Was Armeen so essen

  • Zitat von Worber;220044

    Mit zerfleischen waren unteranderem Sam und Mathias gemeint und nicht ihr....


    Gruss, Worber


    P.S. Der Beruf "Soldat" ist für mich so normal wie jeder andere auch. Jeder soll das machen was ihm Spass macht und befriedigt. (Währe ich beinahe auch geworden...)


    natürlich ist der Beruf Soldat so normal wie jeder andere. Warum auch nicht? Es ist auch ein nützlicher Job. Ich sage mal sowas wie ein Polizist. Nur nicht nach innen, sondern nach aussen.


    Irgendwie ist der Streit hier bei der Verpflegung eskaliert und da halte ich den Soldaten mit seinen Bedürfnissen auch nur für einen Menschen.


    Da kannn ich Kalorien, Proteine, Kohlehydrate und essentielle Fettsäuren zählen.


    Es ging mir nur um einen anderen Punkt: Es herrscht der Glaube, dass Soldaten komfortabel aus Verpflegungspaketen leben. Die ganz einfach vom Himmel fallen. Aus einer Transall oder so. Samt kulinarischer Diskussionen. Sind MRE besser als Rations de Combat? Definitiv sind die letzteren besser. Aber ihr werdet im Notfall keine von beiden haben. Auch nicht als Angehöriger einer Armeeeinheit.


    Ich hatte in meinem Leben das Glück, nie einen Krieg als Soldat miterleben zu müssen. Ich habe aber genug darüber gelesen. Was als erstes krachend gescheitert ist, sei das Napoleon nach der Niederlage bei Borodino oder die 6. Armee von General Paulus in Stalingrad, das war die Lebensmittellogistik.



    Richtet Euch mal ganz einfach darauf ein, dass ihr einer Pflanze oder einem Tier anseht, ob das ein Nahrungsmittel ist.


    In Stalingrad wurden Ratten gefressen


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;220138

    Irgendwie ist der Streit hier bei der Verpflegung eskaliert


    Du hast immer noch nicht begriffen, daß Du der Grund bist, oder?
    Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so kritikresistent ist wie Du :Kopfschuetel:. Du ziehst Dein Ding hier durch, egal ob es passt, und egal, ob Dir das einige Foris zu verstehen geben.


    Es ist für mich unbegreiflich.


    trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Die ein Mann Armee "Miesegrau" isst im Notfall grundsätzlich alles. :devil:


    Door Miesegrau


    Würde sonst nicht überleben, da die häusliche Kantine unter chinesischem Protektorat steht.....:grosses Lachen:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Das Waldschrat-bashing nervt langsam mehr als der eigentliche Grund dafür!

  • Hmmm, versteh das auch grad nicht ganz.:staunen: Bin noch mal zu Beitrag eins zurück und hab nachgelesen. Hier geht es doch eindeutig um Rationen, die die verschiedenen Staaten ihren Soldaten normalerweise im Feld zu futtern geben, oder?:peinlich: Gegrillte Ratten dürften da jedenfalls eine Ausnahme bilden, obwohl ich mir bei den Koreanern diesbezüglich nicht so ganz sicher bin.:devil: Was der Soldat im Falle des Ausbleibens der Rationen zu futtern hat gehört meiner bescheidenen Meinung nach eigentlich nicht hier rein.


    Door Miesegrau


    Der allerdings auch gerne mal einen Trööt zersabbeln tut............:face_with_rolling_eyes:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Zitat von trainman;220162

    Du hast immer noch nicht begriffen, daß Du der Grund bist, oder?
    Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so kritikresistent ist wie Du :Kopfschuetel:. Du ziehst Dein Ding hier durch, egal ob es passt, und egal, ob Dir das einige Foris zu verstehen geben.


    Es ist für mich unbegreiflich.


    trainman


    Hallo Trainman,


    ich habe einige Gründe geliefert, warum das Thema Armeeverpflegung in einem militärischen Konflikt ein wenig anders aussieht wie in einem Manöver zu Friedenszeiten. Da regnet es keine EPAs aus der Transall.


    Du bist da offensichtlich nicht drauf eingestiegen.


    Natürlich können wir darüber diskutieren, ob EPA, MRE oder RDCIR die bessere Wahl bei einer Wehrübung sind. Aber das ist doch in etwa so müssig als ob ich mich mit Dir streiten würde ob Lachsbrötchen oder solche mit Krabben die bessere Wahl für das Sonntagsfrühstück sind.


