Altes Bauernhaus als SO

  • Das sieht für mich nach einem Fass ohne Boden aus. Das Grundstück an sich ist ja auch nicht so der Hammer...


    Klar der Preis ist (auf den ersten Blick) günstig aber die Folgekosten nicht abzusehen.


    Bist du denn aktiv auf der Suche nach einem SO oder eher zufällig über diese Anzeige "gestolpert"?


    Ich würde die Finger davon lassen. Rein intuitiv.



    Gruss Wolverine

  • Wenn du in der Gegend was willst, dann guck die Kleinanzeigen in der Lokalpresse oder die Zettelbretter in Kneipen und Supermärkten, oder gib eine Suchanzeige auf.
    Man kann auch etwas rumfahren und sich leerstehend wirkende Objekte merken, dann auf dem Katasteramt der Gemeinde den Besitzer erfragen und den nett anschreiben.
    Es braucht schon eine gewisse Zeit aktiver Bemühungen, bis man etwa weiss, was der Markt so hergibt.
    Viele Objekte sind nicht in den Makleranzeigen, weil sie nicht in deren Angebotspalette passen - ein Anbieter von edlen Ferienhäusern für Gutbetuchte will eben nicht eine etwas heruntergekommen wirkende Einödkate in seinem Portfolio haben. Dennoch kann es sich lohnen, bei einem Immomakler anzufragen, kost ja nix und vielleicht hat der was, was er nicht inserieren will, aus Liquidation einer Erbschaft oder so.

  • Zitat von KUPFERSALZ;211229

    Hier der Link:


    Auf keinen Fall, ein Abbruchreifes Haus und ein unbrauchbares Land.

  • Zitat von Wolverine;211236

    Bist du denn aktiv auf der Suche nach einem SO oder eher zufällig über diese Anzeige "gestolpert"?


    Ich bin drübergestolpert durch das Stichwort Quelle. Eigentlich bin ich auf der Suche nach Wald, nicht nur für Brennholz sondern auch als "Abenteuerspielplatz" für die Kinder. Die Waldbesitzer bei uns stehen nicht so auf Wildcamper, das gibt schnell mal Ärger. Aber im Moment sind die Preise für Waldgrundstücke in der Nähe utopisch.

  • Zitat von Grübler;211249

    Ich bin drübergestolpert durch das Stichwort Quelle. Eigentlich bin ich auf der Suche nach Wald, nicht nur für Brennholz sondern auch als "Abenteuerspielplatz" für die Kinder. Die Waldbesitzer bei uns stehen nicht so auf Wildcamper, das gibt schnell mal Ärger. Aber im Moment sind die Preise für Waldgrundstücke in der Nähe utopisch.


    Da würde ich dir empfehlen direkt mit dem bezirksförster oder den Jagdpächtern zu sprechen.
    wenn du denen sagst du willst deinen Kids die Natur, den Wald etc näher bringen, werden die nicht nur ihr ok geben, sondern dich aktiv unterstützen! Ggf sogar grillgut etc spenden.
    Die Jäger brauchen nachwuchs und freuen sich immer über ehrliche Anfragen

  • Hab mir jetzt auch die Bilder angeschaut...
    ...also da würdest Du noch soooo viel Kohle reinstecken,
    ich seh das als Faß ohne Boden.
    Mag auf den ersten Eindruck gut aussehen mit ein bißchen Bäumen
    rundherum und weit ab vom Schuß...aber damit bist Du die nächsten
    Jahre handwerklich ausgelastet und finanziell auch.


    Nein, sorry, mein Eindruck ist...also ich würde die Finger davon lassen.


    Da kauf Dir lieber um das Geld einen supertollen Wohnwagen mit Anhänger
    und zusätzlichen Goodies und fahr mit der Familie in den Süden/Norden (je nach klimatischer Präferenz).
    Da wird die Frau auch eher mitmachen...und es geht sich dann noch immer ein hübsches Candle- Light- Dinner aus.
    :face_with_rolling_eyes:


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Zitat von Grübler;211249

    Eigentlich bin ich auf der Suche nach Wald, nicht nur für Brennholz sondern auch als "Abenteuerspielplatz" für die Kinder. Die Waldbesitzer bei uns stehen nicht so auf Wildcamper, das gibt schnell mal Ärger. Aber im Moment sind die Preise für Waldgrundstücke in der Nähe utopisch.


