sich zu sicher fühlen

  • egal wie gut man ausgerüstet ist oder wie gut man eingeübt ist, irgendwann passiert mal etwas ungeplantes mit dem man nicht gerechnet hat.
    "Ungeplante" Schmerzen können so stark werden, dass man sich nur noch auf dem Boden wälzen kann.
    Irgendwie lässt sich das quantum benötigten Glücks leider nicht als sicher zu nehmen..

  • Aber genau das ist doch LEBEN: Pläne machen, Gott damit zum lachen bringen und sehen was er mit/für uns vorhat.


    Vielleicht schreibst du ein wenig mehr, warum du den Thread eröffnet hast. Und was du für Beiträge von uns anderen erwartest, also in welche Richtung meine ich.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Persönlich bevorzuge ich Pläne mit offenem Ende... Klingt komisch, ist aber so. Ab irgend einem Punkt in der Katastrophe hört das vorbereitet sein sowieso auf. Für mich besteht der Sinn des Preppen darin mit Vernunft ab zu schätzen was effektiv im Notfall helfen kann.
    Seien wir ehrlich, bei gewissen Situationen sind wir alle irgendwie "im :zipper_mouth_face:" (entschuldige den Ausdruck). Gewisse etwas früher und andere später. Bei vielen Situationen ist der Prepper aber mit Sicherheit näher an der Überlebenschance als ein sich vor der Wahrheit verschliessender "Es ist ja alles so toll" und "Mir kann nichts passieren, der Staat schaut für mich"- Kandidat.


    Zieh für Dich die Linie. Dann stimmt es auch mental.


    Gruess


    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!

  • Bereitet man sich als Prepper nicht gerade auf etwas "Ungeplantes" vor? Als Prepper versucht man sich bessere Bedingungen/Vorteile zu schaffen, so wie in der General auf dem Schlachtfeld sich Vorteile gegenüber dem Gegner schaffen will. Aber ALLES kann man nie beeinflussen. Wird man sich dessen bewusst, sollte man diesen unbekannten Faktor in seine Rechnungen einfliessen lassen. Man sollte immer einen zweiten und dritten Weg im Ärmel haben und nie alles auf eine Karte setzten. Einen Backup-Plan des Backup-Planes sozusagen...


    Liebe Grüsse


    k.sigi

    Trink was klar ist, iss was gar ist, liebe was rar ist, sprich was wahr ist.

  • Man kann gewisse Szenarien abdecken, man kann sich vorbereiten, zb. mental und mit Ausrüstung.
    Natürlich kann man nicht alles planen, nicht alle Möglichkeiten abdecken.


    Auch der beste Elitesoldat mit der besten Ausrüstung und der besten dahinterstehenden Logistik
    kann von einem Granatsplitter oder einem Querschläger getroffen werden und das wars.
    Oder einfacher und schlichter: einen Bandscheibenvorfall haben.


    Man kann nicht alle Risken abdecken.
    Ich denke, daß würde auch viel Spaß und Freude am Leben mindern.


    Aber vielleicht magst ja ein bißchen konkreter werden...
    :face_with_rolling_eyes:


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Es ist alles in Wahrscheinlichkeiten zu messen: mit entsprechender Vorbereitung verbesserst du deine Chancen zwar, aber das heißt noch lange nicht, dass du dadurch vollkommen sicher bist.


    ich denke, dass bei einer echten Krise viele unvorberetete auch gut durchkommen und einige Prepper trotzdem ins Klo greifen. Warum wird das so sein?


    Meiner Meinung nach geht es neben der materiellen Vorbereitung auch die Sache mit dem Glück, das dich einfach Mal am falschen Ort, zur falschen Zeit absetzt und schon hast du verloren.


    Außerdem ist da noch die Sache mit der Rationalität: Ich hatte es hier schon einmal gesagt. Wenn ich die Wahl zwischen einer perfekten materiellen Krisenvorsorge und der Garantie, immer gute und rationell richtige Entscheidungen zu treffen wählen könnte, würde ich immer die Rationalität wählen.


