Brennholz auf dem Estrich

  • Guten Tag liebe Preppers,


    Im Moment mache ich mir ein bisschen mehr Gedanken über die Krisenvorsorge und bin dabei auf den Holzvorrat gestoßen.
    Da wir die Möglichkeit haben, mit Holz zu heizen (stadardmäßig heizen wir mit Speicheröfen), haben wir auch entsprechende Brennholzvorräte, welche allerdings draußen unter einem Vordach gelagert sind.
    Nun ist mir aber in den Sinn gekommen, dass früher viele ihre Brennholzvorräte im Keller oder im Estrich hatten.
    Im Keller leuchtet eventuell noch ein, da der Ofen auch dort gewesen sein mag. Aber im Estrich? Daher frage ich mich, weshalb schleppte man früher das ganze Holz mühsam auf den Estrich, um es anschließend wieder runterzutragen wenn man es brauchte und den Platz auf dem Estrich hätte man in der Regal gut für etwas Anderes gebrauchen können?
    Entweder hatte dies einen logischen Sinn oder es war einfach "Mode" seine Holzvorräte rumzuschleppen - ich persönlich tippe auf ersteres.
    Aber was waren den die Gründe?
    Als einziges fällt mir ein, dass in Krisenzeiten Brennholz evtl. ziemlich begehrt sein könnte und somit in Haus genommen wurde.
    Dem widerspricht meiner sicht nach aber, dass früher idR. jeder genügend Holz hatte.


    Weiß vielleicht jemand, was die Gründe waren, weshalb man das Holz früher auf den Estrich schleppte?
    Wie begehrt wäre Brennholz heute, wo es nur noch sehr wenige Öfen gibt, bei einer umfassenden Krise?
    Lohnt sich der Aufwand überhaupt, Holz auf den Estrich zu schleppen, wenn man ums Haus herum genügend gute wettergeschützte Möglichkeiten hat (ehem. Bauernhaus)?

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Sorry, ...


    ich kann mir jetzt unter Deinen Estrich nichts vorstellen!
    Estrich ist für mich eine Zementmischung, die auf den eigentlichen Boden kommt.


    Was meinst Du mit Estrich? ... eventuell einen Dachboden oder so?


    MfG, Mike

  • hallo Chevron,


    anschscheinend meinst Du mit "Estrich" Speicher oder Dacboden ? Ich kenne zwar die von Dir geschilderte Holzlagerweise nicht . Nachdem früher Dächer meist nur aus Sparren , Dachlatten und Ziegel bestanden, herrscht in derartigen Speicher ne gewisse Lufzirkulation ,außerdem heizen sich derartige unisolierten Spreicher im SOmmer ziemlich auf. Solche Plätze eignen sich somit zum Einlagern von noch feuchtem Holz, das dann unter Dach schneller trocknen kann.


    Im Gegensatz dazu war die Einlagerung von Holz in Kellern nur dann sinnvoll , wenn die Keller trocken waren.


    Der Sicherheitsaspekt spielt sicher eine Rolle, wenn man das Brennholz direkt im Haus lagert. Würde ja auch heute in krisenzeiten verhindern, daß man das Haus verlassen muß um Brennholz reinzuholen.


    Gerade auf dem Land würde ich die Anzahl der Ofenbesitzer nicht unteschätzen, außerdem läßt sich Brennholz auch im Lagerfeuer oder in einer Feuertonne verbrennen.


    Frieder

  • Hallo,
    falls du den Dachboden meinst, dann würde ich sagen, weil es dort trocken ist. Ein Keller tendiert eher dazu höhere Luftfeuchtigkeit zu aben.
    Gruß
    Gerald

  • Hmm, offenbar ist Estrich ein typisches Schweizerwort... ja, ich meinte den Dachboden - da habt ihr richtig getippt :winking_face:


    Das mit der Luftzirkulation das stimmt. Jetzt wo ihr es sagt, kommt es mir auch wieder in den Sinn, das leuchtet ein.
    Naja soooo ländlich wohne ich nun auch wieder nicht. Aber es stimmt schon, es gibt in unserem Dörfchen (welches schon nahtlos mit einer Kleinstadt zusammengewachsen ist) schon noch einige ältere Hauser mit Öfen.


    Aber Estrich eine Zementmischung :staunen: ich habe wohl absolut keine Ahnung was Bauen betrifft. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Also, ich lagere meine Anzünd-Späne in Kartons auf dem unisolierten Dachboden, weil sie dort in der sommerlichen Hitze gut durchtrocknen und auch trocken bleiben.
    Das übrige an der Hauswand oder überm Carport getrocknete Brennholz schmeiße ich erstmal lose in den ehemaligen Stall und sortiere es wie ich Zeit habe nach Länge und zugehörigem Ofen.
    Die 30cm-Stücke für den Stubenofen im Erdgeschoß habe ich in der ehemaligen Speisekammer sowie in den Fensternischen aufgestapelt, die 15cm-Stücke für den kleinen Kohleofen im Schlafzimmer verstaue ich in stabilen Gemüsekartons, trage sie hoch und stapele sie unterm Hochbett oder im Flur.
    Da ich teils allein wohne, spielt die Optik keine Rolle, bzw. mein temporärer Mitbewohner ist total happy, wenn er spät in der Nacht von der Montage kommt und findet ofenfertiges Holz in seinem Zimmer nebenan.
    Und ich bin glücklich, wenn ich morgens von der Nachtschicht komme, sehe sein Auto vorm Haus stehen und weiß, er hat geheizt.
    Zum Herbst wird jeder Freiraum mit Brennholzkartons zugestapelt, denn man ist um jedes Holzstück froh, was man nicht in Eiseskälte in der Scheune zusammenklauben muß.
    Nur brennen darf es nicht, die Brandlast wäre beträchtlich.

