Boot? Hat eigentlich wer eines?

  • Ich bin einige Jahre auf dem Chiemsee gesegelt, ich hatte dort eine Aquila liegen... es war eine schöne Zeit und
    zusätzlich 1-2 mal im Jahr in Kroatien bei der einen oder anderen Regatta mit gesegelt beim Veranstalter Pitter
    Regatten oder Ecker 1000 Meilen Cup.


    Irgendwie bekomme ich jetzt wieder Lust auf Wasser - auch wenn es draußen schneit
    Ich habe meinen Segelschein am Chiemsee gemacht, an den letzten Tagen vor der Prüfung hatten wir Schneeregen
    und einen ordentlichen Wind und wer rutscht am Ende des Tages am Steg aus und fällt ins Wasser...

  • Hi !


    Ein bißchen wiedererkannt habe ich mich schon bei der Beschreibung der "Schrecken der sieben Weltmeere".
    Ich wär dann wohl der mit dem Schein...


    Meine mieseste Erfahrung beim Mitsegeln war tatsächlich eine Ärmelkanalüberquerung im November bei Windstärke 8 im Hafen, draussen waren es 9, in Böen auch etwas heftiger auf einer 47 ft Segelyacht mit 10 Leuten an Bord.


    Keine Einweisung, kein Üben von Notfallsituationen, keine klare Aufgabenverteilung.


    Ok, einer war Profi-Segler ( überführt angeblich Schiffe über den Atlantik gegen Geld, segelt große Regatten als Trimmer mit )
    3 hatten ein paar tausen Seemeilen Chartererfahrung
    2 hatten noch nie ein Segeboot von der Nähe gesehen.
    Ich war mit meinem SKS und etwa 1000 Seemeilen Erfahrung da schon unter den Erfahreneren.


    Kein Logbuch wurde geschrieben, kein Kurs eingetragen, im Prinzip vollkommen auf den Kartenplotter verlassen obwohl ich sehr große Mühe hatte, bei dem Geschaukel das Display abzulesen geschweige denn das Radar vernünftig zu bedienen.


    Es war so heftig dass es nicht möglich war, unter Deck zu gehen und Kaffee zu holen, ohne sich nicht ernsthaft in Gefahr von Beulen und Knochenbrüchen zu begeben. Es war wie im Würfelbecher.


    Auf dem Rückweg unter Motor ist selbiger ausgefallen, etwa 500m von der Einfahrt in einen belgischen Hafen.
    Grund: 2 Dieseltanks. Der erste war gerade leer geworden. *seufz*
    Beim Versuch das Groß hochzuziehen hat sich selbiges in den Lazy Jacks verheddert und ging nicht vor oder zurück.
    Das Fock war aufgrund einer durchgescheuerten Leine der Rollfockanlage nicht mehr funktionstüchtig.
    Klar: Auflandiger Wind und die steine kamen immer näher.
    Ich bin zum Anker, um diesen nötigenfalls über Bord zu schmeissen...ohne Befehl vom Kapitän, auf die Idee ist der nicht gekommen...


    Zum Glück haben wir den Motor wieder anbekommen, ohne noch weiter in die Bredoullie zu geraten.


    Aber die Unruhe an Bord, besser Panik genannt, das Kopflose hin und her hat mir gereicht.



    Dennoch.


    Ich will sowas nicht nochmal erleben. Das Wetter meine ich da nicht. Das ist wie es ist.


    Was ich meine ist die Art und Weise, wie das da abgelaufen ist.


    Ich habe stets mit meinen Mitseglern eine vernünftige Einweisung im Hafen gemacht, klare Aufgabenverteilung bei Notfällen und bevor die Notfallmanöver nicht sitzen, und zwar ohne mich ( denn in Zweifel werde ich da rausgefischt), gehts nirgendswohin.


    Das waren bzw. sind meine Regeln.
    Wie: Nachts angeleint, nachts Schwimmweste, Schwimmweste immer wenn einer nach vorne geht ( mit Beinriemen) und sowieso angepickt ab dem ersten Reff.


    Deswegen will ich auch nen eigenen Kiel, ich will von keinem abhängig sein.