    Ein Beispiel: Bei dem von frequenzkatastrphe durchgespielten Trainingsszenario habe ich eine vollkommen unrationale Entscheidung gefällt. (In den Keller gehen). Das obwohl ich keinem echten Druck ausgesetzt war und mir eine gründlichere Analyse locker das Leben hätte retten können und ich alle nötigen Daten hatte. Es ging einer Reihe von Leuten so und das zeigt doch, wie wichtig neben der materiellen Vorsorge das richtige "Mindsetting" ist. Einige bringen das einfach so mit, andere können es erlernen und einige werden es wohl nie erwerben können.


    Für mich war das eine sehr wichtige Erfahrung und zeigt mir woran ich noch arbeiten muss.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Wobei es ja auch drauf ankommt,was ist Passiert? wo bin ich?(Land/Grossstadt),was hab ich dabei um meine Angehörigen,meine Begleiter und mich zu Schützen?wie komm ich weg vom Geschehen?usw.usf.


    Demzufolge werd ich einen Plan und somit das weitere Vorgehen Durchsetzen/durchführen.


    Sicherlich wird es immer wieder etwas geben das mich behindert,Behörden die Absperren,Strassen die verstopft sind oder eben der zitierte Bandscheibenvorfall.


    Glück sollte man haben,sonst sitzt man schnell irgendwo fest,kommt nicht weiter...aber auch das kann man Planen,je nach möglichkeit,denk ich


    Das von Lord_helmchen fiktive Scenario war schon mal in diesem Sinn Lehrreich


    Gruss Kraftwerk

  • Der Plan, den jeder von uns im Kopf oder vorbereitet hat ist doch auch nur eine Art von "Ausrüstung".
    Genau wie Messer, Taschenlampe, usw. ist nicht sicher, das dieser vorbereitete Weg funktioniert.
    Preparedness ist meiner Meinung in nicht unerheblichen Maße auch zu lernen.
    Lernen zu improvisieren, lernen mit Kreativität neues zu erschaffen oder kaputtes zu ersetzen, etc.


    Und das "Sich sicher fühlen"...nunja, wenn man wirklich drüber nachdenkt, kann immer etwas passieren, das einem absolut nicht in die Pläne passt; Ein Meteoriteneinschlag direkt auf den eigenen Hinterkopf, ein Autofahrer der in die Fußgängerzone rast,....


    Der Trick dabei ist eben, NICHT drüber nachzudenken, was alles passieren kann.
    Sicheheit ist sicher subjektiv, aber trotzdem würde ich mir doof vorkommen, wenn ich mich bei jedem Schritt unsicher fühlen würde.


    Persönlich fühle ich mich eigentlich sicher, egal was ich tue.
    Wieso?
    Weil ich die Erfahrung gemacht habe, aus noch so schlechten Situationen auch wieder rausgekommen zu sein und mir selbst vertraue, dass ich das auch in Zukunft schaffen werde.


    Meine "Szenariopläne" sind ebenfalls icht vollkommen durchgeplant. Je mehr man plant, desto mehr geht schief.
    Ich plane Sammelpunkte, kenne wichtige Gebäude/Orte/Ruckzugsorte,...
    Je nach Situation kann ich dann recht flexibel einen situationsabhängigen Plan schmieden, der auch leicht geändert werden kann, falls erforderlich.


    Sicher kann es von Vorteil sein, bereits Fluchtwege durchgekaut zu haben, 5 Alternativwege zu kennen usw. Nur im Fall der Fälle ist der Hauptfluchtweg verstopft, Alternative a) überflutet,...
    Dann erst auf der Karte zu gucken, wie man das ganze umfahren kann, das ganze unter dem verursachten Stress, weil sämtliche Alternativpläne verbrannt sind, stell ich mir weitaus schlimmer vor als während der Fahrt umplanen zu können, ohne einstudierte Pläne mit einem schlechten Bauchgefühl über Bord zu werfen.


