Der Zivildienstprepper

  • Wenn man sein Vaterland nicht mit der Waffe verteidigen will, dann muss man sich selbst eben auch ohne Waffe verteidigen. Außerdem bezieht sich das Waffenverbot nur auf Kat. B Waffen.


    In der Schweiz bekommt ja jeder Wehrdienstleistende seine Waffe mit nach Hause, da wäre es doch nur gerecht, wenn man auch jedem Zivi eine Waffe mitgibt damit dieser sich in Notwehr verteidigen kann, oder?

  • Hallo@all
    Es wird langsam heiss mit dem ganzen Waffenzeug....Für solche Themen gibts ja nicht umsonst die spez Ecke..
    Die Frage war doch, wie man sich vorbereiten kann, für jemanden der keine RS/Bund usw. absolviert hat.
    Wenn sich einer halt mit 18, warum auch immer für den Ziv. entschieden hat, der kann die Märsche freiwillig machen um so sich selber für eine evtl. Flucht vorzubereiten. In der Armee lernt man vorallem die Psyüche zu stärken und man sieht nach der AGA zu was man fähig ist. Märsch in 2-3Stelligen km, 12min Lauf und pro sek 1xLiegestutz und 1xRumpfbeugen.
    Wenn einer doch in seinem Haus bleiben will, gibt es genügent Passive Schutzmittel die er/sie installieren kann um eine halbe Festung daraus zu machen, da darf einfach der versteckte Notausgang nicht vergessen werden.
    LG Deju


    PS: In der Schweiz ist es sehr schön geregelt.
    Tauglich= direkt in die Armee..1xUT direkt Z.Schutz und darfst ein wenig zahlen...2xUT darft viel zahlen und keine RS, kein Z.Schutz kein WES :winking_face:

    Usque ad finem

  • Zitat

    2xUT darft viel zahlen und keine RS, kein Z.Schutz kein WES


    Ich rate so ungern beim Lesen...
    UT= untauglich?
    Was ist 2xUT?
    Z.Schutz= Zivilschutz?
    RS?
    WES?

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • hihi Sorry Occam...Bei uns in der CH und vor allem in der Armee ist alles mit Abkürzungen, die sich mit der Jahre einfach einleben und so beim Schreiben kommen.
    UT=Untauglich
    2xUT=Doppelt untauglich (physisch und psychisch) man darf nicht in die Armee und auch kein Zivilschutz leisten
    Z.Schutz=Zivilschutz
    RS=Rekrutenschule
    WES=Waffenerwerbsschein

    Usque ad finem

  • Sehr interessantes Thema.


    Ich denke allerdings, dass (Schuss)Waffenbesitz vielmehr eine gedachte Sicherheit darstellt, als wirklich eine Sicherheit zu sein scheint.
    Warum?
    Sollte man, aus welchen Gründen auch immer, mal in eine missliche Lage geraten, wird man seine Waffe nicht immer dabei haben.
    Wenn man nach dem einkaufen überfallen wird, hat man im Regelfall keine Wumme dabei.


    Meines Erachtens sollte man Kampfkünste trainieren, fit bleiben (mental und physisch), gute Erste-Hilfe Kenntnisse besitzen und wenn möglich, gute Kontakte zu einem Arzt besitzen.
    Ich überlege zwar auch, einem Schießverein beizutreten, aber als alleinige Sicherheit sehe ich die Waffe nicht - Dementsprechend finde ich es auch egal, ob man nun eine militärische Ausbildung hat, oder nicht.



    Trotzdem natürlich jeder wie er mag


    Lg


  • Was nützt dir (nur) Kampfkunst wenn jemand aus 2-3m auf dich zielt?


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von BöhserZerstörer;210465


    Dementsprechend finde ich es auch egal, ob man nun eine militärische Ausbildung hat, oder nicht Lg


    Im Militär lernt man manche Dinge, die du nie freiwillig in zivil machen würdest oder kannst.

  • Naja, ich finde einfach, dass man erst die "Basics" können sollte, bevor man daran denkt mit einer Waffe zu trainieren.
    Und die wahre Kunst ist es doch, solche Situationen zu vermeiden. Dementsprechend wäre eine gute Rhetorik wichtig.



    Ich habe ne Waffe, aber kann sonst nichts - etwas provokant natürlich

  • OT


    Zur Kampfkunst... Für die Überbrückung von 7m braucht es ca. 1.5 sec. ... Hab ich noch vor 10 Jahren als NGsT Instructor selbst geschafft.
    Der Ter-Füsilier mit StGw90, etwa 12 Jahre jünger als ich, lag dann auf dem Boden, hab ihn mit seiner Waffe fixiert..


