Utopia - erschaffe eine neue Gesellschaft

  • http://www.wuv.de/medien/sat_1…eskoenner_fuer_utopia_ein


    Sat 1 möchte nächstes Jahr zusammen mit Herrn de Mol eine Serie schaffen, bei dem ein Jahr lang 15 Menschen beobachtet werden, wie sie fernab der Zivilisation eine neue Gesellschaft aufbauen.
    Zitat: Auf die 15 Mutigen wartet fernab der Zivilisation Folgendes: Es gibt keine Regeln und Gesetze, es sei denn, die "Utopianer" schaffen welche. Es gibt keine Anführer, es sei denn sie bestimmen sie. Die Holländer haben in der internationalen Talpa-Produktion bereits gezeigt, wie es funktionieren kann:
    Eine unbeheizte Scheune, zwei Kühe, einige Hühner und etwas fruchtbarer Ackerboden reichen für den Anfang aus. Außerdem stehen Anschlüsse für Gas, Wasser und Strom zur Verfügung. Betten, Duschen und Toiletten: Fehlanzeige. "Um sich die Grundlagen für das Nötigste leisten zu können, steht den Pionieren ein kleines Startguthaben zur Verfügung", teilt der Sener weiter mit.
    Folgende philosophische Fragen sollen beantwortet werden: Wie sähe meine ideale Gesellschaft aus, wenn ich selbst entscheiden könnte? Wäre sie gerechter, friedlicher, sozialer?


    Das hört sich sehr toll an und würde mich schon reizen, aber gleichzeitig traue ich mir das nicht zu und ich habe kein Vertrauen zu den Fernsehanstalten. Aber lernen könnte man dabei sicher eine Menge.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Danke für den Tipp!


    Ich werde es mir auf alle Fälle ansehen.



    Leider hab ich nur bedenken, das es wieder auf eine übertriebene Drama-Serie zusteuert, wo die Protagonisten ohne jegliche Nivea sind....



    So etwas "ähnliches" gibt/gab es auch auf DMAX --> The Colony



    Liebe Grüße

  • Bei diesen Formaten läuft viel mehr, wenn die Kameras aus sind, als wir uns vorstellen können. Quote lässt sich am besten mit Emotionen machen, d.h. wenn keine Dramen entstehen, werden die Akteure halt zu zwischenmenschlichen Konflikten gedrängt.


    Ein realitätsnaher Ablauf so eines "Experiments" ist unter den Voraussetzungen überhaupt nicht möglich.

  • Zitat von nashua;180981

    http://www.wuv.de/medien/sat_1…eskoenner_fuer_utopia_ein


    Sat 1 möchte nächstes Jahr zusammen mit Herrn de Mol eine Serie schaffen, bei dem ein Jahr lang 15 Menschen beobachtet werden, wie sie fernab der Zivilisation eine neue Gesellschaft aufbauen.


    Ich neige zu einem gewissen Pessimismus, was Gruppen von Menschen angeht. Ich empfehle als Lektüre William Golding "Lord of the flies" als ganz klassisches Beispiel, wie das ausgehen kann, wenn eine Gruppe fernab der Zivilisation eine "Gesellschaft" aufbauen muss


    Gruppe? Meine Frau und ich. Nobody else


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Wie Prefix schon sagte, dient dieses Vorhaben in keinster Weise einem echten Gesellschaftsgründungs-Experiment, sondern einzig und allein dem Interesse des Produzenten, Einschaltquoten und Gewinne zu generieren.


    Das fängt beim Casting der Protagonisten an:


    Leute, die sich aus echtem Interesse an der Gründung einer Lebensgemeinschaft zusammentun, wählen ihre Partner nach größtmöglicher Übereinstimmung in Wertvorstellungen und Zielen aus, sowie nach bestmöglicher gegenseitiger Ergänzung ihrer Fähigkeiten und Charakter-Eigenschaften.


    Der Produzent dagegen hat mit Sicherheit bereits ein vorgefertigtes Skript mit möglichst antagonistischen Rollenklischees (etwa technikaffiner Grill-Macho versus vegetarische Öko-Tussi), und castet die Bewerber danach, wie gut sie versprechen, diese Rollenschablonen mit quotenträchtigen Konflikten auszuagieren.