    In einem richtig üblen militärischen Konflikt wirst Du das Lachsbrötchen so wenig bekommen wie das EPA/MRE. Du wirst Dich umschauen müssen.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Lasst es gut sein bitte. Es bringt nix. Und macht hier bitte jemand zu, es muss nicht noch weiter eskalieren.
    Verstehen kann ich es auch nicht, warum Du, Matthias immer einfach weiter machst trotz massivster Bitten doch zum Ursprungs - Thema zurückzukommen. Und nein, Du bist nicht beim Thema. :face_with_rolling_eyes:
    Gerade als Moderator in der eh schon angespannten Situation momentan versteh ich es noch viel weniger.


    Ist aber auch nicht wirklich wichtig, geht raus, testet Ausrüstung, plant und arbeitet die ToDo Listen ab anstatt Euch hier aufzureiben.


    Ich habe mit Matthias auch pn Kontakt gehabt, bevor ich mir jetzt wieder eine einfange.


    Ich möchte nur wieder etwas Entspannung und eine Rückkehr zum alten "Forengefühl". Ist momentan scheinbar für User und auch Admins/Mods nicht leicht...


    Legend

  • :popcorn: Macht man weiter. Hochinteressanter Gesprächsverlauf. :Ironie:



    Ich kann nur für mich persönlich sprechen: Wenn ich in meinem Leben nie Soldat gewesen wäre und nach eigener Aussage von Kriegen nur gelesen hätte, würde ich mich nicht allwissend über die erheben, die ihre Uniform vielleicht viele Jahre anhatten oder gar noch anhaben. Mal ganz neutral gesagt.
    PS: für so viel OT hätte ich schon längst einen Nackenschlag bekommen...


  • Tut mir leid du hast keine Gründe geliefert nur Mutmassungen. Du liegt einfach voll falsch und wirklich hätte dir eine Zeit in der Uniform diesbezüglich gut getan.


    Sowohl heute wie damals wenn die Armeen nicht plündern sollen musste es Nachschub geben und im übrigen ein Armee die keinen Nachschub hat ist sehr bald keine Armee mehr weil neben Essen es noch vieles andere braucht das dann auch nicht kommt.


    Der Einzige Unterschied ist das man heute in der Lage ist Fertigerichte nach zu liefern anstatt Rohkost, und weil man es kann tut man es. Niemand holt die Steinschloss Muskete vom Schrank weil im Napoleon Krieg man sich damit umgebracht hat.


    Damit erübrigt sich das Thema selbst Verpflegung zu unserer Zeit. Die Einzige Variante die es gibt es Feldküche, auch das hat einen rationellen Grund wo die Zutaten vor Ort eingekauft werden, das wird heute nicht gemacht weil man nicht unbedingt den lokalen Produkten traut und insbesondere nicht garantieren kann das es immer etwas zu Verfügung gibt auf dem so süssen lokal Markt.


    Desweiteren ist die Nahrung nur ein kleiner Punkt in der ganze Versorgungskette. Und ich weiss worüber ich spreche, ich habe noch Manöver erlebt mit 180'000 Sdt die durch die ganze Schweiz kreuz und quer gefahren sind, da gab es nicht 180'000 kleine Feuerchen.

  • Überall wo Armeen durchziehen ist die Gegend leergrefressen. War so, ist so und bleibt so. Liegt in der Natur der Sache.
    Hannibal, die Mongolen, die Franzosen, die Deutschen....trotz aller Versprechungen ihrer Generäle wegen dem Nachschub.....auch Hermann hat's verbockt......am Schluss fressen sich die Soldaten beinahe selber auf.
    Somit wissen wir also dass ohne Essen (und Schnapps) Kriege nicht lange dauern können ohne obige Szenarien zu erhalten. Dafür sind die Notrationen gemacht.
    Entweder hast du gewonnen oder du bist Tot.
    Hast du gewonnen "Vae Victis"! Als erstes wird das Essen in den bestzten Gebieten eingesammelt für die Soldaten, da Notrationen schon schwieriger anzuliefern sind.
    Man muss es als ganzes betrachten und nicht nur einzelne Beispiele als Grundlage nehemen.


    99% aller Länder können keine Logistik wie die USA auf die Beine stellen und auch die mussten in Vietnam Lebensmittel dazu "organisieren".
    Soooo einfach ist es also nicht und schon gar nicht auf dauer!