    Jetzt rechne durch 2.5 .... Da musst in 0.6 sec gezielt abgedrückt haben, am besten ne Doublette...
    Das ist, wenn man das nicht regelmäßig übt, gar nicht so einfach.


    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • BöhserZerstörer hat schon recht, die Waffe hast du normalerweise nicht immer dabei. Im WCS siehts aber anders aus.


    2-3m ist noch immer Nahkampfdistanz, ein 08/15-Räuber mit Waffe sieht da alt aus gegen einen Krav-Maga-Kämpfer. Ein Messer ist auf diese Distanz bei entsprechendem Können ebenfalls gefährlicher als eine Pistole (von spezial-Kaliber und Munition einmal abgesehen). Entscheidend sind aber die paar Sekunden vor der Situation - nennt es meinetwegen 7ten Sinn - aber das kann man lernen, eine Gefahr vorherzusehen.


  • Du sprichst gerade ein ziemlich komplexes Thema an, auf das es "die Antwort" wohl nie geben wird.



    Mal eine Antwort aus meinem persönlichen Erleben.



    Raubüberfall in Johannesburg, Drei Leute hielten mir ihre Messer unter die Nase. Ich habe nicht nachgedacht, ich habe reagiert, Das war reine Emotion, Mein Messer war aus dem Gürtel. Es ging zur Sache. Die Kerle sind hinterher blutend und ohne meinen Geldbeutel abgezogen. Ich hatte dumerweise nur auch ein paar Schrammen.


    Eine Fahrt durch das Rifgebirge. Wir wurden von Banditen aufgehalten. Meine BEVA hatte eigentlich mit einer 9x19 das gewichtigere Argument in der Hand, ich hatte aber das Heckler & Koch Notsignalgerät. Der psychologische Effekt von ein paar Blitz-Knall ist nicht zu unterschätzen! Die Strolche haben sich getrollt!


    Meint Matthias


    Leben heisst, Erfahrungen machen, die müssen nicht immer unbedingt schön sein. Aber ohne die hast Du nicht gelebt.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • - auf der Straße reicht in der Regel die SV die Du bei Krav Maga oder im Bujinkan lernst vollkomen aus, optimal in Verbindung mit OC-Pepperspray, wenn der Gegner mit einem Messer bewaffnet ist
    - hat der Gegner ein Schusswaffe und steht ein paar Meter entfert - vergesst es einfach und gebt ihm eure Wertsachen
    - Schusswaffen halte ich sinnvoll zur Eigenheimsicherung gegen Plünderer (und auch Vergewaltiger)
    - und im Worst Case als EDC zur Selbstverteidugung. Da wird man leider kaum darauf verzichten können

  • Zitat von prepping4family;210608

    - auf der Straße reicht in der Regel die SV die Du bei Krav Maga oder im Bujinkan lernst vollkomen aus, optimal in Verbindung mit OC-Pepperspray, wenn der Gegner mit einem Messer bewaffnet ist


    Hallo Prepping4family,


    ich mache ein bisserle Aikido. Ist für mich eher sportlicher Ausgleich zum Tagesgeschäft und der Wunsch, beweglich zu bleiben.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von prepping4family;210608

    - auf der Straße reicht in der Regel die SV die Du bei Krav Maga oder im Bujinkan lernst vollkomen aus, optimal in Verbindung mit OC-Pepperspray, wenn der Gegner mit einem Messer bewaffnet ist
    - hat der Gegner ein Schusswaffe und steht ein paar Meter entfert - vergesst es einfach und gebt ihm eure Wertsachen
    - Schusswaffen halte ich sinnvoll zur Eigenheimsicherung gegen Plünderer (und auch Vergewaltiger)
    - und im Worst Case als EDC zur Selbstverteidugung. Da wird man leider kaum darauf verzichten können


    Soso Krav Maga und Pfefferspray ist gut gegen Messer aber bei Schusswaffen brav sein Zeugs hergegeben. Wie wäre es nicht solche tödlichen Vorschläge zu machen, um gegen ein Messer zu bestehen, muss man sehr, sehr viel Glück haben. Und vielleicht mal ein Training machen mit jemanden der wirklich mit dem Messer angreift. Das letzte mal, ist schon ein paar Jahre her, hat mir ein Krav Maga Typ gesagt, aber du hast falsch angegriffen......:kichern:


    Nichts gegen Krav Maga ist eine gute SV Art, aber gegen Messer bitte nicht, auch das OC ist kein Allheilmittel.