    Hierzu folgende Amerkungen:
    1. Waldbesitz ist rein ideell - noch mehr als Grünland. Du bist bei der Bewirtschaftung dem Willen des Försters unterworfen, darfst also nicht spontan Deine Bäume umlegen so wie du im Gemüsegarten Deine Karotten ausziehen darfst.
    2. Mindestens in der Schweiz haben alle Leute freien Zugang zum Wald (Jedermannsrecht). Man kann also nicht verhindern, dass andere Leute Pilze oder Beeren sammeln oder etwas Leseholz mitnehmen. Das bedeutet im positiven Sinne, dass der Wald nicht mir gehören muss, damit ich dort spielen darf.
    3. Wildcamper sind deswegen nicht beliebt, weil manche dieser Zunft ihren Müll herumliegen lassen.
    4. Im Falle einer allgemeinen Auflösung der Gesellschaft wirst du deine wohlerworbenen Rechte als Landeigentümer im Wald noch weniger als anderswo durchsetzen können.


    Wenn du den Waldbesitzer vorher anfragst, wird er kaum etwas dagegen haben, denn jemand, der so vorausschaut, wird auch seinen Spielplatz anständig hinterlassen.
    Wenn Förster oder Jäger etwas dagegen haben, dann weil Interessen der Walderhaltung übergeordnet sind, etwa Naturschutz, Wildsetz- oder Brutzeit, oder Schutz von Aufforstungen. Das wird man selbstverständlich respektieren. Wenn du Zeltbau mit Stangenholz üben willst, dann frag nach Orten, wo es Dürrständer hat, an denen der Waldbesitzer nicht interessiert ist.
    Wenn du fertig bist, rufst du den Besitzer rasch an und sagst, er möge den Platz doch anschauen und dir mitteilen, ob er etwas zu beanstanden hätte. Du wirst nie Probleme haben, wenn du so vorgehst.

  • Zitat von drudenfuss;211260

    Nur aus Neugier: was kostet bei euch der ha "erwachsener" Mischwald?


    Je nach Lage zwischen 5 und 15 €/m2. Außerdem hast du immer das Problem des Vorkaufsrecht der Nachbarn. Du kannst also nur über gute Beziehungen günstig an Wald kommen oder entsprechend überzahlen.


    Edit:
    Der m2 Bauland liegt im Moment zwischen 150 und 180 €...


    @jp10686:
    Jedermannsrecht klingt so toll, gerade in Kärnten gibt es immer wieder Diskussionen mit italienischen Schwammerlklauber. Vor ein paar Jahren haben aus diesem Grund mehrere Waldbesitzer ein "Sammelverbot" erteilt. Hab die ganze Diskussion dann aber nicht weiterverfolgt. Du darfst den Wald zu Erholungszwecken betreten aber nicht einfach Holz nehmen oder einen Spatenstich (:shit:) vornehmen.


    Den Besitzer fragen wäre sicher möglich - ein eigenes Stück Wald wäre halt doch etwas anderes, da man z.B. ein Baumhaus nach Lust und Laune errichten könnte.

  • Zitat von Maresi;211215

    Wenn du viel Glück hast findest du einen Bauern, der dir das Gras gratis mäht (und das Heu dafür behält). Bei uns ist nicht mal mehr das drin - da legst du sogar noch was drauf!


    LG,


    Maresi


    Wem sagst Du das. Ich habe einem Gemeindearbeiter die Füße küssen müssen das er mir für schlappe 3000€ 23 fantastische gesunde Bäume geschlägert hat und das Holz "entsorgt"


    Gewerbliche Anbieter lagen bei 6000€ aufwärts und ich habe ca 1 Jahr gesucht. Geredet haben viele, getan hat von den Gratisanbietern keiner was.


    LG Wolfgang

  • Himmeldonnerdoria, bei Euch in der BRD scheint die Bürokrattie noch extremer als hier in der Schweiz zu sein. Nicht mal sein eigenes Haus darf man "verlottern" lassen, sein eigenes Gras darf auch nicht in den Himmel wachsen und ein Wald muss grundsätzlich forstwirtschaftlich verschandelt, ähm ich meine genutzt werden. Koste es was es wolle, Ordnung muss sein auf dieser verrückten Welt.
    :traurig:

  • Hallo Roger,


    das alles gilt in Österreich natürlich auch und ich bin froh darüber.
    Ich möchte nicht unbedingt neben einer Bruchbude leben oder den Samen von den Brenneseln in meinen Garten geweht bekommen.
    Nichts gegen eine Blumenwiese aber auch die gehört 2mal gemäht.
    Und wenn mein Nachbar seinen Wald nicht in Ordnung hält bin ich nicht unbedingt erpicht auf seine Borkenkäfer etc.


    Es gibt viel zu viele Möchtegern Landwirte, Aussteiger etc welche sich arbeitsmäßig, finanziell und auch geistig total überfordern mit dem Kauf eines Stück Landes.