    Im ersten Weltkrieg sind sie bei Verdun in den vordersten Reihen verhungert weil der Nachschub nicht nach vorne kam obwol die Speicher dahinter voll bis unters Dach waren.


    Somit haben wohl beide Seiten hier Recht. "No food, no war"
    Im Grunde ist es egal was die Notration enthällt. Im Ernstfall wird man nicht viel davon sehen....auch wenn die Jungen das anders sehen und glauben Manna fällt vom Himmel.
    Und im Ernstfall werden alle Länder auf ihren Vorräten hocken wie eine Glucke und nichts dem "Bruder" schicken. Dann kommen noch Embargos usw. die den Rest erledigen.
    (In der Schweiz war die Versorgungslange während des ganzen Krieges schlechter als in Deutschland bis Ende 44. Erst 45 und die "Hungerjahre" waren wohl in etwa vergleichbar mit der Schweiz.)
    Und Heute mit einem viel höheren Anteil von Bewohnern, wie würde das wohl aussehen?
    Hoffentlich müssen wir das nie rausfinden.


    Fazit: Ihr redet nur aneinader vorbei weil von unterschiedlichen Szenarien und Erwartungen ausgegangen wird. Die Sicht auf die Dinge könnte auch mit dem alterunterschied und Erfahrungen zusammenhängen.


    Gruss, Worber

  • So, mein erster und letzter Versuch, den Inhalt wieder auf das Thema zurück zu führen, welches sich im Titel und im ersten Beitrag des Thread-Erstellers eineindeutig identifizieren lässt.


    Und vorab:
    Ich rede sowohl als aktiver "Verzehrer", sowohl als Einsatz-/ Gefechtserfahrener, als auch mit der Logistik in Auslandseinsätzen mit Gefechtsaktivität Beauftragter nicht als Blinder von der Farbe.
    Von Erfahrungen als Weltenbummler kann ich allerdings nicht zehren, irgendwie krieg ich immer nur die unschönen Urlaubsländer ab.
    Dafür fliegen viele Kumpels mit und die Unterkunft ist gratis...


    Die Begründungen, die für
    - standardisierte Verpackungseinheiten für Bewirtschaftung und Transport,
    - schnelle Verzehrbarkeit, auch ohne vorherige Zubereitung,
    - Bewirtschaftung ausserhalb der Kühlkette und begrenzten Haltbarkeiten,
    - Kampfkrafterhalt (biologisch, als auch moralisch) durch abgestimmte Zusammenstellung
    wurde bereits erschöpfend dargestellt.


    Logistik ist nicht alles, aber ohne Logistik ist alles Nichts.
    Und Logistik ist in Zeiten von Haushaltsknappheit, Personalreduzierung bei gleichzeitiger Zunahme von kurzfristigen, weltweiten Einsätzen mittlerweile eine Herausforderung.
    Die Zeiten, in denen ein Logistiker seinem taktischen Führer alle Möglichkeiten des Handelns unterstützen konnte, sind weitgehend vorbei.
    Gerade im Kalten-Krieg-Übungsbetrieb-Inland ist das nicht weiter aufgefallen, heute bestimmt die Verfügbarkeit von (Luft-)transportraum, Material, Raum, Kosten, ein erhöhter, aber schwer berechenbarer Verbrauch aufgrund militärischem Handeln in asymmetrischen Konflikten das Logistische Geschehen nicht nur bei Mengenverbrauchsgütern Munition und Kraft-/ Betriebsstoffen, sondern eben auch bei Verpflegung und Trinkwasser.


    Der Bezug von Verpflegung aus dem Einsatzland / Gastland ist an die strengen lebensmittelrechtlichen Bestimmungen Deutschlands gebunden und somit weitestgehend ausgeschlossen.
    Daher sind selbst die zugeführten Grundnahrungsmittel, die in den Truppenküchen im Feldlagerbereich zur Zubereitung der Verpflegung herangezogen werden, im überwiegenden Maße Importe aus den europäischen / amerikanischen Ursprungsländern der jeweiligen Caterer.


    Im Feld ist aufgrund der mittlerweile sehr dynamischen Gefechtsarten (Angriff, Verteidigung, Verzögerung, Stabilisierung) in einem asymmetrischen Konflikt die Zuführung oder gar die Zubereitung von Frischverpflegung nicht durchführbar.