    Und die Möglichkeit im SHTF Fall mit dem Segelboot abzuhaun ist nicht das zentrale Motiv.
    Ich möchte segeln ist das Hauptmotiv.
    Und mich nicht auf Menschen verlassen müssen, denen ich mich nicht anvertrauen will.


    Aber dennoch, es war eine interessante Erfahrung als potentieller Flüchtling:


    Wir waren in weniger als 24h vom Europäischen Festland in einem englischen Hafen.
    Sind da von Bord gegangen, haben in einem Pub was gegessen und getrunken.
    Wieder zurück zum Boot, noch ein bisserl in England rumgeschippert und wieder zurück.


    Keine Passkontrolle, kein Fahrschein. Offiziell war ich nie in England.


    Das fand ich eine interessante Erfahrung.
    Wäre ich in England abgemustert ( womit ich gespielt habe bei der Erfahrung davor), dann hätte sich meine Spur in Deutschland verloren.
    Noch zwei Tage und ich wär irgendwo in den schottischen Highlands in einer Pension unter falschem Namen verschwunden gewesen.



    Gruss


    DocAlmi ( der ausnahmsweise mal die Wahrheit erzählt....)

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Zitat von DocAlmi;202927


    Ich habe stets mit meinen Mitseglern eine vernünftige Einweisung im Hafen gemacht, klare Aufgabenverteilung bei Notfällen und bevor die Notfallmanöver nicht sitzen, und zwar ohne mich ( denn in Zweifel werde ich da rausgefischt), gehts nirgendswohin.


    Das waren bzw. sind meine Regeln.
    Wie: Nachts angeleint, nachts Schwimmweste, Schwimmweste immer wenn einer nach vorne geht ( mit Beinriemen) und sowieso angepickt ab dem ersten Reff.


    :Gut:


  • Ja, dass ist die Schulmeinung. Aber hast du das schon einmal mitgemacht?


    Ich habe das auf einem 9 Meter Boot in der Adria miterlebt. Beidrehen funktionierte nicht richtig, es war ein behäbiger Langkieler der sich nicht schnell genug in den Wellen drehte. Das Schiff rollte über 100° von einer auf die andere Seite. Nach 30min haben wir das gestoppt und sind wieder aktiv gesegelt nachdem sich die Mädels schon die Seele aus dem Leib kotzten.


    Eine Kielyacht kann auch kentern, sie richtet sich danach zwar wieder auf, aber meistens geht dabei das Rigg verloren. Entweder drückt eine Bö die Mastspitze in eine Welle oder eine Welle ist hoch genug um das Schiff zu kentern. Beides passiert umso schneller, desto kleiner das Boot ist.


    Und wenn du aktiv im Sturm segelst - wie lange hälst du alleine durch? Ich war nach einer Stunde so durchgefrohren, dass ich keinen Schalter mehr mit den Fingern betätigen konnte, und das im Sommer!


    Schaut euch mal auf der Homepage von Bobby um, da hat er auch ein paar Berichte über Stürme und Auswirkungen dabei.

  • Zitat von Grübler;202930

    Ja, dass ist die Schulmeinung. Aber hast du das schon einmal mitgemacht?.


    Hallo Grübler,


    meine Frau und ich haben das schon mehrfach mitgemacht. Ich behaupte keineswegs, dass das zu den angenehmeren Erfahrungen unseres Lebens gehörte.


    Wir haben dabei fast alles unternommen um aktiv zu segeln und die Kontrolle zu behalten. Das funktioniert mit einer Minimalbesegelung sogar ganz anständig. Ich finde, es ist auch psychologisch wichtig, wenn Du am Ruder stehst und die Kontrolle über den Kahn hast, statt hilflos den Elementen ausgeliefert zu sein.


    Das wichtigste Element sind da allerdings bei ständigen Wassergüssen die Klamotten. Einmal nass und ausgekühlt und du bist nicht mehr einsatzfähig.


    Lenzen vor Topp und Takel haben wir einmal gemacht - nie wieder !!!


    Das Sch**ssgefühl dabei ist die Hilflosigkeit. Du machst nur alle 20 Minuten einen Fix, um zu wissen, dass Du noch auf der sicheren Seite bist.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Nein, ich habe kein Boot und auch der festen Überzeugung keines zu benötigen.
    Nicht, dass ich etwas gegen die Schiffahrt als solche hätte - auch die wildeste Schaukelei macht mich nicht seekrank - aber in meine S&P Szenarien habe ich das Thema "Flucht per Boot" nicht integriert und ein weiteres Hobby wäre mir persönlich zu viel.


