basis Survival Ausrüstung bestückt und bleibt auch unangetastet. Die anderen 2 Außentaschen (eine je Rucksack) habe ich so gepackt, dass da der Kram drin ist, den ich für 1-2 Tagestouren zum Bushcraften verwende.


    Tasche 1: "kleines" Erste Hilfe Set + Tarp mit etwas Schnur
    Tasche 2: Schweizer Bordeflasche, Kocher, Kaffeefilterhalter, Kleinkram zum Kochen, Funkzubehör...


    Diese beiden Taschen mache ich dann einfach ab und Packe sie in den Tagesrucksack. Die BoBs sind dann immer noch voll einsatzfähig da sie Kochmöglichkeiten, noch ein großes EH-Set und 2 Ponchos (Tarp-Ersatz) enthalten.


    Wenn eine Tour mit Übernachtung geplant ist werden die BoBs fast 1:1 so verwendet, wie sie hier stehen.
    Eine doppelt Anschaffung halte ich für nicht sinnig, da ich einigen Kram eh 2-3 Fach habe (z.B. Messer, Klappsäge, Wasserfilter) bzw. den Kram so selten nutze, dass eine mehrfache Beschaffung in meinen Augen rausgeschmissenes Geld wäre.

    IN LIBRIS LIBERTAS