    Einfaches Beispiel:
    Würde ein "Spieß" wie in guten alten Zeiten die im Feldlager zubereitete Verpflegung zuführen, erfordert das im Gegensatz zur klassischen Heimatverteidigung gesicherte Transportwege, die es zB in AFG oder IRQ eben nicht gibt.
    Also müsste man ihm ein Sicherungselement beistellen - Kräfte, die aufgrund der personellen Obergrenzenproblematik (nur soundsoviele Soldaten durch die nationalen Parlamente für den jeweiligen Einsatz mandatiert) einfach nicht zur Verfügung stehen.
    Und das müsste dann zumindest 1x pro Tag über weite Strecken durchgeführt werden, um die teilweise stark dislozierten Kräfte seiner Einheit zu versorgen.
    Vom Einhalten der Mindestausgabetemperatur von Warmverpflegung wollen wir gar nicht reden.


    Das Versorgungskonzept der Bundeswehr hat sich aus eben diesen Erfordernissen weiterentwickelt.
    Mittlerweile wird nicht nur das bekannte EPA in 16 unterschiedlichen Varianten bereitgestellt,
    auch die sog. Gruppenverpflegung Modul wurde implementiert und mittelt zwischen der Verpflegung des Einzelsoldaten durch EPA und der Verpflegung von Teileinheiten / Einheiten durch Zubereitung von Frischverpflegung (wie beschrieben aus taktischen und logistischen Gründen nicht zweckmäßig.)


    Die Verpflegungsmodule bieten einer Gruppe die Möglichkeit, sich selber mit Truppenmitteln eine recht abwechslungsreiche, m.M.n. schmackhafte Warmverpflegung in Situationen zuzubereiten, die eine längere Zubereitungszeit ermöglichen.
    Eine Ressourcensparendere Zubereitung in Feldküchen ist ebenfalls möglich.


    Weitere Informationen findet ihr hier.


    Das EPA / EPA leicht hat seine Berechtigung natürlich weiterhin in Situationen, die mir diese Zeit / Lokalitäten eben nicht lassen.
    Bspsweise bewegliche Gefechtsführung, zeitlich befristete Einsätze ausserhalb gehaltener / überwachter Räume = Operationen in von asymmetrisch kämpfenden Kräften beherrschten Räumen etc.)


    Mit Feldlagerverpflegung (meist Caterer oder NSPA (Nato Support agency) + Gruppenverpflegung + EPA / EPA l deckt die Bw derzeit unter Berücksichtigung der eingangs aufgeführten Auflagen das Verpflegungswesen zweckmäßig ab.


    Anekdote aus der Vergangenheit:
    Zu Anfangszeiten eines Einsatzes in Afrika "durfte" ich 6 Wochen lang französisches EPA vom jeweils gleichen Typ "genießen".
    Jede 10.te Dose marinierte Tintenfischringe war knusprig - sprich mit Kauapparat als Gratisbeigabe.
    "Erlösung" gabs danach in Form einer französischen Feldküche.
    Von wegen "Essen wie Gott in Frankreich" ...


    Gruß,
    Maro

  • Als Zivilist weiß ich echt nicht , was Armeen so essen. Abgesehen davon , daß es in den 70 jahren mal ne Bezugsquelle gab, wo ab und zu Bundeswehrbrot und - wurstdosen aufegtaucht sind - die sogar geschmeckt haben.


    MRE und sonstwas hab ich bis vor ein paar Jahren gar nicht mitbekommen. Ich find es jetzt weniger spannend, zu wissen was Armeen aktuell zum Essen vorhalten, sondern was man als Normal-prepper zu welchen Preisen auf dem Markt bekommt .


    Auch als "Stationär"-Prepper werd ich mir so ein bißchen Fertig-Armee-Nahrung Vorrat zulegen. Zum einen weils vielleicht doch mal notwendig wird, sein Ränzchen zu packen und andererseits , da es auch in der eigenen Burg zu Situationen kommen kann, wo man nicht gerade Zeit hat, Nudeln zu kochen, und wenn man nur alleine zu Hause und gerade krank im Bett liegt.


    Daß , wenn Soldaten keinen Nachschub mehr bekommen, diese vorm Verhungern in der Gegend Lebensmittel requirieren , liegt wohl auf der Hand.


    In einer solchen Sitaution geht meine persönliche Betroffenheit eher in die Richtung, wie ich einen gewissen Teil meiner Vorräte verstecken kann .
    Ist ja auch relevant, wenn die Vorräte nicht von Kombatanten requieriert , sondern von marodierenden Banden geplündert werden sollten.