    Gruss, Fairlane

  • Zitat von drudenfuss;202815

    Nur immer daran denken, dass die Segler die du ansprichst sicherlich keine Anfänger waren. Sie hatten garantiert schon einige tausend SM auf dem Tacho bevor sie Weltumsegler wurden.


    Mein Traum wäre ein gemütlicher Motorsegler, so um die 40 Fuß, Stahlrumpf und kompfortable Einrichtung.


    Hallo Drudenfuss,


    da hast Du wohl recht. Du kannst bei richtig guten Ausbildern richtig gute Kurse für die Scheine machen, aber Segeln lernst Du letztendlich durch Praxis an Bord.


    Un d da gilt auch "play it safe". Unsere Mitforistin Alge hat darauf hingewiesen, dass sie als Schiffsführerin jeden Törn mit einer Notfallübung beginnt.


    So sollte das sein! Das ist gute Seemannschaft! (Seefrauschaft:))



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)



  • Hallo Doc Almi,


    dann kann ich nur sagen, der Skipper war ein Vollpfosten. Der Ärmelkanal ist eines der anspruchvollsten Seereviere. Da würde ich mich als Schiffsführer erst mal selber schlau machen, samt Tidenkalender (Ich bin ihn noch nicht durchsegelt) und dann meine Besatzung einweisen.



    Ich kann nur sagen, würde ich je durch den Ärmelkanal segeln, dann geschähe das nach sehr gründlicher Vorbereitung! Ich habe einige 1000 sm auf dem Buckel und auch schon ein paar Stürme, aber der Ärmelkanal wäre für mich eine neue und erhöhte Herausforderung, der ich mich sehr vorsichtig stellen würde.



    Windstärke 8 ist in einem extremen Tidengewässer die eine Sache. Der Wind bläst und Du machst neun Knoten durch das Wasser. Nur dummerweise machst Du - 1 Knoten über Grund, Du fährst mit voll geblähten Segeln ruckwärts. Da musst Du erst mal den Tidenkalender lesen und schauen, wann Du ablegst. Wenn es dumm läuft, kann das um drei Uhr morgens sein:)



    Viele Grüsse



    matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Doc Almi,


    also, so einen Vollpfosten von Skipper hatte ich auch mal ... macht nichts, weil man auch davon lernt ... so wie Du es getan hast.


    Mit dem Ärmelkanal hast Du mir was voraus. Aber den queren mit Segelschiff bei 8 Windstärken, da hätte ein vernünftiger Skipper gar nicht erst abgelegt. Mit 8 gehst man da nur quer, wenn man wirklich muss - zu viele Berufsschiffe, denen man da vor den Bug fährt. Wenn man dann noch Bruch auf dem Schiff hat, wird es schnell brenzlig, da die Großen nicht so schnell ausweichen können wie man da hin und hergeschüttelt wird.
    Und das sage ich als jemand, der (mit der richtigen Mannschaft und Ausrüstung) bei fast jedem Wetter (nein, nicht wenn Gefahr besteht auf Legerwall zu geraten, ...) zumindest auf ein paar Schläge den Hafen verlässt - es übt nämlich und mir macht Segeln noch bei Wetterlagen Spaß, wenn dem viele gar nichts mehr abringen können. :devil:


    Ich kenne die Situation vom Einlaufen natürlich nicht aber eine Option in solch einer Situation ist oft auch mal eben mit Segel in den Hafen einzulaufen. :psst: (Notmanöver - ist immer riskant und gegen andere Optionen (Anker, wieder raus gehen etc.) abzuwägen)
    Macht man nicht, Hafenmeister kriegt ne Krise, mindestens 3 Bootsbesitzer fast einen Herzinfarkt, aber wenn man mit wenig Tuch (was halt Sinn bei dem Schiff macht: Sturmfock, wenig ausgerollte Fock, notfalls auch ein Reff 3) und vielen Fendern in den Hafen rein geht, dann in oder kurz nach der Hafeneinfahrt alles runter reißt, kann man immer irgendwo provisorisch festmachen und ganz in Ruhe den Motor wieder klar machen. Immerhin gerät man so nicht vor dem Hafen auf die Steine.
    Wichtig ist halt, dass die Mannschaft es auch hinbekommt das Tuch auch ohne vollen Aufschießer richtig schnell runter zu kriegen. Muss man daher auch mal mit dem Schiff und der Mannschafft geübt haben.
    Notfalls dann (nicht beim Üben :face_with_rolling_eyes:) Tuch opfern und runter schneiden.