  • Hallo zusammen


    Ist ja spannend wie verschiedene Worte eine andere Bedeutung haben.


    Wusste ich nun auch nicht.


    Der Sinn einer Lagerung auf dem Dachboden ist folgender.


    Je nach "Estrich", er ist nicht isoliert und in der Regel sehr "luftig"! Das bedeutet das Brennholz trocknet sehr schnell und ist vor dem Geiern geschützt.


    Diese Geier hatten wir schon früher, das ist keine Erfindung unserer Zeit (klauen).


    Auch in der guten alten Zeit war es nicht immer einfach :face_with_rolling_eyes:


    Ernst

  • Zitat von Chevron;182532

    Dem widerspricht meiner sicht nach aber, dass früher idR. jeder genügend Holz hatte.


    Das war wohl nicht überall zutreffend. Als alle mit Holz heizten gab es Holzmangel und gerade die armen Leute haben im Wald noch die kleinsten Ästchen geplündert. Viele arme Leute konnten es sich nicht leisten, auch nur ein Zimmer durchgehend warm zu halten. So war es zumindest in meiner Heimat einige Jahrzehnte vor meiner Zeit.


    Bei den heutigen Ansprüchen der Leute würde das Brennholz nicht mal annährend für alle ausreichen. Es hat schon seine Gründe, warum der Großteil mit Öl und Gas heizt.


    Vorteile für die der Lagerung auf dem Dachboden fallen mir neben dem vermutlich zutreffenden Argument bzgl. Luftfeuchte/Trockung spontan nur zwei theoretische ein.


    1. Bei Hochwasser wird das Holz nicht nass
    2. Bei einem Feuer ist die meiste Brandlast oben, man hat damit höhere Chancen zu überleben.


    Nachteile:


    Schädlinge im Brennholz haben einen kurzen Weg bis zur tragenden Holzkonstruktion des Dachstuhls.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    und zudem isoliert das Brennholz gegen unten. Und im Winter trägt es sich leichter nach unten, als aus dem Keller hoch. Früher hatten die Keller auch meist gestampften Boden, was für die Vorratshaltung von Vorteil ist, aber nicht unbedingt für die Holzlagerung. Anders sah es wohl aus bei denen, die schon eine Holz-Zentralheizung hatten, da war natürlich der Heizkessel im Keller, damit das warme Wasser steigen konnte. Da war es sicher neben dem Ofen auch warm und trocken.
    Gruss
    Kendu, dessen Mutter noch mit Holz gekocht und die Familie mit einem Kachelofen gewärmt hatte

  • Zitat von Cephalotus;182739


    Nachteile:
    Schädlinge im Brennholz haben einen kurzen Weg bis zur tragenden Holzkonstruktion des Dachstuhls.
    mfg


    In meinem Elternhaus lagerten wir alles Holz (mehrere Ster) im Estrich auch, Gründe wurden schon genannt: Gut durchlüftet, trocken, in den alten Kellern war es deutlich zu feucht.



    Bitte dringend den Hinweis von Cephalotus beachten !!! Eingeschleppte "Viecher" können den Dachstuhl zerstören -> wird sehr teuer.

  • Hallo zusammen


    Eingeschleppte Viecher im Brennholz!


    Was kann das denn sein?


    Ich lagere frisches Holz im Dachstock!


    Was kann da drinn sein?


    Schädlinge wie Holzwürmer oder der Hausbock sind Schädlinge von trockenem totem Holz, da ist eher ein übergreifen aus dem Dachstock in das Brennholz zu erwarten.


    Wenn ich natürlich gammeliges Brennholz im Dachstock zum trocknen anhäufe ...., dann ist der Hinweis in der Tat richtig.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Forum,


    ich lagere mein Brennholz draußen unter Welleternitplatten und für den Winter kommt ein Teil davon in einen Kellerraum. Klar, Ungeziefer kann man sich damit schon einschleppen. Aber es ist auch praktisch, nicht immer raus zu müssen.
    Eine Lagerung von Holz am Dachboden kenne ich hier in Österreich gar nicht.


    Gruß

  • Also wir hatten das Brennholz auch im Keller zwischengelagert, nachdem wir immer wieder Ungeziefer dann hatten, lagern wir es nur noch geschützt im Aussenbereich, das machen die benachbarten Bauern auch alle so und es ist im Winter auch nicht schlecht ins Freie zu gehen, die frische Luft tut gut und härtet auch auch ein bischen ab :devil:

  • Dazu muß man auch noch bedenken das heutige Dachkonstruktionen durch Unterspannbahnen und Isolierungen deutlich luftdichter sind.
    In Kombination mit der "Schädlingsgefahr" würde ich mir meinen Vorrat immer draußen unter einem Abdach einlagern.
    Man kann das Holz ja auf zwei Querlatten aufbocken um sicherzustellen das es gut durchlüftet und keinen Kontakt zum Boden hat.