    Wenn ich Land besitze habe ich auch die Pflicht mich darum zu kümmern.


    LG Wolfgang

  • Zitat von drudenfuss;211260

    Nur aus Neugier: was kostet bei euch der ha "erwachsener" Mischwald?


    Der Preis richtet sich nach den m3 Holz die da stehen, also von gar nichts bis sehr teuer....

  • Zitat von moleson;211373

    Der Preis richtet sich nach den m3 Holz die da stehen, also von gar nichts bis sehr teuer....


    Na das ist ja mal ne Aussage. So klever und detailliert wie ich sie garnicht erwartet habe.

  • Zitat von moleson;211373

    Der Preis richtet sich nach den m3 Holz die da stehen, also von gar nichts bis sehr teuer....


    Das ist leider nur ein Teil des Preises.
    Bei einem Grundstück zählen eigentlich nur 3 Punkte: Die Lage, die Lage und die Lage.


    Was helfen dir die schönsten Buchen mitten im Steilhang ohne Wege oder sonstige Zugangsmöglichkeiten?


    Bei uns kommt sogar die Behörde vorher vorbei und schaut sich deine Gerätschaften für die Waldbewirtschaftung an. Wenn du da dann deine Aldi-Motorsäge und die Netto-Hacke herzeigst, dann zerreisen sie den Kaufvertrag vor deinen Augen...

  • Zitat von Grübler;211384

    Das ist leider nur ein Teil des Preises.
    Bei einem Grundstück zählen eigentlich nur 3 Punkte: Die Lage, die Lage und die Lage.


    Was helfen dir die schönsten Buchen mitten im Steilhang ohne Wege oder sonstige Zugangsmöglichkeiten?


    Bei uns kommt sogar die Behörde vorher vorbei und schaut sich deine Gerätschaften für die Waldbewirtschaftung an. Wenn du da dann deine Aldi-Motorsäge und die Netto-Hacke herzeigst, dann zerreisen sie den Kaufvertrag vor deinen Augen...


    Logo muss es einen Zugang haben, sonst kann man es gleich vergessen. Hingegen ob du es selbst bewirtschaftest oder machen lässt ist dein Problem in der Schweiz.

  • Bei uns (OÖ) gilt prinzipiell: Der ha Waldboden kostet ca. 20.000€ zzgl. des momentan vorhandenen Holzeinschlags (exklusive Bringungskosten).


    ABER: Dann gibt es Modifikatoren

    • Wie Grübler schon schrieb: Bringungskosten - ist ein mechanisierter Einschlag (Harvester) möglich? Wenn nein -> schlecht für den Verkäufer!
    • Liebhaberei: Wenn jemand den Wald aus welchem Grund auch immer unbedingt haben will vervielfacht sich der Preis.
    • Holzqualität: Taugt das Holz nur als Brennholz, oder handelt es sich tendentiell eher um Wertholz?
    • Verbisszustand, Waldverjüngung, usf. spielen auch eine Rolle, wenn auch untergeordnet.
    • Altersstruktur: Ein überalterter Wald ist ein wertloser Wald! Sobald ein bestimmter Durchmesser überschritten wird (abhängig von der Baumart) gibt es massive Abschläge!
    • ...


    Ein Landwirt hat mir mal erklärt: Sein Wald ist seine Sparkasse: Wenn Geld übrig ist wird es in den Wald investiert (Auf- und Durchforstung und sonstige Pflege), wenn Geld nötig ist wird es wieder entnommen. Unter´m Strich ist jedoch kein echter Gewinn damit zu machen.


    Geld verdienen können nur die großen Forstbetriebe, welche über große Wälder verfügen und diese professionell mit spezialisierten Werkzeugen (Harvester, Raupenschlepper, Häcksler, ...).
    Gesteigert werden kann dieser Profit mit angeschlossenen Weiterverarbeitungslinien (Papier- und Kartonagenerzeugung, Sägewerke, Biomassekraftwerke, ...).


    Gerade aus Preppersicht ist ein überalterter Wald ein massives Problem: Das Holz gehört schleunigst geerntet, um den Wertverlust zu minimieren. Bis dann wieder genug nachgewachsen ist damit man daraus Nutzen ziehen kann vergehen einige Jahrzehnte...
    Hier wäre sicher ein Niederwald die bessere Alternative, da er erstens leichter bearbeitbar ist ((Motor-) Säge oder ggf. Axt sind ausreichend) und zweitens regelmäßiger (alle paar Jahre statt Jahrzehnte) Holz bringt.