    Und das Interesse der vom Produzenten zusammengewürfelten Bewerber besteht nicht etwa darin, sich unter Beschränkung des eigenen Egos in eine lebenslang solidarische Gemeinschaft einzufügen, sondern darin, sich auf Kosten der Mitbewerber zu profilieren für lukrative Anschlussaufträge im Showbusiness.


    Das perfekte Rezept, um im realen Leben ein Gemeinschaftsprojekt in Mord und Totschlag scheitern zu lassen.


    Übrigens hängt der langfristige Erfolg von Gemeinschaften existenziell davon ab, wie gut es ihnen gelingt, sich wirtschaftlich und kulturell in ihre Umgebung zu integrieren, um als Bereicherung und nicht als Fremdkörper und Störfaktor wahrgenommen zu werden.
    Dementsprechend investieren eigenmotivierte und selbstbestimmte Gemeinschaftsgruppen extrem viel Sorgfalt in die Auswahl des Projektstandortes und seiner ökologischen, wirtschaftlichen und soziokulturellen Eigenschaften.


    Das ist bei einem auf ein Jahr angelegten Filmprojekt von vornherein nicht vorgesehen.
    Vielmehr landet es wie ein UFO in der angeblichen "Wildnis" und ist und bleibt wirtschaftlich zu hundert Prozent vom Produzenten abhängig.


    Dementsprechend ist es für die Bewerber auch völlig belanglos, ob ihre Installationen tatsächlich eine langfristige Nutzung ermöglichen oder nur skurrile potemkinsche Dörfer für die Kameras liefern.
    Oder ob sie sich echte Problemlösungsfähigkeiten aneignen oder nur so tun, als ob.


    Aus der Sicht der im weiteren Umfeld lebenden Menschen ist es ein "Weisser Elefant", der ein Jahr lang die wirtschaftliche Kapazität der Region überstrapaziert, um dann abrupt eine Leerstelle und einen Haufen Müll zu hinterlassen.
    Dementsprechend werden einige von ihnen versuchen, in der Kürze der Zeit maximalen Profit für sich herauszuschlagen ohne in langfristig tragfähige vertrauensvolle nachbarschaftliche Beziehungen investieren zu brauchen.
    Die übrigen werden wahrscheinlich froh sein, wenn diese Okkupation ihrer Heimat durch das arrogante Filmvolk endlich vorbei ist.


    Der Lernwert solcher Fernsehformate für die Gründung resilienter Gemeinschaften ist NULL.


    Wer sowas vorhat, findet kompetente Beratung bei diversen Ökodörfern, die durch ihre jahrzehntelang bestehende Gemeinschaft bereits bewiesen haben, dass ihr Konzept funktioniert.


  • Sehe ich ähnlich wie du. Zumal ich von einem Freund, der beim Casting für die Sendung war, schon weiß, wie es dort abgehen soll. Ich darf darüber aber natürlich nichts sagen. Viele Vorurteile und Annahmen von dir sind aber nicht so ganz falsch :winking_face:

  • Ich war "drin" und konnte mir ein Bild machen. Ob man jetzt bei einem Casting genug Informationen über das Format gewinnen kann, weiß ich nicht.

  • Zitat von LarsK;213397

    Ich war "drin" und konnte mir ein Bild machen. Ob man jetzt bei einem Casting genug Informationen über das Format gewinnen kann, weiß ich nicht.


    Und müssen wir dir jetzt jede Info aus der Nase ziehen oder kannst du etwas aus dem Nähkästchen plaudern?

  • Hi Grübler,


    leider ja. Es muss auch klar sein, dass ich nicht auf jede Frage antworten kann, auch wenn ich es gerne würde.


    Es geht bei dem Format letztendlich rein ums Entertainment, "lehrreiches Wissen" werden die Foris dabei eher weniger beim Anschauen erfahren.
    Das dieses "Experiment" auch keine neuen Erfahrungswerte oder Erkenntnisse bringen wird, dürfte auch klar sein.