    So etwas lernt man halt nicht in der Segelschule sondern nur wenn man mit erfahrenen Seglern segelt und Dir der Salzbuckel ganz entspannt mitteilt: "Keine Ahnung was der Motor hat, bei dem Wetter gehen wir jetzt aber trotzdem rein, da hinten kommt's richtig dicke!" Dann seine Anweisungen gibt und Dir hinterher im Hafen 'ne Manöver-Nachbesprechung verpasst.


    Daher: Auch wenn Du einige Seemeilen hast und schlechte Erfahrung gemacht hast - geh ab und zu trotzdem noch mit anderen Seglern raus. Irgendwann findet man den Richtigen, von dem man lernen kann.



    Das ist nicht OT und auch kein "ich erzähl mal ein paar Heldentatengeschichten".
    Sondern hat etwas mit den Anmerkungen zur Schiffsgröße zu tun:
    Solche vermeintlichen "Kammikaze-Manöver" kriegt man mit nem kleinen wendigen Schiff schnell hin - mit einer der Gründe, warum ich für Schiffe bis 12m bin.
    Ein Segelschiff das Spaß machen soll muss auch in Notsituationen händelbar mit kleiner Mannschaft sein, wendig sein und muss man meist noch abfangen können, wenn jemand *sch* beim Anlegemanöver baut.
    Natürlich muss es auch seesicher sein, dabei nicht zu viel Tiefgang haben und preislich erschwinglich sein.
    Nicht zu viel Technik - die kann nur ausfallen und ist teuer.


    Diese Gründe sind auch im SHTF Fall - wenn das Boot dafür genutzt werden soll von Vorteil:
    Kleine Mannschaft = schnell weg und kein Problem wenn jemand ausfällt
    wenig Tiefgang = weniger Risiko aufzulaufen, mehr erreichbare Ankerplätze, keine Probleme mit Liegeplätzen, Bewuchs selber entfernen, ...
    wenig bewährte Technik = zuverlässig, leicht zu warten, leicht zu ersetzen
    Kleines Schiff = fällt weniger auf, ist ein weniger lohnendes Ziel (sowohl im Hafen als auch bei Piraterie) und sieht man ohne Reflektor kaum auf dem Radar


    Viele Grüße, Alge

  • Zitat von Alge;203031

    Hallo Doc Almi,


    also, so einen Vollpfosten von Skipper hatte ich auch mal ... macht nichts, weil man auch davon lernt ... so wie Du es getan hast.


    Mit dem Ärmelkanal hast Du mir was voraus. Aber den queren mit Segelschiff bei 8 Windstärken, da hätte ein vernünftiger Skipper gar nicht erst abgelegt. Mit 8 gehst man da nur quer, wenn man wirklich muss - zu viele Berufsschiffe, denen man da vor den Bug fährt. Wenn man dann noch Bruch auf dem Schiff hat, wird es schnell brenzlig, da die Großen nicht so schnell ausweichen können wie man da hin und hergeschüttelt wird.



    Hallo Alge,


    da sprichst Du genau das Thema an, das mir den Ärmelkanal unsympathisch macht. Es ist neben der Herausforderung "tidengewässer" die am dichtesten befahrene Schifffahrtsstrasse derr Welt. "Segel vor Motor" haben wir alle mal im Kurs zum Thema Kollisionsverhütungsregeln gelernt. Sich darauf zu verlassen, ist eine Anleitung zum Suizid, zumal so ein richtig grosser Kahn einen Wenderadius von 5 sm hat und bei "hart Ruder" schlicht kentern würde.


    Ich kann übrigens nur jedem das Buch "Die riskierte Katastrophe" von Christian Jungblut empfehlen, wenn ihr wissen wollst, wie es in der Berufsschifffahrt unter Billigflaggen zugeht.