    Geht nämlich mein ursprünglicher Plan und meine einstudierten Alternativen baden, so denke ich doch auch darüber nach ob der Rest meiner Planung ebenfalls eine schlechte Idee war und mißtraue dem ganzen. Durch das "planen-on-demand" dagegen hält man das Hirn fit und ist flexibler.


    Damit will ich nicht sagen, dass ich garnicht plane, aber mir persönlich ist der Überblick wichtiger als Detaillösungen.




    Revedere Romal

  • Was ist sicher? Was ist zu sicher?
    Hm, ich denke das ist und wird immer sehr individuell sein.
    Einer geht nur geht nur aus dem Haus mit (Achtung Spässle) mit mindestens 2 Knarren, Schutzweste, Gasmaske und noch ein Ganzkörperkondom drüber und hat Vorräte für 3-4 Jahre zu Hause....
    Der andere hat ne Fertigpizza zu Hause und ne Flasche Selters und vertraut auf seine Tanke...
    Beides Extreme, aber sie fühlen sich gut und auch sicher.
    Ich für meinen Teil sorge vor (3-4 Monate. Mehr macht nicht Sinn bei mir da mehrfach chronisch krank. Spätestens nach 3 Monaten hätte ich große Probleme mit den Medis u.a. Insulin) und fühle mich damit auch soweit sicher.
    Unterwegs achte ich auf meine Umgebung. Einfach ein bißchen umschauen und der Versuch Lagen einschätzen.
    Damit bin ich nun seit über 50 jahren sehr gut gefahren.
    Aber.....
    Die absolute Sicherheit gibt es nun mal nicht. Ich denke mal für niemanden.
    Ja und Plan B,C, D.... macht ganz sicher auch einen Sinn, wenn man trotzdem bereit und fähig ist das unter Umständen anzupassen.
    In diesem Sinne
    LG
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Hi Sandra,


    Stimmt, ABER man muss dem Glueck auch eine Chance geben, das heisst in Deinem Fall: habe ich starke Schmerzmittel im Haus, dann hab ich noch mal Glueck gehabt.


    Brennt die Bude ab, aber ich hatte alle meine Papiere kopiert im Buero liegen, dann hatte ich noch mal Glueck gehabt und der anschliessende Aufwand ist nicht so gross......


    Ist doch klar, das wir, oder zumindest ich, manches zu simpel sehen, aber gegen alles absichern geht nicht. Nicht verrueckt machen lassen!



    LG Simka

  • Hallo zusammen


    Ups das trifft es doch sehr genau!


    Daran krankt auch die "SuperdupersogenialeWeltpolizei"


    Super ausgerüstet mit allem was es auf dem Markt gibt, und da kommt ein Schuljunge mit Turnschuhen mit was daher das ein Loch in die Weste macht!


    Und das Weltbild ist am Arsch ......


    Sorry jetzt bin ich ein wenig abgeschweift.


    Zeigt aber auf, mit was für Problemen wir zu kämpfen haben wenn wir uns vorbereiten und für alles bereit sein wollen.


    Viele Grüsse, Ernst






    Zitat von occam;196725

    Man kann gewisse Szenarien abdecken, man kann sich vorbereiten, zb. mental und mit Ausrüstung.
    Natürlich kann man nicht alles planen, nicht alle Möglichkeiten abdecken.


    Auch der beste Elitesoldat mit der besten Ausrüstung und der besten dahinterstehenden Logistik
    kann von einem Granatsplitter oder einem Querschläger getroffen werden und das wars.


    Ciao,
    Occam

  • Zitat von Sandra;196690

    egal wie gut man ausgerüstet ist oder wie gut man eingeübt ist, irgendwann passiert mal etwas ungeplantes mit dem man nicht gerechnet hat.
    "Ungeplante" Schmerzen können so stark werden, dass man sich nur noch auf dem Boden wälzen kann.
    Irgendwie lässt sich das quantum benötigten Glücks leider nicht als sicher zu nehmen..