  • Ich habe mir ein paar Teile von Colony angesehen. Lustige Sachen dabei, wie z.B. ein Typ dann in einer stromlosen Halle mit dem Elektroschweisser sein Windrad gebaut hat. Oder ein Mädel entführt wird und die schwerbewaffnete Bande im Austausch um ein paar Dosen verhandelt.


    Also können wir hier auch mit Entertainment rechnen...

  • Was ist Colony? Ist das was ähnliches?


    Was genau bei xxxtopia ereignen wird, kann ich leider nicht sagen, da die Sendung ja erst anlaufen wird und die Ereignisse tagesaktuell gesendet werden. Vielleicht geschieht ja die ein oder andere Überraschung dort? Es ist zumindest nicht viel, was die Teilnehmer dort zur Verfügung haben und ich bin gespannt, was die daraus machen. Ich werde mir gelegentlich in der Mediathek des Senders mal das Geschehen dort ansehen.

  • Vlt. dreht man ja um Kosten zu sparen einfach im Dschungelcamp :grinning_squinting_face:


    Ansonsten: Als ich Sat1 und de Mol gelesen hab wars vorbei. was soll hier raus kommen? Nur ein weiteres, durchweg gescriptetes
    Format mit möglichst viel Drama, Emotionen, schlechten Schauspielern...und neben bei produziert man wieder ein paar Z-Promis...


    Und mal Ehrlich: Wenn man nicht nachhelfen würde wäre ein solches Format doch auch reichlich langatmig...zwar interessant aber nichts
    wo jeden Tag was großes passieren würde wegen dem die Leute auch einschalten - dabei geht doch nur darum...


    Gruß Avec

  • Zitat von LarsK;213405

    Hi Grübler,


    leider ja. Es muss auch klar sein, dass ich nicht auf jede Frage antworten kann, auch wenn ich es gerne würde.


    Es geht bei dem Format letztendlich rein ums Entertainment, "lehrreiches Wissen" werden die Foris dabei eher weniger beim Anschauen erfahren.
    Das dieses "Experiment" auch keine neuen Erfahrungswerte oder Erkenntnisse bringen wird, dürfte auch klar sein.


    Wieso kannst du zu der Sendung nix nagen? Stehst du bei denen unter Vertrag?

  • Du kannst wohl davon ausgehen das jeder der da rein geht und wenn nur zum Casting erstmal nen Wisch ausfüllt der ihn zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet.


    Wie bei den ganzen anderen Formaten auch. Beim Bachelor hat doch auch mal eine geplaudert das alles nur Show
    ist (WoW, war ich überrascht...) und hatte dann Stress am Backen. Ob sie zahlen musste weiß ich aber gerade nicht...

  • Zitat von drudenfuss;213437

    Wieso kannst du zu der Sendung nix nagen? Stehst du bei denen unter Vertrag?


    Hi Drudenfuss, nein. Ich würde so einen "Knebelvertrag" niemals unterschreiben. Bisher habe ich solche Verträge auch nie mit eigenen Augen gesehen, weder noch davon gehört. Aber ich könnte mir vorstellen, das die Darsteller von Erfolgsformaten schon eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen müssen. Das muss man aber bei Siemens, Daimler usw. auch, wenn man in einer sensiblen Abteilung eingesetzt ist.


    Ich gehe grundsätzlich nicht mit Insiderinformationen dieser Art "hausieren", jedoch wollte ich - soweit es mir möglich ist - die ein oder andere Frage doch halbwegs aus dem Nähkästchen für die Foris beantworten. Über Dritte irgendwas vom Fernsehen zu erfahren hat sich nach meiner Erfahrung oft als sehr schummrig erwiesen, weil häufig - vielleicht auch unbewusst - etwas dazuerfunden wird und die Schilderungen nicht ganz objektiv ausfallen. Ich war mitten drin, also direkt aus erster Quelle :)

  • Ich habe sogar bei Billa (REWE) eine Verschwiegenheitserklährung unterschreiben müssen, obwohl ich dort nur in der Feinkost gearbeitet habe!
    Habe dort ein paar Monate nach dem BH gearbeitet, umdie Zeit bis zum Studium zu überbrücken.