    Schusswaffen sind immerhin noch das beste was man sich ausgedacht hat gegen jeglichen Angriff, allerdings darf man sie seit 1999 nicht mehr tragen, ist aber eine andere Frage


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]



    Hängt ein bisschen davon ab wie er sein Stg trug. Normales tragen mit dem elastischen Riemen und selbst wenn er nicht schiesst, benutzt wie ein Stock tut der Lauf in der Magen Gegend irgendwie nicht gut, besonders wenn man mit dem Kolben von unten nach doppelt.


    Hast aber recht, man muss ein bisschen mehr lernen als das einfache schiessen.

  • Ich habe mal vor ein paar Jahren nach eine Vorführung, mit einem der Soko Cobat System ausbildet geredet.
    Seine persönliche Meinung war, dass im Fall eines Messerangriff die Chancen 50/50 bestehen und für jemanden der SV in dieser Richtung lernt ist es, wenn es gut kommt ca. 30/70. Um aus so einer Situation die man evtl. im Voraus sieht, wäre es am besten die Beine in die Hand zu nehmen:face_with_rolling_eyes:, aber unverletzt da raus zu kommen, ist fast nie möglich und man muss extrem Glück haben. Er zeigte mir auch ein paar ''Souveniers'' aus seiner Vergagenheit auf sienem Oberkörper sowie Unterarme, die seine Einstellung und Meinung dazu bestätigen konnten.


    LG Deju

    Usque ad finem

  • Zitat von moleson;210664

    Soso Krav Maga und Pfefferspray ist gut gegen Messer aber bei Schusswaffen brav sein Zeugs hergegeben. .


    Hallo Moleson,


    ich habe mich einmal in meinem Leben auf einen Meserkampf eingelasen. Du könntest das natürlich als "Sieg nach Punkten" verbuchen, drei Gegner blutend in die Flucht gejagt und den Geldbeutel behalten.


    Ich war nur dummerweise auch ein bisserle verschrammt:traurig:


    Was mir da kosmetisch geholfen hat, ich mag Tattoos. Die Narben waren ziemlich schnell verschwunden. (Danke Silke !)


    Messerkampf?


    Muss ich nicht wieder haben!


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Moin die Gemeinde,


    da ich denke, daß hier einige mitlesen, die noch nicht so viel Erfahrung mit dem Einsatz und der Abwehr körperlicher Gewalt haben (s. Post #1), möchte ich auch einige Anmerkungen machen.


    Wer sich nur theoretisch mit Waffenangriffen und -abwehr beschäftigt, kann noch nicht wirklich beurteilen, was im Ernstfall die beste Reaktion ist. Mein dringender Rat ist, das mit Waffenattrappen konsequent zu üben. Für die ersten "Messerkämpfe" eignet sich ein offener Filzstift als Messer hervorragend. An den Angriffsspuren auf den hoffentlich alten Kleiden sieht man dann, wo es einen erwischt hat. Fortgeschrittener ist dann schon ein Gummimesser (gibt's auch mit einem Tank gefüllt mit roter Tinte), dann erst ist ein Holzmesser zu empfehlen. Bei diesen Übungen zeigt sich schnell, daß man im realen Kampf IMMER Schnittverletzung davonträgt. Auch erfahrene Kämpfer, von welchem Kampfsystem auch immer, können sicher nur lethale Treffer an Kopf, Rumpf oder Hals abwehren, verletzt werden sie fast immer auch selbst dann, wenn der Aggressor ein wenig motivierter Anfänger ist. Nach meinen Erfahrungen ist ein Messer im Nahbereich, erst recht beim Gegnersurfen, die gefährlichste Waffe, danach kommen Kurz-, dann Langwaffen. Einfach deshalb, weil der "Winkel", in dem die Schadwirkung eintreten kann, kleiner ist und die Waffe selbst immer mehr Angriffsfläche und Hebel bietet.


    Davon ausgehend, daß ich im Ernstfall meinen Gegner nicht kenne, somit nichts über Können und Psyche wissen kann, würde ich nur im äussersten Notfall (ich bin bereit, für das, was ich verteidigen möchte zu sterben) auf jemanden mit Schusswaffe in weiterer Entfernung (> 2m) losstürmen. Aber zumindest habe ich, wenn's dumm läuft, die Gnade glücklicher zu sterben. Auch die Verteidigung geg. Schusswaffen sollte man üben (Spielzeugpistole/Besenstiel) und sich darüber mit so einer Situation vertraut machen, um dann, wenn's soweit ist, die beste Entscheidung zu treffen.


