Mitnahme von Tarp oder Zelt in ein BOB

  • Viele nehmen in ihren für die Übernachtung ein mit. Bis jetzt habe ich auch immer ein mitgenommen. Aber warum sollte man nicht ein Zelt mitnehmen.
    Die Probleme bei ein sind:
    Windanfällig
    Nur an bestimmten Orten aufstellbar.
    Kein Schutz von Mücken und anderen Getrier
    Vor Wind und Feuchtigkeit und teilweise Regen ist man nicht geschützt.


    Vorteile
    Geringeres Gewicht als ein Zelt
    Kleineres Packmass.
    Niedrige Anschaffungskosten.
    Robust und leicht zu Reparieren(was kann schon bei einer Plane kaputt gehen).


    Ein mittelgroßes 400x300cm wiegt ca 1,3kg.
    Mein Einmann Zelt wiegt 2kg Hilleberg Unna


    Bei ein Zelt ist man je nach Modell komplett unabhänig wo man es Aufstellt. Hauptsache einigermassen eben. Dazu ist man vor allen Widrigkeiten der Natur geschützt. Man hat sein eigenes geschütztes Reich, wo man sich sichere fühlen kann.


    Dagegen spricht das höhere Gewicht und das Packmass. Die meisten sind voll gepackt was bedeutet das man entweder das Zelt ausen befestigen muss, was Begehrlichkeit hervorruft oder ein größeren Rucksack benutzt, der ebenfalls schwerer ist als das kleinere Modell. Auch kann man siene Umgebung nicht so gut in Auge behalten, wenn man in Zelt liegt. Ein Zelt ist komplexer aufgebaut, was das Risiko erhöht kaputt zu gehen. Je nach Modell ist der Auf/abbau langwieriger. Und der Preis für ein hochwertiges Zelt ist nicht zu verachten 500-700€ kann man veranschlagen.


    Was meint ihr, welche Vor und Nachteile bieten die beiden verschiedene Systeme noch und habt ihr auch schon mal daran gedacht ein Zelt mitzunehmen und warum?

  • Wenn man das Tarp sehr tief abspannt dann ist der Wetterschutz garnicht mal so schlecht.
    Ein Zelt werde ich wohl nicht mitten auf freier Fläche aufstellen damit es jeder sieht.....und bei den vielen Bäumen die es in Deutschland gibt......es sollte wohl immer ein Platz für ein Tarp auffindbar sein.


    Vom Gewicht hat ein Tarp auch einen Vorteil. Für das eingesparrte Gewicht kann ich Lebensmittel mitnehmen. Zusammengerollt kann ich das Tarp z.B. in oder um die Isomatte anbringen.


    Bei einem Tarp krieg ich mehr von meiner Umgebung mit. Das habe ich im Zelt nicht. Das Zelt hat auch nur einen Ausgang.

  • Ich habe ein Zelt im BoB.
    Es gibt nichts schlimmeres für eine ohnehin gestreßte Psyche, wenn man Nass wird oder friert. Ein Tarp ist für mich bestenfalls eine Notlösung.


    Grüße und Glück ab,


    ACD

  • Hi,


    Nicht zu vergessen, dass ein Tarp in Olivgrün auf fünfzig Meter Entfernung kaum noch zu erkennen ist, ein Zelt ist schon wegen der charakteristischen Kuppel- oder Dreiecksform tendenziell auffälliger.


    Und wenn man sich in einen Räuber hineinversetzt dürfte die Frage "Überfalle ich lieber ein Hilleberg oder ein Baumarkt-Folie" auch eher rhetorisch sein, gell?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Zelte gibt es auch in Grün. Ein aufgespanntes Tarp liegt auch nicht viel niedriger als ein Zelt.
    Wenn jemand darauf aus ist ein Raubüberfall zu begehen, dann ist es ihn wahrscheinlich egal in was das Opfer schläft. Aber es stimmt das man wie ich oben schon geschrieben habe die Umgebung leichter in ein Tarp beochten kann als in ein geschlossen Zelt.

  • Wenn es so weit kommt das ich mit Mrs. Prepper auf der Flucht im Wald nächtigen muss, habe ich auch Mittel mit denen ich mich verteidigen kann. :winking_face:

  • Zitat von El Cid Campeador;175272

    [...] Je nach Modell ist der Auf/abbau langwieriger. Und der Preis für ein hochwertiges Zelt ist nicht zu verachten 500-700€ kann man veranschlagen.