    Glaubt doch nicht an einen Wachoffizier oder auch nur einen Rudergänger auf der Brücke! Da ist oft genug und für Stunden die Selbststeueranlage am Werk!


    Ich kann nur sagen, ich gehe der Berufsschiffahrt weiträumig aus dem Weg und bei potentiellem Kollisionskurs erfolgt Funkanruf. Meist geht das spontan: "Kursabfrage, okay, Sie fahren 320, dann machen wir mal eine Wende." Jenseits aller Regeln zum Wegerecht nach KVR, ich bin im Zweifel manövrierfähiger als ein Containerschiff. Aber ich habe es auch schon erlebt, dass keine Funkwache verfügbar war - gerade bei Schiffen unter den Billigflaggen.



    Aber es geht trotz allem zur See immer noch gesitteter zu als auf deutschen Autobahnen:)


    Ansonsten kann man mit wenig Tuch auch bei 8-9 Windstärken noch anständig segeln. Ich sage mal kleine Sturmfock, das Gross ganz runter, das Besan im ersten oder zweiten Reff. Die Leute reagieren nur verschieden. Ich mit der Ruhe eines stoischen Philosophen vom Schlage Seneca, meine Frau mit Seemannsflüchen, die selbst einen alten Seebären schamrot werden liessen. :devil:


    Wer ist segeltechnisch besser? Ich glaube, wir können es beide.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Nun auch mal meinen Senf dazu...
    Als allererstes: Nein, Länge wird nicht überschätzt...gerade bei Booten und Schiffen ist Länge entscheidend.
    Und gerade bei geringer Erfahrung ist ein größeres Boot besser als ein kleineres. (Und solange Neptun jemanden nicht Siezt und sich beim anbordkommen verbeugt, ist man unerfahren!)


    Für einen Freizeitsegler, der sich Revier und Wetter aussuchen kann, sind 8 - 12m ok, wenn man das Boot nur aus Spass an der Freude bewegen will. Soll es aber ein Boot sein, mit dem du unter (fast) allen Umständen in See gehen kannst (musst), würde ich 17 Meter als untere Grenze ansehen.
    Die einfachste Takelung dabei wäre wohl eine Ketch, weil man die auch mal sich selbst überlassen kann (von wegen Einhand und so) und sich das Boot dann automatisch steuert und am Wind bleibt.
    Die dagegen leistungsfähigste Takelage wäre dann wohl eine Kutter- bzw. Slooptakelung, aber dann hat es sich mit Einhandsegeln erledigt.


    Elektronik an Bord ist mehr als Wasser, denn Wasser ist nur flüssig...:face_with_rolling_eyes:
    Ok, Funke muss sein.
    Und ein Kreisel wäre super, aber alles andere ist nur Firlefanz...wobei bei einem Einhandsegler auch ein Radar sinnvoll ist...

  • Hier ein Link zu einer Norwegischen Website,verglecihbar mit Ebay-Kleinanzeigen...
    Da in Norwegen ein Boot zum "täglichen Brot" gehört ist die Auswahl wesentlich besser als in D,auch für den kleinen Geldbeutel...


    http://www.finn.no/finn/boat/used/browse1
    http://www.finn.no/finn/boat/u…_CLASS=2188&page=1&sort=2


    Die angegeben Preise sind NOK,man rechne geteilt durch 7,8...dann hat man Euronen :winking_face:


    Den Apparat auf dem Bild gabs für umgerechnet 600.- incl. einem unverwüstlichen 2-Zyl "Katschugg-Katschugg" Inbord Diesel..
    [ATTACH=CONFIG]22503[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]22504[/ATTACH]


    Die 12 PS Leistung sind zwar nicht gigantisch - so 7-8 Knoten Fahrt- zum Angeln reichts :winking_face:

  • n´ büsschen lütt?


    Da soll wohl mal einer mit um die gute alte Erde rund gekommen sein ...


    Das Ding ist ne unverwüstliche amtliche Ansage mit halber Ewigkeitsgarantie - wenn der zukünftige Eigener halbwegs handwerklich beschlagen ist.


    Würde ich mal glatt von träumen...