    Abschliessend kann ich nur empfehlen Kampfkünste regelmässig und ernsthaft zu trainieren, auch mal verschiedene auszuprobieren, um zu erfahren, welche einem am besten liegt. Diese ist dann auf jeden Fall, in jedem Fall die effektivste!


    Grüße


    Jochen

  • Zitat von Monnemer;211142

    Moin die Gemeinde,


    da ich denke, daß hier einige mitlesen, die noch nicht so viel Erfahrung mit dem Einsatz und der Abwehr körperlicher Gewalt haben (s. Post #1), möchte ich auch einige Anmerkungen machen.


    Wer sich nur theoretisch mit Waffenangriffen und -abwehr beschäftigt, kann noch nicht wirklich beurteilen, was im Ernstfall die beste Reaktion ist. Mein dringender Rat ist, das mit Waffenattrappen konsequent zu üben.



    Hallo Jochen,


    Dein Rat klingt absolut vernünftig und völlig rational. Schön wäre es, wenn das so läuft


    Ich bin damals in SA situativ in eine Meserstecherei geraten.


    Dumm gelaufen. Du kannst mich auch als mitschuldig nennen. weil mein Messer sofort draussen war


    Na gut, das Ergebnis waren auch einige Schrammen auf dem eigenen Fell. Mist!!!! (zunächst mal, später hat die Silke geniale cover ups mit absolut tollen Motiven draus gemacht)


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Waldschrat,


    mein Beitrag war keine Kritik an Dir oder Anderen! Du hast in der beschriebenen Situation eine Entscheidung getroffen und danach gehandelt. Da Du am Leben und (relativ) unversehrt bliebst, war dein Vorgehen richtig!


    Durchaus möglich, daß ich auch so oder ähnlich vorgegangen wäre.


    Anlass mich zu Wort zu melden, war eher die Tendenz der Posts in den letzten Seiten. Was da steht, ist im Grossen und Ganzen gut und richtig, doch ich hatte einfach das Gefühl, daß da beim unbedarften Anfänger der Eindruck entstehen könnte - jetzt überspitzt formuliert - man bräuchte nur ein wenig Kenntnis der Selbstverteidigung und genug Mumm und dann kommt man gegen alles an. Wollte darauf hinweisen, daß so eine Grundeinstellung zu schweren gesundheitlichen Problemen führen könnte. Auch bin ich der Meinung, daß Selbstverteidigung, ganz allgemein das Meistern von kritischen Situationen, nur zu 10% Technik, aber zu 90% Psycholgie (oder wenn man so will: Wissen, Erfahrung und gesunder Menschenverstand) ist. Diese Auffassung kam mir in den Beiträgen ein wenig zu kurz.


    Grüße


    Jochen



  • Hallo Jochen,


    um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Dein Standpunkt ist absolut rational und perfekt richtig.


    Ich habe damals in Südafrika nämlich ziemlichen Blödsinn gebaut, wenn ich eben nicht gedacht, sondern instinktiv gehandelt habe.


    Da haben mir drei Kerle das Messer unter die Nase gehalten. Rational wäre gewesen, den Geldbeutel herzugeben. Ich habe irrational gehandelt, schlicht und einfach mit dem Bauch und nicht mit dem Hirn. Euch zeige ich es, und das Messer gezogen! Das war objektiv betrachtet schlicht dumm.


    Es ist mit ein paar Narben abgegangen und wie gesagt, die sieht man heute nicht mehr, weil meine Tätowiererin was hübsches drübergestochen hat. Das hätte auch ganz anders ausgehen können ...



    Meint


    Matthias


    P.S. Ich poste sowas, damit andere Leute aus meinen Dummheiten lernen können, Auch wenn ich meinen Geldbeutel bei der Aktion behalten habe, Heldentaten sehen anders aus!


    Was mache ich heute? Ich habe einen "Dummy-Geldbeutel" in der Hosentasche. Der Inhalt besteht aus einigen 10 € in Landeswährung und einigen abgelaufenen Kreditkarten aus den Vorjahren. Den rücke ich dann grinsend raus. Das Messer bleibt im Gürtel. :)

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)