    Was meint ihr, welche Vor und Nachteile bieten die beiden verschiedene Systeme noch und habt ihr auch schon mal daran gedacht ein Zelt mitzunehmen und warum?


    Je nach dem wie groß du bist und wieviel Platz zu brauchst lohnt es sich vielleicht mal das Jack Wolfskin Gossamer anzuschauen. Ca. 100€ und 1,75Kg Gewicht:
    https://www.globetrotter.de/sh…wolfskin-gossamer-136102/

    Schreibtischsurvivalist

  • Der Nachteil beim Gossamer ist das es gespannt werden muss. Beim felsigen Untergrund wird der Aufbau schwierig. Auch könnte der Platz für ein Rucksack eng werden. Aber das geringere Gewicht und die niedrige Aufbauhöhe finde ich gut. Somit wäre man unauffälliger.

  • Für mich ist das größtenteils eine Geschmacksfrage.


    Ich bin eher der Tarp-Typ. Allerdings gepaart mit einer Hängematte.


    Um ein Tarp aufzuspannen braucht es nicht unbedingt Bäume. Ein paar Wanderstöcke oder abgelängte Äste reichen auch.


    Gegen Ungeziefer gibt es Moskitonetze. Gegen den Dreck auf dem Boden eine weitere Plane. Oder eben eine Hängematte. :Cool:


    Und die Psycho-Komponente: Wenn man das ein paar Mal geübt hat, sollte man auch im Ernstfall keinen Stress haben.


    Ein Tarp ist in meinen Augen einfach multifunktionaler als ein Zelt. Daher würde ich es immer vorziehen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von Another Cold Day;175274

    Ich habe ein Zelt im BoB.
    Es gibt nichts schlimmeres für eine ohnehin gestreßte Psyche, wenn man Nass wird oder friert. Ein Tarp ist für mich bestenfalls eine Notlösung.


    Grüße und Glück ab,


    ACD


    Absolut korrekt, halten wir genau so.


    Gruß


    TID

  • Mir ist ein Zelt lieber, das schützt besser gegen Wind, Wetter und Ungeziefer.


    Ich wurd schon zweimal bestohlen, während ich (und jeweils noch eine 2. Person) nachts im Zelt geschlafen haben, in der Hinsicht ist der Schutz also scheinbar gering, aber beim Tarp ist die "Barriere" noch kleiner.


    Eine dritte Option ist übrigens der Biwaksack. Das ist das, was ich im BOB hab. Hat zwar ach seine Nachteile, aber eben auch Vorteile. Das Gewicht und Packmaß ist klein, er ist das wärmste System (kann im Sommer auch ein Nachteil sein), er kann wirklich überall aufgebaut werden und das auch extrem schnell, zur Not auch mit einer Hand oder im stockfinsteren, er ist am besten getarnt und sollte prinzipiell auch das Sturmstabilste System sein, solange man drin liegt. Der Hauptnacteil ist sicherlich das begrezte Platzangebot. Bei Regen hat man wenig Schutz, außer man liegt. Den Nachteil des Kondenswassers kann man mit gutem Membranen umgehen.
    Wer keine Plane im Gesicht haben möchte nimmt einem Biwaksack mit Gestängebogen. Dann dauert halt der Aufbau etwas länger, aber zur Not gehts auch ohne Gestänge.


    Man kann den Biwaksack auch mit einem (kleinen) Tarp kombinieren.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich hab auch ein Tarp, aber nur, weil hier fast alle im Forum eins haben und es ein Sonderangebot gab :winking_face:



    Aber im BOB habe ich ein knatsch orangefarbenes Zelt. Ich gehe bei einem BO Fall nicht davon aus, das ich mich irgendwo verstecken muss, der realistischste Fall fuer mich waere Erdbeben, Feuer etc. (remember ich sitze in Neuseeland).



    Tarp ist natuerlich cooler, und wer damit gut zurecht kommt, good on you.