    Von daher wäre mir in dem Thread ein paar konkrete "Einkaufsanregungen" ganz recht.



    frieder

  • Danke, Marodeur, für die sehr ausführlichen Informationen aus der Truppenpraxis.


    Ein, wie ich finde, weiterer wichtiger Punkt für EPa und Co ist, dass es in den letzten 50 Jahren nicht im Interesse der westlichen Armeen sein konnte, ihre Truppen vor Ort im Kampfgebiet "aus dem Land" zu ernähren. Selbst in der Wehrmacht war es offiziell nicht erlaubt, wurde durch die Hintertür über Beschlagnahmen mit Quittung dann doch wieder gelegentlich in mehr oder weniger großen Umfang gemacht. Und wenn eh alles vor die Hunde geht, sieht das nochmal anders aus. Stichpunkt "verbrannte Erde".


    Standardisierte Truppenverpflegung soll natürlich nationalen lebensmittelrechtlichen Bestimmungen genügen und auch dem Essgewohnheiten der eigenen Soldaten.


    Vor allem aber soll der örtliche Lebensmittelmarkt nicht durch den Bedarf der UN-Truppen kollabieren! Was glaubt ihr, was mit den lokalen Preisen passieren würde, wenn der Spieß auch nur einer Kompanie für seine 150 bis 200 Leute jeden Tag den örtlichen Markt leerkaufen würde? Was bei einem Kontingent mit einigen tausend Mann los wäre, kann sich dann jeder selbst vorstellen.


    Marodeur hat es sehr richtig beschrieben. Die Kriegsführung dee letzten 20 Jahre hat sich für die Nato-Truppen sehr gewandelt.
    Die Versorgung über die Truppenküche war zu meiner Zeit das anzustrebende Optimum. Sei es nun direkt in der Kantine oder über Warmhaltebehälter bei einer Übung auf einem Übungsplatz.


    Sowie es aber nicht mehr gewährleistet war, gab es zwei Möglichkeiten:
    Möglichkeit 1: Die Truppenküche stellt den Soldaten ein individuell zusammen gestelltes Lunchpaket mit frischen Einzelkomponenten zur Verfügung. Davon hatte ich reichlich, aber auch nur deswegen, weil ich bei meinen Transporten entweder noch am selben Tag wieder im Standort zurück war oder durch die Einheit oder den Standort vor Ort versorgt wurde.


    Möglichkeit 2: EPa für alles, was länger unterwegs ist und wo nicht abzusehen ist, wann reguläre Truppenverpflegung durch die Truppenküche wieder gewährleistet ist.


    Insofern: EPa, MREs und Konsorten sind eine wichtige Stütze in der Logistik der Truppenverpflegung. Besonders für eine Truppe, die sich in der Bewegung befindet oder stark disloziert ist.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Danke Marodeur



    Du hast das geschrieben was ich mir denke...



    siehe meine Signatur...


    Gruss vom Ex- VsgBat51

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • @Urban Trapper,


    du schreibst :
    dass es in den letzten 50 Jahren nicht im Interesse der westlichen Armeen sein konnte, ihre Truppen vor Ort im Kampfgebiet "aus dem Land" zu ernähren. Selbst in der Wehrmacht war es offiziell nicht erlaubt, wurde durch die Hintertür über Beschlagnahmen mit Quittung dann doch wieder gelegentlich in mehr oder weniger großen Umfang gemacht


    Die Aussage, daß sich die Wehrmacht nicht aus dem Land ernährte trifft nicht zu. Das Schlachtvieh, das von den Schlachter-Kompanien/Züge verarbeitet wurde , kam aus dem Umkreis der jeweilige Standorte der mobilen Einheiten. Das gleiche galt für das Getreide der Feldbäckerein.


    Gleichzeitig wurden natürlich eiserne Rationen, Konserven , Erbswurst als standardiesierte Truppenverpflegung geliefert.


    Die Wehrmacht verfügte insbesondere im Osten über eine eigene Wehrwirtschaftsverwaltung , in der insbesondere die örtliche Landwirtschaft und die Ablieferung organisiert wurde.


    Die systematische Ausbeutung insbesondere der besetzten Ostgebiete, hatte übrigens die Folge , daß im Reichsgebiet erst ab 1945 , insbesonders nach Kriegsende Hungernöte ausbrachen, im Gegensatz zum ersten Weltkrieg , wo die Lebensmittelversorgung bereits nach dem 1 Kriegsjahr immer problematischer wurde.



    frieder

  • Fazit für mich, wenn ich MRE's einbunkern will, dann lieber auch paar französische, weil "raffinierter"...