    Hallo Sandra,
    Geht es dir gut?Das du von so Schmerzen schreibst macht mir Gedanken....


    Und klar ist das Leben so.Man wacht auf und denkt nix böses und "zack" - da schlägt dir das Schicksal kräftig eine rein und du kannst es nicht aufhalten.
    Für nen Prepper aus Leidenschaft:grosses Lachen: Ist das dezent frustrierend.Aber wenigstens rechnet man damit, das es alles anders kommen kann und fällt dann nicht aus allen Wolken.

  • Was habe ich in den letzten Tagen gelernt?


    1. Es ist be..en wenn der eigene Körper versagt (laufen, tragen, liegen, schmerzen, etc.)
    2. Beim Einpacken von Schmerzmitteln nicht sparsam sein (nehmen muss ich sie ja nicht..)
    3. Nehmt die stärksten Mittel die Ihr legal bekommen könnt (am besten Psychopharmaka mit Schmerzstillen / das Zeug das glücklich, euphorisch & schmerzfrei macht, aber noch legal vom Dr. verschrieben werden darf / nur das bekommt man leider nicht so gut)
    4. Eventuell auch etwas geistliches einpacken (je nach Glaubenrichtung und geschmack )

  • [QUOTE=Sandra;196900]


    3. Nehmt die stärksten Mittel die Ihr legal bekommen könnt (am besten Psychopharmaka mit Schmerzstillen / das Zeug das glücklich, euphorisch & schmerzfrei macht, aber noch legal vom Dr. verschrieben werden darf / nur das bekommt man leider nicht so gut)
    QUOTE]



    Psychopharmaka das euphorisch macht, kann auch die gegenteilige Wirkung haben, wenn die Wirkung ausklingt (ich selbst habe absolut keine Erfahrung mit Psychopharmaka, arbeite aber im Bereich Suchtberatung). Dann steht man auf dem Boden der Realität und fühlt sich wie erschlagen/erschöpft. Zudem kann man sich selbst überschätzen (wenn man zu euphorisch ist) und so in eine noch misslichere Lage bringen - die Situation missinterpretieren. Am besten immer nüchtern und sachlich bleiben.


    Psychopharmaka mit euphorischen Wirkungen kann man so vergleichen: Man startet den Turbo-Booster eines Autos = es hat mehr Kraft, verbraucht aber doppelt soviel Benzin. Genauso verhält es sich mit dem menschlichen Körper. Alles hat seinen Preis, es gibt nichts "umsonst". Wenn man zu euphorisch ist, so übersieht man viele kleine Details, da man meistens einen Tunnelblick hat. Auch der Hunger/Durst bleibt aus, was einem schwach und unkonzentriert macht.


    Wenn der Körper Schmerzen hat, so will er einem etwas mitteilen. Natürlich macht es Sinn, Schmerzmittel zu nehmen, aber man sollte keine Symptombekämpfung betreiben.


    lg k.sigi

    Trink was klar ist, iss was gar ist, liebe was rar ist, sprich was wahr ist.

  • Liebe Sandra!


    Ich wünsche Dir wirklich, daß sich Deine Schmerzen gebessert haben und die Ursache dafür behoben werden kann!!!
    Wie geht es Dir denn jetzt so?
    Magst Du erzählen, was Du genauer hattest? Hört sich ein wenig wie eine Bandscheibengeschichte an...


    Leider kann man sich im Leben nicht gegen alles absichern, hat man gegen das eine Übel vorgesogt, kommt möglicherweise das andere:-(
    Ist ein bißchen, wie beim Lernen auf eine Prüfung - Mut zur Lücke!
    (Und ich setzte oft aufs falsche Pferd...)


    Zu sicher fühle ich mich nicht, dafür sind die Szenarien zu vielfältig, die das Leben schreibt, leider.
    Im Rahmen unserer Möglichkeiten agieren wir, soweit es geht - alles andere ist dann eben so, wie es ist!


    Alles Gute von Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~