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Zitat von Grübler;211384

    Das ist leider nur ein Teil des Preises.
    Bei einem Grundstück zählen eigentlich nur 3 Punkte: Die Lage, die Lage und die Lage.


    Das Stimmt soweit für Bauimmobielen. Bei der Waldbewertung gibt es mehrere grundlegende Kriterien zur Wertermittlung. Dies ist einmal der Bodenwert und der Holzwert. Hinzu kommt noch der Bestandserwartungswert, praktisch die Prognose was der Wald zukünftig Wert ist und dann fließt noch in die Gleichung mit ein was bereits in die Pflege des Bestandes investiert worden ist.

  • Das ist ein Fass ohne Boden. Du machst dich finanziell nackich und es wird in absehbarer Zeit keinen Gewinn abwerfen. Lass es.


    Door Miesegrau


    Hatte mal beruflich mit Altbausanierung zu tun....

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Zum Wald: Es gibt Flächen mit übergeordneter Schutzfunktion, die bezüglich Holznutzung "entwertet" sind, weil z.B. Schutz vor Naturgefahren Vorrang hat. Im Gebirge sind das die meisten Wälder. Diese sind allerdings oft im Besitze der Gemeinde oder anderer öffentlich-rechtlicher Organisationen (z.B. der Bürgergemeinde) und daher unverkäuflich.


    Ein eher wertloser, weil schlecht zugänglicher, felsiger Wald mit krummen Bäumen ist doch viel interessanter als eine hoch ertragreiche Stangenholzplantage, wo man sich weder verstecken noch auf Bäume klettern kann und alles überall gleich aussieht. Ist er gut erschlossen, erhöht sich die Holzrendite, aber Brennholz auflesen kannste vergessen und wo viele Wege sind, ist auch viel Volk.


    Zur Frage "abgelegenes Bauernhaus als SO" kurz: ja, aber nicht dieses.


    Übrigens: Man MUSS Land und Wald nicht pflegen. Es gab Wald, bevor es Menschen gab. Wald ohne Mensch ist problemloser als Mensch ohne Wald.

    Zitat von Isuzufan;211338


    Ich möchte nicht unbedingt neben einer Bruchbude leben oder den Samen von den Brenneseln in meinen Garten geweht bekommen.
    Und wenn mein Nachbar seinen Wald nicht in Ordnung hält bin ich nicht unbedingt erpicht auf seine Borkenkäfer etc.


    Ich versteh deinen Standpunkt.
    ABER:
    Als Eigentümer bist Du frei in der Nutzung deiner Liegenschaft, solange du nicht andere unzulässig beeinträchtigst.
    Jeder darf innerhalb seiner Grenzhecke seine eigene Vorstellung vom Kleinparadies verwirklichen.
    Für den einen ist das ein Betonkubus mit einem automatisch bewässerten Schottergarten, für den anderen eine eingewachsene Bauernkate.


    Samen häufiger Unkräuter sind überall, die finden Dein Grundstück, wenn du es so bewirtschaftest oder eben nicht bewirtschaftest, dass sie sich vermehren können.
    Die Borkenkäfer sind Schwächeparasiten. Befall deutet auf Bewirtschaftungsfehler oder falsche Baumartenwahl hin. Weil in der Forstwirtschaft alles, was man tut oder unterlässt, sich auf die Enkel und Urenkel des Försters auswirkt, sind Borkenkäferkalamitäten Folgen von waldbaulichen Fehlern, die vor vielen Jahrzehnten begangen worden sind. Die grossflächigen natürlichen Fichtenmonokulturen der Nordalpen müssten sonst alle schon längst grossflächig befallen und abgestorben sein, wenn "der" Borkenkäfer (es gibt viele Arten die bezüglich Baumart und Holzqualität sehr wählerisch sind) so gefährlich wäre, wie es manche Förster sehen. Wenn natürlich viele Bäume im Revier befallen sind, ist es für den betroffenen Waldbesitzer ärgerlich.


    Dass der Wald in Ordnung gehalten werden müsse, ist eine Vorstellung aus der Zeit der Selbstversorgerwirtschaft, wo Brennholz knapp war und alles aufgelesen und genutzt wurde.
    Wenn du mal in einen Urwald kommst (es gibt in der Schweiz und in Österreich ein paar wenige schlecht zugängliche Flächen, die nachweislich nie genutzt worden sind) wirst du staunen, wieviel Totholz da herumsteht und liegt. Für die Walderhaltung und Gesundheit der stehenden Bäume ist das kein Problem, für den Menschen, der den entgangenen Holznutzen sieht, möglicherweise schon.