  • Moin @All
    wir sind in erster Linie garnicht nicht auf einen Bugout eingestellt. Halten jedoch für eine evtl. Evakuierung 2 x 5P und 3 x 3P Iglus in freundlicher Tarnfarbe vor. Ausserdem ein paar bessere (dickere) Planen und zwei größere Tarnnetze vor.
    Bei den Planen kam es mir aber in erster Linie auf die Blickdichtigkeit auch bei Dunkelheit, gegen Licht an den wir nutzen sie als Abschirmung des aus dem Camp herausscheinenden Lichts.
    Wir haben das schon ein paar mal während unserer Schatzsuchertouren probiert und es klappt hervorragend.


    Die Zelte sind übrigens MFH Ware und wir sind sehr zufrieden damit. Wenn man nicht möchte oder nicht kann, muss man keine hunderte von Euro für ein Zelt ausgeben um 2 mal im Jahr zelten zu gehen und im Notfall gewappnet zu sein. Bei Hardcore- ,Expeditions- , oder Dauercampern sind die Ansprüche sicher höher und berechtigt.


    Mein Vorzug gilt bei der Wahl Zelt oder Tarp
    auf jedenfall dem Zelt.


    Schönen Gruß
    littlewulf

    1800 wie 2021 = 1Oz Gold = 1 Maßanzug! Geld ist übrigens aus Papier.

  • Mein Zelt ist von Mil-Tec, Model Recon.
    Sehr windstabil, relativ gut getarnt und P/L ist Tip-Top!

  • @El Cid
    Ein aufgespanntes Tarp kann ggf. nur 30 cm übern Erdboden sein so das ich knapp darunter passe. Also so das ich gerade noch darunter passe.
    Das krieg ich selbst mit einem Tunnelzelt nicht hin.


    Bei einem Zelt kann auch mehr übern Jordan gehen. Bei Sturm hab ich schon Gestänge brechen sehen.
    Je nach Bodenuntergrund brauche ich verschiedene Heringe fürs Zelt. Die 08/15 Heringe taugen nichts bei sandigem Boden und bei stürmischen Wetter sind die auch nur eingeschränkt tauglich.


    Je nach Modell kann das Tarp schon lichtdicht sein so das man die Taschenlampe nicht sieht. Ein 08/15 Zelt ist dagegen ein leuchtender Punkt am Horizont.


    Ein Tarp krieg ich auch noch in der Nacht aufgespannt (Schnürre sind ja dauerhaft dran) ohne Licht. Bei einem Zelt würde ich wohl mehrmals über Abspannleinen stolpern und die Gefahr bestünde das ich zB Heringe verliere.


    Im Notfall kann ich ein Tarp noch schneller zusammenpacken und verschwinden als ein Zelt.

  • Sollte das Gestänge Brechen kann ich, unter Zuhilfenahme meines Messers, das Zelt in ein Tarp umbauen.


    Wenn es zu dunkel ist, was ich mittels Stirnlampe vorbeugen kann, kann ich das Zelt auch als profisorisches Tarp verwenden.


    Mit einem Zelt hat man deutlich mehr Optionen.


    ACD

  • Ein Zelt behindert meine Sicht, genau so, wie ein Biwak- oder Schlafsack meine Beweglichkeit behindert. Wenn ich darauf angewiesen bin, schnell zu reagieren (und auch ein Lager schnell zu verlegen), dann geht mir nichts über ein Tarp mit Bodenplane und Poncholiner. Nass geworden bin ich unter meinem DD 3x3m noch nie, auch bei Wolkenbruch nicht. Die Standortfrage ist berechtigt, aber einen geeigneten Standort für ein Zelt zu finden ist auch nicht einfacher als der für ein Tarp. Und wenn ich unauffällig sein will und bin dort, wo keine 'bösen Menschen' rumlaufen, dann eben Biwaksack. Da komme ich zwar nicht so schnell raus, aber unter einer Brombeerhecke habe ich genug Platz und Schutz - und ein Zelt da aufzubauen habe ich noch nie geschafft.


    Zelte haben ihre Berechtigung für größere Gruppen oder sehr mückenreiche Gegenden. Ich selbst habe für mich und meine Frau noch nie eins im Einsatz gehabt.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Der Vorteil des Tarps gegenüber dem Zelt ist definitv das Packmass und das Gewicht.


    Moléson