    Da mir die MRE's aber zu teuer sind, werde ich nur wenige einbunkern. Um Krisensituationen (was die Ernährung betrifft) zu bewältigen, von bis zu einem Jahr oder gar länger... zur Zeit bietet der deutsche Einzel- und Großhandel genug Alternativen um eine gewisse Abwechslung (später) zu haben. Wobei man um Konservierungsstoffe nicht drum herum kommt und irgendwann werden auch Vitamine und Spurenelemente fehlen. Hier stellt sich für mich die Frage, ob MRE/EPA's insofern besser sind, dass, zusätzlich zu der längeren Haltbarkeit durch aufwändigere Konservierungsmaßnahmen, auch die notwendigen Vitamine und Mineralien zugesetzt wurden ??? Dann wäre der höhere Preis im Vergleich zu den "Zivilprodukten" zumindest gerechtfertigt. Sollte diese Frage bereits irgendwo in diesem Thread beantwortet sein, dann bitte ich um Nachsicht, ist etwas unübersichtlich geworden...



    Waldschrat's Argumentation kann ich ein Stück weit auch nachvollziehen. Aber als Prepper sorge ich jetzt schon, (eben durch eine ausreichende Auswahl an EPA's,) dass ich mich erst spät, am besten gar nicht, von dem ernähren muss, was mir die unter Umständen feindliche Umwelt noch bietet. In einer konkreten Survivalsituation oder auf einer längeren Reise (Safari in der Wildniss oder auf See) ist sicherlich eine Kombination angesagt. Wenn ich Fleisch (Fisch, Hase, Reh, Elch) und pflanzliche Nahrung aus der Umwelt gewinnen kann, juhuuuu, gibt 'ne einfache, aber leckere warme, frisch zubereitete Mahlzeit. Wenn nicht, wird morgens, mittags und abends eine Konserve aufgemacht und der Inhalt kalt oder warm gelöffelt. Soldaten im Einsatz werden es sicher auch nicht viel anders machen, wobei aufgrund von Zeitmangel und vielleicht auch aus Tarn- oder Mißtrauensgründen kein Hase geschossen, keine Tomaten auf dem afghanischen Markt gekauft werden und abends auch kein Fladenbrot am kuscheligen Lagerfeuer gebacken wird.


    Und es wäre schön, wenn man seine unterschiedlichen Ansichten auf eine weniger persönliche Ebene diskutieren könnte. Ich denke, jede Meinung ist berechtigt, auch wenn manchmal ein wenig am Thema vorbei.

  • Zitat von Miesegrau;220185

    Matthias lass es.:devil:


    Hallo Miesegrau,


    Kriege sind dummerweise und leider keine Wehrübung im Frieden, wo die Verpflegung in perfekter Logistik angeliefert wird. Drei ausreichende Mahlzeiten pro Soldat am Tag.


    Was haben Napoleons Truppen nach der Schlacht von Borodino oder die 6. Armee von General Paulus im Kessel von Stalingrad gegessen?


    Ratten. Tote Armeepferde, alles was kam.


    Wer sich das nicht klar macht, der hat meiner Meinung nach ein falsches Weltbild von einem realen militärischen Konflikt. Der verwechselt einen Krieg mit einem Waldspaziergang mit gut gefülltem Rucksack.


    Auch die Lektüre von WK1-Literatur wie "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist lesenswert, was die Soldatenverpflegung in einem realen Krieg anging.


    Sorry, ich habe noch nie einen Krieg erlebt, ich möchte auch keinen erleben, ich weiss aber nur, wenn ich einen erlebe, dann wird mir nicht jeden Tag ein freundlicher Versorgungsunteroffizier ein EPA in die Hand drücken.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • :grosses Lachen: Matthias Du bist der optimale Prepper! Du gibst nie auf. Eigentlich bewundere ich Dich für diese Eigenschaft, ich gebe leicht auf wenn ich Gegenwind spüre, Du kreuzt dagegen an- muss eine Eigenheit der Segler sein -immer gegen den Wind, niemals mit ihm.:grosses Lachen:


    LG Wolfgang

  • Jo nöch?:staunen: Irgendwie nötigt er mir mittlerweile mit seiner Zähigkeit Respekt ab.:grosses Lachen:


    Door Miesegrau


    Die Nase im Sturm, den Südwester in die Stirn gedrückt...........:devil:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)