    Fernwehkrich! :crying_face:


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • He, nicht falsch verstehen...ich halte das Ding für halbwegs ideal. Klein genug, um noch als Freizeitschiff durchzugehen, aber groß genug, um auch ordentlich Strecke zu machen.
    Ich würde es sofort kaufen, hätte ich auch nur ansatzweise die Kohle dafür...
    Ist zwar kleiner und teurer, als es mein Schiff damals war (wurde leider vom Miteigner versenkt), aber immer noch groß genug, bezahlbar und vor allem hat es Charme und Charakter

  • Zitat von Papa Bär;203102

    Zwar 'n büsschen lütt, aber das wäre glatt eine Empfehlung


    @ Papa Bär : Büsschen lütt würde ich nicht sagen,aber wenn man vergleicht..zu weniger als dem halben Kurs gibts auch was mit einem richtigen Motor :


    http://www.finn.no/finn/boat/used/object?finnkode=54062017


    Als ewig "dieselgeschädigter" mag sich mir die Hektik auf einem Segelboot nicht so ganz erschliessen,ich weiss,Ihr Segler würdet mich für die Ansage am liebsten grillen : Aber der Diesel hat was beruhigendes für mich^^

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Als Freizeitboot zihe ich auch einen Diesel vor, mein letztes war ein 12m V-Boot mit einem 65 PS Deutz-Diesel. Aber ein Segelboot hat nun mal den Vorteil einer größeren Reichweite und Ausdauer

  • Die Unabhängigkeit ist natürlich der Riesenvorteil gegenüber dem Diesel,keine Frage !


    Ich hab das Angebot aus meinem Link mal eben gedanklich filetiert :


    Die Elektronik,der Motor,das Wendegetriebe,Generator,Bordausstattung,Radar ect..
    Da komme ich deutlich über den geforderten Kaufpreis..( ziemlich genau 20.000 Euro)


    Die haben in Norwegen ein Überangebot an allem " Fischereizeugs" ,die Quotenregelung lässt keine Nutzung mehr zu,weiter oben in Nordnorwegen gibts solche Boote auch für 10.000...


    Ich muss mich da schwer zurückhalten:crying_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hi !


    Ihr seid ja schon so Freunde :-).


    Klar, ich kauf mir morgen ne Colin Archer, Zweimaster, Ketsch, Vorstag, Wind-Selbststeueranlage,
    Meerwasserentsalzungsanlage, AIS, Radar, ausgerüstet für große Fahrt.


    Leute, ich bin nicht Onassis...


    Nein, ich bleibe dabei, segeln lernt man nur durch segeln und dazu taugt ein Boot, mit dem ich das Wattenmeer sicher befahren kann.
    Die friesischen Inseln und die Nordsee reichen mir zum Segeln, da hab ich genug zu tun mit
    Strömungen im Tidenrevier und vielleicht mal Nach England rüber oder die bretonische Küste.


    Ein kleines Boot, unter 8m tut es allemal, und hinsichtlich der Seetauglichkeit bin ich auf kleinen Schiffen
    etwa 2000 Seemeilen in besagten Revieren als Mitsegler unterwegs gewesen.


    Länge wird überschätzt, ich bleib dabei.
    Mir ist es auch egal, wie lange ich von A nach B brauche, ich habe nie verstanden warum viele Segler
    immer möglichst schnell irgendwohinkommen wollen, ich segel doch gern.


    Einen dummen Kapitän retten auch keine 5m Länge mehr.
    Fast alle Unfälle, die ich miterlebt habe oder von denen ich gehört habe waren rein auf menschlichem Versagen gegründet.
    ( Ich hab mal gehört, die häufigsten Unfälle bei Einhandseglern ist das von Bord fallen beim pinkeln...)


    Also, es wird ne AlbinVega oder etwas vergleichbares.


    Möglicherweise kauf ich das Schiff in Norwegen oder Schweden oder Finnland und de erste Trip wird ein langer Schlag nach Holland.
    Ich meld mich wenn es soweit ist. Eventuell brauch ich ja ne Hand an Bord und nehm jemanden mit.
    Aber das auch nur, wenn ich den vorher kenne und ich ruhig schlafen kann, wenn der andere am Ruder steht...



    Gruss
    DocAlmi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono: